[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Festlegen von Antriebs- oder Koppelelementen
- wie Nocken, Zahnrädern, Kurbelwangen - oder von Lagerelementen - wie Gleitlagerbuchsen
oder vollständigen Wälzlagern - auf Rohren oder Rohrabschnitten durch hydraulisches
Aufweiten des Rohres im Bereich der jeweiligen Elemente über die Elastizitätsgrenze
hinaus gegen eine elastische Vorspannung in den jeweiligen Elementen mittels einer
Druckmittelsonde, die durch Dichtungen begrenzte Wirkabschnitte in Zuordnung zu den
Elementen aufweist, die über ein erstes Bohrungssystem der Sonde mit einem Druckmittelerzeuger
verbunden sind, und mit Zwischenabschnitten zwischen einzelnen Wirkabschnitten, die
in Verbindung mit einem zweiten Bohrungssystem der Sonde stehen, sowie mit Endabschnitten
die sich jeweils an die äußersten Wirkabschnitte anschließen, wobei die Wirkabschnitte
mit dem Rohr Wirkbereiche und die Zwischenabschnitte mit dem Rohr Zwischenbereiche,
und die Endabschnitte mit dem Rohr Endbereiche bilden.
[0002] Aus der DE 37 26 083 A1 (Balcke-Dürr) ist eine Druckmittelsonde bekannt, die über
zwei voreinander unabhängige Bohrungssysteme verfügt, von denen ein erstes zur Beaufschlagung
der Wirkbereiche mit einem Druckmittelerzeuger verbunden ist und das zweite mit Verbindung
zu den Zwischenabschnitten der Leckmediumabfuhr dienen soll, insbesondere wenn einzelne
der Dichtungen versagen. Das hiermit durchführbare Verfahren ist durch den Druckaufbau
in den Wirkbereichen bis zum Überschreiten der Elastizitätsgrenze der betroffenen
Rohrabschnitte und den anschließenden Druckabbau gekennzeichnet. Entsprechend werden
Druckerzeuger mit einem Ausgang verwendet, der unmittelbar mit dem ersten Bohrungssystem
der Druckmittelsonde verbunden ist.
[0003] Das wesentliche Problem bei dem bekannten Verfahren besteht in der mangelnden Betriebssicherheit
der Dichtungen, insbesondere da bei zunehmend größeren Wellentypen, die nach diesem
Verfahren hergestellt werden sollen, die erforderlichen Drücke weiter steigen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, das die Gefahr
des Versagens von Dichtungen reduziert sowie die möglichen Standzeiten der Dichtungen
steigert. Weiterhin soll eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Druckmittelsonde,
sowie ein geeigneter mit einer derartigen Sonde verbindbarer Druckerzeuger zur Durchführung
des Verfahrens bereitgestellt werden.
[0004] Die Lösung hierfür besteht darin, daß die Wirkbereiche mit einem zur Verformung des
Rohres über die Elastizitätsgrenze hinaus geeigneten hohen Wirkdruck beaufschlagt
werden und daß die Zwischenbereiche und die Endbereiche zumindest in Abschnitten beiderseits
der Wirkbereiche zumindest während des Anstehens des hohen Wirkdruckes mit einem über
dem Umgebungsdruck und unter dem zur Verformung über die Elastizitätsgrenze hinaus
erforderlichen Druck liegenden geringeren Gegendruck beaufschlagt werden. Mit diesem
erfindungsgemäßen Verfahren können wesentlich gesteigerte Wirkdrucke erzeugt werden,
ohne daß die Art der verwendeten Dichtungen - in der Regel übliche Ringdichtungen
- grundlegend abgewandelt werden müssen, da deren Versagen und Verschleiß in erster
Linie von der abzudichtenden Druckdifferenz bestimmt werden, während sie gegen eine
Erhöhung des absoluten Druckniveaus relativ unempfindlich sind. Das erfindungsgemäße
Erzeugen eines Gegendruckes außerhalb der Wirkbereiche, der den dort freiliegenden
Rohrkörper in keiner Weise in seinen Eigenschaften dauernd beeinträchtigt, verhindert
das übermäßige Eintreten der Dichtungen in den Dichtspalt und erhöht damit die Standzeit
der Dichtungen wesentlich und eröffnet zugleich die Möglichkeit einer weiteren Drucksteigerung.
Besonders wichtig ist das Aufbringen des Gegendruckes an den Dichtungen beim Druckabbau
nach der Rohraufweitung, da in dieser Phase die Gefahr gegeben ist, daß die Dichtung
im Dichtspalt teilweise eingeklemmt wird und beim Herausziehen der Druckmittelsonde
aus dem Rohrkörper eine mechanische Beschädigung erfährt.
[0005] Bei der Verwendung eines einfachen Druckmittelerzeugers, der den Druck nur ungesteuert
aufbauen kann, wird zum Druckaufbau zunächst ein unterhalb des Wirkdruckes liegender
Vordruck zum Dichtsetzen der Dichtungen in den Wirkbereichen aufgebaut und danach
erfolgt der weitere Druckaufbau in den Wirkbereichen und ein Druckaufbau des Gegendrucks
in den Zwischenbereichen und Endbereichen, wobei der Druck in den Wirkbereichen immer
höher liegt als in den Zwischen- und Endbereichen, bis der gewünschte Gegendruck
erreicht ist, und die Druckdifferenz unter der Auslegungsgrenze der Dichtungen bleiben
muß, und danach findet der weitere Druckaufbau in den Wirkbereichen bis zum gewünschten
Wirkdruck statt, wobei der höhere Druck in den Wirkbereichen immer ein Anliegen der
Dichtungen sicherstellt, während zum Druckabbau nach dem Aufbau und Halten des Wirkdrucks
zunächst der Druck in den Wirkbereichen auf einen unterhalb des Gegendrucks liegenden
Zwischendruck abgebaut wird, um ein Entlasten und Zurückspringen der Dichtungen zu
ermöglichen, und danach der weitere Druckabbau in den Wirkbereichen und der Druckabbau
des Gegendrucks in den Zwischenbereichen und Endbereichen gemeinsam stattfindet.
[0006] Je nach Ausgestaltung der Druckmitttelsonde sind die mit den zweiten Bohrungssystem
in Verbindung stehenden Volumina der Zwischen- und Endbereiche relativ groß, so daß
es sich in günstiger Weiterführung des Verfahrens anbietet, diese Hohlräume zunächst
mit einem unterhalb des Gegendruckes liegenden niedrigen Befülldruck mit dem Druckmittel
aufzufüllen. Dies setzt einen Druckmittelerzeuger mit entsprechender Steuerungsmöglichkeit
voraus. Der genannte Verfahrensschritt ist sinngemäß in weiterer Ausgestaltung auf
das Befüllen der Wirkbereiche vor der Aufgabe des Wirkdruckes auszudehnen. Der genannte
Befülldruck ist je nach Verhalten der Dichtungen so einzustellen, daß er diese zur
dichtenden Anlage am Rohr bringt, so daß bei der anschließenden Aufgabe des Wirk-
und Gegendruckes keine unkontrollierten Verformungen der Dichtungen stattfinden.
[0007] Der Druckabbau in den Wirkbereichen einerseits und den End- und Zwischenbereichen
andererseits soll vorzugsweise in sinngemäß umgekehrter Reihenfolge wie der Druckaufbau
erfolgen, wobei auch hier die Zielsetzung sein muß, die an den Dichtungen wirksamen
Druckdifferenzen so gering wie möglich zu halten und mit umgekehrter Druckdifferenz
ein Lösen der Dichtungen zu bewirken.
[0008] Nach einer günstigen Abwandlung wird der vorstehend genannte Befülldruck bereits
während des Einführens der Druckmittelsonde sowie während des Ziehens der Druckmit
telsonde aus dem Rohrkörper aufgebracht, so daß Flüssigkeit unter geringem Druck
die Dichtungen umspült. Hierdurch entsteht ein gewünschter reibungsmindernder Schmiereffekt
für die Dichtungen gegenüber der rauhen Rohrkörperinnenwand.
[0009] Eine erfindungsgemäße Druckmittelsonde zur Durchführung der vorstehend genannten
Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß jeweils außerhalb der äußeren, durch Dichtungen
begrenzten Wirkabschnitte mit Abstand weitere Dichtungen zur Bildung von druckbeaufschlagbaren
Endabschnitten angeordnet sind, daß die Endabschnitte mit dem gleichen System von
Längskanälen und damit verbundenen radialen Bohrungen wie die Zwischenabschnitte verbunden
sind und daß beide Bohrungssysteme gesondert mit Druckerzeugungsmitteln verbindbar
sind. Mit einer derart aufgebauten Druckmittelsonde ist die Möglichkeit gegeben,
wie oben erläutert vor oder während der Aufgabe des Wirkdrucks in den Wirkbereichen
den erforderlichen Gegendruck in den Zwischen- und Endbereichen zu erzeugen.
