(19)
(11) EP 0 374 393 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.06.1990  Patentblatt  1990/26

(21) Anmeldenummer: 89118560.5

(22) Anmeldetag:  06.10.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B21D 39/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 17.12.1988 DE 3842591

(71) Anmelder: Emitec Gesellschaft für Emissionstechnologie mbH
D-53797 Lohmar (DE)

(72) Erfinder:
  • Swars, Helmut
    D-5060 Bergisch Gladbach 1 (DE)

(74) Vertreter: Kahlhöfer, Hermann, Dipl.-Phys. et al
Patent- und Rechtsanwälte Bardehle-Pagenberg-Dost-Altenburg- Frohwitter-Geissler & Partner, Xantener Strasse 12
40474 Düsseldorf
40474 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Herstellen von Verbindungen


    (57) Verfahren zum Herstellen von kraftschlüssigen Verbindungen zwischen ineinandergesteckten Rohrstücken (9, 11) oder zum Festlegen von auf Rohrstücke (9, 11) aufgeschobenen Ele­menten (10) durch bleibendes radiales Aufweiten von in diese eingeschobenen mehreren Hülsen (5, 7) in koaxialer Anordnung, bei dem die Hülsen (5, 7) mit Druckflüssigkeit gefüllt werden und in ihre Öffnungen Kolben (4, 6, 8) ein­gesetzt werden, wobei zueinanderliegende Öffnungen benach­barter Hülsen (5, 7) durch einen einzelnen Kolben (8) verschlossen werden, und durch Annäherung der beiden die nach außen liegenden Öffnungen der äußeren Hülsen (5, 7) verschließenden Kolben (4, 6) der Innendruck erhöht wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von kraftschlüssigen Verbindungen zwischen ineinanderge­steckten Rohrstücken oder zum Festlegen von auf Rohrstücke aufgeschobenen Elementen durch bleibendes radiales Auf­weiten von in diese eingeschobenen mehreren Hülsen in koaxialer Anordnung. Ein derartiges Verfahren ist zum Herstellen von aufgebauten Wellen wie Kurbelwellen und Ge­triebewellen zur Anwendung gekommen. Ein Problem besteht dabei in der Druckaufgabe auf die verwendeten bleibend radial aufzuweitenden Hülsen. Es werden bisher an ent­sprechende Druckerzeugungsgeräte angeschlossene Druck­mittelsonden verwendet, die sich mit paarweise angeord­neten Dichtungen an die Hülsen anlegen und durch deren innere Kanäle Druckmittel auf die abgedichteten Hülsen aufgegeben wird. Nachteilig ist hierbei die teure Kon­struktion der Sonden und die begrenzte Standzeit der Dichtungen.

    [0002] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren und eine Vorrichtung zu deren Durch­führung bereitzustellen, bei dem die Druckerzeugung ver­einfacht wird, das Problem des Dichtungsverschleißes vermieden wird und gegebenenfalls die Möglichkeit zur abgestuften Druckaufgabe in den verschiedenen Hülsen er­öffnet wird. Die Lösung hierfür besteht darin, daß die Hülsen mit Druckflüssigkeit gefüllt werden und in ihre Öffnungen Kolben eingesetzt werden, wobei zueinander­ liegende Öffnungen benachbarter Hülsen durch einen ge­meinsamen Kolben verschlossen werden und daß durch Annäherung der beiden die nach außen liegenden Öffnungen der äußeren Hülsen verschließenden Kolben der Innendruck erhöht wird.

    [0003] Durch ein derartiges Verfahren findet der Druckaufbau in den Hülsen selber statt, so daß keine druckdichten Ver­bindungsleitungen von einem entfernt liegenden Drucker­zeuger zu den Hülsen mehr nötig sind. Die bisher üblichen Sonden werden durch einfache bohrungslose Drehteile er­setzt, so daß die erfindungsgemäße Anordnung zur Durch­führung des Verfahrens außerordentlich einfach aufgebaut ist. Die Abdichtung der Kolben gegenüber den Hülsen kann auf sehr geringem Durchmesser erfolgen, so daß hierdurch gegebenenfalls ein Verzicht auf sonst aufwendige ela­stische Dichtungen möglich ist. Die Dichtungen in ein­facher Form müssen nur einmal wirken. (evtl. Dichtmasse).

    [0004] Eine bevorzugte Ausführung einer erfindungsgemäßen Anord­nung ist in der Zeichnung dargestellt. Es ist hierin eine Haltevorrichtung 1 gezeigt, in der in einem Zylinder 2 in nicht näher dargestellter Weise ein Druck P1 aufgebracht wird und an deren entgegengesetzten Ende ein Anschlagteil 3 vorgesehen ist. Im Zylinder 2 ist ein Kolben 4 geführt, der mit stark reduziertem abgestuftem Durchmesser in eine erste Hülse 5 eingreift. Am Anschlag 3 stützt sich ein weiterer Kolben 6 ab, der ebenfalls mit stark reduziertem Durchmesser in eine zweite Hülse 7 eingreift. Ein weiterer mittlerer abgestufter Kolben 8 greift jeweils von der Gegenseite in die beiden HÜlsen 5 und 7 ein. Die Hülsen sind in ein erstes Rohr 9 eingeschoben, auf das im Bereich der Hülse 5 ein Element 10 aufgeschoben und im Bereich der Hülse 7 ein weiteres Rohrstück 11 aufgeschoben ist. Letz­ tere sind in mit der Vorrichtung 1 verbundenen Zen­trierungen 12, 13, 14 fixiert und gehalten. Bei Aufgabe des Druckes P₁ verschieben sich unter Aufbau eines Druckes P₂ in der Hülse 5 und unter Aufbau eines Druckes P₃ in der Hülse 7 die Kolben 4 und 8 nach links, während sich der Kolben 6 am Anschlag 3 abstützt. Das Verhältnis der Drücke P₂ und P₃ ist durch das Verhältnis der Durchmesser d₂ und d₃ des Freikolbens 8 bestimmt.

    Bezugszeichenliste



    [0005] 

    1 Vorrichtung

    2 Zylinderbohrung

    3 Anschlag

    4 Kolben

    5 Hülse

    6 Kolben

    7 Hülse

    8 Kolben

    9 Rohr

    10 Element

    11 Rohr

    12 Halterung

    13 Halterung

    14 Halterung




    Ansprüche

    1. Verfahren zum Herstellen von kraftschlüssigen Verbin­dungen zwischen ineinandergesteckten Rohrstücken oder zum Festlegen von auf Rohrstücke aufgeschobenen Ele­menten durch bleibendes radiales Aufweiten von in diese eingeschobenen mehreren Hülsen in koaxialer Anordnung,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Hülsen mit Druckflüssigkeit gefüllt werden und in ihre Öffnungen Kolben eingesetzt werden, wobei zueinanderliegende Öffnungen benachbarter Hülsen durch einen einzelnen Kolben verschlossen werden, und daß durch Annäherung der beiden die nach außen liegenden Öffnungen der äußeren Hülsen verschließenden Kolben der Innendruck erhöht wird.
     
    2. Anordnung zur Durchführung eines Verfahrens nach An­spruch 1,
    gekennzeichnet durch
    eine Vorrichtung zur Aufnahme der miteinander zu verbindenden Rohrstücke und/oder der auf diesen festzulegenden Elemente,
    einen festen Anschlag für den die außenliegende Öff­nung der ersten Hülse verschließenden Kolben,
    eine Anzahl freibeweglicher in die innenliegenden Öffnungen benachbarter Hülsen eingesetzter Kolben
    und einen die nach außenliegende Öffnung der letzten Hülse verschließenden druckerzeugenden Arbeitskolben.
     
    3. Anordnung nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kolben zur Erzeugung unterschiedlicher Drucke unterschiedliche Durchmesser haben.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zumindest einzelne der Kolben im Durchmesser zwi­schen den Hülsen abgestuft sind.
     




    Zeichnung