[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermeidung der Störung der bei der Bundesbahn
eingerführten magnetischen Achszähler durch Wirbelstrombremsen und magnetische Schienenbremsen
sowie eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens. Magnetische Achszähler werden
bei der Bundesbahn für die selbsttätige Gleisfreimeldung der Strecken- und Bahnhofsgeleise
verwendet. Aufbau und Funktionsweise des magnetischen Achszählers werden z.B. in der
Druckschrift "Elsners Taschenbuch der Eisenbahntechnik 1974" auf den Seiten 103-159
und in der deutschen Offenlegungsschrift Nr. 32 23 126 A1 beschrieben.
Fig.1 zeigt die Schnittzeichnung des bekannten magnetischen Achszählers: Beiderseits der
Schiene 1 sind eine Sendespule 2 und eine Empfangsspule 3 angeordnet. Durch die Sendespule
wird ein magnetisches Wechselfeld mit einer Frequenz von typisch 5 kHz bis 40 kHz
erzeugt. Dieses Wechselfeld induziert in der Empfangsspule eine Signalspannung. Beim
überfahren des Achszählers durch ein Schienenfahrzeug wird durch das Rad 4 die Amplitude
und Richtung des magnetischen wechselfeldes am Ort der Empfangsspule 3 verändert.
Diese Veränderung der Amplitude des magnetischen Wechselfeldes bewirkt eine Änderung
der Amplitude der elektrischen Wechselspannung in der Empfangsspule 3. Aus der Änderung
der magnetischen Wechselspannung werden die Zählimpulse zur Achszählung abgeleitet.
[0002] Für Züge hoher Geschwindigkeit sind zusätzlich zu herkömmlichen Bremsen lineare Wirbelstrombremsen
oder Mangnetschienenbremsen vorteilhaft. Prinzip und Aufbau linearer Wirbelstrombremsen
werden z.B. in der Druckschrift "Prinzip, Entwicklung und Konstruktion der linearen
Wirbelstrombremsen" von U. Kröger, erschienen in TEV-Glas. Ann. 109 (1985) Nr. 9,
S. 368-374, beschrieben. Prinzip und Aufbau von Magnetschienenbremsen werden z. B.
in der Druckschrift "Die Magnetschienenbremse in Schienenfahrzeugen", erschienen in
"Knorr heute - Information und -Themen aus dem Hause Knorr Bremse", Ausgabe März 1976,
beschrieben.
[0003] Fig.2 zeigt eine schematische Darstellung der bekannten linearen Wirbelstrombremse. Die
lineare Wirbelstrombremse besteht aus einem Eisenjoch 10 mit mehreren Polkernen 11.
Über elektrische Spulen 12 oder von Dauermagneten werden die Polschuhe magnetisch
so erregt, daß alternierende magnetische Nord- und Südpole entstehen. Wird die Wirbelstrombremse
durch das fahrende Schienenfahrzeug über die Schiene bewegt, so werden in der Schiene
Wirbelströme induziert und von diesen Wirbelströmen sekundäre Magnetfelder erzeugt.
Durch die Überlagerung dieser Magnetfelder ergibt sich eine der Fahrtrichtung entgegenwirkende,
horizontale Kraftkomponente, die Bremskraft.
[0004] Da die für das in dieser Erfindung vorgeschlagene Verfahren und die Anordnungen zur
Durchführung des Verfahrens maßgeblichen Details der linearen Wirbelstrombremse und
der Magnetschienenbremse übereinstimmen, wird bei der folgenden Beschreibung der Erfindung
keine Fallunterscheidung zwischen der linearen Wirbelstrombremse und der Magnetschienenbremse
getroffen und der übergeordnete Begriff Schienenbremse verwendet. Des weiteren sei
hier festgestellt, daß das in der Erfindung vorgeschlagene Verfahren und die geoffenbarten,
erfindungsgemäßen Anordnungen ganz allgemein zur Vermeidung von durch Schienenbremsen
hervorgerufenen Störungen von Achszählern geeignet ist, so daß die Erfindung ganz
allgemein Schienenbremsen betrifft und nicht auf magnetische Schienenbremsen im allgemeinen
und magnetische Schienenbremsen der oben erwähnten Typen beschränkt ist.
[0005] Beim Einsatz der Schienenbremse ergeben sich im Zusammenhang mit den bereits eingeführten
magnetischen Achszählern dadurch Schwierigkeiten, daß die Schienenbremse in ähnlicher
Weise wie ein Rad Zählimpulse des Achszählers hervorrufen kann.
[0006] Es bestand die Aufgabe, die von der Schienenbremse hervorgerufenen Störimpulse zu
unterdrücken, ohne an den bereits in großer Zahl installierten Achszählern irgendwelche
Änderungen oder Ergänzungen vornehmen zu müssen. Eine bereits bekannte Methode zur
Unterdrückung der Störeinflüsse von Magnetschienenbremsen auf Achszähler wird in der
österreichischen Patenschrift Nr. 317 290 beschrieben. Darin wird die Anbringung einer
sich über die gesamte Länge der Schienenbremse erstreckenden Stange aus ferromagnetischem
Material seitlich an der Schienenbremse beschrieben. Durch diese Anordnung kann die
Aufgabe nicht gelöst werden, da in wichtigen Fällen die Wirkung nicht ausreichend
ist. In der nicht veröffentlichten, deutschen Patentanmeldung P 37 43 934.0 wird die
Anbringung eines Leitbleches aus ferromagnetischem Material im Bereich der unteren
Längskante des Bremsmagneten vorgeschlagen. Auch bei dieser Anordnung ist die erzielte
Wirkung in einigen wichtigen Fällen nicht ausreichend.
[0007] Die Aufgabe, die von der Schienenbremse hervorgerufenen Störimpulse zu unterdrücken,
wird erfindungsgemäß durch eine frequenzselektive magnetische Abschirmung an der Unterseite
der Schienenbremse gelöst, die die Beeinflussung des Sensors durch die Schienenbremse
unterbindet. Durch die frequenzselektive magnetische Abschirmung wird ein durch die
Schienenbremse ausgelöstes Ansprechen des Achszählers wirkungsvoll unterbunden. Im
Vergleich zu einer nicht frequenzselektiven magnetischen Abschirmung bietet die frequenzselektive
magnetische Abschirmung folgenden Vorteil: Wie im folgenden noch erläutert wird, ist
die frenquenzselektive magnetische Abschirmung bei vergleichbarer Wirkung mit einem
kleineren Volumen realisierbar als eine nicht frequenzselektive magnetische Abschirmung.
Das bedeutet, daß bei dem für die Unterbringung der magnetischen Abschirmung zur Verfügung
stehenden, begrenzten Volumen die frequenzselektive magnetische Abschirmung wesentlich
wirkungsvoller ist als eine nicht frequenzselektive magnetische Abschirmung.
[0008] Fig.3a zeigt die schematische Darstellung einer Anordnung zur Durchführung des Verfahrens.
Beiderseits der Schiene 1 sind eine Sendespule 2 und eine Empfangsspule 3 eines Achszählers
angeordnet. Durch die Sendespule 2 wird ein magnetisches Wechselfeld mit einer Frequenz
von typisch 5 kHz bis 40 kHz erzeugt. Dieses Wechselfeld induziert in der Empfangsspule
3 eine Signalspannung. Oberhalb der Schiene 1 sind die magnetische Schienenbremse
20 und die mit der Schienenbremse verbundene, frequenzselektive magnetische Abschirmung
21 dargestellt. Die magnetische Schienenbremse 20 würde aufgrund ihrer magnetischen
Leitfähigkeit bei Nichtvorhandensein der frequenzselektiven magnetischen Abschirmung
zu einer Erhöhung des von der Sendespule 2 ausgehenden magnetischen Flusses durch
die Empfangsspule 3 führen und dadurch die gleiche Wirkung wie ein den Achszähler
passierendes Rad hervorrufen. Durch die frequenzselektive magnetische Abschirmung
21 wird der von der Sendespule 2 ausgehende magnetische Fluß durch die Empfangsspule
3 herabgemindert. Dadurch wird verhindert, daß beim Passieren des Achszählers durch
eine Schienenbremse der von der Sendespule 2 ausgehende magnetische Fluß durch die
Empfangsspule 3 jenen Schwellwert erreicht, der zur Auslösung eines Achszählimpulses
führt.
[0009] Eine erfindungsgemäße Anordnung einer frequenzselektiven magnetischen Abschirmung
besteht nach
Fig.4 in einer ein- oder mehrlagigen Drahtspule 22, welche mit einem reaktiven elektrischen
Zweipolelement 23 verbunden ist. Diese im folgenden als Abschirmspule bezeichnete
ein- oder mehrlagige Drahtspule 22 wirkt in folgender Weise: Das von der Sendespule
eines Sensors ausgehende, primäre magnetische Wechselfeld induziert in der Abschirmspule
eine elektromotorische Kraft. Das elektrische Zweipolelement 23 schließt den Stromkreis
der Abschirmspule. Dadurch entsteht aufgrund der induzierten elektromotorischen Kraft
ein Strom, welcher ein sekundäres magnetisches Feld hervorruft. Dieses sekundäre magnetische
Feld überlagert sich dem primären magnetischen Feld und kompensiert den vom primären
magnetischen Feld gebildeten magnetischen Fluß durch die Abschirmspule. Erfindungsgemäß
wird vorgeschlagen, den elektrischen Zweipol 23 so auszubilden, daß der Realteil seiner
Impedanz möglichst klein ist und der Imaginärteil der Impedanz negativ und bei der
Frequenz des magnetischen Wechselfeldes des Achszählers bzw. bei mehreren verwendeten
Frequenzen eines Achszählers bzw. verschiedener Achszähler unterschiedlichen Typs
entgegengesetzt gleich groß ist wie die aufgrund der unvermeidlichen Induktivität
der Abschirmspule auftretende positive Reaktanz der Abschirmspule. Durch diesen im
folgenden Kompensationszweipol genannten elektrischen Zweipol 23 wird die positive
Reaktanz der Abschirmspule bei einer oder mehreren von dem/den Achszähler(n) benutzten
Frequenzen kompensiert. Dadurch wird die in der Abschirmspule induzierte elektromotorische
Kraft bei diesen Frequenzen kurzgeschlossen. Das bewirkt, daß sich in der Abschirmspule
ein sekundäres magnetisches Feld aufbaut, dessen sekundärer magnetischer Fluß den
primären magnetischen Fluß durch die Abschirmspule voll kompensiert. Die Frequenzen,
für die die angegebene Bedingung erfüllt ist, werden im folgenden als Kompensationsfrequenzen
bezeichnet. Die Bedingung eines möglichst niedrigen Realteils der Impedanz des Kompensationszweipols
läßt sich in bekannter Weise durch Ausbildung des Kompensationszweipols als Reaktanzzweipol
realisieren. Ein Reaktanzzweipol läßt sich in bekannter Weise unter ausschließlicher
Verwendung von Kondensatoren und Induktivitäten aufbauen, wobei bei diesen Bauelementen
eine hohe elektrische Güte anzustreben ist.
[0010] Durch die Kompensation der Induktivität der Abschirmspule durch den Kompensationszweipol
ergibt sich der erfindungsgemäße Vorteil, auch mit einer Abschirmspule mit verhältnismäßig
geringem Drahtquerschnitt bei einer oder mehreren Kompensationsfrequenzen die Wirkung
einer massiven Abschirmung zu erzielen.
[0011] Als einfachste Ausbildunmg der erfindungsgemäßen Anordnung für eine einzige Kompensationsfrequenz
wird eine Anordnung nach
Fig.4 vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß es sich bei dem Zweipolelement
23 um einen Kondensator handelt, wobei die Blindimpendanz des Kondensators bei der
vom Achszähler benutzten Frequenz entgegengesetzt gleich groß ist wie die Blindimpedanz
der Abschirmspule. Das wird in bekannter Weise dadurch erreicht, daß die Kapazität
des Kondensators so gewählt wird, daß der Kondensator gemeinsam mit der Induktivität
der Abschirmspule einen elektrischen Schwingkreis bildet, welcher bei der Kompensationsfrequenz
auf Resonanz abgestimmt ist.
[0012] Eine erfindungsgemäße Anordnung zur Durchführung dieses Verfahrens besteht aus einer
ein- oder mehrlagigen Drahtspule, im folgenden Abschirmspule genannt, welche eine
Unterbrechung aufweist, die durch einen Kondensator überbrückt ist.
Fig.5a zeigt eine einlagige Drahtspule 22, welche durch einen Kondensator 24 überbrückt
ist.
Fig.5b zeigt eine mehrlagige Drahtspule 25, welche durch einen Kondensator 26 überbrückt
ist. In beiden Fällen ist die Drahtspule 22 bzw. 25 und der Kondensator 24 bzw. 26
bei der Frequenz der Wechselspannung, mit welcher der Sender des Achszählers nach
Fig.1 erregt wird, auf Resonanz abgestimmt. Die Abschirmspule wird vorteilhafterweise aus
Kupferdraht oder einem anderen Material möglichst hoher elektrischer Leitfähigkeit
hergestellt. Die Spuleninduktivität und die Kapazität bilden dabei einen auf Resonanz
abgestimmten Schwingkreis. Eine derartige Abschirmspule sperrt bei der Resonanzfrequenz
einen magnetischen Wechselfeld-Fluß. Die Anbringung einer derartigen Rahmenspule erfolgt
vorteilhafterweise nach
Fig.3a auf der der Schiene zugewandten Unterseite der Schienenbremse 20. Die Wirkung der
Anordnung beruht darauf, daß ein äußeres Magnetfeld in der Abschirmspule einen Strom
induziert, welcher ein magnetisches Gegenfeld aufbaut, so daß der gesamte, sowohl
vom äußeren Magnetfeld und vom in der Abschirmspule induzierten elektrischen Strom
herrührende, magnetische Fluß durch die Abschirmspule verschwindet.
[0013] Da insbesondere im oberen Teil des benutzten Frequenzbereiches der Skineffekt bereits
eine Rolle spielt und den Realteil der Impedanz der Kompensationsspule verschlechtert,
wird in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, die Abschirmspule
so auszubilden, daß sie aus einem Bündel von mehreren, voneinander isolierten Leitern
gewickelt ist. Durch diese in der Hochfrequenztechnik an sich bekannte Methode wird
erreicht, daß der in der Abschirmspule fließende Strom sich gleichmäßiger über den
gesamten Leiterquerschnitt verteilt und der Erhöhung des Wirkwiderstandes der Abschirmspule
aufgrund des Skineffektes entgegenwirkt. In einer darauf aufbauenden weiteren, vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, die einzelnen Leiter innerhalb des
Leiterbündels so zu führen, daß sie über die Länge des Leiterbündels abwechselnd im
Inneren und an der Oberfläche des Leiterbündels verlaufen. Dadurch erfolgt in bekannter
Weise eine weitere Verbesserung der gleichmäßigen Stromverteilung über den gesamten
Leiterquerschnitt und eine damit verbundene Erhöhung der Güte der Abschirmspule.
