(19)
(11) EP 0 373 483 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.06.1990  Patentblatt  1990/25

(21) Anmeldenummer: 89122421.4

(22) Anmeldetag:  05.12.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5C11D 3/39, C11D 1/831, C11D 10/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
GR

(30) Priorität: 14.12.1988 DE 3842007

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Trabitzsch, Uwe, Dr.
    D-4030 Ratingen-Homberg (DE)
  • Amberg, Günther
    D-4040 Neuss 22 (DE)
  • Schulz, Paul, Dr.
    D-5600 Wuppertal 1 (DE)
  • Paillau, Jean-Marie
    F-78170 La Celle Saint Cloud (FR)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flüssiges bis pastöses, bleichmittelhaltiges Waschmittel


    (57) Die Erfindung betrifft ein flüssiges bis pastöses, phosphatfreies Waschmittel mit einem jeweils auf das Waschmittel bezogenen Gehalt an (A) 20 bis 35 Gew.-% einer Tensidkomponente der Zusammensetzung (A1) 1 bis 4 Gew.-% an anionischen Tensiden aus der Klasse der Sulfonate und der Seifen, (A2) 16 bis 34 Gew.-% an nichtionischen Tensiden mit einem Stockpunkt von höchstens 10 °C, (B) 10 bis 35 Gew.-% an komplexierend wirkenden bzw. Erdalkalimetallionen binden­den Buildersalzen, (C) 15 bis 40 Gew.-% Natriummetasilikat, (D) 8 bis 25 Gew.-% an bleichend wirkenden Persalzen, (E) bis zu 15 Gew.-% an sonstigen Waschmittelbestandteilen, (F) weniger als 3 Gew.-% Wasser, mit der Maßgabe, daß die Summe der Komponenten (B + C) = 30 bis 60 Gew.-% beträgt.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein phosphatfreies, flüssiges bis pastöses Waschmittel, das aufgrund seiner speziellen Tensidzusammensetzung, einer stark alkalischen, phosphatfreien Builderkomponente und ei­nem Gehalt an Bleichmitteln in erster Linie zum Einsatz in gewerb­lichen Wäschereien bestimmt ist.

    [0002] Pastöse, im wesentlichen wasserfreie Waschmittel mit einem Gehalt an bleichend wirkenden Perverbindungen sind bekannt. In DE 12 79 878 (GB 12 05 711) ist ein pastöses Mittel beschrieben, des­sen flüssige Phase aus nichtionischen Tensiden und niederen Alko­holen besteht. Als Gerüstsalze werden Natriumtripolyphosphat (TPP) und Soda, als Bleichmittel Natriumperborat-monohydrat eingesetzt. Um ein Entmischen der Pasten bei der Lagerung zu vermeiden, werden die Feststoffe fein gemahlen und dem Mittel zusätzlich Suspensions­stabilisatoren in Form feinteiliger Kieselsäure zugesetzt. Aus DE 22 33 771 (US 3 850 831) sind Waschpasten bekannt, die als flüs­sige Phase Gemische aus nichtionischen Tensiden und Polyolen und als Gerüstsalze Phosphate, Citrat und Nitrilotriacetat enthalten. Auch Wasserglas, d.h. ein schwach alkalisch reagierendes Silikat der Zusammensetzung Na₂O : SiO₂ = 1 : 3,3, kann anwesend sein. Als Perverbindung kommt Perborat in Frage.

    [0003] EP 30 096 lehrt, daß man die Feststoffe, bestehend aus Gerüstsal­zen und Persalzen, auf Korngrößen unter 10 µm vermahlen muß, um ein Entmischen der Pasten während der Lagerung zu vermeiden. Die Gerüstsalze bestehen im wesentlichen aus Polyphosphaten. Auch Metasilikate und organische Buildersalze können anwesend sein, jedoch werden hierzu keine näheren Angaben gemacht. Die Tensid­komponente besteht ausschließlich aus flüssigen nichtionischen Tensiden. Anionische Tenside sind in den Pasten nicht enthalten. Für die hohen Anforderungen in gewerblichen Wäschereien hinsicht­lich einwandfreier Waschergebnisse gegenüber den unterschied­lichsten Anschmutzungen bei möglichst kurzen Waschzeiten im Interesse einer hohen Ausnutzung der aufwendigen Waschanlagen sind die Mittel unbefriedigend.

