(19)
(11) EP 0 374 663 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.06.1990  Patentblatt  1990/26

(21) Anmeldenummer: 89122783.7

(22) Anmeldetag:  09.12.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 5/54
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 22.12.1988 DE 8815897 U

(71) Anmelder: BASF Magnetics GmbH
68165 Mannheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Thiele, Hartmut
    D-8000 München 71 (DE)
  • Gruber, Leo
    D-8131 Pentenried (DE)
  • Toral, José
    D-8000 München 70 (DE)

(74) Vertreter: Münch, Volker, Dr. et al
BASF Aktiengesellschaft, Patentabteilung ZDX - C 6
67056 Ludwigshafen
67056 Ludwigshafen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verpackungsbehälter


    (57) Beschrieben ist ein quaderförmiger Verpackungsbehälter, hergestellt aus einem einteiligen Zuschnitt mit einem Boden- und Deckelteil sowie an diesen befindlichen Sei­tenwandflächen, welche mit Verbindungslaschen unterein­ander verbunden sind und wobei an den Seitenwandflächen Sollbruchlinien ausgebildet sind. Neuerungsgemäß sind die Sollbruchlinien (9, 9′, 10, 10′, 11) ungefähr in der Symmetrieebene der Seitenwandflächen (3, 4) ausge­bildet, außerdem sind an mindestens einer Seitenwand (3) zwei ausgestanzte Laschen (5, 6) ausgebildet, auf deren Verlängerung (5′, 6′) jeweils in Richtung der Sei­tenkanten (7, 8) ein Klebeband (12) die Seitenwandflä­chen umlaufend aufgeklebt wird, welches die Seitenla­schen (13, 13′) und (14, 14′) des Bodenteils (15) und des Deckelteils (16) miteinander verbindet.




    Beschreibung


    [0001] Die Neuerung betrifft einen quaderförmigen Verpackungs­behälter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Verpackungsbehälter, die oftmals als Versandkartons ver­wendet werden, sind meistens mit einem Klebeband ver­schlossen. Zum Öffnen dieser Behälter müssen Hilfsmittel (Messer, Scheren) verwendet werden, was den Nachteil hat, daß beim unsachgemäßen Öffnen das Verpackungsgut beschä­digt wird und wobei Verletzungsgefahr für die Person durch die Öffnungshilfen besteht.

    [0003] Andere Verpackungsbehälter, welche beispielsweise in den DE 25 33 205 und 29 46 014 beschrieben sind, enthalten Kerben oder Perforationslinien als Öffnungshilfe für die Verpackung. Dabei besteht die Gefahr, daß diese Schwä­chungslinien schon während des Transports aufreißen und daß dabei der Inhalt beschädigt wird. Außerdem ist es er­forderlich, da bei einem der erwähnten Verpackungsbehäl­ter nach dem Aufreißen nur der Deckel aufklappbar ist, daß extra Fingerausschnitte in den Seitenwänden ausgebildet sind, um den Verpackungsinhalt, etwa Magnetband-Cassetten, zu entnehmen.

    [0004] Weiterhin sind aus dem Stand der Technik Verpackungsbe­hälter mit Aufreißstreifen bekannt, beschrieben beispiels­weise in dem DE-GM 16 68 076, den DE-OS 31 40 389 sowie 35 08 093 und der EP 0 199 225, bei denen teilweise die Aufreißstreifen mit Zuglaschen zum Aufreißen der Verpak­kung verbunden sind.

    [0005] Der Neuerung lag die Aufgabe zugrunde, einen einfach auf­gebauten Verpackungsbehälter mit einem integrierten Öff­nungsmechanismus zu entwickeln, welcher das Öffnen ohne Hilfsmittel und ohne Verletzungsgefahr für die Person oder das Verpackungsgut ermöglicht und welcher in bevorzugter Ausführungsform für den Versand von gestapelten Band­wickeln geeignet ist.

    [0006] Neuerungsgemäß wurde die Aufgabe gelöst mit einem Ver­packungsbehälter mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmalen. Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen, den Zeich­nungen und der Beschreibung hervor.

    [0007] Die Neuerung wird nun anhand der Zeichnungen näher erläu­tert und zwar zeigt

    Figur 1 einen Zuschnitt des neuerungsgemäßen Verpackungs­behälters

    Figur 2 den Verpackungsbehälter gemäß Figur 1 im teil­weise aufgefalteten Zustand

    Figur 3 den Verpackungsbehälter im geschlossenen Zustand

    Figur 4 den Verpackungsbehälter nach Öffnen mit dem Verpackungsgut.



    [0008] Wird der einteilige Zuschnitt (1) gemäß Figur 1 aufge­faltet, so werden die Seitenlaschen der Seitenwände (3, 4) sowie die Seitenlaschen (13, 13′, 14, 14′) des Boden­teils (15) und des Deckelteils (16) entlang der Rillungen (7, 8) umgeknickt. Die Lasche (17) des Seitenteils (3) wird mit dem Deckelteil (16) verbunden beispielsweise durch Verkleben. Dieser teilweise aufgefaltete Zustand des Verpackungsbehälters ist in Figur 2 dargestellt.

    [0009] Neuerungsgemäß enthalten die Laschen der Seitenwände (3, 4) und die Seitenwand (3) ungefähr in ihrer geome­trischen Mitte als Sollbruchlinien perforierte Schwä­chungslinien (9, 9′, 10, 10′, 11). Außerdem sind an min­destens einer Seitenwand (3) zwischen den Sollbruchlinien zwei eingestanzte Laschen (5, 6) ausgebildet, welche jeweils mit einer Verlängerung (5′, 6′) in Richtung der Kanten (7, 8) des Behälters versehen sind. In der be­vorzugten Ausführung ist an der Seitenwand (4) die Soll­bruchlinie (10, 10′) nur an den Seitenlaschen ausgebildet. Zwischen der Lasche und ihrer Verlängerung ist jeweils eine Rillung (18, 18′) oder Knicklinie ausgebildet.

    [0010] Nach dem Einbringen des Verpackungsguts wird der Behäl­ter verschlossen, indem ein Klebeband (12) (Figur 3) beginnend an der Verlängerung (5′) der Lasche (5) umlaufend auf die drei Seitenwände bis zur Verlängerung (6′) der zweiten Lasche (6) aufgeklebt wird, wobei die Seitenlaschen (13, 13′, 14, 14′) jeweils miteinander verbunden werden. Lediglich die Sollbruchstelle (11) liegt frei. Die Breite des Klebebandes ist gleich oder geringfügig breiter als die Breite der Laschen (5, 6).

    [0011] Zum Öffnen des neuerungsgemäßen Verpackungsbehälters wird in folgender Weise vorgegangen. Zunächst wird eine der Laschen eingedrückt beziehungsweise mit dem Finger durchstoßen. Zur Verdeutlichung des Handling kann auf den Laschen der Aufdruck "PRESS" aufgedruckt sein. Dann kann die Lasche durch das entstandene Griffloch gefaßt werden. Hinter der Lasche sollte sich ein kleiner Hohl­raum in etwa Griff- beziehungsweise Fingerbreite befin­den. Die Lasche wird jetzt gefaßt und herausgezogen. Das Klebeband, welches an der Verlängerung der Lasche befestigt ist, wird damit aufgezogen und kann leicht vom Verpackungsbehälter getrennt werden. Damit ist eine Seite des Verpackungsbehälters geöffnet. In gleicher Weise wird mit der zweiten Lasche verfahren. Der Ver­packungsbehälter ist damit an beiden Seiten offen. Durch die entstandenen Öffnungen beim Herausziehen der Laschen kann jetzt der Verpackungsbehälter an der Sollbruchstelle (11) aufgezogen werden, so daß nunmehr der Verpackungs­behälter wie ein Buch aufgeschlagen und der freiliegende Verpackungsinhalt ohne Mühe entnommen werden kann (Figur 4) . Für schwere Verpackungsinhalte (19) bedeutet das einen erheblichen Handlings-Vorteil. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der aufgeschlagene Verpackungsbehälter, welcher keine Restspannung mehr besitzt, flach liegt und damit leichter entsorgt werden kann. Das bisherige mühsame Zerreißen der Behälter für die Müllbeseitigung entfällt damit beim Endverbraucher.

    [0012] Aus der vorstehenden Beschreibung wird deutlich, daß der neuerungsgemäße Verpackungsbehälter in bevorzugter Weise für den Versand von fertigen Bandwickeln oder auf­einander gestapelten Pancakes beispielsweise für Magnet­bänder verwendet werden kann, da es deren zylindrische Gestalt ermöglicht, daß im Inneren des Verpackungsbe­hälters hinter den Laschen sich jeweils ein Hohlraum befindet. Jedoch ist für jeden Fachmann auf dem Verpak­kungsgebiet auch ohne weiteres klar, daß ebenso quader­förmige Gegenstände in dem neuerungsgemäßen Behälter mit Vorteil verwendet werden können. In diesem Fall kann sich beispielsweise hinter der Lasche ein Hohlraum be­finden, welcher durch eine Karton-Zwischenlage entsteht.

    [0013] Das Material für den neuerungsgemäßen Verpackungsbehälter kann Karton oder Wellpappe sein, ebenso kann das Kartona­genmaterial mit einem Kunststoffüberzug laminiert sein.


    Ansprüche

    1. Quaderförmiger Verpackungsbehälter, hergestellt aus einem einteiligen Zuschnitt mit einem Boden- und Dek­kelteil sowie an diesen befindlichen Seitenwandflächen, welche mit Verbindungslaschen untereinander verbindbar sind und wobei an den Seitenwandflächen Sollbruchlinien ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollbruchlinien (9, 9′, 10, 10′, 11) ungefähr in der Symmetrieebene der Seitenwandflächen (3, 4) ausgebildet sind und daß an mindestens einer Seitenwand (3) zwei ausgestanzte Laschen (5, 6) ausgebildet sind, auf deren Verlängerung (5′, 6′) jeweils in Richtung der Seitenkanten (7, 8) ein Klebeband (12) die Seiten­wandflächen umlaufend aufgeklebt wird, welches die Seitenlaschen (13, 13′) und (14, 14′) des Bodenteils (15) und des Deckelteils (16) miteinander verbindet.
     
    2. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Zuschnitt aus Karton oder Wellpappe besteht.
     
    3. Verpackungsbehälter nach den Ansprüchen 1 bis 2, da­durch gekennzeichnet, daß die Breite des Klebebandes (12) ungefähr gleich der Breite der Laschen (5, 6) ist.
     
    4. Verpackungsbehälter nach den Ansprüchen 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß zwischen den Laschen (5, 6) und ihren Verlängerungen (5′ 6′) jeweils eine Rillung oder Knicklinie (18, 18′) ausgebildet ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht