[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Vorderbacken gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Ein derartiger Vorderbacken ist in der AT-PS 351 425 bereits beschrieben. Bei diesem
bekannten Vorderbacken wird der verdrehbare Sohlenniederhalter mittels eines Gewindebolzens
in seiner Höhenlage an die jeweilige Sohlendicke angepaßt. Weiters besteht das Gehäuse
dieses Vorderbackens aus einem eine Auslösefeder aufnehmenden Federgehäuse und aus
einem an dieses angesetzten Tragkörper. Bei diesem Vorderbacken wird der Sohlenniederhalter
mittels eines elastischen Blockes aus Gummi oder Kunststoff, welcher Block sich zwischen
dem Tragkörper und dem Sohlenniederhalter befindet, in seiner Mittellage gehalten,bzw.
der Sohlenniederhalter wird nach einer seitlichen Auslenkung in seine Mittelage zurückgeführt.
[0003] Bei dieser Ausführungsform hat der Block aus Gummi oder Kunststoff wegen einer ausreichenden
Elastizität ein relativ großes Volumen, wodurch der Backen in unnötiger Weise groß
wird. Außerdem kann diese Ausgestaltung einer Rückstellfeder bei einem Vorderbacken
nach dem firmeninternen Stande der Technik nicht Verwendung finden, weil durch die
automatische Anpassung des Sohlenniederhalters der Gummiblock bereits in der Fahrtstellung
eine Deformation erfährt und daher nicht gut die von vornherein berechnete Rückstellkraft
aufbringen kann.
[0004] Ein weiterer vorderbacken mit einem von einer Druckfeder belasteten Sohlenniederhalter
bildet einen firmeninternen Stand der Technik (s. A 1880/87, Fig. 5). Bei diesem Vorderbacken
wird der Sohlenniederhalter durch Führungsflächen längs des ihn tragenden glatten
Bolzens verschoben, und kann ebenfalls nicht verschwenkt werden.
[0005] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Lösungen zu beseitigen
und einen Vorderbacken zu schaffen, bei dem der Sohlenniederhalter gegenüber dem Backengehäuse
verdrehbar ist und nach einem Drehsturz zuverlässig in seine Mittelage zurückkehrt,
und zwar auch dann, wenn der Sohlenniederhalter,durch eine Feder belastet,an unterschiedlich
starke Schuhsohlen anpaßbar ist.
[0006] Ausgehend von einem Vorderbacken gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles dieses Anspruches
gelöst. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Rückstellfeder als U-förmig gebogene
Blatt- oder Drahtfeder kann nämlich die Federkraft so stark dimensioniert werden,
daß nach einer seitlichen Auslenkung des Sohlenniederhalters dessen Mittellage zuverlässig
erreicht wird. Außerdem wird die Kraftübertragung vom Sohlenniederhalter auf die Rückstellfeder
verbessert, da bei einem Drehsturz beide durch die Einbiegung voneinander getrennte
Abschnitte der Feder am Sohlenniederhalter zur Wirkung gelangen. Ferner kann gegenüber
einem Gummiblock eine raumsparende Anordnung erreicht werden.
[0007] Die Maßnahme des Anspruches 2 ermöglicht eine Anpassung der Federcharakteristik an
die geweils gewünschte Rückstellkraft.
[0008] Der Gegenstand des Anspruches 3 erleichtert die Unterbringung der Drahtfeder und
ihre Abstützung im Gehäuse. In diese Richtung zielt auch der Gegenstand des Anspruches
4.
[0009] Die Maßnahme des Anspruches 5 macht es möglich, daß die zentrierende Wirkung der
Drahtfeder auch dann erhalten bleibt, wenn sich der Sohlenniederhalter axial nach
oben bewegt, und daß die Drahtfeder die Druckfeder für die automatische Höhenanpassung
des Sohlenniederhalters in ihrer Wirkung noch unterstützt. Die Druckfeder für die
automatische Höhenanpassung kann daher schwächer dimensioniert werden.
[0010] Schließlich wird durch das Merkmal des Anspruches 6 eine Beschädigung des Gehäuses
hintangehalten.
[0011] In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Vorderbackens wiedergegeben. Fig. 1 ist ein vertikaler Längsmittelschnitt durch den
Vorderbacken und Fig. 2 eine dazugehörige Draufsicht, zum Teil im Schnitt nach der
Linie II - II in Fig. 1, ohne eingesetzten Skischuh. Fig. 3 zeigt eine Darstellung
ähnlich der Fig. 1, jedoch mit eingesetztem Skischuh. In Fig. 4 ist eine Draufsicht
auf den Vorderbacken ähnlich der Fig. 2 veranschaulicht; jedoch ist gemäß Fig. 4 der
Sohlenniederhalter ausgelenkt. In der Fig. 5 bis 7 ist die Rückstellfeder in Vorderansicht,
in Seitenansicht und in Draufsicht dargestellt. Fig. 8 zeigt eine Blattfeder im
Schaubild.
[0012] In den Fig. 1 bis 4 ist der erfindungsgemäße Vorderbakken in seiner Gesamtheit mit
1 bezeichnet. Er besitzt ein Gehäuse 2, das mittels Schrauben 3 an der Oberseite 4a
eines Ski 4 befestigt ist. Im Gehäuse 2 ist in einer Ausnehmung 2a ein etwa rechtwinkelig
gebogener Schieber 5 in Skilängsrichrung geführt. Der Schieber 5 ist mit einer Zugstange
6 vernietet, welche eine Druckfeder 7 durchsetzt und an ihrem freien Ende ein Gewinde
6a trägt. Die Zugstange 6 wird in einer Bohrung 2c einer gestuften Querwand 2b des
Gehäuses 2 geführt, an welch' letzterer sich die Druckfeder 7 mit einem Ende abstützt.
Die Vorspannung der Druckfeder 7 läßt sich mittels einer Gewindehülse 8 einstellen,
welche auf das Gewinde 6a der Zugstange 6 aufgeschraubt ist. Auf der Gewindehülse
8 sitzt eine Hülse 9, welche die Funktion eines Federtellers ausübt und gleichzeitig
zur Anzeige der Größe der Vorspannung der Druckfeder 7 dient, welche Vorspannung über
in Fenster 2h abgelesen werden kann.
[0013] An seinem einem Skischuh 16 zugewandten Ende (s. Fig. 3) ist das Gehäuse 2 in Seitenansicht
gabelförmig ausgebildet, wobei die untere Gabelzinke 2d länger als die obere Gabelzinke
2e ist. Weiters weist die Querwand 2b des Gehäuses 2 in ihrem dem Skischuh 16 zugewandten
oberen Bereich einen Ansatz 2f auf, in welchem eine prismatische, im Querschnitt trapezförmige
Aussparung 2g vorgesehen ist, deren Zweck später erläutert werden wird.
[0014] In der unteren Gabelzinke 2d des Gehäuses 2 sind zwei senkrecht auf die Skioberseite
4a verlaufende Achsen 10 für zwei Winkelhebel 11 befestigt, deren längere Hebelarme
11a zur Anlage am Skischuh 16 bestimmt sind. Die Enden der kürzeren Hebelarme 11b
der beiden Winkelhebel 11 befinden sich zwischen dem unteren Bereich der Querwand
2b des Gehäuses 2 und dem nach unten abgebogenen Schenkel 5a des Schiebers 5. In
den beiden Gabelzinken 2d und 2e des Gehäuses 2 ist ein glatter Bolzen 12 gelagert,
der senkrecht zur Skioberseite 4a verläuft und zur Führung eines Sohlenniederhalters
13 dient. Letzterer steht unter dem Einfluß einer Druckfeder 15, die ihn nach unten
zu drücken sucht. Koaxial zur Druckfeder 15 ist ein Dämpfungsring 15a angeordnet.
[0015] In der der Skispitze zugewandten, vertikal verlaufenden Begrenzungsfläche 13a des
Sohlenniederhalters 13 ist eine Nut 13b ausgespart, die im Querschnitt im wesentlichen
V-förmig ist, wobei die Begrenzungswände der Nut 13b aus herstellungstechnischen
Gründen unterbrochen sind. In diese Nut 13b wird eine zur Rückstellung des Sohlenniederhalters
13 dienende, etwa U-förmige Drahtfeder 14 mit ihrem Steg 14a eingesetzt (s. die Fig.
5-7). Dieser Steg 14a ist durch eine beispielsweise halbkreisförmige Einbiegung 14b
in zwei Abschnitte 14c und 14d unterteilt. Weiters sind die beiden Schenkel 14e und
14f der Drahtfeder 14 in ihrem mittleren Bereich in einem stumpfen Winkel α nach oben
abgebogen, wobei die beiden Enden 14g und 14h der beiden Schenkel 14e und 14f um 90
o zur vertikalen Längsmittelebene der Drahtfeder 14 hin abgebogen sind. Die Drahtfeder
14 wird mittels ihrer beiden Schenkel 14e und 14f so in die Aussparung 2g im Ansatz
2f der Querwand 2b des Gehäuses 2 eingeführt, daß die Schenkel 14e und 14f auf Stützflächen
2f₁ und 2f₂ des Ansatzes 2f aufliegen und mit ihren in einem stumpfen Winkel α abgewinkelten
Bereichen sich an der Unterseite der oberen Gabelzinke 2e des Gehäuses 2 sowie an
der Querwand 2b abstützen. Dabei wird eine Beschädigung des Gehäuses 2 durch die
Enden 14g und 14h der beiden Schenkel 14e und 14f hintangehalten.
[0016] In der Fahrtstellung befindet sich die Drahtfeder 14 in der in den Fig. 1 - 3 dargestellten
Lage, in der der Sohlenniederhalter 13 sich in der Mittelstellung befindet. Wird
nun der Sohlenniederhalter 13 bei einem Drehsturz des Skiläufers ausgelenkt, wie
dies in Fig. 4 dargestellt ist, so werden beide Abschnitte 14c und 14d des Steges
14a der Drahtfeder 14 durch den Grund der Nut 13b des Sohlenniederhalters 13 etwas
verformt. Diese Belastung wird auf beide Abschnitte 14c und 14d der Drahtfeder 14
aufgeteilt, wodurch sich die Spannungen in der Drahtfeder verringern.
[0017] Die Druckfeder 15 hat den Zweck einer automatischen Anpassung der Lage des Sohlenniederhalters
13 an unterschiedlich hohe Skischuhsohlen, wobei gleichzeitig allfällige Schneereste
an der Sohle des Skischuhs ausgeglichen werden. Die Drahtfeder 14 dient zufolge ihrer
Ausgestaltung auch zur Unterstützung der Funktion der Druckfeder 15, so daß letztere
- gleiche Bedingungen vorausgesetzt - schwächer bemessen werden kann, als wenn nur
eine Druckfeder allein Verwendung findet.
[0018] Die in Fig. 8 dargestellte Ausführungsform der Rückstellfeder ist als Blattfeder
17 ausgebildet, die insbesondere bei nicht automatisch anstellbaren Sohlenniederhalters
Verwendung finden kann. Die Anordnung dieser Blattfeder 17 hat den Vorteil, daß keine
besondere Ausgestaltung der Abstützfläche am Sohlenniederhalter erforderlich ist.
[0019] Die Erfindung ist nicht auf das in der Zeichnung dargestellte und im vorstehenden
beschriebene Ausführungsbeispiel gebunden. Vielmehr sind verschiedene Abänderungen
desselben möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise kann
das Gehäuse aus einem die Achsen bzw. den Bolzen aufnehmenden Tragkörper und aus einem
Gehäuse für die Druckfeder zusammengesetzt sein.
1. Vorderbacken für Sicherheitsskibindungen, mit einem skifesten Gehäuse und mit einem
Paar von Winkelhebeln, die um zwei zur Skioberseite senkrechte, im Gehäuse verankerte
Achsen verdrehbar sind, mit ihren längeren Hebelarm an einem einzusetzenden Skischuh
anliegen und mit ihren kürzeren Hebelarmen sich an einem gemeinsamen, in Längsrichtung
des Gehäuses in diesem geführten und durch eine Feder belasteten Schieber abstützen,
wobei zwischen den beiden Winkelhebeln ein Sohlenniederhalter an einem senkrecht zur
Skioberseite verlaufenden Bolzen in Höhenrichtung verstellbar angeordnet ist, welch'
letzterer in den beiden Zinken des im Bereich seines schuhseitigen Endes gegabelten
Gehäusese gelagert ist, und wobei der Sohlenniederhalter um den Bolzen verschwenkbar
und von einer Rückstellfeder in der Mittellage gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Sohlenniederhalter (13) mittels einer U-förmig gebogenen, als Rückstellfeder
dienenden Blatt- oder Drahtfeder (14) in seiner Mittellage gehalten ist, und daß der
Steg (14a) der Feder (14) durch eine etwa halbkreisförmige Einbiegung (14b) in zwei
Abschnitte (14c und 14d) unterteilt ist.
2. Vorderbacken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbiegung (14b)
bogenförmig ist und die Form eines Omega, eines Halbkreises oder einer halben Ellipse
aufweist, welche Einbiegung durch Übergangsabschnitte an die beiden Abschnitte (14,
14d) des Steges (14a) der Feder (14) angeschlossen ist.
3. Vorderbacken nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schenkel
(14e, 14f) der Drahtfeder (14) in ihrem mittleren Bereich in einem stumpfen Winkel
(α) nach oben abgebogen sind.
4. Vorderbacken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2) eine
Querwand (2b) mit einem Ansatz (2f) aufweist, welcher im oberen Bereich der Querwand
(2b) angesetzt ist, sich zum Skischuh (16) hin erstreckt und eine Ausnehmung (2g)
besitzt, in die die Blatt- oder Drahtfeder (14) einsetzbar ist, welche mit ihren beiden
Schenkeln (14e, 14f) an der Querwand (2b) sowie an zwei Stützflächen (2f₁ und 2f₂)
des Ansatzes (2f) abstützbar ist.
5. Vorderbacken nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß der Steg
(14a) der U-förmigen Drahtfeder (14) mit seinen beiden Abschnitten (14c, 14d) in einer
in Querrichtung verlaufenden, im Querschnitt V-förmigen Nut (13b) des Sohlenniederhalters
(13) gelagert ist.
6. Vorderbacken nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden (14g,
14h) der beiden Schenkel (14e, 14f) um 90o in Richtung zur Längsmittelebene hin abgewinkelt sind.