[0001] Die Erfindung betrifft eine Flasche mit einem nach innen gewölbten Boden (Konkavboden)
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Bodens.
[0002] Der nach innen gewölbte Boden (Konkavboden) gemäß IRG 310 (Ausgabe November 1978)
und ISO 4705 (1983) ist bekannt und wird in dieser Form seit Jahrzehnten hergestellt.
Der große Nachteil dieser bekannten Bodenform besteht darin, daß er für den manuellen
Transport weniger gut geeignet ist, da der sehr flach verlaufende und stark abgerundete
übergang von dem für einen vertikalen Stand der Flasche ausgebildeten Abschnitt des
Bodens zur Wölbungsfläche nicht griffsicher ist und deswegen leicht Unfälle entstehen
können. Aufgrund der ständig steigenden Anforderungen hinsichtlich der Arbeitssicherheit
wird die Griffsicherheit beim manuellen Transport von immer größerer Bedeutung. Außerdem
wird bei der bekannten Bodenform der vom Markt geforderte Mindestwert des äußeren
Standkreisdurchmessers (0,8 mal äußerer Durchmesser der Flasche) nicht sicher erreicht.
[0003] Es ist auch aus der DE-OS 33 27 171 eine Flasche mit einem konvex gewölbten Boden
bekannt, der einen sogenannten Integralfuß aufweist. Dieser Fuß ist zwar im Hinblick
auf eine gute Standsicherheit konzipiert, aber für einen optimalen manuellen Transport
überhaupt nicht geeignet. Hinderlich ist zum einen der scharfkantige äußere übergang
von der ebenen Standfläche des Fußes in den Bodenbereich bzw. in den zylindrischen
Teil und zum anderen die geringe radiale Erstreckung der Standfläche im Vergleich
zum großen Flaschendurchmesser.
[0004] Bekannt ist außerdem eine Flasche mit einem konvex gewölbten Boden mit Integralfuß
(US-PS 3,885,835), bei dem der äußere übergang zum Bodenbereich bzw. den zylindrischen
Teil abgerundet ist. Aber auch diese Flasche ist wenig für einen manuellen Transport
geeignet, da durch die starke Abrundung des Fußes die Flächenpressung besonders groß
ist.
[0005] Die vorliegende Erfindung hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, eine Flasche mit
einem nach innen gewölbten Boden (Konkavboden) zu schaffen und ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen Bodens anzugeben, dessen Gestalt für den manuellen Transport handformgerecht
und griffsicher mit einer geringen Flächenpressung ist und eine ausreichende Standsicherheit
für die Flasche gewährleistet.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Flasche mit den im Hauptanspruch angegebenen
Merkmalen gelöst.
[0007] Die zwei wesentlichen Merkmale der erfindungsgemäßen Gestalt eines nach innen gewölbten
Bodens (Konkavboden) sind eine ebene, rechtwinklig zur Flaschenachse liegende, ringförmige
Standfläche und eine zwischen der Wölbungsfläche und der Standfläche angeordnete,
ebene rotationssymmetrische Greiffläche, die am übergang zur Standfläche eine Abrundung
aufweist. Durch die ebene, ringförmige Standfläche wird zum einen eine hohe Standsicherheit
für die Flasche erzielt und zum anderen kann bei einer entsprechenden großen radialen
Erstreckung dieser Standfläche das Gewicht der Flasche beim manuellen Transport gleichmässiger
über die Handfläche verteilt und dadurch die Flächenpressung minimiert werden. Die
untere Grenze der radialen Erstreckung sollte deshalb bei 20 mm liegen und vorzugsweise
größer 30 mm sein. Damit der Wert von 0,8 mal äußerer Flaschendurchmesser für den
äußeren Standkreisdurchmesser sicher erreicht wird, wobei die technisch machbare Obergrenze
bei etwa 0,9 liegt, ist der übergang vom zylindrischen Teil zur Standfläche klein
zu halten, wobei der herstellungsbedingte Grenzwert für den Radius der Abrundung bei
etwa 10 mm liegt. Für die üblichen Herstellverfahren ergibt sich ein Radius von etwa
25 mm.
