(19)
(11) EP 0 373 407 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.06.1990  Patentblatt  1990/25

(21) Anmeldenummer: 89121799.4

(22) Anmeldetag:  25.11.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G08C 17/00, H01H 35/02, H01H 29/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR GB IT NL

(30) Priorität: 02.12.1988 DE 3840643

(71) Anmelder: Nokia (Deutschland) GmbH
D-75175 Pforzheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Durst, Klaus, Dipl.-Ing.
    D-7520 Bruchsal (DE)
  • Reime, Gerd
    D-7131 Wurmberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fernbedienungsgeber zur Abstrahlung von Steuerbefehlen


    (57) Ein Fernbedienungsgeber enthält auf einer Schaltungsplatte (3), die mit dem Gebergehäuse (1) des Fernbedienungsgebers starr ver­bunden ist, eine Lagedifferenzschalteranordnung (17), die bei einer Winkelablage der Schaltungsplatte (3) und damit des Fern­bedienungsgebers über einen bestimmten Auslösewinkel (a₀) hinaus von einer bestimmten gegebenen oder momentan festgestellten Re­ferenzbedienungslage aus ein die Richtung der Lageabweichung kenn­zeichnenden Ausgangssignal erzeugt. Dieses richtungsabhängige Aus­gangssignal wird in einem Signalwandler (5) des Fernbedienungs­gebers als Steuerbefehl in ein Übertragungssignal umgewandelt und über ein Sendeelement (4) des Fernbedienungsgebers an ein fernzu­steuerndes elektrisches Gerät abgestrahlt. Durch Schwenkbewegungen des Fernbedienungsgebers aus dem Handgelenk des den Fernbedie­nungsgeber bedienenden Benutzers werden in dem Fernbedienungsgeber auf diese Art unterschiedliche Steuerbefehle an das fernzubedie­nende Gerät erzeugt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Fernbedienungsgeber nach dem Ober­begriff des Anspruches 1.

    [0002] Derartige Fernbedienungsgeber dienen zur Steuerung elektrischer Geräte über eine drahtlose Verbindung, insbesondere zur Steue­rung photoelektrischer Geräte wie z.B. Dia- oder Filmprojek­toren, oder zur Steuerung von Geräten der Unterhaltungselek­tronik, beispielsweise zur Steuerung von Fernsehgeräten oder Videorecordern. Solche Fernbedienungsgeber sind beispielsweise aus der Zeitschrift Funkschau 1978, Heft 9, S. 405 - 407 oder der Zeitschrift Funkschau 1978, Heft 20, S. 963 - 966 bekannt. Die bekannnten Fernbedienungsgeber enthalten auf der Bedie­nungsseite eines Gebergehäuses ein Tastenfeld als Eingabevor­richtung. Durch Betätigen einzelner Tasten dieses Tastenfeldes wählt der Benutzer des Fernbedienungsgebers Steuerbefehle zur Einstellung oder Veränderung bestimmter Betriebszustände eines mit dem Fernbedienungsgeber gesteuerten elektrischen Gerätes. In einem Signalwandler des Fernbedienungsgebers werden die mit den betätigten Tasten abgerufenen Steuerbefehle in Übertagungs­ signale umgewandelt und von einem Infrarotsendeelement an das zu steuernde elektrische Gerät abgestrahlt.

    [0003] Der ungeübte Benutzer eines derartigen Fernbedienungsgebers muß sich bei dessen Benutzung oft durch Lesen der Beschriftung des Tastenfeldes wieder kundig machen, welche Tasten er für einen gewünschten Befehl zu betätigen hat. Dies ist für ihn selbst schon bei einem Tastenfeld mit verhältnismäßig wenig Tasten um­ständlich und zeitraubend. Oft ist er darüber hinaus noch un­sicher, ob er tatsächlich die dem gewünschten Steuerbefehl zu­geordnete Taste betätigt hat.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fernbedienungs­geber nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 so auszugestalten, daß die Handhabung des Fernbedienungsgebers auch für den un­geübten Benutzer wenigstens für die Einstellung wesentlicher Betriebszustände oder Betriebsabläufe des mit dem Fernbe­dienungsgeber fernzubedienenden Gerätes wesentlich vereinfacht ist. Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruches 1 gelöst.

