(19)
(11) EP 0 374 279 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.06.1990  Patentblatt  1990/26

(21) Anmeldenummer: 88121302.9

(22) Anmeldetag:  20.12.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D03C 3/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH ES FR GB IT LI

(71) Anmelder: Grosse Webereimaschinen GmbH
D-89233 Neu-Ulm (DE)

(72) Erfinder:
  • Keim, Walter
    D-7913 Senden (DE)

(74) Vertreter: Melzer, Wolfgang, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Mitscherlich & Partner, Postfach 33 06 09
80066 München
80066 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Niederhaltevorrichtung für durch Jacquardmaschinen gesteuerte Webmaschinen


    (57) Es wird eine Niederhaltevorrichtung für durch Jacquardma­schinen (J) gesteuerte Webmaschinen (W) angegeben, die zwi­schen Platinenschnur (5) und Chorschnur (2) angeordnet ist und ein Federkraftelement (11) aufweist, das eine Federkraft (F2) auf die Platine (4) ausübt und durch die Maschine vorgegeben ist, während die Federkraft (F1) der üblichen Tiefzugeinrich­tung (3), die auf den Kettfaden (1) einwirkt, nur durch die webtechnischen Bedürfnisse bestimmt ist. Bei einer eine nachrüstbare Baueinheit (F) erreichenden Anordnung sind mehrere solche Federkraftelemente 11 in Matrix zwischen zwei Lochplatten angeordnet, wobei Federn in Führungsrohren ange­ordnet sind und an der Litze (8) ein Hindernis (9) angebracht ist. Die Baueinheit (F) kann höhenverstellbar zwischen Jacquardmaschine (J) und Webmaschine (W) angeordnet werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Niederhaltevorrichtung für durch Jacquardmaschinen gesteuerte Webmaschinen gemäß dem Oberbe­griff des Anspruchs 1.

    [0002] Bei derartigen Anordnungen werden mittels Chorschnüren die einzelnen Kettfäden zwischen einer unteren und einer oberen Stellung zwecks Fachbildung bewegt. Mittels einer eine Fe­derkraft ausübenden Tiefzugeinrichtung wird der Kettfaden bzw. das Unterende der Chorschnur gegen den Maschinenrahmen in die untere Fachstellung vorgespannt. Das Anheben des Kettfadens und der Chorschnur in die obere Fachstellung wird durch mu­stergerechte Steuerung der Platinen einer Jacquardmaschine erzielt, wobei das Unterende der Platinen der Jacquardmaschine über eine Platinenschnur mit dem Oberende der Chorschnur di­rekt und in aller Regel lösbar verbunden ist. In der unteren Fachstellung stützt sich die jeweilige Platine der Jacquard­maschine an einem Platinenboden ab, in der oberen Fachstellung wird die Platine bei Ansteuerung mittels einer geeigneten Arretiereinrichtung gehalten. Zur mustergerechten Steuerung der Platinen einer Jacquardmaschine sind zahlreiche Systeme bekannt und handelsüblich, beispielsweise mechanische und elektromechanische Systeme.

    [0003] Im allgemeinen haben die Unterenden aller Platinen einer Jacquardmaschine eine andere geometrische räumliche Anord­nung als die Angriffspunkte der Chorschnüre an den Kett­fäden, so daß Führungen für die Chorschnüre erforderlich sind, wodurch sich unterschiedliche Reibungswerte ergeben. Ferner ist es üblich, mittels einer Platine mehrere Kettfäden zu heben bzw. zu senken, d.h. mehrere Platinenschnüre und Chor­schnüre vorzusehen. Bei diesem Weben im Rapport können bis zu 10 Chorschnüre mittels einer Platine steuerbar sein, so daß auf die Platine durch die mehreren Tiefzugeinrichtungen eine entsprechend höhere Kraft ausgeübt wird. Die Anzahl der im Rapport angeordneten Chorschnüre kann sich von Webstück zu Webstück ändern. Somit ergeben sich unterschiedliche Belastun­gen je nach Anwendungsfall. Ist jedoch die durch die Tiefzug­einrichtung ausgeübte Kraft zu groß, ist der Verschleiß hoch. Die erwünschte Harnischstandzeit, die Arbeitszeit der Webma­schine mit einer Jaquardmaschine, wird dadurch herabgesetzt.