    [0004] Die vorliegende Erfindung ermöglicht hier eine wesentliche Ver­besserung. Dabei war zu berücksichtigen, daß die Mittel während des Waschprozesses und auch im Nachspülgang möglichst wenig schäu­men, da eine hohe Schaumentwicklung nicht nur zu Betriebsstörungen durch ausfließende Lauge führt, sondern auch schlechtere Wascher­gebnisse liefert, da ein hohes Schaumpolster die notwendige mecha­nische Bearbeitung des Waschgutes dämpft. Weiterhin ist im Inter­esse einer minimalen Abwasserbelastung eine weitgehende Phosphat­freiheit anzustreben. P-freie Waschmittel erfordern jedoch gegen­über P-haltigen Mitteln ein geändertes Gesamtkonzept, um einen Abfall des Reinigungsvermögens zu vermeiden. Bei pulverförmigen Waschmitteln ist diese Entwicklung schon weit fortgeschritten, während bei pastösen Mitteln die Probleme wegen der beschränkten Auswahlmöglichkeit hinsichtlich der brauchbaren Rohstoffe sehr viel größer sind. Im gewerblichen Bereich verdienen jedoch flüs­sige bzw. pastöse Mittel den Vorzug, da sie sich automatisch do­sieren lassen.

    [0005] Die nachfolgende Erfindung beschreibt einen Weg, wie sich die auf­gezeigten Probleme vorteilhaft lösen lassen.

    [0006] Gegenstand der Erfindung ist ein flüssiges bis pastöses, phosphat­freies Waschmittel mit einem jeweils auf das Waschmittel bezogenen Gehalt an

    (A) 20 bis 35 Gew.-% einer Tensidkomponente der Zusammensetzung

    (A1) 1 bis 4 Gew.-% an anionischen Tensiden aus der Klasse der Sulfonate und der Seifen,

    (A2) 16 bis 34 Gew.-% an nichtionischen Tensiden mit einem Stockpunkt von höchstens 10 °C,

    (B) 10 bis 35 Gew.-% an komplexierend wirkenden bzw. Erdalkalimetallionen bindenden Buildersalzen,

    (C) 15 bis 40 Gew.-% Natriummetasilikat,

    (D) 8 bis 25 Gew.-% an bleichend wirkenden Persalzen,

    (E) bis zu 15 Gew.-% an sonstigen Waschmittelbestandteilen,

    (F) weniger als 3 Gew.-% Wasser,

    mit der Maßgabe, daß die Summe der Komponenten (B + C) = 30 bis 60 Gew.-% beträgt.

    [0007] Als Bestandteile der Tensidkomponente (A1) eignen sich Alkylben­zolsulfonate mit linearer, 10 bis 13 C-Atome aufweisender Alkyl­kette, Alkansulfonate mit 12 bis 16 C-Atomen, wie sie durch Sulfo­chlorierung bzw. Sulfoxidation von n-Paraffinen und anschließende Überführung in die Alkalisalze erhältlich sind, und in Alphastel­lung sulfonierte Fettsäureester und fettsaure Salze, die sich von gesättigten C₁₂₋₁₈-Fettsäuren und von C₁₋₄-Alkoholen, vorzugsweise Methylalkohol, ableiten. Bevorzugte Sulfonattenside sind Alkylben­zolsulfonate.

    [0008] Als weitere Bestandteile eignen sich Seifen von gesättigten bzw. einfach ungesättigten C₁₂₋₂₂-Fettsäuren, insbesondere C₁₂₋₁₈-Fett­ säuren und Fettsäuregemischen, beispielsweise von Cocos-, Talg- oder Rübölfettsäuren.

    [0009] Die Tenside der Gruppe (A1) liegen als Alkalisalze, vorzugsweise als Natriumsalze vor. Ihr Anteil, bezogen auf das Mittel, beträgt vorzugsweise 1,5 bis 3 Gew.-%. Als besonders geeignet haben sich Gemische von Alkylbenzolsulfonat und Seifen erwiesen, wobei in diesem Falle der Gehalt der Mittel an Alkylbenzolsulfonat 1 bis 2,8 Gew.-% und an Seifen 0,2 bis 1,5 Gew.-% beträgt. Überraschend hat sich gezeigt, daß die Alkylbenzolsulfonate ungeachtet ihres geringen Anteils an der gesamten Tensidkomponente die Waschkraft der Mittel gegenüber einer reinen Nonionic-Formulierung ganz er­heblich steigert. Andererseits führt die Anwesenheit der als sehr schaumaktiv bekannten Sulfonattenside nicht zu einer störenden Zunahme des Schäumens bei der Anwendung.

    [0010] Die Komponente (A2) besteht aus alkoxylierten, vorzugsweise eth­oxylierten linearen Alkoholen bzw. deren Gemischen mit in 2-Stel­lung methylverzweigten Alkoholen (Oxo-Alkoholen) mit 10 bis 18 C-Atomen, wobei solche mit 18 C-Atomen überwiegend einfach unge­sättigt sind, d.h. überwiegend aus Oleylalkohol bestehen. Die Zahl der Ethylenglykolethergruppen (EO) beträgt 2 bis 10, vorzugsweise 3 bis 8 und soll in Bezug auf den Alkoholrest so abgestimmt sein, daß die Ethoxylate bzw. Ethoxylatgemische einen Stockpunkt von höchstens 10 °C, vorzugsweise von unter 8 °C aufweisen. Gut brauchbar sind auch Alkoholalkoxylate der allgemeinen Formel R-(PO)x-(EO)y, in der PO für einen Propylenglykoletherrest, x für die Zahlen 1 bis 2 und y für die Zahlen 3 bis 10 stehen. Besonders geeignete Nonionics aus dieser Klasse sind C₁₀₋₁₄-Cocosalkohole mit 3 - 8 EO, Oleylakohol mit 5 - 10 EO, bzw. mit 1 - 2 PO und 4 - 8 EO, C₁₀₋₁₄-Oxoalkohole mit 3 - 8 EO und C₁₂₋₁₅-Oxoalkohole mit 3 - 7 EO, sowie deren Gemische.

    [0011] Der Anteil der Tensidkomponente (A2) im Mittel beträgt 16 bis 34 Gew.-%, vorzugsweise 18 bis 30 Gew.-%. Die Gesamtmenge der Tenside beträgt 20 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise 22 bis 33 Gew.-%.

    [0012] Die Komponente (B) besteht aus wasserlöslichen oder auch wasser­unlöslichen Buildersubstanzen, die Erdalkalimetallionen und ggf. auch Schwermetallionen zu binden bzw. zu sequestrieren vermögen.

    [0013] Als wasserunlösliche Buildersubstanz eignen sich hydratisierte, feinkristalline, synthetische Zeolithe vom Typ NaA. Geeignete Zeo­lithe weisen praktisch kein Teilchen größer als 30 µm auf und be­stehen vorzugsweise zu wenigstens 80 % aus Teilchen einer Größe kleiner als 10 µm. Ihr Calciumbindevermögen, das nach den Angaben in DE 24 12 837 bestimmt wird, liegt im Bereich von 100 bis 200 mg CaO/g. Der Gehalt der Mittel an Zeolithen soll im Interesse einer ausreichenden Fließfähigkeit der Paste vorzugsweise 25 Gew.-% und insbesondere 20 Gew.-% nicht überschreiten.

    [0014] Besonders geeignete, der Komponente (B) zuzurechnende Buildersub­stanzen, die entweder allein oder im Gemisch mit den vorgenannten Zeolithen eingesetzt werden, sind polyanionische, organische Kom­plexierungsmittel, deren Anteil vorzugsweise insgesamt 10 bis 20 Gew.-% beträgt. Geeignet sind Nitrilotriessigsäure (NTA) und Poly­phosphonsäuren in Form der Natriumsalze, wie Ethylendiamin-tetra­methylenphosphonsäure (EDTMP), Diethylentriamin-pentamethylen­phosphonsäure (DTPMP), Aminotrimethylenphosphonsäure (ADTMP) und insbesondere der 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure (HEDP). Vor­zugsweise enthält das Mittel 3 bis 8 Gew.-% NTA (Na-Salz) und 0,5 bis 4 Gew.-% HEDP (Na-Salz). Weiterhin zählen zu dieser Komponente polymere bzw. copolymere Carbonsäuren in Form der Natrium- oder Kaliumsalze, wobei die Natriumsalze bevorzugt sind. Geeignete Homo­ polymere sind Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure und Polymalein­säure. Geeignete Copolymere sind solche der Acrylsäure mit Metha­crylsäure bzw. Copolymere der Acrylsäure, Methacrylsäure oder Maleinsäure mit Vinylethern, wie Vinylmethylether bzw. Vinyl­ethylether, ferner mit Vinylestern, wie Vinylacetat oder Vinyl­propionat, Acrylamid, Methacrylamid sowie mit Ethylen, Propylen oder Styrol. In solchen copolymeren Säuren, in denen eine der Komponenten keine Säurefunktion aufweist, beträgt deren Anteil im Interesse einer ausreichenden Wasserlöslichkeit nicht mehr als 60 Molprozent, vorzugsweise weniger als 50 Molprozent. Als besonders geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure bzw. Methacrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, wie sie beispielsweise in EP 25 551-B 1 charakterisiert sind. Es handelt sich dabei um Copolymerisate, die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure bzw. Methacrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten. Besonders bevorzugt sind solche Co­polymere, in denen 60 bis 85 Gew.-% Acrylsäure und 40 bis 15 Gew.-% Maleinsäure vorliegen. Der Gehalt der Mittel an derartigen (Co-)Polymeren beträgt, auf Natriumsalze bezogen, bis zu 10 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 8 Gew.-%.

    [0015] Die Komponente (C) besteht aus Natriummetasilikat, das ein Na₂O : SiO₂-Verhältnis von 1 : 0,8 bis 1 : 1,5, vorzugsweise 1 : 0,9 bis 1 : 1,1 aufweist. Das Natriumsilikat kommt als wasserfreies Salz zum Einsatz. Sein Anteil beträgt vorzugsweise 20 bis 35 Gew.-%.

    [0016] Als Komponente (D) kommen Persalze bzw. Perhydratsalze in Frage, wie Natriumperborat-tetrahydrat, Natriumperborat-monohydrat und Natriumpercarbonat. Bevorzugt wird Natriumperborat-monohydrat ein­gesetzt. Der Gehalt der Mittel an derartigen Perverbindungen be­trägt 8 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 20 Gew.-%.

    [0017] Der Bestandteil (E) umfaßt bekannte nichtionische oder anionische Polymere mit vergrauungsinhibierender Wirkung. Besonders geeignet sind Celluloseether, wie Na-Carboxymethylcellulose und deren Gemische mit anderen Celluloseethern, wie Methylcellulose, Ethyl­cellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose oder Mischether, wie Methyl-hydroxyethylcellulose, Methyl-carboxy­methylcellulose oder Ethyl-hydroxyethylcellulose. Celluloseether und (Co-)Polymere können mit Vorteil gemeinsam verwendet werden. Als besonders brauchbar haben sich Gemische der Carboxymethylcel­lulose mit Methylcellulose oder Methyl-hydroxyethylcellulose er­wiesen. Der Gehalt der Mittel an Vergrauungsinhibitoren beträgt bis zu 3 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 2 Gew.-%.

    [0018] Als weitere nichttensidische bzw. nicht als Gerüststoff wirkende Bestandteile der Komponente (E) kommen Enzyme, Duftstoffe und üb­liche optische Aufheller in Frage, insbesondere optische Aufheller mit Substantivität für Cellulosefasern (Baumwolle) aus der Klasse der substituierten Bis-triazinylstilben-disulfonsäuren und der sulfonierten Distyryle, die üblicherweise in Anteilen von 0,05 bis 0,5 Gew.-% eingesetzt werden.

    [0019] Darüber hinaus können den Pasten noch Mittel zur Verbesserung der Fließfähigkeit zugesetzt werden. Hierzu zählen bekannte Hydrotro­pe, wie Alkylbenzosulfonate mit 1 bis 3 C-Atomen in einer oder zwei Alkylketten in Form der Natriumsalze, wie Toluol-, Cumol- oder Xylolsulfonat. Brauchbar sind ferner Lösungsmittel, wie nie­dere Alkohole und Etheralkohole sowie Polyethylenglykole mit einem Molekulargewicht von 200 bis 1 000. Der Anteil an Polyglykolen kann bis 10 Gew.-% betragen. Alkohole können in gleicher Menge eingesetzt werden, sie sind jedoch weniger bevorzugt.

    [0020] Der Wassergehalt der Mittel soll möglichst gering sein, da freies Wasser die Viskosität der Mittel erhöht und somit die Verarbeitung und die Dosierung der Mittel erschwert. Wassergehalte von 2 Gew.-% oder weniger sind daher besonders bevorzugt.

    [0021] Die Herstellung der Mittel erfolgt durch Mischen und Homogenisie­ren der festen, feinteiligen Bestandteile mit den flüssigen nicht­ionischen Tensiden (Komponenten A2), insbesondere mit dem flüs­sigen Tensidgemisch (Komponente A). Überraschenderweise wurde festgestellt, daß auch die festen Alkylbenzolsulfonate etwa zur Hälfte ihres Anteils sich wie flüssige Bestandteile verhalten und somit das Einarbeiten hoher Feststoffanteile begünstigen. Zweck­mäßigerweise wird das Gemisch anschließend vermahlen, beispiels­weise in einer Kolloidmühle bzw. auf einem Walzenstuhl, so daß die Korngröße der suspendierten Feststoffe zwischen 5 und 80 µm, vor­zugsweise 10 bis 50 µm liegt. Der Anteil grober Teilchen (über 80 µm) soll bevorzugt unter 20, insbesondere unter 5 Gew.-% liegen.

    [0022] Die Mittel werden im allgemeinen in einer Konzentration von 4 bis 12 g/l, vorzugsweise 5 bis 10 g/l eingesetzt, wobei zweckmäßiger­weise enthärtetes, d.h. auf einen Härtegrad von weniger als 2 °dH, insbesondere weniger als 1 °dH enthärtetes Wasser, zum Ansetzen der Waschlauge verwendet wird.

    [0023] Die Mittel zeichnen sich durch ein hohes Wasch- und Bleichvermögen und eine geringe, nicht störende Schaumentwicklung bei der Anwen­dung aus. Überraschend hat sich gezeigt, daß die Mittel auch bei langdauernder Lagerung unter wechselnden Klimabedingungen außer­ordentlich stabil gegen Sauerstoffverlust und gegen Entmischung sind. Sie eignen sich aufgrund ihrer günstigen rheologischen Ei­ genschaften gut zum Einsatz in automatischen Dosieranlagen, da sie unter Einwirkung von Scherwirkungen niedrigviskos und gut förder­bar, im Ruhezustand jedoch höherviskos und damit lagerbeständig sind.

    Beispiele



    [0024] Die Zusammensetzung der Mittel ist Tabelle 1 zu entnehmen. Es be­deuten:
    ABS = Natriumsalz einer linearen C₁₀₋₁₃-Alkylbenzolsulfonsäure (mittlere Alkylkettenlänge C11,8)
    Seife = Natriumseife aus hydrierten Talgfettsäuren
    CA-3EO = Cocosalkohol C₁₂₋₁₄ mit 3EO
    OA-3EO = Oxoalkohol C₁₂₋₁₅ mit 3EO
    OA-6EO = Oxoalkohol C₁₂₋₁₅ mit 6EO
    OA-7EO = Oxoalkohol C₁₂₋₁₅ mit 7EO
    CO-1/6 = Cetyl-Oleylalkohol mit 55 % Anteil Oleylalkohol + 1 PO + 6EO

    [0025] Das Metasilikat wies die Zusammensetzung Na₂O:SiO₂ = 1:1 auf. Das Perborat wurde in Form des Monohydrats eingesetzt. Das Copolymere setzte sich aus Acrylsäure und Maleinsäure (3:1) zusammen und wies ein Molekulargewicht von ca. 70 000 auf. Der Celluloseether be­stand aus einem 2:1-Gemisch aus Na-Carboxymethylcellulose und Me­thylhydroxyethylcellulose (Hydroxyethyl-Gehalt 0,8 Gew.-%). Als optische Aufheller kam das Na-Salz der 4,4′-Bis-(2-anilino-4-mor­pholino-1,3,5-triazin-6-yl-amino)-stilben-2,2′-disulfonsäure zum Einsatz. Das Wasser entstammte dem Feuchtigkeitsgehalt der verwen­deten Rohstoffe. Polydiol war ein Polyethylenglykol mit dem Mole­kulargewicht 400. Die in der Tabelle angegebenen Gehalte bedeuten Gewichtsprozente.
    Tabelle 1
    Komponente Bestandteile Beispiel
        1 2 3 4 5
    A1 ABS 2 2 2 2,2 1,8
      Seife 0,4 0,4 0,4 0,3 0,6
    A2 OH-6EO 17,5 - - - -
      OA-3EO 2,5 - 10 10 -
      OA-7EO - - 20 20 -
      CA-3EO - - - - 20
      CO-1/6 - 30 - - 5
    B Zeolith - - - 20 15
      NTA 5 5 5 - 3
      HEDP 2,5 2,5 2 2,5 2
      Copolymer 7,5 7,5 8 7,5 5
    C Metasilikat 32,2 30,2 30,3 15,2 35
    D Perborat 20 20 20 15 10
    E Cellulose-ether 2 2 2 2 2
      Aufheller 0,3 0,3 0,2 0,3 0,3
      Polydiol 8 - - 5 -
    F Wasser 0,1 0,1 0,1 0,1 0,3


    [0026] Die Stabilität des Aktivsauerstoffs und die Entmischungstendenz wurden unter verschiedenen Lagerbedingungen getestet und zwar:

    a) bei 22 °C Raumtemperatur,

    b) in der Klimakammer bei 30 °C und 80 % relativer Luftfeuchtigkeit,

    c) im Wechselklima abwechselnd bei + 40 °C und - 10 °C.



    [0027] In allen Fällen betrug der Aktivsauerstoffgehalt der getesteten Proben nach 8 Wochen noch 100 % des Ausgangswertes. Ein Entmischen hatte nicht stattgefunden.

    Waschversuche



    [0028] Eine Waschmaschine (Typ Frista (R)) wurde mit leicht verschmutzter Füllwäsche (einmal benutzte Bett- und Tischwäsche) und Testlappen mit folgenden Anschmutzungen beladen:
    S1 Staub-Wollfett auf Baumwolle,
    S2 Blut auf Baumwolle,
    S3 Milchkakao auf Baumwolle,
    S4 Staub-Hautfett auf veredelter Baumwolle,
    S5 Staub-Hautfett auf Mischgewebe aus veredelter Baumwolle und Polyester,
    S6 Staub-Wollfett auf Mischgewebe (wie S5),
    S7 Rotwein auf Baumwolle,
    S8 Tee auf Baumwolle.
    Die Wäschemenge betrug 7,5 kg, die Wasserhärte 0 °dH, Normalpro­gramm (ohne Vorwäsche), Waschmittelkonzentration 4 g/l, 5 Minuten bei 40 °C und 15 Minuten bei 90 °C, dreimaliges Nachspülen.

    [0029] Die prozentuale Remission (gegen Weißstandard) wurde photometrisch ausgewertet. Die Zahlenwerte sind Mittelwerte aus 3 Parallelbe­stimmungen (Streuung 2 %). Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 2 zusammengestellt. Zum Vergleich V wurde ein ähnlich zu­sammengesetztes, pastenförmiges Waschmittel des Handels getestet, das keine anionischen Tenside enthielt.
    Tabelle 2
    Anschmutzung % Remission
      1 2 3 4 V
    S1 76,4 81,1 80,3 77,1 71,7
    S2 56,1 62,6 58,1 58,2 45,8
    S3 85,2 86,0 85,5 83,5 80,6
    S4 81,5 80,6 80,2 81,2 80,4
    S5 71,3 72,0 75,5 72,1 70,2
    S6 76,4 80,2 78,3 75,3 70,1
    S7 82,5 83,2 82,8 81,8 80,6
    S8 80,1 83,0 80,5 79,8 78,3


    [0030] Die Schaumentwicklung war in allen Fällen gering, d.h. das Schaum­niveau lag im Hauptwaschgang maximal 8 bis 10 cm über dem Flüssig­keitsniveau und im 1. Nachspülgang 4 bis 6 cm über dem Flüssig­keitsniveau. Im 3. Nachspülgang war keine Schaumentwicklung mehr sichtbar.