    [0005] Der Erfindung liegt die Erfahrung zugrunde, daß einzelne Ab­läufe des täglichen Lebens durch bestimmte Handbewegungen ge­kennzeichnet werden können. So wird eine Vergrößerung eines Er­eignisses oder ein vorwärtsgerichteter schrittweiser Fortgang oder ein vorwärtsgehendes Weiterblättern durch eine Handbewe­gung nach rechts oder nach oben gekennzeichnet. Wird bei­spielsweise ein Weiterblättern in den Funktionsebenen eines fernzusteuernden Gerätes in eine Auf­ wärts- oder Abwärtsbewegung des in der Hand des Benutzers geführten Fernbedienungsgebers gelegt und diese Funktionsebene im fernbedienten Gerät angezeigt, kann der Benutzer eines er­findungsgemäßen Fernbedienungsgebers ohne Beobachten des Fern­bedienungsgebers selbst nur durch aufwärts oder abwärts gerich­tete Handbewegungen in den Funktionsebenen des fernbedienten Gerätes blättern. In gleicher Weise kann er durch eine Rechts- oder Linksbewegung der Hand, bei der unwillkürlich auch eine Drehbewegung in der Achse der Hand erfolgt, einen Vorwärts oder einen Rückwärtslauf einschalten oder Ereignisse verstärken oder dämpfen, ohne daß er seine Aufmerksamkeit auf den benutzten Fernbedienungsgeber richten muß. Außerdem erfordert die Bedie­nung eines erfindungsgemäßen Fernbedienungsgebers lediglich eine Hand, sodaß der Benutzer eines derartigen Fernbedienungs­gebers während dessen Benutzung die zweite Hand frei hat für andere Tätigkeiten.

    [0006] Die Unteransprüche kennzeichnen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung. Besonders vorteilhaft ist es, für die Ermittlung von Lagedifferenzen des Gebergehäuses des Fernbedienungsgebers Schwerkraftschalter zu verwenden, da die Erdgravitation ein für jedes menschliche Tun definiert gerichtetes Kraftfeld zum Erd­mittelpunkt hin darstellt. Es ist jedoch auch möglich, eine Schwenkbewegung eines in der Hand eines Benutzers gehaltenen Fernbedienungsgebers durch Beschleunigungsschalter zu erfassen, mit denen die Lagedifferenzschalteranordnung des Fernbedie­nungsgebers ausgerüstet ist, und daraus Steuerbefehle zur Fern­steuerung eines elektrischen Gerätes abzuleiten. In einer wei­teren Ausgestaltung der Erfindung enthält die Lagedifferenz­schalteranordnung des Fernbedienungsgebers Sensoren, die rich­tungsabhängig die Intensität eines bestimmten Strahlungs- oder Kraftfeldes erfassen und durch ein elektrisches Signal darstellen. Bleiben diese Signale über einen bestimmten Zeitabschnitt hinaus konstant, kennzeichnen sie nach einer Ausgestaltung der Erfindung eine Ruhelage des Fernbedienungsgebers,die für ihn als Referenz­bedienungslage gilt.Zu einem bestimmten Zeitpunkt ermittelte Werte dieser Signale bilden nach einer weiteren Ausgestaltung der Er­findung ebenfalls die Referenzwerte für eine Ruhelage des Fernbe­dienungsgebers. Bei einer Änderung der Lage des Fernbedienungsge­bers aus dieser Ruhelage heraus durch eine Schwenkbewegung des in der Hand gehaltenen Fernbedienungsgebers wird aus den neuen Aus­gangssignalen der Sensoren die Richtung der Schwenkbedienung er­mittelt und daraus die zugehörigen Steuerbefehle dekodiert. Ein derartiges Strahlungs- oder Kraftfeld ist beispielsweise das erdmagnetische Feld oder das Strahlungsfeld einer bestimmten Strahlungsquelle, beispielsweise einer Quelle einer elektromag­netischen Strahlung.

    [0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand vorteilhafter Ausführungs­beispiele näher erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen

    Fig 1a, Fig 1b eine schematische seitliche Darstellung eines Längsschnittes durch einen betätigten Fernbedienungs­geber, jeweils in einer geneigten Lage zur Waagerechten,

    Fig 1c eine schematische Darstellung eines in der Waagerechten verschwenkten, betätigten Fernbedienunsgebers, der beim Verschwenken gleichzeitig um seine Hautpachse gedreht ist,

    Fig 2 eine schematische Darstellung eines Schwerkraftschalters in unterschiedlichen Lagen,

