[0001] Die Neuerung betrifft einen quaderförmigen Verpackungsbehälter gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Verpackungsbehälter, die oftmals als Versandkartons verwendet werden, sind meistens
mit einem Klebeband verschlossen. Zum Öffnen dieser Behälter müssen Hilfsmittel (Messer,
Scheren) verwendet werden, was den Nachteil hat, daß beim unsachgemäßen Öffnen das
Verpackungsgut beschädigt wird und wobei Verletzungsgefahr für die Person durch die
Öffnungshilfen besteht.
[0003] Andere Verpackungsbehälter, welche beispielsweise in den DE 25 33 205 und 29 46 014
beschrieben sind, enthalten Kerben oder Perforationslinien als Öffnungshilfe für die
Verpackung. Dabei besteht die Gefahr, daß diese Schwächungslinien schon während des
Transports aufreißen und daß dabei der Inhalt beschädigt wird. Außerdem ist es erforderlich,
da bei einem der erwähnten Verpackungsbehälter nach dem Aufreißen nur der Deckel
aufklappbar ist, daß extra Fingerausschnitte in den Seitenwänden ausgebildet sind,
um den Verpackungsinhalt, etwa Magnetband-Cassetten, zu entnehmen.
[0004] Weiterhin sind aus dem Stand der Technik Verpackungsbehälter mit Aufreißstreifen
bekannt, beschrieben beispielsweise in dem DE-GM 16 68 076, den DE-OS 31 40 389 sowie
35 08 093 und der EP 0 199 225, bei denen teilweise die Aufreißstreifen mit Zuglaschen
zum Aufreißen der Verpakkung verbunden sind.
[0005] Der Neuerung lag die Aufgabe zugrunde, einen einfach aufgebauten Verpackungsbehälter
mit einem integrierten Öffnungsmechanismus zu entwickeln, welcher das Öffnen ohne
Hilfsmittel und ohne Verletzungsgefahr für die Person oder das Verpackungsgut ermöglicht
und welcher in bevorzugter Ausführungsform für den Versand von gestapelten Bandwickeln
geeignet ist.
[0006] Neuerungsgemäß wurde die Aufgabe gelöst mit einem Verpackungsbehälter mit den im
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmalen. Weitere Einzelheiten der
Erfindung gehen aus den Unteransprüchen, den Zeichnungen und der Beschreibung hervor.
[0007] Die Neuerung wird nun anhand der Zeichnungen näher erläutert und zwar zeigt
Figur 1 einen Zuschnitt des neuerungsgemäßen Verpackungsbehälters
Figur 2 den Verpackungsbehälter gemäß Figur 1 im teilweise aufgefalteten Zustand
Figur 3 den Verpackungsbehälter im geschlossenen Zustand
Figur 4 den Verpackungsbehälter nach Öffnen mit dem Verpackungsgut.
[0008] Wird der einteilige Zuschnitt (1) gemäß Figur 1 aufgefaltet, so werden die Seitenlaschen
der Seitenwände (3, 4) sowie die Seitenlaschen (13, 13′, 14, 14′) des Bodenteils
(15) und des Deckelteils (16) entlang der Rillungen (7, 8) umgeknickt. Die Lasche
(17) des Seitenteils (3) wird mit dem Deckelteil (16) verbunden beispielsweise durch
Verkleben. Dieser teilweise aufgefaltete Zustand des Verpackungsbehälters ist in Figur
2 dargestellt.
[0009] Neuerungsgemäß enthalten die Laschen der Seitenwände (3, 4) und die Seitenwand (3)
ungefähr in ihrer geometrischen Mitte als Sollbruchlinien perforierte Schwächungslinien
(9, 9′, 10, 10′, 11). Außerdem sind an mindestens einer Seitenwand (3) zwischen den
Sollbruchlinien zwei eingestanzte Laschen (5, 6) ausgebildet, welche jeweils mit einer
Verlängerung (5′, 6′) in Richtung der Kanten (7, 8) des Behälters versehen sind. In
der bevorzugten Ausführung ist an der Seitenwand (4) die Sollbruchlinie (10, 10′)
nur an den Seitenlaschen ausgebildet. Zwischen der Lasche und ihrer Verlängerung ist
jeweils eine Rillung (18, 18′) oder Knicklinie ausgebildet.
[0010] Nach dem Einbringen des Verpackungsguts wird der Behälter verschlossen, indem ein
Klebeband (12) (Figur 3) beginnend an der Verlängerung (5′) der Lasche (5) umlaufend
auf die drei Seitenwände bis zur Verlängerung (6′) der zweiten Lasche (6) aufgeklebt
wird, wobei die Seitenlaschen (13, 13′, 14, 14′) jeweils miteinander verbunden werden.
Lediglich die Sollbruchstelle (11) liegt frei. Die Breite des Klebebandes ist gleich
oder geringfügig breiter als die Breite der Laschen (5, 6).
[0011] Zum Öffnen des neuerungsgemäßen Verpackungsbehälters wird in folgender Weise vorgegangen.
Zunächst wird eine der Laschen eingedrückt beziehungsweise mit dem Finger durchstoßen.
Zur Verdeutlichung des Handling kann auf den Laschen der Aufdruck "PRESS" aufgedruckt
sein. Dann kann die Lasche durch das entstandene Griffloch gefaßt werden. Hinter der
Lasche sollte sich ein kleiner Hohlraum in etwa Griff- beziehungsweise Fingerbreite
befinden. Die Lasche wird jetzt gefaßt und herausgezogen. Das Klebeband, welches
an der Verlängerung der Lasche befestigt ist, wird damit aufgezogen und kann leicht
vom Verpackungsbehälter getrennt werden. Damit ist eine Seite des Verpackungsbehälters
geöffnet. In gleicher Weise wird mit der zweiten Lasche verfahren. Der Verpackungsbehälter
ist damit an beiden Seiten offen. Durch die entstandenen Öffnungen beim Herausziehen
der Laschen kann jetzt der Verpackungsbehälter an der Sollbruchstelle (11) aufgezogen
werden, so daß nunmehr der Verpackungsbehälter wie ein Buch aufgeschlagen und der
freiliegende Verpackungsinhalt ohne Mühe entnommen werden kann (Figur 4) . Für schwere
Verpackungsinhalte (19) bedeutet das einen erheblichen Handlings-Vorteil. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, daß der aufgeschlagene Verpackungsbehälter, welcher keine Restspannung
mehr besitzt, flach liegt und damit leichter entsorgt werden kann. Das bisherige mühsame
Zerreißen der Behälter für die Müllbeseitigung entfällt damit beim Endverbraucher.
[0012] Aus der vorstehenden Beschreibung wird deutlich, daß der neuerungsgemäße Verpackungsbehälter
in bevorzugter Weise für den Versand von fertigen Bandwickeln oder aufeinander gestapelten
Pancakes beispielsweise für Magnetbänder verwendet werden kann, da es deren zylindrische
Gestalt ermöglicht, daß im Inneren des Verpackungsbehälters hinter den Laschen sich
jeweils ein Hohlraum befindet. Jedoch ist für jeden Fachmann auf dem Verpakkungsgebiet
auch ohne weiteres klar, daß ebenso quaderförmige Gegenstände in dem neuerungsgemäßen
Behälter mit Vorteil verwendet werden können. In diesem Fall kann sich beispielsweise
hinter der Lasche ein Hohlraum befinden, welcher durch eine Karton-Zwischenlage entsteht.
[0013] Das Material für den neuerungsgemäßen Verpackungsbehälter kann Karton oder Wellpappe
sein, ebenso kann das Kartonagenmaterial mit einem Kunststoffüberzug laminiert sein.
1. Quaderförmiger Verpackungsbehälter, hergestellt aus einem einteiligen Zuschnitt
mit einem Boden- und Dekkelteil sowie an diesen befindlichen Seitenwandflächen, welche
mit Verbindungslaschen untereinander verbindbar sind und wobei an den Seitenwandflächen
Sollbruchlinien ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollbruchlinien
(9, 9′, 10, 10′, 11) ungefähr in der Symmetrieebene der Seitenwandflächen (3, 4) ausgebildet
sind und daß an mindestens einer Seitenwand (3) zwei ausgestanzte Laschen (5, 6) ausgebildet
sind, auf deren Verlängerung (5′, 6′) jeweils in Richtung der Seitenkanten (7, 8)
ein Klebeband (12) die Seitenwandflächen umlaufend aufgeklebt wird, welches die Seitenlaschen
(13, 13′) und (14, 14′) des Bodenteils (15) und des Deckelteils (16) miteinander verbindet.
2. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt
aus Karton oder Wellpappe besteht.
3. Verpackungsbehälter nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Breite des Klebebandes (12) ungefähr gleich der Breite der Laschen (5, 6) ist.
4. Verpackungsbehälter nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Laschen (5, 6) und ihren Verlängerungen (5′ 6′) jeweils eine Rillung oder Knicklinie
(18, 18′) ausgebildet ist.