    Ansprüche

    1. Flüssiges bis pastöses, phosphatfreies Waschmittel mit einem jeweils auf das Waschmittel bezogenen Gehalt an
    (A) 20 bis 35 Gew.-% einer Tensidkomponente der Zusammen­setzung
    (A1) 1 bis 4 Gew.-% an anionischen Tensiden aus der Klasse der Sulfonate und der Seifen,
    (A2) 16 bis 34 Gew.-% an nichtionischen Tensiden mit einem Stockpunkt von höchstens 10 °C,
    (B) 10 bis 35 Gew.-% an komplexierend wirkenden bzw. Erdalkalimetallionen bindenden Buildersalzen,
    (C) 15 bis 40 Gew.-% Natriummetasilikat,
    (D) 8 bis 25 Gew.-% an bleichend wirkenden Persalzen,
    (E) bis zu 15 Gew.-% an sonstigen Waschmittelbestandteilen,
    (F) weniger als 3 Gew.-% Wasser,
    mit der Maßgabe, daß die Summe der Komponenten (B + C) = 30 bis 60 Gew.-% beträgt.
     
    2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der Komponente (A1) 1,5 bis 3 Gew.-% beträgt.
     
    3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (A1) aus 1 bis 2,8 Gew.-% C₁₀₋₁₃-Alkylbenzolsul­fonat und zu 0,2 bis 1,5 Gew.-% an Seifen aus gesättigten bzw. einfach ungesättigten C₁₂₋₂₂-Fettsäuren zusammengesetzt ist.
     
    4. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (A2) aus alkoxylierten, gesättigten oder einfach ungesättigten linearen bzw. in 2-­Stellung methylverzweigten C₁₀₋₁₈-Alkoholen mit 2 bis 10 Ethylenglykolethergruppen oder deren Gemische besteht, und daß deren Anteil 18 bis 30 Gew.-% beträgt.
     
    5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stock­punkt der Komponente A2 unter 8 °C liegt.
     
    6. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (B) feinkristalline Zeo­lithe vom Typ NaA enthält, wobei deren Anteil nicht mehr als 25 Gew.-% beträgt.
     
    7. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (B) das Natriumsalz der Nitrilotriessigsäure (NTA) und/oder das Natriumsalz der 1-­Hydroxy-ethan-1,1-diphosphonsäure (HEDP) und/oder das Natri­umsalz des Copolymeren aus Acrylsäure und Maleinsäure enthält, wobei deren Anteil insgesamt 10 bis 20 Gew.-% beträgt.
     
    8. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (C) die Zusammensetzung Na₂O:SiO₂ = 1:0,9 bis 1:1,1 aufweist, wobei deren Anteil 20 bis 35 Gew.-% beträgt.
     
    9. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (D) aus Natriumperborat­monohydrat besteht, wobei dessen Anteil 10 bis 20 Gew.-% be­trägt.
     
    10. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sein Wassergehalt weniger als 2 Gew.-% beträgt.
     
    11. Verfahren zur Herstellung eines flüssigen bis pastösen, phos­phatfreien Waschmittels mit einem jeweils auf das Waschmittel bezogenen Gehalt an (A) 20 bis 35 Gew.-% einer Tensidkompo­nente der Zusammensetzung (A1) 1 bis 4 Gew.-% an anionischen Tensiden aus der Klasse der Sulfonate und der Seifen, (A2) 16 bis 34 Gew.-% an nichtionischen Tensiden mit einem Stockpunkt von höchstens 10 °C, (B) 10 bis 35 Gew.-% an komplexierend wirkenden bzw. Erdalkalimetallionen bindenden Buildersalzen, (C) 15 bis 40 Gew.-% Natriummetasilikat, (D) 8 bis 25 Gew.-% an bleichend wirkenden Persalzen, (E) bis zu 15 Gew.-% an sonstigen Waschmittelbestandteilen, (F) weniger als 3 Gew.-% Wasser, mit der Maßgabe, daß die Summe der Komponenten (B + C) = 30 bis 60 Gew.-% beträgt, dadurch gekennzeichnet, daß man die Feststoffe (B) bis (E) in der flüssigen Komponente (A) dispergiert und auf eine Teilchengröße zwischen 5 und 80 µm, vorzugsweise 10 bis 50 µm vermahlt.
     





    Recherchenbericht