[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum emissionsarmen Behandeln, insbes. Trocknen
von laufenden Warenbahnen wie Textilbahnen oder dergl., sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Durch die zunehmende Einschränkung der zulässigen Emissionswerte für mit Luft betriebene
Trockner für Textilien oder dergl., insbesondere in den Industrieländern, werden in
Zukunft die Aufwendungen für die Abluftreinigung stark zunehmen. Es werden jetzt schon
für diese Zwecke neben Luftwaschvorrichtungen und Filtern besondere Verbrennungsanlagen
verwendet, in denen die mit der Abluft aus den Trocknern abgeführten Verunreinigungen
durch Verbrennung reduziert werden sollen.
[0003] Die Praxis hat nun gezeigt, daß es bei diesen mit hohem Investitions- und Betriebsaufwand
verbundenen Anlagen nur zum Teil gelingt, den für die Abluftverbrennung erforderlichen
zusätzlichen Energieaufwand über Wärmerückgewinnung in den Trocknungsprozeß zurückzuführen,
womit bezogen auf gleiche Trocknungsleistung der Energieaufwand nicht unerheblich
vergrößert wird.
[0004] Durch die vorliegende Erfindung sollen nun diese Mängel bekannter Trocknungsanlagen
vermieden und die Aufgabe gelöst werden, mit einfachen Mitteln aufwendige Investionen
für Anlage und Betrieb von Abluftreinigungsanlagen von Trocknern ganz zu vermeiden.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art vorgeschlagen, die Warenbahnen zunächst einer Behandlung in überhitzter Dampfatmosphäre
bei normalem atmosphärischen Druck mit Aufblasen des im Kreislauf geführten Behandlungsmittels
auf die Warenbahnen zu unterwerfen, einen Teil des Behandlungsmittels ständig aus
der Behandlung abzuführen und einem Kondensationsvorgang zu unterwerfen und damit
verdampfte Feuchtigkeit aus den Warenbahnen, sowie flüchtige, aus mit den Warenbahnen
eingebrachten Verunreinigungen stammende Bestandteile abzuführen, zu sammeln und
schließlich in an sich bekannter Weise zu entsorgen.
[0006] Bei diesem Verfahren werden die auf der Ware vorhandene Feuchtigkeit sowie die flüchtigen
Verunreinigungen also verdunstet und der Dampfatmosphäre beigemischt. Ein Teil dieser
mit Verunreinigungen versehenen Atmosphäre wird ständig aus dem Trockner herausgeführt
und kondensiert. Falls erforderlich kann dem Kondensationsvorgang auch noch ein Verdichtungsvorgang
vorgeschaltet werden. Die Verunreinigungen schlagen sich mit dem Kondensat nieder
und können mit an sich bekannten Methoden in diesem Zustand entfernt werden, ohne
in die umgebende Atmosphäre zu gelangen.
[0007] Sollten sich aus konstruktiven Gründen oder durch mit den Warenbahnen eingeschleppte
Luftreste geringe Beimengungen von Luft zur Dampfatmosphäre nicht vermeiden lassen
und sollten bei der Kondensation der verdampften Feuchtigkeit noch Verunreinigungen
in flüchtiger Form anfallen, so kann der Kondensationsvorgang beispielsweise noch
mit einem Nachverbrennungsvorgang für diese Verunreinigungen verbunden werden. Durch
das dabei nur geringe Volumen dieser flüchtigen Stoffe, kann dann die Nachverbrennungsanlage
in diesem Fall um Größenordnungen kleiner ausfallen als die Verbrennungsanlagen bei
Lufttrocknern und benötigt dementsprechend geringere Investitions- und vor allem
Betriebsko sten.
[0008] Um gleich beim Beginn des Trocknungsvorganges voll im Sinne der Erfindung arbeiten
zu können, soll nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die erforderliche Luftfreiheit
von Anbeginn an durch eine Dampfbefüllung des Behandlungsraumes erreicht werden.
[0009] Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens kann in der Weise ausgeführt
werden, daß ein weitgehend oder völlig gas- bzw. dampfdicht ausgeführtes Trocknergehäuse
als Dampfglocke ausgebildet ist, bei der der Ein- und Austritt der Warenbahnen von
unten am unteren Teil des Gehäuses angeordnete Ein- und Austrittsöffnungen erfolgt
und daß am Trocknergehäuse eine mit einer Wärmetauschvorrichtung verbundene Abführung
für die beim Trocknungsvorgang entstehenden Dampfschwaden vorgesehen ist. Dabei ist
es zweckmäßig, am Ein- und Austritt der Warenbahnen in das und aus dem Trocknergehäuse
Abdichtungen anzuordnen, die bei einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrich tung als mit Absaugevorrichtungen verbundene Schleusen ausgeführt sein sollen.
[0010] Da der spezifische Wärmeübergang in einer Dampfatmosphäre niedriger liegen kann als
bei Lufttrocknern, kann ein Trockner, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitet,
für gleiche Trocknerleistung einen gegenüber Lufttrocknern größeren Wareninhalt aufweisen.
Die dadurch geringfügig höheren Investitionskosten, können durch den Fortfall der
bekannten aufwendigen Nachverbrennungsanlagen bei Lufttrocknern dadurch mehr als
ausgeglichen werden. Um das Bauvolumen weiter zu verringern,kann die Führung der
Warenbahnen im Trocknergehäuse zwischen dem Ein- und dem Austritt in mehreren Passagen
über- oder auch nebeneinander erfolgen.
[0011] An Hand des auf der beiliegenden Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles
für eine erfindungsgemäße Vorrichtung soll die Erfindung nachfolgend noch weiter erläutert
werden.
[0012] Die Zeichnung zeigt einen als Mehretagenrahmen 18 ausgebildeten Trockner, durch
dessen Behandlungsraum die Warenbahn 13 mittels nicht dargestellter Vertikalketten
in bekannter Weise zur Behandlung hindurchgeführt wird. Man erkennt, daß das Trocknergehäuse
10 gleichsam glockenartig, d.h. mit den Ein- und Austrittsöffnungen für die Warenbahn
unten am Gehäuse, ausgebildet ist. Auf diese Weise läßt sich der Behandlungsraum weitestgehend
von Luft, die even tuell mit der Warenbahn eingeschleppt werden könnte, frei halten,
da diese schwerer ist als der für die Trocknung verwendete Dampf und sich unten im
Trockner ansammeln würde, von wo sie dann aus dem Trockner abgeführt werden könnte.
[0013] Um das Einschleppen oder Eindringen von Luft in das Trocknergehäuse möglichst ganz
zu verhindern, befinden sich am Ein- und Austritt der Warenbahn in das und aus dem
Trocknergehäuse außer Dichtungen 16 noch mit einer Absaugung verbundene Schleusen
17.
[0014] Die Führung des zur Trocknung verwendeten überhitzten Dampfes ist in der Zeichnung
durch Pfeile angedeutet. Nach der Behandlung, bei der der Dampf in bekannter Weise
mittels in Düsenkörpern angeordneten Düsen auf die Warenbahn 13 aufgeblasen wird,
wird der Dampf aus der Behandlung abgeführt über Heizregister 19 geleitet und dann
erneut auf die Warenbahn aufgeblasen.
[0015] Ein Teil der mit aus der Warenbahn bei der Trocknung ausgedampften Verunreinigungen
versehenen Dampfatmosphäre wird durch ein Leitung 15 ständig aus dem Trocknergehäuse
10 herausgeführt und in einem Wärmetauscher 14 kondensiert. Die Verunreinigungen schlagen
sich mit dem Kondensat nieder und können in einem Auffangbehälter 20 gesammelt werden,
aus dem sie dann mit bekannten Methoden entsorgt werden können, ohne in die umgebende
Atmosphäre zu gelangen.
1. Verfahren zum emissionsarmen Behandeln, insbes. Trocknen von laufenden Warenbahnen
wie Textilbahnen oder dergl., dadurch gekennzeichent, daß die Warenbahnen einer Behandlung
in überhitzter Dampfatmosphäre bei normalem atmosphärischen Druck mit Aufblasen des
im Kreislauf geführten Behandlungsmittels auf die Warenbahnen unterworfen werden,
daß ein Teil des Behandlungsmittels ständig aus der Behandlung abgeführt und einem
Kondensationsvorgang unterworfen wird und damit verdampfte Feuchtigkeit aus den Warenbahnen,
sowie flüchtige, aus mit den Warenbahnen eingebrachten Verunreinigungen stammende
Bestandteile abgeführt, gesammelt und schließlich in an sich bekannter Weise entsorgt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kondensationsvorgang
ein Verdichtungsvorgang für das abgeführte Behandlungsmittel mit den Verunreinigungen
vorgeschaltet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensationsvorgang
mit einem Nachverbrennungsvorgang für aus der Behandlung mit nichtkondensierbaren
Behandlungsmittelanteilen abgeführte Verunreinigungen verbunden ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Beginn der Behandlung
in den Behandlungsraum für die Warenbahnen eine Befüllung mit Dampf eingebracht wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß ein weitgehend oder völlig gas- bzw. dampfdicht ausgeführtes Trocknergehäuse (10)
als Dampfglocke ausgebildet ist, bei der der Ein- und Austritt der Warenbahnen (13)
von unten durch am unteren Teil des Gehäuses angeordnete Ein- und Austrittsöffnungen
(11, 12) erfolgt und daß am Trocknergehäuse eine mit einer Wärmetauschvorrichtung
(14) verbundene Abführung (15) für die beim Trocknungsvorgang entstehenden Dampfschwaden
vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß am Ein- und Austritt der
Warenbahnen (13) in das und aus dem Trocknergehäuse (10) Abdichtungen (16, 17) angeordnet
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtungen
für die Waren bahnen (13) am Ein- (11) und auch am Austritt (12) des Trocknergehäuses
(10) als mit Absaugevorrichtungen verbundene Schleusen (17) ausgeführt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung der
Warenbahnen (13) im Trocknergehäuse (10) zwischen dem Ein- (11) und dem Austritt (12)
in mehreren Passagen über- oder nebeneinander erfolgt.