[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Hydraulikbagger mit einem in einer vertikalen
Ebene schwenkbaren Ausleger, welcher an einem ersten Rahmenteil abgestützt ist, wobei
der erste Rahmenteil an einem Grundrahmen um eine im wesentlichen vertikale Achse
schwenkbar gelagert ist, bei welchem Bagger der Grundrahmen ein Fahrwerk aufweist,
welches durch Bewegung der Baggerschaufel gegen das Gelände verfahrbar ist, wobei
der Auslegerarm zur Verschiebung der Baggerschaufel in einer horizontalen Ebene und
zum Schwenken der Baggerschaufel um eine quer zur Verschiebebewegung liegende, im
wesentlichen horizontale Achse mit gesonderten Zylinder-Kolbenaggregaten beaufschlagbar
ist und wobei zum Kippen die Schaufel um eine im wesentlichen horizontale Achse schwenkbar
am Auslegerarm angelenkt ist.
[0002] Ladegeräte, insbesondere Bagger, sind in unterschiedlichster Ausbildung bekanntgeworden.
Die meisten bekannten Baggereinrichtungen verfügen über ein Fahrwerk mit eigenem
Antrieb, so daß eine Reihe von komplexen Bewegungen der Ladeschaufel durch Verfahren
des gesamten Baggers ohne weiteres bewerkstelligt werden können. Dies gilt insbesondere
für das mit einem verfahrbaren Bagger mit eigenem Antrieb üblicherweise durch den
Fahrantrieb erfolgende Einstechen der Schaufel in zu ladendes Material.
[0003] Die Erfindung bezieht sich nun auf eine Ausbildung einer Ladeeinrichtung der eingangs
genannten Art, bei welcher ein zusätzlicher Fahrantrieb für das Verfahren des gesamten
Ladegerätes entfallen soll, so daß insbesondere kompakte und leichte Ausbildungen
möglich werden. Um bei derartigen Einrichtungen einen hinreichenden Aktionsradius
bei im Gelände festgelegter Position des Ladegerätes zu erzielen, wurde in der DE-PS
25 32 453 bereits vorgeschlagen, den gesamten, den Auslegerarm tragenden Rahmenteil
auf geradlinig verlaufenden Schienen zu führen und relativ zu einem unteren Rahmengestell
in Längsrichtung der Schienen verfahrbar auszubilden. Durch eine solche Ausbildung
wurde bei relativ kompakten Abmessungen erreicht, daß die Ladeschaufel bis nahe an
die Vorderkante des Grundrahmens und in eine relativ weit vor der Vorderkante des
Grundrahmens liegende Position in einer im wesentlichen horizontalen Ebene verschiebbar
wird. Bei einer derartigen Ausbildung wurden daher je nach Verschiebeposition des
oberen Rahmenteiles Stützbeine ausgefahren, um eine weitgehende Kippsicherheit zu
erzielen. Im übrigen stellt die Verschiebelagerung auf Schienen einen relativ hohen
konstruktiven Aufwand dar, welcher insgesamt zu einer schwereren Konstruktion führt.
