[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verformen eines Metallstückes, und zwar
zur Herstellung von dünnwandigen Metallteilen, beispielsweise Metallfolien, aus reaktiven
Metallen, d.h. aus Metallen, die insbesondere bei erhöhten Temperaturen korrosionsanfällig
in erster Linie oxidationsanfällig sind. Insbesondere dient das neue Verfahren dazu,
Oxidationen und andere Qualitätsverluste an Teilen aus den genannten Metallen während
einer Warmumformung zu verhindern.
[0002] Bekanntlich nehmen Korrosionsschäden bei Metallen mit steigenden Temperaturen zu;
beispielsweise ist die Oxidationsanfälligkeit von Titan, Eisen, Nickel, Zink oder
ähnlichen Metallen, sowie von hochschmelzenden Metallen - wie Molybdän, Wolfram,
Niob und Tantal - bei erhöhten Temperaturen ein erstrangiges Problem, da bei hohen
Temperaturen die Reaktionen zwischen dem Metall und dem Luftsauerstoff beschleunigt
werden. Zusätzlich zu den Oxidationsverlusten können ferner Sauerstoff oder andere
Gase als Verunreinigungen in die Oberfläche von Metallstücken hineindiffundieren.
Die Ausbildung von Oxidschichten auf den Oberflächen kann die Gefügestruktur der Metallstücke
beeinflussen und die Fähigkeit zweier Metalle, sich metallurgisch miteinander zu verbinden,
beeinträchtigen. Darüberhinaus kann eine Diffusion eines Gases in eine Metalloberfläche
eine Verringerung der Duktilität hervorrufen. Schliesslich ist bekannt, dass weitere
Qualitätsverluste von Metallen bei erhöhten Temperaturen auftreten.
[0003] Um ungewollte Korrosion von Metallstücken zu reduzieren, sind zahlreiche Legierungen,
wie z.B. Titanlegierungen, entwickelt worden, die eine erhöhte Widerstandsfähigkeit
gegen Korrosionen haben. Jedoch gerade derartige Legierungen können während mechanischer
Umformungen bei erhöhten Temperaturen in einem unzulässig hohen Masse oxidieren. Sehr
häufig werden Metallteile jedoch während ihrer Ver- oder Umformung einer Warmverformung
bei hohen Temperaturen unterworfen. Diese Notwendigkeit einer Umformung bei hohen
Temperaturen und die daraus resultierende Steigerung der auftretenden Qualitätsverluste
haben zu zahlreichen bekannten Massnahmen geführt, um eine korrosive Atmosphäre von
den Metallstücken während dieser Umformung fernzuhalten. Eine solche Massnahme ist
beispielsweise die Warmverformung in grossen Vakuumkammern oder unter einer Schutzgasatmosphäre.
Beides erfordert kostspielige Einrichtungen, die das Endprodukt verteuern. Bei vielen
Anwendungen ist dabei eine Oxidschicht von der Metalloberfläche durch mechanische
Bearbeitung oder ein anderes Verfahren zu entfernen.
[0004] Weiterhin sind schon vielfach Beschichtungensverfahren angewendet worden, mit denen
korrosionsresistente Schutzschichten auf einer Metalloberfläche aufgebracht werden.
Die gebräuchlichsten metallischen Schutzschichten bestehen aus oder enthalten Zinn,
Zink, Blei/Zinn-Legierungen, Nickel, Chrom, Cadmium, Kupfer, Aluminium, Bronze, Messing,
Blei, Eisen und Stahl. Diese metallischen Schutzschichten werden durch eine ganze
Reihe bekannter Beschichtungsverfahren auf einen Metallteil aufgebracht. Solche Verfahren
sind beispielsweise: Tauchprozesse, bei denen der zu beschichtende Gegenstand in
eine Schmelze des Schutzmetalles eingetaucht wird, oder Metallhärten, bei dem der
"Schutzwerkstoff" in die zu schützende Substratoberfläche hineinlegiert wird, oder
das Aufbringen einer metallischen Spritzschicht. Bei den Spritzverfahren wird das
Schutzschichtmetall im allgemeinen erhitzt, verdampft und unter hoher Geschwindigkeit
auf die zu schützende Oberfläche gespritzt. Da die Metallpartikel mit grosser Wucht
auf die Oberfläche auftreffen, haften sie dort fest und erzeugen eine dünne Korrosionsschutzschicht.
[0005] Ein anderes bekannten Verfahren zum Aufbringen einer Schutzschicht auf eine Metalloberfläche
ist das sogenannte Plattieren, bei dem ein metallisches Substrat mit geringer Widerstandsfähigkeit
gegen Korrosion von einem korrosionsresistenten Metall umhüllt wird, um ein Werkstück
aus mehreren Lagen zu erhalten. Das Plattieren kann durch Umgiessen des Substrats
oder durch elektrolytische Abscheidung der Schutzschicht auf dem Substrat erfolgen.
