(19)
(11) EP 0 374 474 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.06.1990  Patentblatt  1990/26

(21) Anmeldenummer: 89121173.2

(22) Anmeldetag:  16.11.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01R 9/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 21.12.1988 CH 4720/88

(71) Anmelder: Reichle + De-Massari AG Elektro-Ingenieure
8620 Wetzikon (CH)

(72) Erfinder:
  • Reichle, Hans
    CH-8620 Wetzikon (CH)

(74) Vertreter: Petschner, Goetz 
Patentanwaltsbüro G. Petschner Wannenstrasse 16
8800 Thalwil
8800 Thalwil (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mehrfacht-Anschlussleiste für deren Anordnung an parallelen Vertikalträgern von Schwachstrom-Verteileranlagen


    (57) Die Mehrfach-Anschlussleiste (1) weist sich an jeder Stirn­seite anschliessende, einem seitlichen Hindurchführen von Leitern (3) resp. Drahtbündeln (3′) dienende Drahtfangräume (2) auf. Diese Drahtfangräume (2) bilden einen Drehpunkt für die in ihrer Längserstreckung drehbare Anschlussleiste (1), wobei das Drahtbündel (3′) im Drahtfangraum (2) als Drehachse wirksam ist.
    Damit lassen sich solche Anschlussleisten am Verteilergestell leicht zwischen Montagelage und gut zugänglicher Manipulations­lage bewegen ohne wesentliche Beanspruchung der Leiter und deren Verbindungsstellen.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mehrfach-Anschluss­leiste für deren Anordnung an parallelen Vertikalträgern von Schwachstrom-Verteileranlagen.

    [0002] Mehrfach-Anschlussleisten der vorgenannten Art befinden sich in der Regel vielzahlig und in dichter Anordnung an den Ver­tikalträgern der Gestell-Systeme von Telefonanlagen u. dgl. und dienen der Verbindung der ankommenden und abgehenden Lei­ter.

    [0003] Problematisch ist dabei die Unzugänglichkeit der am Gestell angeordneten Anschlussleisten, zu denen eine grosse Anzahl, in der Regel zu Drahtbündeln zusammengefasste Leiter führen, welche das Wegnehmen resp. Wiedermontieren der Anschlusslei­sten erschweren und welche mit grossen Reserven verlegt sein müssen, um überhaupt einen genügend grossen Arbeitsabstand mit den Anschlussleisten erreichen zu können, wenn an diesen etwa für Aenderungen, Ergänzungen, Kontrollen u. dgl. zu ar­beiten ist. Hierfür werden die Anschlussleisten vom Gestell demontiert, unter Streckung der Drahtbündel weit nach vorn ge­zogen und um ihre Längsachse gedreht, um die hinteren An­schlussmittel nach vorn zu bringen und zugänglich zu machen. Dabei werden die Drahtbündel und Einzelleiter unkontrollierten Bewegungen und Belastungen ausgesetzt und nehmen insbesondere beim Zurücksetzen der betreffenden Anschlussleisten undefinier­te Lagen ein, was sich an den Verbindungsstellen negativ aus­wirkt.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es nun, die Mehrfach-Anschlusslei­sten für deren Anordnung an parallelen Vertikalträgern von Schwachstrom-Verteileranlagen so auszubilden, dass sich diese leicht zwischen Montagelage und gut zugänglicher Manipulations­lage bewegen lassen ohne wesentliche Beanspruchung der Leiter und deren Verbindungsstellen.

    [0005] Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass sich an je­der Stirnseite der Anschlussleiste ein Drahtfangraum zur seit­lichen Hindurchführung von Leitern resp. Drahtbündeln an­ schliesst, welcher Drahtfangraum einen Drehpunkt für die in ihrer Längserstreckung drehbare Anschlussleiste bildet und in dem das Drahtbündel als Drehachse wirksam ist.

    [0006] Eine derart an den Drahtbündeln quasi aufgehängte Anschluss­leiste lässt sich, etwa vom Verteilergestell nach vorn gezo­gen, leicht um die als Drehachsen wirksamen Drahtbündel ver­drehen, wobei sich die Drahtbündel im Drahtfangraum frei ver­schieben, so dass sich nur der Einlaufbogen der Drahtbündel in den Drahtfangraum etwas öffnet oder schliesst, was bei ge­nügend grossem Bogenradius völlig unkritisch ist.

    [0007] Eine bevorzugte Ausführungsform einer solchen Anschlussleiste kann dann darin gesehen werden, dass an jeder Stirnseite an­geflanschte Laschen den Drahtfangraum als äussere Seitenwand begrenzen, wobei dann die Laschen zwischen sich einen Einfä­delschlitz für die Leiter begrenzen.

    [0008] Diese Massnahmen gestatten neben einer baulich übersichtlichen Ausgestaltung ein einfaches Einbringen der Leiter in den Drahtfangraum.

    [0009] Wird weiter vorgesehen, dass die stirnseitig an der Anschluss­leiste ausgebildeten inneren Seitenwände der Drahtfangräume wenigstens teilweise elastische Zungen sind, die zum Zusammen­wirken mit Ausnehmungen in den Vertikalträgern des Verteiler­ gestelles bestimmte Klinken tragen, können die Anschlusslei­sten im Schnappverschlussverfahren montiert resp. demontiert werden.

    [0010] Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstan­des ist nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.

    [0011] Es zeigen:

    Fig. 1 in schaubildartiger Darstellung in Teilansicht einen Vertikalträger einer Schwachstrom-Verteileranlage mit einigen erfindungsgemässen Mehrfach-Anschlussleisten in unterschiedlichen Lager zum Träger; und

    Fig. 2 in schaubildartiger Darstellung eine Teilansicht ei­ner Anschlussleiste gemäss Fig. 1, in grösserem Mass­stab.



    [0012] Fig. 1 zeigt einen Vertikalträger 10 mit Seitenplatinen 11 und 11′ eines Gestelles einer nicht näher dargestellten Schwachstrom-Verteileranlage, insbesondere Telefonanlage, an welchen Vertikalträger 10 eine Mehrzahl Mehrfach-Anschluss­leisten 1 übereinander angeordnet werden, um in bekannter Wei­se ankommende und abgehende Leiter 3 miteinander zu verbinden.

    [0013] Solche Verteilergestelle sind ansich bekannt und bedürfen hier somit keiner näheren Erläuterung.

    [0014] Das hier vorliegende Problem befasst sich mit der spezifi­schen Ausgestaltung der Anschlussleisten 1, um diese leicht zwischen der in Fig. 1a gezeigten Montagelage und einer gut zugänglichen, in Fig. 1b resp. Fig. 1c dargestellten Manipu­lationslage bewegen zu können, ohne dabei die Leiter 3 und deren Verbindungsstellen an den Anschlussleisten spürbar zu beanspruchen.

    [0015] Hierfür weist, wie insbesondere auch Fig. 2 veranschaulicht, jede Stirnseite einer Anschlussleiste 1 einen sich anschlies­senden Drahtfangraum 2 auf, welcher der seitlichen Hindurch­führung der Leiter 3 resp. eines Drahtbündels 3′ dient, wobei dieser Drahtfangraum 2 einen Drehpunkt für die in ihre Längs­erstreckung drehbare Anschlussleiste 1 bildet und das Draht­bündel 3′ im Drahtfangraum 2 als Drehachse wirkt.

    [0016] Wie eingangs erwähnt, wird zunächst die Anschlussleiste 1 vom Vertikalträger 10 gelöst (Fig. 1a), dann nach vorn gezo­gen (Fig. 1b) und dann gedreht, um die hinteren Anschlüsse der Anschlussleiste resp. die Ueberspannungsschutz-Kassette 12 zugänglich zu machen. Hierbei verschiebt sich das Drahtbün­del 3′ frei im Drahtfangraum 2, so dass sich nur der Einlauf­bogen 3˝ des Drahtbündels 3′ etwas öffnet oder schliesst, was sich bei genügend grossem Bogenradius nicht auf die Leiter­ anschlüsse auswirkt.

    [0017] Der Drahtfangraum 2 wird hier stirnseitig an der Anschluss­leiste 1 durch eine innere Seitenwand 6 und durch eine äusse­re Seitenwand 4,4′ begrenzt, wobei letztere durch angeflansch­te resp. angeformte Laschen gebildet ist. Diese Laschen 4 und 4′ begrenzen zudem einen Einfädelschlitz 5 für die Leiter 3.

    [0018] Um ferner die Anschlussleisten 1 im Schnappverschlussverfahren am Vertikalträger 10 montieren zu können (Fig. 1a), bildet je­de innere Seitenwand 6 an der Anschlussleiste 1 eine elasti­sche, von Hand wegdrückbare Zunge, die eine zum Zusammenwirken mit Ausnehmungen 8 in den Seitenplatinen 11 resp. 11′ des Ver­tikalträgers 10 bestimmte Klinke 7 trägt.

    [0019] Aus dem Vorbeschriebenen und aus der Zeichnung ergibt sich so­mit eine Verteileranlage, deren Mehrfach-Anschlussleisten ver­gleichsweise dem bekannten Stand der Technik sich auf ein­fachste Weise zwischen Montagelage und gut zugänglicher Mani­pulationslage ohne Beanspruchung von Leiter und deren An­schlüsse bewegen lassen, was neben hoher Funktionssicherheit eine nunmehr nur noch geringe Montagezeit gewährleistet.


    Ansprüche

    1. Mehrfach-Anschlussleiste für deren Anordnung an parallelen Vertikalträgern von Schwachstrom-Verteileranlagen, da­durch gekennzeichnet, dass sich an jeder Stirnseite der Anschlussleiste (1) ein Drahtfangraum (2) zur seitlichen Hindurchführung von Leitern (3) resp. Drahtbündeln (3′) anschliesst, welcher Drahtfangraum (2) einen Drehpunkt für die in ihrer Längserstreckung drehbare Anschlussleiste (1) bildet und in dem das Drahtbündel (3′) als Drehachse wirksam ist.
     
    2. Mehrfach-Anschlussleiste nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass an jeder Stirnseite angeflanschte Laschen (4,4′) den Drahtfangraum (2) als äussere Seitenwand be­grenzen.
     
    3. Mehrfach-Anschlussleiste nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Laschen (4,4′) zwischen sich einen Ein­fädelschlitz (5) für die Leiter (3) begrenzen.
     
    4. Mehrfach-Anschlussleiste nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass die stirnseitig an der Anschlussleiste (1) ausgebildeten inneren Seitenwände (6) der Drahtfangräume (2) wenigstens teilweise elastische Zungen sind, die zum Zusammenwirken mit Ausnehmungen in den Vertikalträgern des Verteilergestelles bestimmte Klinken (7) tragen.
     




    Zeichnung