[0004] Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine kompakte Einrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei welcher ein besonders hohes Maß an Verstellbarkeit der Ladeschaufel
in horizontaler Richtung und in vertikaler Richtung unter Verwendung möglichst leichter
Konstruktionsteile möglich wird, und sowohl eine Position erreicht werden kann, bei
welcher die Ladeschaufel unmittelbar vor der Vorderkante des Grundrahmens zu liegen
kommt, als auch eine Einstechposition, bei welcher die Ladeschaufel in horizontaler
Richtung in hohem Maße in abzubauendes Material eingeschoben werden kann, wenn das
Fahrwerk während des Einschiebevorganges blockiert ist. Zur Lösung dieser Aufgabe
besteht die erfindungsgemäße Ausbildung im wesentlichen darin, daß wenigstens ein
zum Verschieben der Baggerschaufel in horizontaler Richtung angeordnetes Schub-Zylinder-Kolbenaggregat
an dem ersten Rahmenteil und zwischen zwei einen Parallelogrammlenker ausbildenden
Streben an einer die Streben des Parallelogrammlenkers verbindenden Scheibe oder
im Bereich der Scheibe an einer der beiden Streben des Parallelogrammlenkers angreift,
daß an der Scheibe ein Auslegerarm und wenigstens ein Hub-Zylinder-Kolbenaggregat
zum Verschwenken des Auslegerarmes in vertikaler Richtung und wenigstens ein Kipp-Zylinder-Kolbenaggregat
zum Kippen der Schaufel schwenkbar angeschlossen sind, daß das Kipp-Zylinder-Kolbenaggregat
mit einem am Auslegerarm schwenkbar abgestützten Lenkerarm verbunden ist und daß eine
am Lenkerarm gelenkig angeschlossene Koppelstange gelenkig mit der Schaufel außerhalb
der Kippachse am Auslegerarm verbunden ist. Dadurch, daß wenigstens ein Schub-Zylinder-Kolbenaggregat
zwischen zwei einen Parallelogrammlenker ausbildenden Streben für die Verschiebebewegung
der Baggerschaufel in im wesentlichen horizontaler Richtung verwendet wird, wird
bei vergleichsweise leicht ausgebildeten Streben ein hohes Maß an Stabilität erzielt,
da der Schubzylinder die Streben des Parallelogrammlenkers fachwerkartig versteift.
Die Maßnahme, den die freien Enden der Streben der Parallelogrammlenker verbindenden
Teil als Scheibe auszubilden, bietet den Vorteil, die weiteren Lenker- bzw. Zylinder-Kolbenaggregate
kinematisch günstig an dieser Scheibe anzuordnen, wobei die Scheibe selbst von Verwindungskräften
freigehalten ist, so daß relativ flache und wiederum leicht bauende Scheiben Verwendung
finden können. An den Scheiben, welche die beiden Streben des Parallelogrammlenkers
verbinden, können nun sowohl das Hub-Zylinder-Kolbenaggregat zum Verschwenken eines
Auslegerarmes für die Schaufel als auch das Kipp-Zylinder-Kolbenaggregat zum Verschwenken
der Schaufel am Auslegerarm sicher gelagert werden, wobei die Maßnahme, den Kippzylinder
für das Kippen der Schaufel am Auslegerarm an der Scheibe anzulenken und mit einem
schwenkbar am Auslegerarm verbundenen Lenkerarm zu verbinden, die Möglichkeit schafft,
die Schaufel über eine Koppelstange mit dem Lenkerarm zu verbinden, so daß gegebenenfalls
von der Schaufel abfallendes Material nicht unmittelbar auf die Zylinder-Kolbenaggregate,
insbesondere das Zylinder-Kolbenaggregat für das Kippen der Schaufel, sondern lediglich
auf die Koppelstange gelangen kann. Auf diese Weise wird das Kipp-Zylinder-Kolbenaggregat
besser gegen vorzeitigen Verschleiß geschützt. Die Verwendung von Scheiben im Rahmen
des Lenkerparallelogrammes erlaubt es, besonders leichte Auslegerarme bzw. eine besonders
leicht ausgebildete untere Strebe des Parallelogrammlenkers einzusetzen, was beispielsweise
durch Verwendung von Hohlprofilen für die untere Strebe bzw. den Auslegerarm ermöglicht
wird. Hiebei ist bevorzugt die Ausbildung so getroffen, daß die Scheiben im wesentlichen
dreieckförmigen Umriß aufweisen, wobei alle Winkel des Dreieckes spitze Winkel sind.
Besonders vorteilhaft erscheint in diesem Zusammenhang ein im wesentlichen gleichseitiges
Dreieck als Umrißform für die seitlichen Scheiben, wobei eine derartige, im wesentlichen
dreieckförmige Scheibe besonders günstige und bevorzugte Anlenkpunkte für Streben
und hydraulische Zylinder-Kolbenaggregate an ihren Eckpunkten aufweist. Eine leichtbauende
und verwindungssteife Konstruktion läßt sich hiebei in besonders einfacher Weise
dadurch verwirklichen, daß die Anlenkachsen des Auslegerarmes, des Kippzylinders und
des Hubzylinders an der Scheibe im wesentlichen längs einer Dreieckseite der Scheibe
angeordnet sind, wobei vorzugsweise die Anlenkachsen des Hubzylinders, des Kippzylinders
und der oberen Strebe des Parallelogrammlenkers nahe den Eckpunkten der im wesentlichen
dreieckförmigen Scheiben angeordnet sind. Scheiben, bei welchen die Anlenkachsen in
der angegebenen Art angeordnet sind, zeichnen sich dadurch aus, daß in allen Schwenkstellungen
des Auslegerarmes relativ zum Grundrahmen eine besonders niedrige Bauhöhe eingehalten
werden kann, wobei gleichzeitig alle Kräfte auch dann sicher von den Scheiben aufgenommen
werden können, wenn einfache und relativ dünnwandige Blechscheiben verwendet werden,
wodurch sich eine weitere Gewichtsersparnis ergibt.
[0005] In besonders bevorzugter Weise ist die Ausbildung so getroffen, daß der Auslegerarm
gekröpft ausgebildet ist und zwischen zwei mit den Parallelogrammlenkern verbundenen
Scheiben mit den Scheiben und der unteren Strebe der Parallelogrammlenker gelenkig
verbunden ist. Bei Ausbildung des Auslegerarmes, welcher an der Scheibe schwenkbar
ange schlossen ist, als gekröpfter Auslegerarm wird ein besonders weitgehendes Einschwenken
des Auslegerarmes auch kann möglich, wenn die untere Strebe des Parallelogrammlenkers
von einem Kastenprofil gebildet ist. Bei Einschwenken des Auslegerarmes läßt sich
auf diese Weise eine nahezu parallele Lage des Auslegerarmes zur unteren Strebe des
Parallelogrammlenkers in zurückgezogener Stellung der Schaufel realisieren, wodurch
wiederum bei kleinen Abmessungen die Schaufel bis nahe an die Vorderkante des Grundrahmens
herangezogen werden kann. Insgesamt ergibt sich auf diese Weise bei besonders kompakten
Abmessungen ein relativ großer Aktionsradius der Schaufel.
[0006] Eine besonders stabile Konstruktion und gute Aufnahme der dynamischen Kräfte beim
Verschwenken des Auslegerarmes bzw. beim Einschieben der Schaufel in abzubauendes
bzw. zu verladendes Material läßt sich dadurch verwirklichen, daß die Anlenkachse
der unteren Strebe des Parallelogrammlenkers und des Auslegerarmes etwa in einer Seitenmitte
einer Dreieckseite angeordnet ist.