    Fig 3 ein Ausschnitt einer Schaltungsplatte eines Fernbe­dienungsgebers mit von einer Kugel geschalteten Mehr­fachschwerkraftschalter,

    Fig 4a, Fig 4b eine Seitensansicht eines in Fig 3 dargestellten Mehrfachschwerkraftschalters in waagerechter und ge­neigter Lage der Schaltungsplatte,

    Fig 5 eine Draufsicht auf einen schematisch dargestellten Ausschnitt einer Schaltungsplatte eines Fernbedie­nungsgebers mit bedämpfbaren Oszillatoren als Schwer­kraftschalter,

    Fig 6 eine schematische Darstellung einer Lagedifferenz­schalteranordnung mit einem Mehrkontaktflüssigkeits­schalter als Schwerkraftschalter,

    Fig 7: ein Ausschnitt einer Schaltungsplatte eines Fernbe­dienungsgebers mit feldabhängigen Sensoren einer Lage­differenzschalteranordnung,



    [0008] Die Figuren 1a und 1b zeigen in einer schematischen Darstellung die Seitenansicht eines Fernbedienungsgebers, der im Falle der Figur 1a um einen Neigungswinkel a aus seiner waagerechten Lage nach oben verschwenkt ist und im Falle der Figur 1b aus der waagerechten Lage um den Neigungswinkel a nach unten ver­schwenkt ist. Das Gebergehäuse 1 ist längs einer senkrechten Ebene durch die Hauptachse 2 des Fernbedienungsgebers aufge­schnitten gezeichnet, sodaß die wesentlichen Bauelemente des Fernbedienungsgebers schematisch dargestellt werden können. Auf einer unbeweglich mit dem Gebergehäuse verbundenen Platte 3 sind das Gebergehäuse durch sitzende Sendeelemente 4, ein Richtungssignalwandler 5, eine Drucktaste 6, mehrere Schwer­kraftschalter 7, 8, 9 und eine diesen zugehörige Schaltungsan­ordnung 10 angeordnet. Zur Stromversorgung enthält der Fernbe­dienungsgeber eine Batterie 11.

    [0009] Die Schwerkraftschalter 7, 8 und 9 weisen eine Ruhelage auf, die dann besteht, wenn deren Hauptachse 12 parallel zur Gravi­tationsrichtung 13 liegt. Wird einer der Schwerkraftschalter z.B. der Schwerkraftschalter 7 aus seiner Ruhelage 14 in einer bestimmten Richtung 15 in eine zur Ruhelage 7 um einen Winkel a geneigte Lage 16 verschwenkt, deren Neigungswinkel a größer als ein Auslösewinkel a₀ ist, wie in Figur 2 schematisch darge­stellt ist, dann erzeugt dieser Schwerkraftschalter ein Aus­gangssignal. Werden mehrere derartige Schwerkraftschalter 7, 8, 9 so auf der Platte 3 des Fernbedienungsgebers angeordnet, daß ihre Wirkrichtungen 15 in unterschiedliche Richtungen zeigen, kann eine mit derartigen Schaltern ausgebildete Lagedifferenz­schalteranordnung 17 ein Verschwenken des Fernbedienungsgebers aus seiner waagerechten Lage, die die Referenzbedienungslage des Fernbedienungsgebers bezüglich aller Schwenkbewegungen zur Steuerung eines fernbedienbaren elektrischen Gerätes darstellt, durch seine Ausgangssignale kenntlich machen. Aus den von den Schwerkraftschaltern des Fernbedienungsgebers erzeugten Aus­gangssignalen bildet der ebenfalls zu der Lagedifferenzschal­teranordnung 17 gehörende Richtungssignalwandler ein die Rich­tung der Lageabweichung von der waagerechten Referenzbedie­nungslage des Fernbedienungsgebers kennzeichnendes Signal, das als Steuerbefehl von der Signalwandlerschaltung 5 in ein Über­tragungssignal für die Sendeelemente 4 umgesetzt wird.