[0010] Eine andere erfindungsgemäße Druckmittelsonde ist dadurch gekennzeichnet, daß die
paarweise angeordneten Dichtungen der Wirkabschnitte beidseitig von jeweils zumindest
einem durch mit Abstand angeordnete Dichtungen begrenzte Gegendruckabschnitte eingerahmt
sind, die paarweise mit dem zweiten System von Längskanälen und Radialbohrungen verbunden
sind und daß beide Bohrungssysteme gesondert mit Druckerzeugungsmitteln abdichtend
verbindbar sind. Hiernach sind erfindungsgemäß jedem Wirkabschnitt separate benachbarte
Abschnitte zugeordnet, in denen ein Gegendruck aufgebracht werden kann. Je nach Bauweise
der Sonde kann diese Anordnung vorteilhaft sein, da die mit dem Gegendruck zu beaufschlagenden
Volumina wesentlich kleiner gehalten werden können. Das Erfordernis einer größeren
Anzahl von Dichtungen tritt demgegenüber zurück. Die hiermit bezeichnete Ausgestaltung
ist bei Sonden mit besonders ausgeprägten Dichtabschnitten größeren Durchmessers
von Vorteil.
[0011] Die beiden zuvor genannten grundsätzlichen Ausgestaltungen der Sonde sind in günstiger
Weise so zu kombinieren, daß ein drittes Bohrungssystem von Längskanälen und Radialbohrungen
vorgesehen wird, wobei die drei vorhandenen Systeme dann mit jeweils unterschiedlichem
Druckniveau beaufschlagt werden, so daß eine zweifach abgestufte Druckdifferenz
zur Aufgabe besonders hoher Drucke in den Wirkbereichen möglich wird. Die den Wirkbereichen
unmittelbar benachbarten Zwischendruckbereiche können dabei so kurz gehalten werden,
daß sie auch noch innerhalb der festzulegenden Elemente liegen und der in ihnen wirksame
Druck das Rohr über die Elastizitätsgrenze hinaus verformt.
[0012] Erfindungsgemäße Druckerzeuger zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
und zur Verbindung mit dem genannten Druckmittelsonden zeichnen sich dadurch aus,
daß ein einziger Arbeits- oder Druckumsetzerkolben beim Arbeitshub zumindest zwei
Druckmittelausgänge mit unterschiedlichen Drucken beaufschlagen kann, wobei insbesondere
der Arbeitskolben als Differentialkolben ausgebildet sein kann und durch die Zuschaltung
bestimmter Toträume die verschiedenen erforderlichen Druckverläufe erzeugt werden
können.
[0013] Bevorzugte Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Sonden sind in den Zeichnungen
dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Druckmittelsonde mit zwei Bohrungssystemen im Längs- und Querschnitt
Fig. 2 zeigt eine Druckmittelsonde mit drei Bohrungssystemen im Längs- und Querschnitt.
[0014] In Figur 1 ist ein Sondengrundkörper 1 erkennbar, der in einem Sondenkopf 2 endet
und auf den zwei Hülsen 3, 4 aufgeschoben sind, die beispielsweise mit dem Grundkörper
verlötet sind. Der Grundkörper besteht aus einem einstückig mit dem Sondenkopf verbundenen
Innenrohr 5 und einem Außenrohr 6. Auf den Hülsen sind durch paarweise angeordnete
Dichtungen 7, 8 Wirkbereiche a₁, a₂ definiert. Zwischen den Wirkbereichen liegt ein
Zwischenbereich b. Auf dem Sondenkopf ist eine weitere Dichtung 11 angeordnet, die
mit der Dichtung 10 einen Endbereich c definiert. Die Wirkbereiche sind durch radiale
Bohrungen 12, 13 mit einer zentralen Druckmittelzuführungsbohrung 14 im Sondengrundkörper
1 verbunden, die diesen vollständig durchdringt und im Sondenkopf 2 mittels eines
Stopfens 15 verschlossen ist. Die Zwischenbereiche b₁, b₂ sind über radiale Bohrungen
16, 17 mit einem als Nut im Innenrohr 5 ausgebildeten Längskanal 18 verbunden; der
Endabschnitt c ist mittels einer weiteren radialen Bohrung 19 mit eben diesem Längskanal
verbunden, der am Ende durch den Sondenkopf 2 verschlossen wird. Dieses zweite Bohrungsystem
dient dem Aufbau des Gegendrucks im gesamten Zwischenbereichen b und Endbereichen
c.
[0015] In Figur 2 ist auf einen Sondengrundkörper 21 in einstückiger Bauweise eine Hülse
22 aufgeschoben, die zum Beispiel auf den Rohrkörper geklebt, aufgeschrumpft oder
aufgelötet sein kann. Die Hülse trägt paarweise angeordnete Dichtungen 23, 24 die
einen Wirkbereich a₃ defi nieren. Über eine senkrecht zur Zeichnung liegende verlaufende
radiale Bohrung 25 ist der Wirkbereich mit einem zentralen Druckmittelkanal 26 verbunden.
Jeweils unmittelbar benachbart zu den Dichtungen 23, 24 liegen weitere Dichtungen
27, 28 auf der Hülse 22, die mit den zuvor genannten Gegen- oder Zwischendruckabschnitte
d1, d2 definieren. Diese sind über radiale Bohrungen 29, 30 mit einem Längskanal 31
im Sondengrundkörper 21 verbunden, über den ein Gegendruck aufzubringen ist, sofern
keine weiteren Bohrungen in der Sonde vorgesehen sind oder ein Zwischendruck, sofern
die Sonde weiterhin über die nachstehend beschriebenen Einzelheiten verfügt. Diese
bestehen in einem dritten System radialer Bohrungen 32, die über einen dritten Längskanal
33 gegebenenfalls mit einem Gegendruck für die Zwischen- und Endbereiche beaufschlagt
werden.
Bezugszeichenliste
[0016]
1 Sondengrundkörper
2 Sondenkopf
3 Hülse
4 Hülse
5 Innenrohr
6 Außenrohr
7 Dichtung
8 Dichtung
9 Dichtung
10 Dichtung
11 Dichtung
12 Radialbohrung
13 Radialbohrung
14 Längskanal
15 Stopfen
16 Radialbohrung
17 Radialbohrung
18 Längsnut
19 Radialbohrung
20
21 Sondengrundkörper
22 Hülse
23 Dichtung
24 Dichtung
25 Radialbohrung
26 Längskanal
27 Dichtung
28 Dichtung
29 Radialbohrung
30 Radialbohrung
31 Längskanal
32 Radialbohrung
33 Längskanal
a₁, a₂, a₃ Wirkbereich
b₁, b₂ Zwischenbereich
c Endbereich
d₁, d₂ Gegendruck oder Zwischenbereich
1. Verfahren zum Festlegen von Antriebs- oder Koppelelementen - wie Nocken, Zahnrädern,
Kurbelwangen - oder von Lagerelementen - wie Gleitlagerbuchsen oder vollständigen
Wälzlagern - auf Rohren oder Rohrabschnitten durch hydraulisches Aufweiten des Rohres
im Bereich der jeweiligen Elemente über die Elastizitätsgrenze hinaus gegen eine
elastische Vorspannung in den jeweiligen Elementen, mittels einer Druckmittelsonde,
die durch Dichtungen begrenzte Wirkabschnitte in Zuordnung zu den Elementen aufweist,
die über ein erstes Bohrungssystem der Sonde mit einem Druckmittelerzeuger verbunden
sind, und mit Zwischenabschnitten zwischen einzelnen baute schlitten, die in Verbindung
mit einem zweiten Bohrungssystem der Sonde stehen, sowie mit Endabschnitten die sich
jeweils an die äußersten Wirkabschnitte anschließen, wobei die Wirkabschnitte mit
dem Rohr Wirkbereiche und die Zwischenabschnitte mit dem Rohr Zwischenbereiche, und
die Endabschnitte mit dem Rohr Endbereiche bilden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wirkbereiche mit einem zur Verformung des Rohres über die Elastizitätsgrenze
hinaus geeigneten hohen Wirkdruck beaufschlagt werden und daß die Zwischenbereiche
und die Endbereiche zumindest in Abschnitten beiderseits der Wirkbereiche zumindest
während des Anstehens des hohen Wirkdruckes mit einem über dem Umgebungsdruck und
unter dem zur Verformung über die Elastizitätsgrenze hinaus erforderlichen Druck liegenden
geringeren Gegendruck beaufschlagt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Druckaufbau zunächst ein unterhalb des Wirkdruckes liegender Vordruck zum
Dichtsetzen der Dichtungen in den Wirkbereichen aufgebaut wird und danach der weitere
Druckaufbau in den Wirkbereichen und ein Druckaufbau des Gegendrucks in den Zwischenbereichen
und Endbereichen erfolgt, wobei der Druck in den Wirkbereichen immer höher liegt als
in den Zwischen- und Endbereichen, bis der gewünschte Gegendruck erreicht ist und
danach der weitere Druckaufbau in den Wirkbereichen bis zum gewünschten Wirkdruck
stattfindet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Druckaufbau des Wirkdrucks zu den Wirkbereichen und des Gegendrucks in
den Zwischen- und Endbereichen diese mit einem unterhalb des Gegendruckes liegenden
niedrigen Befülldruck aufgefüllt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Druckabbau nach dem Aufbau und Halten des Wirkdrucks zunächst der Druck in
den Wirkbereichen auf einen unterhalb des Gegendrucks liegenden Zwischendruck abgebaut
wird, um ein Entlasten und Zurückspringen der Dichtungen zu ermöglichen und danach
der weitere Druckabbau in den Wirkbereichen und der Druckabbau des Gegendrucks in
den Zwischenbereichen und Endbereichen gemeinsam stattfindet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtungen mittels der Aufgabe des Befülldrucks in den Wirkbereichen und/oder
in den Zwischenbereichen und Endbereichen bis zur dichtenden Anlage am Rohr verformt
werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein dem Befülldruck entsprechender Druck bereits vor dem Einschieben der Sonde
und/oder noch beim Ziehen der Sonde aus dem Rohrstück zu Spülzwecken aufrechterhalten
wird.
