[0001] Die Erfindung betrifft ein phosphatfreies, flüssiges bis pastöses Waschmittel, das
aufgrund seiner speziellen Tensidzusammensetzung, einer stark alkalischen, phosphatfreien
Builderkomponente und einem Gehalt an Bleichmitteln in erster Linie zum Einsatz in
gewerblichen Wäschereien bestimmt ist.
[0002] Pastöse, im wesentlichen wasserfreie Waschmittel mit einem Gehalt an bleichend wirkenden
Perverbindungen sind bekannt. In DE 12 79 878 (GB 12 05 711) ist ein pastöses Mittel
beschrieben, dessen flüssige Phase aus nichtionischen Tensiden und niederen Alkoholen
besteht. Als Gerüstsalze werden Natriumtripolyphosphat (TPP) und Soda, als Bleichmittel
Natriumperborat-monohydrat eingesetzt. Um ein Entmischen der Pasten bei der Lagerung
zu vermeiden, werden die Feststoffe fein gemahlen und dem Mittel zusätzlich Suspensionsstabilisatoren
in Form feinteiliger Kieselsäure zugesetzt. Aus DE 22 33 771 (US 3 850 831) sind Waschpasten
bekannt, die als flüssige Phase Gemische aus nichtionischen Tensiden und Polyolen
und als Gerüstsalze Phosphate, Citrat und Nitrilotriacetat enthalten. Auch Wasserglas,
d.h. ein schwach alkalisch reagierendes Silikat der Zusammensetzung Na₂O : SiO₂ =
1 : 3,3, kann anwesend sein. Als Perverbindung kommt Perborat in Frage.
[0003] EP 30 096 lehrt, daß man die Feststoffe, bestehend aus Gerüstsalzen und Persalzen,
auf Korngrößen unter 10 µm vermahlen muß, um ein Entmischen der Pasten während der
Lagerung zu vermeiden. Die Gerüstsalze bestehen im wesentlichen aus Polyphosphaten.
Auch Metasilikate und organische Buildersalze können anwesend sein, jedoch werden
hierzu keine näheren Angaben gemacht. Die Tensidkomponente besteht ausschließlich
aus flüssigen nichtionischen Tensiden. Anionische Tenside sind in den Pasten nicht
enthalten. Für die hohen Anforderungen in gewerblichen Wäschereien hinsichtlich einwandfreier
Waschergebnisse gegenüber den unterschiedlichsten Anschmutzungen bei möglichst kurzen
Waschzeiten im Interesse einer hohen Ausnutzung der aufwendigen Waschanlagen sind
die Mittel unbefriedigend.
[0004] Die vorliegende Erfindung ermöglicht hier eine wesentliche Verbesserung. Dabei war
zu berücksichtigen, daß die Mittel während des Waschprozesses und auch im Nachspülgang
möglichst wenig schäumen, da eine hohe Schaumentwicklung nicht nur zu Betriebsstörungen
durch ausfließende Lauge führt, sondern auch schlechtere Waschergebnisse liefert,
da ein hohes Schaumpolster die notwendige mechanische Bearbeitung des Waschgutes
dämpft. Weiterhin ist im Interesse einer minimalen Abwasserbelastung eine weitgehende
Phosphatfreiheit anzustreben. P-freie Waschmittel erfordern jedoch gegenüber P-haltigen
Mitteln ein geändertes Gesamtkonzept, um einen Abfall des Reinigungsvermögens zu vermeiden.
Bei pulverförmigen Waschmitteln ist diese Entwicklung schon weit fortgeschritten,
während bei pastösen Mitteln die Probleme wegen der beschränkten Auswahlmöglichkeit
hinsichtlich der brauchbaren Rohstoffe sehr viel größer sind. Im gewerblichen Bereich
verdienen jedoch flüssige bzw. pastöse Mittel den Vorzug, da sie sich automatisch
dosieren lassen.