    [0010] Zur Fernsteuerung eines elektrischen Gerätes hält der Benutzer des Fernbedienungsgebers diesen Fernbedienungsgeber so in einer Hand, daß er mit dem Daumen 18 dieser Hand die aus dem Geber­gehäuse 1 herausragende Drucktaste 6 eines Einschalters 19 des Fernbedienungsgebers betätigen kann. Mit der Betätigung dieser Drucktaste 6 ist die Lagedifferenzschalteranordnung 17 des Fernbedienungsgebers eingeschaltet, sodaß sie eine Verschwen­kungslage des in der Hand gehaltenen Fernbedienungsgebers in­folge einer Schwenkbewegung der Hand des Benutzers erkennen und daraus einen Steuerbefehl bilden kann. Beim Verschwenken des in waagerechter Lage gehaltenen Fernbedienungsgebers nach rechts oder nach links wird der Fernbedienungsgeber durch eine unwill­kürliche zusätzliche Verdrehung der Hand beim Verschwenken der Hand um seine Hauptachse 2 gedreht, sodaß eine Neigung des Ge­bergehäuses 1 zur Waagerechten nach der Seite auftritt, wie dies beispielsweise in Figur 1c dargestellt ist. In dieser Figur ist gestrichelt die von dem Gebergehäuse (1) des Fernbe­dienungsgebers umgebene Platte 3 und der auf dieser Platte an­geordnete Schwerkraftschalter 8 dargestellt, der bei der in der Figur 1c dargestellten seitlichen Neigung des Gebergehäuses von der Waagerechten wirksam ist und bei einem Neigungswinkel a, der größer als der Auslösewinkel a₀ ist, ein Ausgangssignal erzeugt.

    [0011] Tritt bei einer Betätigung der Drucktaste 6 keiner der Schwer­kraftschalter 7, 8, 9 des Fernbedienungsgebers ein Ausgangssig­nal auf, ermittelt daraus der Richtungssignalwandler 10, daß sich der Fernbedienungsgeber in der Referenzbedienungslage, d.h. in waagerechter Lage befindet und erzeugt ein der Ruhelage des Fernbedienungsgebers zugeordnetes Ausgangssignal, das ebenfalls als Steuerbefehl verwendet und dem Singnalwandler 5 zu Übertragung an deas fernzusteuernde Gerät zugeführt wird. Zur Darstellung der vier Neigungsrichtungen: Gebergehäuse nach oben oder nach unten geneigt oder Gebergehäuse nach rechts oder nach links um seine Hauptachse gedreht, enthält im dargestell­ten Ausführungsbeispiel die Lagedifferenzschalteranordnung 17 des in den Figuren 1a bis 1c dargestellten Fernbedienungsgebers vier Schwerkraftschalter, von denen die drei Schwerkraftschal­ter 7, 8 und 9 schematisch dargestellt sind. In einem anderen Ausführungsbeispiel enthält die Lagediffe­renzschalteranordnung 17 einen fünften Schwerkraftschalter, der bei einer Lage, deren Winkelabweichung der Hauptachse des Schwerkraftschalters von der Gravitationsrichtung 13 geringer ist als der Auslösewinkel a₀ der übrigen vier Schwerkraft­schalter, richtungsunabhängig ein Ausgangssignal erzeugt und damit eine Lage um die Ruhelage des Fernbedienungsgebers kenn­zeichnet.

    [0012] In einem weiteren Ausführungsbeispiel sind die die Neigung des Fernbedienungsgebers gegenüber einer Referenzbedienungslage des Fernbedienungsgebers feststellenden Elemente keine Schwerkraft schalter, sondern den von der Gravitationsrichtung abweichenden Winkel feststellende, richtungsabhängige Sensoren, die ein vom Betrag der Winkelablage abhängiges elektrisches Ausgangssignal erzeugen. In diesem Fall erzeugt der Richtungssignalwandler 10 oberhalb einer bestimmten Winkelablage ein richtungsabhängiges Ausgangssignal, sodaß die Neigungssensoren in Verbindung mit der Schalteigenschaft des Richtungssignalwandlers 10 wiederum Schwerkraftschalter darstellen. In diesem Fall kann an der Lagedifferenzschalteranordnung 17 die für die Fernbedienung durch eine Schwenkbewegung des Fernbedienungsgebers günstigte Schalthysterese eingestellt werden.

    [0013] In den folgenden Figuren 3 bis 6 werden einige Ausführungsbei­spiele einer Lagedifferenzschalteranordnung 17 von Fernbe­dienungsgebern mit Schwerkraftschaltern näher erläutert. Zu dem in den Figuren 3, 4a und 4b dargestellten Ausführungsbeispiel ist in Figur 3 ein Ausschnitt einer Schaltungsplatte 3 an der Stelle der Lagedifferenzschalteranordnung 17 eines Fernbe­dienungsgebers dargestellt. Die Schaltungsplatte 3 enthält an dieser Stelle eine achsensymmetrische Ausnehmung 20, deren Rän­der 21 leicht in die Ausnehmung 20 hinein gewölbt sind. An je­dem Rand sind in der Mitte ein schmaleres Kontaktelement 22 und links und rechts davon ein breiteres Kontaktelement 23 ange­bracht. In der waagerechten Platte ist eine in der Zeichnung gestrichelt dargestellte Kugel 24 gelagert. Die hochleitend ausgebildete Oberfläche 25 (Figur 4a und 4b) lagert in dieser Stellung auf den mittleren Kontaktelementen 22 der Ränder 21 in der Ausnehmung 20 und verbindet dadurch die mittleren Kontakt­elemente 22 elektrisch miteinander. Die Kugel 24 bildet so mit den mittleren Kontaktelementen 22 einen Schwerkraftschalter zur Kennzeichnung einer etwa waagerechten Ruhelage des Fernbedie­nungsgebers. Die vier Ecken der viereckigen Ausnehmung 20 in der Schaltungsplatte 3 weisen in die vier Richtungen, in denen die übrigen vier Schwerkraftschalter wirksam werden. Die Kon­taktelemente 23 an den Ecken je zweier zusammenstoßender Ränder 21 der Ausnehmung bilden zusammen mit der Kugel 20 je einen weiteren Schwerkraft- schalter, dessen Kontaktelemente in der Ruhelage des Fernbedienungsgebers durch die Kugel nicht elektrisch verbunden sind. Erst bei einer Neigung des Fernbe­dienungsgebers in einer der Richtungen, in die die Ecken der Ausnehmung 20 weisen und bei der der Schwerpunkt der Kugel 24 die senkrechte Ebene durch die Auflagepunkte der Kugel am Rand 21 der Ausnehmung 20 durchdringt, rollt die Kugel entlang der beiden Ränder 21, die die Spitze in Richtung der Neigung des Fernbedienungsgebers bilden bis in eine durch einen Anschlag begrenzte Position, in der die Kugel die beiden der Spitze zu­nächst liegenden Kontaktelemente 23 verbindet. Eine derartige Lage ist in Figur 4b für einen Schwenk des Fernbedienungsgebers nach oben dargestellt.

    [0014] Zum Schutz der Kugel 24 und zur Begrenzung von deren Lauf auf den Rändern 21 der Ausnehmung 20 ist in Ausnehmungen 26 der Platte 3 eine Abdeckkappe 27 befestigt, die in der Figur 3 ge­strichelt angedeutet und in den Figuren 4a und 4b von der Seite gesehen aufgeschnitten dargestellt ist. Die Kappe 27 enthält einen Anschlagrand 28, der den Lauf der Kugel 20 begrenzt und gegebenenfalls führt. Die gewölbte Ausbildung der Ränder 21 der Ausnehmung 20 trägt ebenfalls zu einer besseren Führung der Ku­gel 24 in die einzelnen Wirkrichtungen bei. Die einen Kontakte der fünf Schwerkraftschalter sind in dem dargestellten Aus­führungsbeispiel gemeinsam mit dem Einschalter 19 des Fern­bedienungsgebers über elektrische Leitungen 29 verbunden; die anderen Kontaktelemente dieser Schwerkraftschalter sind einzeln mit einem Richtungssignalwandler 10 verbunden.

    [0015] In der Figur 4a ist in einer seitlichen Sicht nochmals die Stellung der Kugel 24, die gemeinsames Schaltelement der aus den fünf Schwerkraftschaltern gebildeten Lagedifferenz­schalteranordnung 17 ist, in der waagerechten Ruhelage des Fernbedienungsgebers dargestellt, in der die Hauptachse 12 der dargestellten Schalteranordnung parallel zur Gravitationsrich­tung 13 verläuft. In Figur 4b ist die in Figur 4a dargestellte Schalteranordnung in einer um den Winkel a nach oben geneigten Stellung des Fernbedienungsgebers dargestellt, in der die Kugel 24 am Anschlagrand 28 der Abdeckkappe 27 anliegt. Der Neigungs­winkel a größer ist als der Auslösewinkel a₀ in dem der Schwerpunkt der Kugel 24 gerade die senkrechte Ebene durch die Auflagepunkte der Kugel auf den Ränder 21 der Ausnehmung 20 in der Platte 3 durchdringt .