[0007] Die Verwendung von Scheiben der oben bezeichneten Art und die bevorzugte Ausbildung
des Auslegerarmes als gekröpfter Auslegerarm erlaubt, wie bereits erwähnt, eine weitere
Gewichtsersparnis, ohne Einbuße an Stabilität, in bezug auf die untere Strebe des
Parallelogrammlenkers, welche bevorzugt als Kastenprofil ausgebildet sein kann und,
wie es einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung entspricht, zwischen zwei Scheiben
angeordnet ist, wobei an jeder Scheibe eine gesonderte obere Strebe des Parallelogrammlenkers
angreift. Bei einer derartigen Ausbildung kann das Schub-Zylinder-Kolbenaggregat
bzw. die Schub-Zylinder-Kolbenaggregate geschützt zwischen den Scheiben angeordnet
werden, wobei bei Verwendung eines Kastenprofiles für die untere Strebe des Parallelogrammlenkers
gleichzeitig ein weitgehender Schutz dieser Zylinder-Kolbenaggregate für den Verschiebeantrieb
der Schaufel in im wesentlichen horizontaler Richtung geboten werden kann. Um für
diesen Verschiebeantrieb mit relativ kompakten Zylinder-Kolbenaggregaten einen großen
Verstellweg zu gewährleisten, ist mit Vorteil die Ausbildung so getroffen, daß das
Schub-Zylinder-Kolbenaggregat nahe dem Anlenkpunkt der oberen Strebe des Parallelogrammlenkers
am Rahmenteil schwenkbar abgestützt ist und am oberen Ende der unteren Strebe des
Parallelogrammlenkers und/oder an der Scheibe nahe dieser Anlenkstelle angreift. Ein
wesentlicher Vorteil dieser Anordnung ist hiebei darin zu überblicken, daß keine nennenswerten
Biegekräfte durch die Schub-Zylinder-Kolbenaggregate in die Streben eingeleitet werden
und die Verschiebekräfte des Schub-Zylinder-Kolbenaggregates über einen relativ langen
Hebelarm zur Wirkung gelangen, wodurch zum einen ein leichteres und kompakteres Schub-Zylinder-Kolbenaggregat
Verwendung finden kann und zum anderen die Lenkerkonstruktion bzw. die Dimensionierung
der Streben leichter und kompakter gewählt werden kann.
[0008] Eine besonders stabile, kompakte und leichte Konstruktion läßt sich dadurch erzielen,
daß die Scheiben von Kastenprofilen gebildet sind, wobei zwischen freien Flanschen
der Scheiben Bolzen die Anlenkachsen für die Hub- und Kipp-Zylinder-Kolbenaggregate
sowie ggf. für die oberen Streben des Parallelogrammlenkers ausbilden. Auf diese Weise
werden bei geringem Gewicht stabile Scheiben ausgebildet, welche darüberhinaus einen
Schutz der Anlenkstellen der Zylinder-Kolbenaggregate sowie der Streben bieten.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. In dieser zeigen: Fig. 1 eine perspektivische
Ansicht eines erfindungsgemäßen Hydraulikbaggers und die Fig. 2 und 3 Seitenansichten
des erfindungsgemäßen Hydraulikbaggers mit unterschiedlichen Stellungen des Auslegerarmes
und der Schaufel.
[0010] In Fig. 1 ist mit 1 ein Hydraulikbagger bezeichnet, welcher einen Grundrahmen 2 mit
einem Fahrwerk für Räder 3 aufweist. Am Grundrahmen 2 ist ein allgemein mit 4 bezeichneter
ersten Rahmenteil um eine im wesentlichen vertikale Achse schwenkbar gelagert, wobei
ein Drehkranz mit 5 angedeutet ist. Weiters sind am Grundrahmen diverse Hilfsaggregate
gelagert und allgemein mit 6 bezeichnet und es ist eine Führerkabine 7 vorgesehen.
Der Hydraulikbagger 1 weist dabei keinen eigenen Antrieb auf, sondern es wird für
eine Verschiebung des Baggers eine Bewegung der Baggerschaufel 8 herangezogen, wie
dies im folgenden noch erläutert werden wird.
