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EP 0 374 393 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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27.06.1990 Patentblatt 1990/26 |
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Anmeldetag: 06.10.1989 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)5: B21D 39/04 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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DE ES FR GB IT SE |
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Priorität: |
17.12.1988 DE 3842591
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Anmelder: Emitec Gesellschaft für Emissionstechnologie mbH |
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D-53797 Lohmar (DE) |
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Erfinder: |
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- Swars, Helmut
D-5060 Bergisch Gladbach 1 (DE)
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Vertreter: Kahlhöfer, Hermann, Dipl.-Phys. et al |
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Patent- und Rechtsanwälte
Bardehle-Pagenberg-Dost-Altenburg-
Frohwitter-Geissler & Partner,
Xantener Strasse 12 40474 Düsseldorf 40474 Düsseldorf (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zum Herstellen von Verbindungen |
(57) Verfahren zum Herstellen von kraftschlüssigen Verbindungen zwischen ineinandergesteckten
Rohrstücken (9, 11) oder zum Festlegen von auf Rohrstücke (9, 11) aufgeschobenen Elementen
(10) durch bleibendes radiales Aufweiten von in diese eingeschobenen mehreren Hülsen
(5, 7) in koaxialer Anordnung, bei dem die Hülsen (5, 7) mit Druckflüssigkeit gefüllt
werden und in ihre Öffnungen Kolben (4, 6, 8) eingesetzt werden, wobei zueinanderliegende
Öffnungen benachbarter Hülsen (5, 7) durch einen einzelnen Kolben (8) verschlossen
werden, und durch Annäherung der beiden die nach außen liegenden Öffnungen der äußeren
Hülsen (5, 7) verschließenden Kolben (4, 6) der Innendruck erhöht wird.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von kraftschlüssigen Verbindungen
zwischen ineinandergesteckten Rohrstücken oder zum Festlegen von auf Rohrstücke aufgeschobenen
Elementen durch bleibendes radiales Aufweiten von in diese eingeschobenen mehreren
Hülsen in koaxialer Anordnung. Ein derartiges Verfahren ist zum Herstellen von aufgebauten
Wellen wie Kurbelwellen und Getriebewellen zur Anwendung gekommen. Ein Problem besteht
dabei in der Druckaufgabe auf die verwendeten bleibend radial aufzuweitenden Hülsen.
Es werden bisher an entsprechende Druckerzeugungsgeräte angeschlossene Druckmittelsonden
verwendet, die sich mit paarweise angeordneten Dichtungen an die Hülsen anlegen und
durch deren innere Kanäle Druckmittel auf die abgedichteten Hülsen aufgegeben wird.
Nachteilig ist hierbei die teure Konstruktion der Sonden und die begrenzte Standzeit
der Dichtungen.
[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren
und eine Vorrichtung zu deren Durchführung bereitzustellen, bei dem die Druckerzeugung
vereinfacht wird, das Problem des Dichtungsverschleißes vermieden wird und gegebenenfalls
die Möglichkeit zur abgestuften Druckaufgabe in den verschiedenen Hülsen eröffnet
wird. Die Lösung hierfür besteht darin, daß die Hülsen mit Druckflüssigkeit gefüllt
werden und in ihre Öffnungen Kolben eingesetzt werden, wobei zueinander liegende
Öffnungen benachbarter Hülsen durch einen gemeinsamen Kolben verschlossen werden
und daß durch Annäherung der beiden die nach außen liegenden Öffnungen der äußeren
Hülsen verschließenden Kolben der Innendruck erhöht wird.
