[0001] Die Erfindung betrifft einen Multifunktionsdrucker mit einer Journaleinrichtung zum
Aufzeichnen der im Drucker verarbeiteten Daten zwecks Datensicherung bzw. Dokumentation,
mit zumindest einem Druckwerk zum Ausdrucken der eingegebenen Daten sowie mit weiteren,
der jeweiligen Druckerfunktion zugeordneten Druckermodulen.
[0002] Derartige Drucker werden für eine Vielzahl von unterschiedlichen Druckobjekten eingesetzt.
Diese Druckobjekte bestehen aus Dokumenten, Schecks, Sparbüchern, Protokollen und
Formularen aller Art, wie z.B. Rechnungen, Belegen, Führerscheinen, Pässen, Personalausweisen,
Kraftfahrzeug-Dokumenten sowie aus BTX-Texten und TTX-Texten. Unter einem derartigen
Druckobjekt wird außerdem ein von einem Journalstreifen abgerissener Kassenbon u.dgl.
verstanden.
[0003] Multifunktionsdrucker werden in Geldinstituten, bei Postämtern, bei Kommunalverwaltungen
und staatlichen Behörden aller Art, in Unternehmen der Wirtschaft, bei Warengenossenschaften
und allgemein im Handel eingesetzt.
[0004] Derartige Multifunktionsdrucker werden u.a. auch an Schalterarbeitsplätzen eingesetzt,
bei denen je nach Branche Vorschriften bestehen, die aufgezeichneten Daten auf einem
Papierjournal zu führen. Eine solche Journaleinrichtung beansprucht jedoch in einem
Multifunktionsdrucker einen erheblichen Raum. Da diese Druckergattung neuerdings in
Modulbaugruppenweise aufgebaut ist, um eine wirtschaftliche Fertigung sowie eine variable
Komponentenzusammenstellung zu erzielen, beanspruchen die einzelnen Modulbaugruppen
einen spezifischen Raum. So werden neben einem Druckwerk, einer Druckobjekt Transporteinrichtung,
einem Bedienfeld, einer elektronischen Steuereinrichtung und einem Netzteil, die zusammen
das Basismodell bilden, weitere Modulbaugruppen benötigt, z.B. für die optische Zeichenerkennung,
für die Magnetstreifenverarbeitung sowie für die optische Zeilenfindung und eben für
die Journaleinrichtung. Es hat sich gezeigt (EP-A1-0 276 626), daß gerade ein Papierjournal
einen erheblichen Raum benötigt, der eine Abwickelrolle und eine Aufwickelrolle sowie
ein Druckwiderlager mit Druckkopf benötigt. Aus diesem Grund baut ein solcher Multifunktionsdrucker
mit einer Journaleinrichtung raumaufwendig, so daß die Geräteabmessungen nachteilig
beeinflußt werden.
[0005] Multifunktionsdrucker mit einer Papier-Journaleinrichtung sind daher nicht nur technisch
aufwendig, sondern auch relativ raumbeanspruchend und diesbezüglich nachteilig.
[0006] Der vorliegenden Erfindung ist die Aufgabe zugrundegelegt, bei einem Multifunktionsdrucker
das Raumproblem der Journaleinrichtung zu lösen. wobei Anforderungen der Sicherheit,
der Reproduzierbarkeit und der Dokumentation zu erfüllen sind und auf die kleinstmöglichen
Abmessungen und Herstellkosten zu achten ist.
[0007] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß einem Formulardruckwerk
oder einem zusätzlichen Bon-Druckwerk jeweils eine Journaleinrichtung zugeordnet ist,
die aus einem von einem Einzugs-Controller einer Hauptplatine auswählbaren Sekundär-Controller
mit einem Interface und mit einem Datenspeicher besteht, in dem die eingegebenen Daten
dauerhaft abgelegt und wieder abrufbar und mittels des Formulardruckwerks oder des
Bon-Druckwerks ausdruckbar sind. Diese Lösung verzichtet generell auf die bisherigen
Papier-Journaleinrichtungen und ermöglicht dennoch einen Ausdruck der Daten auf Papier.
Es bestehen sogar zwei Alternativen, um die Daten auszudrucken.
[0008] Zum einen können die Daten auf Normblätter (DIN-A4, DIN-A5) und zum anderen auf Bons
ausgedruckt werden. Die genannten Bauteile können außerdem auf der Hauptplatine des
Druckers oder auf einer ebenfalls raumsparenden Nebenplatine in Form einer Steuerkarte
untergebracht werden.
[0009] Eine Verbesserung der Erfindung besteht darin, daß der Datenspeicher aus einem Speicherarray
oder aus einer einsteckbaren, nicht flüchtig beschreibbaren Schreib-Lese-Speicherkarte
besteht. Auf beiden Datenspeichern können die Daten in Segmenten und Blöcken geordnet
abgelegt werden. Sie sind unabhängig von einem Rechner wieder aufrufbar.
[0010] Besonders wertvoll ist jedoch, ein Überschreiben der bereits im Drucker gespeicherten
Daten zu verhindern, was dadurch erreicht wird, indem die Journaleinrichtung über
den als Mastergerät einsetzbaren Einzugs-Controller und über einen Serialkanal die
Daten-Kommunikation zwischen dem Sekundär-Controller, dem Interface und dem Datenspeicher
steuert, wobei das Interface einen Schreibschutzbaustein aufweist, der spannungsgesteuert
ist.
[0011] Die im Drucker gespeicherten Daten können außerdem geschützt und gesichert werden,
indem das Interface eine vom Stromversorgungsnetz unabhängige Spannungsquelle enthält,
die spannungsabhängig zuschaltbar ist.
[0012] Der Schutz und die Sicherung der im Drucker gespeicherten Daten wird noch dadurch
vervollständigt, daß die vom Netz unabhängige Spannungsquelle bei Netzabschaltung
auch den Schreibschutzbaustein und das Speicherarray versorgt.
[0013] Eine Datenverarbeitung oder anderweitige Sicherung der Daten wird noch dadurch erreicht,
daß die CPU des Einzugs-Controllers an einen Host-Computer anschließbar ist.
[0014] Ferner wird vorgeschlagen, daß der Sekundär-Controller und der Datenspeicher an einen
gemeinsamen Adressierungs- und Datenbus angekoppelt sind.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Multifunktionsdrucker und
Fig. 2 ein Blockschaltbild für die Steuerkarte der Journaleinrichtung.
[0016] Der Multifunktionsdrucker weist ein wannenförmiges Untergestell 1 auf, in dem u.a.
eine Hauptplatine 2 mit einem nicht näher dargestellten Einzugs-Controller 3 für den
Einzug von Formularen 4 in einer Belegebene 5 vorgesehen sind. Der Einzugs-Controller
3 steuert außerdem das Druckwerk 6 sowie den Papiertransport 7.
[0017] In einem Oberteil 8 des Multifunktionsdruckers sind verschiedene Druckermodule 9,
wie z.B. eine Zeichenerkennungseinrichtung 10, ein Bon-Druckwerk 11 und ein Netzteil
12 untergebracht. Eine Journaleinrichtung 13 wird durch das Zusammenwirken einer Steuerkarte
14 mit einem Formulardruckwerk 15 oder der Steuerkarte 14 mit dem Bon-Druckwerk 11
gebildet.
[0018] Währenddem die Hauptplatine 2 zumindest den Einzugs-Controller 3 enthält, ist auf
der Hauptplatine 2 oder in der gesonderten Steuerkarte 14 ein Sekundär-Controller
16 mit einem Interface 17 und mit einem Datenspeicher 18 vorgesehen. Der Datenspeicher
18 nimmt die Daten dauerhaft auf. Die eingegebenen Daten können wieder abgerufen und
über das Druckwerk 6 oder das Bon-Druckwerk 11 ausgedruckt werden. Das Bon-Druckwerk
11 besteht (wie gezeichnet) aus einer von oben einlegbaren Papierrolle 19, einem Papierführungskanal
20, einem Transportrollenpaar 21, einer Papierschneideinrichtung 22 und einer Umlenkeinrichtung
23. Die von der Papierrolle 19 gebildeten Bons können daher auch von dem Druckwerk
6, d.h. von dem Formulardruckwerk 15, ausgedruckt und über die Belegebene 5 ausgegeben
werden. Ein Bedienfeld 27 gestattet, die Druckerfunktionen durch Tastendruck auszulösen.
[0019] Der Datenspeicher 18 (Fig. 2) kann entweder aus einem Speicherarray 24 oder aus einer
einsteckbaren, nicht flüchtig beschreibbaren Schreib-Lese-Speicherkarte 25 bestehen,
die durch einen Schlitz 26 im Bereich der Hauptplatine 2 in das Untergestell 1 eingesteckt
wird. Schaltungstechnisch kann die Schreib-Lese-Speicherkarte 25 in die Hauptplatine
2 integriert sein.
[0020] Sodann werden die eingegebenen Daten über das in einem EPROM 30 gespeicherte Programm
in einen RAM 31 zwischengespeichert. Nach einer Datenkomprimierung (Beseitigung von
Leerspalten) im RAM 31 erfolgt das Umladen der Daten in das Speicherarray 24. Das
Speicherarray 24 ist für den Multifunktionsdrucker auf zwei MB ausgelegt. Physikalisch
steht ein Adressraum von 16 KByte zur Verfügung. Bei 16 KByte/Block und acht Blöcken/Segment
und bei 16 Segmenten/Speicherarray ergeben sich die zwei MB-Speicherkapazität.
[0021] Über die CPU 29 wird bei Zugriff auf das Speicherarray 24 ein Segment über vier Segmentleitungen
32 ausgewählt, wobei ein Segment-Decoder 33 (ein Binärdezimal-Decoder) mit vier Eingängen
und 16 Ausgängen versehen ist.
[0022] Über die CPU 29 wird außerdem eine Blockauswahl durch drei Blockauswahlleitungen
34 getroffen. Danach stehen 16 KByte/Block an Adressraum zur Verfügung.
[0023] Die CUP 29 spricht eine Adresse im Bereich des Adressraums im Speicherarray 24 an
und dadurch generiert der CS-Decoder 35 ein Freigabesignal über eine Freigabesignalleitung
36 an den Segment-Decoder 33. Durch das Freigabesignal wird der Weg zum Speicherarray
24 freigegeben. Der CS-Decoder 35 selbst wird durch eine Zeitüberwachung 37 überwacht.
Eine Vcc-Überwachung 38 überwacht die Betriebsspannung im zulässigen Bereich, z.B.
bei 5 V Betriebsspannung darf die Spannung 4,75 V nicht unterschreiten. Beim Unterschreiten
von 4,75 V (Vcc) werden alle Steuerleitungen gesperrt. Beim Überschreiten von 4,75
V werden die Steuerleitungen freigegeben.
[0024] Steuerleitungen 34 von der CPU 29 werden erst auf das Speicherarray 24 durchgeschaltet,
wenn die Betriebsspannung im zulässigen Bereich liegt.
[0025] Der als "Mastergerät" einsetzbare Einzugs-Controller 3 steuert über den Serialkanal
28 die Daten-Kommunikation zwischen dem Sekundär-Controller 16, dem Interface 17 und
dem Datenspeicher 18, wobei das Interface 17 einen Schreibschutzbaustein 39 aufweist,
der spannungsgesteuert ist.
[0026] Das Interface 17 enthält eine vom Stromversorgungsetz unabhängige Spannungsquelle
40, die spannungsabhängig zuschaltbar ist. Bei Netzabschaltung versorgt die vom Netz
unabhängige Spannungsquelle 40 auch den Schreibschutzbaustein 39 und das Speicherarray
24.
[0027] Die CPU 29 weist einen Analogeingang auf und überwacht die Spannung der Spannungsquelle
40 über eine Überwachungsleitung 41.
[0028] Das Auslesen der Daten aus dem Speicherarray 24 verläuft wie folgt:
[0029] Der Segment-Decoder 33 wird angesprochen, dann wird eine Blockauswahl der Blöcke
1 bis 8 getroffen und die ausgelesenen Daten werden in dem RAM 31 zwischengespeichert
zur Datendekomprimierung (Einfügen von Leerspalten). Die CPU 29 sendet anschließend
über den Serialkanal 28 die Daten an den Einzugs-Controller 3, der eines der Druckwerke
(Druckwerk 6, Formulardruckwerk 15) steuert, um die Daten auszudrucken. Der Sekundär-Controller
16 und der Datenspeicher 18 sind an einen gemeinsamen Adressierungs- und Datenbus
42 angekoppelt. Die CPU des Einzugs-Controllers 3 ist außerdem an einen (nicht dargestellten)
Host-Computer anschließbar.
1. Multifunktionsdrucker mit einer Journaleinrichtung (13) zum Aufzeichnen der im
Drucker verarbeiteten Daten zwecks Datensicherung bzw. Dokumentation mit zumindest
einem Druckwerk (6) zum Ausdrucken der eingegebenen Daten sowie mit weiteren der jeweiligen
Druckerfunktion zugeordneten Druckermodulen (9), dadurch gekennzeichnet,
daß einem Formulardruckwerk (15) oder einem zusätzlichen Bon-Druckwerk (11) jeweils
eine Journaleinrichtung (13) zugeordnet ist, die aus einem von einem Einzugs-Controller
(3) einer Hauptplatine (2) auswählbaren Sekundär-Controller (16) mit einem Interface
(17) und mit einem Datenspeicher (18) besteht, in dem die eingegebenen Daten dauerhaft
abgelegt und wieder abrufbar und mittels des Formulardruckwerks (15) oder des Bon-Druckwerks
(11) ausdruckbar sind.
2. Multifunktionsdrucker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Datenspeicher (18) aus einem Speicherarray (24) oder aus einer einsteckbaren,
nicht flüchtig beschreibbaren Schreib-Lese-Speicherkarte (25) besteht.
3. Multifunktionsdrucker nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Journaleinrichtung (13) über den als Mastergerät einsetzbaren Einzugs-Controller
(3) und über einen Serialkanal (28) die Daten-Kommunikation zwischen dem Sekundär-Controller
(16), dem Interface (17) und dem Datenspeicher (18) steuert, wobei das Interface (17)
einen Schreibschutzbaustein (39) aufweist, der spannungsgesteuert ist.
4. Multifunktionsdrucker nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Interface (17) eine vom Stromversorgungsnetz unabhängige Spannungsquelle (40)
enthält, die spannungsabhängig zuschaltbar ist.
5. Multifunktionsdrucker nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vom Netz unabhängige Spannungsquelle (40) bei Netzabschaltung auch den Schreibschutzbaustein
(39) und das Speicherarray (24) versorgt.
6. Multifunktionsdrucker nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die CPU des Einzugs-controllers (3) an einen Host-Computer anschließbar ist.
7. Multifunktionsdrucker nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sekundär-Controller (16) und der Datenspeicher (18) an einen gemeinsamen Adressierungs-
und Datenbus (42) angekoppelt sind.