[0011] Der am Grundrahmen um eine im wesentlichen vertikale Achse schwenkbar gelagerte erste
Rahmenteil 4 wird dabei von Parallelogrammlenkern gebildet, wobei eine untere, insbesondere
als Hohlkastenprofil ausgebildete Strebe 9 sowie obere Streben 10 sowohl im Bereich
der Drehlagerung 5 als auch an die Streben 9 und 10 des Parallelogrammlenkers 4 verbindenden
Scheiben 11 schwenkbar gelagert ist. Die Anlenkachsen der unteren Strebe 9 am Rahmen
sowie an den beidseitig der unteren Strebe 9 angeordneten Scheiben 11 sind dabei mit
12 und 13 bezeichnet. Die Anlenkachse der oberen Strebe an den Scheiben 11 ist mit
14 bezeichnet. Zwischen den Streben 9 und 10 des Parallelogrammlenkers ist ein Schub-Zylinder-Kolbenaggregat
15 angeordnet, welches am Rahmen zwischen den beiden Streben 9 und 10 und an der unteren
Strebe 9 im Bereich der Scheiben 11 schwenkbar angelenkt ist, wie dies in den folgenden
Figuren noch deutlicher ersichtlich wird. Bei einer Betätigung des Zylinder-Kolbenaggregates
15 erfolgt eine Bewegung der Schaufel 8 in im wesentlichen horizontaler Richtung relativ
zum Boden über die Parallelogrammlenker 4.
[0012] An den Scheiben 11 ist weiters ein gekröpft ausgebildeter Auslegerarm 16 um die Anlenkachse
13 der unteren Strebe 9 an den Scheiben 11 schwenkbar angelenkt, wobei für eine Hubbewegung
des Auslegerarmes 16 zu beiden Seiten des Ausleger armes angeordnete Hub-Zylinder-Kolbenaggregate
17 Verwendung finden. Die Anlenkachsen der Hubzylinder 17 an den Scheiben 11 bzw.
am Auslegerarm 16 sind mit 18 bzw. 19 bezeichnet. Für ein Kippen der Baggerschaufel
8 sind Kipp-Zylinder-Kolbenaggregate 20 vorgesehen, welche an den Koppelscheiben
11 und an gelenkig mit dem Auslegerarm verbundenen Lenkerarmen 21 um Anlenkachsen
22 bzw. 23 schwenkbar gelagert sind. Die Anlenkachsen der Lenkerarme 21 am Auslegerarm
sind dabei mit 24 bezeichnet. Zur Erzielung einer ausreichenden Verwindungssteifigkeit
der Arme 21 sind diese über eine Strebe 34 miteinander verbunden. Mit den gelenkigen
Lenkerarmen 21 sind Koppelstangen 25 um Schwenkachsen 26 verbunden, wobei diese Koppelstangen
25 mit der Schaufel außerhalb der Kippachse der Schaufel 8 am Auslegerarm 16 verbunden
sind, wie dies in den nachfolgenden Figuren näher dargestellt wird.
[0013] Die Scheiben 11 sind dabei von hohlen Kastenprofilen gebildet, wobei die die jeweiligen
Anlenkachsen 13, 14, 18, 22 bildenden Bolzen zwischen freien Flanschen der Scheiben
angeordnet sind und derart die Lageraugen der Streben bzw. Zylinder-Kolbenaggregate
geschützt zwischen den Scheiben angeordnet sind.
[0014] In Fig. 2 ist der Auslegerarm bzw. die Schaufel in der aufgerichteten Stellung dargestellt.
Dabei ist deutlich das zwischen den Streben 9 und 10 der Parallelogrammlenkers 4 vorgesehene
Zylinder-Kolbenaggregat 15 ersichtlich, welches um eine Anlenkachse 27 am Rahmen und
im Bereich der Anlenkachse 13 der unteren Strebe 9 an den Scheiben 11, welche mit
der Anlenkachse der Auslegerarmes 16 an den Scheiben zusammenfällt, um eine Anlenkachse
28 schwenkbar angelenkt ist. Die Anlenkachse der oberen Strebe 10 am Rahmen ist mit
29 bezeichnet. Weiters sind in Fig. 2 noch die Anlenkachse 30 der Schaufel 8 am Auslegerarm
16 sowie die außerhalb dieser Anlenkachse vorgesehene Anlenkachse 31 der Koppelstange
25 näher dargestellt.