    [0004] Ist dagegen die durch die Tiefzugeinrichtung ausgeübte Kraft zu niedrig, kann es zu Funktionsstörungen kommen. Diese Nach­teile werden mit höherer Arbeitsgeschwindigkeit größer, da mit höherer Drehzahl des Antriebes für die Jacquardmaschine die Platinen mit größerer Geschwindigkeit bewegt werden und auch durch die ausgeübte Federkraft rückgestellt werden müssen.

    [0005] Die Schwierigkeit besteht also darin, webtechnische Bedingun­gen und maschinentechnische Bedinungen unter einen Hut zu bringen, um die Harnischstandzeit möglichst hoch zu halten.

    [0006] Wenn die auf die Platine ausgeübte Kraft zu niedrig war, ist mitunter von Handwerkern zusätzlich eine Feder zwischen Pla­tine und Maschinenrahmen gespannt worden. Aus konstruktiven Gründen und wegen der Unzugänglichkeit der zahlreichen Plati­nen in einer Jacquardmaschine, ist dies nur gelegentlich durchgeführt worden und war darüber hinaus nur bei randseiti­gen Platinen möglich.

    [0007] Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, eine Nieder­halteeinrichtung der vorgenannten Art so auszubilden, daß webtechnische und maschinentechnische Bedinungen so erfüllt werden können, daß hohe Harnischstandzeit erreichbar ist.

    [0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

    [0009] Die Erfindung wird durch die Merkmale der Unteransprüche weitergebildet.

    [0010] Die grundsätzliche Idee liegt darin, in den Verlauf der Chor­schnüre ein zusätzliches Federkraftelement derart anzuordnen, daß durch die herkömmliche Tiefzugeinrichtung lediglich die webtechnischen Bedingungen zu erfüllen sind, während das zu­sätzliche Federkraftelement die maschinentechnischen Bedingun­gen erfüllt. Die angegebenen konstruktiven Merkmale ermögli­chen darüber hinaus eine Ausbildung mittels der einfacher Aubau möglich ist, wobei darüber hinaus auch bestehende Anord­nungen nachgerüstet werden können.

    [0011] Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 schematisch den Aufbau einer Niederhaltevorrichtung gemäß der Erfindung,

    Fig. 2 im Teilschnitt die Anordnung der Federkraftelemente gemäß der Erfindung in einer Baueinheit,

    Fig. 3 einen Teil einer ersten Ausführungsform,

    Fig. 4 eine zweite Ausführungsform,

    Fig. 5 die zweite Ausführungsform in ihrer Anordnung im Ma­schinenrahmen, wobei eine zusätzliche Vorspannung auf­bringbar ist.



    [0012] Figur 1 zeigt den schematischen Aufbau und die Zuordnung einer Jacquardmaschine J zu einer Webmaschine W. In der Webmaschine W verlaufende Kettfäden 1 können durch eine jeweilige Chor­schnur 2 zwischen einer in Vollinien dargestellten unteren Lage (Tieffach) und einer durch Strichpunktlinien dargestell­ten oberen Lagen (Hochfach) bewegt werden, derart, daß die Fachbildung durchgeführt ist. Zur Sicherstellung der unteren Lage der Kettfäden 1 wird auf die Chorschnur 2 in dem Bereich, in dem diese den Kettfaden 1 hebt oder senkt, mittels einer schematisch durch eine Feder dargestellten Tiefzugeinrichtung 3 eine Federkraft F1 gegen den schematisch dargestellten Ma­schinenrahmen ausgeübt. Ist die Chorschnur 2 in die in Strich­punktlinien dargestellte obere Lage bewegt, übt die Tiefzug­einrichtung eine Rückstellkraft in die untere in Vollinien dargestellt Lage aus.

    [0013] Die Jacquardmaschine J erreicht die Bewegung der Kettfäden 1. In der Jacquardmaschine J werden Platinen 4 in üblicher Weise mustergerecht zwischen Hochfach- und Tieffachstellungen hin- und herbewegt und je nach Ansteuerung in einer der Stellungen gehalten. Jede Platine 4 ist über eine Platinenschnur 5 mit mindestens einer Chorschnur 2 der Webmaschine W fest, jedoch lösbar, verbunden, beispielsweise über den Eingriff zwischen einem Karabiner und einer Schlaufe, die am jeweiligen Ende der Platinenschnur 5 bzw. der Chorschnur 2 befestigt bzw. aus­gebildet sind. Die Steuerung, ob eine Platine 4 in der Hoch­fachstellung zu arretieren oder in Tieffachstellung belassen werden soll, kann in an sich bekannter Weise erfolgen, bei­spielsweise über ein mechanisches Nadelwerk oder eine elek­tromagnetisch gesteuertes Haltewerk oder dgl.. Systeme dieser Art sind in größerer Anzahl bekannt und handelsüblich.

    [0014] In der unteren Fachstellung kommt dabei üblicherweise das Un­terende der Platine 4 in Anlage gegen einen Platinenboden 6 der Jacquardmaschine J, der im Maschinenrahmen befestigt ist.

    [0015] In Figur 1 ist lediglich angedeuted, daß mit einer Platine 4 mehrere Chorschnüre 2, einen Rapport bildend, verbunden sein können. Derartige Anordnungen sind üblich und bekannt.

    [0016] Schematisch dargestellt ist ferner, daß die Chorschnur 2 in ihrem Verlauf Führungen durchläuft, die ebenfalls mit dem Ma­schinenrahmen fest verbunden sind. Diese Führungen müssen keinesfalls vertikal zueinander angedeutet sein, vielmehr ist dies die Ausnahme.

    [0017] Die Rückstellkraft, die auf die Platine und auf den Kettfaden ausgeübt wird, muß sowohl webtechnischen als auch maschinen­technischen Bedingungen genügen. Ist diese Federkraft zu hoch, ist der Verschleiß zu groß, ist die Federkraft zu niedrig, so kann es zu Funktionsstörungen kommen. Dies ist umso gravieren­der, je häufiger die Anzahl der im Rapport angeordneten Chorschnüre geändert wird.

    [0018] Dieses Problem wird durch das Vorsehen einer Federkraftele­ment-Baueinheit F überwunden. Gemäß Figur 1 weist diese Bau­einheit F eine Litze 8 auf, die fest, jedoch lösbar, mit einerseits der Platinenschnur 5 sowie andererseits der Chor­schnur 2 verbindbar ist. Diese Litze 8 trägt fest ein Hinder­nis 9. Zwischen dem Hindernis 9 und einer mit dem Maschinen­rahmen verbundenen Lochplatte 10 ist ein Federelement 11 vor­gesehen, das eine Federkraft F2 ausübt. Die durch das Feder­kraftelement 11 ausgeübte Federkraft F2 ist so bestimmt, daß sie zum Niederholen der Platine 4 genügt. Die Federkraft F1 der Tiefzugeinrichtung 3 ist dagegen so bemessen, daß sie ausreicht, um einen Kettfaden 1 in die untere Fachstellung niederzuholen, wenn die zugehörige Platine 4 in ihrer Tief­fachstellung ist.

    [0019] Damit wird die für die Tiefzugeinrichtung 3 erforderliche Kraft F1 ausschließlich durch den Webvorgang bestimmt und wird die durch das Federkraftelement 11 auszuübende Federkraft F2 ausschließlich durch die Maschine bestimmt, und zwar unabhän­gig davon, wieviel Chorschnüre 2 im Rapport in der Webmaschine W vorgesehen sind, also mittels einer Platine 4 gehoben bzw. gesenkt werden sollen.

    [0020] Da für eine Jacquardmaschine J und eine Webmaschine W zahlrei­che derartige Federkraftelemente 11 in einer Matrix ähnlich der der Anordnung der Platinen 4 angeordnet werden müssen, ist es zweckmäßig, wie in Figur 2 schematisch dargestellt, in gleicher Matrixanordnung Führungsrohre 12 vorzusehen, wobei ein Führungsrohr 12 für ein Federkraftelement 11, eine Litze 8 und ein Hindernis 9 vorgesehen ist. Dieses Führungsrohr 12 ist dabei zwischen einer oberen Platte, bei der es sich um die Lochplatte 10 handelt, und einer weiteren Platte, die eben­falls eine Lochplatte 13 ist, fest vorgesehen. Das Führungs­rohr 12 kann vergleichsweise dünnwandig sein, wenn die beiden Platten 10, 13 im Maschinenrahmen auf einen vorgegebenen Ab­stand abgestützt sind. Figur 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der die für den Durchgang der Litze 8 erforderlichen Löcher 14 in der Platte 10 (und entsprechende Löcher in der anderen Platte 13) in einem im wesentlichen quadratischen Raster an­geordnet sind. Je nach Anordnung der Platinen 4 in der Jacquardmaschine J können die Löcher 14 benachbarter Reihen auch zueinander versetzt angeordnet sein. Die Anordnung kann so weit gehen, daß benachbarte Führungsrohre 12 einander be­rühren. Die in Figur 2 dargestellte Litze 8 zeigt am Oberende einen Karabiner 15 und am Unterende eine Schlaufe 16, jedoch kann die Anordnung auch umgekehrt sein, jenachdem, wie die Platinenschnur 5 und die Chorschnur 2 ausgerüstet sind.