Eine weitere Möglichkeit ist, ein Metallstück zwischen zwei Lagen eines korrosionsresistenten
Metalles einzubetten, d.h. beispielsweise eine flache Platte aus Stahl zwischen zwei
Aluminiumscheiben einzulegen und das Ganze dann kaltzuwalzen, um eine Struktur aus
drei Schichten herzustellen. Andere Verfahren zum Plattieren, wie Schmelzschweissen,
sind ebenfalls bekannt. Das beschichtete Werkstück kann dann durch Extrudieren, Warmwalzen,
Warmverdichten oder andere Metallumformungs-Verfahren weiterbearbeitet werden.
[0006] Weiterhin ist es bekannt, Schutzschichten durch andere Verfahren, wie Kathodenzerstäubung
oder chemische oder physikalische Verdampfung und Kondensation (CVD- oder PVD-Verfahren),
auf Substrate aufzubringen. In vielen Fällen, in denen die Beschichtung nur dazu dient,
das Metallstück vor Oxidationen während der Umformung zu schützen, muss die Schutzschicht
anschliessend wieder, beispielsweise auf chemischem oder mechanischem Wege, entfernt
werden.
[0007] Bei zahlreichen Anwendungen, beispielsweise in der Raumfahrt- oder Flugzeugindustrie,
werden oft dichte, duktile Metallfolien verwendet. Obwohl diese Folien eine gute
Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion bei Umgebungstemperaturen und im Vakuum des
Weltraumes haben können, oxidieren sie in unzulässig hohem Masse bei hohen Temperaturen.
Bisher sind diese Folien durch komplizierte und aufwendige Verdampfungsprozesse im
Vakuum hergestellt worden, bei denen ein Material, beispielsweise Lagermetall, im
Vakuum verdampft wird. Ein Teil des verdampften Metalls wird dann einem Substrat kondensiert.
[0008] Metallfolien durch Flammspritzen auf die Oberfläche eines Substrates aufzubringen,
ist ebenfalls bekannt.
[0009] Diese Beschichtungsverfahren werden mit ruhenden und bewegten Substraten durchgeführt,
wobei diese kontinuierlich durch eine Abscheidekammer oder an einer Flammspritzdüse
vorbei geführt werden. Schliesslich können Folien auch durch mechanische Umformung
von Gussstücken oder durch Warmwalzen unter Vakuum hergestellt werden.
[0010] In dem US-Patent 2,997,784 wird ein Verfahren zur Herstellung von Verbundkörpern
aus Metall beschrieben, die aus Substraten mit einer Plattierungsauflage bestehen;
bei diesen Verfahren wird ein Trennmittel zwischen zwei Platten aus Plattierungs-Material
eingebracht und anschliessend das zu plattierende Grundmaterial in Kontakt mit den
nicht beschichteten "Rückseiten" des Plattierungsmaterials kontaktiert. Das ganze
wird dann an den Rändern verschweisst und zu einer gewünschten Dicke ausgewalzt, wobei
das Grundmaterial mit dem Plattierungsmaterial durch Druck verschweisst wird. Anschliessend
werden die verschweissten Ränder entfernt und die beiden plattierten Teile des Grundmaterials
getrennt. Dabei wird erwähnt, dass Kalziumfluorid oder andere Fluoride als Trennmittel
geeignet sind, die auf das Plattierungsmaterial gespritzt oder als wässrige Lösung
oder Aufschlämmung aufgetragen werden. Weiterhin wird erwähnt, dass das Grundmaterial
beispielsweise auch auf das Plattierungsmaterial aufgebracht werden kann, indem zwei
Platten des Plattierungsmaterials, zwischen denen das Trennmittel eingelegt ist, zusammen
mit dem Grundmaterial in eine Giessform gebracht werden, in die das Grundmaterial
eingegossen wird.
[0011] In dem US-Patent 3,164,884 wird ein Verfahren für mehrfaches Walzen von Platten beschrieben,
bei welchem Deckplatten und seitliche Begrenzungen um innere Platten herum montiert
werden, wobei die Oberflächen zwischen den Platten durch Trennmittel voneinander
getrennt werden. Die seitlichen Begrenzungen, die mit Entlüftungslöchern versehen
sind, werden durch Lichtbogen entlang ihrer äusseren Ränder miteinander und mit den
Deckplatten verschweisst. Als Trennmittel sind wässrige Mischungen von Oxiden, insbesondere
von Chrom-, Magnesium- und Aluminiumoxid, erwähnt. Die Entlüftungslöcher ermöglichen
Gasen, während des Erhitzens und Walzens aus dem sandwichartigen Paket zu entweichen.
[0012] Generell haben alle Verfahren des Standes der Technik zur Herstellung dünner Plättchen
oder Folien erhebliche Nachteile, welche diese Verfahren im Hinblick auf Kosten, Produktionskapazität
und Qualitätskontrolle wenig geeignet erscheinen lassen.
[0013] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein kostengünstiges Verfahren für die Herstellung
von dünnen Metallteilen, wie z.B. Metallfolien, zu entwickeln, bei welchem der schädliche
Einfluss von Oxidationen, insbesondere während Umformungen bei hohen Temperaturen
reduziert oder vermieden wird.
[0014] Das erfindungsgemässe Verfahren besteht daher darin, dass ein Metallstück zur Herstellung
eines aus mehreren Lagen bestehenden Paketes in eine Umhüllung aus einem zweiten
Metall eingepackt wird, wobei zumindest ein wesentlicher Teil der Grenzflächen zwischen
dem Metallstück und dem zweiten Metall mit einem Trennmittel belegt wird, das sich
mindestens gegenüber dem Metallstück chemisch zumindest weitgehend inert verhält,
dass ferner das Paket durch ein Verfahren der Metallverformung in eine bestimmte geometrische
Form verformt wird, und dass schliesslich beide Metallteile anschliessend wieder voneinander
getrennt werden.
[0015] Die vorliegende Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch ein Verfahren, bei dem
Metalle zu dünnen Plättchen oder Folien durch Prozesse verformt werden, die in einer
natürlichen Atmosphäre bei Umgebungsdruck durchgeführt werden und keine komplizierten
Einrichtungen oder chemische Nachbehandlungen erfordern.
[0016] In erster Linie dient das vorstehend beschriebene Verfahren zur mechanischen Verformung
eines Metallstückes bei hohen Temperaturen zur Herstellung von dünnen Metallplättchen
aus reaktiven, korrosionsanfälligen Metallen. Im wesentlichen wird ein solches Metallstück
vor Hochtemperaturkorrosionen während einer Warmverformung durch Einbetten in eine,
vorzugsweise plastisch verformbare, Metallumhüllung geschützt, wobei ein Trennmittel
mindestens zwischen die wesentlichen Bereiche der Grenzflächen von korrosionsanfälligem
Metallstück und korrosionsresistenter Umhüllung eingebracht wird. Vorteilhafterweise
kann das Metallstück dabei in einen Rahmen aus einer korrosionsresistenten Umhüllung
eingelegt und mit zwei Deckscheiben verschlossen werden. Das Trennmittel zwischen
den Grenzflächen von korrosionsanfälligem und korrosionsresistentem Metall ist mit
Vorteil bei Umformungs- temperaturen fliessfähig. Es wird zweckmässigerweise in Vertiefungen
oder Taschen der Umhüllung eingelagert. Die zusammengesetzte Sandwich-Anordnung von
zu verformendem Metallrahmen, Deckscheiben und Trennmittel wird dann mit Vorteil entlang
ihres Umfanges am Rande zu einem Paket verschweisst, so dass das Trennmittel zwischen
den Metallteilen dicht eingeschlossen ist. Das verschweisste Paket kann dann unter
Druck auf das gewünschte Mass in einer konventionellen Warmwalzeinrichtung zu dünnen
Plättchen oder Folien ausgewalzt werden.
[0017] Selbstverständlich ist es auch möglich, andere Verfahren der Warmverformung anzuwenden.
Beim Warmwalzen verfliesst das Trennmittel und erzeugt zwischen den Metallen eine
gleichmässige filmartige Trennschicht.
[0018] Auf diese Weise wird eine beschleunigte Oxidation eines korrosionsanfälligen Metallteiles
während Umformung bei hohen Temperaturen durch die vorliegende Erfindung verhindert.
[0019] Später wird das verformte Paket oder Laminat gekühlt, und die verschweissten Ränder
werden entfernt. Die Teile der Umhüllung können dann von dem zu einer dünnen Metallfolie
verformten Metallstück wegen der Trennschicht aus einem spröden, schlecht-benetzenden
Trennmittel einfach abgeschält werden. Reste des Trennmittels können von der erzeugten
Metallfolie beispielsweise durch Spülen entfernt werden.
[0020] Mit dem erfindungsgemässen Verfahren können grosse Mengen korrosionsanfälliger Metalle,
wie z.B. hochschmelzender Metalle, zu dünnen Metallplättchen oder -Folien so verformt
werden, ohne dass Vakuumanlagen benötigt werden. Die Verformung kann vielmehr in
konventionellen Umformungsanlagen, wie z.B. Warmwalz-Anlagen, erfolgen.
[0021] Die Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nunmehr anhand eines Ausführungsbeispiels
im Zusammenhang mit der Zeichnung näher beschrieben.
