(19)
(11) EP 0 374 527 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.06.1990  Patentblatt  1990/26

(21) Anmeldenummer: 89121790.3

(22) Anmeldetag:  25.11.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F24F 7/06, F24F 13/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 20.12.1988 DE 3842814

(71) Anmelder: Kessler & Luch GmbH
D-35394 Giessen 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Detzer, Rüdiger, Dr.-Ing.
    D-6305 Alten-Buseck (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Luftverteilsystem


    (57) Bei Luftverteilsystemen, die mit einer Lüftungszentrale ver­bundene Lufttransportkanäle und mit diesen über eine Strömungs­verbindung verbundene, mit Luftdurchlässen versehene, Luftver­teilkanäle aufweisen, wird,um Überdimensionierungen der Luft­verteilkanäle zu vermeiden und den Abgleich der Anlage zu ver­einfachen und somit den Anlagenbau wirtschaftlicher zu gestal­ten, vorgeschlagen, daß die einem der Lufttransportkanäle (20) zugeordneten Luftverteilkanäle (30) sich über ihre gesamte Län­ge parallel zu dem korrespondierenden Lufttransportkanal (20) erstrecken und daß zwischen jedem der Luftverteilkanäle (30) und dem korrespondierenden Lufttransportkanal (20) eine Mehr­zahl von Strömungsverbindungen (21;22) vorgesehen sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Luftverteilsystem mit einem oder mehreren mit einer Lüftungszentrale verbundenen Lufttrans­portkanal und einem oder mehreren mit Luftdurchlässen ver­sehenen Luftverteilkanal, die über mindestens eine Strömungs­verbindung miteinander verbunden sind; sie betrifft darüber hinaus einen Lüftungskanal sowie eine daraus gebildete Lüf­tungsdecke.

    [0002] Bei der Belüftung von Gebäuden wird die in einer Lüftungs­zentrale aufbereitete Luft ggfs. über Verbindungskanäle, Luft­transportkanälen zugeführt, aus denen sie in Luftverteilkanä­le eingespeist wird, die ihrerseits mit Luftdurchlässen ver­ sehen sind, aus denen die Luft in die zu belüftenden Räume einströmt. Diese, in der technischen Gebäudeausrüstung, be­kannte Anlagentechnik hat aufgrund der strömungstechnischen Gegebenheiten den Nachteil, daß jeder Luftverteilkanal auch wesentliche Luftransportaufgaben zu erfüllen hat, muß doch in ihm die Luft auch bis zum letzten der Luftdurchlässe ge­fördert werden. Diese Lufttransportaufgabe bedingt unmittel­bar einen Druckabfall längs des Luftverteilkanals, so daß je­der Luftdurchlaß auf einen anderen Vordruck eingestellt wer­den muß. Darüber hinaus müssen die Querschnitte, auch der Luft­verteilkanäle, so gehalten sein, daß sie ihrer Transportauf­gabe bei tolerierbarem Druckabfall nachkommen können. Letzteres führt zu einer Bauweise, die auf eine Überdimensionierung hin­aus läuft, wenn nicht mit wiederum aufwendigen Übergangsstücken eine Querschnitt-Reduzierung des Luftverteilkanals zwischen Gruppen von Luftdurchtritten erreicht wird.

    [0003] Bei dem im allgemeinen verwendeten Lüftungssystemen werden Zu­luft und Abluft durch Luftleitungen geführt, deren Querschnitt so gewählt wird, daß eine Luftgeschwindigkeit im Bereich zwi­schen etwa 5m/s und 8 m/s erreicht wird. An diese Luftleitun­gen sind die Abzweige für die einzelnen Luftdurchlässe ange­schlossen, die entweder aus festen oder flexiblen Rohrleitungs­stücken bestehen. Dabei ist es durchaus möglich, die Luftdurch­lässe selbst an geeigneten Stellen in die Wand der Luftleitung einzufügen (ggfs. mit kurzen Stutzenansätzen). Diese Luftdurch­lässe werden je nach den Erfordernissen der Strömung in den zu belüftenden Räumen mit einstellbaren Klappen oder einstell­baren Flügeln versehen, so daß der austretende Strahl in der gewünschten Richtung in den Raum eintritt und die für die Ein­mischung der Zuluft in die Raumluft notwendige Mischstrecke, ggfs. durch Drall, bis zum Erreichen der Aufenthaltszone ab­geklungen ist. Dabei hat - wie schon ausgeführt - bei diesem Verteilsystem jeder der Luftdurchlässe eine vom Druckabfall und ggfs. vom Geschwindigkeitsprofil der in der Luftleitung strömenden Luft einen anderen Vordruck und andere Anströmver­hältnisse, so daß die gewünschte oder notwendige Ausbildung des Strahles bei jedem der Luftdurchlässe gesondert eingestellt werden muß. Gleiches gilt auch, wenn die Strahllüftung gegen­über einer Quellüftung zurücktritt.

    [0004] Hier setzt die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde liegt, das bekannte Lüftungssystem so weiterzubilden, daß die Über­dimensionierung der Luftverteilkanäle vermieden und so der Anlagenbau wirtschaftlicher gestaltet werden kann, daß der Abgleich der Anlage vereinfacht und somit wirtschaftlicher gestaltet wird und daß vorabgeglichene Luft durch Dritte oh­ne wesentliches nachjustieren einsetzbar werden.

    [0005] Die Aufgabe wird nach der Erfindung gelöst durch das Kenn­zeich en des Anspruchs 1; Weiterbildungen beschreiben die Un­teransprüche. Insbesondere wird ein Lüftungskanal und dessen Ausbildung zu einer Lüftungsdecke in den Kennzeichen der An­sprüche 7 bis 10 beschrieben.

    [0006] Durch die Trennung der Lufttransportkanäle von den Luftverteil­kanälen wird erreicht, daß Druckabfälle infolge des Lufttrans­portes sich nicht auf die Luftverteilung mehr auswirken kön­nen, da die Luftverteilkanäle lediglich mit einigen Überström­verbindungen mit den Lufttransportkanälen verbunden sind und in ihnen die überströmende Luft zu den Durchlässen strömt, oh­ne daß eine wesentliche axiale Luftbewegung stattfindet. Es versteht sich dabei von selbst, daß die Überströmverbindungen in bezug auf ihre Anzahl und ihre Anordnung auf die Anzahl und Anordnung der Luftdurchlässe abgestimmt sind. Dies bedeu­tet, daß in einem Leitungsteil mit wenig Luftdurchlässen nur einzelne Überströmverbindungen bestehen müssen, während an Stellen mit einer Häufung von Luftdurchlässen auch mehr Über­strömverbindungen vorgesehen werden müssen, wobei die Anzahl der Überströmverbindungen insgesamt geringer gehalten werden kann als die Anzahl der Luftdurchlässe. Wesentlich dabei ist lediglich, daß - abgesehen von notwendigen Zu- und Ausgleichs­strömungen - axiale Strömungen im Luftverteilkanal vermieden werden, wodurch über die gesamte Länge des Verteilkanals hin­weg ein einheitliches Druckniveau erreicht wird.

    [0007] Die Überströmverbindungen können dabei mit relativ kurzen Ver­bindungsleitungen erreicht werden, wenn Lufttransportkanal und der/die Luftverteilkanal/-kanäle voneinander getrennt angeord­net sind. Diese Anordnung gestattet einen sehr flexiblen Auf­bau der Lüftungsanlage, da Veränderungen der Luftverteilkanäle oder Änderungen in den Luftdurchlässen die Lufttransportkanäle nicht betreffen. Sind Luftverteilkanal und Lufttransportkanal unmittelbar nebeneinander angeordnet und besitzen sie eine ge­meinsame Zwischenwand, so werden die Überströmverbindungen durch einfache Überströmöffnungen gebildet. Vorteilhaft ist es dabei, wenn der Lufttransportkanal an zwei Luftverteilkanäle angrenzt, da dadurch eine besonders raumsparende Einbaumöglich­keit gegeben ist. In die Strömungsverbindung - sei es eine re­lativ kurze Verbindungleitung oder eine Überströmöffnung - las­sen sich darüber hinaus Stellorgane und/oder Vorrichtungen zur Luftbehandlung wie Luftfilter oder Wärmetauscher einbauen. Da­durch eröffnet sich die Möglichkeit, nachträgliche Luftbehand­lungen, etwa mit dem Ziel, Anforderungen unterschiedlicher Lüf­tungszonen nachzukommen, vorzunehmen.

    [0008] Eine weitere Möglichkeit ergibt sich, wenn die Lufttransport­kanäle und die Luftverteilkanäle mit gemeinsamer Zwischenwand nebeneinander aufgebaut werden, dadurch, daß eine Mehrzahl der­artiger Kombinationen nebeneinander zu einer Lüftungsdecke aus­gebildet wird. Dies erfolgt zweckmäßigerweise dadurch, daß in Längsrichtung durchgehende schräg gestellte Zwischenbleche längs verlaufende Kanäle bilden mit trapezförmigem Querschnitt, die abwechselnd nach oben oder nach unten weit sind. Die nach oben weiten Kanäle bilden dabei im Regelfall die Lufttransport­ kanäle, die nach unten weiten im Regelfall die Luftverteilka­näle. In den schrägen Zwischenwänden befinden sich dann die beide Kanalarten verbindenden Überströmöffnungen, durch die die aufbereitete Zuluft aus den Transportkanälen in die Ver­teilkanäle gelangt, um von diesen in die belüfteten Räume aus­zuströmen. Die dem belüfteten Raum zugewandten schmalen Trapez­seiten der Lufttransportkanäle können mit den notwendigen Be­leuchtungskörpern (oder auch mit anderen gebäudetechnisch not­wendigen Einrichtungen - Sprinkler o. dgl.) versehen sein. Die raumseitigen Abschlüsse der Luftverteilkanäle enthalten die Luftdurchlässe. Diese können alle in der Raumlufttechnik üb­lichen Formen haben, vom einfachen Luftverteil-Gitter über Drall-Durchlässe, Schlitz-Durchlässe bis hin zu Ausström-Git­tern, die die gesamte Ausström-Fläche des Luftverteilkanals überdecken. In diesem Falle können die Gitter auch als opti­sche Gitter ausgebildet und die Beleuchtungskörper in der Tiefe der Luftverteilkanäle angeordnet sein.

    [0009] Die aus derartigen, aneinandergefügten trapezförmigen Kanälen gebildete Decke kann dabei einzelne, zwischen zwei Gruppen von Zuluftfeldern geschaltete, Abluftkanäle aufweisen, die vor­teilhaft,in der Form von Luftverteilkanälen ausgebildet, ein nach unten weites Trapez bilden. Werden in diesem Fall die Be­leuchtungskörper an den Schmalseiten dieser Trapeze angeord­net, wird deren Verlustwärme direkt von der Abluft übernommen und mit abgeführt, was die Kühllast des belüfteten Raumes ver­kleinert. Die Anordnung dieser Abluftkanäle zwischen den Zuluft kanal-Gruppen erfolgt dabei strömungsgerecht, so daß die Raum­strömung sich den Erfordernissen entsprechend ausbilden kann. Bevorzugte Lagen dabei sind Deckenstellen über Apparaten oder Geräten mit größerer Wärme-Freisetzung.

    [0010] Es versteht sich von selbst, daß die infolge der (relativ) hohen Strömungsgeschwindigkeit in den Lufttransportkanälen auftretenden statischen Unterdrücke gegenüber dem Raum ausge­ nutzt werden können, um der aufbereiteten Zuluft in geeigneter Weise Raumluft beizumischen mit dem Ziel, bei gleicher Wärme­last die Temperaturdifferenz der Zuluft gegenüber der Raumluft zu senken. In gleicher Weise kann auch eine thermische Nachbe­handlung, insbesondere eine Deckenkühlung,durchgeführt werden, indem die Wände der Luftkanäle mit Wärmetauschern versehen werden, deren die Tauscherfläche vergrößernden Rippen in die Luftströmung hineinragen. Durch diese Ausbildung ist es mög­lich, mit dem so geschaffenen Lüftungssystem im Anlagenbau flexibel zum einen die Anforderungen bei der Projektierung er­füllen zu können, zum anderen aber auch nachträgliche Änderun­gen oder übermäßigen Aufwand berücksichtigen, ja sogar nach Fertigstellung noch im Wege des Umbaus vollziehen zu können. Dieser Vorteil beruht darauf, daß derartige Eingriffe ledig­lich die Luftverteilkanäle berühren und nicht die Lufttrans­portkanäle. Der Anwendungsbereich überspannt dabei den gesam­ten Bogen von einfachen Belüftungsaufgaben bis hin zur Komfort-­Klimatisierung.

    [0011] Das Wesen der Erfindung wird anhand der in den Figuren 1 bis 8 dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert; dabei zeigen

    - Figur 1 den Aufbau einer Lüftungsanlage (schematisch)

    - Figur 2 Einzelheit Anschluß Luftverteilkanäle an Luft­transportkanal

    - Figur 3 Darstellung nach Figur 2 schematisch
    a): getrennte Verteilkanäle
    b): integrierte Verteilkanäle

    - Figur 4 Lüftungs-Doppeldecke

    - Figur 5 Filtereinsatz

    - Figur 6 Lüftungs-Doppeldecke mit Zu- und Abluftzonen

    - Figur 7 Zulufteinmischung in Lufttransportkanal

    - Figur 8 Deckenkühlung in Luftverteilkanal.



    [0012] In der Figur 1 ist ein schematischer Gebäudeschnitt darge­ stellt mit einem Versorgungsgeschoß (19) sowie mit belüfteten Räumen (17) und einem unbelüfteten Raum (18). Im Versorgungs­geschoß (19) ist die Klimazentrale (10) untergebracht, die über die Außenluftzuleitung (11) mit der freien Atmosphäre in Verbindung steht und die dadurch angesaugte Außenluft aufbe­reitet und in die Zuluft-Zuführungsleitungen (12) drückt. In der Klimazentrale (10) kann auch ein Beimischen von Umluft stattfinden, die der Abluft-Abführungsleitung (13) entnommen und über einen Umluftverbinder (14) der Mischkammer der Klima­zentrale (10) zugeführt wird. Klappen (14.1) im Umluftverbin­der (14) sowie in der Abluft-Abführungsleitung regeln den An­teil der Umluft. Der Luftüberschuß geht über die Fortluftlei­tung (15) ins Freie. Von der Zuluft-Zuführungsleitung und von der Abluft-Abführungsleitung zweigen entsprechend der Gebäude­struktur Verbindungsleitungen zu den einzelnen Geschossen oder den Geschoßteilen ab,die über entsprechende Versorgungsschäch­te (16) oder Versorgungskanäle in die betreffenden Gebäudetei­le geführt werden. Von der in der Figur 1 dargestellten auf­steigenden Zuluft-Zuführungsleitung (12) zweigen für die be­lüfteten Räume (17) die Lufttransportkanäle (20) ab. An die Lufttransportkanäle sind über Überströmverbinder (21) Luft­verteilkanäle angeschlossen,die ihrerseits mit Luftauslässen (31) versehen sind. Die Anordnung dieser Luftauslässe (31) wird dabei den Erfordernissen in den belüfteten Räumen ange­paßt. Die Auswahl berücksichtigt dabei eine gleichmäßige Luft­verteilung durch gleichmäßige Verteilung der Luftauslässe (31) oder eine Unterteilung in Lüftungszonen, dadurch daß die Luft­auslässe (31) gruppenweise zusammengefaßt werden. Die Abluft wird über hier kurz gehaltene Abluftsammelkanäle (40) der Ab­luft-Abführungsleitung zugeführt. Die hier dargestellte boden­nahme Abluftentnahme soll die gewünschte Raumluftströmung un­terstützen und sicherstellen, wobei Einströmrichtung und Ab­luftdurchsatz mit Hilfe der Einströmgitter (41) in gewissen Grenzen verändert werden kann. Es versteht sich von selbst, daß die Abluftentnahme auch an anderen Stellen vorgesehen werden kann entsprechend den im belüfteten Raum herrschenden Verhältnissen.

    [0013] Die Figur 2 zeigt einen Ausschnitt mit einem Teilstück eines Lufttransportkanals (20), an den drei Luftverteilkanäle (30) angeschlossen sind. Der Anschluß erfolgt über Überströmverbin­der (21), die in leichter oder sogar flexibler Bauweise aus­geführt sein können und dadurch ein einfaches Verlegen und auch ein einfaches Verlagern der Luftverteilkanäle (30) er­lauben. Dies zeigt beispielsweise der mittlere der Luftver­teilkanäle (30), der zum linken Kanal hin verlagert ist (etwa um die gewünschte Raumströmung tatsächlich zu erzielen),wobei die Überströmverbinder leicht abgekröpft sind. Die Luftaus­lässe (31) - nur als kurze Stutzen dargestellt - können dabei zum Einrichten von Lüftungszonen in der unterschiedlichsten Weise auf den Luftverteilkanälen (30) angeordnet sein. So sind die Luftauslässe (31) am linken Kanal etwa gleich ver­teilt vorgesehen, während sie beim mittleren Kanal in Dreier-­Gruppen zusammengefaßt sind. Der rechte Kanal weist unterschied­lich lange Luftauslassstutzen (31) auf, so daß der Kernbereich des austretenden Strahles auch bis in die Aufenthaltszone ge­führt werden kann, etwa um eine "Spot-Kühlung" zu erreichen.

    [0014] Die Figuren 3 a) und b) zeigen schematisch die möglichen An­ordnungen von Lufttransportkanal (20) und Luftverteilkanälen (30) zueinander. In der Figur 3 a) sind drei Luftverteilka­näle (30) über Überströmverbinder (21) mit einem Lufttrans­portkanal (20) verbunden. Dies hat den Vorteil, daß die An­ordnung der Luftauslässe (31) an den Luftverteilkanälen (30) beliebig gestaltet werden kann und daß die Luftverteilkanäle selbst durch einfaches Ändern (oder Verformen flexibler) Über­strömverbinder (21) verlagert werden können. Die Figur 3 b) zeigt einen Lufttransportkanal (20), an den die Luftverteil­kanäle (30) einstückig angeformt sind. Die gemeinsamen Wan­dungen sind dabei als eingesetzte, durchlaufende Trennbleche ausgebildet, in die entsprechend den Erfordernissen (Vertei­lung der Luftauslässe (31) in den Luftverteilkanäle (30)) Überströmöffnungen (22) vorgesehen sind. Diese Überströmöff­nungen können dabei gleichzeitig zur nachträglichen Luftbe­handlung (heizen, kühlen, filtern); sie können aber auch Über­strömgitter enthalten, mit deren Hilfe der die Überströmung bestimmende Strömungswiderstand einstellbar ist. Insbesondere durch letzteres läßt sich daß in den Luftverteilka­nälen selbst nur die für das Zuströmen zu den Luftauslässen notwendige axiale Luftbewegung herrscht, eine einem Transport­vorgang entsprechende durchgehende axiale Luftbewegung jedoch unterdrückt wird.

    [0015] Die Figur 4 zeigt eine Weiterbildung der Ausführungsform nach Figur 3 b), die durch Zusammenfügen einer Vielzahl von dort gezeigten Einzelkanälen entsteht. Dadurch läßt sich in über­raschend einfacher Weise eine Lüftungsdecke durch das Zusammen­fügen derartiger Einzelkanäle aufbauen und als abgehängte Lüf­tungsdecke gestalten. Zwei nebeneinander angeordnete Zuluft­transportkanäle (20) werden über Zuluft-Zuführungsleitungen (12) mit der Zuluft versorgt, die (in der Darstellung nach beiden Seiten) in den Transportkanälen abfließt und über die mit Filtereinsätzen (24) versehene Überströmöffnungen (22) in die den Zulufttransportkanälen (20) zugeordneten Zuluft­verteilkanäle (30) überströmt. Diese Lüftungsdecke kann sich sowohl in Längsrichtung der Lufttransport- bzw. Luftverteil­kanäle fortsetzen, sie kann auch quer dazu in beliebiger Wei­se ausgedehnt werden. Wird - wie in diesem Fall - die Zuluft in Filterzellen (24) nachgereinigt, kann sie auch bei gegen Staub empfindlicher Produktion als Lüftungsdecke eingesetzt werden, wobei es für das Lüftungssystem unerheblich ist, ob die Luftauslässe als Drallauslässe (32) oder als Ausström­raster (33), versehen mit Gleichrichter (7) oder Gleichrich­tergeweben ausgebildet sind. Während sich im ersten Fall eine turbulenzreiche Strahllüftung einstellt, leitet der zweite Fall über zu einer Quellüftung mit turbulenzarmer Verdrän­gungsströmung. Die Ausbildung der Kanäle als gleichschenklige und gleichwinklige Trapeze führt letztendlich dazu, daß zu­mindest einige,nach oben weite Trapeze mit Abdeckungen (30.1) versehen, die Zuluft-Transportkanäle (30) bilden, wobei die Zuluft-Zuführungsleitungen (12) in diese Abdeckungen (30.1) münden und daß zumindest einige, nach unten weite Trapeze, die Luftverteilkanäle (30) bilden, die entsprechend den Er­fordernissen nach unten abgedeckt sind,wobei beim Einsatz von Luftauslässen, wie z. B. Drallauslässen (32), eine durchge­hende, diese Auslässe aufnehmende, untere Abdeckung (30.1) den Luftverteilkanal abschließt. Für den Fall der Quellüftung wird diese untere Abdeckung durch die Ausström-Raster (33) er­setzt, wobei es sich von selbst versteht, daß längs eines Luft­verteilkanals auch Mischformen auftreten können. Die nach oben weisenden Schmalseiten der Trapeze nehmen die Abhängstäbe (29) auf, so daß die so gebildete Lüftungsdecke in einfacher Weise als abgehängte Decke eingesetzt werden kann. Die nach unten weisenden Schmalseiten der Trapeze können mit entsprechenden Beleuchtungskörpern (26) versehen sein.

    [0016] Die Figur 4 zeigt den Einsatz eines Luftfilters, das - da es von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden muß - zweckmäßig vom Luftverteilkanal (30) zugängig sein muß. Die zwischen dem Luftverteilkanal (30) und dem Lufttransportkanal (20) liegen­de Zwischenwand weist eine Überströmöffnung (22) auf, in die die Luftfilterzelle (24) eingesetzt ist. Der überstehende Rand (24.1) der Luftfilterzelle mit umlaufender Dichtung wird von übergreifenden Anpreßleisten (36) gehalten, wobei die obe­re der Anpreßleisten fest,die untere beweglich ist. Gegen die untere drücken zwei oder mehr Anpreß-Exzenter (37), die die Leiste beim Betätigen in Spannrichtung gegen die Filterzelle pressen, so daß der überstehende Rand (24.1) über die Schrä­gen der Anpreßleisten (36) gegen das Trennblech gedrückt und so die Dichtung zum Anliegen gebracht wird. Das Überströmgit­ ter (24), das in einfacher und bekannter Weise ausgehängt wer­den kann, erlaubt das einfache Wechseln der Filterzelle. In der Figur 5 ist eine Lüftungsdecke schematisch dargestellt mit Zulufttransportkanälen (20), die über die angeschlossenen Zu­luft-Zuführungsleitungen (12) mit Zuluft versorgt werden,die über die Überströmöffnungen (22) in die Lufttransportkanäle (30) gelangt. Die Unterseite der Transportkanäle ist mit den Abdeckungen (30.1) versehen, in die Dralluft-Auslässe (32) eingesetzt sind. Es versteht sich von selbst, daß anstelle der Drall-Auslässe auch Schlitz-Auslässe oder andere Auslass­formen (bishin zum Ausström-Raster) eingesetzt sein können. Die so gebildete Lüftungszone (gekennzeichnet durch die nach unten weisenden Pfeile) wird auf beiden Seiten von Abluftzonen mit an die Abluft-Abführungsleitungen (13) angeschlossenen Ab­luftsammelkanälen (40) flankiert. Diese Abluftsammelkanäle (40) sind ihrerseits mit nach unten offenen Trapez-Kanälen der Decke verbunden, so daß die Abluft über diese Kanäle ab­strömt, ohne daß diese Kanäle wesentliche Leit- oder Verteil­funktionen haben. Das Einströmen der Abluft - dargestellt durch die kleinen,nach oben gerichteten Pfeile - wird dabei wesentlich von der Raumströmung mitbestimmt, wobei die An­ordnung dieser Abluftkanäle über Zonen, in denen übermäßig Verlustwärme freigesetzt wird, vorteilhaft ist. Im Grunde dieser nach unten offenen trapezförmigen Deckenkanäle werden vorteilhaft die Beleuchtungskörper (26) installiert, so daß das Abluft-Raster (43) auch die Funktion eines Licht-Rasters annimmt und entsprechend den Erfordernissen des Licht-Rasters ausgebildet sein kann. In den Zuluftzonen werden die Beleuch­tungskörper (26) an den nach unten geschlossenen Schmalseiten der Zulufttransportkanäle (20) vorgesehen. Es versteht sich von selbst, daß bei dem Einsatz von Ausström-Rastern anstelle der Drall-Auslässe diese auch als Licht-Raster ausgebildet sein können und die Anordnung der Beleuchtungskörper im Grun­de der Zuluft-Verteilkanäle (30) erfolgen kann. Die einzelnen Zuluft-Verteilkanäle sind an den Abhängestäben (29) aufgehängt, so daß sich auch hier wieder die Form der abgehängten Decken ergibt, wobei die Zulufttransportkanäle (20) durch eine obere Abdeckung (20.1) und die Abluft-Sammelkanäle (40) ebenfalls durch einen oberen Aufsatz geschlossen sind.

    [0017] DieFiguren 5 und 6 schließlich zeigen die Möglichkeit, in ein­facher Weise in den Zuluftkanal (20) - etwa zum Herabsetzen der Temperaturdifferenz zwischen Raumluft und Zuluft - über eine Luft-Mischeinrichtung (28) der über die Zuluft-Zuführungs­leitung (12) zugeführten Zuluft Raumluft zuzumischen, die über eine Raumluftentnahme-Öffnung (28.1) der Raumluft entnommen wird. Die so mit Raumluft vorgemischte Zuluft wird dann über die Überströmöffnung (22) in den benachbarten Luftverteilka­nal geleitet. In dem Luftverteilkanal (30) (Figur 7) strömt die Luft durch die Überströmöffnung (22) ein und gelangt, wenn das Bedürfnis besteht, auf eine eingesetzte Kühlplatte (25) mit in die Luftströmung ragenden Wärmetauscherflächen. Diese Kühlplatte (25), die über Kühlmittel-Anschlußleitungen (25.1 und 25.2) an eine Kälteversorgung angeschlossen ist, kann dabei über die Luftkühlung hinaus auch als Deckenkühlung die­nen. Es versteht sich dabei von selbst, daß die Geometrie des Zuluft-Verteilkanals diesen Erfordernissen anzupassen ist. Es versteht sich darüber hinaus von selbst, daß derartige Kühl- (oder auch Heiz-) Elemente im Bereich der Lufttransportkanäle einsetzbar sind. Die so nachbereitete Zuluft strömt dann über als Drall-Auslässe (32) dargestellte Luftauslässe ab.


    Ansprüche

    1. Luftverteilsystem mit einem oder mehreren mit einer Lüf­tungszentrale verbundenen Lufttransportkanal und einem oder mehreren mit Luftdurchlässen versehenen Luftverteil­kanal, die über mindestens eine Strömungsverbindung mit­einander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die einem der Luftransportkanäle ( 20) zugeordneten Luftver­teilkanäle ( 30) sich über ihre gesamte Länge paralell zu dem korrespondierenden Lufttransportkanal (20) erstrecken und daß zwischen jedem der Luftverteilkanäle ( 30 ) und dem korrespondierenden Lufttransportkanal ( 20 ) eine Mehr­zahl von Strömungsverbindungen ( 21 ; 22 ) vorgesehen sind.
     
    2. Luftverteilsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftverteilkanal ( 30) im Abstand von dem Luft­transportkanal ( 20) angeordnet ist und die Strömungs­verbindungen in Form relativ kurzer Verbindungsleitun­gen ( 21 ) ausgebildet sind.
     
    3. Luftverteilsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der Luftverteilkanal ( 30) und der Luftransport­kanal ( 20) unmittelbar nebeneinander mit gemeinsamer Zwischenwand angeordnet sind und die Strömungsver­ bindung als in der gemeinsamen Zwischenwand vorge­sehene Überströmöffnungen ( 22 ) ausgebildet sind.
     
    4. Luftverteilsystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß in der Strömungsverbindung ( 21; 22) eine Stellklappe zum Einstellen des überströmenden Luftstroms vorgesehen ist.
     
    5. Luftverteilsystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß vor oder in der Strömungsverbindung (21; 22 ) ein Filterelement (24) angeordnet ist.
     
    6. Luftverteilsystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß vor oder in der Strömungsverbindung (21; 22 ) ein Wärmetauscher angeordnet ist.
     
    7. Luftverteilsystem nach einem der Ansprüche 1 - 6 mit min­destens einem Lüftungskanal, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Lüftungskanal mindestens eine Unterteilungs­wand vorgesehen ist, die den Lüftungskanal in einen Lufttransportkanal (20 ) und mindestens einen Luftverteilkanal (30) unterteilt und in der die Über­strömöffnungen (22) vorgesehen sind, wobei die Außenwand des Lüftungskanals im Bereich der Lufttransportka­näle (30) mit den Luftdurchtritten versehen ist.
     
    8. Lüftungsdecke unter Verwendung des Lüftungssystems nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von Lüftungskanälen zu einer Decke verbunden ist, wobei die im Bereich der Luftverteilkanäle (30) liegenden Deckenteile (30.1) mit den Luftdurchlässen (31) versehen sind, vorzugs­weise, wenn die Deckenteile (30.1) mit Deckenplatten bzw. Decken-Paneelen, Akustikelementen oder Lichtgittern ver­kleidet sind.
     
    9. Luftverteilsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckenplatten (30.1)bzw. die Decken-Paneele mit Wärme­ tauschern, insbesondere mit kühlenden Wärmetauschern (25), versehen sind.
     
    10. Luftverteilsystem nach Anspruch 7 oder 9, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Lufttransportkanäle (20) einen trapez­förmigen Querschnitt aufweisen mit der schmalen Seite im Deckenniveau und daß die Schmalseite mit Leuchten (21) bestückt ist.
     
    11. Lüftungssystem nach einem der Ansprüche 7 - 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Lufttransportkanäle (20) auf einer ihrer Flanken Überströmöffnungen (22) aufweisen, die bei zwei oder mehr Lufttransportkanälen (20) paarweise gegen­einander gerichtet sind, daß die über die Überströmöffnun­gen (22) zugängigen Trapezverteile die Luftverteilkanäle (30) bilden, die im Deckenniveau mit Luftauslässen (31) aufweisende Deckenelemente (30.1), Luftdurchtrittsgittern 0. dgl. abgeschlossen sind und daß die gegenüber den Luft­transportkanälen (20) geschlossenen Trapezseiten als Ab­luftkanäle (40) ausgebildet sind.
     
    12. Lüftungssystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Abluftkanäle (40) mit einem Beleuchtungsraster (43) im Deckenniveau verkleidet sind und daß die dem Deckenniveau abgewandte Schmalseite des Trapezes mit vor­zugsweise rohrförmigen Beleuchtungskörpern (26) versehen ist.
     




    Zeichnung