[0005] Die nachfolgende Erfindung beschreibt einen Weg, wie sich die aufgezeigten Probleme
vorteilhaft lösen lassen.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist ein flüssiges bis pastöses, phosphatfreies Waschmittel
mit einem jeweils auf das Waschmittel bezogenen Gehalt an
(A) 20 bis 35 Gew.-% einer Tensidkomponente der Zusammensetzung
(A1) 1 bis 4 Gew.-% an anionischen Tensiden aus der Klasse der Sulfonate und der Seifen,
(A2) 16 bis 34 Gew.-% an nichtionischen Tensiden mit einem Stockpunkt von höchstens
10 °C,
(B) 10 bis 35 Gew.-% an komplexierend wirkenden bzw. Erdalkalimetallionen bindenden
Buildersalzen,
(C) 15 bis 40 Gew.-% Natriummetasilikat,
(D) 8 bis 25 Gew.-% an bleichend wirkenden Persalzen,
(E) bis zu 15 Gew.-% an sonstigen Waschmittelbestandteilen,
(F) weniger als 3 Gew.-% Wasser,
mit der Maßgabe, daß die Summe der Komponenten (B + C) = 30 bis 60 Gew.-% beträgt.
[0007] Als Bestandteile der Tensidkomponente (A1) eignen sich Alkylbenzolsulfonate mit
linearer, 10 bis 13 C-Atome aufweisender Alkylkette, Alkansulfonate mit 12 bis 16
C-Atomen, wie sie durch Sulfochlorierung bzw. Sulfoxidation von n-Paraffinen und
anschließende Überführung in die Alkalisalze erhältlich sind, und in Alphastellung
sulfonierte Fettsäureester und fettsaure Salze, die sich von gesättigten C₁₂₋₁₈-Fettsäuren
und von C₁₋₄-Alkoholen, vorzugsweise Methylalkohol, ableiten. Bevorzugte Sulfonattenside
sind Alkylbenzolsulfonate.
[0008] Als weitere Bestandteile eignen sich Seifen von gesättigten bzw. einfach ungesättigten
C₁₂₋₂₂-Fettsäuren, insbesondere C₁₂₋₁₈-Fett säuren und Fettsäuregemischen, beispielsweise
von Cocos-, Talg- oder Rübölfettsäuren.
[0009] Die Tenside der Gruppe (A1) liegen als Alkalisalze, vorzugsweise als Natriumsalze
vor. Ihr Anteil, bezogen auf das Mittel, beträgt vorzugsweise 1,5 bis 3 Gew.-%. Als
besonders geeignet haben sich Gemische von Alkylbenzolsulfonat und Seifen erwiesen,
wobei in diesem Falle der Gehalt der Mittel an Alkylbenzolsulfonat 1 bis 2,8 Gew.-%
und an Seifen 0,2 bis 1,5 Gew.-% beträgt. Überraschend hat sich gezeigt, daß die Alkylbenzolsulfonate
ungeachtet ihres geringen Anteils an der gesamten Tensidkomponente die Waschkraft
der Mittel gegenüber einer reinen Nonionic-Formulierung ganz erheblich steigert.
Andererseits führt die Anwesenheit der als sehr schaumaktiv bekannten Sulfonattenside
nicht zu einer störenden Zunahme des Schäumens bei der Anwendung.
[0010] Die Komponente (A2) besteht aus alkoxylierten, vorzugsweise ethoxylierten linearen
Alkoholen bzw. deren Gemischen mit in 2-Stellung methylverzweigten Alkoholen (Oxo-Alkoholen)
mit 10 bis 18 C-Atomen, wobei solche mit 18 C-Atomen überwiegend einfach ungesättigt
sind, d.h. überwiegend aus Oleylalkohol bestehen. Die Zahl der Ethylenglykolethergruppen
(EO) beträgt 2 bis 10, vorzugsweise 3 bis 8 und soll in Bezug auf den Alkoholrest
so abgestimmt sein, daß die Ethoxylate bzw. Ethoxylatgemische einen Stockpunkt von
höchstens 10 °C, vorzugsweise von unter 8 °C aufweisen. Gut brauchbar sind auch Alkoholalkoxylate
der allgemeinen Formel R-(PO)
x-(EO)
y, in der PO für einen Propylenglykoletherrest, x für die Zahlen 1 bis 2 und y für
die Zahlen 3 bis 10 stehen. Besonders geeignete Nonionics aus dieser Klasse sind C₁₀₋₁₄-Cocosalkohole
mit 3 - 8 EO, Oleylakohol mit 5 - 10 EO, bzw. mit 1 - 2 PO und 4 - 8 EO, C₁₀₋₁₄-Oxoalkohole
mit 3 - 8 EO und C₁₂₋₁₅-Oxoalkohole mit 3 - 7 EO, sowie deren Gemische.