[0003] Durch ein derartiges Verfahren findet der Druckaufbau in den Hülsen selber statt,
so daß keine druckdichten Verbindungsleitungen von einem entfernt liegenden Druckerzeuger
zu den Hülsen mehr nötig sind. Die bisher üblichen Sonden werden durch einfache bohrungslose
Drehteile ersetzt, so daß die erfindungsgemäße Anordnung zur Durchführung des Verfahrens
außerordentlich einfach aufgebaut ist. Die Abdichtung der Kolben gegenüber den Hülsen
kann auf sehr geringem Durchmesser erfolgen, so daß hierdurch gegebenenfalls ein Verzicht
auf sonst aufwendige elastische Dichtungen möglich ist. Die Dichtungen in einfacher
Form müssen nur einmal wirken. (evtl. Dichtmasse).
[0004] Eine bevorzugte Ausführung einer erfindungsgemäßen Anordnung ist in der Zeichnung
dargestellt. Es ist hierin eine Haltevorrichtung 1 gezeigt, in der in einem Zylinder
2 in nicht näher dargestellter Weise ein Druck P1 aufgebracht wird und an deren entgegengesetzten
Ende ein Anschlagteil 3 vorgesehen ist. Im Zylinder 2 ist ein Kolben 4 geführt, der
mit stark reduziertem abgestuftem Durchmesser in eine erste Hülse 5 eingreift. Am
Anschlag 3 stützt sich ein weiterer Kolben 6 ab, der ebenfalls mit stark reduziertem
Durchmesser in eine zweite Hülse 7 eingreift. Ein weiterer mittlerer abgestufter Kolben
8 greift jeweils von der Gegenseite in die beiden HÜlsen 5 und 7 ein. Die Hülsen sind
in ein erstes Rohr 9 eingeschoben, auf das im Bereich der Hülse 5 ein Element 10 aufgeschoben
und im Bereich der Hülse 7 ein weiteres Rohrstück 11 aufgeschoben ist. Letz tere
sind in mit der Vorrichtung 1 verbundenen Zentrierungen 12, 13, 14 fixiert und gehalten.
Bei Aufgabe des Druckes P₁ verschieben sich unter Aufbau eines Druckes P₂ in der Hülse
5 und unter Aufbau eines Druckes P₃ in der Hülse 7 die Kolben 4 und 8 nach links,
während sich der Kolben 6 am Anschlag 3 abstützt. Das Verhältnis der Drücke P₂ und
P₃ ist durch das Verhältnis der Durchmesser d₂ und d₃ des Freikolbens 8 bestimmt.
Bezugszeichenliste
[0005]
1 Vorrichtung
2 Zylinderbohrung
3 Anschlag
4 Kolben
5 Hülse
6 Kolben
7 Hülse
8 Kolben
9 Rohr
10 Element
11 Rohr
12 Halterung
13 Halterung
14 Halterung
1. Verfahren zum Herstellen von kraftschlüssigen Verbindungen zwischen ineinandergesteckten
Rohrstücken oder zum Festlegen von auf Rohrstücke aufgeschobenen Elementen durch
bleibendes radiales Aufweiten von in diese eingeschobenen mehreren Hülsen in koaxialer
Anordnung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülsen mit Druckflüssigkeit gefüllt werden und in ihre Öffnungen Kolben eingesetzt
werden, wobei zueinanderliegende Öffnungen benachbarter Hülsen durch einen einzelnen
Kolben verschlossen werden, und daß durch Annäherung der beiden die nach außen liegenden
Öffnungen der äußeren Hülsen verschließenden Kolben der Innendruck erhöht wird.
2. Anordnung zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine Vorrichtung zur Aufnahme der miteinander zu verbindenden Rohrstücke und/oder
der auf diesen festzulegenden Elemente,
einen festen Anschlag für den die außenliegende Öffnung der ersten Hülse verschließenden
Kolben,
eine Anzahl freibeweglicher in die innenliegenden Öffnungen benachbarter Hülsen eingesetzter
Kolben
und einen die nach außenliegende Öffnung der letzten Hülse verschließenden druckerzeugenden
Arbeitskolben.
3. Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolben zur Erzeugung unterschiedlicher Drucke unterschiedliche Durchmesser
haben.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest einzelne der Kolben im Durchmesser zwischen den Hülsen abgestuft sind.