[0014] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens und der erfindungsgemäßen Anordnung
zur Durchführung des Verfahrens wird die Drahtspule mit einem Reaktanznetzwerk verbunden,
welches bei mehreren Kompensationsfrequenzen eine kapazitive, d.h. negative Reaktanz
aufweist, welche der induktiven, d.h. positiven Reaktanz der Abschirmspule entgegengesetzt
gleich groß ist. Es ist in bekannter Weise möglich ein derartiges Reaktanznetzwerk
für beliebig viele Kompensationsfrequenzen zu dimensionieren. Durch ein für mehrere
Kompensationsfrequenzen ausgelegtes Reaktanznetzwerk läßt sich diese Anordnung für
jeden Achszähler verwenden, dessen Magnetfeldfrequenz mit einer dieser Kompensationsfrequenz
zusammenfällt.
Fig.6 zeigt ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Anordnung für drei Kompensationsfrequenzen,
bestehend aus einer Abschirmspule 30 und einem Kompensationsnetzwerk. Das Kompensationsnetzwerk
besteht aus den Kondensatoren 31, 33 und 35 und den Induktivitäten 32 und 34. L0 ist
der Induktivitätswert der Abschirmspule, L2 und L4 sind die Induktivitätswerte der
Induktivitäten 32 und 34 und C1 , C3 und C5 sind die Kapazitätswerte der Kondensatoren
31, 33 und 35. Für einen vorgegebenen Induktivitätswert L0 der Abschirmspule ist das
Kompensationsnetzwerk so dimensioniert, daß die Impedanz am Klemmenpaar 36 und 37
in der die Abschirmspule 30 mit dem Kompensationsnetzwerk nochmals zeigenden
Fig.7 bei allen Kompensationsfrequenzen gleich Null ist. Das Netzwerk nach Fig.7 wird mit
Hilfe der Methode Kettenbruchentwicklung so dimensioniert, daß die Reaktanzfunktion
des Netzwerkes bei den Kompensationsfrequenzen Nullstellen aufweist. Die Dimensionierung
des Netzwerkes nach Fig.7 mit Hilfe der Kettenbruchentwicklung wird in der Literatur
vielfach beschrieben, z.B. in dem Buch "Synthesis of Passive Networks" von Ernst A.
Guillemin, erchienen 1957 (Verlag John Wiley, Library of Congress Catalog Card Number
57-8886) S. 95 ff.
[0015] Für die Kompensationsfrequenzen 10 kHz, 30 kHz und 43 kHz ist ein Dimensionierungsbeispiel
mit Hilfe der Methode der Kettenbruchentwicklung durch
L0 = 0.6500 mH
C1 = 34.897 nF
L2 = 1.5341 mH
C3 = 36.875 nF
L4 = 1.4355 mH
C5 = 53.024 nF
gegeben.
[0016] Die Dimensionierung eines Kompensationsnetzwerkes mit Hilfe der Kettenbruchentwicklung
läßt sich für eine beliebige Anzahl von Kompensationsfrequenzen durchführen, wobei
für eine Anzahl N von Kompensationsfrequenzen N Kondensatoren und N-1 Induktivitäten
benötigt werden. Bei den Induktivitäten wurde hier die Abschirmspule nicht mitgezählt.
[0017] Die Methode der Kettenbruchentwicklung und die daraus folgende Netzwerkstruktur stellen
nur einen möglichen Lösungsweg zur Bestimmung der Struktur des Kompensationsnetzwerkes
und zur Bestimmung der Werte der Elemente des Kompensationsnetzwerkes dar. Das Problem
kann mit Hilfe einer Reihe von bekannten Methoden der Netzwerktheorie mit Reaktanznetzwerken
unterschiedlicher Struktur gelöst werden. Diese unterschiedlichen Lösungen sind zueinander
technisch äquivalent und können nicht als eingenständige neue Lösungen des Problems
betrachtet werden.
[0018] Im allgemeinsten Fall besteht die erfindungsgemäße Anordnung nach
Fig.8 aus Abschirmspule 30 und Kompensationsnetzwerk 38. Das Kompensationsnetzwerk 38 ist
dabei so zu dimensionieren, daß zwischen den Klemmen 36 und 37 in der diese Anordnung
nochmals zeigenden
Fig.9 bei den Kompensationsfrequenzen die Impedanz Nullstellen aufweist. Die Abschirmspule
30 ist bei der Dimensionierung des Netzwerkes 38 als Induktivität zu behandeln. Da
dieses Problem mit einer Reihe von Standardmethoden der Netzwerktheorie ohne erfinderisches
Zutun auf verschiedene Arten gelöst werden kann, stellen Anordnungen mit Kompensationsnetzwerken,
die von der in Fig.6 gezeigten Struktur abweichen, keine im Vergleich zum hier Geoffenbarten
neuartige Lösungen dar.
[0019] In einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist die Abschirmspule 27 entsprechend
Fig.3b seitlich an der der Schiene 1 zugewandten Unterseite der Schienenbremse 20 angebracht.
Die Anbringung der Abschirmspule gestaltet sich dadurch besonders einfach.
[0020] Entsprechend
Fig.3c wird die als Rahmenspule ausgebildete Abschirmspule vorteilhafterweise auf der Innenseite
des Geleises, auf welcher die Empfangsspule angeordnet ist, nach unten abgewinkelt.
Dadurch ergibt sich eine besonders wirkungsvolle Unterdrückung des Magnetfeldes am
Ort der Empfangsspule.
[0021] In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Anordnung wird eine mehrlagige
Rahmenspule entsprechend
Fig.10 in zwei Teilbereiche aufgeteilt, wobei die der Empfangsspule nähergelegene Seite
der Rahmenspule einige zusätzliche Windungen erhält, die nur einen Teil der Fläche
der Gesamtspule überdecken. Innerhalb dieser Teilfläche entsteht eine Überkompensation
des magnetischen Wechselfeldes und eine Feldumkehr gegenüber dem ursprünglichen Feld.
Damit können die an der Rahmenspule vorbeigehenden Feldanteile am Ort der Empfangsspule
voll kompensiert werden.
[0022] In einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung sind mehrere Abschirmspulen entlang
der gesamten Länge der Schienenbremse hintereinander angeordnet. Durch Anbringung
mehrerer kürzerer Abschirmspulen hintereinander wird die Wirkung der Anordnung verstärkt,
da in jedem von einer Abschirmspule abgedeckten Längenabschnitt der in diesem Abschnitt
auftretende magnetische Fluß kompensiert wird.
[0023] Eine besonders vorteilhafte raumsparende und effektive Anordnung ergibt sich, wenn
wenigstens ein Teil der magnetischen Abschirmung, insbesondere der Spule 21 nach Fig.3,
sich in einem, bezogen auf die Schiene 1, vom Spurkranz 4a des Rades 4 nach Fig.1
besetzbaren Raum befindet.
[0024] Gleiche Bezugszahlen beziehen sich in den Zeichnungen und der Beschreibung auf gleiche
oder einander entsprechende Teile.
1. Verfahren zur Vermeidung der Störung der bei der Bundesbahn eingeführten, magnetischen
Achszähler, welche mit seitlich und unterhalb der Schienenoberfläche angeordneten,
magnetischen Sensoren versehen sind, durch Schienenbremsen (20) sowie Anordnung zur
Durchführung des Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, daß an der Schienenbremse (20)
eine eine frequenzselektive, auf die vom Sensor benutzte Frequenz abgestimmte bzw.
auf mehrere von unterschiedlichen Sensoren benutzte Frequenzen abgestimmten, magnetische
Abschirmung (21) angebracht wird, die die Beeinflussung des Sensors durch die Schienenbremse
(20) unterbindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1 sowie eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Schienenbremse (20) als frequenzselektive magnetische
Abschirmung (21) eine ein- oder mehrlagige Drahtspule (22;25) angebracht ist, welche
mit einem reaktiven, elektrischen Zweipolelement (23) verbunden ist.
3. Verfahren und Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei dem Zweipolelement (23) um einen Kondensator (24,26) handelt, wobei die
Blindimpedanz des Kondensators bei der vom Achszähler benutzten Frequenz entgegengesetzt
gleich groß ist wie die Blindimpedanz der Drahtspule (22,25).
4. Verfahren und Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei dem Zweipolelement (23) um ein Netzwerk (38) aus Kondensatoren (31,33,35)
und Induktivitäten (32,34) handelt, welches bei einer oder mehreren Frequenzen bzw.
in einem oder mehreren Frequenzbereichen, die für die Magnetfelder von Achszählern
eines Typs oder unterschiedlicher Typen verwendet werden, eine entgegengesetzt gleich
große Impedanz wie die Blindimpedanz der Drahtspule (30) aufweist.
5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drahtspule (27) seitlich an der der Schiene (1) zugewandten Unterseite der
Schienenbremse (20) angebracht ist und die ganze Länge der Schienenbremse einnimmt.
6. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die mehreren Drahtspulen seitlich an der der Schiene (1) zugewandten Unterseite
der Schienenbremse (20) angebracht sind und insgesamt die ganze Länge der Schienenbremse
einnehmen.
7. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drahtspule die Schienenbremse (20) an ihrer der Schiene (1) zugewandten Unterseite
entlang ihrer ganzen Länge umschlingt.
8. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drahtspule einzelne Polschuhe oder Gruppen von Polschuhen der Schienenbremse
(20) an ihrer der Schiene (1) zugewandten Unterseite entlang ihrer ganzen Länge umschlingt.
9. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drahtspule an der der Schiene (1) zugewandten Unterseite der Schienenbremse
(20) angeordnet ist und ein erster Teil der Windungen der Drahtspule die Schienenbremse
entlang ihrer ganzen Länge umschlingt und ein zweitere Teil der Windungen nur einen
Teil der vom ersten Teil der Windungen umschlossenen Fläche umschließt.
10. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drahtspule an der der Schiene (1) zugewandten Unterseite der einzelnen Polschuhe
oder Gruppen von Polschuhen der Wirbelstrombremse oder magnetischen Schienenbremse
angordnet ist und ein erster Teil der Windungen der Drahtspule diese Polschuhe oder
Gruppen von Polschuhen die Schienenbremse umschlingt und ein zweiter Teil der Windungen
nur einen Teil der vom ersten Teil der Windungen umschlossenen Fläche umschließt.
11. Anordnung nach Anspruch 9 bzw. 10, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Teil
der Windungen, welcher nur einen Teil der vom ersten Teil der Windungen umschlossenen
Fläche umschließt, auf der der Empfangsspule (3) des magnetischen Achszählers zugewandten
Seite der Schienenbremse (20) angeordnet ist.
12. Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drahtspule aus einem Bündel von mehreren voneinander isolierten Leitern gewickelt
ist.
13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Leiter innerhalb
des Leiterbündels so geführt werden, daß sie über die Lange des Leiterbündels abwechselnd
im Inneren und an der Oberfläche des Leiterbündels verlaufen.
14. Anordnung nach einem der Ansprüche 7, 8, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drahtspule auf der Seite der Schiene (1), auf welcher sich die Empfangsspule (3)
des Achszählers befindet, gegebenenfalls der Innenseite des Geleises, nach unten abgewinkelt
ist.
15. Anordnung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Teil der magnetischen Abschirmung, insbesondere der Drahtspule,
sich in einem, bezogen auf die Schiene (1), vom Spurkranz (4a) eines Schienenfahrzeug-Rades
(4) besetzbaren Raum befindet.