[0001] Die Erfindung geht aus von einer Anordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Wenn eine Vielzahl von Kabelenden zu einer Steckkontaktplatte geführt werden soll,
ist eine geordnete Führung der Kabelenden notwendig.
[0003] Aus der EP 174 050 A2 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ordnen und Ausrichten
flexibler, isolierter Leiter eines ungeordneten elektrischen Leiterbündels bekannt.
Die ungeordneten Leiter werden dort von einer geordneten Stelle her zwischen den fluchtenden
Zinken zweier Kämme hindurchgezogen. Die Leiter werden dann in Verengungen zwischen
den Zinken eines Kammes verklemmend eingedrückt.
[0004] Aus der US PS 3,861,015 sind Klammern zur Halterung von Kabeldrähten bekannt. Diese
Klammern bestehen aus Federzungen, mittels derer die Kabeldrähte gegen eine Grundplatte
fixiert werden können. Zur Halterung von Drahtbündeln können durch die Grundplatte
Pflöcke gesteckt werden, zwischen denen die Drahtbündel aufgenommen werden.
[0005] Die US PS 4,679,123 behandelt ein System zum Ordnen von Kabeln. Jeweils ein Kabelbündel
wird zu einem von mehreren übereinander angeordneten Arrays geführt. Auf diesen Arrays
sind Steckerleisten angeordnet. Jeweils ein Kabel eines Bündels führt zu einer Steckerleiste
des zugehörigen Arrays. Pro Kabelbündel ist an der Innenwand des Kabelgestellrahmens
eine U-förmige Klammer vorgesehen, die jeweils ein Kabelbündel umschließt und am Rahmen
fixiert. Damit sich die einzelnen Kabelbündel gegenseitig nicht stören, sind die U-förmigen
Klammern gestuft an der Gesellrahmen-Innenwand angeordnet.
[0006] Aus der DE-OS 22 28 780 ist eine Zugentlastungsanordnung für die einer Steckerleiste
zugeführten Kabel bekannt. Dort ist eine als Klemmteil ausgebildete rahmenförmige
Kabelaufnahmevorrichtung vorgesehen. Der Rahmen weist einen Schlitz auf, durch den
Kabel oder Einzelleiter zu Steckkontakten in einer Reihe geordnet zuführbar sind.
Eine Zugentlastung wird durch Einklemmen der Kabel oder Einzelleiter erreicht. Anstelle
eines Rahmens kann nach der DE-OS 22 28 780 auch eine Kabelaufnahmevorrichtung in
Form eines Stabes benutzt werden, der gegen die Steckerleiste fixiert ist. Am freien
Ende weist dieser Stab einen zu einer Schlaufe formbaren Riemen auf. Durch diese Schlaufe
werden die Kabelenden nebeneinander zu den Steckkontakten geführt. Die Zugentlastung
der Kabelenden erfolgt durch Zusammenziehen der Schlaufe, wobei die Kabelenden fest
umgriffen werden.
[0007] Aus der EP 27 696 A1 ist es bekannt, geschirmte Kabelenden geordnet in Richtung einer
Klemmleiste zu führen. Hierzu sind Kammern vorgesehen, die an der Kabelzuführungsseite
mit Schlitzen versehene Kabelhalterungen aufweisen. Die Einzelleiter der Kabel werden
in diese Schlitze eingelegt und mittels elastischen Pfropfen, die über die Einzelleiter
in die Schlitze eingesteckt werden, zugabgefangen.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, die Anordnung - ausgehend vom Oberbegriff des Patentanspruchs
1 - so auszubilden, daß insbesondere für Koaxialkabel mit Steckern eine geordnete
Kabelführung zu den auf einer Steckkontaktplatte befindlichen Gegensteckern möglich
ist. Außerdem soll die Kabelführung derart ausgebildet sein, daß zumindest zwischen
einigen benachbarten Kabelreihen Leiterplatten ohne Störung durch Kabel eingeschoben
werden können. Des weiteren soll eine Zugabfangung der Koaxialkabelenden ermöglicht
werden derart, daß die Steckverbinder in der Steckkontaktplatte möglichst wenig beansprucht
werden. Es soll außerdem eine Führung der zwischen benachbarten Kabelreihen einschiebbaren
Leiterplatten realisierbar sein. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst. Die Unteransprüche zeigen vorteilhafte Ausgestaltungen der Anordnung auf.
[0009] Die Anordnung nach der Erfindung besitzt den Vorteil, daß sie modular erweiterbar
- bei Bedarf können weitere Kabelführungselemente nachgerüstet werden - und leicht
modifizierbar ist. Durch den Abstand zwischen den Kabelführungselementen können an
beliebigen Stellen Leiterplatten zusätzlich eingefügt werden oder gegen andere ausgetauscht
werden. Dies ist insbesondere dann notwendig, wenn Module auf der Frontseite der Steckkontaktplatte
ausgetauscht werden, da dann "Shuntboards" in die auf der Plattenrückseite befindlichen
Kontaktleisten in beispielsweise 225-poliger Ausführung einzuschieben sind.
[0010] Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung nun näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine Aufsicht auf die Anordnung nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Rückansicht der Anordnung nach der Erfindung,
Fig. 3 eine Ansicht der federnden Klemmvorrichtungen,
Fig. 4 eine Schnittdarstellung der Anordnung nach der Erfindung im Bereich der Kabelführungselemente,
Fig. 5 eine Alternative zur Ausgestaltung der Kabelführungselemente und
Fig. 6 eine perspektivische Gesamtansicht der Anordnung nach der Erfindung.
[0011] Die Aufsicht nach Fig. 1 zeigt die Führung der Kabelenden 1 - hier Koaxialkabelenden
- zu der Steckkontaktplatte 2. Die Steckverbindungen zwischen den Koaxialkabelenden
1 und der Steckkontaktplatte 2 erfolgt hier über BNC-Stecker 3 auf der Rückseite der
Steckkontaktplatte 2. Die Steckkontaktplatte 2 befindet sich auf der Vorderseite eines
rahmenartigen Baugruppenträgers, von dem in Fig. 1 die beiden Seitenwände 4 und die
unteren Verbindungsschienen 5 des Baugruppenträgerrahmens zu sehen sind. Die Befestigung
der Steckkontaktplatte 2 am Baugruppenträgerrahmen kann beispielsweise an den Profilschenkeln
der Verbindungsschienen 5 oder durch Flansche erfolgen. Im Abstand von beispielsweise
5 inches zur Steckkontaktplatte 2 sind in einer Ebene parallel zur Steckkontaktplatte
kammartige Kabelführungselemente 8 senkrecht nebeneinander angeordnet. Wie Fig. 2
zeigt, bilden die Kabelführungselemente 8 die Rückplatten des Baugruppenträgers. Sie
bestehen jeweils aus L-Profilen, die endseitig flach ausgebildet sind (Fig. 1 und
2), damit sie an der hinteren unteren Schiene 5 und der hinteren oberen Schiene 6
aufliegen können und mit diesen Schienen durch Schrauben 7 verschraubt werden können.
Demnach erfolgt die Fixierung der Steckkontaktplatte 2 gegen die Kabelführungse lemente
8 über den Baugruppenträgerrahmen 4, 5, 6, als Befestigungsmittel. Wie insbesondere
aus Fig. 2 ersichtlich ist, weisen die Kabelführungselemente 8 in ihrer Ebene parallel
zur Steckkontaktplatte 2 stirnseitig Aussparungen 9 auf, welche den Kabelführungselementen
8 von der Rückseite aus gesehen kammartiges Aussehen verleihen. Die Aussparungen 9
sind schlitzartig und am Schlitzgrund halbkreisförmig ausgebildet. Die Schlitzbreite
und der halbkreisförmige Schlitzgrund sind so bemessen, daß durch jeden Schlitz gerade
ein Koaxialkabel geführt werden kann. Durch die übereinander angeordneten Schlitze
eines Kabelführungselementes 8 kann jeweils eine senkrechte Reihe von Koaxialkabelenden
geführt werden. Wie die Figuren 1 und 2 weiter zeigen, können die Kabelführungselemente
8 parallel mit Abstand einzeln nebeneinander oder paarweise mit Abstand parallel nebeneinander
angeordnet werden. Hierdurch ergibt sich ein matrixartiges Ordnungsprinzip. Bei der
paarweisen Anordnung liegen jene Schenkel der L-Profile, die keine Aussparungen tragen,
dicht nebeneinander und sind zweckmäßigerweise miteinander verschraubt. Der Abstand
zwischen den einzeln oder paarweise nebeneinander angeordneten Kabelführungselementen
8 ist so bemessen, daß Leiterplatten 10, die beispielsweise als Shuntboards ausgebildet
sind, ohne Störung durch die Kabelenden in die Freiräume zwischen jeweils zwei schlitzseitig
benachbarten Kabelführungselementen 8 in Richtung auf die Steckkontaktplatte 2 zu
einschiebbar sind. Die Shuntboards 10 weisen auf ihrer einen Stirnseite eine 225-polige
Kontaktleiste 11 auf, die nach dem Einschieben in eine entsprechende Kontaktleiste
12 auf der Steckkontaktplatte 2 eingreift. Auf ihrer anderen Stirnseite weisen die
Shuntboards 10, um eine gute Zugänglichkeit und Handhabbarkeit zu gewährleisten, Handgriffe
15 auf, die über die Rückplattenebene in Richtung Bedienungspersonal herausragen (Fig.
4). Die Kontaktleiste 12 oder eine Vielzahl solcher Kontaktleisten, falls mehrere
Shuntboards 10 vorgesehen sind, befindet sich immer zwischen einer oder mehreren senkrechten
Reihen von Steckkontakten 3. Um eine Fehlbedienung bzw. eine Beschädigung der 225-poligen
Steckverbinder - beispielsweise durch Verkanten der Shuntboards - zu vermeiden, werden
die Shuntboards an der Unter- und Oberseite in nutartigen Schienen 13 geführt. Diese
Schienen 13 können an den Schienen 5 und 6 des Baugruppenträgerrahmens befestigt sein.
[0012] Im Bereich der Aussparungen 9 der Kabelführungselemente 8 sind federnde Klemmvorrichtungen
14 vorgesehen. Diese federnden Klemmvorrichtungen bestehen jeweils aus paarweise angeordneten
Federbügeln aus Flachmaterial (Fig. 3) pro einzuklemmenden Kabel. Die Federbügel sind
mit Schrauben 15 auf jenen Schenkeln der aus L-Profilen bestehenden kammartigen Kabelführungselementen
8 aufgebracht, die keine Aussparungen tragen, d.h. auf jenen Schenkeln, die senkrecht
zur Steckkontaktplatte 2 ausgerichtet sind (Fig. 1 und 4). Die Federbügel sind fluchtend
hinter den Aussparungen 9 angebracht, wie die Schnittdarstellung nach Fig. 4 zeigt.
Somit durchlaufen die Koaxialkabelenden nach Einlegen in die Aussparungen 9 der Kabelführungselemente,
Einklemmen in die federnden Klemmvorrichtungen 14 und Einstecken der BNC-Stecker 3
auf der Steckkontaktplatte 2 den Baugruppenträger ohne Richtungsänderung.
[0013] Die Federklemmbügel weisen kreissektorförmige Ausformungen 16 etwa in der Mitte jeweils
eines Federbügels zum Umgreifen des Koaxialkabelmantels auf (Fig. 3). Die freien Enden
der Federklemmbügel sind zum leichteren Einführen der Kabel nach außen in Form von
Einführungstrichtern gebogen (Fig. 3).
[0014] Eine Alternative zur Ausgestaltung der Kabelführungselemente 8 zeigt Fig. 5. Die
Kabelführungselemente 8 sind nun nicht mehr in Form von L-Profilen, sondern plattenartig
ausgebildet. Sie sind auch im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 für zwei
Reihen von Aussparungen 9 konzipiert und zwar für solche benachbarten Reihen, deren
Aussparungen entgegengesetzte Öffnungsrichtungen aufweisen. Als Träger für die federnden
Klemmvorrichtungen und die plattenartigen Kabelführungselemente 8 dienen bei diesem
Ausführungsbeispiel Verbindungsstege 17 zwischen Rahmenunterseite und Rahmenoberseite,
auf die die Kabelführungselemente 8 mittig aufgelegt werden können. Die Befestigung
der Kabelführungselemente 8 kann - wie zuvor - direkt an den Schienen 5 und 6 oder
an den Verbindungsstegen 17 durch Verschrauben erfolgen.
[0015] Fig. 6 zeigt eine perspektivische Gesamtansicht der Anordnung nach der Erfindung.
Der Baugruppenträgerrahmen mitsamt Steck-Kontaktplatte ist zwischen zwei senkrecht
stehenden Trägerplatten 18 in Bedienungshöhe befestigt. Im seitlichen Rahmenbereich
ist eine Sichtöffnung 19 zu sehen. Unterhalb der Kabelführungselemente 8 ist ein Kabelschacht
angeordnet, der zur Aufnahme und zur Wegführung der Kabelbündel einer Reihe von Koaxialkabeln
dient. In Fig. 6 ist nur eine Reihe von Kabelführungselementen mit Koaxialkabeln bestückt.
Ebenso ist nur ein Shuntboard eingeschoben, dessen Handgriff 15 über die Ebene der
Kabelführungselemente 8, die die Rückwand des Baugruppenträgers bilden, hinausragt.
1 . Anordnung zum geordneten Führen von Kabelenden zu Steckkontakten einer Steckkontaktplatte,
wobei für die Kabelenden eine Zugabfangung vorgesehen ist, gekennzeichnet durch
- kammartige Kabelführungselemente (8) mit Aussparungen (9) zum Führen jeweils einer
Reihe von Kabelenden (1), wobei die kammartigen Kabelführungselemente (8) in einer
Ebene mit Abstand vor der Steckkontaktplatte (2) und mit Abstand zueinander angeordnet
sind und über Befestigungsmittel (4, 5, 6) gegen die Steckkontaktplatte (2) fixiert
sind,
- federnde Klemmvorrichtungen (14) im Bereich der Aussparungen (9) zur Zugabfangung
der Kabelenden (1).
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel (4,
5, 6) zwischen Steckkontaktplatte (2) und kammartigen Kabelführungselementen (8) aus
einem rahmenartigen Baugruppenträger bestehen, der an der Rückseite der Steckkontaktplatte
(2) angebracht ist und daß die kammartigen Kabelführungselemente (8) die Rückplatten
des Baugruppenträgers bilden.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kammartigen Kabelführungselemente
(8) einzeln oder paarweise senkrecht nebeneinander angeordnet sind.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den einzelnen kammartigen
Kabelführungselementen (8) oder den Paaren von Kabelführungselementen (8) Freiräume
vorgesehen sind zum Einschieben von Leiterplatten (10) in Richtung von auf der Steckkontaktplatte
(2) zwischen den Steckkontakten (3) für die Kabel befindlichen Kontaktleisten (12).
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß für das Einschieben der
Leiterplatten (10) Führungsschienen (13) an der Ober- und Unterseite des Baugruppenträgerrahmens
(4, 5, 6) vorgesehen sind.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterplatten
(10) mit Handgriffen (15) ausgestattet sind, die über die Ebene der kammartigen Kabelführungselemente
(8) hinausragen.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die kammartigen
Kabelführungselemente (8) aus L-Profilen bestehen.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die L-Profile zur Montage
am Baugruppenträgerrahmen (4, 5, 6) endseitig flach ausgebildet sind.
9. Anordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die federnden Klemmvorrichtungen
(14) auf jenen Schenkeln der L-Profile aufgebracht sind, die keine Aussparungen tragen,
und daß die federnden Klemmvorrichtungen (14) jeweils hinter einer Aussparung (9)
angeordnet sind.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die kammartigen
Kabelführungselemente (8) plattenartig ausgebildet sind.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Baugruppenträgerrahmen
im rückseitigen Bereich Verbindungsstege (17) zwischen Rahmenunterseite und -oberseite
auf weist, und daß an diesen Verbindungsstegen die federnden Klemmvorrichtungen (14)
angebracht sind.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die federnden
Klemmvorrichtungen (14) jeweils aus paarweise angeordneten Federbügeln aus Flachmaterial
bestehen.
13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Federbügel kreissektorförmige
Ausformungen (16) zum Umgreifen des Kabelmantels aufweisen.