[0011] Der Anteil der Tensidkomponente (A2) im Mittel beträgt 16 bis 34 Gew.-%, vorzugsweise
18 bis 30 Gew.-%. Die Gesamtmenge der Tenside beträgt 20 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise
22 bis 33 Gew.-%.
[0012] Die Komponente (B) besteht aus wasserlöslichen oder auch wasserunlöslichen Buildersubstanzen,
die Erdalkalimetallionen und ggf. auch Schwermetallionen zu binden bzw. zu sequestrieren
vermögen.
[0013] Als wasserunlösliche Buildersubstanz eignen sich hydratisierte, feinkristalline,
synthetische Zeolithe vom Typ NaA. Geeignete Zeolithe weisen praktisch kein Teilchen
größer als 30 µm auf und bestehen vorzugsweise zu wenigstens 80 % aus Teilchen einer
Größe kleiner als 10 µm. Ihr Calciumbindevermögen, das nach den Angaben in DE 24 12
837 bestimmt wird, liegt im Bereich von 100 bis 200 mg CaO/g. Der Gehalt der Mittel
an Zeolithen soll im Interesse einer ausreichenden Fließfähigkeit der Paste vorzugsweise
25 Gew.-% und insbesondere 20 Gew.-% nicht überschreiten.
[0014] Besonders geeignete, der Komponente (B) zuzurechnende Buildersubstanzen, die entweder
allein oder im Gemisch mit den vorgenannten Zeolithen eingesetzt werden, sind polyanionische,
organische Komplexierungsmittel, deren Anteil vorzugsweise insgesamt 10 bis 20 Gew.-%
beträgt. Geeignet sind Nitrilotriessigsäure (NTA) und Polyphosphonsäuren in Form
der Natriumsalze, wie Ethylendiamin-tetramethylenphosphonsäure (EDTMP), Diethylentriamin-pentamethylenphosphonsäure
(DTPMP), Aminotrimethylenphosphonsäure (ADTMP) und insbesondere der 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure
(HEDP). Vorzugsweise enthält das Mittel 3 bis 8 Gew.-% NTA (Na-Salz) und 0,5 bis
4 Gew.-% HEDP (Na-Salz). Weiterhin zählen zu dieser Komponente polymere bzw. copolymere
Carbonsäuren in Form der Natrium- oder Kaliumsalze, wobei die Natriumsalze bevorzugt
sind. Geeignete Homo polymere sind Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure und Polymaleinsäure.
Geeignete Copolymere sind solche der Acrylsäure mit Methacrylsäure bzw. Copolymere
der Acrylsäure, Methacrylsäure oder Maleinsäure mit Vinylethern, wie Vinylmethylether
bzw. Vinylethylether, ferner mit Vinylestern, wie Vinylacetat oder Vinylpropionat,
Acrylamid, Methacrylamid sowie mit Ethylen, Propylen oder Styrol. In solchen copolymeren
Säuren, in denen eine der Komponenten keine Säurefunktion aufweist, beträgt deren
Anteil im Interesse einer ausreichenden Wasserlöslichkeit nicht mehr als 60 Molprozent,
vorzugsweise weniger als 50 Molprozent. Als besonders geeignet haben sich Copolymere
der Acrylsäure bzw. Methacrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, wie sie beispielsweise
in EP 25 551-B 1 charakterisiert sind. Es handelt sich dabei um Copolymerisate, die
50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure bzw. Methacrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten.
Besonders bevorzugt sind solche Copolymere, in denen 60 bis 85 Gew.-% Acrylsäure
und 40 bis 15 Gew.-% Maleinsäure vorliegen. Der Gehalt der Mittel an derartigen (Co-)Polymeren
beträgt, auf Natriumsalze bezogen, bis zu 10 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 8 Gew.-%.
[0015] Die Komponente (C) besteht aus Natriummetasilikat, das ein Na₂O : SiO₂-Verhältnis
von 1 : 0,8 bis 1 : 1,5, vorzugsweise 1 : 0,9 bis 1 : 1,1 aufweist. Das Natriumsilikat
kommt als wasserfreies Salz zum Einsatz. Sein Anteil beträgt vorzugsweise 20 bis 35
Gew.-%.
[0016] Als Komponente (D) kommen Persalze bzw. Perhydratsalze in Frage, wie Natriumperborat-tetrahydrat,
Natriumperborat-monohydrat und Natriumpercarbonat. Bevorzugt wird Natriumperborat-monohydrat
eingesetzt. Der Gehalt der Mittel an derartigen Perverbindungen beträgt 8 bis 25
Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 20 Gew.-%.
[0017] Der Bestandteil (E) umfaßt bekannte nichtionische oder anionische Polymere mit vergrauungsinhibierender
Wirkung. Besonders geeignet sind Celluloseether, wie Na-Carboxymethylcellulose und
deren Gemische mit anderen Celluloseethern, wie Methylcellulose, Ethylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose oder Mischether, wie Methyl-hydroxyethylcellulose,
Methyl-carboxymethylcellulose oder Ethyl-hydroxyethylcellulose. Celluloseether und
(Co-)Polymere können mit Vorteil gemeinsam verwendet werden. Als besonders brauchbar
haben sich Gemische der Carboxymethylcellulose mit Methylcellulose oder Methyl-hydroxyethylcellulose
erwiesen. Der Gehalt der Mittel an Vergrauungsinhibitoren beträgt bis zu 3 Gew.-%,
vorzugsweise 0,5 bis 2 Gew.-%.
[0018] Als weitere nichttensidische bzw. nicht als Gerüststoff wirkende Bestandteile der
Komponente (E) kommen Enzyme, Duftstoffe und übliche optische Aufheller in Frage,
insbesondere optische Aufheller mit Substantivität für Cellulosefasern (Baumwolle)
aus der Klasse der substituierten Bis-triazinylstilben-disulfonsäuren und der sulfonierten
Distyryle, die üblicherweise in Anteilen von 0,05 bis 0,5 Gew.-% eingesetzt werden.
[0019] Darüber hinaus können den Pasten noch Mittel zur Verbesserung der Fließfähigkeit
zugesetzt werden. Hierzu zählen bekannte Hydrotrope, wie Alkylbenzosulfonate mit
1 bis 3 C-Atomen in einer oder zwei Alkylketten in Form der Natriumsalze, wie Toluol-,
Cumol- oder Xylolsulfonat. Brauchbar sind ferner Lösungsmittel, wie niedere Alkohole
und Etheralkohole sowie Polyethylenglykole mit einem Molekulargewicht von 200 bis
1 000. Der Anteil an Polyglykolen kann bis 10 Gew.-% betragen. Alkohole können in
gleicher Menge eingesetzt werden, sie sind jedoch weniger bevorzugt.
[0020] Der Wassergehalt der Mittel soll möglichst gering sein, da freies Wasser die Viskosität
der Mittel erhöht und somit die Verarbeitung und die Dosierung der Mittel erschwert.
Wassergehalte von 2 Gew.-% oder weniger sind daher besonders bevorzugt.
[0021] Die Herstellung der Mittel erfolgt durch Mischen und Homogenisieren der festen,
feinteiligen Bestandteile mit den flüssigen nichtionischen Tensiden (Komponenten
A2), insbesondere mit dem flüssigen Tensidgemisch (Komponente A). Überraschenderweise
wurde festgestellt, daß auch die festen Alkylbenzolsulfonate etwa zur Hälfte ihres
Anteils sich wie flüssige Bestandteile verhalten und somit das Einarbeiten hoher Feststoffanteile
begünstigen. Zweckmäßigerweise wird das Gemisch anschließend vermahlen, beispielsweise
in einer Kolloidmühle bzw. auf einem Walzenstuhl, so daß die Korngröße der suspendierten
Feststoffe zwischen 5 und 80 µm, vorzugsweise 10 bis 50 µm liegt. Der Anteil grober
Teilchen (über 80 µm) soll bevorzugt unter 20, insbesondere unter 5 Gew.-% liegen.
