(19)
(11) EP 0 374 697 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.06.1990  Patentblatt  1990/26

(21) Anmeldenummer: 89122938.7

(22) Anmeldetag:  12.12.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B61L 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB NL

(30) Priorität: 14.12.1988 AT 3047/88

(71) Anmelder: ING. JOSEF FRAUSCHER Hydraulik und Sensortechnik
A-4780 Schärding (AT)

(72) Erfinder:
  • Frauscher, Josef (Ing.)
    AT-4780 Schärding (AT)

(74) Vertreter: Pfingsten, Dieter, Dipl.-Ing. 
Barmag AG Postfach 11 02 40
42862 Remscheid
42862 Remscheid (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Befestigen von Schalt- und Messgeräten


    (57) Eine Vorrichtung zum Befestigung von Schalt- und Meßge­räten, insbesondere Schienenschaltern und Radsensoren, an den Schienen (1, 2, 3) von Gleiswegen besteht aus einer Klemme mit einer das Schalt- oder Meßgerät tragenden Klaue (4), die von der Seite her auf den Schienenfuß (3) aufsetz­bar und über einen unter der Schiene (1, 2, 3) durchge­führten Zuganker gegen wenigstens einen an der anderen Seite des Schienenfußes (3) angreifenden Spannkopf (12) verspannbar ist. Die zumindest die an der Ober- und Unter­seite des Schienenfußes (3) anliegenden Bereiche (6, 7, 8, 13) der Klaue (4) und des Spannkopfes (13) bestehen aus die auftretenden Beschleunigungen, Schläge usw. dämpfendem, insbesondere gummielastischem Material, das in Form von Auflagen, Puffern oder Beschichtungen an Klaue (4) und Spannkopf (12) angebracht ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen von Schalt- und Meßgeräten, insbesondere Schienenschaltern und Radsensoren,an den Schienen von Gleiswegen, bestehend aus einer Klemme mit einer das Schalt- oder Meßgerät tra­genden Klaue, die von der Seite her auf den Schienenfuß aufsotzbar und tiber einen unter der Schiene durchgeführten Zuganker gegen wenigstens einen an der anderen Seite des Schienenfußes angreifenden Spannkopf oder sonstigen Gegen­halter verspannbar ist.

    [0002] Vorrichtungen dieser Art werden verwendet, seit Gleis­schaltmittel an Schienen zu befestigen sind. Die bekannten Befestigungsvorrichtungen dienen der form- und kraftschlüs­sigen Befestigung, wobei Klaue und Spannkopf mit entspre­chenden Flächen ihres aus Metall gefertigten Körpers gegen den Schienenfuß verspannt werden. Auf die Befestigungsvor­richtung und die von ihr getragenen Schaltoder Meßgeräte, die meist an der Innenseite der Schiene angebracht werden, wirken hohe Beschleunigungen und kräftige Schwingungen die z. B. durch Flachstellen an den Rädern der Schienenfahr­ zeuge oder durch Spalte am Schienenstoß verursacht werden. Man ist deshalb gezwungen, die Vorrichtungen sehr stabil zu konstruieren und ihnen eine große Masse zu geben, damit die reaktiven Massenkräfte der Schalt- bzw. Meßgeräte und der Befestigungsvorrichtung selbst aufgenommen werden und eine hohe Klemmkraft erreicht wird, die ein Wandern der Befestigungsvorrichtung in Richtung der Längsachse der Schiene verhindern soll.

    [0003] Trotz Verwendung hochfester Werkstoffe führt die erfor­derliche Stabilität der Konstruktion zu hohen Eigenmas­sen und dementsprechend zu hohen Massenkräften. Wegen der unvermindert übertragenen Beschleunigungskräfte, Stöße, Schläge usw. müssen auch die Schalt- und Meßgeräte sehr stabil ausgebildet werden, so daß sich Gesamtmassen er­geben, bei denen die auftretenden Beschleunigungen bereits kritisch sind und zu Schäden Anlaß geben. Innerhalb von Schalt- und Meßgeräten sind häufig empfindliche elektrome­chanische oder elektronische Bauelemente vorhanden, so daß wegen der auftretenden Beschleunigungskräfte nicht alle sonst übliche Schalt- und Meßgeräte eingesetzt wer­den können. Es wurde zwar vorgeschlagen, die Schalt- und Meßgeräte an der Klaue elastisch aufzuhängen, doch werden dadurch die auftretenden Probleme nur zum Teil gelöst. Allen bekannten Konstruktionen ist gemeinsam, daß für die Anbringung der Befestigungsvorrichtung an der Schiene, für den Aufbau der Befestigungsvorrichtung und für die Anbringung der Schalt- und Meßgeräte an der Befestigungs­vorrichtung ein hoher Konstruktions- und Montageaufwand erforderlich ist, wobei insbesondere auch für die erfor­derliche sorgfältige Montage der Befestigungsvorrichtung an der Schiene ein hoher Arbeitszeitaufwand erforderlich wird, was bei stark befahrenen Gleisstrecken oder notwen­diger häufiger Versetzung der Schalt- und Meßgeräte an der Schiene kritisch und mit erhöhten Gefahren für das Bedienungspersonal verbunden ist.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung der eingangs genannten Art, die bei einfachem Aufbau eine rasche und sichere Befestigung der Schalt- und Meßgeräte ermöglicht und auch den Einsatz empfindlicher Schalt- und Meßgeräte zuläßt.

    [0005] Die gestellte Aufgabe wird prinzipiell dadurch gelöst, daß zumindest die an der Ober- und Unterseite des Schie­nenfußes anliegenden Bereiche der Klaue und des Spann­kopfes aus die auftretenden Beschleunigungen dämpfendem, insbesondere gummielastischem Material bestehen, das in Form von Auflagen, Puffern oder Beschichtungen an Klaue und Spannkopf angebracht ist.

    [0006] Durch die im nachhinein äußerst einfach erscheinende, erfindungsgemäße Ausführung wird erreicht, daß Beschleu­nigungen und Schläge, die man auch als Körperschallim­pulse auffassen kann, nur mehr stark gedämpft zu den Schalt- und Meßgeräten gelangen können, wobei durch Anbringung der Dämpfungsmittel an den an der Ober- und Unterseite des Schienenfußes anliegenden Bereichen die besonders kri­tischen, in Vertikalrichtung wirkenden Beschleunigungs­kräfte und Schläge gedämpft werden. Man kann aber auch die gegen die Seitenflächen des Schienenfußes drückenden Bereiche von Klaue und Spannkopf mit Auflagen und Puffern versehen, um auch die horizontalen Beschleunigungskräfte und Schläge zu dämpfen. Die Wahl der Elastizität der dämpfenden Elemente hängt in erster Linie davon ab, welche Abweichungen das jeweils verwendete Schalt- oder Meßgerät in seiner Lage gegeninber der Schiene beim Auftreten der maximalen Beschleunigungskräfte erfahren darf. Schalt- und Meßgeräte, die hier hohe Freiheitswerte zulassen, eignen sich daher besonders für die Verwendung mit der erfindungs­ gemäßen Befestigungsvorrichtung. Als durchaus erwünschter Nebeneffekt der erfindungsgemäßen Ausbildung wird auch erreicht, daß zufolge der elastischen Nachgiebigkeit der Auflagen usw. als auch wegen der Dämpfungswirkung und der erhöhten Haftkraft verhindert wird, daß auftretende Schläge die Befestigung der Vorrichtungen der Schiene lockern bzw. ein Wandern der Vorrichtung in Schienenlängsrichtung bewir­ken.

    [0007] Vorzugsweise sind die Klauenöffnungen und ihre Auflagen aus dämpfendem Material der Keilform des Schienenfußes angepaßt. Hier ergeben sich durch die Keilwirkung bei gegebener Festspannkraft gegenüber dem Zuganker höhere Reaktionskräfte an den Andrückflächen, die gegen die Ober- und Unterseite des Schienenfußes gerichtet sind, so daß mit relativ geringen Festspannkräften große Haltekräfte erzielt werden können.

    [0008] Da mit relativ niedrigen Klemmkräften das Auslangen gefun­den und bei Verspannung des elastisch zusammendrückbaren Materials der Auskleidung usw. elastische Gegenkräfte auf­treten, kann man nach einer Weiterbildung nicht nur Spann­schrauben verwenden, sondern die Klaue gegen den Spannkopf über eine den Zuganker unter Vorspannung der gegen den Schienenfuß drückenden, elastischen Auskleidung od.dgl. gegen die Klaue verstellende Schnellspannvorrichtung verwen­den, die beispielsweise einen am Zuganker über einen Hebel schwenkbar gelagerten, gegen die Klaue drückenden Exzenter oder eine Nocke aufweist, so daß Befestigung und Lösung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in kürzester 2eit ermög­licht wird.

    [0009] Die erfindungsgemäße Einrichtung gestattet auch die Verwen­dung empfindlichere Schalt- und Meßgeräte als bisher, wobei auf die Beschleunigungs- bzw. Stoßempfindlichkeit dieser Geräte nur mehr in dem durch die Dämpfung verringertem Ausmaß Bedacht zu nehmen ist und auch keine Gefahr besteht, daß in den verwendeten Vergußmassen durch die Beschleuni­gungskräfte und Schläge Sprünge auftreten. Es wird sogar möglich, die Anschlußverbindungen der Meß- und Schaltge­räte, also die Versorgungs- und Meßleitungen über lösbare Steckerverbindungen anzuschließen, was bisher für diese Zwecke für unzulässig gehalten wurde.

    [0010] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegen­standes entnimmt man der nachfolgenden Zeichnungsbeschrei­ung.

    [0011] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispiels­weise veranschaulicht. Es zeigen

    Fig. 1 eine erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung im Schnitt durch Schiene und Klaue und

    Fig. 2 eine Ausführungsvariante der Befestigungsvorrich­tung in Ansicht bei im Schnitt dargestellter Schiene.



    [0012] Die jeweils im Schnitt gezeigte Schiene besitzt in üblicher Weise einen Schienenkopf 1, einen Schienensteg 2 und einen Schienenfuß 3. Die vorgesehe Befestigungsvorrichtung besitzt eine über ein Teillängsstück der Schiene 1, 2, 3 reichende Klaue 4 mit einer an die Keilform einer Seite des Schienen­fußes angepaßten Klauenöffnung 5, mit der diese Klaue von der Seite her auf den Schienenfuß aufgesetzt werden kann. In der Klauenöffnung sind in Form von Auskleidungen 6, 7, 8 elastische Dämpfungselemente angebracht, die nach Fig. 2 zu einer durchgehenden Auskleidung 9 vereinigt sind.

    [0013] Die Klaue 4 besitzt unterhalb der Öffnung 5 eine Führung 10 für einen Zuganker 11, der einen an der anderen Seite des Schienenfußes 3 angreifenden Spannkopf 12 trägt, der ebenfalls eine elastische Auskleidung 13 aufweist. Nach Fig. 1 ist der Zuganker 11 zur Festspannung der Vorrich­tung am Schienenfuß mit Hilfe einer nicht dargestellten Schnellspannvorrichtung mit am Zuganker gelagerten Ex­zenter und gegen die Außenseite der Klaue 4 drückendem, über einen Hebel betätigbaren Exzenter verstellbar.

    [0014] Nach Fig. 2 ist die Klaue 4 mit einer Führungshülse 14 verbunden, in der ein Zuganker 15 verschiebbar ist, der am linken Ende einen Spannkopf 16 trägt und im rechten Endbereich als Gewindebolzen 17 ausgeführt wird, der mit Hilfe von Spannmuttern 18 verstellbar ist und durch eine Gegenmutter 19 in der Spannstellung gesichert wird. Fig. 2 zeigt, wie auf die Oberseite der Klaue ein in einem Gehäuse 20 untergebrachtes Schalt- oder Meßgerät aufgesetzt und beispielsweise mit Hilfe von in Gewindebohrungen der Klaue 4 eingreifenden, durch Bohrungen 21 eingeführten Schrau­ben befestigt werden kann.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Befestigen von Schalt- und Meßgerä­ten, insbesondere Schienenschaltern und Radsensoren an den Schienen von Gleiswegen, bestehend aus einer Klemme mit einer das Schalt- oder Meßgerät tragenden Klaue, die von der Seite her auf den Schienenfuß aufsetzbar und über einen un­ter der Schiene durchgeführten Zuganker gegen wenigstens einen an der anderen Seite des Schienenfußes angreifenden Spannkopf verspannbar ist, wobei elastisch nachgiebige Ele­mente zum Schutz der Schalt- und Meßgeräte vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung dieser elastisch nachgiebigen Elemente zumindest die an der Ober- und Unter­seite des Schienenfußes (3) anliegenden Bereiche der Klaue (4) und des Spannkopfes (12, 16) aus die auftretenden Be­schleunigungen dämpfendem, insbesondere gummielastischem Material bestehen, das in Form von Auflagen (6, 7, 8, 9, 13) Puffern oder Beschichtungen an Klaue und Spannkopf ange­bracht ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch die gegen die Seitenflächen des Schienenfußes (3) drückenden Bereiche von Klaue (4) und Spannkopf (16) Aufla­gen (8, 9, 13) oder Puffer aus dämpfendem Material tragen.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Klauenöffnung (5) und ihre Auflagen (6, 7, 8, 9) aus dämpfendem Material der Keilform des Schienenfus­ses (3) angepaßt sind.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klaue (4) gegen den Spannkopf (12) mittels einer den Zuganker (11) unter Vorspannung der gegen den Schienenfuß drückenden elastischen Auskleidung (6, 7, 8, 13) gegen die Klaue verstellenden Schnellspannvorrichtung verstellbar ist, die z.B. einen am Zuganker über einen Hebel schwenkbar gelagerten, gegen die Klaue drückenden Exzenter aufweist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht