[0001] Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mechanischem Holzstoff
(wie Holzschliff, Refiner-Holzschliff usw.) und von Papier, das diesen Holzstoff
enthält.
[0002] Mechanischer Holzstoff, wie Holzschliff, wird hergestellt, indem man Stammholz oder
Hackschnitzel mechanisch behandelt, z.B. mit einem Holzschleifer oder Refiner schleift.
Der erhaltene Holzstoff, der als Nachteil eine geringere Festigkeit aufweist, fällt
aber in höherer Ausbeute an, ist billiger und ergibt im Vergleich zu Zellstoff, der
unter Verwendung von Chemikalien, wie Alkali usw. hergestellt wird, ein undurchsichtigeres
Papier. Weiter bleiben die Harzbestandteile des mechanischen Holzstoffs wegen des
mechanischen Schleifens unverändert. Im allgemeinen enthält das Holz etwa 1-10 % Harzbestandteile
neben den Hauptholzbestandteilen, Zellulose, Hemizellulose und Lignin.
Diese Harzbestandteile sind je nach Holzart qualitativ und quantitativ verschieden.
Das Nadelholz, ein Hauptausgangsmaterial des mechanischen Holzstoffs, enthält eine
große Menge von Harzbestandteilen, wie Fettsäuren, Harzsäuren, Glyceriden usw. Ein
Teil der Harzbestandteile wird vom Holzstoff ausgeschieden, so daß die Harze im Wasser
schwebend oder auf der Faseroberfläche adsorbiert vorhanden sind. D.h., sie gehen
von einem auf der Faser fixierten Zustand in einen ausgeschiedenen (freien) Zustand
über. Das ausgeschiedene, im Rückwasser schwebende Harz, das ale "kolloidales Harz"
bezeichnet wird, besteht aus Harzteilchen von etva 0,2-2 µ Größe.
Im allgemeinen wird Papier hergestellt, indem man die durch verschiedene Verfahren
erzeugten Papierrohstoffe durch Sortierprozesse behandelt, verschiedene Additive zugibt
und durch eine Papierherstellungsmaschine ein Blatt formiert.
In einer Reihe von Herstellungsprozessen wird das ausgeschiedene Harz oder das auf
der Faser adsorbierte Harz auf Röhren, Bütten, Sieben, Walzen usw. abgelagert, so
daß Harzschwierigkeit - Papierverschmutzung, Papierausschuß usw. - auftreten. Insbesondere
treten die Harzschwierigkeiten oft bei Papier auf, das eine große Menge von mechanischem
Holzstoff enthält.
Zur Vermeidung der Harzschwierigkeiten dient das sog. "Seasoning", bei dem das Holz
im Freien längere Zeit gelagert wird. Zur Vermeidung der Harzschwierigkeiten kann
man auch oberflächenaktive Mittel verwenden, wie polyoxyethylenierte Alkyläther mit
unterschiedlichem Polyoxyethylenierungsgrad, Alkylphenylderivate und Mittel, die diese
als Hauptbestandteil enthalten, wie es in der japanischen Patentpublikation 50-22606
beschrieben wurde.
[0003] Das erwähnte "Seasoning", das zur Abnahme der Menge an Harzbestandteilen im Holz
aufgrund der Veränderung des Harzes durch Luftoxidation führt, hat die Nachteile,
daß große Flächen und eine lange Zeit, wie 3-6 oder mehr Monate, benötigt werden.
Daher ist es schwierig, nur durch das "Seasoning" die Harzschwierigkeiten zu vermeiden.
Die Zugabe der oberflächenaktiven Mittel, die zur Dispergierung der Harzmikroteilchen
und zur Beseitigung der Harzablagerung führt, ist nicht ausreichend, um die Harzschwierigkeiten
zu vermeiden.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Gewinnung
von mechanischem Holzstoff oder von Papier, das diesen Holzstoff enthält, zur Verfügung
zu stellen. Dabei sollen insbesondere die Harzschwierigkeiten verringert werden.
[0005] Um ein wirksames Verfahren zur Vermeidung der Harzschwierigkeiten zu finden, haben
die Erfinder sowohl die Holzbestandteile, die aus japanischer Rotkiefer, einer typischen
Holzart für den mechanischen Holzstoff, extrahiert worden waren, als auch die Harzbestandteile
untersucht, die bei der Herstellung des mechanischen Holzstoffs aus japanischer
Rotkiefer oder des den mechanischen Holzstoff enthaltenden Papiers abgelagert wurden.
Es hat sich gezeigt, daß der Hauptbestandteil des abgelagerten Harzes dem Harzbestandteil
im ursprünglichen Holz gleich ist, und daß er reich an Triglyceriden, Fettsäuren,
Harzsäuren und ihren Metallsalzen ist. Insbesondere enthält das abgelagerte Harz immer
eine große Menge an Triglyceriden. Daher vermutet man, daß zur Hauptsache Triglyceride
die Harzschwierigkeiten verursachen.
[0006] Überraschenderweise wurde nun folgendes gefunden:
Die Anwendung einer Acylglycerin-Lipase bewirkt die Zersetzung der Triglyceride,
so daß Harzablagerungen vermieden werden, ohne die Stoff- und Papierqualität und
die Operationsbedingungen nachteilig zu beeinflussen.
[0007] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mechanischem Holzstoff und/oder
von den mechanischen Holzstoff enthaltenden Papier und ist dadurch gekenn zeichnet,
daß man den Papierrohstoff und/oder das Rückwasser mit einer Acylglycerin-Lipase,
gegebenenfalls in immobilisierter Form, behandelt.
Vorzugsweise verwendet man als Acylglycerin-Lipase diejenige, die von mindestens
einem Mikroorganismus aus der Gruppe Aspergillus niger, Pseudomonas fluorescenz, Pseudomonas
fragi, Geotrichum candidum und Candida cylindracea produziert wird.
[0008] Die erfindungsgemäße Acylglycerin-Lipase ist ein Enzym zur Hydrolyse der Triglyceride,
eines Hauptbestandteils des Harzes. Beispiele für geeignete Acylglycerin-Lipasen unterliegen
keinen besonderen Beschränkungen. Als Mikroorganismus, die das erfindungsgemäß zur
Anwendung kommende Enzym produzieren, kann man z. B. folgende verwenden:
Aspergillus niger, Pseudomonas fluorescens, Pseudumonas fragi, Geotrichum candidum
und Candida cylindracea, Mucor javanicus, Rhizopus javanicus, Rhizopus delemar, Rhizopus
niveus und Pilzstämme der Gattung Rhizopus.
[0009] Je reiner die erfindungsgemäße Acylglycerin-Lipase ist, desto besser ist der Effekt.
Man kann die erfindungsgemäß verwendeten Acylglycerin-Lipasen allein oder im Gemisch
einsetzen, und sie können auch in Kombination mit anderen Zersetzungsenzymen, wie
Cellulasen, Hemicellulasen, Proteasen usw. mit gutem Erfolg angewendet werden.
[0010] Bei der Herstellung des mechanischen Holzstoffs oder des den mechanischen Holzstoff
enthaltenden Papiers wird die erfindungsgemäße Acylglycerin-Lipase in einer Menge
von 0,1-10000 ppm, bezogen auf das Gewicht des mechanischen Holzstoffs, zum Schlamm
des Papierrohstoffs zugegeben, der den beim Schleifen des Holzes erzeugten mechanischen
Holzstoff enthält. Dann wird der erhaltene Schlamm gerührt oder stehen gelassen, wobei
die Temperatur bevorzugt bei 10-70 °C, insbesondere bevorzugt bei 35-55 °C liegt.
Bei einer Temperatur unter 10 °C wirkt das erfindungsgemäße Enzym schwach und langsam.
Bei einer Temperatur über 70 °C verliert das erfindungsgemäße Enzym seine Aktivität.
Je mehr zugegeben wird, umso weniger Zeit wird für die Spaltung benötigt, wobei 0,1
ppm des Enzyms, bezogen auf das Gewicht des Triglycerides, ausreichend sind, und
eine Menge über 10 000 ppm wirtschaftlich ungünstig ist. Weiter wird der pH-Wert
vorzugsweise auf 3-11 eingestellt. Außerhalb dieses pH-Bereichs wird die Aktivität
des Enzyms erniedrigt. Bei der Herstellung des Papierrohstoffs und des Papiers eine
große Menge Wasser verwendet, wobei ein großer Teil davon umläuft und wiederverwendet
wird. Weil dieses Rückwasser Holzbestandteile enthält, führt die Anwendung der erfindungsgemäßen
Acylglycerin-Lipase bei diesem Rückwasser zur Vermeidung der Harzschwierigkeiten,
wobei eine unmittelbare Zugabe einer Acylglycerin-Lipase zum Rückwasser, oder die
Zugabe einer sog. immobilisierten Acylglycerin-Lipase oder eines sog. immobilisierten
Mikroorganismus, der extrazellulär die Acylglycerin-Lipase erzeugt, mit gutem Effekt
angewandt wird. In diesem Fall kann die Immobilisierung des Enzyms oder des Mikroorganismus
auf bekannte Weise durch Verbindung mit einem Träger-, Vernetzungs-, Entrapmentverfahren
usw., durchgeführt werden. Weil das erfindungsgemäße Verfahren sehr selektiv und mild
verläuft, hat es die Vorteile, daß die behandelten Papierrohstoffe unverändert bleiben
und der übliche Prozeß nicht beeinflußt wird.
