[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufspulmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruch 1
sowie ein Verfahren zum Spulenwechsel.
[0002] Die Aufspulmaschine, bei welcher die Relativbewegung zwischen der Kontaktwalze und
der Spulspindel entsprechend dem wachsenden Spulendurchmesser durch Drehung des Spulenrevolvers
ausgeführt wird, ist durch EP-B1 1359 sowie US-PS 4,298,171 und EP-B1 15410 bekannt.
[0003] Bei der bekannten Aufspulmaschine ist die Kontaktwalze im Maschinengestell fest gelagert.
Die Spulspindeln sind in Schwingen gelagert, welche an dem Spulenrevolver schwenkbar
gelagert sind, so daß die Spulspindeln relativ zu dem Spulenrevolver eine äußere und
eine innere radiale Lage einnehmen können. Zu Beginn des Aufwickelvorgangs (Spulreise)
wird die Relativbewegung zwischen Spulspindel und Kontaktwalze bei feststehendem Spulenrevolver
durch Ausschwenken der Schwinge bewirkt. Anschließend wird die Schwinge relativ zum
Spulenrevolver festgestellt und die Relativbewegung zwischen Spulspindel und Kontaktwalze
durch Drehen des Spulenrevolvers bewirkt.
Hierzu wird mittels pneumatischer oder hydraulischer Zylinder ein Drehmoment auf
den Spulenrevolver ausgeübt. Diesem Drehmoment wirkt das Drehmoment derjenigen Kraft
entgegen, welche die ortsfeste Kontaktwalze auf die Spule bzw. die Spulspindel ausübt.
Das Anwachsen dieser Kraft bei steigendem Spulendurchmesser bewirkt die Drehung des
Spulenrevolvers.
[0004] Bei der Aufspulmaschine treten im Verlaufe der Spulreise unstetige Änderungen der
Radialkraft (Anpreßkraft) ein, die zwischen Kontaktwalze und der zu bildenden Spule
besteht. Das beruht darauf, daß die Anpreßkraft durch eben dieselben Steuereinrichtungen
aufgebracht wird, welche auch die Relativbewegung zwischen der Kontaktwalze und der
Betriebsspulspindel steuern. Daher wirken sich die bei der langsamen Drehung des
Spulenrevolvers unvermeidlichen Stick-Slip-Effekte als Schwankungen und insbesondere
unstetige Schwankungen der Anpreßkraft aus.
[0005] Durch die US-PS 4,106,710 (Bag. 943) ist eine Aufspulmaschine bekannt, bei welcher
der Spulenrevolver während der Spulreise stillsteht und damit die in Betrieb befindliche
Spulspindel ortsfest bleibt. Die Kontaktwalze ist an einem Schlitten gelagert, der
im wesentlichen radial zu dieser Spulspindel beweglich ist. Die Kontaktwalze kann
daher relativ zu dem Schlitten eine Bewegung ausführen. In Abhängigkeit von dieser
Bewegung werden pneumatische Zylinder-Kolben-Einheiten gesteuert, die der Gewichtskompensation
des Schlittens dienen. Die Kontaktwalze liegt daher nicht mit dem Gewicht sämtlicher
Bauteile des Schlittens auf der Spule auf, sondern nur mit einer verminderten Kraft.
Bei wachsendem Spulendurchmesser muß daher die Spule die zum Verfahren des Schlittens
erforderliche Kraft aufbringen, welche der erwähnten, verminderten Kraft entspricht.
[0006] Durch die DE-OS 25 44 773 (Bag. 961) ist eine Aufspulmaschine bekannt, bei welcher
eine Spulspindel in einem beweglichen Schlitten gelagert ist. Die Kontaktwalze ist
in einem ebenfalls beweglichen Träger gelagert. Der Schlitten der Spulspindel wird
durch pneumatische Zylinder gehalten, die in Abhängigkeit von der Bewegung des Trägers
der Kontaktwalze mit Druck beaufschlagt werden. Hierdurch wird das Gewicht des Schlittens
mit der Spulspindel und Spule kompensiert. Bei Anwachsen des Spulendurchmessers wird
die in den Zylindern ausgeübte Druckkraft derart abgesenkt, daß der Schlitten durch
sein Eigengewicht sinkt. Auch dabei sind stick-slip-Effekte unvermeidlich. Diese Aufspulmaschine
ist nicht zum verlustlosen Aufspulen auf zwei abwechselnd in Betrieb befindlichen
Spulspindeln geeignet, da sie hierfür zusätzlich auch einen drehbaren Spulenrevolver
enthalten müßte, auf dem die beiden Spulspindeln gelagert sind.
[0007] Die Erfindung hat die Aufgabe, eine Aufspulmaschine zu schaffen, bei der die radiale
Anpreßkraft zwischen der Kontaktwalze und der Spule im Verlauf der Spulreise sich
stetig und nur wenig ändert und die einfach und kompakt aufgebaut ist.
[0008] Die Lösung ergibt sich aus dem Kennzeichen des Anspruch 1.
[0009] Es sei hervorgehoben, daß die Lage der Kontaktwalze im Verlauf der Spulreise auch
bei wachsendem Spulendurchmesser im wesentlichen unverändert bleibt. Das heißt: Die
Kontaktwalze macht in ihrer Führung nur geringfügige Bewegungen radial zur Betriebsspindel
im Bereich von wenigen Millimetern, vorzugsweise weniger als 1 mm. Die erforderliche
Relativbewegung, mit der der Abstand zwischen der Achse der Kontaktwalze und der Achse
der Betriebsspulspindel dem wachsenden Spulendurchmesser angepaßt wird, wird durch
Drehung des Spulenrevolvers während der Spulreise ausgeführt. Dabei wird die Drehung
durch einen Motor bewirkt. Der Motor wird durch einen Sensor gesteuert, welcher die
Bewegung der Kontaktwalze, d.h. insbesondere den Weg, den der Träger der Kontaktwalze
ausführt, erfaßt. Hierdurch wird der Motor des Spulenrevolvers so gesteuert, daß der
Revolver sich auch bei sehr kleinen Bewegungen der Kontaktwalze jeweils so weit dreht,
daß die Spulspindel mit dem anwachsenden Spulendurchmesser der Kontaktwalze ausweicht,
während die Kontaktwalze ihre Ausgangsposition kaum verläßt und sofort wieder erreicht.
[0010] Die Betätigung des dem Spulenrevolver zugeordneten Motors (Drehantrieb) erfolgt also
in Abhängigkeit von dem Ausgangssignal des Sensors, welcher die Abweichung zwischen
dem Istwert und dem Sollwert der Stellung der Kontaktwalze erfaßt. Die Betätigung
des Drehantriebes kann schrittweise erfolgen. Dazu wird der Drehsteuereinrichtung
ein bestimmter Höchstwert der Abweichung zwischen dem Istwert und dem Sollwert der
Stellung der Kontaktwalze vorgegeben, z.B. einprogrammiert. Solange die Abweichung
kleiner als dieser vorgegebene Höchstwert der Abweichung ist, wird der Drehantrieb
gebremst, so daß der Spulenrevolver seine Drehstellung nicht ändern kann. Überschreitet
die tatsächliche Abweichung zwischen dem Sollwert und dem Istwert der Stellung der
Kontaktwalze den vorgegebenen Höchstwert, wird die Bremse gelöst und der Spulenrevolver
mit vorgegebener Geschwindigkeit gedreht, bis die Abweichung zwischen Sollwert und
Istwert wieder unterhalb des vorgegebenen Höchstwertes der Abweichung liegt.
[0011] Bei einer anderen Verfahrensweise wird der Drehantrieb durch die Drehsteuereinrichtung
und den Sensor so betätigt, daß der Drehantrieb ständig in Betrieb ist und den Revolver
derart ununterbrochen dreht, daß die Abweichung zwischen dem Sollwert und dem Istwert
der Stellung der Kontaktwalze auf einen bestimmten, niedrigen Wert ausgeregelt wird.
[0012] Die Kontaktwalze und ihr Träger sowie die Betriebsspulspindel und der Spulenrevolver
mit dem Drehantrieb bilden also gemeinsam mit der Drehsteuereinrichtung und dem Sensor
einen Regelkreis, durch welchen die Position der Kontaktwalze im wesentlichen unverändert
gehalten wird.
[0013] Im Gegensatz zu allen bekannten Aufspulmaschinen wird bei der Aufspulmaschine nach
dieser Erfindung der Achsabstand zwischen den Kontaktwalze und der Betriebsspulspindel
nicht in Abhängigkeit von der zwischen der Kontaktwalze und der
[0014] Betriebsspulspindel herrschenden Anpreßkraft, sondern durch einen Drehantrieb bestimmt,
welcher den Spulenrevolver positiv im Sinne der Vergrößerung des Achsabstandes antreibt.
[0015] Stick-Slip-Erscheinungen bei der Drehung des Spulenrevolvers treten nicht auf, da
der Spulenrevolver positiv, d.h. zwangsweise angetrieben wird. Die Höhe der Anpreßkraft
wird allein durch die auf die Kontaktwalze einwirkende Kraft bestimmt. Die Spulspindeln
sind auf und relativ zu dem Spulenrevolver unbeweglich gelagert, wodurch sich im Gegensatz
zu der eingangs genannten Aufspulmaschine ein wesentlich stabilerer Aufbau und ein
stetiger Verlauf der Anpreßkraft ergibt.
[0016] Die Aufspulmaschine nach dieser Erfindung wird vorzugsweise zum Aufspulen frischgesponnener
Chemiefasern in Spinnanlagen benutzt. Bei der Auslegung der Aufspulmaschine nach Anspruch
2 dreht der Spulenrevolver in demselben Drehsinn wie die Betriebsspindel und es wird
das sogenannte Gleichlauffangen ermöglicht. Hierzu wird auf EP-A 0 286 893 (EP-1575)
und US-Patent (ist noch Anmeldung) verwiesen.
[0017] Bei der Ausführung nach Anspruch 3 ergibt sich, daß die Anpreßkraft zunächst zunimmt.
Es wird also zu Beginn der Spulreise mit niedriger Anpreßkraft gewickelt und dadurch
eine Schädigung der ersten Fadenlagen vermieden. Weiterhin kann die Änderung der Anpreßkraft
gering gehalten werden. Hierzu sind die Führung der Kontaktwalze sowie der Drehpunkt
des Spulenrevolvers und der Drehkreis des Spulenrevolvers, auf dem die Spindelachsen
liegen (Spindeldrehkreis), sowie der Radius der Kontaktwalze relativ zueinander so
ausgelegt, daß bei dem gewünschten maximalen Durchmesserverhältnis die Änderung der
Anpreßkraft der Kontaktwalze auf die Spule im Verlauf der Spulreise in den gewünschten
Grenzen bleibt. Als Durchmesserverhältnis wird hier der Quotient:
Durchmesser der Spulspindel zu Beginn der Spulreise (Leerhülse) Durchmesser der Spulspindel
zum Ende der Spulreise (Vollspule) verstanden. Dieses Betriebsdurchmesserverhältnis
beträgt bei modernen Aufspulmaschinen mindestens 1:3. Die zugelassene Änderung der
radialen Anpreßkraft beträgt jedenfalls weniger als 50%, wobei die Anpreßkraft von
einem niedrigeren Wert ausgeht, sich also zunächst allenfalls erhöhen darf. Die von
der Kontaktwalze auf die Spule ausgeübte Radialkraft wird sich bei der Lösung nach
Anspruch 4 im Verlaufe der Spulreise um nicht mehr als 10%, nach dem Wickeln der ersten
Fadenschichten vorzugsweise um nicht mehr als 5% ändern.
[0018] Die Aufspulmaschine nach dieser Erfindung wird so betrieben, daß der Spulenrevolver
bei wachsendem Spulendurchmesser in demselben Drehsinn gedreht wird wie die Betriebsspulspindel.
Die Spulspindeln werden durch Achsantriebsmotoren angetrieben, wobei jeder Spulspindel
ein Achsantriebsmotor zugeordnet ist.
[0019] Wie bereits ausgeführt, wird es nach der Erfindung möglich, den Anpreßdruck zwischen
der Kontaktwalze und der Spulspindel bzw. Spule im Verlaufe der Spulreise innerhalb
eines geringen, spultechnisch unbedenklichen Bereiches konstant zu halten.
[0020] Beim Aufwickeln von Chemiefasern, für die die Aufspulmaschine in erster Linie bestimmt
ist, ist damit zu rechnen, daß der Faden im allgemeinen senkrecht von oben nach unten
läuft. Da die Kontaktwalze zwischen der Changierung und der Betriebsspulspindel angeordnet
ist, wird sowohl der Träger als auch die Kontaktwalze durch eine Schwerkraftkomponente
belastet. Durch die Maßnahmen nach Anspruch 4 bzw. 5 kann die radial wirkende Auflagerkraft
zwischen Kontaktwalze und Spule auf das wickeltechnisch zulässige Maß eingestellt
werden. Die Entlastungseinrichtung kann z.B. ein Kraftgeber für eine konstante Kraft,
z.B. eine Feder oder eine pneumatische oder hydraulische Zylinder-Kolben-Einheit,
sein, welche mit konstantem Druck beaufschlagt wird.
[0021] Bei wickeltechnisch schwierigen Aufgaben ergibt sich auch die Möglichkeit, eine z.B.
hydraulische oder pneumatische Entlastungseinrichtung entsprechend dem gewünschten
Verlauf der Anpreßkraft während der Spulreise zu steuern.
[0022] Wenn die Kontaktwalze so gelagert ist, daß sie nicht mit ihrer Schwerkraft, sondern
schwerkraftfrei auf der Spule aufliegt, so wird eine Belastungseinrichtung, z.B. eine
hydraulische oder pneumatische Zylinder-Kolben-Einheit vorgesehen, die auf den Träger
der Kontaktwalze einwirkt und die notwendige Anpreßkraft erzeugt. Dabei kann die Belastungseinrichtung
so ausgelegt sein, daß sie eine konstante Anpreßkraft erzeugt. Es ist aber auch möglich,
die Belastungseinrichtung so auszulegen, daß die Anpreßkraft im Verlaufe der Spulreise
nach einem bestimmten einprogrammierten Verlauf gesteuert wird.
[0023] Der Träger, auf welchem die Kontaktwalze gelagert wird, ist vorzugsweise eine Schwinge,
die an der einen Seite im Maschinengestell schwenkbar gelagert ist und an deren anderem
freien Ende die Kontaktwalze sitzt (Anspruch 7). Wenn die Kontaktwalze mit ihrem Eigengewicht
auf der Spule aufliegen soll, so ist die Schwinge horizontal oder geneigt angeordnet.
Wenn die Kontaktwalze ohne Einfluß ihres Gewichtes an der Spule aufliegen soll, so
muß die Schwinge im wesentlichen senkrecht angeordnet sein.
[0024] Durch Anspruch 8 ergibt sich zum einen eine verschleißfeste Aufhängung, die überdies
den Vorteil hat, daß die Schwenkbewegung der Kontaktwalze einer mit der Auslenkung
zunehmenden Kraft unterliegt. Daher kann für die Null-Stellung der Kontaktwalze eine
im Verlauf der Spulreise stabile Position ohne regeltechnische Schwierigkeiten eingestellt
werden.
[0025] Im übrigen hat die Aufhängung in einem Gummiblock aber auch den Vorteil, daß der
Gummiblock nicht nur die Schwenkbewegung im Rahmen der geringfügigen Meßausschläge
der Kontaktwalze, sondern auch eine Bewegung senkrecht dazu, d.h. auf der Verbindungslinie
zwischen der Schwenkachse und der Achse der Kontaktwalze, zuläßt. Dadurch kann sich
die Kontaktwalze nicht nur in Schwenkrichtung, sondern auch senkrecht dazu, parallel
zur Achse der Spulspindel ausrichten. Besonders wichtig ist auch, daß der Gummiblock
die Bewegung der Kontaktwalze dämpft.
[0026] Die Changierung nach dieser Erfindung kann eine der aus dem Stand der Technik bekannten
Changiereinrichtungen sein. Hierbei ist insbesondere hinzuweisen auf die Flügelchangierung
nach EP-D 1114642, eine Kehrgewindechangierung nach US-PS 3,664,596, eine Nutwalzenchangierung
nach US-PS 3,797,767 oder andere Changiereinrichtungen. Die Changiereinrichtung kann
im Maschinengestell ortsfest angebracht sein.
[0027] Bekanntlich wird der Faden, der die Kontaktwalze umschlingt, auf der Kontaktwalze
mit dem Changiergesetz der Changiereinrichtung abgelegt, wobei die Hubumkehr von
dem Abstand zwischen der Changiereinrichtung und der Auflauflinie des Fadens auf die
Kontaktwalze abhängt. Jede Änderung dieses Abstandes geht in das Ablagegesetz ein.
[0028] Durch die Ausführung nach Anspruch 9 und 10 bzw. 11 wird erreicht, daß sich trotz
der geringfügigen Bewegung der Kontaktwalze der Abstand zwischen der Changiereinrichtung
und der Kontaktwalze im Verlaufe der Spulreise nicht ändert. Hierzu wird die Changiereinrichtung
vorzugsweise ebenfalls auf einer Schwinge gelagert, die entweder gleichachsig zu
der Schwinge der Kontaktwalze oder an der Schwinge der Kontaktwalze schwenkbar gelagert
ist. Hierdurch wird es möglich, zur Wartung die Changiereinrichtung von der Kon taktwalze
abzuheben, so daß einerseits die Kontaktwalze und andererseits die Changiereinrichtung
gut zugängig ist. Andererseits wird durch die Maßnahme nach den Ansprüchen 9 bis 11
vermieden, daß die Changierung bei ihrer Relativbewegung zu der Kontaktwalze auch
eine Bewegung senkrecht zum Fadenlauf ausführt. Dies ist insbesondere wichtig, wenn
- wie durch Anspruch 12 vorgeschlagen - auf den Träger der Changierung eine Antriebseinrichtung
einwirkt, durch welche der Abstand zwischen der Kontaktwalze und der Changierung im
Verlaufe der Spulreise veränderbar ist. Damit bietet die Erfindung auch die Möglichkeit,
während der Spulreise mit veränderlichem Changierhub zu fahren. Hierzu wird die Antriebseinrichtung
gemäß Anspruch 13 nach einem vorgegebenen Programm gesteuert. Durch entsprechende
Programmierung kann im Verlauf der Spulreise, insbesondere zu Anfang der Spulreise
eine Hubverkürzung stattfinden (Anspruch 14). Hierzu wird auf den Spulenaufbau nach
der US-PS 4,789,112 (Bag. 1540) verwiesen. Weiterhin ist es möglich, durch entsprechende
Programmierung eine Atmung durchzuführen (Anspruch 15), wie es z.B. in der US-PS 4,325,517
(Bag. 1157) und der DE-OS 37 23 524 A1 (IP-1536) beschrieben ist. Ebenso ist es möglich,
die Changiereinrichtung relativ zur Kontaktwalze axial zeitlich wiederkehrend hin-
und herzuverschieben, um auf diese Weise eine Hubverlegung zu bewirken. Es sei besonders
darauf hingewiesen, daß die Erfindung nach Anspruch 12 bis 15 auch unabhängig von
der Erfindung nach den Ansprüchen 1 bis 11 vorteilhaft ist.
[0029] Die Erfindung löst ferner das Problem des Spulenwechsels. Dabei soll der Spulenwechsel
so erfolgen, daß der Faden ohne Unterbrechung aufgespult wird. Dazu wird der Spulenrevolver
sowohl während der Spulreise als auch beim Spulenwechsel stets in derselben Drehrichtung
gedreht.
[0030] Das Verfahren des "Gleichlauffangens", bei dem im Augenblick des Fadenanlegens die
Oberfläche der Leerhülse und der Faden die gleiche Bewegungsrichtung haben, zeichnet
sich dadurch aus, daß der Faden nur geringen Fadenspannungsschwankungen unterliegt.
Auf diesen geringen Fadenspannungsschwankungen beruht die Betriebssicherheit dieses
Verfahrens. Dabei werden vorzugsweise Spulhülsen mit einem Fadenfangschlitz benutzt,
wie er in der DE-A 39 23 305 (Bag. 1650) bekannt ist.
[0031] Bei dem "Gleichlauffangen" dreht sich der Spulenrevolver im selben Drehsinn wie die
Betriebsspulspindel. Das bedeutet, daß die Ruhespulspindel beim Einfahren in ihre
Betriebsposition an der Kontaktwalze vorbeifahren muß. Hierdurch ergibt sich eine
Einengung der geometrischen Auslegungsmöglichkeiten. Diese Einengung wird durch die
Ausgestaltung nach Anspruch 6 ebenfalls vermieden. Dabei ist hervorzuheben, daß die
Kontaktwalze lediglich eine nur geringe Bewegung von z.B. 10 mm ausführen muß.
[0032] Für das Gleichlauffangen ist ein Ablenkfadenführer erforderlich, der den Faden aus
der Normalebene des Fangschlitzes der Leerhülse in eine Normalebene der Vollspule
umlenkt (vgl. hierzu PCT/DE 89/00094). Gemäß Anspruch 17 dient dieser Ablenkfadenführer,
als Blech ausgebildet, gemeinsam mit einem weiteren Schutzblech dem Zweck, die in
Betrieb zu setzende Leerhülse gegenüber der Vollspule, die sich noch dreht, zu schützen.
Insbesondere kann es vorkommen, daß das abgerissene oder abgeschnittene Fadenende
sich von der sich drehenden Vollspule abhebt und die auf der Leerhülse sich bildenden
Fadenlagen beschädigt. Durch Anspruch 17 entsteht eine vollständige Abkapselung der
Vollspule gegenüber der Leerhülse bereits vor dem Abschneiden bzw. Abreißen des Fadens.
Die Maßnahme nach Anspruch 17 ist bei allen Aufspulmaschinen, die nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 ausgebildet sind, vorteilhaft einsetzbar.
[0033] Das Verfahren zum Spulenwechsel an der Aufspulmaschine ergibt sich aus Anspruch 18
mit vorteilhaften Weiterbildungen nach Anspruch 19 bis 21. Wie bereits erwähnt, ist
es beim Gleichlauffangen günstig, daß die Kontaktwalze eine geringe Ausweichbewegung
durchführen kann, um die in die Betriebsposition einfahrende Leerhülse nicht zu behindern.
Dabei wird die Beweglichkeit der Kontaktwalze benutzt, die im Rahmen dieser Erfindung
dazu dient, um den Drehantrieb des Spulenrevolvers im Laufe der Spulreise zu steuern
bzw. zu regeln in Abhängigkeit von dem wachsenden Spulendurchmesser. Diese Funktion
wird jedoch außer Kraft gesetzt während der Bildung der ersten Fadenlagen auf der
Leerhülse. Dadurch wird erreicht, daß der Spulenrevolver zweitweise in seiner Position
bleiben kann. Während dieser Zeit können die Vollspulen von der inzwischen in ihre
Ruheposition eingefahrenen Spulspindel abgenommen werden, wozu insbesondere ein automatischer
Spulenwechsler nach Anspruch 21 dienen kann.
[0034] Die Meßfunktion der Kontaktwalze, durch die der wachsende Spulendurchmesser erfaßt
wird, kann nach Ablauf einer bestimmten einprogrammierten Zeit oder nach Durchführung
des Austausches der vollen Spulen gegen Leerhülsen an der in Ruhestellung befindlichen
Spulspindel dadurch wieder in Gang gesetzt werden, daß die Kontaktwalze abgesenkt
und in Kontakt mit der Betriebsspulspindel gebracht wird. Eine besondere Steuerung
wird indes entbehrlich durch die Maßnahme nach Anspruch 20. Hierbei erfolgt das Wiederingangsetzen
der Meßfunktion der Kontaktwalze dadurch, daß sich bei wachsendem Spulendurchmesser
wieder Kontakt zwischen Spule und Kontaktwalze und damit ein Meßausschlag des Trägers
der Kontaktwalze ergibt.
[0035] Bevorzugt ist vorgesehen, daß während der kontaktlosen Zeit die Kontaktwalze angetrieben
wird, vorzugsweise mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird, die im wesentlichen
der Soll-Umfangsgeschwindigkeit der Spule entspricht. Ein geeigneter Antrieb hierfür
ist aus der DE-A 38 34 032 ersichtlich.
[0036] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben.
[0037] Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht einer Aufspulmaschine im Betrieb;
Fig. 2 die Frontansicht der Aufspulmaschine im Betrieb;
Fig. 3A,B,C die Frontansicht der Aufspulmaschine beim Spulen-wechsel;
Fig. 4 die Seitenansicht der Aufspulmaschine nach Fig. 1 beim Spulenwechsel;
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Spulmaschine mit einer Kehrgewindewellenchangierung;
Fig. 6,7 Ausführungsbeispiele, bei welchen der Abstand zwischen Changiereinrichtung
und Kontaktwalze steuerbar ist;
Fig. 8,9 Diagramme für den Verlauf der Anpreßkraft zwischen Kontaktwalze und Spule;
Fig. 10,11 Spulhülsen;
Fig. 12 Aufhängung der Führung der Kontaktwalze (Detail);
Fig. 13 eine Spule, die mit der Aufspulmaschine hergestellt ist;
Fig. 14 Programm zur Veränderung des Abstandes zwischen Changierung und Kontaktwalze;
Fig. 15 Detail der Figuren 1, 4, 5, 6, 7, bei welchen der Revolvermotor als Bremsmotor
ausgeführt ist.
[0038] Die Aufspulmaschinen, die in den Figuren 1 bis 4, 5, 6, 7 dargestellt sind, unterscheiden
sich lediglich in Einzelheiten. Daher bezieht sich die folgende Beschreibung auf
sämtliche Ausführungsbeispiele. Auf die unterschiedlichen Einzelheiten wird jeweils
hingewiesen.
[0039] Der dargestellten Aufspulmaschine wird der Faden 3 durch Lieferwerk 17 ohne Unterbrechung
mit konstanter Geschwindigkeit zugeliefert. Der Faden wird zunächst durch den Kopffadenführer
1 geführt, der die Spitze des Changierdreiecks bildet. Sodann gelangt der Faden mit
Bewegungsrichtung 2 zu der Changiereinrichtung 4, die später beschrieben wird. Hinter
der Changiereinrichtung wird der Faden an der Kontaktwalze 11 mit mehr als 90° umgelenkt
und sodann auf der Spule 6 aufgewikkelt. Die Spule 6 wird auf der Spulhülse 10.1 gebildet.
Die Spulhülse 10.1 ist auf der frei drehbaren Spindel 5.1 (Betriebsspindel) aufgespannt.
Die Spulspindel 5.1 befindet sich mit der darauf aufgespannten Spulhülse 10.1 und
der darauf zu bildenden Spule in dem Beginn der Betriebsposition. Zu dieser Zeit befindet
sich eine zweite Spulspindel (Ruhespindel) 5.2 mit einer darauf aufgespannten Spulhülse
(Leerhülse) 10.2 in der Warteposition. Beide Spulspindeln 5.1 und 5.2 sind in einem
drehbaren Spulenrevolver 18 frei drehbar gelagert. Bei allen Ausführungsbeispielen
werden die Spindeln 5.1 und 5.2 durch Synchronmotoren 29.1 und 29.2 angetrieben werden.
Die Synchronmotoren 29.1 bzw. 29.2 sind jeweils fluchtend mit den Spindeln an dem
Revolver 18 befestigt. Die Synchronmotoren werden durch die Frequenzgeber 30.1 und
30.2 mit Drehstrom von steuerbarer Frequenz versorgt. Die Ansteuerung der Frequenzgeber
30.1 und 30.2 geschieht durch ein Steuergerät 31, das von einem Drehzahlsensor 53
angesteuert wird. Der Drehzahlsensor 53 tastet die Drehzahl der Kontaktwalze ab. Durch
das Steuergerät 31 werden die Frequenzgeber 30.1 bzw. 30.2 der jeweiligen Betriebsspindel
5.1 so gesteuert, daß die Drehzahl der Kontaktwalze 11 und damit auch die Oberflächengeschwindigkeit
der Spule trotz wachsenden Spulendurchmessers konstant bleibt.
[0040] Die Synchronmotoren 29.1 und 29.2 können ersetzt werden durch Asynchronmotoren. In
diesem Falle wird den Steuerfrequenzen F4 bzw. F5 ein Regelsignal überlagert, so
daß der Sollwert der Spindeldrehzahl, der jeweils durch das Steuergerät 31 vorgegeben
ist, genau eingehalten wird. Eine geeignete Steuerung ergibt sich aus der DE-C 34
25 064 (IP-1348).
[0041] Der Spulenrevolver 18 ist im Gestell der Aufspulmaschine drehbar gelagert und wird
durch Antriebsmotor (Revolvermotor 33) verschwenkt, so daß abwechselnd die Spindeln
5.1 bzw. 5.2 in die Betriebsstellung bzw. Wartestellung gefahren werden können, wenn
die Spule 6 auf der einen der Spindeln voll bewickelt ist.
[0042] Der Revolvermotor 33 dient ferner dazu, den Spulenrevolver in dem Sinne zu drehen,
daß der Achsabstand zwischen der Kontaktwalze 11 und der Betriebsspindel 5.1 bei wachsendem
Spulendurchmesser vergrößert wird.
[0043] Der Revolvermotor 33 kann als Bremsmotor ausgebildet sein. Ein solcher Bremsmotor
hat die Eigenschaft, daß sein Läufer unbeweglich festgestellt wird, d.h. nicht mehr
drehbar ist, wenn der Bremsmotor nicht an eine Stromquelle angeschlossen ist. Ein
solcher Revolvermotor 33, der als Bremsmotor ausgeführt ist, ist schematisch in der
Fig. 15 dargestellt. Fig. 15 ist eine Detailzeichnung zu den Figuren 1, 4, 5, 6, 7
und zeigt den Drehantrieb und die Drehsteuereinrichtung für den Revolver 18. Die Welle
70 des Revolvermotors 33 und des Revolvers 18 wird durch eine Bremse 71 beaufschlagt.
Die Bremse 71 wird durch einen Elektromagneten 72 betätigt. Der Elektromagnet ist
mit der Drehsteuereinrichtung 54 verbunden. Die Drehsteuereinrichtung 54 schließt
wechselweise entweder den Läuferstromkreis des Revolvermotors 33 oder den Stromkreis
des Elektromagneten 72 der Bremse 71 in Abhängigkeit vom Ausgangssignal des Sensors
52, welcher die Bewegung des Trägers 48 bzw. 63 für die Kontaktwalze abtastet.
[0044] Der Revolvermotor 33 kann aber auch ein Schrittmotor sein, der sich mit sehr langsamer
Geschwindigkeit ununterbrochen dreht und der durch die Drehsteuereinrichtung in Abhängigkeit
vom Ausgangssignal des Sensors 52, welcher die Bewegung des Trägers 48 bzw. 63 für
die Kontaktwalze abtastet, so gesteuert wird, daß der Achsabstand zwischen der Kontaktwalze
11 und der Betriebsspindel 5.1 sich mit dem anwachsenden Spulendurchmesser kontinuierlich
vergrößert.
[0045] Die Kontaktwalze 11 ist auf einem Träger gelagert, so daß die Kontaktwalze eine Bewegung
mit radialer Komponente zu der Betriebsspindel ausführen kann. Als Träger dient in
dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 4, 6 und 7 die Schwinge 48 für die
Kontaktwalze. Die Schwinge 48 ist im Maschinengestell um Schwenkachse 50 schwenkbar
gelagert. Die Schwenkachse 50 liegt - wie bereits gesagt - so, daß die Kontaktwalze
mit einer Radialkomponente zur Betriebsspindel 5.1 beweglich ist. Die Schwenkachse
50 wird durch einen Gummiblock gebildet. Dieser Gummiblock ist im Maschinengestell
fest eingespannt. An dem Gummiblock ist die Schwinge 48 befestigt, so daß die Schwinge
48 gummielastisch verschwenkbar ist. Ein Ausführungsbeispiel einer solchen Lagerung
der Schwinge ist in Fig. 12 im Detail dargestellt. Dabei ist der Gummiblock 42 ein
zylindrischer Körper, der in den Ringraum zwischen der Schwenkachse 50 und dem Lagerauge
der Schwinge 49 eingebracht ist. Die Schwenkachse 50 ist im Maschinengestell drehfest
gelagert. Der Innenumfang des Gummiblocks ist mit der Schwenkachse 50 drehfest verbunden.
Der Außenmantel des Gummiblocks ist mit dem Innenmantel der Buchse der Schwinge 49
drehfest verbunden.
[0046] In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist die Kontaktwalze auf einem Träger 63 gelagert,
welcher in Führungen 64 geradlinig bewegbar ist.
[0047] Mit der Schwinge 48 bzw. dem Träger 63 kann die Kontaktwalze vor dem wachsenden Spulendurchmesser
der in der Betriebsstellung befindlichen Betriebsspindel um eine sehr geringe Wegstrecke
von z.B. 2 mm ausweichen.
[0048] Wie bereits oben ausgeführt, können alle denkbaren Changiereinrichtungen Verwendung
finden. Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 4 ist die Changiereinrichtung
eine sog. Flügelchangierung. Sie weist zwei Rotoren 12 und 13 auf, die durch ein Getriebe
22 miteinander verbunden und durch den Motor 14 angetrieben werden. An den Rotoren
12 und 13 sind Flügel 8 und 9 befestigt, wie sich insbesondere aus den Figuren 2 und
3 ergibt. Die Rotoren drehen sich mit unterschiedlicher Drehrichtung 27, 28 und führen
dabei den Faden an einem Leitlineal 9 entlang, wobei der eine Flügel die Führung in
der einen Richtung übernimmt und dann unter das Leitlineal taucht, während der andere
Flügel die Führung in der anderen Richtung übernimmt und dann unter das Leitlineal
taucht. Der Changiermotor 14 wird mit konstanter Drehzahl angetrieben, kann aber auch
in Abhängigkeit von den Signalen eines Programmgebers steuerbar sein.
[0049] In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist die Changiereinrichtung eine sog. Kehrgewindewellenchangierung.
In einem Gehäuse ist die Kehrgewindewelle 23 drehend gelagert. Die Kehrgewindewelle
weist in bekannter Weise eine endlos hingehende und zurückkehrende Nut auf ihrem
zylindrischen Umfang auf. In die Nut 15 greift das eine Ende eines Changierfadenführers
40 ein. Der Changierfadenführer ist in der Geradführung 44 des Gehäuses geradgeführt.
Weitere Einzelheiten der Ausführungsbeispiele beziehen sich auf die Aufhängung der
Changiereinrichtung.
[0050] Unabhängig von der Art der Changiereinrichtung kann das Gehäuse der Changiereinrichtung
ortsfest befestigt sein. Dies ist bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 gezeigt.
[0051] Bei der ortsfesten Aufhängung der Changiereinrichtung ändert sich der Abstand zwischen
der Kontaktwalze 11 und dem Changierfadenführer 40, wenn auch die Meßbewegungen der
Kontaktwalze sehr klein und fast vernachlässigbar sind.
[0052] Bei den Ausführungsbeispielen nach den Figuren 1 bis 4, Figur 6, 7 ist die Changiereinrichtung
4 beweglich im Maschinengestell der Aufspulmaschine gelagert. Hierzu dient eine Schwinge
49, an deren freiem Ende die Changiereinrichtung befestigt ist und die mit dem anderen
Ende derart schwenkbar gelagert ist, daß die Changiereinrichtung eine Bewegung senkrecht
zu sich selbst und zu der Kontaktwalze, d.h. eine Parallelverschiebung ausführen kann.
[0053] Bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 1 bis 4 ist die Schwinge im Maschinengestell
frei schwenkbar gelagert. Dabei ist die Schwenkachse im wesentlichen gleichachsig
zu der Schwenkachse 50 der Schwinge 48 angeordnet.
[0054] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 ist die Schwinge 49 für die Changiereinrichtung
an der Schwinge 48 frei schwenkbar gelagert.
[0055] Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 4 liegt die Schwinge 49 für die
Changiereinrichtung mit Abstützung 51 auf der Schwinge 48 für die Kontaktwalze 11.
Daher macht die Schwinge 49 die Bewegungen der Schwinge 48 mit. Sie ist aber andererseits
unabhängig hochklappbar, was zur Wartung der Kontaktwalze und der Changiereinrichtung
von großem Vorteil ist. Durch eine Zylinder-Kolben-Einheit 21, die pneumatisch beaufschlagt
wird und die von unten auf die Schwinge 48 bzw. den Träger 63 einwirkt, kann das Gewicht,
das auf der Kontaktwalze und damit als Anpreßkraft auf der Spule lastet, ganz oder
teilweise kompensiert werden. Dabei handelt es sich um das Gewicht der Changiereinrichtung
und der Kontaktwalze (Ausführungsbeispiele nach Fig. 1 bis 4, 7) oder nur der Kontaktwalze
(Ausführungsbeispiele nach Fig. 5, 6).
[0056] Bei allen Ausführungsbeispielen ist ein Sensor 52 ortsfest im Maschinengestell angeordnet.
Dieser Sensor tastet die Bewegung der Schwinge 48 bzw. in Fig. 5 des Trägers 63 ab,
wobei der Sensor den Abstand zur Schwinge 48 bzw. zum Träger 63, also den Weg der
Schwinge 48 bzw. des Trägers 63 mißt. In Abhängigkeit von dem Ausgangssignal, d.h.
z.B. bei Überschreiten eines vorbestimmten Abstandes gibt der Sensor 52 ein Ausgangssignal,
das einer Steuereinrichtung 53 für den Revolverantrieb 33 aufgegeben wird. Auf die
weitere Funktion wird später eingegangen.
[0057] Die Betriebsweise der Aufspulmaschine ist für alle Ausführungsbeispiele dieselbe.
Im folgenden wird die Betriebsweise anhand des Ausführungsbeispiels nach den Figuren
1 bis 4 beschrieben.
[0058] In Fig. 1 ist der Betrieb der Spulspindel 5.1 gezeigt. Auf die Leerhülse 10.1 sind
nur wenige Lagen gewickelt und die Kontaktwalze 11 liegt in Umfangskontakt an der
zu bildenden Spule an. Bei wachsendem Spulendurchmesser führt die Kontaktwalze eine
geringe radiale Bewegung aus. Die Wegstrecke dieser Bewegung wird durch den Abstandssensor
52 erfaßt. Abhängig von dem Ausgangssignal des Abstandssensors 52 wird der Revolvermotor
33 über Steuereinrichtung 54 derart angesteuert, daß sich der Revolver um einen geringen
Drehwinkel weiterdreht in dem Sinne, daß der Achsabstand zwischen der Kontaktwalze
und der Betriebsspindel 5.1 vergrößert wird. Die Drehrichtung der Betriebsspindel
ist durch Pfeil 55 markiert. Da der Faden die Kontaktwalze im Gegenuhrzeigersinn
umschlingt, wird er die Betriebsspindel und Spule im Uhrzeigersinn umschlingen. Folglich
dreht sich die Betriebsspindel auch im Uhrzeigersinn. Daher dreht sich auch der Spulrevolver
im Uhrzeigersinn mit Drehrichtung 56.
[0059] Für die Ansteuerung des Revolvermotors sieht die Erfindung zwei alternative Verfahren
vor:
[0060] Wenn der Revolvermotor 33 - wie in Fig. 15 dargestellt - als Bremsmotor ausgeführt
ist, so wird die Welle des Revolvermotors durch die Bremse zunächst festgestellt,
so daß sich auch der Spulenrevolver nicht drehen kann, wenn der Spulendurchmesser
anwächst. Dadurch wird die Kontaktwalze 11 aus ihrer Soll-Stellung herausgedrückt
in eine Ist-Stellung. Es wird in der Steuereinrichtung 54 ein bestimmter zulässiger
Höchstwert für die Abweichung zwischen der Ist-Stellung und der Soll-Stellung der
Kontaktwalze vorgegeben. Sobald durch den Abstandssensor 52 festgestellt wird, daß
die Abweichung zwischen der Soll-Stellung und der Ist-Stellung den vorgegebenen Höchstwert
überschreitet, wird die Bremse mittels des Magneten gelöst und gleichzeitig der Läufer
des Revolvermotors 33 an seine Stromquelle angeschlossen. Hierdurch wird der Revolvermotor
mit langsamer, aber konstanter Geschwindigkeit ein Stück weiter gedreht, bis durch
den Sensor 52 festgestellt wird, daß die Kontaktwalze 11 im wesentlichen wieder ihre
Soll-Stellung erreicht hat. Der zugelassene Höchstwert der Abweichung zwischen der
Soll-Stellung und der Ist-Stellung der Kontaktwalze ist sehr gering und beträgt z.B.
1 mm. Nunmehr wird der Revolvermotor 33 wieder ausgeschaltet und stattdessen die
Bremse aktiviert. Dadurch wird die Welle des Revolvermotors 33 und damit auch der
Spulenrevolver wieder nicht drehbar festgestellt.
[0061] Bei dem anderen Verfahren ist der Revolvermotor 33 ständig mit einer Stromquelle
verbunden. Die sehr niedrige Geschwindigkeit des Revolvermotors 33 wird dabei mittels
des Abstandssensors 52 und der Drehsteuereinrichtung 54 so gesteuert, daß die Kontaktwalze
ihre Soll-Stellung nicht verläßt bzw. daß die Abweichung zwischen der Ist-Stellung
und der Soll-Stellung konstant und möglichst klein bleibt. Bei diese Ausführung ist
ein Revolvermotor 33 erforderlich, dessen Drehgeschwindigkeit nicht von dem Drehmoment
abhängt. Daher kann bei diesem Revolvermotor der Kontaktdruck zwischen der Kontaktwalze
11 und der Betriebsspulspindel 5.1 bzw. der darauf gebildeten Spule - bei dem erstgenannten
Verfahren nicht zu einer Drehung des Spulenrevolvers - bei dem letztgenannten Verfahren
nicht zu einer Erhöhung der Drehgeschwindigkeit des Spulenrevolvers führen.
[0062] Die Endlage der Spule ist mit (6) und die Endlage der Betriebsspindel mit (5.1) markiert.
Daraus ergibt sich, daß das Zentrum der Spulspindel während der Spulreise mit der
Drehung des Spulenrevolvers einen Teil, den sog. Betriebsbereich, des Spindeldrehkreises
befahren hat. Dieser Betriebsbereich ist in Fig. 1 mit dem Bezugszeichen 57 markiert.
Die größte Änderung der radialen Anpreßkraft tritt nun ein zwischen der Ausgangslage,
in der die Betriebsspindel 5.1 erstmalig in Kontakt mit der Kontaktwalze 11 gebracht
wird und derjenigen Lage, in der die Spindelachse der Betriebsspindel 5.1 auf der
Tangente 58 liegt, welche man vom Zentrum der Kontaktwalze 11 an den Betriebsbereich
des Spindeldrehkreises zieht. Der Winkel alpha, den das Zentrum der Spulspindel 5.1
dabei relativ zu dem Zentrum der Kontaktwalze 11 umfahren hat, sollte nun möglichst
klein sein. In Fig. 1 wurde dieser Winkel recht groß dargestellt, um eine bessere
zeichnerische Klarheit zu gewinnen. In Wirklichkeit ist dieser Winkel wesentlich
kleiner, und zwar vorzugsweise kleiner als 15°. Der besondere Vorteil der Erfindung
besteht darin, daß auch bei kleinem Durchmesserverhältnis (Durchmesser der Leerhülse
zu Durchmesser der Vollspule) von weniger als 1:3 und auch, wenn der Umschlingungswinkel
des Fadens an der Kontaktwalze 11 größer als 90° ist, die Änderung der Anpreßkraft
gering gehalten werden kann. Dabei ist ein weiterer Vorteil darin zu sehen, daß -
wie sich auch aus Fig. 1 ergibt - bei wachsendem Spulendurchmesser eine Vergrößerung
und nicht eine Verkleinerung des Umschlingungswinkels an der Kontaktwalze eintritt.
Eine Verkleinerung des umschlingungswinkels hätte einen verstärkten Schlupf des Fadens
auf der Kontaktwalze zur Folge. Eine Erhöhung des Schlupfes führt zu einer Veränderung
der Faden zugkraft, und zwar insbesondere dann, wenn die Kontaktwalze angetrieben
wird oder zum Zwecke des Fadenspannungsabbaus mit einer Leistung angetrieben wird,
die größer als die Leerlaufleistung ist; vgl. DE-OS 35 13 796 (= Bag. 1400).
[0063] Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die Anpreßkraft im Verlauf der Spulreise und
insbesondere zu Beginn der Spulreise von einem relativ geringen Wert ausgeht und
zunimmt. Dadurch wird dem Umstand Rechnung getragen, daß die Anpreßkraft beim Wickeln
der ersten Lagen relativ gering sein und später zunehmen sollte.
[0064] Diese Vorteile ergeben sich insbesondere daraus, daß die Position der Kontaktwalze
während der Spulreise - von wickeltechnisch unbedeutenden Änderungen abgesehen - unverändert
bleibt, gleichwohl aber die Anpreßkraft durch die Beweglichkeit der Kontaktwalze und
die auf sie einwirkende Kraft ausgeübt wird, im Gegensatz zu der bekannten Aufspulmaschine,
bei der die Anpreßkraft durch das auf den Spulenrevolver einwirkende Drehmoment aufgebracht
wird und daher in starkem Maße von der Relativlage zwischen Spulspindel und Kontaktwalze
abhängig ist.
[0065] Durch die Figuren 8 und 9 wird noch einmal veranschaulicht, worauf es nach dieser
Erfindung bei der Auslegung der Aufspulmaschine zur Minimierung der Schwankung der
Anpreßkraft zwischen Kontaktwalze und Spule besonders ankommt. Die Figuren 8 und
9 zeigen die Geometrie des Querschnitts der Aufspulmaschine mit der Kontaktwalze
11, der Spulspindel 5.1 zu Beginn der Spulreise, der vollen Spule 6 zum Ende der Spulreise
und dem Betriebsbereich B des Spindeldrehkreises, den der Spulenrevolver mit den Achsen
der Spulspindeln beschreibt. Während einer Spulreise bewegt sich die Achse der Spulspindel
zwischen den Punkten A1 und A2 auf dem Spindeldrehkreis S. Der Abschnitt zwischen
den Punkten A2 wird hier als Betriebsbereich B, in Fig. 1 mit 57, bezeichnet. Darge
stellt ist ferner in verschiedener geometrischer Lage die Schwenkachse 48, an der
die Kontaktwalze 11 drehbar gelagert ist, sowie die Schwenkachse 50, um die die Schwinge
schwenkbar ist.
[0066] Die Anpreßkraft, mit der die Kontaktwalze 11 auf der Spule aufliegt, hat jeweils
die Richtung der Verbindungslinie zwischen dem Mittelpunkt K der Kontaktwalze und
der Achse A der Spulspindel. Die eine Extremrichtung geht durch die Punkte K und A1,
d.h. der Position der Achse der Spulspindel zu Beginn der Spulreise. Die andere Extremrichtung
ist die Tangente von der Achse K aus an den Betriebsbereich B des Spindeldrehkreises
S. Es ist sowohl aus Fig. 8 als auch Fig. 9 ersichtlich, daß die Wirkungslinie der
Kraft G, die die Kontaktwalze ausübt, die Führungsrichtung der Kontaktwalze, also
die Senkrechte D zur Schwinge 48 im Punkte K ist. Diese Kraft G zerlegt sich zu Beginn
der Spulreise in die Anfangsanpreßkraft P1, die durch die Anfangslage A1 der Spindelachse
geht, und eine Kraft parallel zur Schwinge 48. Im Extremfall zerlegt sich die Kraft
G wiederum in die Parallelkraft der Schwinge 48 und die auf der Tangente T wirkende
extreme Anpreßkraft PE.
[0067] Es ist wiederum aus Fig. 8 und 9 ersichtlich, daß der Unterschied zwischen der Anfangskraft
P1 und der Extremkraft PE relativ gering ist, weil der Bogen, welchen die Anfangskraftrichtung
der Kraft P1 (Verbindungslinie zwischen K und A1) aus dem Spindeldrehkreis S abschneidet,
nur eine geringe Bogenhöhe H hat. Maßgebend hierfür ist die Relativlage des Mittelpunktes
MR des Spulenrevolvers, des Radius des Spindeldrehkreises sowie die Lage der Kontaktwalze
11 und die Ausgangslage A1 der Spulreise.
[0068] Es ist aus Fig. 8 aber darüber hinaus ersichtlich, daß die Differenz zwischen der
Anfangsanpreßkraft P1 und der extremsten Anpreßkraft PE weiterhin dadurch vermindert
werden kann, wenn die Führungsrichtung der Kontaktwalze 11, die durch die Lage des
Schwenkpunktes 50 vorgegeben ist, so gelegt wird, daß die Führungsrichtung bzw. die
Kraftrichtung G den Betriebsbereich B des Spindeldrehkreises S schneidet. Bei einer
solchen besonders günstigen geometrischen Auslegung nimmt die Anpreßkraft im Verlaufe
der Spulreise zunächst geringfügig ab, bis sie genau den Wert der Wirkkraft G hat;
dann nimmt die Anpreßkraft geringfügig bis zu dem Extremwert PE zu und anschließend
wieder ab. Diese geometrische Auslegung ist daher besonders bevorzugt und wird von
Anspruch 3 umfaßt.
[0069] Zum Verfahren der Changierung:
Es ist in den Ausführungsbeispielen 1, 4, 5, 6, 7 dargestellt, daß die Changierung
4 auf einer Schwinge 49 derart beweglich gelagert ist, daß der Abstand zwischen der
Changiereinrichtung und der Kontaktwalze 11 veränderbar ist.
[0070] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, Fig. 4 ist der geringste Abstand zwischen
der Changiereinrichtung und der Kontaktwalze 11, der während des Spulbetriebes eingehalten
wird, durch den Anschlag 51 vorgegeben. Das bedeutet, daß während der Spulreise der
Abstand nicht verändert wird. Der Abstand läßt sich aber vergrößern, wenn die Aufspulmaschine
gewartet werden soll.
[0071] Bei den Ausführungsbeispielen nach den Figuren 6 und 7 sind darüber hinaus Antriebs-
und Steuereinrichtungen vorgesehen, durch welche der Abstand zwischen der Changiereinrichtung
und der Kontaktwalze 11 auch während der Spulreise verändert werden kann. Bei der
Antriebseinrichtung handelt es sich um eine pneumatische Zylinder-Kolben-Einheit 66.
Der Kolben und die Kolbenstang 67 dieser Zylinder-Kolben-Einheit stützt sich an der
Schwinge 49 ab. Der Zylinder stützt sich dagegen bei dem Ausführungsbeispiel nach
Fig. 6 im Maschinengestell, bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 an der Schwinge
48 der Kontaktwalze ab. Die Steuereinrichtung 68 umfaßt vor allem einen Programmgeber,
durch welchen der Druck für die Antriebseinrichtung 66 nach einem vorbestimmten Programm
steuerbar ist. In Fig. 6 und 7 ist als ein derartiges Programm ein Atmungsprogramm
vorgegeben. Beim sog. Atmen wird der Changierhub (s.o.) periodisch verkürzt und verlängert,
z.B. um 5%. Hierzu wird auf die oben bereits erwähnten Verfahren verwiesen. Das Atmen
dient dem Zweck, Schädigungen der Spulkanten, insbesondere Verdickungen des Spulenumfangs
sowie Fehler der Spulenstirnflächen zu vermeiden. Herkömmlicherweise wird die Atmung
dadurch bewirkt, daß der Changierweg der Changiereinrichtung entsprechend verkürzt
und verlängert wird. Bei den gezeigten und zuvor beschriebenen Changiereinrichtungen
ist das jedoch nicht möglich. Durch die Erfindung wird ein Atmungsverfahren geschaffen,
bei welchem der Changierhub nicht verändert wird, obwohl der Weg der Changiereinrichtung
konstant bleibt.
[0072] Dies geschieht dadurch, daß nach dem vorgegebenen Programm der Abstand zwischen der
Changierung und der Kontaktwalze 11 durch die Antriebseinrichtung 66 fortlaufend vergrößert
und verkleinert wird. Dazu muß man wissen, daß infolge der Vergrößerung des Abstandes
zwischen der Kontaktwalze und der Changiereinrichtung sich der tatsächliche Changierhub
des Fadens auf der Kontaktwalze und damit auch auf der Spule verkürzt. Wird der Abstand
zwischen der Changiereinrichtung und der Kontaktwalze dagegen verkleinert, so vergrößert
sich der tatsächliche Changierhub des Fadens auf der Kontaktwalze bzw. Spule.
[0073] Es ist ersichtlich, daß auch andere Programme vorgegeben werden können. Ein solches
Programm ergibt sich z.B. aus dem Ziel, eine Spule herzustellen, die in Fig. 13 dargestellt
und in der oben zitierten US-PS 4,789,112 beschrieben wird. Nach einem solchen Programm
wird der Abstand zwischen der Changierung und der Kontaktwalze - wie in Fig. 14 darge
stellt - zu Beginn der Spulreise vergrößert und sodann konstant gehalten. In dem
Zeitabschnitt, in dem der Abstand vergrößert wird, soll eine Basisschicht mit einer
Schichtdicke von nicht mehr als 10% der gesamten Schichtdicke der Spule erreicht
werden. Der Zeitabschnitt, in dem der Abstand zwischen Changiereinrichtung und Kontaktwalze
konstant bleibt, soll ausreichend sein, um mindestens 80% des Gesamtdurchmessers
der Spule aufzubauen. Anschließend kann der Abstand wieder leicht verringert werden.
Ein schematisches Diagramm des Abstandes über der Zeit ist in Fig. 14 dargestellt.
Dabei bedeutet
r Radius der Leerhülse,
S Schichtdicke
SB Schichtdicke der Basisschicht.
[0074] Bei Befolgung dieses Programmes entsteht eine Spule, welche eine an beiden Stirnseiten
schwach konische Basisschicht besitzt. Im übrigen ist die Spule zylindrisch. Die Abstandsänderung
kann so gering gemacht werden, daß die Längenveränderung der Basisschicht kaum sichtbar
wird und sich nur durch eine verbesserte, vor allem stabilere Abstützung der gesamten
Schichten der Spule auswirkt.
[0075] Zum Verfahren des Spulenwechsels:
Wenn die in Fig. 1 dargestellte Endstellung (5.1) der Betriebsspindel erreicht ist,
so wird die Entlastungseinrichtung 21 derart mit Druck beaufschlagt, daß die Kontaktwalze
11 von der Vollspule abhebt. Bei der Entlastungseinrichtung handelt es sich in den
dargestellten Beispielen um eine pneumatische Zylinder-Kolben-Einheit 21, welche auf
die Schwinge 48 bzw. - in Fig. 5 - auf den Träger 63 der Kontaktwalze einwirkt. Auch
hierbei handelt es sich um eine sehr geringe Bewegung von z.B. 10 mm. Nunmehr wird
der Spulenrevolver mit der bisherigen Drehrichtung 56 weitergedreht, wobei die Betriebsspindel
5.1 weiterhin angetrieben wird. Dadurch gelangt die bisherige Ruhespindel 5.2 in die
Startstellung des Betriebsbereich, das ist die Stellung, in der in Fig. 1 die Betriebsspindel
5.1 dargestellt ist. Hinzuzufügen ist, daß bereits zuvor der Antriebsmotor 29.2 der
Ruhespindel in Betrieb gesetzt worden ist, so daß sich die Leerhülse mit der Soll-Umfangsgeschwindigkeit
dreht. Siehe zum Folgenden Fig. 4: Dabei bildet die Leerhülse 10.2, die auf der Spindel
5.2 aufgespannt ist, mit der Kontaktwalze 11 einen Spalt, durch den der Faden läuft.
[0076] Beim Einfahren in ihre Betriebsposition ist die Spindel 5.2 mit der darauf aufgespannten
Spulhülse 10.2 in den zwischen der Kontaktwalze 11 und der Vollspule 6 ausgespannten
Fadenlauf gefahren. Dabei hat die Leerhülse 10.2 auf der Berührstrecke dieselbe
Bewegungsrichtung wie der Faden. Deshalb wird der hier beschriebene Vorgang als Gleichlauffangen
bezeichnet. Dabei ist zu bemerken, daß der Faden noch immer von der Changiereinrichtung
4 hin- und hergeführt und daher auf der Vollspule 6 über zumindest annähernd den gesamten
Changierhub H verlegt wird.
[0077] Die im folgenden beschriebene Aushebeinrichtung ist nur ein Beispiel.
[0078] Die Aushebeinrichtung 25, die in Fig. 2 sowie in der Fig. 3A um 90° geschwenkt dargestellt
ist, besitzt eine Schwenkachse 34, die parallel zur Changierrichtung, zur Achse der
Kontaktwalze und zu den Achsen der Spulspindeln liegt. Die V-förmige Vorderkante
35 schneidet die Schwenkachse 34 mit ihren beiden Schenkeln und bildet im ausgeschwenkten
Zustand (Fig. 1B) zwei schräg zur Changiereinrichtung liegende Leitkanten, die in
einer Führungskerbe 36 zusammenlaufen. Die Führungskerbe 36 liegt zunächst in einer
Normalebene der Spulspindel, die innerhalb des Changierhubes liegt. Die Aushebeinrichtung
kann jedoch auf ihrer Schwenkachse 34 in Pfeilrichtung 45 (Fig. 2, 3A) verschoben
werden, bis die Führungskerbe 36 in einer Normalebene liegt, in der jede Spulenhülse
10.1 bzw. 10.2 einen Fangschlitz 37.1 bzw. 37.2 besitzt. Diese Normalebene ist in
dieser Anmeldung als die Fangebene bezeichnet. Der Fangschlitz ist eine in die Oberfläche
der Spulenhülse eingebrachte, enge Kerbe, die sich in einer Normalebene über einen
Teil oder den gesamten Umfang erstreckt und die eine besondere Ausbildung haben kann,
auf die später eingegangen wird. Erwähnt sei, daß der Fangschlitz 37 außerhalb des
Changierhubes H liegt, in dem die Spulhülse normalerweise bewickelt wird.
[0079] Geeignete Ausführungen des Fangschlitzes sind in den Figuren 10 und 11 dargestellt.
Hierauf wird später noch eingegangen. Eine andere geeignete Ausführung der Aushebeinrichtung
25 wird später noch dargestellt.
[0080] Zum Wechseln des Fadens, d.h. Abtrennen von der Vollspule 6, die noch rotiert, und
Anlegen an die Leerhülse 10.2, die schon rotiert, wird die Aushebeinrichtung 25 nach
vorne geschwenkt. Durch Ausschwenken der Aushebeinrichtung 25 wird der Faden - wie
Fig. 4 zeigt - so weit aus dem Eingriffsbereich der Flügel 7, 8 der Changiereinrichtung
4 gebracht, daß der Kontakt vollständig verlorengeht. Daher gleitet der Faden an einer
der schrägen Gleitkanten 35 ab und gelangt in die Führungskerbe 36.
[0081] Gleichzeitig mit der Aushebeinrichtung wird die Fadenumlegeinrichtung 26 verschwenkt.
Die Fadenumlegeinrichtung weist einen Schwenkhebel 41 auf, an dessen freiem Ende sich
eine Umlenkeinrichtung befinden. Dabei handelt es sich um ein Blech 39. Die Schwenkachse
38 liegt so und die Länge des Hebels 41 und seine Gestalt sind so gewählt, daß das
Blech 39 zwischen den Umfang der in Betriebsposition gefahrenen Leerspindel 5.2 und
der in Warteposition gefahrenen Vollspule 6 einfahrbar ist.
[0082] Die Gestalt des Blechs 39 ergibt sich aus den Figuren 3A und 3B. Dabei ist zu bemerken,
daß die reale Frontansicht in Fig. 3B dargestellt ist. Fig. 3A unterscheidet sich
hiervon lediglich dadurch, daß zur besseren Darstellung die Fadenaushebeinrichtung
25 und die Fadenumlegeinrichtung 26 um jeweils 90° gedreht dargestellt sind.
Das Blech 39 wird von der Seite, auf der der Faden läuft, in den Spalt zwischen Leerhülse
und Vollspule gefahren.
[0083] Wie Fig. 3B zeigt, ist die Vorderkante des Bleches, d.h. die Kante, die beim Einschwenken
zuerst in Kontakt mit dem Faden gerät, als Gleitkante 42 ausgebildet. Senkrecht zu
dieser Gleitkante 42 ist ein Schlitz 43 in das Blech eingebracht, wobei der Schlitz
im wesentlichen senkrecht zur Gleitkante 42 liegt. Der Schlitz liegt in einer Normalebene,
die zwar die Vollspule 6, d.h. den Changierhub H noch schneidet, jedoch in einem Endbereich
nahe dem auf der Hülse befindlichen Fangschlitz 37 liegt. Diese Ebene ist in dieser
Anmeldung als Wulstebene bezeichnet, da in dieser Normalebene auf der Vollspule als
Abschluß eine Fadenwulst von einigen Windungen gebildet wird.
[0084] Betrachten wir nun die Situation beim Ausschwenken der Aushebeinrichtung 25 und
beim Einschwenken der Fadenumlegeinrichtung 26 in die in Fig. 2 sowie in Fig. 3B
gezeigte Position:
Der Faden gleitet zunächst an der V-förmigen Gleitkante 35 ab. Daher gleitet der Faden
gleichzeitig auch an der Gleitkante 42 des Bleches 39 ab. Dabei gelangt der Faden
in die Führungskerbe 36 der Aushebeinrichtung 25 und in den Halteschlitz 43 der Fadenumlegeinrichtung
26. Dabei ist hervorzuheben, daß die Führungskerbe 36 und der Halteschlitz 43 zunächst
im wesentlichen in derselben Normalebene liegen. Daher läuft der Faden zunächst ohne
Changierung im Spulbereich der Leerhülse 10.2 und im Spulbereich der Vollspule 6
und bildet auf dieser einen Wulst. Nunmehr wird die Ausheb einrichtung 25 in Richtung
auf das Spulende, an dem sich die Fangkerbe befindet, d.h. in Pfeilrichtung 45, verschoben,
bis die Führungskerbe 36 im wesentlichen in der Normalebene liegt, in der sich auch
der Fangschlitz auf der Leerhülse 10.2 befindet (Fangebene). Bei dieser Bewegung der
Aushebeinrichtung 25 in Pfeilrichtung 45 wird der Faden in dem Halteschlitz 43 festgehalten.
Andererseits wird er von der Fangkerbe 36, unterstützt durch Kontaktwalze 11, die
beim Fadenfangen vorzugsweise angetrieben ist und daher auf den Faden eine Zugkraft
ausübt, in den Bereich des Fangschlitzes der Leerhülse 10.2 gefördert. Bemerkenswert
dabei ist, daß der Halteschlitz in Blech 39 so ausgebildet ist und daß das Blech 39
so tief in den Spalt zwischen Vollspule und Leerhülse einfährt, daß der Faden auch
im Sinne einer größeren Umschlingung der Leerhülse 10.2 ausgelenkt wird.
[0085] Der Faden läuft also im wesentlichen in der Normalebene des Fangschlitzes dem Fangschlitz
37 zu. Er läuft jedoch unter einem spitzen Winkel wieder aus dem Fangschlitz heraus,
da er durch den Halteschlitz 43 in dem Blech 39 in Richtung zur Changierhubmitte ausgelenkt
wird. In Fig. 3A, 3B ist dargestellt, daß der Faden unter einem spitzen Winkel den
Fangschlitz verläßt. Fig. 3A, 3B zeigen allerdings die schematische Hintereinanderschaltung
der Changiereinrichtung, der Kontaktwalze, der Spulspindeln und der Fadenumlegeinrichtung
und können daher die räumlichen Umschlingungsverhältnisse nicht wiedergeben. Insofern
wird auf Fig. 4 verwiesen. Infolge der besonderen Ausbildung des Fangschlitzes und
infolge der großen Umschlingung fällt der Faden zunächst einmal tief in den Fangschlitz
hinein. Durch das seitliche Herausführen aus dem Fangschlitz wird der Faden andererseits
in dem Fangschlitz fest eingeklemmt, so daß der Faden den Fangschlitz nicht wieder
verlassen kann und abreißt, wenn es sich um einen Faden entsprechend geringen Titers
handelt. Anderenfalls kann in diesem Augenblick auch ein Fadenschneider betätigt
werden, der auf dem Blech 39 befestigt ist, und zwar im Bereich des Endes des Halteschlitzes
43.
[0086] Nach dem Durchtrennen des Fadens wird das in der Fangkerbe gefangene Fadenende nunmehr
auf der Leerhülse 10.2 der Spulspindel 5.2 aufgewickelt. Sodann wird die Aushebeinrichtung
wieder in ihre Neutralstellung verfahren. Daher wird der Faden wieder von der Changiereinrichtung
4 gefangen und hin- und hergeführt. Dadurch werden die ersten Fadenlagen der Spule
auf der Leerhülse gebildet. Hierbei bleibt der Spalt zwischen der sich bildenden Spule
und der Kontaktwalze 11 zunächst aufrechterhalten. Das bedeutet, daß die nunmehr in
Betrieb befindliche Spulspindel 5.2 ohne Regelung der Umfangsgeschwindigkeit der sich
bildenden Spule angetrieben werden muß. Deshalb wird die Spulspindel 5.2 mit konstanter
Drehzahl oder einer nach einem vorgegebenen Programm abnehmenden Drehzahl angetrieben,
wobei die Drehzahl so vorausberechnet ist, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Leerhülse
und der ersten Fadenlagen den zur Erzielung der Fadengeschwindigkeit notwendigen
Wert hat. Während der Zeit, in der die Kontaktwalze 11 nicht auf der sich bildenden
Spule aufliegt, ist aber auch der Drehsteuerantrieb des Spulenrevolvers 18 außer
Betrieb. Der Spulenrevolver 18 steht also fest. Es wird nunmehr der Spulenwechsel
an der Spulspindel 5.1 durchgeführt, indem dort die volle Spule gegen eine Leerhülse
ausgetauscht wird.
[0087] In Fig. 3C ist als Doffer eine Spulentransporteinrichtung 65 teilweise dargestellt.
Diese Spulentransportvorrichtung 65 ist längs der Maschinenfront der Aufspulmaschine
verfahrbar. Die Spulentransportvorrichtung weist in der Höhe, in welcher sich die
Spulspindel 5.1 mit der darauf gebildetenvollen Spule 6 während der Zeitphase befindet,
in der die Kontaktwalze von der Spulspindel 5.1 und der sich darauf bildenden neuen
Spule abgehoben ist, einen Spulendorn 66 auf, der in dieser Stellung mit der Spulspindel
5.2 fluchtet. Es wird nunmehr eine Ausschiebeinrichtung 67 in Gang gesetzt. Die Ausschiebeinrichtung
ist z.B. in der DE-PS 24 38 363 = US-PS 3,974,973 (Bag. 906) beschrieben. Es kann
sich danach um eine Gabel handeln, die parallel zu der Spulspindel 5.1 verfahrbar
ist und dabei die Spulhülse 10.1 an der maschinenseitigen Stirnfläche hintergreift
und von der Spulspindel 5.1 auf den Spulendorn 66 schiebt. In entsprechender Weise
können nunmehr auch Leerhülsen auf die Spulspindel 5.2 geschoben werden.
Andere geeignete Doffer sind z.B. in der DE-PS 24 49 415 (Bag. 917) und der DE-OS
24 55 739 (Bag. 923) dargestellt. Wie bereits gesagt, findet dieser Spulenwechselvorgang
statt, während die Kontaktwalze von der Spulspindel 5.2 und der sich darauf bildenden
Spule abgehoben ist.
[0088] Um den Drehantrieb des Spulenrevolvers wieder in Gang zu setzen, sind zwei Verfahren
möglich. Nach dem ersten Verfahren wird die Zeit, welche für den Spulenwechselvorgang
notwendig ist, in einen Zeitgeber einprogrammiert und von diesem Zeitgeber vorgegeben.
Diese Zeit wird allerdings nicht nur nach dem Erfordernis des Spulenwechselvorgangs,
sondern auch nach aufwickeltechnischen Gesichtspunkten vorgegeben. Hierauf wird später
eingegangen. Nach Ablauf der vorgegebenen Zeit setzt der Zeitgeber den Drehantrieb
des Spulenrevolvers dadurch wieder in Betrieb, daß der Druck in der Entlastungseinrichtung
21 auf das für den Normalbetrieb gewünschte Maß herabgesetzt wird. Dadurch senkt sich
die Kontaktwalze wieder ab, bis sie auf der Spule liegt. Nunmehr befindet sich der
Sensor 21 wieder in Funktion und steuert den Drehantrieb des Spulenrevolvers 18 in
Abhängigkeit von den Meßbewegungen der Kontaktwalze.
[0089] Nach dem anderen möglichen Verfahren werden auf der Leerhülse 10.1 der in Betrieb
gegangenen Spulspindel 5.2 so viele Fadenlagen gebildet, bis die entstehende Spule
gegen die Kontaktwalze wächst. Dadurch entsteht ein Ausschlag an der Schwinge 48,
die von dem Sensor 52 erfaßt wird. Das Ausgangssignal wird nunmehr auch benutzt, um
den Druck in der Entlastungseinrichtung 21 wieder auf das für den Normalbetrieb gewünschte
Maß herabzusetzen.
[0090] Wie zuvor erwähnt, hat das Abheben der Kontaktwalze von der in Betrieb gegangenen
Leerhülse 10.2 und der Spulspindel 5.2 zum einen den Grund, den Spulenwechsel an der
nun in Wartestellung gegangenen Spulspindel 5.1 durchzuführen. Es gibt aber auch
einen aufwickeltechnischen Grund. Dieser besteht darin, daß die ersten Fadenlagen
ohne den Kontakt mit der Kontaktwalze gewickelt werden. Beim Wickeln der ersten Fadenlagen
ist die Spule nämlich noch sehr hart. Daher besteht bei Kontakt der Kontaktwalze mit
den ersten Fadenlagen die Gefahr, daß die Fadenlagen beschädigt werden. Diese Gefahr
wird nach der Erfindung vermieden. Dieser aufwickeltechnische Gesichtspunkt wird
bei der Vorgabe der Zeit, in der die Kontaktwalze außer Funktion bleibt, berücksichtigt.
[0091] Im übrigen bietet die Erfindung aber auch die Möglichkeit, die Kraft, mit der die
Kontaktwalze auf der Spule aufliegt, so vorzugeben und während der Spulreise so zu
programmieren, wie es aufwickeltechnisch wünschenswert oder erforderlich ist. Wenn
eine konstante Auflagekraft gewünscht wird, so wird während des Aufspulvorganges nach
Herstellung des Kontaktes zwischen Kontaktwalze und der sich bildenden Spule die Entlastungseinrichtung
mit einem geringen Druck beaufschlagt, der jedoch konstant bleibt und dazu dient,
ein Teil des Gesamtgewichtes von Schwinge 48 und Kontaktwalze sowie Changiereinrichtung
zu kompensieren, um die Anpreßkraft, die durch die Kontaktwalze auf die Spule ausgeübt
wird, auf das richtige Maß einzustellen. Es ist jedoch - wie gesagt - auch möglich,
den Druck so zu steuern, daß über die Spulreise ein vorgegebener Verlauf der Anpreßkraft
erzielt wird.
[0092] Während des Wickelns der ersten Fadenlagen besteht die Gefahr, daß das abgeschnittene
oder abgerissene Fadenende auf der Vollspule 6, die sich noch dreht und erst abgebremst
werden muß, herumgeschleudert wird. Hiergegen bietet zum einen das Blech 39 bereits
einen wirksamen Schutz. Zusätz lich ist jedoch ein Schutzblech 60 vorgesehen, das
sowohl in Fig. 1 als auch in Fig. 4 dargestellt ist. Das Schutzblech 60 ist schwenkbar
gelagert. Die Schwenkachse liegt parallel zu den Achsen der Spulspindeln. Während
des Betriebes wird es aus dem möglichen Bewegungsbereich des Spulenrevolvers und der
darauf aufgespannten Spulen bzw. Spulspindeln herausgeklappt und durch einen Magneten
61 in seiner Ruhestellung gehalten. Zum Zwecke des Spulenwechsels wird das Schutzblech
60 - wie Fig. 4 darstellt - in Richtung zu dem Spulenrevolver verschwenkt, und zwar
gleichzeitig mit dem Schwenkhebel 41 der Umlegeinrichtung 26. Dabei stützt sich das
freie Ende des Schutzbleches 60 auf dem freien Ende des Bleches 39 ab. Da das Schutzblech
60 auf der vom Fadenlauf abgewandten Seite und das Blech 39 von der Fadenlaufseite
her in den Spalt zwischen der Vollspule 6 und der Leerhülse 10.2 eingeschwenkt wird,
und zwar zu einem Zeitpunkt, in dem der Faden noch nicht abgerissen bzw. abgeschnitten
ist, bilden das Blech 39 sowie das Schutzblech 60 einen sowohl örtlich als auch zeitlich
vollständigen Schutz der neuen, auf der Leerhülse 10.2 aufzuwickelnden Spule vor dem
herumschlagenden Fadenende der Vollspule. Dabei wird selbstverständlich der Halteschlitz
43 sehr eng ausgeführt, damit das herumschlagende Fadenende der Vollspule den Halteschlitz
nicht durchdringen kann.
[0093] In den Figuren 10 und 11 sind Abwicklungen des linken Endes einer Spulhülse sowie
jeweils ein Teilschnitt A-A durch den Fangschlitz gezeigt.
[0094] Die Hülse 10 weist an dem dargestellten Ende mit gewissem Abstand von ihrer Stirnseite
einen Fangschlitz 37 auf. Der Fangschlitz erstreckt sich in Umfangsrichtung über einen
Winkel von z.B. 120°. Wenn man davon ausgeht, daß sich sowohl die Oberfläche der Hülse
10 als auch der Faden in Pfeilrichtung 55 bewegt, so beginnt der Fangschlitz mit einem
Einfallstück 74. Dieses Einfallstück 74 zeichnet sich dadurch aus, daß es eine im
Vergleich zum Fadendurchmesser relativ große Weite aufweist. Das Einfallstück 74 kann
sich z.B. über 45° des Spulenumfangs erstrecken. Sodann folgt das Fangstück 75. Das
Fangstück 75 sieht in den beiden ausgeführten Beispielen unterschiedlich aus. Bei
dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 10 wird das Fangstück 75 dadurch gebildet, daß
der Fangschlitz in Umfangsrichtung sich konisch verengt, und zwar auf einem relativ
kurzen Stück seines Umfangs, z.B. 20°.
[0095] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 11 wird das Fangstück so gestaltet, daß jede
Wand sägezahnartig vorspringende, radiale Kanten erhält, die in Umfangsrichtung hintereinander,
z.B. im Abstand von jeweils 2 mm angeordnet sind. Die Kanten der gegenüberliegenden
Wände sind gegeneinander versetzt und - wie gesagt - sägezahnartig scharf ausgebildet.
Der axiale Abstand zwischen den Normalebenen, in denen die Kanten liegen, ist kleiner
als die Fadendicke. Der Abstand kann Null oder auch negativ sein. Die Kanten weisen
dabei vorzugsweise in die Bewegungsrichtung 55 der Spulhülse.
[0096] In den Nebenfiguren ist jeweils ein Teilschnitt A-A durch den Fangschlitz dargestellt.
[0097] Zur Funktion:
Beim Fadenfangen wird der Faden in der Normalebene des Fangschlitzes 37 geführt.
Da Faden und Hülsenoberfläche dieselbe Bewegungsrichtung 55 haben, gerät zuerst das
Einfallstück 74 in Berührung mit dem Faden. Der Faden fällt im wesentlichen bis auf
den Grund des Fangschlitzes. Dadurch ergibt sich, daß die Fadenlaufgeschwindigkeit
geringfügig - Größenordnung: 1% - größer ist als die translatorische Geschwindigkeit
des Fangschlitzes bzw. der Hülse. Die dadurch entstehenden Relativgeschwindigkeiten
wirken sich allerdings nicht in Form von auf den Faden einwirkenden Reibkräfte aus,
da das Einfallstück 74 so breit ist, daß es den Faden nicht wesentlich behindert.
Daher reichen die Fadenzugkräfte aus, den Faden möglichst tief in den Fangschlitz
bzw. das Einfallstück hineinzuziehen. Das Fangstück 75 ist nun so gestaltet, daß
sehr plötzlich Klemmkräfte auf den Faden ausgeübt werden. Dies geschieht dadurch,
daß sich das Fangstück sehr plötzlich so weit verengt, daß zwischen Faden und den
Seitenwandungen des Fangschlitzes praktisch Formschluß eintritt. Hierbei ist zu berücksichtigen,
daß es sich um multifile Chemiefäden handelt, die gegenüber den aus Pappe hergestellten
Spulhülsen vielfache Angriffsmöglichkeiten für einen Formschluß bieten.
[0098] Für diesen praktischen Formschluß reicht die sehr plötzliche, schneidenartige Verengung
des Fangstückes 75 nach Fig. 1.
Bei der Ausführung des Fangstückes nach Fig. 2 wird der Faden sehr plötzlich zickzackförmig
umgelenkt, was praktisch zu einem Formschluß führt.
[0099] Es hat sich gezeigt, daß der tief in den Fangschlitz hineingefallene und sodann
eingeklemmte Faden sicher geklemmt und abgerissen wird, wenn der Faden dann noch seitlich
den Fangschlitz verläßt, wie dies in der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen
ist.
BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG
[0100]
1 Kopffadenführer
2 Fadenlaufrichtung
3 Faden
4 Changiereinrichtung
5 Spulspindel
5.1 Betriebsspulspindel
5.2 Ruhespulspindel
6 Spule
7 Flügel
8 Flügel
9 Leitlineal
10 Spulhülse
10.1 Leerhülse
11 Kontaktwalze
12 Welle, Rotor
13 Welle, Rotor
14 Changiermotor
15 Kehrgewindewelle - Nut
16 Kehrgewindewelle
17
18 Spulenrevolver, Revolver
19
20
21 Zylinder-Kolben-Einheit, Entlastungseinrichtung
22 Getriebe, Changiergetriebe
23
24
25 Aushebeinrichtung
26 Fadenumlegeinrichtung
27 Drehrichtung
28 Drehrichtung
29 Motor, Spindelmotor, Synchronmotor, Asynchronmotor
30 Frequenzgeber
31 Steuergerät
32
33 Revolvermotor
34 Schwenkachse
35 Vorderkante, Gleitkante
36 Führungskerbe
37 Fangschlitz
38 Schwenkachse
39 Blech
40 Changierfadenführer
41 Schwenkhebel
42 Gleitkante
43 Schlitz, Halteschlitz
44 Geradführung
45 Pfeilrichtung
46
47 Gummiblock
48 Schwinge
49 Schwinge, Lagerauge
50 Schwenkachse
51 Anschlag
52 Sensor, Abstandssensor
53 Drehsteuereinrichtung
54 Drehsteuereinrichtung
55 Drehrichtung, Pfeil
56 Drehrichtung, Pfeil
57 Betriebsbereich
58 Tangente
59
60 Schutzblech
61 Magnet
62
63 Träger
64 Führung
65 Spulentransportvorrichtung
66 Zylinder-Kolben-Einheit, Antriebseinrichtung, Spulendorn
67 Kolbenstange, Ausschiebeinrichtung
68 Steuereinrichtung
69
70 Welle
71 Bremse
74 Einfallstück
75 Fangstück, Fangbremse
1. Aufspulmaschine
für einen kontinuierlich anlaufenden Faden, mit einem drehbaren Spulrevolver (18),
auf dem zwei Spulspindeln (5.1 und 5.2) gelagert sind, mit einer Changiereinrichtung
und einer Kontaktwalze, die dem Spulrevolver (18) im Fadenlauf vorgeordnet sind, wobei
die Kontaktwalze in Umfangskontakt mit der sich auf der einen Spulspindel (Betriebsspindel)
bildenden Spule steht und der Abstand zwischen der Achse der Kontaktwalze und der
Achse der in Betrieb befindlichen Spulspindel entsprechend dem wachsenden Spulendurchmesser
während der Spulreise durch Drehung des Spulrevolvers während der Spulreise veränderbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontaktwalze (11) auf einem Träger gelagert ist, daß der Träger derart beweglich
ist, daß die Kontaktwalze relativ zur Betriebsspindel (5.1) eine Hubbewegung mit
radialer Komponente ausführen kann,
daß auf die Kontaktwalze (11) eine vorgegebene Kraft in Bewegungsrichtung des Trägers
einwirkt,
daß der Revolver mit einem Drehantrieb verbunden ist, durch welchen der Revolver (18)
im Sinne einer Vergrößerung des Abstandes zwischen der Achse der Kontaktwalze (11)
und der Achse der Betriebsspindel (5.1) antreibbar ist,
daß der Drehantrieb (33) mit einem Sensor (52) und einer Drehsteuereinrichtung (54)
in einem Regelkreis eingeschlossen ist,
daß der Sensor (52) die Hubbewegung der Kontaktwalze (11) erfaßt,
daß der Drehantrieb (33) durch den Sensor in Abhängigkeit von der Abweichung zwischen
der Soll-Stellung und der Ist-Stellung der Kontaktwalze in dem Regelkreis derart steuerbar
ist,
und daß die Position der Kontaktwalze im Verlauf der Spulreise im wesentlichen unverändert
bleibt.
2. Aufspulmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Spulrevolver (18) durch die Drehsteuereinrichtung (33) in demselben Drehsinn wie
die Spulspindel drehbar ist,
daß der Faden die Kontaktwalze mit einem Umschlingungswinkel von mehr als 60° in
einem ersten Sinne umschlingt,
daß der Faden die an der Kontaktwalze anliegende Spule gegensinnig umschlingt,
daß - bezogen auf die Verbindungsebene zwischen der Achse des Spulenrevolvers und
der Achse der Kontaktwalze -
die Betriebsspulspindel (5.1) sich auf der Seite befindet, auf welche der von der
Kontaktwalze ablaufende Faden weist,
und daß die Kontaktwalze und der Spulenrevolver mit den darauf gelagerten Spindeln
relativ zueinander so angeordnet sind, daß die Anfangskraftlinie eine Sekante des
Spindeldrehkreises ist,
wobei die Anfangskraftlinie die Verbindungslinie zwischen der Achse der Kontaktwalze
und der Achse der in ihrer Ausgangsstellung befindlichen Betriebsspindel (5.1) ist.
3. Aufspulmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Träger mit der darauf gelagerten Kontaktwalze und der Spulenrevolver mit den darauf
gelagerten Spindeln relativ zueinander so angeordnet sind, daß der Winkel alpha zwischen
der Anfangskraftlinie und der Extremkraftlinie kleiner als 20°, vorzugsweise kleiner
als 15° ist,
wobei die Extremkraftlinie die Tangente durch die Achse der Kontaktwalze an den Spindeldrehkreis
ist.
4. Aufspulmaschine nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontaktwalze mit einer Schwerkraft-Komponente auf der Spulspindel aufliegt,
und daß der Träger der Kontaktwalze mit einer Entlastungseinrichtung (59), vorzugsweise
einer steuerbaren Entlastungseinrichtung, verbunden ist, die zur zumindest teilweisen
Kompensation der Schwerkraft auf den Träger einwirkt.
5. Aufspulmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Entlastungseinrichtung derart programmiert steuerbar ist, daß die resultierende
Anpreßkraft der Kontaktwalze auf der Spule einen im Verlauf der Spulreise vorgegebenen
Verlauf hat, z.B. im wesentlichen konstant bleibt.
6. Aufspulmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Entlastungseinrichtung des Trägers derart steuerbar ist, daß die Kontaktwalze
von der Betriebsspulspindel mit einem geringen Spalt abhebt.
7. Aufspulmaschine nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Träger der Kontaktwalze (11) eine Schwinge (48) ist, die schwenkbar im Maschinengestell
aufgehängt ist und an deren freiem Ende die Kontaktwalze gelagert ist.
8. Aufspulmaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwinge (48) in einem im Maschinengestell eingespannten Gummiblock elastisch
schwenkbar gelagert ist.
9. Aufspulmaschine nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Changierung auf einem eigenen Träger (49) gelagert ist, welcher mit dem Träger
der Kontaktwalze (11) in der Kraftrichtung, welche auf die Kontaktwalze einwirkt,
formschlüssig verbunden ist, welcher in der Gegenrichtung jedoch unabhängig von dem
Träger der Kontaktwalze beweglich ist.
10. Aufspulmaschine nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Träger (49) der Changierung eine Schwinge ist, die an dem Träger (48) der Kontaktwalze
schwenkbar gelagert ist.
11. Aufspulmaschine nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Träger (49) der Changierung eine Schwinge ist, welche im wesentlichen koaxial
zu der Schwinge (48) der Kontaktwalze im Maschinengestell schwenkbar gelagert ist.
12. Aufspulmaschine mit einer Changiereinrichtung und einer Kontaktwalze, insbesondere
nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Träger der Changierung unabhängig von der Kontaktwalze beweglich ist,
und daß auf den Träger der Changierung eine Antriebseinrichtung einwirkt, durch welche
der Abstand zwischen Changierung und Kontaktwalze veränderbar ist.
13. Aufspulmaschine nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebseinrichtung nach einem vorgegebenen Programm im Verlaufe der Spulreise
steuerbar ist.
14. Aufspulmaschine nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebseinrichtung derart steuerbar ist, daß sich der Abstand zwischen Changierung
und Kontaktwalze im Verlaufe der Spulreise, insbesondere zum Beginn der Spulreise
vergrößert.
15. Aufspulmaschine nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebseinrichtung derart steuerbar ist, daß der Abstand zwischen Changierung
und Kontaktwalze im Verlaufe der Spulreise in wiederkehrenden Zeitintervallen vergrößerbar
und verkleinerbar ist.
16. Aufspulmaschine nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
durch die Antriebseinrichtung die relative Lage der Changierung zu der Spulspindel
derart steuerbar ist, daß die Changierung in wiederkehrenden Zeitintervallen in beiden
Richtungen axial verschoben wird.
17. Aufspulmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere nach einem
der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Ablenkfadenführer ein Blech (39) von der Fadenlaufseite her in den Spalt zwischen
der in Betriebsstellung gebrachten Ruhespindel (5.2) mit Leerhülse (10.2) und der
noch angetriebenen Betriebsspindel (5.1) mit Vollspule (6) fahrbar, insbesondere
einschwenkbar ist, daß das Blech einen von seiner Vorderkante (42) ausgehenden Halteschlitz
(43) besitzt, welcher an seinem Grunde in einer Normalebene der Vollspule (6) liegt,
und daß ein Schutzblech (60) auf der Seite von Ruhespindel und Betriebsspindel, welche
vom Fadenlauf abgewandt ist, in den Bereich zwischen der in Betriebsstellung gebrachten
Ruhespindel und der in Ruhestellung gebrachten Betriebsspindel derart einfahrbar,
insbesondere einklappbar ist, daß das Schutzblech (60) gemeinsam mit dem Blech (39)
des Ablenkfadenführers (26) die Leerhülse (10.2) gegenüber der Vollspule schon vor
dem Fangen des Fadens an der Leerhülse abschirmt.
18. Verfahren zum Spulenwechsel an einer Aufspulmaschine nach einem der vorangegangenen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei Beendigung der Spulreise der Betriebsspindel der Drehantrieb derart steuerbar
ist, daß die Drehbewegung (56) des Spulenrevolvers mit erhöhter Geschwindigkeit fortgesetzt
wird, bis die Ruhespulspindel (5.2) mit der Leerhülse (10.2) in den Bereich der Kontaktwalze
(11) gelangt und die Kontaktwalze die volle Spule der Betriebsspulspindel nicht mehr
berührt,
daß der Träger mit der Kontaktwalze (11) derart verfahren wird, daß beim Einfahren
der Ruhespulspindel in den Bereich der Kontaktwalze zwischen der Kontaktwalze und
der Leerhülse ein geringer Spalt bleibt und der Regelkreis mit dem Sensor (52) zur
Erfassung der Hubbewegung der Kontaktwalze und mit dem Drehantrieb (33) unterbrochen
wird,
daß der Drehantrieb (33) des Spulenrevolvers (18) außer Funktion gesetzt wird,
daß der Faden durch einen der Changiereinrichtung (4) zugeordneten Fangfadenführer
(25) aus der Changiereinrichtung entfernt und festgehalten wird,
daß ein Ablenkfadenführer (26) in den Fadenlauf zwischen der Ruhespulspindel mit der
Leerhülse und der weiterhin angetriebenen Betriebsspulspindel mit der vollen Spule
eingefahren wird,
welcher Ablenkfadenführer (26) den Faden derart axial festhält, daß der von dem Ablenkfadenführer
ablaufende Faden weiterhin in einer Normalebene auf die volle Spule (6) aufläuft und
darauf zu einem Wulst aufgewickelt wird, während er gleichzeitig die Hülse mit erhöhtem
Umschlingungswinkel umschlingt,
und daß nunmehr der Fangfadenführer (25) derart axial verschoben wird, daß der Faden
vor der Leerhülse (10.2) in den Bereich des Fangschlitzes (37) gelangt und in den
Fangschlitz einläuft und gefangen wird,
daß der Träger mit der Kontaktwalze 11 abgesenkt wird, so daß die Leerhülse (10.2)
mit dem darauf abgelegten Faden die Kontaktwalze berührt und
daß dadurch der Regelkreis mit dem Sensor und dem Drehantrieb wieder geschlossen
wird.
19. Aufspulmaschine nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontaktwalze (11) mit einem Hilfsantrieb verbunden ist, der bei Unterbrechung
des Kontaktes mit der Spulspindel in Betrieb gesetzt wird.
20. Aufspulmaschine nach einem der Ansprüche 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehsteuereinrichtung für den Drehantrieb des Spulenrevolvers wieder in Funktion
tritt, wenn die Fadenlagen auf der Spulspindel gegen die Kontaktwalze wachsen und
der Träger der Kontaktwalze seine Sollstellung erreicht hat.
21. Aufspulmaschine nach einem der Ansprüche 18 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abnahme der vollen Spule erfolgt, insbesondere daß ein automatischer Spulenwechsler
zur Abnahme der vollen Spule und zum Aufschieben einer Leerhülse in Betrieb setzbar
ist, während die Drehsteuereinrichtung bei Abheben der Kontaktwalze außer Funktion
ist.
22. Aufspulmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Drehantrieb durch den Sensor derart steuerbar ist, daß bei Auftreten einer nicht
zulässigen Abweichung zwischen dem Sollwert und dem Istwert der Stellung der Kontaktwalze
der Drehantrieb angetrieben und bei Übereinstimmung sowie bei zugelassener Abweichung
zwischen Sollwert und Istwert der Stellung der Kontaktwalze abgebremst wird.
23. Aufspulmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Drehantrieb durch den Sensor ständig derart antreibbar ist, daß die Abweichung
zwischen dem Sollwert und dem Istwert der Stellung der Kontaktwalze auf einen zugelassenen
kleinen Wert ausgeregelt wird.