    [0021] Figur 3 zeigt eine Anordnung, mittels der das als Spiral­feder 17 ausgebildete Federkraftelement sich im Bereich der Lochplatte 10 abstützt. Das Loch 14 für den Durchtritt der Litze 8 hat im wesentlichen nur etwas größeren Durchmesser als die Litze 8. Auf Seiten des Führungsrohrs 12 ist jedoch eine Vertiefung 18 vorgesehen, deren Durchmesser dem Außen­durchmesser des Führungsrohrs 12 entspricht. Zwischen dem Ende des Führungsrohrs 12 und dem Boden 19 der Vertiefung 18 ist die letzte Windung der Spiralfeder 17 festgeklemmt, derart, daß bei der Bewegung der Feder ein Herausdrücken oder Heraus­ziehen unmöglich ist.

    [0022] Figur 4 zeigt nun zunächst die Anordnung des Federkraftele­ments in dem Führungsrohr 12 und darüber hinaus auch eine andere Ausführungsform hinsichtlich der Abstützung des Federkraftelements gegen die Lochplatte 10. Die Löcher 14 in der Lochplatte 10 sind zunächst so bemessen, daß auch die Schlaufe 16 (bzw. der Karabiner 15 bei umgekehrter Anordnung) eintreten kann. Ferner ist ebenfalls auf der anderen Seite eine Vertiefung 18 vorgesehen, die zur Aufnahme des entspre­chenden Endes des Führungsrohrs 12 dient. Jedoch ist zwischen Führungsrohr 12 und Boden 19 der Vertiefung 18 eine Loch­scheibe 20 eingesetzt deren Loch lediglich für den Durchtritt der Litze 8 geeignet ist. Die Lochscheibe dient daher als Ab­stützelement für das ebenfalls als Spiralfeder 17 ausgebildete Federkraftelement.

    [0023] Figur 4 zeigt ferner, daß auf der Litze 8 innerhalb des Füh­rungsrohrs 12 ein Hindernis in Form einer Scheibe 21 aufge­klemmt ist, wobei die Scheibe 21 im Außendurchmesser dem In­nendurchmesser des Führungsrohrs 12 im wesentlichen angepaßt ist und im übrigen Luftdurchtritte aufweisen kann. Die Scheibe 21 kann daher auch sternförmig oder dergleichen ausgebildet sein. Wesentlich ist lediglich, daß die Scheibe 21 innerhalb des Führungsrohrs 12 geführt werden kann und zur Abstützung der Spiralfeder 17 dienen kann.

    [0024] Am anderen Ende ist das Führungsrohr 12 in ähnlicher Weise in der anderen Lochplatte 13 festgelegt. Jedoch ist eine Abstüt­zung des Federkraftelementes nicht mehr erforderlich, so daß es ausreicht, eine dem Loch 14 äquivalentes Loch 22 sowie eine der Vertiefung 18 äquivalente Vertiefung 23 vorzusehen.

    [0025] Um ein Ausknicken der Federkraftelementanordnung aus Füh­rungsrohr 12, Spiralfeder 17 und Scheibe 21, insbesondere dann zu vermeiden, wenn bei dünnwandigem Führungsrohr 12 die Spi­ralfeder 17 zusammengedrückt ist, ist es zweckmäßig, eine Stütz-Lochplatte 24 vorzusehen, die entsprechende dem Außen­durchmesser des Führungsrohrs 12 angepaßte Durchgangslöcher 25 besitzt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist diese Stütz-Lochplatte 24 etwa dort angeordnet, wo sich die Mitte der zusammengedrückten Feder 17 befindet, also etwa im oberen Drittel des Raumes zwischen den beiden Lochplatten 10 und 13. Wie in Figur 5 dargestellt, ist zweckmäßigerweise diese Stütz­lochplatte 24 über eine im einzelnen nicht dargestellte Bol­zenverbindung 26 mit der unteren Lochplatte 13 verbunden.

    [0026] Wie weiter oben bereits ausgeführt, wird die Platine 4 (Fig. 1) zwischen einer unteren und einer oberen Stellung bewegt, wobei in der unteren Stellung das Unterende der Platine 4 auf dem Platinenboden 6 zur Auflage kommt und damit auch die un­tere Lage der Litze 8 bestimmt. Gemäß Fig. 4 ist die Anordnung so, daß in dieser unteren Lage u die Schlaufe 16 praktisch spannungsfrei auf der Scheibe 20 aufliegt (bzw. auf der Loch­platte 10 bei der Ausführungsform gemäß Figur 3). In der oberen Stellung o der Litze 8, die der oberen Hubstellung der Platine 4 entspricht, wird die maximale Federkraft F2 ausge­übt. Dieser Hub h zwischen unterer Stellung u und oberer Stellung o ist eine maschinengegebene Größe.

    [0027] Figur 5 zeigt nun im wesentlichen die gleiche Anordnung wie Figur 4 bei Anordnung der Baueinheit F bestehend aus den beiden Lochplatten 10 und 13 sowie den zwischen diesen ange­ordneten Federkraftelementen im Maschinenrahmen. Figur 5 zeigt schematisch ein oberes Rahmenteil 27, das der Jacquardmaschine J gemäß Figur 1 zugeordnet ist sowie ein unteres Rahmenteil, das der Webmaschine W zugeordnet ist. Zwischen diesen ist die Baueinheit F mittels einer angedeuteten Bolzenverbindung 29 befestigt. Dies zeigt, daß die erfindungsgemäße Anordnung auch nachträglich in bestehende Jacquardmaschinen/Webmaschinen-­Anordnungen eingebaut werden kann.

    [0028] Figur 5 zeigt ferner gegenüber Figur 4 eine andere räumliche Lage, nämlich, daß die Baueinheit F gegenüber der Lage gemäß Figur 4 um einen Abstand t tiefer gesetzt ist, und zwar da­durch, daß ein Distanzstück 30 mit der Dicke t zwischen dem oberen Rahmenteil 27 und der Lochplatte 10 angeordnet ist.

    [0029] Durch geeignete Wahl der Dicke dieses Distanzstücks 30 kann eine Vorspannung in der unteren Stellung u und der oberen Stellung o zusätzlich erzielt werden, d.h. die Federkraft F2 kann auf diese Weise bei gleicher Spiralfeder 17 unterschied­lich bestimmt werden. Es ist zu bemerken, daß die Darstellung gemäß Figur 5 so ist, als ob die Schlaufen 16 der Litzen 8 bereits über die Platinenschnüre 5 mit der jeweils zugeord­neten Platine 4 verbunden seien.

    [0030] Es ist auch eine Anordnung denkbar, mittels der die Lage der Federkraftelement-Baueinheit F zwischen den beiden Rahmenteilen 27, 28 verstellbar angeordnet ist.

    [0031] Die Erfindung wurde anhand einer Ausführungsform erläutert, bei der die Spiralfeder 17 in der oberen Stellung zusammen­gedrückt ist und eine Druckkraft F2 auf die Litze 8 über die Scheibe 20 ausübt, die nach unten wirkt. Die Anordnung kann jedoch auch so getroffen werden, daß in der oberen Stellung o das Federkraftelement auseinandergezogen wird und daher die Federkraft F2 als Zugkraft nach unten wirkt. Ferner können auch andere Federn statt Spiralfedern verwendet werden.

    [0032] Es zeigt sich, daß jede Platine 4 auf diese Weise eine ihr zugeordnete Kraft F2 aufweist, mittels der sie (maschinen­bedingt) in die untere Lage u zurückgeholt wird, während die webtechnisch bedingte Kraft F1 ausschließlich auf den Kett­faden 1 einwirkt, um diesen in die untere Fachstellung zu bewegen. Auf diese Weise ist einerseits die Funktion der Ge­samtanordnung sichergestellt, während andererseits der Ver­schleiß selbst bei hohen Geschwindigkeiten (hohen Drehzahlen, der die Jacquardmaschine J betreibenden Maschine) herabgesetzt ist. Dies ist sogar unabhängig davon, ob im Rapport gearbei­tet wird. Daraus folgt, daß die Harnischstandzeit insgesamt erhöht ist, wobei ferner einfache Konstruktion erzielt ist. Insbesondere ist nachträglicher Einbau möglich.


    Ansprüche

    1. Niederhaltevorrichtung für durch Jacquardmaschinen gesteu­erte Webmaschine,
    bei denen jeder Kettfaden mittels einer Chorschnur und einer mit dem Maschinenrahmen und dieser Chorschnur ver­bundenen eine Federkraft ausübende Tiefzugeinrichtung sowie mittels einer am anderen Ende der Chorschnur lösbar anbringbaren mit je einer Platine der Jacquardmaschine verbundenen Schnur zwischen zwei Fachstellungen aufgrund der mustergerechten Steuerung der Jacquardmaschinen-­Platinen bewegbar ist und gegen die Hubbewegung der Pla­tine nach unten gezogen wird,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Federkraft (F1) der Tiefzugeinrichtung (3) nur nach webtechnischen Bedürfnissen festgelegt ist und daß zwischen Platinenschnur (5) und Chorschnur (2) ein Federkraftelement (11) jeweils lösbar angeordnet ist, dessen Federkraft (F2) der maschinenbedingten Federkraft zum Niederholen der Platine (4) entspricht.
     
    2. Niederhaltevorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Federkraftelement (11) durch eine ein Hindernis (9) tragende Litze (8) gebildet ist, wobei sich ein Feder­ element (11) zwischen dem Hindernis (9) und einem ortsfe­sten Rahmenteil (10) abstützt.
     
    3. Niederhaltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Federelement eine Druckfeder, insbesondere eine Schraubenfeder (17) ist.
     
    4. Niederhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Federkraftelement (11) von einem Führungrohr (12) umgeben ist.
     
    5. Niederhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß mehrere Federkraftelemente matrixartig angeordnet sind.
     
    6. Niederhaltevorrichtung nach Anspruch 4 und 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Enden der Führungsrohre (12) jeweils in einer ge­meinsamen Lochplatte (10, 13) abgestützt sind.
     
    7. Niederhaltevorrichtung nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Lochplatten (10, 13) untereinander verbunden (29) sind und mit den Federkraftelementen eine selbständig handhabbare und in den Maschinrahmen (27, 28) einbaubare Baueinheit bilden.
     
    8. Niederhaltevorrichtung nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Führungsrohre (12) dünnwandig sind und zwischen den Lochplatten (10, 13) eine mit deren einer verbundene Stützlochplatte (24) vorgesehen ist.
     
    9. Niederhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Führungsrohr (12) an einem Ende eine Abschluß-­Lochscheibe (20) aufweist, deren Loch den Durchtritt der Litze (8) ermöglicht, wobei das Federelement (17) zwischen Hindernis (21) und Abschluß-Lochscheibe (20) wirkt.
     
    10. Niederhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Führungsrohr (12) zumindest an einem Ende in einem ortsfesten Rahmenteil (Lochplatte 10) abgestützt ist und daß das Federelement (17) an einem Ende zwischen dem Rah­menteil (10) und dem Führungsrohr (12) festgelegt ist.
     
    11. Niederhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Hindernis durch eine fest mit der Litze (8) ver­bundene Scheibe (21) gebildet ist.
     
    12. Niederhaltevorrichtung nach Anspruch 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Scheibe (21) Luftdurchtrittsöffnungen aufweist.
     
    13. Niederhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Litze (8) endseitig einen Karabiner (15) bzw. eine Schlaufe (16) aufweist, mittels denen sie mit der zugehö­rigen Platinenschnur (5) bzw. Chorschnur (2) lösbar ver­bindbar ist.
     
    14. Niederhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Baueinheit mittels Distanzstücken (30) mit vorgeb­barer Vorspannung der Federkraftelemente in den Maschinen­rahmen (27, 28) einbaubar ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht