[0001] Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der pulverförmigen Reinigungsmittel
für Textilien.
[0002] Zur Reinigung von bestimmten Textilien, wie Teppichen und Polstermöbeln, die im
allgemeinen einer Wäsche nicht zugänglich sind und an Ort und Stelle gereinigt werden,
verwendet man neben shampooartigen Mitteln vor allem pulverförmige Reiniger, die
auch als Trockenreinigungsmittel bezeichnet werden. Diese Trockenreinigungsmittel
bestehen in der Mehrzahl aus einem festen Stoff, der als Adsorbens wirkt und einer
flüchtigen Flüssigkeit, die in das Adsorbens eingelagert ist und dazu dient, die Anschmutzungen
auf dem Textil anzulösen. Zur Reinigung werden diese Mittel auf die Textilien aufgestreut,
und nach dem Verdunsten der Flüssigkeit aus dem Textil zusammen mit den Schmutzbestandteilen,
die sich auf dem Adsorbens niedergeschlagen haben, ausgebürstet oder abgesaugt. Sowohl
als Adsorbens als auch als Flüssigkeit sind für diese Mittel bereits sehr viele Substanzen
in der Literatur vorgeschlagen worden. So hat man als Adsorbens natürliche Polymere,
wie Holzmehl, Stärke und Korkpulver, anorganische Materialien, wie Bentonit und Kieselgur
sowie verschiedene organische Polymere in Pulverform vorgeschlagen. Als geeignete
Reinigungsflüssigkeiten wurden organische Lösungsmittel, wie Benzin oder Chlorkohlenwasserstoffe
ebenso wie wäßrige Tensidlösungen oder Wasser-Alkohol-Gemische genannt. Nur beispielhaft
sei an dieser Stelle auf die DE-OS 26 18 278 und die EP-OS 71 422 verwiesen, in denen
die Verwendung synthetischer organischer Polymerer als Adsorbentien zusammen mit wäßrigen
und nichtwäßrigen Reinigungsflüssigkeiten beschrieben wird. Gemeinsames Kennzeichen
nahezu aller bisher bekanntgewordenen Vorschläge auf dem Gebiet der streubaren Teppichreinigungsmittel
ist die Teilchengröße des Adsorbens. In der Regel ging man davon aus, daß die Teilchen
des Adsorbens eine Größe von ein bis höchstens einigen Millimetern nicht überschreiten
sollten; bevorzugt wurden, wie beispielsweise in der EP 71 422 Teilchengrößen in der
Gegend von 10 bis 100 µm.
[0003] Trotz der Vielzahl der Vorschläge, die bisher auf diesem Gebiet bekannt geworden
sind, haften auch den modernen Mitteln noch gewisse Nachteile an. Hier sind vor allem
die in vielen Fällen unbefriedigende Reinigungswirkung der Mittel und daneben die
mehr oder weniger starke Staubentwicklung bei der Anwendung der Mittel zu nennen.
Das Staubproblem äußert sich einmal in einer Belästigung für den Anwender, zum anderen
aber auch in einer Vergrauung dunkler Textilien oder Teppiche, die dadurch zustande
kommt, daß ein Teil des Mittels von den Textilien nicht wieder entfernt werden kann,
da er sich in den Poren und den tieferen Teilen des Gewebes festgesetzt hat. Die geringe
Reinigungswirkung führt dagegen zu immer höherer Dosierung bei der Anwendung, wodurch
das Staubproblem nur noch vergrößert wird. Andererseits glaubte man bisher, auf die
Verwendung staubfeiner Adsorbentien bei der Flächenreinigung nicht verzichten zu können,
da bei den üblichen Adsorbentien nur auf diese Weise ein inniger Kontakt mit dem Textil
und damit eine ausreichende Reinigungswirkung erreichbar schien. Dementsprechend versuchte
man, die negativen Auswirkungen der Staubentwicklung durch weitere Zusätze zu den
Mitteln, beispielsweise durch anorganische Salze, durch Polyethylenglykole oder durch
antistatisch wirkende Substanzen zu vermindern.
[0004] Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß man staubarme aber trotzdem wirksame
Reinigungsmittel auch ohne staubbindende Zusätze dann erhält, wenn man als Adsorbentien
bestimmte synthetische Polymere in einer wesentlich größeren Teilchengröße als bisher
verwendet.
[0005] Gegenstand der Erfindung sind Trockenreinigungsmittel für Textilien, die eine Reinigungsflüssigkeit
und ein synthetisches organisches Polymeres in Teilchenform enthalten, wobei es sich
bei diesen Polymerteilchen um poröse und flexible Stücke mit Abmessungen zwischen
3 und 50 mm handelt, die zu mehr als 50 Gew.-% aus Polyolefin bestehen.
[0006] Die neuen Mittel zeichnen sich bei ihrer Anwendung vor allem durch die praktische
Staubfreiheit aus, die u. a. dazu führt, daß eine Vergrauung dunkler Textilien nicht
zu beobachten ist. Trotz der großen Teilchen wird dabei ein hervorragendes Reinigungsergebnis
erzielt. Dabei ist als weiterer Vorteil die hohe Ergiebigkeit der Mittel zu erwähnen,
d. h. die Tatsache, daß von den erfindungsgemäßen Mitteln für eine zufriedenstellende
Reinigung der Textilien oder Teppiche sehr viel geringere Mengen benötigt werden als
von herkömmlichen Mitteln. Schließlich wirkt sich äußerst vorteilhaft auch die leichte
Wiederentfernbarkeit der großen Polymerflocken von den Textilien aus.
[0007] Bei den erfindungsgemäß geeigneten Polyolefinen handelt es sich um Polymerisate,
die überwiegend aus den niederen Olefinen Ethylen, Propylen und/oder Butylen hergestellt
worden sind und daneben nur geringe Mengen anderer Monomerer einpolymerisiert enthalten
können; vorzugsweise werden reine Polyolefine verwendet, von denen wiederum Polypropylen
für die Zwecke der Erfindung besonders geeignet ist. Das Polyolefin wird erfindungsgemäß
in Form von flexiblen Stücken mit Abmessungen zwischen 3 und 50 mm verwendet, wobei
diese Stücke offene Poren enthalten sollen. Vorzugsweise bestehen diese Stücke daher
aus geschäumtem Polyolefin oder aus Polyolefin in Form von Vlies oder Gewebe. Während
Vlies und Gewebe bis zu 50 Gew.-% an Fasern aus anderen Materialien. beispielsweise
Baumwolle oder Polyester enthalten können, be stehen die erfindungsgemäß verwendeten
Polymerstücke vorzugsweise allein aus Polyolefin, insbesondere Polypropylen, wobei
die geschäumte Form besonders bevorzugt wird. Die Polyolefinstücke haben vorzugsweise
flächige bis kugelige Form mit Abmessungen zwischen etwa 3 und etwa 50 mm, vorzugsweise
zwischen etwa 3 und etwa 30 mm. Als Abmessung wird dabei die längste räumliche Ausdehnung
des Stückes (Durchmesser bzw. Diagonale) verstanden, wobei in einer dazu senkrechten
Raumrichtung die Ausdehnung des Stückes wenigstens 1 mm betragen soll. Die einzelnen
Stücke in den Mitteln können unterschiedliche Formen und Abmessungen besitzen. Im
allgemeinen werden die Polyolefinstücke durch Zerkleinern größerer Stücke, beispielsweise
von Schaumblöcken oder Gewebe- oder Vliesbahnen hergestellt.
[0008] Die erfindungsgemäß als Trägermaterialien verwendeten Polyolefinstücke können große
Mengen an Reinigungsflüssigkeit aufnehmen, ohne daß darunter die Streufähigkeit des
gesamten Mittels leidet. Demzufolge enthalten die Mittel der Erfindung vorzugsweise
zwischen etwa 5 und etwa 80 Gew.-%, insbesondere zwischen 10 und 50 Gew.-% an Polyolefinenstücken.
[0009] Die Reinigungsflüssigkeit, die in den erfindungsgemäßen Mitteln enthalten ist, basiert
entweder auf Wasser, organischen Lösungsmitteln oder Gemischen aus beiden. Vorzugsweise
werden wäßrige Gemische verwendet. Die Menge dieser Flüssigkeit wird so bemessen,
daß sie noch von den festen Bestandteilen der Mittel, d. h. insbesondere von den Polyolefinenstücken
aufgenommen werden kann und so die Streubarkeit der Mittel gewährleistet ist. Dabei
kann es vorteilhaft sein, Polyolefinmaterial zu verwenden, dessen Oberfläche, beispielsweise
durch Oxidation, modifiziert ist. Der Gehalt an Wasser und/oder organischen Lösungsmitteln
in den Mitteln beträgt vorzugsweise 20 bis 90 Gew.-%, insbesondere 50 bis 85 Gew.-%,
wobei vorzugsweise wenigstens 5/10 der Flüssigkeit, insbesondere zwischen 5/10 und
9/10 der Flüssigkeit aus Wasser bestehen.
[0010] Als organische Lösungsmittel eignen sich sowohl wassermischbare als auch nicht mit
Wasser mischbare Lösungsmittel, soweit sie die Textilien nicht angreifen und ausreichend
flüchtig sind, um nach dem Auftragen der Mittel auf die Textilien in kurzer Zeit zu
verdunsten. Weiterhin ist bei der Auswahl der Lösungsmittel darauf zu achten, daß
sie im fertigen Produktgemisch ausreichend hohe Flammpunkte aufweisen und toxikologisch
unbedenklich sind. Gut geeignet sind Alkohole, Ketone, Glykolether und Kohlenwasserstoffe,
beispielsweise Isopropanol, Aceton, Ether von Mono- und Diethylenglykol und von Mono-,
Di- und Tripropylenglykol mit Siedepunkten zwischen 120 °C und 250 °C und Benzine
mit einem Siedebereich von 130 - 200 °C, insbesondere aromatenarme Fraktionen, sowie
Gemische aus diesen Lösungsmitteln. Vorzugsweise werden Alkohole mit 2 bis 3 C-Atomen,
Propylenglykolether, Benzine und deren Gemische verwendet.
[0011] Als weitere Bestandteile können die erfindungsgemäßen Mittel insbesondere Tenside
enthalten. Während bereits ohne diesen Zusatz eine sehr gute Flächenreinigung, die
dem Ergebnis bei Anwendung handelsüblicher Mittel nicht nachsteht, erzielt wird, kann
durch den Zusatz von Tensiden die Entfernung von Flecken noch verbessert werden.
Im allgemeinen reicht ein Tensidzusatz von bis zu 10 Gew.-% aus; vorzugsweise enthalten
die Mittel 0,05 bis 4 Gew.-%, insbesondere nicht über 1 Gew.-% an Tensiden. Aus der
Vielzahl der bekannten Tenside eignen sich vor allem solche Substanzen, die ggf.
zusammen mit weiteren nichtflüchtigen Bestandteilen der Mittel zu einem festen spröden
Rückstand abtrocknen. Die Tenside können aus den Klassen der anionischen und nichtionischen
Tenside stammen, doch werden vorzugsweise anionische Tenside eingesetzt.
[0012] Als nichtionische Tenside eignen sich für die erfindungsgemäßen Mittel insbesondere
Anlagerungsprodukte von 1 bis 30, vorzugs weise 4 bis 15 Mol Ethylenoxid, an 1 Mol
einer Verbindung mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen aus der Gruppe der Alkohole, Alkylphenole,
Carbonsäuren und Carbonsäureamide. Daneben kommen auch entsprechende Verbindungen
in Betracht, in denen anstelle eines Teils des Ethylenoxids Propylenoxid angelagert
ist. Besonders wichtig sind die Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an langkettige
primäre oder sekundäre Alkohole, wie zum Beispiel Fettalkohole oder Oxoalkohole sowie
an Mono- oder Dialkylphenole mit 6 bis 14 C-Atomen in den Alkylgruppen. Andere geeignete
nichtionische Tenside sind die langkettigen Aminoxide und die Fettalkyl(poly)glucoside
mit 1 - 3 Glucoseeinheiten im Molekül.
[0013] Geeignete anionische Tenside sind insbesondere solche vom Sulfat- oder Sulfonattyp,
doch können auch andere Typen wie Seifen, langkettige N-Acylsarkosinate, Salze von
Fettsäurecyanamiden oder Salze von Ethercarbonsäuren, wie sie aus langkettigen Alkyl-
oder Alkylphenyl-Polyglykolethern und Chloressigsäure zugänglich sind, verwendet werden.
Die anionischen Tenside werden vorzugsweise in Form der Natriumsalze verwendet.
[0014] Besonders geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremonoester von langkettigen
primären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs mit 10 bis 20 C-Atomen,
d. h. von Fettalkoholen wie z. B. Kokosfettalkoholen, Talgfettalkoholen, Oleylalkohol,
oder den C₁₀ - C₂₀-Oxoalkoholen und solche von sekundären Alkoholen dieser Kettenlängen.
Daneben kommen die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten
aliphatischen primären Alkohole, sekundären Alkohole oder Alkylphenole in Betracht.
Ferner eignen sich sulfatierte Fettsäurealkanolamide und sulfatierte Fettsäuremonoglyceride.
[0015] Bei den Tensiden vom Sulfonattyp handelt es sich in erster Linie um Sulfobernsteinsäuremono-
und diester mit 6 bis 22 C-Atomen in den Alkoholteilen, um die Alkylbenzolsulfonate
mit C₉-C₁₅-Alkylgruppen und um die Ester von α-Sulfofettsäuren, z. b. die α-sulfonierten
Methyl- oder Ethylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren. Weitere
brauchbare Tenside vom Sulfonattyp sind die Alkansulfonate, die aus C₁₂-C₁₈-Alkanen
durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation und anschließende Hydrolyse bzw. Neutralisation
oder durch Bisulfitaddition an Olefine erhältlich sind, sowie die Olefinsulfonate,
das sind Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man
sie beispielsweise aus langkettigen Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung
durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließender alkalischer oder
saurer Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält.
[0016] Besonders bevorzugt werden die Fettalkoholsulfate mit 12 bis 18 C-Atomen, die Salze
von Sulfobernsteinsäuremonoestern mit 16 bis 20 C-Atomen im Alkoholteil und Gemische
dieser Tenside verwendet.
[0017] Neben den bereits genannten Bestandteilen können die Mittel dieser Erfindung noch
andere, in Textil- und Teppichreinigungsmitteln übliche Hilfs- und Zusatzstoffe in
geringer Menge enthalten. Beispiele solcher Wirkstoffe sind antistatisch wirkende
Komponenten, beispielsweise anorganische Salze und quartäre Ammoniumverbindungen,
optische Aufheller, die Wiederanschmutzung vermindernde Stoffe, beispielsweise Polyacrylate,
die Streubarkeit und Verteilbarkeit verbessernde Zusätze, Konservierungsmittel und
Parfüm. Üblicherweise werden von Hilfs- und Zusatzstoffen insgesamt nicht mehr als
10 Gew.-% verwendet; vorzugsweise liegt der Gehalt nicht über 5 Gewichtsprozent, insbesondere
nicht über 2 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel.
[0018] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Mittel erfordert keinen größeren technischen
Aufwand. Meist sind einfache Mischapparaturen, wie Schaufel- oder Trommelmischer
geeignet, in denen die Polyolefinstücke und gegebenenfalls weitere feinteilige feste
Komponenten vorgelegt und dann unter Bewegung mit den Reinigungsflüssigkeiten, die
gegebenenfalls weitere Bestandteile gelöst enthalten, bedüst werden.
[0019] Die Reinigung der Textilien und Teppiche geschieht in der Weise, daß die erfindungsgemäßen
Reinigungsmittel manuell oder mit Hilfe eines geeigneten Streugerätes auf die Textilien
aufgestreut und anschließend mehr oder weniger intensiv in die Textilien, beispielsweise
mit Hilfe eines Schwammes oder einer Bürste oder eines Wellbretts eingerieben werden.
In der Regel wählt man Einarbeitungszeiten von 0,3 bis 5 Minuten, vorzugsweise 0,5
bis 3 Minuten pro Quadratmeter. Da die Teilchen des Reinigungsmittels wegen ihrer
Größe nicht durch die Maschen des Gewebes oder den Flor des Teppichs hindurchfallen
können, sondern sich im wesentlichen an der Oberfläche bewegen, ist es auch möglich,
die Mittel nicht flächig auszustreuen, sondern beispielsweise an einer Seite des Teppichs
zu beginnen und im Verlaufe des Einreibens die Teilchen über den ganzen Teppich zu
treiben, so daß die mit Schmutz beladenen Teilchen am Ende des Reinigungsvorganges
auf der anderen Seite des Teppichs abgenommen werden können. Die Rückstände werden
auf mechanischem Wege, beispielsweise durch Ausbürsten oder Absaugen von den Textilien
entfernt. Für die Reinigung größerer Textilflächen werden von den erfindungsgemäßen
Mitteln je nach Fülle der Textilien und je nach Verschmutzungsgrad etwa 2 bis etwa
40 g/m² angewandt, doch können bei der Behandlung kleinerer Textilstücke oder zur
Entfernung einzelner Flecken auch wesentlich größere Mengen eingesetzt werden. Zur
Flächenreinigung von Teppichböden sind Aufwandmengen von etwa 3 bis etwa 20 g/m² üblich.
Das gesamte Verfahren kann, etwa im Haushalt, weitgehend manuell durchgeführt werden,
doch besteht auch die Möglichkeit, das Einreiben und gegebenenfalls weitere Schritte
mit Hilfe von geeigneten Maschinen, beispielsweise kombinierten Streu- und Bürstmaschinen
auszuführen, so daß sich das Verfahren ebenso gut für die Anwendung im gewerblichen
Bereich eignet.
BEISPIELE
[0020] 1. Polypropylenschaum wurde durch Häckseln in Teilchen mit Abmessungen zwischen
3 und 20 mm zerkleinert; das Schüttgewicht betrug danach 13 g/l. In einem Paddelmischer
wurden 130 g dieses Materials mit 780 g einer Reinigungslösung getränkt, die folgende
Zusammensetzung aufwies:
4,5 Gew.-% Kaliumpyrophosphat
0,2 Gew.-% Natriumlaurylsulfat
0,2 Gew.-% Kokosfettalkohol + 7 EO
0,05 Gew.-% Parfüm
Rest zu 100 Gew.-% Wasser
[0021] Nach der Aufnahme der Lösung war das Mittel noch gut streufähig und wies ein Schüttgewicht
von etwa 90 g/l auf.
[0022] 2. Zum Vergleich wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1 angegeben ein Mittel
hergestellt, bei dem sehr feinteilig zerkleinerter Polypropylenschaum, dessen Teilchengröße
deutlich unter 1 mm lag, als Adsorbens verwendet wurde.
[0023] 3. Die Reinigungswirkung der Mittel gemäß Beispielen 1 und 2 wurde an zwei Typen
von angeschmutzten Velourteppichen geprüft.
a) Im ersten Falle handelte es sich um natürlich angeschmutzte beigefarbene Polyamid-Velourteppiche
aus einem Kindergarten.
b) Im zweiten Falle wurden künstlich angeschmutzte Polyamid-Velourteppiche eingesetzt,
die pro Quadratmeter mit 0,01 g Olivenöl und 5 g einer Testanschmutzung aus 85 % Staubsaugerschmutz
und 15 % eines Gemisches von Kaolin-, Ruß- und Eisenoxiden behandelt worden waren.
[0024] Zur Reinigung wurden die Teppichstücke mit 35 g/m² des jeweiligen Mittels gleichmäßig
bestreut, dann die Mittel mit einer harten Bürste 3 Minuten pro Quadratmeter eingearbeitet,
bevor die festen Rückstände von den Teppichstücken mit einem Staubsauger entfernt
wurden. Die Bewertung des Reinigungsergebnisses wurde nach visueller Abmusterung
vorgenommen. Dabei wurden das nicht angeschmutzte Teppichmaterial mit 1 und der verschmutzte
Teppich vor der Reinigung mit 5 bewertet.
[0025] Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
Mittel |
a |
b |
gemäß Beispiel 1 |
2 |
2 |
gemäß Beispiel 2 |
3 |
4 |
[0026] Danach ist bei beiden Teppichtypen die bessere Reinigungswirkung der erfindungsgemäßen
Mittel deutlich zu erkennen. Weiterhin war bei den Versuchen zu bemerken, daß das
erfindungsgemäße Mittel sich nach dem Reinigungsvorgang sehr viel leichter von den
Teppichen absaugen ließ als das Mittel gemäß Beispiel 2. Beim Begehen der gereinigten
Teppiche konnte bei den mit dem erfindungsgemäßen Mittel gereinigten Stücken kein
Staub auf den Schuhen festgestellt werden.
1. Trockenreinigungsmittel für Textilien, enthaltend eine Reinigungsflüssigkeit und
ein synthetisches organisches Polymeres in Teilchenform, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei den Polymerteilchen um poröse und flexible Stücke mit Abmessungen zwischen
3 und 50 mm handelt, die zu wenigstens 50 Gew.-% aus Polyolefin bestehen.
2. Mittel nach Anspruch 1, bei dem die Polymerteilchen aus geschäumtem Polypropylen,
aus Polypropylenvlies oder aus Polypropylengewebe bestehen.
3. Mittel nach Anspruch 2, bei dem die Polymerteilchen aus geschäumten Polypropylen
bestehen.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 - 3, das eine wäßrige oder wäßrig-alkoholische
Tensidlösung als Reinigungsflüssigkeit enthält.
5. Verfahren zum Reinigen von Textilien, dadurch gekennzeichnet, daß pro Quadratmeter
Textil 2 bis 40 g eines Reinigungsmittels gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 aufgestreut
werden, dieses Mittel 0,3 bis 5 Minuten auf der Textilfläche verrieben wird und danach
durch Absaugen oder Abbürsten wieder vom Textil entfernt wird.