[0008] Die Griffsicherheit der erfindungsgemäßen Bodenform wird durch die an die Standfläche
anschließende ebene, rotationssymmetrische Greiffläche erreicht, die am übergang zur
Standfläche eine Abrundung aufweist. Damit ein Abrutschen sicher verhindert wird,
muß diese Greiffläche einen bestimmten Steigungswinkel und eine bestimmte Mindesthöhe
aufweisen. Der Steigungswinkel ist hier definiert als der Winkel zwischen der Greiffläche
und der Standflächenebene in Richtung der Wölbung. Die erforderliche Mindeststeigung
beträgt 60 Grad, wobei bedingt durch die Anatomie der menschlichen Hand die Griffsicherheit
mit steigendem Winkel zunimmt. Vorteilhaft sind Werte größer 90 Grad, die aber nur
mit erhöhtem Aufwand bei der Herstellung zu realisieren sind. Die erforderliche Mindesthöhe,
die hier als parallel zur Flaschenachse liegend verstanden wird, beträgt 10 mm, vorteilhafter
sind Werte von 12 mm und mehr. Die Wölbungshöhe ist kein Merkmal der erfindungsgemäßen
Bodenform, da sie durch die TRG 310 festgelegt ist. Der übergang von der Standfläche
zur Greiffläche darf im Hinblick auf die Verletzungsgefahr nicht scharfkantig sein
und weist deshalb eine Abrundung auf.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren zur spanlosen Herstellung eines nach innen gewölbten
Bodens mit den vorher beschriebenen Merkmalen aus einem langgestreckten, zylindrischen
Hohlkörper, dessen Bodenbereich durch entsprechend geformte Werkzeuge warm umgeformt
wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß das Material zunächst axial parallel zur Körperachse
und anschließend im wesentlichen radial vom Kernbereich in den Mantelbereich verdrängt
wird.
[0010] Im einfachsten Falle ist der Hohlkörper ein Rohrabschnitt, dessen Wanddicke im Bereich
eines offenen Endes durch Anstauchen verdickt und anschließend dieser Bereich auf
einer Schmiede- oder Spinningmaschine zu einem konvex gewölbten Vorboden umgeformt
und verschweißt wird und der Vorboden mittels Preßwerkzeuge zu einem nach innen gewölbten
Boden weiter umgeformt wird. Dabei ist es wesentlich, daß bei dem Vorboden ausreichend
Material im Bodenmittenbereich angehäuft wird, das bei der anschließenden weiteren
Umformung in einem gleichen oder größer werdenden Fließwinkel in Richtung Zylinderwand
verdrängt wird. Diese große Materialverdrängung ist erforderlich, da ansonsten die
ebene Standfläche in der Nähe des zylindrischen Teiles nicht angeformt werden kann.
Dabei ergibt sich bei gleichem Fließwinkel eine gleiche Wanddicke für den Boden über
den gesamten Wölbungsbereich. Bei größer werdendem Fließwinkel nimmt die Wanddicke
des Bodens von der Bodenmitte aus in Richtung zylindrischer Teil zu, wobei diese Zunahme
im Bereich zwischen 10 bis 40 % liegt. Um den Bereich im Bodenzentrum hinsichtlich
der Materialverdrängung nicht überkritisch zu beanspruchen, hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, die Außenoberfläche des Bodens im Bodenzentrum mit einer konvexen Krümmung
linsenartig anzuformen, die dann absatzlos in die konkav gekrümmte Wölbungsfläche
übergeht. Dabei liegt der Durchmesser dieses linsenartigen Vorsprunges im Bereich
zwischen 8 bis 25 % des äußeren Durchmessers der Flasche.
[0011] Die für die Anstauchung des Rohrabschnittes und die Anformung des konvex gewölbten
Vorbodens erforderliche in das Material eingebrachte Wärme kann vorteilhafterweise
anschließend für die endgültige Anformung des Bodens verwendet werden. Damit wird
im Regelfall eine Nachwärmung des Bodenbereiches überflüssig. Je nach Werkstoff und
Größe der Flasche kann aber eine Nachwärmung des Bodenbereiches trotzdem erforderlich
sein.
[0012] In der Zeichnung wird der erfindungsgemäße Boden anhand zweier Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
[0013] Es zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt durch die erfinderische Form eines nach innen gewölbten
Bodens (Konkavboden).
Figur 2 ein zweites Ausführungsbeispiel
[0014] In Figur 1 ist in einem Teillängsschnitt einer Flasche ein Ausführungsbeispiel der
erfinderischen Bodenform eines nach innen gewölbten Bodens 1 dargestellt. Dieser Boden
1 zeichnet sich durch eine ebene und ringförmige Standfläche 2 aus, die rechtwinklig
zur Flaschenachse 3 liegt. Die radiale Erstreckung dieser ebenen Standfläche 2 ist
durch einen Pfeil 4 angedeutet. Sie soll mindestens 20 mm betragen und vorzugsweise
größer 30 mm sein. Die Größe des Standkreisdurchmessers dieses Bodens 1 ist mit Pfeil
5 gekennzeichnet. Er beträgt mindestens 0,8 mal äußerer Flaschendurchmesser (hier
gekennzeichnet mit Pfeil 6). Die Standfläche 2 geht mit einer radialen Abrundung 7
in den zylindrischen Teil 8 der Flasche über. Diese Abrundung 7 liegt je nach Herstellverfahren
in einem Bereich zwischen 10 und 30 mm. Die Wanddicke des zylindrischen Teils 8 ist
mit Pfeil 9 gekennzeichnet. An die Standfläche 2 in Richtung Wölbungsfläche 10 schließt
sich eine ebene, rotationssymmetrische Greiffläche 11 an, wobei der übergang zur Standfläche
2 abgerundet ist. Diese Abrundung 12 beträgt bei diesem Ausführungsbeispiel etwa 5
mm. Der Steigungswinkel beta 13 der Greiffläche 11, hier definiert als der Winkel
zwischen der Greiffläche 11 und der Ebene der Standfläche 2, liegt im Bereich zwischen
60 und 120°. Die Höhe 14 der Greiffläche 11, die parallel zur Flaschenachse 3 liegt,
soll mindestens 10 mm betragen. An die Greiffläche 11 schließt sich die Wölbungsfläche
10 an, die absatzlos sich bis zum Bodenzentrum 15 erstreckt. Die Wanddicke im Bodenzentrum
15, hier gekennzeichnet mit Pfeil 16, sowie die Wölbungshöhe, hier gekennzeichnet
mit Pfeil 17, entspricht den Vorschriften der TRG 310. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist die Wölbungsfläche 10 im Schnitt ellipsenförmig und verläuft nahezu parallel zur
Innenoberfläche 19 des nach innen gewölbten Bodens 1. Dabei liegt die große Achse
der Ellipsenform senkrecht auf der Flaschenachse 3. Der parallele Verlauf der Außen10-
und Innenoberfläche 19 des Bodens 1 bedeutet eine annähernd konstante Wanddicke im
gesamten Wölbungsbereich, d. h., daß die Wanddicke am Ende der Wölbungsfläche 10,
hier gekennzeichnet mit Pfeil 18, gleich der Wanddicke 16 im Bodenzentrum 15 ist.
[0015] In Figur 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel dargestellt, wobei für gleiche Flächen
gleiche Kennzeichen verwendet worden sind. Diese Bodenform unterscheidet sich von
der in Figur 1 dadurch, daß zur Vermeidung von überkritischen Beanspruchungen im Bodenzentrum
15 bei der Herstellung dieses Bodens, im Bereich des Bodenzentrums 15 eine linsenartig
konvex gewölbte Außenfläche 20 angeformt ist. Der Durchmesser 21 dieses linsenartigen
Vorsprunges liegt im Bereich zwischen 8 bis 25 Prozent des äußeren Durchmessers 6
der Flasche.
[0016] In einem weiteren Merkmal unterscheidet sich dieses Ausführungsbeispiel von der in
Figur 1. Die Außen 10- und Innenoberfläche 19 ist im Schnitt nahezu kreisförmig, wobei
die Außenoberfläche 10 stärker gekrümmt ist als die Innenoberfläche 19. Dies hat zur
Folge, daß die Wanddicke im Wölbungsbereich vom Bodenzentrum in Richtung Zylinderwand
zunimmt. In diesem konkreten Beispiel bedeutet dies, daß die Wanddicke, hier gekennzeichnet
mit Pfeil 22, gemessen am übergang von der konvex gewölbten Fläche 20 im Bodenzentrum
15 zur Wölbungsfläche 10 kleiner ist als die Wanddicke 18 am Ende der Wölbungsfläche
10. Diese Zunahme der Wanddicke liegt im Bereich zwischen 10 bis 40 Prozent.
1. Flasche aus einem metallischen Werkstoff zur Speicherung von verdichteten Gasen,
Sondergasen oder Gasgemischen mit einem rotationssymmetrisch nach innen gewölbten
Boden (Konkavboden), der auf der Innen- und Außenseite mit einer radialen Abrundung
absatzlos in den zylindrischen Teil der Flasche übergeht und einen im Bereich des
überganges liegenden, für die senkrechte Aufstellung der Flasche geeigneten ringförmigen
Abschnitt aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Boden (1) eine ebene, radial sich erstreckende und rechtwinklig zur Flaschenachse
liegende Standfläche (2) aufweist mit einem äußeren Standkreisdurchmesser von mindestens
0,8 mal dem äußeren Flaschendurchmesser, wobei der innere Standkreisdurchmesser durch
den übergang zur Wölbungsfläche (10) begrenzt ist und daß zwischen der Wölbungsfläche
(10) und der Standfläche (2) eine ebene, rotationssymmetrische Greiffläche (11), die
am übergang zur Standfläche (2) eine Abrundung (12) aufweist, vorgesehen ist.
2. Flasche nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die radiale Erstreckung (4) der Standfläche (2) mindestens 20 mm beträgt und der
Radius der Abrundung (7) im übergang zum zylindrischen Teil (8) gleich größer 10 mm
ist.
3. Flasche nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steigungswinkel (13) zwischen der Greiffläche (11) und der Standflächenebene
(2) im Bereich zwischen 60 bis 120 Grad liegt und die axiale Höhe (14) der Greiffläche
(11) mindestens 10 mm beträgt.
4. Verfahren zur spanlosen Herstellung eines nach innen gewölbten Bodens einer Flasche
nach den Ansprüchen 1 bis 3, aus einem langgestreckten, zylindrischen Hohlkörper,
dessen Bodenbereich durch auf den Hohlkörper einwirkende, entsprechend geformte Werkzeuge
warm umgeformt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlkörper zunächst an einem Ende in seiner Wanddicke durch Anstauchen verdickt
und anschließend dieser Bereich auf einer Schmiede- oder Spinningmaschine zu einem
konvex gewölbten Vorboden umgeformt und verschweißt wird und dieser Vorboden dann
mittels Preßwerkzeugen zu einem nach innen gewölbten Boden weiter umgeformt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Anformung des konvex gewölbten Vorbodens Material im Bodenmittenbereich
angehäuft, das bei der anschließenden weiteren Umformung mit einem gleichen oder größer
werdenden Fließwinkel in Richtung Zylinderwand verdrängt wird, wobei ein größer werdender
Fließwinkel einer Zunahme der Wanddick des Bodens von der Mitte zur Zylinderwand entspricht.