[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Treibspiegelmunition nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Bei einem sehr langen Pfeilgeschoß wie nach der DE 28 36 963 C2, beträgt das Leervolumen
im Treibspiegel, nämlich zwischen dem vorderen und dem hinteren Führungsabschnitt
etwa 2 bis 3 dm³. Zur Leistungssteigerung dieses Pfeilgeschosses ist unter anderem
das Leervolumen mit Treibladungspulver gefüllt.
[0003] Weiterhin ist eine nachverdichtete Treibladung aus der DE 33 32 224 A1 bekannt. Diese
Maßnahme dient ebenfalls der Leistungssteigerung von Munition.
[0004] Ist die Ladedichte bei der Munition nach der DE 28 36 963 C2 gegenüber einer üblicherweise
geschütteten Treibladung, entsprechend der DE 33 32 224 Al, erhöht, so besteht die
Gefahr des zu hohen Druckaufbaus im Patronenlager mit der Folge einer Beschädigung
des waffenseitigen Verschlusses.
[0005] Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Weg zur Leistungssteigerung des Pfeilgeschosses
aufzuzeigen ohne negative Beeinflussung der Waffe.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen des Ansprüches
1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind dem Unteranspruch zu entnehmen.
[0007] Wesentlich ist für die Erfindung, daß abgesehen von einer konstruktiven Änderung
des hinteren Führungsabschnittes, an der Munition keinerlei Änderungen notwendig sind.
Die nachverdichtete Treibladung füllt den gesamten vorhandenen Treibladungsraum aus,
d.h., in der Patronenhülse ist ein Leervolumen nicht vorhanden. Zur Vermeidung eines
nicht zulässigen Überdrucks beim Abbrand der Treibladung dient das Leervolumen in
dem Treibspiegel.
[0008] Die Erfindung eignet sich auch für Treibspiegelmunition mit geteilter Ladung. Bei
dieser Munition ist eine Trennstelle im Bereich der Ladung vorgesehen.
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine Treibspiegelmunition im Teilschnitt
Fig. 2 einen Schnitt II-II nach Fig. 1
Fig. 3 eine weitere Treibspiegelmunition
Fig. 4 einen Schnitt durch die Munition nach Fig. 3.
[0010] Nach Fig. 1 besteht eine Treibspiegelmunition 1 aus einem Pfeilgeschoß 2 einem üblichen
dreiteiligen Treibspiegel 3, einer Treibladungshülse 4 mit Treibladung 5.
[0011] Die Treibladungshülse 4 ist an einem hinteren Führungsabschnitt 10 des Treibspiegels
3 befestigt. Der hintere Führungsabschnitt 10 weist gemäß Fig. 2 Stege 11 mit großvolumigen
Öffnungen 12 auf. Die Stoßfugen sind mit 13 bezeichnet.
[0012] Die Öffnungen 12 sind gegenüber der verdichteten Treibladung 5 mit einer verbrennbaren
Folie 14 abgedeckt.
[0013] Der Treibspiegel 3 weist zwischen einem vorderen Führungsabschnitt 15 und dem hinteren
Führungsabschnitt 10 ein Leervolumen 16 aufgrund einer rotationssymetrischen umlaufenden
Ausnehmung 17 auf. Diese Ausnehmung 17 kann umfangsseitig mit einer verbrennbaren
Hülle 18 abgedeckt sein.
[0014] Zur Übertragung der Vortriebskräfte auf das Pfeilgeschoß 2 ist zwischen diesem und
dem Treibspiegel 3 in bekannter Weise eine formschlüssige Verbindung, die nicht weiter
dargestellt ist, vorgesehen.
[0015] Eine weitere Treibspiegelmunition 20 geht aus den Figuren 3 und 4 hervor. Funktionell
gleichwirkende Teile sind entsprechend den Teilen der Treibspiegelmunition 1 mit den
selben Bezugszahlen versehen. Abweichend zur Treibspiegelmunition 1 weist diese Treibspiegelmunition
20 eine verbrennbare Hülse 21 auf. Die Hülse 21 besitzt einen eingerollten Hülsenkopf
22, der einerseits mit dem hinteren Führungsabschnitt 10 mittels einem geeigneten
Klebstoff fest verbunden ist und an dem Pfeilgeschoß 2 mit einem Bund 23 anliegt.
Der Kopf 22 deckt damit die Öffnungen 12 des hinteren Führungsabschnittes 10 ab.
Bei dieser Konstruktion muß die umfangsseitige Ausnehmung 17 nicht abgedeckt sein
und eine Folie zur Abdeckung der Öffnungen 12 kann ebenfalls entfallen.
[0016] Nach Fig. 4 liegt ein Treibspiegel 3 mit zwei sich kreuzenden Stoßfugen 13 und Ausnehmungen
12 vor.
[0017] Zur Funktion:
Nach Zündung der Treibladung 5 der Munitionen 1, 20 wird zunächst die Verbindung zwischen
der Treibladungshülse 4, 21 von dem Treibspiegel 3 gelöst, in dem der Treibspiegel
3 mit dem Pfeilgeschoß 2 nach vorne bewegt wird.
[0018] Die Treibladungsgase strömen in den neu geschaffenen Raum zwischen dem Treibspiegel
und der Treibladungshülse als auch in das Leervolumen 16. Dadurch wird der maximale
Gasdruck in der Waffe auf einen zulässigen Wert begrenzt.
[0019] Als verdichtete Treibladung gelten alle Treibladungen mit hoher Ladedichte, das können
sowohl nicht künstlich verdichtete Ladungen sein, wie sehr feinkörnige Ladungen, als
auch gepreßte oder gerüttelte oder auf sonstige Weise verdichtete Ladungen.
1. Treibspiegelmunition mit einem Pfeilgeschoß, einem Treibspiegel, einer Treibladungshülse
und einer Treibladung, wobei der Treibspiegel zwischen seinen Führungsabschnitten
ein Leervolumen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Treibspiegel (3) einen vorderen,
gasdichten Führungsabschnitt (15) und einen hinteren für Treibladungsgase durchgängigen
Führungsabschnitt (10) aufweist und eine verdichtete Treibladung (5) mit dem hinteren
Führungsabschnitt (10) abschließt.
2. Treibspiegelmunition nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der hintere Führungsabschnitt
(10) großvolumige Öffnungen (12) aufweist.