[0011] Die Harzschwierigkeiten treten in einem komplizierten System auf, bei dem Stoffasern,
Harze, Metallionen, Füllstoffe usw. im Gemisch vorliegen. Die Ursache für die Harzschwierigkeiten
ist unklar, man vermutet jedoch, daß die Harzschwierigkeiten von der Harzkonzentration,
Stoffkonzentration, dem pH-Wert, der Temperatur, Metallionenkonzentration und -art
abhängen. Im allgemeinen wird die Adhäsion an der Feststoffoberfläche auf van-der-Waal'sche
Kräfte zurückgeführt, die die Substanzen auf der Feststoffoberfläche fixieren. Die
Wechselwirkung zwischen den Substanzen beruht u.a. auf einer hydrophoben Bindung
oder einer Dipolmomentwirkung. Ein hydrophobes oder nichtpolares Molekül oder ein
solcher Molekülteil wird von einer hydrophoben oder nichtpolaren Oberfläche angezogen.
Ein hydrophiles oder polares Molekül wird dagegen von einer hydrophilen oder polaren
Oberfläche angezogen. Bei der Ablagerung des Harzes in einem Prozeß zur Herstellung
von Papierrohstoff und Papier scheinen die Triglyceride die folgende Rolle zu spielen.
Das Triglycerid, ein nichtpolarer Bestandteil des kolloidalen Harzes, haftet an einer
hydro phoben oder nichtpolaren Oberfläche, wie der Metalloberfläche von Röhren,
der Oberfläche von Preßwalzen in einem Papierherstellungsprozeß usw. aufgrund der
Van-der-Waal'schen Kräfte.
[0012] Der haftende Anteil wirkt als Kern, an dem hydrophobe oder nichtpolare Moleküle oder
Molekülteile haften, wobei die Harzablagerungen gebildet werden.
[0013] Die Wirkung der Acylglycerin-Lipase besteht darin, daß sie auf das nichtpolare Triglycerid
einwirkt, das eine hohe Haftfähigkeit an einer hydrophoben und nichtpolaren Oberfläche
besitzt und das in dem Harz an der Oberfläche des mechanischen Holzstoffs oder in
dem Rückwasserharz und und kolloidalen Harz vorliegt. Die Triglyceride werden dabei
zu wasserlöslichen Glycerolen und polaren Fettsäuren hydrolysiert, wodurch die Haftung
an hydrophoben Metallröhren, Büttenwänden, Walzen usw. verhindert wird. Weil somit
die Haftung des Harzes von Anfang an verhindert wird, bilden sich keine Harzablagerungen,
so daß die Harzschwierigkeiten vermieden werden.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren hat die Vorteile, daß die Ablagerung der Harzbestandteile
bei der Herstellung des mechanischen Holzstoffs oder des den mechanischen Holzstoff
enthaltenden Papiers verhindert wird, und daß Mängel, wie Harzflecke und -löcher in
einem Papierblatt usw., die durch das Harz verursacht werden, vermieden werden.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren hat keinen nachteiligen Einfluß auf die Papierqualität
und die praktische Produktion, und es ist einfach und kann beim bisherigen Holzstoff-
und Papierherstellungsprozeß angewendet werden.
[0016] Diese Erfindung wird durch folgende Beispiele erläutert. In den Beispielen wird die
nicht mit dem erfindungsgemäßen Enzym behandelte Probe als "unbehandelt" bezeichnet.
Beispiel 1
[0017] Frische japanische Rotkieferhackschnitzel wurden mit Methanol unter Verwendung eines
Soxhlet-Extraktors extrahiert. 10 g des Extrakts vurden in einer Mischlösung von 100
ml Isopropanol, 60 ml Aceton und 5 ml Wasser aufgelöst, um eine Harzlösung zu erhalten.
10 ml der Harzlösung und 0,6 g Aluminiumsulfat (als Feststoff) wurden in einen 1 l
Wasser enthaltenden Becher eingeleitet und unter starkem Rühren dispergiert, um eine
Harzdispersion zu bilden. In diesem Fall beträgt die Ausbeute des mit Methanol extrahierten
Harzes 4,7 %, bezogen auf das trockene Hackschnitzelgewicht, wobei dieses Harz 37,8
% Triglyceride enthält. Dann wurde die zubereitete Harzdispersion unter Verwendung
von Salzsäure und/oder Natriumhydroxid auf einen pH-Wert von 7 eingestellt. Die Acylglycerin-Lipasen
wurden dazu bei unterschiedlicher Konzentration und verschiedenen Temperaturen zugegeben,
wie in Tabelle 1 gezeigt wird, und es wurde 4 Stunden gerührt, um die behandelte Lösung
herzustellen.
Die behandelte Lösung wurde mit Aluminiumsulfat und Salzsäure auf einen pH-Wert von
4 eingestellt. Um die haftende Harzmenge gemäß Tapping Routine Control Method RC-324
zu bestimmen, wurden 2,5 cm eines Polyäthylenbrettes von 22 cm Breite und 7 cm Länge
in die Lösung getaucht. Die eingestellte Lösung wurde 30 Minuten unter Verwendung
eines Vibromischers (Linitator, hergestellt von U.S. Heidon Co.) gerührt. Dann wurde
das Polyäthylenbrett extrahiert und getrocknet. Die haftende Harzmenge wurde berechnet
und in Prozent , bezogen auf die haftende Harzmenge der unbehandelten Probe, angegeben.

Beispiel 2
[0018] Die in Beispiel 1 zubereitete Harzdispersion wurde unter Verwendung von Salzsäure
und/oder Natriumhydroxid auf einen pH-Wert von 7 eingestellt. Die Acylglycerin-Lipase
wurde in einer Menge von 500 ppm, bezogen auf das Harzgewicht, zugegeben und bei
40 °C gerührt. Nach der angegebenen Zeit wurde die haftende Harzmenge in gleicher
Weise wie im Beispiel 1 berechnet; sie ist in Tabelle 2 gezeigt.
Tabelle 2
Enzym |
Zeit |
Art |
Konzentration |
2 Std. |
4 Std. |
8 Std. |
Unbehandelt |
- |
105 mg |
101 mg |
107 mg |
(100 %) |
(100 %) |
(100 %) |
Li. OF |
500 ppm |
67 mg |
31 mg |
31 mg |
(63.8 %) |
(30.7 %) |
(24.4 %) |
Li. GC-55) |
500 ppm |
85 mg |
70 mg |
59 mg |
(81,0 %) |
(69,3 %) |
(55,1 %) |
(Anmerkung 5) Li. GC-5; Handelsname: Lipase GC-5 (hergestellt von Amano Seiyaku Co.),
produziert von Geotrichum candidum. |
Beispiel 3
[0019] 1000 ml Schlamm, der 10 g Holzschliff von 63 ml CSF (Canadian Standard Freeness)
enthielt, wurden aus japanischer Rotkiefer hergestellt. Die Acylglycerin-Lipasen
wurden dazu in verschiedenen Konzentrationen zugegeben und bei verschiedenen pH-Werten
in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 behandelt. Die am Polyäthylenbrett haftende
Harzmenge wurde wie im Beispiel 1 gemessen und wird in Tabelle 3 gezeigt.
Tabelle 3
Enzym |
pH |
Art |
Konzentration7) |
3 |
5 |
7 |
9 |
Unbehandelt |
115 mg |
112 mg |
102 mg |
121 mg |
(100 %) |
(100 %) |
(100 %) |
(100 %) |
Li. OF |
10 ppm |
- |
- |
90 mg |
- |
|
|
|
(88,2 %) |
|
50 ppm |
80 mg |
58 mg |
28 mg |
62 mg |
|
(67,8 %) |
(51,8 %) |
(27,5 %) |
(51,2 %) |
250 ppm |
- |
- |
21 mg |
- |
|
|
|
(20,6 %) |
|
Li. B6) |
10 ppm |
- |
- |
- |
96 mg |
|
|
|
|
(79,3 %) |
50 ppm |
95 mg |
65 mg |
42 mg |
27 mg |
|
(80,5 %) |
(58,3 %) |
(41,2 %) |
(22,3 %) |
250 ppm |
- |
- |
- |
24 mg |
|
|
|
|
(19,8 %) |
Li. A |
50 ppm |
84 mg |
66 mg |
49 mg |
88 mg |
|
(71,2 %) |
(58,9 %) |
(48,0 %) |
(72,7 %) |
40 °C, Behandlungszeit: 4 Stunden |
(Anmerkung 6) Li. B; Handelsname: Lipase B (hergestellt von Sapporo Breweries Limited.),
produziert von Pseudomonas fragi 22-39B |
(Anmerkung 7) Konzentration: Enzymzugabekonzentration |
Beispiel 4
[0020] Die gleiche Probe wie in Beispiel 3 wurde verwendet. Das erfindungsgemäße Enzym wurde
zur Probe in einer Menge von 50 ppm, bezogen auf das Holzstoffgewicht, zugegeben und
während unterschiedlicher Dauer bei verschiedenen Temperaturen behandelt.
Die haftende Harzmenge wurde gemessen und wird in Tabelle 4 gezeigt.
Tabelle 4
Enzym |
pH |
Behandlungszeit |
Temperatur |
|
|
|
20 °C |
40 °C |
60 °C |
Unbehandelt |
|
- |
115 mg |
102 mg |
117 mg |
|
|
(100 %) |
(100 %) |
(100 %) |
Li. OF |
7 |
2 Std. |
- |
44 mg |
- |
|
|
(53,9 %) |
|
4 Std. |
64 mg |
29 mg |
100 mg |
|
(55,7 %) |
(28,4 %) |
(85,5 %) |
8 Std. |
- |
27 mg |
- |
|
|
(26,5 %) |
|
Unbehandelt |
9 |
- |
128 mg |
121 mg |
134 mg |
|
(100 %) |
(100 %) |
(100 %) |
Li. B |
2 Std. |
- |
- |
43 mg |
|
|
|
(32,3 %) |
4 Std. |
97 mg |
27 mg |
26 mg |
|
(75,8 %) |
(22,3 %) |
(19,4 %) |
8 Std. |
- |
- |
25 mg |
|
|
|
(18,7 %) |
Beispiel 5
[0021] 1000 ml eines 1%igen Stoffschlamms, der aus 20 % Altzeitungspapierstoff (105 ml CSF),
25 % Holzschliff (63 ml CSF), 25 % thermomechanischem Holzstoff (107 ml CSF) und 30
% Sulfatzellstoff bestand, wurde als Probe verwendet. Das erfindungsgemäße Enzym wurde
dazu in einer Menge von 50 ppm, bezogen auf das Stoffgewicht, zugegeben und 4 Stunden
bei 40 °C behandelt und 120 Minuten mit einem Vibromischer mit Polyäthylenbrett gerührt.
Die haftende Harzmenge wurde gemessen und wird in Tabelle 5 gezeigt.
Tabelle 5
|
Gehaftete Harzmenge |
Unbehandelt |
65 mg (100 %) |
Li. OF |
18 mg (27,7 %) |
Beispiel 6
[0022] 3000 ml Rückwasser bei der Filtration des Holzschliffs in der Sortierungsstufe bei
japanischem Rotkieferschliff wurden als Probe verwendet. Das erfindungsgemäße Enzym
wurde dazu in einer Menge von 0,5 ppm, bezogen auf das Rückwassergewicht, zugegeben,
2 Stunden bei 40 °C behandelt und 120 Minuten mit einem Vibromischer gerührt.
[0023] Die an dem Brett haftende Harzmenge wurde gemessen und wird in Tabelle 6 gezeigt.
Tabelle 6
|
Gehaftete Harzmenge |
Unbehandelt |
37 mg (100 %) |
Li. OF |
7 mg (18,9 %) |
Beispiel 7
[0024] Zeitungspapier mit einem Flächengewicht von etwa 46 g/m² wurde durch die Bel-Baie-Former-Multitrocknermaschine
mit 5080 mm Breite und 830 m/Min. Geschwindigkeit hergestellt, wobei der Papierrohstoff
aus 30 % Holzschliff, 45 % Altzeitungspapierstoff (ohne Druckerschwärze), 10 % Nadelholzsulfatzellstoff
und 15 % thermomechanischem Holzstoff bestand. Der Holzschliff wurde aus Rotkiefer
hergestellt, auf einen Mahlungsgrad von 60-70 ml CSF durch den Nachrefiner eingestellt,
als Halbstoff einige Zeit gelagert, gegebenenfalls mit anderen Halbstoffen und Hilfsmitteln
gemischt, wieder gelagert und zuletzt einem Papierherstellungsprozeß unterworfen.
Es dauert 90 Minuten vom Nachrefiner durch die Bütten und Behälter zur Papiermaschine.
Das erfindungsgemäße Enzym wurde zum Holzschliffschlamm von 3,8 % Konzentration vor
dem Nachrefiner so zugegeben, daß die Lipase OF eine Konzentration von 3 ppm hatte.
Dieses Enzym wurde zwei Wochen lang fortlaufend zum Holzschliff zugegeben. Die an
Sieb- und Presseteilen haftende Harzmenge und der Zeitabstand zwischen den zur Entfernung
des an der Mittelwalze haftenden Harzes erforderlichen Reinigungsvorgängen wurden
bestimmt. Der Ausstoß dieser Maschine war etwa 200 Tonnen pro Tag.
[0025] Die Beseitigung des haftenden Harzes muß regelmäßig erfolgen, um eine vermehrte
Haftung des Harzes an der Zenterwalze zu vermeiden. Der Zeitabstand zwischen den
Reinigungsvorgängen wird mit zunehmender, anhaftender Harzmenge kürzer. Die erhaltenen
Ergebnisse wurden mit denjenigen eines "unbehandelten" Verfahrens verglichen und
werden in Tabelle 7 gezeigt.
Tabelle 7
|
|
Unbehandelt |
Li. OF |
Haftende |
Max. |
895 |
89 |
Harzmenge |
Min. |
73 |
0 |
(g/Tag) |
Durchschnitt |
207 |
43 |
Zeitabstand zwischen den |
Max. |
120 |
240 |
Reinigungsvorgängen |
Min. |
30 |
120 |
(Minuten) |
Durchschnitt |
80 |
170 |
Beispiel 8
[0026] Ein leichtgewichtiges Druckpapier mit einem Flächengewicht von 34 g/m² wurde gemäß
Beispiel 7 hergestellt, wobei der Papierrohstoff aus 20 % Holzschliff, 50 % Altzeitungspapierstoff
(ohne Druckerschwärze), 15 % Nadelholzsulfatzellstoff und 15 % thermomechanischem
Holzstoff bestand. In diesem Fall wurde die Lipase OF zum Holzschliffschlamm in einer
Menge von 3 ppm zugegeben. Der Ausstoß dieser Maschine war etwa 200 Tonnen pro Tag.
Die haftende Harzmenge in den Sieb- und Presseteilen und die Harzlöcher des Papiers
aufgrund der Haftung des Harzes an der Zerfaserwalze wurden bestimmt. Die erhaltenen
Ergebnisse wurden mit denjenigen des "unbehandelten" Verfahrens verglichen und werden
in Tabelle 8 gezeigt.
Tabelle 8
|
|
Unbehandelt |
Li. OF |
Haftende |
Max. |
590 |
98 |
Harzmenge |
Min. |
132 |
15 |
(g/Tag) |
Durchschnitt |
221 |
47 |
Anzahl der |
Max. |
65 |
14 |
Harzlöcher |
Min. |
13 |
0 |
(pro Tag) |
Durchschnitt |
38 |
6 |
* Diese Zahlen beziehen sich auf den aus der Zerfaserwalze kommenden Papierstreifen |
1. Verfahren zur Herstellung von mechanischem Holzstoff und/oder Papier, das den
mechanischen Holzstoff enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man den Papierrohstoff
und/oder das Rückwasser mit einer Acylglycerin-Lipase behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Acylglycerin-Lipase
verwendet, die von mindestens einem Mikroorganismus produziert wird, der ausgewählt
ist unter Aspergillus niger, Pseudomonas fluorescens, Pseudomonas fragi, Geotrichum
candidum und Candida cylindracea.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Acylglycerin-Lipase
in einer Menge von 0,1 - 1000 ppm, bezogen auf das Gewicht des mechanischen Holzstoffes,
zugegeben wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung
des Papierrohstoffs und/oder des Rückwassers bei 10 - 70 °C erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung des Papierrohstoffs
und/oder des Rückwassers bei 35 - 55 °C erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert
des Papierrohstoffs und/oder des Rückwassers auf 3 - 11 eingestellt wird.