[0001] Die Erfindung betrifft eine Hochdruckentladungslampe kleiner elektrischer Leistung
mit den im Oberbegriff des Hauptanspruchs bezeichneten Merkmalen.
[0002] Hochdruckentladungslampen, insbesondere solche mit Metallhalogenidfüllung, setzen
sich in letzter Zeit vermehrt zum Zweck der Allgemeinbeleuchtung durch. Aber auch
für die Scheinwerfer von Kraftfahrzeugen wurden solche Lampen bereits vorgeschlagen.
Für beide Anwendungszwecke sind Leistungsstufen unterhalb 70 W, z.B. 35 W, völlig
ausreichend. Unbefriedigend ist aber noch immer die Anlaufzeit zwischen der Zündung
und dem Erreichen des Endlichtstroms. Sie beträgt bei einer konventionell betriebenen
Lampe ca. 40 sec. In dem DE-GM 86 23 908 wurde deshalb vorgeschlagen, die Lampe im
ausgeschalteten Zustand fremd zu beheizen, um so die Füllsubstanzen verdampft zu halten
und auf diese Weise von einem höheren Temperatur- und damit Druckniveau ausgehend
eine verkürzte Anlaufzeit von nur ca. 8 sec zu erreichen. Abgesehen von der für die
Fremdheizung erforderlichen zusätzlichen elektrischen Energie und dem damit verbundenen
Installationsaufwand ist aber auch eine derart verkürzte Anlaufzeit für viele Anwendungszwecke
noch immer nicht befriedigend.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Anlaufzeit der Metallhalogenidlampe
noch weiter zu verkürzen. Auf eine Fremdbeheizung der Lampe soll mit Rücksicht auf
den zusätzlichen Energieverbrauch und die Maßnahmen für die Energieversorgung verzichtet
werden.
[0004] Diese Aufgaben werden durch eine Kombination der kennzeichnenden Merkmale wie im
Hauptanspruch angegeben gelöst. Hauptmerkmal ist hierbei das elektronische Vorschaltgerät,
mit dessen Hilfe eine Regelung des Anlaufstroms zwischen der Lampenzündung und dem
Erreichen des Endlichtstromes in einem Bereich bis zum zehnfachen Wert des Nennstroms
möglich ist. Die entsprechenden Schaltungsanordnungen sind in den Patentanmeldungen
mit den Aktenzeichen P 37 19 356 und P 37 19 357 beschrieben. Die weitere Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung ist in den Unteransprüchen dargelegt. Durch diese Betriebsweise
wird der 90 %-Lichtstrom einer konventionellen Metallhalogenidlampe von ursprünglich
ca. 30 sec auf ca. 5 sec reduziert. Eine weitere Reduzierung auf nur noch ca. 1 sec
für den 90 %-Lichtstrom ist mit einer Kombination der verbleibenden am Entladungsgefäß
vorzunehmenden Maßnahmen hinsichtlich Beschichtung, Dotierung und der Füllung des
Entladungsgefäßes möglich, wobei die Regelung des Anlaufstroms bis an die zulässige
Obergrenze des elektronischen Vorschaltgerätes, nämlich bis an den ca. 10fachen Nennstrom
heranreichend erfolgt. Gegenüber dem konventionellen Betrieb einer derartigen Lampe
bedeutet dies eine Verkürzung der Anlaufzeit um den Faktor 30. Der hohe Überstrom
während der Anlaufphase heizt die optimierte Masse des Entladungsgefäßes schnell auf.
Die entstan dene Wärme wird dann aufgrund der Dotierung des Entladungsgefäßmaterials
sowie der beschriebenen unterschiedlichen Beschichtungen in das Entladungsgefäß reflektiert
bzw. von diesem absorbiert, so daß die abgestrahlte Wärme reduziert und Wärmeverluste
minimiert werden. Die gegenüber herkömmlichen Metallhalogenidlampen auf diese Weise
zusätzlich gewonnene Wärme wird voll zur Verdampfung der Füllsubstanzen genutzt und
verkürzt dadurch die Anlaufzeit in erheblichem Maße. Das Xenon im Entladungsgefäß
bewirkt einen hohen Sofortlichtanteil im unmittelbaren Anschluß an die Zündung.
[0005] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von drei Figuren näher erläutert:
Figur 1 zeigt eine Metallhalogenidlampe mit einer Strahlung reflektierenden Beschichtung
in schematischer Darstellung
Figur 2 zeigt die Anlaufkurven einer an einem steuerbaren elektronischen Vorschaltgerät
betriebenen Metallhalogenidlampe ohne reflektierende Beschichtung, ohne Dotierung
des Quarzglases und ohne Xenon-Füllung
Figur 3 zeigt die Anlaufkurve des Lichtstroms einer an einem steuerbaren elektronischen
Vorschaltgerät betriebenen Metallhalogenidlampe mit reflektierender Beschichtung
und mit Xenon-Füllung
[0006] Die Metallhalogenidhochdruckentladungslampe 1 der Figur 1 besteht aus Quarzglas und
weist ein Entla dungsgefäß 2 mit zwei an gegenüberliegenden Seiten des Entladungsgefäßes
2 angeordneten Einschmelzungen in Form einer Quetschung 3 auf. In jede Quetschung
3 ist ein Elektrodensystem gasdicht eingeschmolzen, das aus einer innerhalb des Entladungsgefäßes
2 angeordneten Elektrode 4 aus Wolfram, einer von der Quetschung 3 eingebetteten Dichtungsfolie
5 aus Molybdän sowie einer aus der Quetschung 3 in Lampenlängsachse austretenden
Stromzuführung 6 aus Molybdän besteht. Die Stromzuführungen weisen an der Stelle ihres
geringsten Querschnitts, das sind im vorliegenden Fall die Dichtungsfolien 5 aus Molybdän,
eine Fläche von ca. 10 mm² auf. Die Elektroden 4 sind in diesem Ausführungsbeispiel
als Kugelelektroden mit einem Kugeldurchmesser von ca. 0,35 mm ausgeführt, die sich
am Ende des Wolframdrahtes mit ca. 0,18 mm Durchmesser befinden.
[0007] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel einer Metallhalogenidhochdruckentladungslampe
1 mit ca. 35 W Leistungsaufnahme weist das Entladungsgefäß 2 eine im wesentlichen
elliptische Gestalt mit einem Außendurchmesser von ca. 5,5 mm und einer Länge zwischen
den Einschnürungen 7 von ca. 7 mm auf. Die Masse dieses Entladungsgefäßes 2 beträgt
ca. 6 mg je Watt elektrischer Leistung, im vorliegenden Ausführungsbeispiel einer
35 W-Lampe also ca. 0,2 g. In einem Volumen von nur 0,025 cm³ enthält das Entladungsgefäß
2 neben dem Argon als Startgas auch Quecksilber sowie die Halogenide von Natrium und
vorzugsweise Scandium oder von Natrium und einem Metall der Seltenen Erden. An jeder
Einschnürung 7, das ist der Übergangsbereich vom Entladungsgefäß 2 zur Quetschung
3, ist zuerst eine Beschichtung 8 aus Siliziumeisenoxid und darüber eine weitere Schicht
aus Zirkondioxid aufgetragen. Der Winkel α , der durch die Lampenquerachse und der
Verbindungslinie zwischen dem Mittelpunkt des Entladungsraumes sowie dem inneren
Rand der Beschichtung 8 auf dem Entladungsgefäß 2 gebildet wird, liegt bevorzugt
im Bereich zwischen 50° und 55°. Die Beschichtung 8 bedeckt somit ziemlich genau die
hinter den Elektroden 4 liegenden Räume und heizt diese bevorzugt auf. Der transparente
Teil des Entladungsgefäßes 2 ist darüber hinaus mit einer sichtbare Strahlung transmittierenden,
aber IR-Strahlung reflektierenden dichroitischen Beschichtung 9 aus Titandioxid und
Siliziumdioxid mit einer Schichtdicke von ca. 0,2 µm versehen. Die Elektroden 4 sind
an ihrer sich einander zugewandten Oberfläche kugelförmig ausgebildet. Auf eine weitere
Maßnahme, nämlich die Dotierung des Quarzglases mit einem UV-Strahlung absorbierenden
Mittel, vorzugsweise Titandioxid, mit einer Menge von 0,02 Gew.-% bis 0,2 Gew.-% wurde
im vorliegenden Ausführungsbeispiel verzichtet, ebenso wie auf die Füllung des Entladungsgefäßes
mit Xenon.
[0008] In den Figuren 2a und 2b sind die Anlaufkurven einer "nackten" Metallhalogenidhochdruckentladungslampe
1 ohne jegliche Beschichtung oder Dotierung des Quarzglases und ohne Xenon-Füllung
wiedergegeben. Die Lampe selbst wurde aber an einem erfindungsgemäßen elektronischen,
den Anlaufstrom regelnden Vorschaltgerät entsprechend Anspruch 1 a) betrieben. Der
Anlaufstrom von ca. 2,6 A entspricht etwa dem 6,5fachen Nennstrom der Lampe 1. Wie
dem Diagramm zu entnehmen ist, wird der 30 %-Lichtstrom φ bei ca. 3,0 sec, der 50
%-Lichtstrom φ bei ca. 3,8 sec und der 90 %-Lichtstrom φ bereits bei ca. 4,5 sec
erreicht. Der Anstieg des Lichtstroms φ erfolgt steil und übersteigt nach ca. 5 sec
den Nennlichtstrom φ auf ca. 120 %, um sich dann nach ca. 15 sec auf seinen Nennwert
einzustellen. Die anderen gemessenen Parameter, wie Farbtemperatur T, Brennspannung
der Lampe U sowie deren Leistungsaufnahme P, sind ebenfalls den Diagrammen zu entnehmen
und bedürfen keiner weiteren Erläuterung.
[0009] Die Anlaufkurve des Lichtstroms φ der Figur 3 stammt von einer Metallhalogenidhochdruckentladungslampe
ähnlich der Figur 1, jedoch ohne die Beschichtung 9, aber mit einem mit Xenon gefüllten
Entladungsgefäß bei einem Kaltfülldruck von ca. 6 bar. Die Lampe wurde wie im vorangegangenen
Beispiel an dem elektronischen Vorschaltgerät betrieben, wobei der Anlaufstrom bei
3,3 A lag, was etwa dem ca. 8,5fachen Nennstrom entspricht. Mie hier deutlich zu
erkennen ist, erfolgt der Anstieg des Lichtstromes noch steiler als im Beispiel der
Figur 2 a). Der 90 %-Lichtstrom φ wird hier schon nach ca. 1 sec erreicht. Diese extrem
kurze Anlaufzeit ist durch das Aufbringen der Beschichtungen 8 und 9 entsprechend
der Figur 1 und/oder eine Dotierung des Quarzglases mit TiO₂ oder CeO₂ noch weiter
zu verkürzen.
1. Hochdruckentladungslampe (1) kleiner elektrischer Leistung mit zugeordnetem elektronischen
Vorschaltgerät, bei der die Lampe ein Entladungsgefäß (2) und eine darin enthaltene
Füllung von mindestens einem Edelgas, Quecksilber und Metallhalogeniden aufweist,
und in das Entladungsgefäß (2) mindestens zwei Elektroden (4) über Stromzuführungen
(6) gasdicht hineingeführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß außer den Merkmalen a)
bis c) mindestens noch ein weiteres der Merkmale d) bis g) in Kombination vorliegt.
a) Das elektronische Vorschaltgerät beinhaltet eine Steuervorrichtung, die den Anlaufstrom
der Lampe (1) auf einen Wert einstellt, der zwischen dem fünffachen und dem zehnfachen
Wert des Nennstromes liegt.
b) Das Entladungsgefäß (2) enthält als Füllung mindestens die Halogenide von Natrium
und Scandium oder von Natrium und einem Metall der Seltenen Erden.
c) Die Masse des Entladungsgefäßes (2) liegt im Bereich zwischen 0,002 Gramm je Watt
und 0,1 Gramm je Watt elektrischer Leistung der Lampe.
d) Das Entladungsgefäß enthält als Füllgas Xenon mit einem Kaltfülldruck von mindestens
3 bar.
e) Das Entladungsgefäß (2) ist zumindest teilweise mit mindestens einem Mittel versehen,
das nicht sichtbare Strahlung reflektiert oder absorbiert und sichtbare Strahlung
transmittiert.
f) Die Schäfte der Elektroden (4) weisen einen Durchmesser von maximal 0,3 mm auf.
g) Der sich einander zugewandte Teil der Elektroden (4) ist verrundet.
2. Hochdruckentladungslampe (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das nicht
sichtbare Strahlung reflektierende und sichtbare Strahlung transmittierende Mittel
aus einer auf die Oberfläche des Entladungsgefäßes (2) aufgetragenen dichroitischen
Beschichtung (9) aus TiO₂ und SiO₂ oder Si₃N₄ und SiO₂ besteht.
3. Hochdruckentladungslampe (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die dichroitische
Beschichtung (9) eine Dicke aufweist, die im Bereich von 0,1 µm bis 1,5 µm liegt.
4. Hochdruckentladungslampe (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das nicht
sichtbare Strahlung absorbierende und sichtbare Strahlung transmittierende Mittel
aus einer dem Material des Entladungsgefäßes (2) zugesetzten Dotierung aus TiO₂, CeO₂,
SnO₂ oder BaMgAl₂O₃ besteht.
5. Hochdruckentladungslampe (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dem
Material des Entladungsgefäßes (2) zugesetzte Dotierung eine Menge aufweist, die im
Bereich von 0,02 Gew.-% bis 0,2 Gew.-% je Gewichtseinheit liegt.
6. Hochdruckentladungslampe (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden
des Entladungsgefäßes (2) mit einer nicht sichtbare und sichtbare Strahlung reflektierenden
Beschichtung (8) aus Zirkondioxid versehen sind.
7. Hochdruckentladungslampe (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden
des Entladungsgefäßes (2) außer der Beschichtung (8) aus Zirkondioxid zusätzlich
eine Beschichtung aus Siliziumeisenoxid aufweisen.