    [0016] Der in Figur 5 dargestellte Ausschnitt einer Schaltungsplatte 3 eines Fernbedienungsgebers enthält eine Lagedifferenzschalter­anordnung 17, bei der ebenfalls eine Kugel 24 in einer Aus­sparung 30 der Schaltungsplatte gelagert ist. In der Zeichnung ist die kreisrunde Aussparung 30 durch die Kugel 24 verdeckt und gestrichelt dargestellt. Um die Kugel 24 sind auf der Schaltungsplatte 3 kranzförmig vier Schwingspulen 31 angeord­net, d.h. in der Sicht auf das geöffnete Gebergehäuse je eine Schwingspule vor und hinter sowie rechts und links neben der Aussparung 30 in der Schaltungsplatte 3 des Fernbedienungsge­bers. Jede dieser Schwingspulen 31 ist mit einem ihr zugehö­rigen elektrischen Oszillator 32 verbunden. Die Oszillatoren 32 sind so eingestellt, daß sie in der Ruhelage der Kugel 24, in der sie in der Aussparung 30 gelagert ist, eine elektrische Schwingung erzeugen. Sobald sich jedoch die Kugel einer der Schwingspulen nähert und an ihr infolge einer Neigung des Gebergehäuses anliegt, reißt die Schwingung ab. Auf der Schal­tungsplatte angeordnete Führungungsstäbe 33 sorgen dafür, daß sich die Kugel 24 bei einer Schwenkbewegung des Fernbedienungs­gebers nur einer Schwingspule nähert, sodaß die Schwingung nur eines Oszillators unterbrochen wird. Die Oszillatoren 32 sind an einen Richtungssignalwandler 10 angeschlossen, der ein von der Neigungslage des Fernbedienungsgebers abhängiges Ausgangs­signal erzeugt zur Übertragung an ein fernzubedienendes elek­trisches Gerät. Die Kugel 24 und die Schwingspulen 31 sind durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte Abdeckkappe ge­schützt und gesichert.

    [0017] In Figur 6 ist schematisch eine Lagedifferenzschalteranordnung eines Fernbedienungsgebers dargestellt, die einen Flüssigkeits­schalter 34 als Schwerkraftschalter enthält. Dieser Flüssig­keitsschalter ist auf der lagestabil im nicht näher dargestell­ten Gebergehäuse eines Fernbedienungsgebers befestigten Schal­tungsplatte 3 angeordnet und enthält am Boden des Schalterge­häuses 35 einen großflächigen, plattenförmigen Mittenkontakt 36. An der dem Boden gegenüber liegenden Deckwand des Schalter­gehäuses 35 sind kranzförmig um den Rand verteilt beispiels­weise vier Kontaktelemente 37 wesentlich kleinerer Fläche an­geordnet. Das Schaltergehäuse enthält eine nicht netzende, elektrisch leitende Flüssigkeit 41, in der Menge, daß sie bei einer Senkrechtstellung der Leiterplatte 3 nur eines der Kon­taktelemente 37 bedeckt. Ab einer bestimmten Neigung der Schal­tungsplatte 3 aus der Waagerechten, die einem Auslösewinkel a₀ entspricht, benetzt die leitende Flüssigkeit das Kontaktelement 37, das der Richtung der Neigung der Schaltungs­platte 3 und damit der Richtung der Neigung der Fernbedienungs­gebers zugeordnet ist und stellt somit eine leitende Verbindung zwischen dem Mittenkontakt 36 und diesem Kontaktelement 37 her, sodaß der so gebildete Schwerkraftschalter elektrisch leitend geschlossen ist. Die vier Kontaktelemente 37 des Flüssigkeits­schalters 34, von denen in der Zeichnung nur drei dargestellt sind, sind mit einem Richtungssignalwandler 10 verbunden, der aus den über die Kontakte des Flüssigkeitsschalters übertra­genen Signalen ein richtungsabhängiges Ausgangssignal bildet, das vom Fernbedienungsgeber in einem Übertragungssignal als Steuerbefehl an ein fernzubedienendes elektrisches Gerät über­tragen wird. Als leitende, nicht benetzende Flüssigkeit 41 in dem Schaltergehäuse 35 eignet sich besondert Quecksilber, das wegen seiner Trägheit und Schwere eine hohe Fließdämpfung auf­weist. Bei einer leichter fließenden Flüssigkeit enthält das Schaltergehäuse 35 des Flüssigkeitsschalters 34 nicht näher dargestellte Fließdämpfungsmittel.

    [0018] Bei einem den Figuren 1a und 1b entsprechenden Ausführungsbei­spiel eines Fernbedienungsgebers enthält die Lagedifferenz­schalteranordnung 17 anstelle von Schwerkraftschaltern 7, 8, 9 mehrereßeschleunigsschalter, die der Einfachheit halber mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet sind wie die Schwerkraft­schalter in den Figuren 1a bis 1c. Die Beschleunigungschalter erzeugen bei einer Beschleunigung oberhalb eines bestimmten Be­schleunigungsbetrages und in einer bestimmten Beschleunigungs­richtung für die der Beschleunigungsschalter ausgelegt ist, ein Ausgangssignal. Durch eine entsprechende Anordnung der Be­schleunigungsschalter 7, 8, 9 mit einer Ausrichtung in die vier hauptsächlichsten Bewegungsrichtungen des Fernbedienungs­gebers, nämlich nach oben und unten und nach den beiden Seiten hin melden diese Beschleunigungsgeber durch ihre Ausgangssig­nale den Schwenkbewegungszustand des Fernbedienungsgebers an einen Richtungssignalwandler 10, der aus diesen Ausgangssigna­len ein richtungsabhängiges Ausgangssignal zur Übertragung als Steuerbefehl an ein fernzubedienendes elektrisches Gerät er­zeugt.

    [0019] In Figur 7 ist schematisch eine Lagedifferenzschalteranordnung 17 eines Fernbedienungsgebers dargestellt, die auf ein bestimm­tes Kraft- oder Strahlungsfeld ansprechende Sensoren 38 ent­hält. In Figur 7 sind Feldlinien 39 eines derartigen Kraftoder Strahlungsfeldes schematisch eingezeichnet, dessen Intensität die Senoren 38 richtungsabhängig messen und ein dementsprechen­des Analogsignal Sa an ihrem Ausgang ausgeben. Die Sensoren 38 sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel in vier unter­schiedlichen Wirkungsrichtungen angeordnet, sodaß sie bei einer Messung im allgemeinen unterschiedliche Analogsignale Sa aus­geben. An den Ausgang der Sensoren 38 sind Analogwertspeicher 40 und ein Richtungssignalwandler 10 angeschlossen. Die Aus­gänge der Analogwertspeicher 40 sind ebenfalls mit dem Rich­tungssignalwandler 10 verbunden.

    [0020] Zur Ausgabe eines Steuerbefehles betätigt der Benutzer des Fernbedienungsgebers zunächst die Taste 6 des Einschalters 19 des nicht näher dargestellten Fernbedienungsgebers und führt im betätigten Zustand der Drucktaste 6 die gewünschte Schwenkbe­wegung des Fernbedienungsgebers durch. Beim Einschalten des Fernbedienungsgebers durch das Betätigen der Taste 6 des Schal­ters 19 werden in den Analogwertspeichern 40 die von den Sen­soren 38 ausgegebenen Analogsingale Sa gespeichert. Diese die­nen dann dem Richtungssignalwandler 10 als Referenzwert für die nachfolgende Schwenkbewegung. Anhand dieser Referenzwerte er­mittelt der Richtungssignalwandler in einem logischen Prozeß aus den nach der Einspeicherung in die Analogwertspeicher 40 von den Sensoren 38 ausgegebenen Analogwerten die Richtung der Schwenkbewegung und gibt ein dementsprechendes richtungsabhän­giges Ausgangssignal Sr an seinem Ausgang aus, das als Steuer­befehl an ein von der Fernbedienung fernzusteuerndes elektri­sches Gerät übertragen wird.


    Ansprüche

    1. Fernbedienungsgeber, dessen Gebergehäuse Sendeelemente zur Ab­strahlung von an einer Eingabevorrichtung des Gebers ausgewählten Steuerbefehlen mittels in einem Signalwandler des Gebers gebil­deter Übertragungssignale enthält,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Eingabevorrichtung eine an das Gebergehäuse (1) gekoppelte Lagedifferenzschalteranordnung (17) ist, die bei einer Winkellage­abweichung (a) des Gebergehäuses von einer bestimmten momentanen Referenzlage des Gebergehäuses über einen bestimmten Winkelbetrag (a₀) hinaus ein die Richtung der Winkellageabweichung kenn­zeichnendes Ausgangssignal als dem Signalwandler (5) zuführbarem Steuerbefehl erzeugt.
     
    2. Fernbedienungsgeber nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Lagedifferenzschalteranordnung (17) mehrere, jeweils einer bestimmten Richtung der Winkellage­abweichung (a) zugeordnete Schalter (7, 8, 9) enthält, die nur bei einer Winkellageabweichung in der ihnen zugeordneten Richtung ein Ausgangssignal erzeugen.
     
    3. Fernbedienungsgeber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagedifferenzschalteran­ordnung Schwerkraftschalter (7, 8, 9) enthält, die mit dem Geber­gehäuse (1) gekoppelt sind, deren Referenzlagerichtung die Erd­gravitationsrichtung (13) ist und die bei einer Winkellageab­weichung (a) aus der Referenzlagerichtung ein Ausgangssignal er­zeugt.
     
    4. Fernbedienungsgeber nach Anspruch 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Schwerkraftschalter auf einer la­gestabil mit dem Gebergehäuse (1) verbundenen Platte (3) angeord­nete Kontaktelemente (22, 23) sind, die bei einer Winkelabweichung (a) des Gebergehäuses gegenüber einer waagerechten Referenzlage des Gebergehäuses von einem durch die Winkellageänderung aus der Ruhelage bewegten Schwerekörper direkt oder indirekt elektrisch verbunden sind.
     
    5. Fernbedienungsgeber nach Anspruch 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Schwerkraftschalter Anordnungen mit einem elektrischen Oszillator (32) sind, deren Schwingspulen (31) auf einer lagestabil mit dem Gebergehäuse (1) verbundenen Platte (3) angeordnet sind, und daß wenigstens ein mit dem Gebergehäuse gekoppelter Schwere­körper vorgesehen ist, der bei einer Winkelabweichung (a) des Ge­bergehäuses von einer waagerechten Referenzlage des Gebergehäuses sich aus einer Ruhelage auf die Schwingspule zu bewegt und die Oszillatorschwingung durch die Bedämpfung der Schwingspule unter­bricht.
     
    6. Fernbedienungsgeber nach Anspruch 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Schwerekörper eine auf der Ober­fläche (25) elektrisch hochleitende Kugel (24) ist, die in einer Aussparung (20, 30) der Platte (3) gelagert ist.
     
    7. Fernbedienungsgeber nach Anspruch 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß um die Aussparung (20, 30) für die Kugel (24) auf der Platte (3) die Schalterelemente (22, 23, 31) von vier Schwerkraftschaltern kranzförmig angeordnet sind und daß um die Aussparung Führungselemente (21, 33) angebracht sind, die die Bewegung der Kugel auf das der Bewegung zugeordnete Schalter­element führen.
     
    8. Fernbedienungsgeber nach Anspruch 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Schwerkraftschalter auf einer lagestabil mit dem Gebergehäuse (1) verbundenen Platte (3) ange­ordnete Flüssigkeitsschalter sind, deren Flüssigkeit ab einer be­stimmten Neigung (a) der Flüssigkeitsschalter Kontakte elektrisch leitend miteinander verbindet.
     
    9. Fernbedienungsgeber nach Anspruch 8, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Lagedifferenzschalteranordnung (17) einen einzigen Flüssigkeitsschalter (34) enthält, der wenig­stens vier Neigungskontakte (37) enthält, die kranzförmig um einen Mittenkontakt (36) so angeordnet sind, daß ab einem bestimmten Neigungswinkel (a₀) in einer bestimmten Richtung nur der dieser Richtung (15) zugeordnete Neigungskontakt von der Flüssigkeit elektrisch mit dem Mittenkontakt verbunden ist.
     
    10. Fernbedienungsgeber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagedifferenzschaltanordnung (17) Beschleuingungsschalter enthält, die bei einer Bewegung des Gebergehäuses (1) in bestimmter Richtung bezüglich einer Haupt­achse (2) des Gebergehäuses ein die Bewegungsrichtung kennzeich­nendes Ausgangssignal erzeugen.
     
    11. Fernbedienungsgeber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagedifferenzschalteran­ordnung (17) die Richtung der Feldlinien (39) eines Strahlungs- oder Kraftfeldes detektierende Sensoren (38) enthält, die unter­schiedlichen Richtungen bezüglich einer Hauptachse (2) des Geber­gehäuses (1) zugeordnet sind und deren Ausgangssignale (Sa) zu einem bestimmten Zeitpunkt die Ruhelage des Gebergehäuses zu die­sem Zeitpunkt als Referenzbezugslage des Gebergehäuses kennzeich­net.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht