[0001] Die Erfindung betrifft eine Betonschwelle mit Mitteln zum seitlichen Abstützen einer
Schiene und mit Federklammern nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Derartige Betonschwellen mit Schienenbefestigung sind aus der DE-PS 34 08 597 bekannt
und haben sich bewährt. Sie dienen als Querschwellen, die mit Schienen elastisch
verbunden ein Gleisrost bilden, das allen Anforderungen eines modernen Eisenbahnbetriebes
gerecht wird. Nachteilig bei dieser Schienenbefestigung sind für eine Schwelle vier
verhältnismäßig aufwendige Stahleinsatzteile erforderlich, die mit der Schwelle vergossen
werden. Darüber hinaus wird an der Schwellenoberfläche, d. h., in einem exponierten
Bereich Stahl eingesetzt, der stärksten Korrosionsangriffen ausgesetzt ist.
[0003] Von daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese bekannte Betonschwelle
mit Schienenbefestigung so weiterzubilden, daß ein einfaches und preiswertes Bauteil
zum Halten und Führen der Schienenbefestigung vorgesehen werden kann und Stahlteile,
die mit dem Beton vergossen sind, nicht direkt der Oberflächenkorrosion ausgesetzt
sind.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Ansprüches
1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausbildungsformen sind in den Unteransprüchen
2 bis 6 wiedergegeben.
[0005] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Verbindung
zwischen Schiene und Betonquerschwelle mit einfachsten Mitteln preiswert und gut realisiert
werden kann. Darüber hinaus ist das mit der Betonschwelle verbundene Halteelement
nicht mehr dem direkten Korrosionsangriff ausgesetzt, insbesondere wenn die erfindungsgemäße
Ausnehmung an der Schwellenoberkante durch einen entsprechenden Deckel verschlossen
ist. Durch die vorteilhafte Ausbildung nach Anspruch 2 wird eine elektrische Isolierung
zwischen Schiene und Schwelle erzielt, so daß die Verbindung den Anforderungen der
modernen Signaltechnik genügt. Die Ausbildung nach Anspruch 3 bewirkt eine überraschend
gute Krafteinleitung der im Fahrbetrieb auf die Schiene einwirkenden Kräfte, wobei
bei der Ausbildung nach Anspruch 4 eine gute Verbindung zwischen Beton und Ankersteg,
hervorgerufen durch die große Oberfläche des Ankersteges, erreicht wird.
[0006] Zwar ist es nach der GB-PS 1 010 878, insbesondere Figuren 4 bis 9 vorbekannt, Federklammern
dadurch in der Höhe zu fixieren, daß sie mit den in Ausnehmungen der schwelle ragenden
Schäften Armierungsdrähte untergreifen. Diese Ausbildung zeigt dem Fachmann jedoch
keinen Weg zur Lösung nach der Erfindung, da hier wie bei dem Gegenstand nach der
DE-PS 34 08 597 besondere Führungselemente an der Schwellenoberseite vorgesehen sind.
[0007] Erst der Gedanke, die Schienenseitenkräfte über eine Zwischenlage direkt vom Schienenfuß
auf die Ausnehmung der Schwelle und ausschließlich die vertikal abhebenden Kräfte
der Schiene über die Federklammer zu übertragen, führte zu der erfindungsgemäßen Lösung.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch die Schiene mit Längsschnitt durch die Schwelle und
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Schwelle mit Seitenansicht der Schiene
[0009] Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, ist die Betonschwelle 1 im Bereich der Schienenauflage
mit einer Schienenausnehmung 2 versehen. Im Ausführungsbeispiel hat die Schienenausnehmung
2 eine Tiefe, die der Dicke der Schienenunterlagsplatte 3 und der Höhe des Schienenfußes
4 an der Außenkante beträgt. Die Schienenausnehmung 2 hat eine Breite entsprechend
der Breite des Schienenfußes 4 zuzüglich der doppelten Dicke des zwischenliegenden
Schenkels 5 des T-Profils 6. Fig. 2 zeigt im rechten Teil einen versetzten Schnitt
hinter dem Schienenfuß 4, der die Anlagefläche 7 der Schienenausnehmung 2 zeigt.
Die Schiene 8 liegt über die Schienenunterlagsplatte 3 in der Schienenausnehmung 2
mittig auf der Betonschwelle 1 auf.
[0010] Entsprechend den Erfordernissen der Gleislage wird die Schienenausnehmung 2 oder
die Schienenunterlagsplatte 3 mit einer Neigung ausgebildet, die im Ausführungsbeispiel
nicht dargestellt ist. Zwischen Schienenfuß 4 und seitlicher Begrenzung der Schienenausnehmung
2 sind beidseitig T-Profile 6 angeordnet. Dabei ist vorgesehen, daß ein Schenkel 5
in den Zwischenraum eingreift, ein Schenkel 9 den Schienenfuß 4 übergreift und ein
Schenkel 10 auf der Schwellenoberseite 11 aufliegt. Der auf der Schwellenoberseite
11 aufliegende Schenkel 10 besitzt einen Rücksprung zur Durchführung der Federklammer
12.
[0011] In alternativer Ausbildung ist es vorgesehen, den auf der Schwellenoberseite 11
aufliegenden Schenkel 10 entfallen zu lassen, so daß sich ein L-Profil ergibt. Die
Federklammern 12 sind aus flachem Federmaterial gebogen. Ihre Enden liegen als Niederhaltefinger
13, 14 indirekt über dem Schenkel 9 des T-Profils 6 auf dem Schienenfuß 4 auf. Die
Niederhaltefinger 13, 14 setzen sich in Federschlaufen 15, 16 fort, die über eine
Verbindungsschlaufe 17 miteinander verbunden sind. Die Verbindungsschlaufe 17 der
Federklammer 12 untergreift im Einbauzustand, wobei die Federschlaufen 15, 16 die
vorgesehene Niederhaltekraft auf den Schienenfuß 4 ausüben, einen Ankersteg 18, der
mit seinem Ende 19 jeweils in eine Ausnehmung 20 der Schwelle ragt, die zur Einführung
und zur Fixierung der Verbindungsschlaufe 17 der Federklammer 12 vorgesehen ist.
[0012] Im Ausführungsbeispiel ist der Ankersteg 18 aus einem V-förmig gefalteten, nach oben
geöffnetem Blech gebildet und an der Unterseite mit einer entsprechend der Form der
Verbindungsschlaufe 17 angepaßten Abrundung versehen. Eine Entwässerungsbohrung 21
setzt die Ausnehmung 20 nach unten fort und durchdringt die Schwelle vertikal. Ein
nicht dargestellter Deckel dient zum Verschließen der Ausnehmung 20 an der Schwellenoberseite
11.
[0013] Die Ausnehmung 20 ist mit einem Mantel 22 versehen. Dieser Mantel 22 ist vorzugsweise
ein einfaches dünnwandiges Kunststoffspritzteil. Er wird in die Gießform für die
Betonschwelle 1 eingelegt und kann mit einer Nase 23 zusätzlich dazu verwendet werden,
den Ankersteg 18 während des Gießens der Betonschwelle 1 zu positionieren und zu halten.
1 Betonschwelle
2 Schienenausnehmung
3 Schienenunterlagsplatte
4 Schienenfuß
5 Schenkel
6 T-Profil
7 Anlagefläche
8 Schiene
9 Schenkel
10 Schenkel
11 Schwellenoberseite
12 Federklammer
13 Niederhaltefinger
14 Niederhaltefinger
15 Federschlaufe
16 Federschlaufe
17 Verbindungsschlaufe
18 Ankersteg
19 Ende
20 Ausnehmung
21 Entwässerungsbohrung
22 Mantel
23 Nase
1. Betonschwelle mit Mitteln zum seitlichen Abstützen einer Schiene und mit Federklammern
mit als Schlaufen ausgebildeten, in Niederhaltefinger auslaufenden Enden zum federnden
Niederhalten der Schiene und einer diese verbindende, in eine die Betonschwelle nur
teilweise durchdringende Ausnehmung eingreifende und im Einbauzustand eine Stahleinlage
untergreifende Verbindungsschlaufe, dadurch gekennzeichnet, daß L- oder T-Profile
(6) den Schienenfuß (4) übergreifend mit einem Schenkel (5) zwischen Schienenfußaussenkanten
und Schienenausnehmung (2) angeordnet sind, die Federklammern (12) mit ihren Niederhaltefingern
(13, 14) auf dem den Schienenfuß (4) übergreifenden Schenkel (9) der L- oder T-Profile
(6) aufliegen und mit der Verbindungsschlaufe (17) einen unterhalb der Schiene (8)
in die Betonschwelle (1) eingebetteten, in die unarmierten Ausnehmungen (20) ragenden
Ankersteg (18) untergreifen.
2. Betonschwelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die L- oder T-Profile
(6) aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff, vornehmlich aus Kunststoff bestehen
und zwischen Schienenfuß (4) und Schwellenoberseite (5) eine ebenfalls elektrisch
isolierende Schienenunterlagsplatte (3) angeordnet ist.
3. Betonschwelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ankersteg
(18) an der Unterseite mit einer entsprechend der Form der Verbindungsschlaufe (17)
angepaßten Abrundung ausgebildet ist.
4. Betonschwelle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ankersteg (18) aus einem Vförmig gefalteten, nach oben geöffneten Blech gebildet
ist.
5. Betonschwelle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Schienenausnehmung (2) über die Breite des Schienenfußes (4) und der
Federklammern (12) erstreckt.
6. Betonschwelle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche der Ausnehmung (20) mit einem Mantel (22) vorzugsweise aus Kunststoff
ausgebildet ist.