Fig. 1 ist eine Aufsicht auf ein Metallstück aus einem reaktiven, d.h. korrosionsanfälligen
Metall;
Fig. 2 ist eine Seitenansicht des Metallstückes nach Fig. 1;
Fig. 3 ist eine Aufsicht auf einen Rahmen aus einem korrosionsresistenten Metall,
wie er im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verwendet wird;
Fig. 4 ist eine Seitenansicht des Rahmens nach Fig. 3;
Fig. 5 zeigt das Metallstück nach Fig. 1, eingebettet in den Rahmen nach Fig. 4;
Fig. 6 gibt eine Deckscheibe der Umhüllung aus einem korrosionsresistenten Metall
für den Rahmen nach Fig. 4 wieder;
Fig. 7 ist ein Schnitt VII-VII von Fig. 6;
Fig. 8 zeigt in gleicher Darstellung wie Fig. 7 eine Deckscheibe der Umhüllung, in
die ein Trennmittel eingelegt ist;
Fig. 9 ist ein Querschnitt durch ein aus mehreren Lagen bestehendes Paket;
Fig. 10 ist eine Aufsicht auf Fig. 9, wobei einzelne Lagen teilweise weggelassen sind;
Fig. 11 zeigt eine schematische Darstellung der mechanischen Umformung des verschweissten
Paketes nach Fig. 10 in einer Vorrichtung zum Warmwalzen;
Fig. 12 stellt das Paket nach Fig. 10 nach dem Warmverformen dar;
Fig. 13 gibt das Paket von Fig. 12 nach Entfernen der verschweissten Ränder wieder;
Fig. 14 zeigt schematisch das Abschälen der Lagen des korrosionsresistenten Metalls
von der durch Walzen erzeugten Metallfolie aus korrosionsanfälligem Material;
Fig. 15 schliesslich eine Mikrofotographie eines Gefüges einer nach der Erfindung
hergestellten Metallfolie aus Titan.
[0022] Ein Metallstück 20 (Fig. 1) aus einem reaktiven, d.h. korrosionsanfälligen, Metall
soll mechanisch in einen dünnen Metallstreifen oder eine dünne Metallfolie verformt
werden. Das Metallstück 20 ist vor der Verformung eine quadratische, bereits relativ
dünne Platte. Wie bereits erwähnt, wird unter einem "reaktiven" Metall ein Metall
oder eine Legierung verstanden, die bei Temperaturen über Umgebungstemperatur einer
erhöhten Korrosion, insbesondere Oxidation, unterworfen ist. Die Erfindung wird vor
allem zur Herstellung dünner Teile aus hochschmelzenden Metallen verwendet, die bei
erhöhten Temperaturen sehr rasch oxidieren. Ferner dient die Erfindung bevorzugt
für die Herstellung dünner Teile, insbesondere dünner Folien, aus Titan oder Titanlegierungen,
wie z.B. Titan-Aluminium-Vanadium oder Titan-Aluminium-Niob. Weitere Metalle, bei
denen das neue Verfahren mit Vorteil angewendet werden kann, sind Molybdän, Niob oder
Wolfram. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die genannten Werkstoffe beschränkt,
sondern kann auch bei vielen anderen reinen Metallen oder Legierungen anwendet werden.
[0023] Das Metallstück 20, das gegebenenfalls auch pulvermetallurgisch hergestellt werden
kann, wird zunächst gereinigt, um Oberflächenverunreinigungen, einschliesslich einer
eventuellen, natürlichen Oxidschicht, zu entfernen. Gegebenenfalls müssen auch bereits
vorhandene Schutzschichten entfernt werden.
[0024] In Fig. 3 und 4 ist ein Metallrahmen 22 gezeigt, in den das korrosionsanfällige Metallstück
20 für die Verformung eingelegt wird. Der Rahmen 22, der aus einem korrosionsresistenten
Metall besteht, umschliesst eine fensterartige Oeffnung 24. Seine Dicke entspricht
im wesentlichen der Dicke des Metallstückes 20. Die Dimensionen der Oeffnung 24 sind
dabei so auf die Abmessungen des Metallstückes 20 abgestimmt, dass das Stück möglichst
genau in den Rahmen 22 bzw. die Oeffnung 24 passt, wie dies in Fig. 5 gezeigt ist.
[0025] Der Ausdruck "korrosionsresistent" oder "nicht-reaktives" Metall umfasst im Rahmen
der vorliegenden Erfindung jene Metalle, die auch bei hohen Temperaturen eine hohe
Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion haben. Für die vorliegende Erfindung sollen
diese Metalle gleichzeitig eine gute Warmverformbarkeit und gute Schweissbarkeit besitzen.
Weiterhin sollen diese Metalle während der Umformung ausreichend Schutz gegen Gasdiffusionen
bieten.
[0026] Die Dicke des Metallstückes 20 und des Rahmens 22 ist nicht kritisch und wird durch
die endgültigen Masse der fertigen Produktes und die Anzahl der Walzschritte des Herstellungsverfahrens
bestimmt.
[0027] Bei Herstellung des Metallstückes 20 aus Metallpulver wird das Pulver mit einem geeigneten
Stempel in dem Rahmen 22 kaltgepresst; das Pulver sollte dabei ohne die Verwendung
von Bindemitteln eine erhebliche Grünfestigkeit besitzen.
[0028] Die Einheit 26 (Fig. 5) aus Rahmen 22 und Metallstück 20 kann jedoch auch durch Formen
eines Barrens aus dem korrosionsanfälligen Metall und anschliessendes Umgiessen dieses
Barrens mit dem korrosionsbeständigen Metall hergestellt werden, wobei diese Einheit
26 durch einfaches Abschneiden von Teilstücken von dem Gussstück erzeugt werden.
[0029] Bevorzugte Werkstoffe für das korrosionsbeständige Metall sind Eisen oder Nickel
und Eisen- oder Nickel-Basis-Legierungen, wie beispielsweise rostfreier Stahl 316.
Dieser ist geeignet für Bearbeitungstemperaturen von ungefähr 950 bis 1100° C. Grundsätzlich
ist es auch möglich, das in eine dünne Folie umzuformende Metallstück 20 in eine Umhüllung
aus einem ebenfalls korrosionsanfälligen Metall einzupacken, da die äussere Umhüllung
ja nach der Umformung von der als Endprodukt vorliegenden Folie abgetrennt wird.
[0030] Die Oeffnung 24 wird von Deckscheiben 28 (Fig. 6 und 7) verschlossen, die vorzugsweise
aus dem gleichen Material wie der Rahmen 22 bestehen; diese Deckscheiben 28 sind mit
Vertiefungen oder Taschen 30 (Fig. 7) auf ihrer Innenseite 32 versehen. Die Flächengrösse
der Vertiefungen 30 entspricht mindestens im wesentlichen derjenigen der Oeffnung
24. Die Vertiefungen 30 dienen zur Aufnahme eines Trennmittels 34. Dieses gewährleistet
eine problemlose Trennung der Deckscheiben 28 von dem umgeformten Werkstück, in diesem
Falle von dem zur einer Folie ausgewalzten Metallstück 20.
[0031] Das Trennmittel 34 sollte bei den Temperaturen und Drücken, bei denen die Verformung
des Metallstücks 20 durchgeführt wird, fliessfähig sein und einen zusammenhängenden
Film zwischen den Deckscheiben 28 und mindestens einem wesentlichen Teil der Oberflächen
des Metallstückes 20 bilden. Das Trennmittel 34 muss gegen das Material des Metallstücks
20 auch bei den Umformungstemperaturen chemisch inert sein, um Verunreinigungen und
Schädigungen des bei erhöhten Temperaturen korrosionsanfälligen Materials zu vermeiden.
Weiterhin ist es wünschenswert, wenn das Trennmittel 34 bei Umgebungstemperaturen
spröd und schlecht-benetzend ist, d.h. bei Umgebungstemperaturen leicht in Bruchstücke
zerfällt. Diese Eigenschaften erleichtern eine Trennung der Deckscheiben 28 vom Metallstück
20 nach der Umformung.
[0032] Als Trennmittel 34 dienen bevorzugt Metallhalogenide, insbesondere Fluoride des
Lithiums, Natriums, Magnesiums, Strontiums und Bariums. Von diesen hat sich besonders
das Kalziumfluorid als Trennmittel bewährt. Das Trennmittel 34 kann beispielsweise
als Schmelze in die Vertiefungen 30 eingebracht werden. Es ist auch möglich, das Trennmittel
in die Vertiefungen "einzudampfen", wobei die Ränder der Innenseite 32 abgedeckt
werden.
[0033] Die Reinheit des Trennmittels 34 sollte so hoch wie möglich sein und mindestens 99
% betragen. Eine weitere Möglichkeit, das Trennmittel 34 in die Vertiefungen 30 einzubringen,
ist Flamm- oder Plasmaspritzen im Vakuum, wobei eine direkte festhaftende Auflage
des Trennmittels 34 auf den Deckscheiben 28 entsteht. Diese thermischen Spritzverfahren
haben den zusätzlichen Vorteil, dass dabei Lufteinschlüsse in der Trennmittelschicht
vermieden werden, die bei der anschliessenden Umformung des Metallstückes 20 zu Oxidationen
führen können.
[0034] Wie Fig. 8 zeigt, ist die Dicke der Auflage des Trennmittels 34 in der Vertiefung
30 geringfügig kleiner als diese Vertiefung 30 selbst. In Fig. 8 und 9 sind Vertiefungen
und Trennmittelschicht zur Verdeutlichung stark übertrieben dargestellt. Generell
sollte die Dicke des Trennmittels 34 vor der Umformung des Paketes 36 so gewählt werden,
dass nach der Umformung eine Trennschicht von 10 bis 100 µm vorhanden ist. Vor dem
Warmumformen ergeben sich daraus Dicken der Trennmittelauflage von 0,4 mm bis 2 mm.
Von der geforderten Dicke der Trennmittelauflage abhängig wird dann die Tiefe der
Vertiefung 30 gewählt.
[0035] Ist die Trennmittelauflage zu gering, so bildet das Trennmittel bei der Umformung
keine zusammenhängende Trennschicht, wodurch es zu unerwünschten metallurgischen Bindungen
zwischen den beiden Metallen kommen kann. Derartige Bindungen beeinträchtigen das
Abschälen der Umhüllung von dem Metallstück 20 nach dem Warmumformen. Selbstverständlich
werden mindestens die Vertiefungen 30 der Deckscheiben 28 vor dem Auftragen des Trennmittels
gereinigt. Ebenso kann es notwendig sein, die Innenseiten 32 vor dem Zusammensetzen
des Paketes 36 (Fig. 9) und dem Verschweissen seiner Ränder zu reinigen.
[0036] Fig. 9 der Zeichnungen zeigt ein Paket 36 aus mehreren Lagen mit einer Einheit 26,
bestehend aus einem Rahmen 22 und einem Metallstück 20. Eine Deckscheibe 28, in die
eine Trennmittelauflage 34 eingebettet ist, grenzt mit der freien Seite der Auflage
34 an die obere Oberfläche des Metallstückes 20. Auf der gegenüberliegenden Seite
der Einheit 26 ist eine zweite, völlig gleich aufgebaute und angeordnete Deckscheibe
28′ vorgesehen, so dass ein "sandwichartiges" Paket 36 entsteht, in welchem das Metallstück
20 zwischen die Trennmittelauflagen 34 und 34′ eingebettet und von den Deckscheiben
28 und 28′ und dem Rahmen 22 umhüllt ist. Bei manchen Anwendungen kann es vorteilhaft
sein, mehr als ein Paket 36 herzustellen und mehrere dieser Pakete aufeinander zu
stapeln, um gleichzeitig mehrere Metallfolien herzustellen.
[0037] Bei der Aufsicht auf Fig. 10 sind einzelne Lagen des Paketes 36 nur teilweise dargestellt,
um die unteren Lagen dieses Paketes zu zeigen. Das Paket 36 wird nach seinem Aufbau
zusammengespannt und längs seiner Ränder verschweisst, um das Metallstück 20 und
die Trennmittelauflage 34 und 34′ dicht in der Metallumhüllung aus dem Rahmen 22 und
den Deckscheiben 28 und 28′ zu verschliessen. Zahlreiche bekannte Schweissverfahren
sind anwendbar. Das gewählte Verfahren muss nur geeignet und verträglich mit dem
Werkstoff sein, aus dem der Rahmen 22 und die Deckscheiben 28 und 28′ hergestellt
sind. Die Schweissung sollte auf den korrosionsbeständigen Werkstoff der Elemente
22, 28 und 28′ beschränkt werden und nicht auf das Metallstück 20 übergreifen. Die
Schweissnaht verbindet daher mit Vorteil nur die Deckscheiben 28 und 28′ mit dem Rahmen
22; eine fortlaufende Schweissnaht ist wünschenswert, um Verunreinigungen des Metallstückes
20 und der Innenseiten 32 der Umhüllung aus der Atmosphäre beim Aufheizen des Paketes
36 für die und vor der mechanischen Warmumformung zu vermeiden. Gleichzeitig verhindert
eine kontinuierliche Schweissnaht ein Ausfliessen von flüssigem Trennmittel aus dem
Paket 36. Die Tiefe der Schweissung sollte eine ausreichende Festigkeit mindestens
für die ersten Walzendurchgänge haben, um ein Verschieben der einzelnen Lagen des
Paketes 36 zu vermeiden. Ein besonders bevorzugtes Schweissverfahren ist das Elektronenschweissen
im Vakuum, das ein Eindringen von Luft verhindert, die Oxidationen bei der anschliessenden
Warmbearbeitung verursachen kann. Das verschweisste Paket ist mit 38 bezeichnet.
[0038] In Fig. 11 ist schematisch das mechanische Bearbeiten des verschweissten Paketes
38 zur Herstellung von dünnen Metallteilen, z.B. Folien, aus dem korrosionsanfälligen
Material dargestellt. Es wird unterstellt, dass die Erfindung für die Herstellung
solcher Folien aus Metallstücken mit Dicken von 0,1 bis 10 mm, vorzugsweise von ungefähr
0,05 bis 5 mm, und vor allem von 0,05 bis 2 mm, angewendet wird.
[0039] Als mechanische Bearbeitungen unter erhöhter Temperatur zur Umformung des verschweissten
Paktes 38 können Schmieden und Pressen, und vor allem Walzen dienen. Wie dem Fachmann
geläufig, besteht Warmwalzen in einem Durchschleusen des Paketes 38 zwischen zwei
rotierenden Walzen 40 und 42 bei bestimmten Temperaturen und Drücken.
[0040] Wie in Fig. 11 abgebildet, wird das Paket 38 zwischen den beiden Walzen 40 und 42
in konventioneller Weise durchgeschleust, um seinen Querschnitt zu reduzieren. Das
dabei auftretende seitliche Spreizen erzeugt einen Schichtkörper 44. Bei den Walztemperaturen
werden die Trennmittelauflagen 34 und 34′ viskos und fliessfähig und bilden einen
zusammenhängenden Film, der das Metallstück 20 von der Umhüllung aus Rahmen 22 und
Deckscheiben 28 und 28′ trennt. Die Bearbeitungstemperatur bei dem Walzprozess wird
bestimmt durch die Temperatur-Charakteristiken des Trennmittels 34 und der Metalle
des Paketes 38. Bei der Herstellung von Folien aus Titanlegierungen, bei der eine
Umhüllung aus rostfreiem Stahl 316 und Kalziumflorid als Trennmittel verwendet worden
sind, sollte bei dem isothermischen Warmwalzen eine Temperatur zwischen 800 und 1100°
C eingehalten werden. Mehrfaches Durchschleusen des Paketes 38 zwischen den Walzen
40 und 42 kann in einigen Fällen vorteilhaft sein.
[0041] In Fig. 12 ist der Schichtkörper 44 gezeigt, zu dem das Paket 36 bzw. 38 nach der
mechanischen Warmumformung verformt worden ist; die als Produkt erzeugte Metallfolie
48 ist dabei in Fig. 12 gestrichelt dargestellt. Der Schichtkörper 44 wird gekühlt
auf eine Temperatur, bei der das Trennmittel 34 spröde und die Metallflächen schlecht
benetzend ist. Bei manchen Anwendungen kann es wünschenswert sein, den Schichtkörper
44 nach dem Walzen Wärmebehandlungen, wie z.B. Glühbehandlungen, Ausscheidungs-Reaktionen
und/oder Gefügeumlagerungen, zu unterziehen, um gewünschte metallurgische Eigenschaften
zu erreichen. Die Auswahl eines chemisch stabilen Trennmittels, wie Kalziumfluorid,
erlaubt dabei Warmbehandlungen des korrosionsanfälligen Materials, ohne dass Verunreinigungen
oder Qualitätsverluste der Oberflächen der gewalzten Folie auftreten.
[0042] Als nächster Schritt wird die Umhüllung 50 (Fig. 12) auf nachstehend beschriebene
Art und Weise entfernt. Die Ränder 52 des Schichtkörpers 44 werden beispielsweise
mit Hilfe einer grossen Schneidpresse, innerhalb des Aussenmasses der Folie 48 abgeschnitten,
was in Fig. 12 durch die Schneidkanten 54 illustriert ist. Der beschnittene Schichtkörper
ist in Fig. 13 vor dem Abschälen seiner Umhüllung 50 dargestellt.
[0043] Wie in Fig. 14 verdeutlicht, kann die Umhüllung 50 einfach von der Folie 48 abgeschält
werden, da das Trennmittel bei Umgebungstemperatur spröde und brüchig ist; das Auspacken
der Folie 48 wird daher vorteilhafterweise bei dieser Temperatur durchgeführt. Geeignete
Verfahren und Vorrichtungen für das Abschälen oder Abziehen der Umhüllung 50 von der
Folie 48 sind dem Fachmann bekannt.
[0044] Im Endeffekt können daher für die Raumfahrt- oder andere Industrien duktile Folien,
die wegen einer erhöhten Oxidation bei Warmumformprozessen schwierig herzustellen
sind, nach dem neuen Verfahren auf einfache Weise erzeugt werden. Zahlreiche andere
Anwendungen für dünne Bleche, die nach dem neuen Verfahren hergestellt worden sind,
sind möglich.
[0045] Es ist auch denkbar, die aus mehreren Lagen bestehenden Pakete 36 bzw. 38 an einem
Ort zu fabrizieren und an eine zweite Produktionsstätte für die mechanische Warmumformung,
wie z.B. Warmwalzwerke oder Universalstahlwalzwerke, zu überführen. Darüberhinaus
kann die Erfindung für das Extrudieren von strukturierten Teilen benutzt werden, indem
man das erfindungsgemässe Einpacken mit Hochtemperatur-Extrudierverfahren kombiniert.
Beispiel
[0046] Um die Wirksamkeit der Erfindung zu demonstrieren, wurde eine Titanfolie hergestellt,
wobei als Trennmittel Kalziumfluorid diente. Wie Fig. 15 zeigt, ist die Mikrostruktur
vollständig homogen ohne sichtbare chemische Angriffe oder Qualitätseinbussen der
Oberfläche. Die Mikrostruktur im Innern der Folie ist identisch mit derjenigen an
der Oberfläche, ein weiterer Beweis für das Fehlen jeglicher Oberflächenverunreinigungen.
Fig. 15 zeigt eine Ti-6Al-4V-Folie von 180 µm Dicke, die aus Pulver durch Kaltpressen
hergestellt und bei 900° C warmgewalzt worden ist.
[0047] Durch Analysen des Sauerstoff-Gehaltes sind weitere Folien geprüft worden; das Ergebnis
zeigt die nachstehende Tabelle:
Ausgangsmaterial |
Sauerstoff-Geh. (Gew. ppm) |
Endprodukt ( µm Folie) |
Sauerstoff-Gehalt. |
Ti-6Al-4V (Pulver) |
1160 |
180 |
1830 |
Ti-6Al-4V (extrud.Stab) |
2000 |
110 |
2300 |
Ti-14Al-20Nb (Guss) |
510 |
220 |
530 |
Ti-14Al-20Nb (Guss) |
510 |
120 |
650 |
[0048] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die gezeigte und beschriebe Ausführungsform
beschränkt, sondern umfasst viele weitere Modifikationen, soweit sie unter die nachfolgenden
Ansprüche fallen.