[0022] Die Mittel werden im allgemeinen in einer Konzentration von 4 bis 12 g/l, vorzugsweise
5 bis 10 g/l eingesetzt, wobei zweckmäßigerweise enthärtetes, d.h. auf einen Härtegrad
von weniger als 2 °dH, insbesondere weniger als 1 °dH enthärtetes Wasser, zum Ansetzen
der Waschlauge verwendet wird.
[0023] Die Mittel zeichnen sich durch ein hohes Wasch- und Bleichvermögen und eine geringe,
nicht störende Schaumentwicklung bei der Anwendung aus. Überraschend hat sich gezeigt,
daß die Mittel auch bei langdauernder Lagerung unter wechselnden Klimabedingungen
außerordentlich stabil gegen Sauerstoffverlust und gegen Entmischung sind. Sie eignen
sich aufgrund ihrer günstigen rheologischen Ei genschaften gut zum Einsatz in automatischen
Dosieranlagen, da sie unter Einwirkung von Scherwirkungen niedrigviskos und gut förderbar,
im Ruhezustand jedoch höherviskos und damit lagerbeständig sind.
Beispiele
[0024] Die Zusammensetzung der Mittel ist Tabelle 1 zu entnehmen. Es bedeuten:
ABS = Natriumsalz einer linearen C₁₀₋₁₃-Alkylbenzolsulfonsäure (mittlere Alkylkettenlänge
C
11,8)
Seife = Natriumseife aus hydrierten Talgfettsäuren
CA-3EO = Cocosalkohol C₁₂₋₁₄ mit 3EO
OA-3EO = Oxoalkohol C₁₂₋₁₅ mit 3EO
OA-6EO = Oxoalkohol C₁₂₋₁₅ mit 6EO
OA-7EO = Oxoalkohol C₁₂₋₁₅ mit 7EO
CO-1/6 = Cetyl-Oleylalkohol mit 55 % Anteil Oleylalkohol + 1 PO + 6EO
[0025] Das Metasilikat wies die Zusammensetzung Na₂O:SiO₂ = 1:1 auf. Das Perborat wurde
in Form des Monohydrats eingesetzt. Das Copolymere setzte sich aus Acrylsäure und
Maleinsäure (3:1) zusammen und wies ein Molekulargewicht von ca. 70 000 auf. Der Celluloseether
bestand aus einem 2:1-Gemisch aus Na-Carboxymethylcellulose und Methylhydroxyethylcellulose
(Hydroxyethyl-Gehalt 0,8 Gew.-%). Als optische Aufheller kam das Na-Salz der 4,4′-Bis-(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazin-6-yl-amino)-stilben-2,2′-disulfonsäure
zum Einsatz. Das Wasser entstammte dem Feuchtigkeitsgehalt der verwendeten Rohstoffe.
Polydiol war ein Polyethylenglykol mit dem Molekulargewicht 400. Die in der Tabelle
angegebenen Gehalte bedeuten Gewichtsprozente.
Tabelle 1
| Komponente |
Bestandteile |
Beispiel |
| |
|
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
| A1 |
ABS |
2 |
2 |
2 |
2,2 |
1,8 |
| |
Seife |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
0,3 |
0,6 |
| A2 |
OH-6EO |
17,5 |
- |
- |
- |
- |
| |
OA-3EO |
2,5 |
- |
10 |
10 |
- |
| |
OA-7EO |
- |
- |
20 |
20 |
- |
| |
CA-3EO |
- |
- |
- |
- |
20 |
| |
CO-1/6 |
- |
30 |
- |
- |
5 |
| B |
Zeolith |
- |
- |
- |
20 |
15 |
| |
NTA |
5 |
5 |
5 |
- |
3 |
| |
HEDP |
2,5 |
2,5 |
2 |
2,5 |
2 |
| |
Copolymer |
7,5 |
7,5 |
8 |
7,5 |
5 |
| C |
Metasilikat |
32,2 |
30,2 |
30,3 |
15,2 |
35 |
| D |
Perborat |
20 |
20 |
20 |
15 |
10 |
| E |
Cellulose-ether |
2 |
2 |
2 |
2 |
2 |
| |
Aufheller |
0,3 |
0,3 |
0,2 |
0,3 |
0,3 |
| |
Polydiol |
8 |
- |
- |
5 |
- |
| F |
Wasser |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
0,3 |
[0026] Die Stabilität des Aktivsauerstoffs und die Entmischungstendenz wurden unter verschiedenen
Lagerbedingungen getestet und zwar:
a) bei 22 °C Raumtemperatur,
b) in der Klimakammer bei 30 °C und 80 % relativer Luftfeuchtigkeit,
c) im Wechselklima abwechselnd bei + 40 °C und - 10 °C.
[0027] In allen Fällen betrug der Aktivsauerstoffgehalt der getesteten Proben nach 8 Wochen
noch 100 % des Ausgangswertes. Ein Entmischen hatte nicht stattgefunden.
Waschversuche
[0028] Eine Waschmaschine (Typ Frista
(R)) wurde mit leicht verschmutzter Füllwäsche (einmal benutzte Bett- und Tischwäsche)
und Testlappen mit folgenden Anschmutzungen beladen:
S1 Staub-Wollfett auf Baumwolle,
S2 Blut auf Baumwolle,
S3 Milchkakao auf Baumwolle,
S4 Staub-Hautfett auf veredelter Baumwolle,
S5 Staub-Hautfett auf Mischgewebe aus veredelter Baumwolle und Polyester,
S6 Staub-Wollfett auf Mischgewebe (wie S5),
S7 Rotwein auf Baumwolle,
S8 Tee auf Baumwolle.
Die Wäschemenge betrug 7,5 kg, die Wasserhärte 0 °dH, Normalprogramm (ohne Vorwäsche),
Waschmittelkonzentration 4 g/l, 5 Minuten bei 40 °C und 15 Minuten bei 90 °C, dreimaliges
Nachspülen.
[0029] Die prozentuale Remission (gegen Weißstandard) wurde photometrisch ausgewertet. Die
Zahlenwerte sind Mittelwerte aus 3 Parallelbestimmungen (Streuung 2 %). Die Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle 2 zusammengestellt. Zum Vergleich V wurde ein ähnlich
zusammengesetztes, pastenförmiges Waschmittel des Handels getestet, das keine anionischen
Tenside enthielt.
Tabelle 2
| Anschmutzung |
% Remission |
| |
1 |
2 |
3 |
4 |
V |
| S1 |
76,4 |
81,1 |
80,3 |
77,1 |
71,7 |
| S2 |
56,1 |
62,6 |
58,1 |
58,2 |
45,8 |
| S3 |
85,2 |
86,0 |
85,5 |
83,5 |
80,6 |
| S4 |
81,5 |
80,6 |
80,2 |
81,2 |
80,4 |
| S5 |
71,3 |
72,0 |
75,5 |
72,1 |
70,2 |
| S6 |
76,4 |
80,2 |
78,3 |
75,3 |
70,1 |
| S7 |
82,5 |
83,2 |
82,8 |
81,8 |
80,6 |
| S8 |
80,1 |
83,0 |
80,5 |
79,8 |
78,3 |
[0030] Die Schaumentwicklung war in allen Fällen gering, d.h. das Schaumniveau lag im Hauptwaschgang
maximal 8 bis 10 cm über dem Flüssigkeitsniveau und im 1. Nachspülgang 4 bis 6 cm
über dem Flüssigkeitsniveau. Im 3. Nachspülgang war keine Schaumentwicklung mehr
sichtbar.
1. Flüssiges bis pastöses, phosphatfreies Waschmittel mit einem jeweils auf das Waschmittel
bezogenen Gehalt an
(A) 20 bis 35 Gew.-% einer Tensidkomponente der Zusammensetzung
(A1) 1 bis 4 Gew.-% an anionischen Tensiden aus der Klasse der Sulfonate und der Seifen,
(A2) 16 bis 34 Gew.-% an nichtionischen Tensiden mit einem Stockpunkt von höchstens
10 °C,
(B) 10 bis 35 Gew.-% an komplexierend wirkenden bzw. Erdalkalimetallionen bindenden
Buildersalzen,
(C) 15 bis 40 Gew.-% Natriummetasilikat,
(D) 8 bis 25 Gew.-% an bleichend wirkenden Persalzen,
(E) bis zu 15 Gew.-% an sonstigen Waschmittelbestandteilen,
(F) weniger als 3 Gew.-% Wasser,
mit der Maßgabe, daß die Summe der Komponenten (B + C) = 30 bis 60 Gew.-% beträgt.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der Komponente (A1)
1,5 bis 3 Gew.-% beträgt.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (A1)
aus 1 bis 2,8 Gew.-% C₁₀₋₁₃-Alkylbenzolsulfonat und zu 0,2 bis 1,5 Gew.-% an Seifen
aus gesättigten bzw. einfach ungesättigten C₁₂₋₂₂-Fettsäuren zusammengesetzt ist.
4. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponente (A2) aus alkoxylierten, gesättigten oder einfach ungesättigten
linearen bzw. in 2-Stellung methylverzweigten C₁₀₋₁₈-Alkoholen mit 2 bis 10 Ethylenglykolethergruppen
oder deren Gemische besteht, und daß deren Anteil 18 bis 30 Gew.-% beträgt.
5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stockpunkt der Komponente
A2 unter 8 °C liegt.
6. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponente (B) feinkristalline Zeolithe vom Typ NaA enthält, wobei deren
Anteil nicht mehr als 25 Gew.-% beträgt.
7. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponente (B) das Natriumsalz der Nitrilotriessigsäure (NTA) und/oder das
Natriumsalz der 1-Hydroxy-ethan-1,1-diphosphonsäure (HEDP) und/oder das Natriumsalz
des Copolymeren aus Acrylsäure und Maleinsäure enthält, wobei deren Anteil insgesamt
10 bis 20 Gew.-% beträgt.
8. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponente (C) die Zusammensetzung Na₂O:SiO₂ = 1:0,9 bis 1:1,1 aufweist, wobei
deren Anteil 20 bis 35 Gew.-% beträgt.
9. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponente (D) aus Natriumperboratmonohydrat besteht, wobei dessen Anteil
10 bis 20 Gew.-% beträgt.
10. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß sein Wassergehalt weniger als 2 Gew.-% beträgt.
11. Verfahren zur Herstellung eines flüssigen bis pastösen, phosphatfreien Waschmittels
mit einem jeweils auf das Waschmittel bezogenen Gehalt an (A) 20 bis 35 Gew.-% einer
Tensidkomponente der Zusammensetzung (A1) 1 bis 4 Gew.-% an anionischen Tensiden
aus der Klasse der Sulfonate und der Seifen, (A2) 16 bis 34 Gew.-% an nichtionischen
Tensiden mit einem Stockpunkt von höchstens 10 °C, (B) 10 bis 35 Gew.-% an komplexierend
wirkenden bzw. Erdalkalimetallionen bindenden Buildersalzen, (C) 15 bis 40 Gew.-%
Natriummetasilikat, (D) 8 bis 25 Gew.-% an bleichend wirkenden Persalzen, (E) bis
zu 15 Gew.-% an sonstigen Waschmittelbestandteilen, (F) weniger als 3 Gew.-% Wasser,
mit der Maßgabe, daß die Summe der Komponenten (B + C) = 30 bis 60 Gew.-% beträgt,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Feststoffe (B) bis (E) in der flüssigen Komponente
(A) dispergiert und auf eine Teilchengröße zwischen 5 und 80 µm, vorzugsweise 10 bis
50 µm vermahlt.