[0001] Die Erfindung betrifft einen Deckel aus Gußeisen und Beton für Schachtabdeckungen
von der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art. Ein solcher Deckel ist aus
der DE-AS 1 010 464 bekannt und auch Gegenstand der DIN 19584. Damit der bekannte
Deckel die seiner Nennlast, z.B. 400 kN, entsprechenden Verkehrsbelastungen aufnehmen
kann, muß insbesondere der die Lüftungsöffnungen aufweisende Auflagering als ein
sehr massiver Gußkranz ausgebildet sein. Daraus folgt, daß der Gewichtsanteil des
Gußeisens am gesamten Deckelgewicht sehr hoch ist. Z.B. gemäß DIN 19584 beträgt der
Gußeisenanteil 64 kg und der Betonanteil nur 29 kg.
[0002] Das Bestreben bei der Weiterentwicklung solcher Deckel geht dahin, den Gewichtsanteil
des teuren Gußeisens zugunsten des billigeren Betons zu verringern, ohne daß die
Belastbarkeit des Deckels beeinträchtigt wird. So hat man z.B. gemäß AT-PS 228 722
versucht, die Radial rippen zwischen den Lüftungsöffnungen zu verbreitern und als
hohle, betongefüllte Ausbuchtungen der betongefüllten Schale auszubilden. Eine nennenswerte
Verringerung des Gußeisenanteils ist damit nicht verbunden.
[0003] Aus DE-GM 86 33 386 ist ein Schachtdeckel mit einer betongefüllten muldenförmigen
Schale und einem diese umgebenden massiven Auflagering bekannt, dessen Lüftungsöffnungen
als nach radial außen hin offene Einbuchtungen in der Umfangsfläche des Aufnahmerings
ausgebildet sind, deren innere Begrenzung schräg unten innen verläuft, so daß die
Lüftungsöffnungen mit einem Teil ihrer unteren Querschnittsfläche radial innerhalb
der Auflagefläche des Schachtrahmens ausmünden können. Hierbei fehlt jedoch dem Deckel
eine ununterbrochen ringförmig durchgehende Auflagefläche, wie sie z.B. für die Anbringung
einer ringförmigen Dämpfungseinlage aus elastischem Material erforderlich ist.
[0004] Aus US-PS 636 201 ist bereits aus dem vorigen Jahrhundert eine Schachtabdeckung bekannt,
bei dem die Lüftungsöffnungen des Deckels ebenfalls radial nach außen offene Einbuchtungen
in der Umfangsfläche des Deckels ausgebildet sind. Um als Lüftungsöffnungen wirksam
zu werden, müssen diese Ausnehmungen durch entsprechendes Positionieren des Deckels
mit ihnen zugeordneten Durchbrechungen in der ringförmigen Auflagefläche des Schachtrahmens
zur Deckung gebracht werden. Ein solcher vorbekannter Deckel eignet sich nicht für
das Einlegen in einen genormten Schachtabdeckungsrahmen mit ununterbrochen ringförmiger
Auflagefläche, und auch nicht für die Verwendung einer ringförmigen Dämpfungseinlage.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Deckel der angegebenen Art so auszubilden,
daß er ohne Beeinträchtigung seiner Belastbarkeit einen geringeren Gewichtsanteil
des Gußeisens am gesamten Deckelgewicht aufweisen kann. Dabei soll der Deckel, wie
bisher, eine ununterbrochene ringförmige Auflagefläche für die Verwendung mit einem
genormten Schachtabdeckungsrahmen sowie gegebenenfalls für die Anbringung einer elastischen
Dämpfungseinlage aufweisen.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben. Die Unteransprüche
beziehen sich auf weitere vorteilhafte Merkmale des erfindungsgemäßen Deckels und
auf ein Verfahren zu seiner Herstellung.
[0007] Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, daß die Lüftungsöffnungen im Vergleich
zum gattungsgemäßen Deckel sehr weit nach außen verlagert sind, nämlich zu einem beträchtlichen
Teil in dem Bereich oberhalb der ringförmigen Auflagefläche des Auflagerings. Ein
erheblicher Teil der bisher im Auflagering vorhandenen Gußeisenmasse entfällt deshalb
durch das Anbringen der Lüftungsöffnungen an dieser Stelle. Die relativ dünnwandige
Deckelschale kann entsprechend weit radial nach außen bis nahe an den Auflagering
herangerückt werden, so daß auch der bisher vorhandene, die Lüftungsöffnungen aufnehmende
massive Gußeisenkranz zwischen Auflagering und Deckelschale entfallen kann. Werden
die Lüftungsöffnungen zusätzlich als im Querschnitt trapez- bzw. ringsektorförmige
Schächte ausgebildet, die lediglich durch die Radialrippen voneinander getrennt sind,
so ergibt sich eine relativ grazile, leichtgewichtige Konstruktion mit trotzdem völlig
ausreichenden Festigkeitswerten.
[0008] Schräg zur Deckelachse verlaufende Lüftungsöffnungen können beim Gießen des Gußeisenteils
des Deckels Probleme bereiten und die Verwendung von separaten Gießkernen erforderlich
machen. Erfindungsgemäß wird dies vermieden durch Anwendung des im Anspruch 5 angegebenen
Gießverfahrens.
[0009] Eine Ausführungsform der Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1 und 2 einen Vertikalschnitt und eine Draufsicht eines randnahen Teilbereichs
des Schachtdeckels und des zugehörigen Deckelrahmens,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines Randbereichs des erfindungsgemäßen
Deckels,
Fig. 4 eine vereinfachte schematische Schnittdarstellung durch den Randbereich einer
zweiteiligen Gießform zur Herstellung des erfindungsgemäßen Deckels.
[0010] Gemäß Fig. 1 und 2 ist ein runder Deckel 1 in den zugehörigen Rahmen 3 einer Schachtabdeckung
eingelegt. Der größte Teil der Deckelfläche wird gebildet von einer relativ dünnwandigen,
muldenförmigen, nach oben offenen Schale 5, die mit einer Betonfüllung 7 versehen
ist und an ihrer Innenseite auch mit Versteifungsrippen 9 versehen sein kann. Die
Schale 5 verläuft bis zur oberen Begrenzungsfläche des Deckels mit im wesentlichen
konstanter Wanddicke und stetig gekrümmter Innen- und Außenfläche. Durch radiale
Rippen 11 ist die Schale 5 mit dem Auflagering 13 verbunden. Die Oberkante der Versteifungsrippen
11 liegt bündig mit der Oberfläche des Deckels 1, die Unterkante der Versteifungsrippen
11 verläuft von der unteren Innenkante des Auflagerings 13 schräg nach unten und
geht etwa tangential in die Außenfläche der Schale 5 über.
[0011] Der Auflagering 13 hat in seinem unteren Bereich etwa die gleiche Breite wie eine
von einer Ringschulter 15 gebildete Abstützfläche des Rahmens 3, so daß der Deckel
1 hier eine untere Auflagefläche 17 aufweist, in der eine in eine Nut eingelegte Dämpfungseinlage
19 aus elastischem Material angeordnet sein kann. Die Innenfläche 21 des Auflagerings
13 verläuft im oberen Bereich schräg bzw. konkav gekrümmt nach außen, so daß der
Auflagering im oberen Bereich nur eine relativ geringe radiale Dicke hat, die etwa
der Wanddicke der Schale 5 entsprechen kann.
[0012] Zwischen den Radialrippen 11 sind Lüftungsöffnungen 23 freigelassen, die von den
Seitenflächen der Radialrippen 11, von der gleichförmig glattgekrümmten Außenfläche
der Schale 5 und von der Innenfläche 21 des Auflagerings 13 begrenzt werden, die,
wie beschrieben, innerhalb der radialen Breite der Auflagefläche 17 liegt. Die Lüftungsöffnungen
23 haben somit die Form von Schächten (siehe auch Fig. 3), die im Grundriß gesehen
einen trapezförmigen oder ringsektorförmigen Querschnitt haben und im Vertikalschnitt
gesehen einen schräg bzw. gekrümmt von oben nach unten innen gerichteten Verlauf haben.
Im oberen Bereich liegen die Lüftungsöffnungen 23 mit einem beträchtlichen Teil ihres
Querschnitts oberhalb der Auflagefläche 17.
[0013] Fig. 4 zeigt zwei Gießformhälften 27, 29, zwischen denen ein Gießhohlraum 31 zum
Gießen des Gußeisenanteils (Schale 5, Radialrippen 11, Auflagering 13) des Deckels
gebildet ist. Die Formung der Lüftungsöffnungen 23 kann ohne Ver wendung von separaten
Gießkernen erfolgen, wenn die Trennfuge 33 zwischen den Gießformen im Bereich der
Lüftungsöffnungen wie dargestellt angeordnet wird, so daß sie von der Innenkante des
Auflagerings zur oberen Außenkante der Schale verläuft.
1. Deckel aus Gußeisen und Beton für Schachtabdeckungen, dessen einstückiger Gußeisenteil
einen äußeren Auflagering (13) mit unterer Auflagefläche (17), eine muldenförmige
Schale (5) zur Aufnahme des Betons (7), und zwischen Auflagering (13) und Schale (5)
einen Kranz von Lüftungsöffnungen (23) aufweist, zwischen denen Radialrippen (11)
zwischen der Außenseite der Schale (5) und der Innenseite des Auflagerings (13) verlaufen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lüftungsöffnungen, im Vertikalschnitt des Deckels gesehen, die Form von
schräg von unten innen nach oben außen verlaufenden Schächten haben, deren radial
äußere Begrenzung innerhalb der radialen Breite der Auflagefläche (17) liegt und
deren radial innere Begrenzung von der gekrümmten Außenfläche der Schale (5) gebildet
wird.
2. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lüftungsöffnungen (23) im Grundriß gesehen die Form von durch die Radialrippen
(11) abgeteilten, trapezförmigen Ringsektoren haben.
3. Deckel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Lüftungsöffnungen (23) radial nach außen begrenzende Innenfläche (21)
des Auflagerings (13) eine konkav nach unten-innen verlaufende Kontur hat.
4. Deckel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Dicke des Auflagerings (13) in seinem oberen Bereich etwa gleich
der Wanddicke der Schale (5) ist.
5. Verfahren zum Gießen des Gußeisenteils eines Deckels nach einem der Ansprüche 1
bis 4 unter Verwendung einer oberen und einer unteren Gießform, dadurch gekennzeichnet, daß die obere und untere Gießform (27, 29) so ausgebildet werden, daß ihre Trennfuge
(33) im Bereich der Lüftungsöffnungen von der oberen Außenkante der Schale (5) schräg
nach unten außen zur radial inneren Begrenzungskante des Auflagerings (13) verläuft.