[0015] Wie aus Fig. 2 deutlich ersichtlich, weisen die Scheiben 11 im wesentlichen dreieckförmigen
Umriß auf und es sind die Anlenkachsen 18 und 22 des Hubzylinders 17 und des Kippzylinders
20 sowie die Anlenkachse 14 der obere Strebe 10 des Parallelogrammlenkers 4 nahe den
Eckpunkten des nahezu gleichseitigen Dreiecks der Scheiben 11 angeordnet. Für eine
geeignete Kinematik und geringe Belastung der Scheiben 11, wodurch diese relativ dünnwandig
und leicht ausgebildet werden können, wie dies aus Fig. 1 ersichtlich ist, sind weiters
die Anlenkachsen des Auslegerarmes 16 sowie der Hubzylinder 17 und der Kippzylinder
20 im wesentlichen längs einer Dreieckseite angeordnet, wobei die gemeinsame Anlenkachse
der unteren Strebe 9 an den Scheiben 11 sowie des Auslegerarmes 16 an den Scheiben
11 im wesentlichen mittig zwischen den Anlenkachsen 18 und 22 der Zylinder-Kolbenaggregate
vorgesehen ist. Aus Fig. 2 ist weiters deutlich die gekröpfte Ausbildung des Auslegerarmes
16 ersichtlich, welche für ein Erreichen einer dem Fahrwerk des Baggers möglichst
nahe Position der Schaufel 8, wie dies in Fig. 3 noch deutlicher dargestellt ist,
bei einer Ausbildung der unteren Strebe 9 des Parallelogrammlenkers als Kastenprofil
besonders geeignet ist. Es ist ersichtlich, daß das Schub-Zylinder-Kolbenaggregat
15 im wesentlichen diagonal zwischen den Streben 9 und 10 des Parallelogrammlenkers
bzw. ersten schwenkbaren Rahmenteiles 4 angeordnet ist und nahe den Anlenkachsen der
Streben am Rahmen bzw. an den Scheiben 11 schwenkbar angelenkt ist, wodurch sich bei
einem möglichst langen Hebelarm eine gute Kräfteaufnahme bei möglichst geringen Biegekräften
auf den Streben durch das Schub-Zylinder-Kolbenaggregat 15 erzielen läßt.
[0016] In Fig. 2 sind strichliert unterschiedliche Stellungen der Baggerschaufel 8 dargestellt.
Ausgehend von einer Stellung 8a, welche in Fig. 3 mit der entsprechenden Stellung
der Zylinder-Kolbenaggregate und schwenkbaren Streben bzw. dem schwenkbaren Auslegerarm
genauer dargestellt ist, ergibt sich bei Betätigung lediglich des Schubzylinders 15
eine Bewegung der Schaufel in im wesentlichen horizontaler Richtung in eine Position
8b, in welcher durch eine Betätigung des Kippzylinders 20 die Schaufel in die Stellung
8c aufgerichtet werden kann. Eine derart nahezu horizontale Bewegung der Schaufel
bei Betätigung des Schubzylinders 15 ist insbesondere wichtig, da der Hydraulikbagger
keinen Antrieb aufweisen soll und in einer gewählten Stellung lediglich das Fahrwerk
blockiert wird und allein durch die Bewegung der Baggerschaufel 8 ein Einstechen in
darin aufzunehmende Materialien erfolgen muß. Weiter ist ersichtlich, daß ein überaus
langer, im wesentlichen horizontaler Verschiebeweg der Schaufel zur Verfügung steht,
so daß große Bereiche ohne ein Versetzen des Baggers eingeräumt werden können. Ein
Versetzen des Baggers erfolgt durch ein entsprechendes Abstützen der Schaufel in den
Boden ausgehend von der Position 8b, wobei nach einem Lösen der Blockierung des Fahrwerkes
durch Betätigung des Schubzylinders der Bagger durch die in der Position 8b eingegrabene
Schaufel herangezogen wird, bis die Schaufel 8 sich wiederum nahe vor dem Fahrwerk
befindet. Es kann somit ein großer Verschiebeweg des Baggers in einem Arbeitsgang
erzielt werden.
[0017] Nach einem Kippen der Schaufel in die Position 8c erfolgt durch Betätigung der Hubzylinder
17 ein Verschwenken der Schaufel in die am weitesten vom Rahmen entfernte Position
8d, wobei für eine Bewegung der Schaufel in eine im wesentlichen über dem Maschinenrahmen
liegende Position 8e wiederum lediglich der Schubzylinder 15 zwischen den Streben
9 und 10 betätigt wird. Wie aus den unterschiedlichen Stellungen der Schaufel ersichtlich,
erfolgt auch bei einem Anheben der Schaufel die Bewegung jeweils derart, daß aufgenommenes
Material sicher in der Schaufel verbleibt, ohne daß zusätzliche Ausgleichsbewegungen,
beispielsweise des Kippzylinders, notwendig sind. Die Lenkergeometrie bzw. die Anordnung
der Zylinder-Kolbenaggregate ist somit so getroffen, daß für einen beliebigen Arbeitsvorgang
nur jeweils ein Zylinder-Kolbenaggregat betätigt werden muß, wodurch die Handhabung
insgesamt wesentlich erleichtert wird, da keine komplizierten Korrekturbewegungen
eines jeweils zweiten Zylinder-Kolbenaggregates notwendig sind.
[0018] In der in Fig. 3 dargestellten möglichst maschinennahen Position der Ladeschaufel
8 ist ersichtlich, daß der Auslegerarm 16 nahezu parallel zur unteren Strebe 9 des
Parallelogrammlenkers 4 angeordnet ist, wobei dies vor allem durch die gekröpfte Ausbildung
des Auslegerarmes 16 im Bereich seiner Anlenkachse 13 bereits an den Scheiben 11 ermöglicht
wird. Es ergibt sich somit insgesamt eine sehr kompakte Stellung der einzelnen Lenker
und Streben bzw. des Auslegerarmes sowie der für die Betätigung vorgesehenen Zylinder-Kolbenaggregate.
In Fig. 3 sind ebenso wie in Fig. 2 wiederum unterschiedliche Stellungen der Ladeschaufel
dargestellt. Darüberhinaus ist dargestellt, daß ausgehend von der Stellung 8a bei
einem Verkippen der Ladeschaufel unmittelbar vor dem Fahrwerk in die Bodenebene 32
eingestochen werden kann, wobei die entsprechende Bewegung der Spitze 33 der Ladeschaufel
in diesem Fall durch die Umrißlinie II, welche die entferntesten Raumpunkte der Spitze
33 der Ladeschaufel zum Rahmen des Hydraulikbaggers beschreibt, dargestellt ist,
während die Umrißlinie für die oben geschilderte Bewegung mit I bezeichnet ist. Bei
einer Bewegung der Schaufelspitze 33 von Position 8a in 8b gilt, daß jeweils nur ein
Zylinder-Kolbenaggregat für eine entsprechende Bewegung betätigt werden muß und Korrekturbewegungen
anderer Zylinder-Kolbenaggregate nicht notwendig sind.
1. Hydraulikbagger (1) mit einem in einer vertikalen Ebene schwenkbaren Ausleger (16),
welcher an einem ersten Rahmenteil (4) abgestützt ist, wobei der erste Rahmenteil
(4) an einem Grundrahmen (2) um eine im wesentlichen vertikale Achse schwenkbar gelagert
ist, bei welchem Bagger der Grundrahmen (2) ein Fahrwerk aufweist, welches durch
Bewegung der Baggerschaufel (8) gegen das Gelände verfahrbar ist, wobei der Auslegerarm
(16) zur Verschiebung der Baggerschaufel (8) in einer horizontalen Ebene und zum Schwenken
der Baggerschaufel (8) um eine quer zur Verschiebebewegung liegende, im wesentlichen
horizontale Achse mit gesonderten Zylinder-Kolbenaggregaten beaufschlagbar ist und
wobei zum Kippen die Schaufel (8) um eine im wesentlichen horizontale Achse schwenkbar
am Auslegerarm (16) angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein zum
Verschieben der Baggerschaufel (8) in horizontaler Richtung angeordnetes Schub-Zylinder-Kolbenaggregat
(15) an dem ersten Rahmenteil (4) und zwischen zwei einen Parallelogrammlenker ausbildenden
Streben (9,10) an einer die Streben des Parallelogrammlenkers verbindenden Scheibe
(11) oder im Bereich der Scheibe (11) an einer der beiden Streben des Parallelogramm
lenkers angreift, daß an der Scheibe (11) ein Auslegerarm (16) und wenigstens ein
Hub-Zylinder-Kolbenaggregat (17) zum Verschwenken des Auslegerarmes (16) in vertikaler
Richtung und wenigstens ein Kipp-Zylinder-Kolbenaggregat (20) zum Kippen der Schaufel
(8) schwenkbar angeschlossen sind, daß das Kipp-Zylinder-Kolbenaggregat (20) mit
einem am Auslegerarm (16) schwenkbar abgestützten Lenkerarm (21) verbunden ist und
daß eine am Lenkerarm (21) gelenkig angeschlossene Koppelstange (25) gelenkig mit
der Schaufel (8) außerhalb der Kippachse (30) am Auslegerarm (16) verbunden ist.
2. Hydraulikbagger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslegerarm (16)
gekröpft ausgebildet ist und zwischen zwei mit den Parallelogrammlenkern(9,10) verbundenen
Scheiben (11) mit den Scheiben und der unteren Strebe (9) der Parallelogrammlenker
gelenkig verbunden ist.
3. Hydraulikbagger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben
(11) im wesentlichen dreieckförmigen Umriß aufweisen, wobei alle Winkel des Dreieckes
spitze Winkel sind.
4. Hydraulikbagger nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlenkachsen
(13,18,22) des Auslegerarmes (16), des Kippzylinders (20) und des Hubzylinders (21)
an der Scheibe (11) im wesentlichen längs einer Dreieckseite der Scheibe (11) angeordnet
sind.
5. Hydraulikbagger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anlenkachsen (14,18,22) des Hubzylinders (17), des Kippzylinders (20) und der oberen
Strebe (10) des Parallelogrammlenkers nahe den Eckpunkten der im wesentlichen dreieckförmigen
Scheiben (11) angeordnet sind.
6. Hydraulikbagger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anlenkachse (13,18) der unteren Strebe (9) des Parallelogrammlenkers und des Auslegerarmes
(16) etwa in einer Seitenmitte einer Dreieckseite angeordnet ist.
7. Hydraulikbagger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
untere Strebe (9) des Parallelogrammlenkers als Kastenprofil ausgebildet ist und
zwischen zwei Scheiben (11) angeordnet ist, wobei an jeder Scheibe eine gesonderte
obere Strebe (10) des Parallelogrammlenkers angreift.
8. Hydraulikbagger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schub-Zylinder-Kolbenaggregat (15) nahe dem Anlenkpunkt (29) der oberen Strebe (10)
des Parallelogrammlenkers am Rahmenteil schwenkbar abgestützt ist und am oberen Ende
der unteren Strebe (9) des Parallelogrammlenkers und/oder an der Scheibe (11) nahe
dieser Anlenkstelle angreift.
9. Hydraulikbagger nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Scheiben (11) von Kastenprofilen gebildet sind, wobei zwischen freien Flanschen der
Scheiben Bolzen die Anlenkachsen (14,18,22) für die Hub- und Kipp-Zylinder-Kolbenaggregate
(17,20) sowie ggf. für die oberen Streben (10) des Parallelogrammlenkers ausbilden.