(19)
(11) EP 0 372 545 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.06.1990  Patentblatt  1990/24

(21) Anmeldenummer: 89122548.4

(22) Anmeldetag:  07.12.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E02D 29/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR IT LI LU NL

(30) Priorität: 07.12.1988 DE 3841213

(71) Anmelder: PASSAVANT-WERKE AG
D-65322 Aarbergen 7 (DE)

(72) Erfinder:
  • Weiler, Walter, Dipl.-Ing.
    D-6252 Diez (DE)

(74) Vertreter: Glawe, Delfs, Moll & Partner 
Patentanwälte Postfach 26 01 62
80058 München
80058 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Deckel aus Gusseisen und Beton für Schachtabdeckungen


    (57) Ein Deckel aus Gußeisen mit Betonfüllung für eine Schacht­abdeckung hat eine muldenförmige Schale (5), einen äußeren Auflagering (13) und dazwischen einen Kranz von Lüftungs­öffnungen (23) zwischen denen radiale Vertiefungsrippen (11) verlaufen. Zur Verringerung des Gußeisenanteils ist die Schale (5) soweit nach außen gezogen, daß die Lüftungs­öffungen (23) in ihren oberen Bereich teilweise innerhalb der Breite des Auflagerings (13) liegen und als schräge Schächte, die nur durch die Rippen (11) voneinder getrennt und innen von der Außenkontur der Schale gegrenzt sind, radial nach innen abwärts verlaufen, um unten innerhalb des Auflagerings (13) auszumünden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Deckel aus Gußeisen und Beton für Schachtabdeckungen von der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art. Ein solcher Deckel ist aus der DE-AS 1 010 464 bekannt und auch Gegenstand der DIN 19584. Damit der bekannte Deckel die seiner Nennlast, z.B. 400 kN, entsprechenden Verkehrsbelastungen aufnehmen kann, muß insbesondere der die Lüftungsöffnungen auf­weisende Auflagering als ein sehr massiver Gußkranz ausge­bildet sein. Daraus folgt, daß der Gewichtsanteil des Guß­eisens am gesamten Deckelgewicht sehr hoch ist. Z.B. gemäß DIN 19584 beträgt der Gußeisenanteil 64 kg und der Beton­anteil nur 29 kg.

    [0002] Das Bestreben bei der Weiterentwicklung solcher Deckel geht dahin, den Gewichtsanteil des teuren Gußeisens zu­gunsten des billigeren Betons zu verringern, ohne daß die Belastbarkeit des Deckels beeinträchtigt wird. So hat man z.B. gemäß AT-PS 228 722 versucht, die Radial­ rippen zwischen den Lüftungsöffnungen zu verbreitern und als hohle, betongefüllte Ausbuchtungen der betongefüllten Schale auszubilden. Eine nennenswerte Verringerung des Gußeisenanteils ist damit nicht verbunden.

    [0003] Aus DE-GM 86 33 386 ist ein Schachtdeckel mit einer betongefüllten muldenförmigen Schale und einem diese um­gebenden massiven Auflagering bekannt, dessen Lüftungs­öffnungen als nach radial außen hin offene Einbuchtungen in der Umfangsfläche des Aufnahmerings ausgebildet sind, deren innere Begrenzung schräg unten innen verläuft, so daß die Lüftungsöffnungen mit einem Teil ihrer unteren Querschnittsfläche radial innerhalb der Auflagefläche des Schachtrahmens ausmünden können. Hierbei fehlt je­doch dem Deckel eine ununterbrochen ringförmig durch­gehende Auflagefläche, wie sie z.B. für die Anbringung einer ringförmigen Dämpfungseinlage aus elastischem Ma­terial erforderlich ist.

    [0004] Aus US-PS 636 201 ist bereits aus dem vorigen Jahrhundert eine Schachtabdeckung bekannt, bei dem die Lüftungs­öffnungen des Deckels ebenfalls radial nach außen offene Einbuchtungen in der Umfangsfläche des Deckels ausge­bildet sind. Um als Lüftungsöffnungen wirksam zu werden, müssen diese Ausnehmungen durch entsprechendes Posi­tionieren des Deckels mit ihnen zugeordneten Durchbrechun­gen in der ringförmigen Auflagefläche des Schachtrahmens zur Deckung gebracht werden. Ein solcher vorbekannter Deckel eignet sich nicht für das Einlegen in einen ge­normten Schachtabdeckungsrahmen mit ununterbrochen ringförmiger Auflagefläche, und auch nicht für die Ver­wendung einer ringförmigen Dämpfungseinlage.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Deckel der angegebenen Art so auszubilden, daß er ohne Beein­trächtigung seiner Belastbarkeit einen geringeren Gewichtsanteil des Gußeisens am gesamten Deckelgewicht aufweisen kann. Dabei soll der Deckel, wie bisher, eine ununterbrochene ringförmige Auflagefläche für die Verwendung mit einem genormten Schachtabdeckungsrahmen sowie gegebenenfalls für die Anbringung einer elastischen Dämpfungseinlage aufweisen.

    [0006] Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben. Die Unteransprüche beziehen sich auf wei­tere vorteilhafte Merkmale des erfindungsgemäßen Deckels und auf ein Verfahren zu seiner Herstellung.

    [0007] Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, daß die Lüftungsöffnungen im Vergleich zum gattungsgemäßen Deckel sehr weit nach außen verlagert sind, nämlich zu einem beträchtlichen Teil in dem Bereich oberhalb der ringförmigen Auflagefläche des Auflagerings. Ein er­heblicher Teil der bisher im Auflagering vorhandenen Gußeisenmasse entfällt deshalb durch das Anbringen der Lüftungsöffnungen an dieser Stelle. Die relativ dünn­wandige Deckelschale kann entsprechend weit radial nach außen bis nahe an den Auflagering herangerückt werden, so daß auch der bisher vorhandene, die Lüftungsöffnungen aufnehmende massive Gußeisenkranz zwischen Auflagering und Deckelschale entfallen kann. Werden die Lüftungs­öffnungen zusätzlich als im Querschnitt trapez- bzw. ringsektorförmige Schächte ausgebildet, die lediglich durch die Radialrippen voneinander getrennt sind, so ergibt sich eine relativ grazile, leichtgewichtige Kon­struktion mit trotzdem völlig ausreichenden Festigkeits­werten.

    [0008] Schräg zur Deckelachse verlaufende Lüftungsöffnungen können beim Gießen des Gußeisenteils des Deckels Pro­bleme bereiten und die Verwendung von separaten Gieß­kernen erforderlich machen. Erfindungsgemäß wird dies vermieden durch Anwendung des im Anspruch 5 angegebenen Gießverfahrens.

    [0009] Eine Ausführungsform der Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 und 2 einen Vertikalschnitt und eine Draufsicht eines randnahen Teilbereichs des Schacht­deckels und des zugehörigen Deckelrahmens,

    Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines Rand­bereichs des erfindungsgemäßen Deckels,

    Fig. 4 eine vereinfachte schematische Schnittdar­stellung durch den Randbereich einer zwei­teiligen Gießform zur Herstellung des er­findungsgemäßen Deckels.



    [0010] Gemäß Fig. 1 und 2 ist ein runder Deckel 1 in den zu­gehörigen Rahmen 3 einer Schachtabdeckung eingelegt. Der größte Teil der Deckelfläche wird gebildet von einer re­lativ dünnwandigen, muldenförmigen, nach oben offenen Schale 5, die mit einer Betonfüllung 7 versehen ist und an ihrer Innenseite auch mit Versteifungsrippen 9 ver­sehen sein kann. Die Schale 5 verläuft bis zur oberen Begrenzungsfläche des Deckels mit im wesentlichen kon­stanter Wanddicke und stetig gekrümmter Innen- und Außenfläche. Durch radiale Rippen 11 ist die Schale 5 mit dem Auflagering 13 verbunden. Die Oberkante der Ver­steifungsrippen 11 liegt bündig mit der Oberfläche des Deckels 1, die Unterkante der Versteifungsrippen 11 ver­läuft von der unteren Innenkante des Auflagerings 13 schräg nach unten und geht etwa tangential in die Außen­fläche der Schale 5 über.

    [0011] Der Auflagering 13 hat in seinem unteren Bereich etwa die gleiche Breite wie eine von einer Ringschulter 15 gebildete Abstützfläche des Rahmens 3, so daß der Deckel 1 hier eine untere Auflagefläche 17 aufweist, in der eine in eine Nut eingelegte Dämpfungseinlage 19 aus elastischem Material angeordnet sein kann. Die Innen­fläche 21 des Auflagerings 13 verläuft im oberen Be­reich schräg bzw. konkav gekrümmt nach außen, so daß der Auflagering im oberen Bereich nur eine relativ ge­ringe radiale Dicke hat, die etwa der Wanddicke der Schale 5 entsprechen kann.

    [0012] Zwischen den Radialrippen 11 sind Lüftungsöffnungen 23 freigelassen, die von den Seitenflächen der Radialrippen 11, von der gleichförmig glattgekrümmten Außenfläche der Schale 5 und von der Innenfläche 21 des Auflagerings 13 begrenzt werden, die, wie beschrieben, innerhalb der radia­len Breite der Auflagefläche 17 liegt. Die Lüftungs­öffnungen 23 haben somit die Form von Schächten (siehe auch Fig. 3), die im Grundriß gesehen einen trapezför­migen oder ringsektorförmigen Querschnitt haben und im Vertikalschnitt gesehen einen schräg bzw. gekrümmt von oben nach unten innen gerichteten Verlauf haben. Im oberen Bereich liegen die Lüftungsöffnungen 23 mit einem beträchtlichen Teil ihres Querschnitts oberhalb der Auflagefläche 17.

    [0013] Fig. 4 zeigt zwei Gießformhälften 27, 29, zwischen denen ein Gießhohlraum 31 zum Gießen des Gußeisenanteils (Schale 5, Radialrippen 11, Auflagering 13) des Deckels gebildet ist. Die Formung der Lüftungsöffnungen 23 kann ohne Ver­ wendung von separaten Gießkernen erfolgen, wenn die Trennfuge 33 zwischen den Gießformen im Bereich der Lüftungsöffnungen wie dargestellt angeordnet wird, so daß sie von der Innenkante des Auflagerings zur oberen Außenkante der Schale verläuft.


    Ansprüche

    1. Deckel aus Gußeisen und Beton für Schachtab­deckungen, dessen einstückiger Gußeisenteil einen äußeren Auflagering (13) mit unterer Auflagefläche (17), eine muldenförmige Schale (5) zur Aufnahme des Betons (7), und zwischen Auflagering (13) und Schale (5) einen Kranz von Lüftungsöffnungen (23) aufweist, zwischen denen Radialrippen (11) zwischen der Außen­seite der Schale (5) und der Innenseite des Auflagerings (13) verlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß die Lüftungsöffnungen, im Vertikalschnitt des Deckels gesehen, die Form von schräg von unten innen nach oben außen verlaufenden Schächten haben, deren radial äußere Begrenzung innerhalb der radialen Breite der Auflage­fläche (17) liegt und deren radial innere Begrenzung von der gekrümmten Außenfläche der Schale (5) gebildet wird.
     
    2. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Lüftungsöffnungen (23) im Grundriß gesehen die Form von durch die Radialrippen (11) abgeteilten, trapezförmigen Ringsektoren haben.
     
    3. Deckel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die die Lüftungsöffnungen (23) radial nach außen begrenzende Innenfläche (21) des Auflagerings (13) eine konkav nach unten-innen verlaufende Kontur hat.
     
    4. Deckel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Dicke des Auflagerings (13) in seinem oberen Bereich etwa gleich der Wanddicke der Schale (5) ist.
     
    5. Verfahren zum Gießen des Gußeisenteils eines Deckels nach einem der Ansprüche 1 bis 4 unter Ver­wendung einer oberen und einer unteren Gießform, da­durch gekennzeichnet, daß die obere und untere Gießform (27, 29) so ausgebildet werden, daß ihre Trennfuge (33) im Bereich der Lüftungsöffnungen von der oberen Außenkante der Schale (5) schräg nach unten außen zur radial inneren Begrenzungskante des Auflagerings (13) verläuft.
     




    Zeichnung