(19)
(11) EP 0 373 308 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.06.1990  Patentblatt  1990/25

(21) Anmeldenummer: 89118296.6

(22) Anmeldetag:  03.10.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04C 3/34, E04G 13/02, E21D 11/15
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 10.12.1988 DE 3841636

(71) Anmelder: DR. R. FENNE GMBH & CO. EISEN- UND METALLPRODUKTE KG
D-46282 Dorsten (DE)

(72) Erfinder:
  • Zielinski, Günter
    D-4390 Gladbeck (DE)
  • Fenne, Rüdiger, Dr.
    D-4270 Dorsten (DE)
  • Wunsch, Friedrich
    D-439 Gladbeck (DE)

(74) Vertreter: Habbel, Hans-Georg, Dipl.-Ing. 
Postfach 34 29
D-48019 Münster
D-48019 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Armierung für Betonbauwerke Untertage


    (57) Um die flexible Schalung (B) zur Herstellung von im wesentlichen runden Betonbauwerken (A) Unter­tage sicherer zu schützen, sind bisher keine zufriedenstellenden Vorschläge gemacht worden.
    Es wird vorgeschlagen, die bei den Verzug­matten für Untertage bekannte Verbindung ein­zelner Matten auch dadurch einzusetzen, daß nunmehr die Armierung durch solche, mitein­ander verbundene Matten (1,2,3) erfolgt, die sich bei Druckeinwirkung aufgrund des in die Schalung eingefüllten Betons zugfest untereinander ver­binden.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Armierung gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.

    [0002] Der Einsatz von hydraulisch abbindenden Baustoffen nimmt immer weiter zu. Untertage ist man in jüng­ster Zeit auch dazu übergegangen, im übergangsbe­reich zwischen Strecke und Streb Zementpfeiler ein­zusetzen, die an Ort und Stelle gegossen werden, wo­bei als Schalung für diesen Ortbeton flexible, rohr­artige Gewebeschläuche eingesetzt werden. Obgleich diese Gewebeschläuche eine hohe Festigkeit aufweisen, erscheint es doch erstrebenswert, die Gewebeschläuche auch außen noch durch metallische Außenarmierungen zu sichern, wodurch nicht nur der gesamte Setzkraft­druck beim Einfüllen des Betons in die Schalung auf­genommen wird, sondern gleichzeitig bildet später­hin auch die Außenarmierung noch ein Schutzgitter für den so erzielten Pfeiler.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ar­mierung zu schaffen, die geeignet ist, in Verbindung mit flexiblen Schalungen eingesetzt zu werden, wobei besondere Anforderungen daran gestellt werden, daß sich die Armierung beim Einfüllen des Betons in die Schalung nicht lösen kann.

    [0004] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.

    [0005] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß Ver­zugmatten für den untertägigen Grubenausbau bekannt sind, die bei Druckeinwirkung aus dem Gebirge zu einem selbsttätigen, zugfesten Verriegeln der Matten untereinander führen. Der Einsatz derartiger Matten als Schalungshilfsmittel, die nunmehr hinsichtlich der Gestaltung auf den neuen Einsatzzweck abge­stimmt sind, erbringt den Vorteil, daß beim Ein­füllen des Betons in die Schalung und dem dann auf­tretenden Druck die Matten sich gegenseitig fest­ziehen, wobei die durch die zwischen den Längs- und Querdrähten gebildeten Felder durchtretenden Teile der flexiblen Schalung ein inniges Festlegen der Ar­mierung an der Außenseite der Schalung bewirken.

    [0006] Die Übertragung der Lehre z. B. gemäß der DE-PS 26 01 355 auf den neuen Einsatzzweck ist er­finderisch, da es nicht nahegelegen hat, für die Ar­mierung von Betonbauwerken derartige, aus dem Be­reich der Verzugmatten bekannte Konstruktionsmerk­male zu übernehmen.

    [0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteran­sprüchen erläutert.

    [0008] Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben.

    [0009] In der Zeichnung ist mit A ein Betonpfeiler ange­deutet, der eine Schalung aus einer flexiblen Matte B aufweist, wobei diese Schalung an ihrer Außenseite durch drei Armierungsmatten 1, 2 und 3 geschützt wird. Jede Armierungsmatte 1, 2 oder 3 besteht aus Längsdrähten 4 und Querdrähten 5, die an ihren Kreu­zungsstellen bei 6 miteinander verschweißt sind.

    [0010] Die Längsdrähte 4 der Armierungsmatte 1 sind dabei in ihrem Endbreich bei 10 hakenförmig um etwa 90o abgewinkelt und tragen dann an ihrer Außenseite ein Querelement 7, das durch einen über die ganze Mat­tenbreite verlaufenden Stab gebildet wird, der fest auf der Außenseite der Längsdrähte 4 aufgeschweißt ist.

    [0011] Ein Querstab 9 liegt frei an der Rückseite der Längsdrähte 4 an. Er ist in seinem Endbereich auf die Innenseite der Armierungsmatte 1, 2 oder 3 abge­bogen und fest mit den Längsdrähten 4 verschweißt.

    [0012] Am gegenüberliegenden Ende jeder Armierungsmatte 1, 2 oder 3 sind Haken 8 vorgesehen, die durch ein­faches Zurückbiegen des jeweiligen Längsdrahtes 4 erreicht werden. Eine zugfeste Verbindung der anein­ander anzuschließenden Armierungsmatten 1, 2 und 3 erfolgt bei Druckeinwirkung aufgrund des in die Schalung B eingefüllten Betons A. Die dabei durch die Haken 8 auf den Querstab 9 ausgeübten Kräfte be­wirken ein schlaufenförmiges Zuziehen der Haken 8 in Verbindung mit dem Querelement 7, so daß dadurch die so geschaffene Verbindung in der Lage ist, Zugkräfte bis zur Zerreißfestigkeit der Längsdrähte 4 zu über­tragen.

    [0013] In Abhängigkeit der Größe des zu gießenden Pfeilers und in Abhängigkeit der Länge der Längsdrähte 4 werden, um den entsprechenden Umfang des Pfeilers sicher umfassen zu können, die Längsstäbe 4 gebogen oder leicht abgewinkelt, so daß - wie dies die Zeichnung zeigt - durch das Zusammenspiel der ver­schiedenen Matten 1, 2 oder 3und der entsprechenden Abwinkelung das Profil des Pfeilers erzielbar ist. Die Anzahl der Längsdrähte 4 richtet sich nach der Höhe des Pfeilers, aber es ist auch möglich, mehrere Matten übereinander zu setzen.


    Ansprüche

    1. Armierung für eine flexible Schalung zur Her­stellung von im wesentlichen runden Betonbau­werken, gekennzeichnet durch mehrere mitein­ander verbundene Armierungsmatten (1, 2, 3), die je aus Längs- und Querdrähten (4, 5) be­stehen, die an den Kreuzungsstellen (6) mit­einander verbunden sind und deren Längs­drähte (4) einerseits an den Enden hakenför­mig abgebogen und andererseits abgewinkelt und mit einem fest angeordneten Querelement (7) versehen sind, gegen das sich das freie Ende jedes Hakens (8) der Längsdrähte (4) der anschließenden Armierungsmatte mit seiner Außenseite abstützend anlegt, wobei der Haken (8) im Hakentiefsten einen an der Rückseite der anderen Armierungsmatte an­geordneten Querstab (9) hintergreift und der mit dem Hakentiefsten zusammenarbeitende Querstab (9) im Bereich der angreifenden Haken (8) nachgiebig an den Längsdrähten (3) der zugeordneten Matte (1,2, 3) angeordnet ist.
     
    2. Armierung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Querstab (9) in seinen End­bereichen auf die Oberseite der Armierungs ­matte (1, 2, 3) gebogen und an einem oder mehreren der Längsdrähte (4) festgelegt ist.
     
    3. Armierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß das Querelement (7) durch einen über die Armierungsmattenbreite durch­gehenden Querdraht (5) gebildet ist, der auf die Enden der Längsdrähte (4) aufgeschweißt ist, wobei dieses Mattenende etwa um 90o abgebogen ist.
     
    4. Armierung nach einem oder mehreren der vor­hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­net, daß der das Querelement (7) bildende Querdraht einen größeren Durchmesser als die übrigen Querdrähte (5) aufweist.
     
    5. Armierung nach einem oder mehreren der vor­hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­net, daß der Querstab (9) den gleichen Durch­messer wie die Längsdrähte (4) aufweist.
     
    6. Armierung nach einem oder mehreren der vor­hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­net, daß die Längsdrähte jeder Matte (1, 2, 3) nach innen gewölbt oder abgewinkelt sind.
     




    Zeichnung