(57) Ein pastöses, phosphatfreies Waschmittel, das sich insbesondere zum Waschen stark
verschmutzter Arbeitskleidung eignet und keinen störenden Schaum entwickelt, enthält
im wesentlichen (A) 1 bis 3 Gew.-% Natriumalkylbenzolfulfonat mit linearen, 9 bis
13 C-Atome aufweisenden Alkylketten, (B) 14 bis 18 Gew.-% eines linearen oder in 2-Stellung
methylverzweigten gesättigten, primären Alkohols mit 12 bis 15 C-Atomen, enthaltend
2 bis 4 Ethylenglykolethergruppen, (C) 12 bis 16 Gew.- eines linearen oder in 2-Stellung
methylverzweigten, gesättigten, primären Alkohols mit 12 bis 15 C-Atomen, enthaltend
6 bis 8 Ethylenglykolethergruppen, (D) 50 bis 65 Gew.-% Natriumsilikat der Zusammensetzung
Na₂O : SiO₂ = 1 : 0,8 bis 1 : 1,5, (E) 2 bis 8 Gew.-%, bezogen auf Natriumsalz, mindestens
eines Komplexierungsmittels aus der Klasse der Nitrilotriessigsäure und der Polyphosphonsäuren,
(F) 0,5 bis 2,5 Gew.-% wasserlösliche Polymere mit vergrauungsinhibierender Wirkung,
(G) 0 bis 5 Gew.-% an sonstigen nichttensidischen bzw. nicht gerüststoffartigen Waschmittelbestandteilen
und (H) weniger als 4 Gew.-% Wasser. Die Paste kann mittels automatischer Dosiervorrichtungen
in die Waschmaschine eingespeist werden.
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein pastöses, phosphatfreies Waschmittel, das
sich insbesondere zum Waschen stark verunreinigter, beispielsweise mit Mineralöl
verschmutzter Arbeitskleidung eignet und bei seiner Anwendung in Waschautomaten keine
störenden Schaummengen entwickelt. Dabei soll das Mittel auch unter besonders kritischen
Bedingungen, d. h. auch bei Verwendung von enthärtetem Wasser, wie es in gewerblichen
Wäschereien üblicherweise benutzt wird, sowohl im Hauptwaschgang als auch in der Nachspülphase
nur unwesentlich schäumen, so daß es in den automatischen Waschanlagen nicht zu Betriebsstörungen
kommt.
[0002] Pastöse Waschmittel, insbesondere solche mit hohem Gehalt an stark alkalischen Bestandteilen,
wie Natriummetasilikat bzw. Soda, besitzen gegenüber pulverförmigen Mitteln den Vorteil,
daß sie staubfrei gehandhabt und dosiert werden können. Sie eignen sich besonders
für automatische Dosiervorrichtungen. Ihre Problematik besteht darin, daß sie in einem
größeren Temperaturbereich hinreichend fließfähig sein müssen, was die Rezepturfreiheit
erheblich einengt, insbesondere wenn hohe Anteile an festen Wirkstoffen in die Paste
eingearbeitet werden sollen. Weiterhin wird verlangt, daß sich die Mittel während
der Lagerung nicht entmischen. Weiterhin wird angestrebt, keine Lösungsmittel und
Suspensionsstabi lisatoren zu verwenden, da sie bei der Anwendung nichts zur Waschleistung
beitragen.
[0003] Gegenstand der Erfindung, mit der diese Aufgabe gelöst wird, ist ein pastöses, phosphatfreies
Waschmittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an folgenden Bestandteilen:
A) 1 bis 3 Gew.-% Natriumalkylbenzolsulfonat mit linearen, 9 bis 13 C-Atome aufweisenden
Alkylketten,
B) 14 bis 18 Gew.-% eines linearen oder in 2-Stellung methylverzweigten gesättigten,
primären Alkohols mit 12 bis 15 C-Atomen, enthaltend 2 bis 4 Ethylenglykolethergruppen,
C) 12 bis 16 Gew.-% eines linearen oder in 2-Stellung methylverzweigten, gesättigten,
primären Alkohols mit 12 bis 15 C-Atomen, enthaltend 6 bis 8 Ethylenglykolethergruppen,
D) 50 bis 65 Gew.-% Natriumsilikat der Zusammensetzung Na₂O : SiO₂ = 1 : 0,8 bis 1
: 1,5
E) 2 bis 8 Gew.-%, bezogen auf Natriumsalz, mindestens eines Komplexierungsmittels
aus der Klasse der Nitrilotriessigsäure und der Polyphosphonsäuren,
F) 0,5 bis 2,5 Gew.-% wasserlösliche Polymere mit vergrauungsinhibierender Wirkung,
G) 0 bis 5 Gew.-% an sonstigen nichttensidischen bzw. nicht gerüststoffartige Waschmittelbestandteilen,
H) weniger als 4 Gew.-% Wasser
[0004] Vorzugsweise weist das Mittel die folgende Zusammensetzung auf:
1,5 bis 2,5 % Bestandteil A
15,0 bis 17,0 % Bestandteil B
13,0 bis 15,0 % Bestandteil C
55,0 bis 63,0 % Bestandteil D
3,0 bis 6,0 % Bestandteil E
0,7 bis 2,0 % Bestandteil F
0,1 bis 2,5 % Bestandteil G
weniger als 3 % Bestandteil H
[0005] Bestandteil (A) besteht aus einem Alkylbenzolsulfonat, das 10 bis 13 C-Atome in der
linearen Alkylkette aufweist und üblicherweise als Dodecylbenzolsulfonat bezeichnet
wird.
[0006] Bestandteil (B) weist 12 bis 15 C-Atome im Alkoholrest auf und kann sich von nativen
oder synthetischen Alkoholen (Oxoalkoholen) ableiten. Letztere bestehen üblicherweise
aus einem Gemisch aus linearen und in 2-Stellung methylverzweigten Alkoholen, wobei
der Anteil der linearen überwiegen soll.
[0007] Bestandteil (C) leitet sich von den gleichen Alkoholen bzw. Alkoholgemischen wie
Bestandteil (B) ab. Im Interesse einer geringen Schaumbildung beträgt vorzugsweise
der Anteil an C₁₂-Alkohol in den Alkoholresten der Komponenten (B) und (C) nicht mehr
als 50 Gew.-% und der Gehalt der Mittel an ethoxylierten C₁₆-C₁₈-Alkoholen insgesamt
nicht mehr als 2 Gew.-%, insbesondere weniger als 1 Gew.-%.
[0008] Die Komponente (D) besteht aus Natriumsilikat, das ein Na₂O : SiO₂-Verhältnis von
1 : 0,8 bis 1 : 1,5, vorzugsweise 1 : 0,9 bis 1 : 1,1 aufweist. Das Natriumsilikat
kommt als wasserfreies Salz zum Einsatz.
[0009] Als Bestandteil (F) dienen bekannte nichtionische oder anionische Polymere mit vergrauungsinhibierender
Wirkung. Besonders geeignet sind Celluloseether, wie Na-Carboxymethylcellulose und
deren Gemische mit anderen Celluloseethern, wie Methylcellulose, Ethylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose oder Mischether, wie Methyl-hydroxyethylcellulose,
Methyl-carboxymethylcellulose oder Ethyl-hydroxyethylcellulose. Weitere geeignete
Polymere sind Polyacrylsäure, Copolymere aus Acrylsäure und Vinylethern, Copolymere
aus Acrylsäure und Vinylethern, Copolymere aus Acrylsäure und Maleinsäure (Sokalan
(R)) in Form der Natriumsalze sowie andere bekannte Copolymere der Acrylsäure mit copolymerisierbaren
olefinischen Verbindungen. Celluloseether und synthetische Polymere können auch gemeinsam
verwendet werden. Als besonders brauchbar haben sich Gemische der Carboxymethylcellulose
mit Methylcellulose oder Methyl-hydroxyethylcellulose erwiesen.
[0010] Komponente (E) besteht aus mindestens einem Komplexierungsmittel aus der Klasse der
Nitrilotriessigsäure (NTA) und der Polyphosphonsäuren in Fomr der Natriumsalz, wie
Ethylendiamin-tetramethylenphosphonsäure (EDTMP), Diethylentriamin-pentamethylenphosphonsäure
(DTPMP), Aminotrimethylenphosphonsäure (ADTMP) und insbesondere der 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure
(HEDP). Vorzugsweise enthält das Mittel 3 bis 6 NTA (Na-Salz) und 0,5 bis 2 Gew.-%
HEDP (Na-Salz).
[0011] Als weitere nichttensidische bzw. nicht als Gerüststoff wirkende Bestandteile (G)
kommen Enzyme, Duftstoffe und übliche optische Aufheller in Frage, insbesondere optische
Aufheller mit Substantivität für Cellulosefasern (Baumwolle) in Anteilen von 0,05
bis 0,5 Gew.-%.
[0012] Der Wassergehalt der Mittel soll möglichst gering sein, da freies Wasser die Viskosität
der Mittel erhöht und somit die Verarbeitung und die Dosierung der Mittel erschwert.
Wassergehalte von 2 Gew.-% oder weniger sind daher besonders bevorzugt.
[0013] Die Herstellung der Mittel erfolgt durch Mischen und Homogenisieren der festen,
feinteiligen Bestandteile mit den flüssigen nichtionischen Tensiden (Komponenten B
und C). Überraschenderweise wurde festgestellt, daß auch die festen Alkylbenzolsulfonate
etwa zur Hälfte ihres Anteils sich wie flüssige Bestandteile verhalten und somit das
Einarbeiten hoher Feststoffanteile begünstigen. Zweckmäßigerweise wird das Gemisch
anschließend vermahlen, beispielsweise in einer Kolloidmühle bzw. auf einem Walzenstuhl,
so daß die Korngröße der suspendierten Feststoffe zwischen 5 und 80 µm, vorzugsweise
10 bis 50 µm liegt. Der Anteil grober Teilchen (über 80 µm) soll bevorzugt unter 10
Gew-% liegen.
[0014] Die Mittel werden im allgemeinen in einer Konzentration von 5 bis 12 g/l, vorzugsweise
8 bis 10 g/l eingesetzt, wobei zweckmäßigerweise enthärtetes, d. h. auf einen Härtegrad
von weniger als 2 °dH, insbesondere weniger als 1 °dH enthärtetes Wasser, zum Ansetzen
der Waschlauge verwendet wird.
Beispiele
[0015] Es wurde ein Waschmittel der nachstehenden Zusammensetzung geprüft. Die nichtionischen
Tenside B und C leiteten sich von Oxoalkoholen der Kettenlänge C₁₂-C₁₅ ab. EO bedeutet
angelagertes Ethylenoxid. Die Komponente (F) bestand aus einem 2 : 1-Gemisch aus Na-carboxymethylcellulose
und Methylhydroxyethylcellulose (Hydroxyethyl-Gehalt 0,8 Gew.-%). Als optische Aufheller
kam das Na-Salz der 4,4′-Bis-(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazin-6-yl-amino)-stilben-2,2′-disulfonsäure
zum Einsatz. Das Wasser entstammt dem Feuchtigkeitsgehalt der verwendeten Rohstoffe.
[0016] Die angegebenen Prozentzahlen beziehen sich auf Gew.-% an wasserfreier Substanz.
|
Bestandteil |
Gew.-% |
A |
Na-Dodecylbenzolsufonat |
2,3 |
B |
C₁₂-C₁₅-Alkohol + 3 EO |
16,0 |
C |
C₁₂-C₁₅-Alkohol + 7 EO |
14,0 |
D |
Na₂0 : Si0₂ = 1 : 1 |
59,2 |
E₁ |
NTA (Trinatriumsalz) |
4,4 |
E₁ |
HEDP (Tetranatriumsalz) |
1,2 |
F |
Celluloseether |
1,0 |
G |
opt. Aufheller |
0,1 |
H |
Wasser |
1,8 |
[0017] Das Gemisch in einer Mahlvorrichtung (Kolloidmühle) während 30 Minuten gemahlen.
Das Mahlprodukt wies anschließend eine Temperatur von ca. 45 ° und eine mittlere
Korngröße der Feststoffe von 30 µm auf. Die Viskosität (nach Brookfield) betrug 15
Pa·s bei 20 °C.
[0018] Zum Vergleich wurde ein pulverförmiges Waschmittel gemäß DE 36 44 808 A1 (Beispiel
1) herangezogen.
Waschbedingungen
[0019] Waschautomat mit Frontbeladung (Modell FRISTA
(R)); Waschmittelkonzentration 10 g/l; Beladungsverhältnis 1 : 14,5; Verhältnis von
kg Textilgut zu Liter Waschlauge 1 : 5; Wasserhärte 1 °dH; Vorwäsche 20 Minuten bei
70 °C; Klarwäsche 10 Minuten bei 50 bis 60 °C; 3maliges Nachspülen; 2 mal mit enthärtetem
Wasser, abschließend mit Leitungswasser. Als Textilgewebe wurde veredelte Baumwolle
(Bv) verwendet, die mit gebrauchtem Motorenöl (Mineralöl) angeschmutzt worden war.
[0020] Die Ergebnisse der Waschversuche und Schaummessungen (Schaumhöhe in cm Schaumsäule
über dem Flüssigkeitsniveau während des 1. und 2. Waschganges sowie die im 3. Nachspülgang)
sind Tabelle I zu entnehmen. Das Vergleichsprodukt zeigt zwar ein etwas günstigeres
Schaumverhalten, wird jedoch hinsichtlich seiner Waschleistung von dem erfindungsgemäßen
Mittel übertroffen. Grundsätzlich stört die geringe Schaumentwicklung auch bei dem
erfindungsgemäßen Mittel nicht. Von Vorteil ist auch die automatische Dosierbarkeit
aus einem Pasten-Vorratsbehälter.
Tabelle I
|
% Remission |
Schaumhöhe |
|
|
1. |
2. |
3. |
Beispiel |
78,5 |
25 |
50 |
10 |
Vergleich |
76,7 |
20 |
40 |
0 - 10 |
1. Pastöses, phosphatfreies Waschmittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an folgenden
Bestandteilen:
A) 1 bis 3 Gew.-% Natriumalkylbenzolsulfonat mit linearen, 9 bis 13 C-Atome aufweisenden
Alkylketten,
B) 14 bis 18 Gew.-% eines linearen oder in 2-Stellung methylverzweigten gesättigten,
primären Alkohols mit 12 bis 15 C-Atomen, enthaltend 2 bis 4 Ethylenglykolethergruppen,
C) 12 bis 16 Gew.-% eines linearen oder in 2-Stellung methylverzweigten, gesättigten,
primären Alkohols mit 12 bis 15 C-Atomen, enthaltend 6 bis 8 Ethylenglykolethergruppen,
D) 50 bis 65 Gew.-% Natriumsilikat der Zusammensetzung Na₂O : SiO₂ = 1 : 0,8 bis 1
: 1,5,
E) 2 bis 8 Gew.-%, bezogen auf Natriumsalz, mindestens eines Komplexierungsmittels
aus der Klasse der Nitrilotriessigsäure und der Polyphosphonsäuren,
F) 0,5 bis 2,5 Gew.-% wasserlösliche Polymere mit vergrauungsinhibierender Wirkung,
G) 0 bis 5 Gew.-% an sonstigen nichttensidischen bzw. nicht gerüststoffartigen Waschmittelbestandteilen,
H) weniger als 4 Gew.-% Wasser.
2. Mittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
1,5 bis 2,5 % Bestandteil A
15,0 bis 17,0 % Bestandteil B
13,0 bis 15,0 % Bestandteil C
55,0 bis 63,0 % Bestandteil D
3,0 bis 6,0 % Bestandteil E
0,7 bis 2,0 % Bestandteil F
0,1 bis 2,5 % Bestandteil G
weniger als 3 % Bestandteil H.
3. Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 3 bis 6 Gew.-% an Nitrilotriessigsäure,
gerechnet als Natriumsalz.
4. Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 0,5 bis 2 Gew.-% an 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure,
gerechnet als Natriumsalz.
5. Mittel nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 0,05 bis 0,5
% an optischen Aufhellern.
6. Mittel nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es frei von organischen
Lösungsmitteln und Dispersionsstabilisatoren ist.
7. Verfahren zur Herstellung der Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch der Bestandteile auf eine Korngröße
der Feststoffe von 5 bis 50 µm zerkleinert, wobei der Anteil von Teilchen über 80
µm unter 10 Gew.-% liegt.