1. Verfahren zum Verformen eines Metallstückes (20), bei welchem Verfahren
- das Metallstück zur Herstellung eines aus mehreren Lagen bestehenden Paketes (36)
in eine Umhüllung (22, 28, 28′) aus einem zweiten Metall eingepackt wird, wobei zumindest
ein wesentlicher Teil der Grenzflächen zwischen dem Metallstück (20) und dem zweiten
Metall mit einem Trennmittel (34, 34′) belegt wird, das sich mindestens gegenüber
dem Metallstück (20) chemisch zumindest weitgehend inert verhält, bei welchem ferner
- das Paket durch ein Verfahren der Metallverformung in eine bestimmte geometrische
Form verformt wird, und bei welchem schliesslich
- beide Metallteile (20, 22, 28, 28′) anschliessend wieder voneinander getrennt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Paket (36) bei der Metall-Verformung einer
Warmverformung unterworfen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Paket (36) vor der Trennung der beiden
Metallteile (20; 22, 28, 28′) gekühlt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Umhüllung (22, 28, 28′)
gegen die Umgebung gasdicht verschlossen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Umhüllung (22, 28, 28′) längs ihrer Ränder
verschweisst wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei das Verschweissen mit einem Elektronenstrahl
im Vakuum durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Paket (38) nach der Verformung
längs seiner Ränder aufgeschnitten wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Umhüllung (22, 28, 28′)
aus einem Rahmen (22) und zwei Deckscheiben (28, 28′) zusammengesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Innenseiten (32) der Umhüllung
(22, 28, 28′) mit Vertiefungen (30) zur Aufnahme des Trennmittels (34, 34′) versehen
werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei das Trennmittel (34) durch Flammspritzen auf
Grenzflächen oder in Vertiefungen (30) abgelagert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, wobei das Trennmittel (38) durch Verdampfen und anschliessendes
Kondensieren auf Grenzflächen oder in Vertiefungen (30) abgelagert wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei zum Trennen der beiden Metalle
(48, 50) die Ränder des Paketes (38) abgeschnitten werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei für das Metallstück (20) ein
reaktionsfähiges Metall verwendet wird, welches, insbesondere bei erhöhten Temperaturen,
eine verstärkte und beschleunigte Korrosion, vor allem Oxidation, erfährt, und bei
dem ferner als zweites Metall (22, 28, 28′) ein Metall mit hoher Widerstandsfähigkeit
gegen Korrosion, vor allem gegen Oxidation insbesondere bei erhöhten Temperaturen,
verwendet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei das zweite Metall (22, 28,
28′) plastisch verformt werden kann.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei ein bei den Temperaturen und/oder
Drücken der Metallverformung fliessfähiges, bei darunterliegenden Temperaturen und/oder
Drücken jedoch sprödes, schlecht-benetzendes Trennmittel (34) verwendet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei als Trennmittel ein Metallhalogenid verwendet
wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, wobei als Trennmittel (34) Kalzium-, Magnesium-, Lithium-,
Barium-, Strontium- oder Natrium-Fluorid verwendet werden.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, wobei das Metallstück (20) zu einem
dünnen Metallteil (48) mit einer Dicke zwischen 0,01 und 10 mm verformt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, wobei als Metallstück (20) dünne
Plättchen aus Titan, Molybdän, Niob, Wolfram oder aus Legierungen davon, wie z.B.
Titan/Aluminium/Niob- und Titan/Aluminium/Vanadium-Legierungen, verwendet werden.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, wobei als Metalle für die Umhüllung
(22, 28, 28′) Eisen oder Nickel sowie Eisen- oder Nickel-Basislegierungen verwendet
werden.
21. Aus mehren Lagen zusammengesetztes Paket zur Herstellung eines dünnen Metallteiles
durch Metall-Verformung, mindestens bestehend aus
- einem Metallstück, das in einen dünnen Metallteil umzuformen ist,
- einer Metallumhüllung (22, 28, 28′) zum Einpacken des Metallstückes (20),
- einer ersten Lage (34) eines Trennmittels zwischen einem ersten Bereich des Metallstückes
(20) und einem ersten Bereich (28) der Umhüllung und
- einer zweiten Lage (34) des Trennmittels zwischen einem zweiten Bereich des Metallstückes
(20) und einem zweiten Bereich (28′) der Umhüllung (22, 28, 28′).
22. Paket nach Anspruch 21, wobei das Metallstück (20) aus einem Metall besteht, das
bei den Temperaturen und/oder Drükken der Metallverformung korrosionsanfällig, insbesondere
oxidationsanfällig ist, und wobei ferner die Umhüllung (22, 28, 28′) aus einem Metall
besteht, das bei den gleichen Temperaturen und/oder Drücken eine hohe Widerstandsfähigkeit
gegen Korrosion, insbesondere gegen Oxidation, hat.