7. Druckmittelsonde mit zumindest zwei voneinander unabhängigen Systemen mit jeweils
einem Längskanal und damit verbundenen radialen Bohrungen, bei der die radialen Bohrungen
des einen Systems in den durch paarweise angeordnete Dichtungen begrenzten Wirkabschnitten
und die radialen Bohrungen des anderen Systems in den dazwischenliegenden Zwischenabschnitten
enden
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils außerhalb der äußeren, durch Dichtungen (10) begrenzten Wirkabschnitte
(a₂) mit Abstand weitere Dichtungen (11) zur Bildung von druckbeaufschlagbaren Endabschnitten
(c) angeordnet sind, daß die Endabschnitte (c) mit dem gleichen System von Längskanälen
(18) und damit verbundenen radialen Bohrungen (16, 17, 19) wie die Zwischenabschnitte
(b) verbunden sind und daß beide Bohrungssysteme gesondert mit Druckerzeugnungsmitteln
verbindbar sind.
8. Druckmittelsonde mit zumindest zwei voneinander unabhängigen Systemen mit jeweils
einem Längskanal und damit verbundenen radialen Bohrungen, bei der die radialen Bohrungen
des einen Systems in den durch paarweise angeordnete Dichtungen begrenzten Wirkabschnitten
enden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die paarweise angeordneten Dichtungen (23, 24) der Wirkabschnitte (a₃) beidseitig
von jeweils zumindest einem durch mit Abstand angeordnete Dichtungen (27, 28) begrenzte
Gegendruckabschnitte (d) eingerahmt sind, die paarweise mit dem zweiten System von
Längskanälen (31) und Radialbohrungen (29, 30) verbunden sind und daß beide Bohrungssysteme
gesondert mit Druckerzeugungsmitteln abdichtend verbindbar sind.
9. Sonde nach Anspruch 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein drittes unabhängiges System mit einem Längskanal (33) und damit verbundenen
radialen Bohrungen (32) vorgesehen ist, wobei ein System mit den den Wirkabschnitten
unmittelbar benachbarten Abschnitten und ein System mit den verbleibenden Zwischen-
und Endabschnitten verbunden ist.
10. Druckerzeuger zur Verbindung mit einer Druckmittelsonde nach einem der Ansprüche
8 bis 9 zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Arbeits- oder Druckumsetzerkolben vorgesehen ist, der beim Arbeitshub zumindest
zwei Druckmittelausgänge mit unterschiedlichem Höchstdruck beaufschlagt.
11. Druckerzeuger nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckverläufe bis zum Höchstdruck an den Druckmittelausgängen zeitlich unterschiedlich
steuerbar sind, insbesondere zeitweise auf untereinander gleicher Druckdifferenz
einstellbar sind.
12. Druckerzeuger nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß an Druckmittelausgängen jeweils mehrere, insbesondere in beliebiger Reihenfolge
veränderbare Drücke einstellbar sind.
13. Druckerzeuger nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Arbeits- oder Druckumsetzerkolben als Differentialkolben ausgebildet ist.
14. Druckerzeuger nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolbenwege und damit die Druckmittelmengen einstellbar bzw. begrenzbar sind.
15. Druckerzeuger nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vom Arbeits- oder Druckumsetzerkolben beaufschlagten Druckräume durch zuschaltbare
Leitungsführungen untereinander oder mit Toträumen verbindbar sind.