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EP 0 374 726 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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27.06.1990 Patentblatt 1990/26 |
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Anmeldetag: 14.12.1989 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE ES FR GB IT SE |
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Priorität: |
17.12.1988 DE 3842594
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Anmelder: Emitec Gesellschaft für Emissionstechnologie mbH |
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D-53797 Lohmar (DE) |
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Erfinder: |
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- Swars, Helmut
D-5060 Bergisch Gladbach 1 (DE)
- Grewe, Heribert
D-5063 Overath (DE)
- Weiss, Karl, Dr.
D-5205 St. Augustin (DE)
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Vertreter: Kahlhöfer, Hermann, Dipl.-Phys. et al |
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Patent- und Rechtsanwälte
Bardehle-Pagenberg-Dost-Altenburg-
Frohwitter-Geissler & Partner,
Xantener Strasse 12 40474 Düsseldorf 40474 Düsseldorf (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zum Einbringen und Ziehen |
(57) Die Erfindung betrifft Verfahren zum Einbringen oder Ziehen einer Druckmittelsonde,
die durch paarweise angeordnete Dichtungen zum Begrenzen von mit einem Druckmittelsystem
verbundenen Wirkabschnitten umfaßt, in ein Rohr, das durch Druckbeaufschlagung im
Bereich der Wirkabschnitte über die Elastizitätsgrenze des Rohrmaterials aufweitbar
ist. Um die Dichtungen beim Einführen und Ziehen der Sonde gegen übermäßigen Verschleiß
zu schonen, wird beim Einführen und/oder Ziehen der Sonde Druckmittel durch die Sonde
unter geringem Druck zugeführt und/oder es wird die Sonde beim Einführen und/oder
Ziehen aus dem Rohr in drehender Bewegung gehalten und/oder es wird vor dem Einführen
der Sonde Gleitmittel auf die Rohrinnenseite und/oder auf die Druckmittelsonde zumindest
im Bereich der Dichtungen aufgebracht.
[0001] Die Erfindung betrifft Verfahren zum Einbringen und Ziehen einer Druckmittelsonde,
die durch paarweise angeordnete Dichtungen zum Begrenzen von mit einem Druckmittelsystem
vebundenen Wirkabschnitten umfaßt, in ein Rohr, das durch Druckbeaufschlagung im Bereich
der Wirkabschnitte über die Elastizitätsgrenze des Rohrmaterials aufweitbar ist. Weiterhin
betrifft die Erfindung jeweils geeignete Vorrichtungen zur Durchführung der angegebenen
Verfahren.
[0002] Druckmittelsonden der eingangs genannten Art sind aus der P 36 43 803.0 bekannt,
in der auch eine Vorrichtung zum Einbringen und Ziehen der Druckmittelsonde in den
jeweiligen Rohrkörper beschrieben ist. Diese besteht im wesentlichen aus einer axialen
Vorschubeinrichtung, mittels derer die Sonde axial in das Rohr eingeführt wird. Ein
Problem bei Druckmittelsonden der dort gezeigten Art besteht darin, daß die verwendeten
Dichtungen nur eine begrenzte Standzeit haben und regelmäßig ausgewechselt werden
müssen, wodurch die Produktionsabläufe unterbrochen werden. Es sind daher vielfältige
Anstrengungen unternommen worden, die Dichtungen zu verbessern und abzuwandeln,
um ihre Standzeiten zu erhöhen.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verfahren zum Einbringen oder
Ziehen einer Druckmittelsonde anzugeben, mit denen sich die Standzeiten wesent lich
erhöhen lassen, ohne daß es konstruktiver Abwandlungen der Dichtungen selber bedarf,
die in der Regel das Auswechseln der Dichtungen erschweren und die Konstruktionen
verteuern. Erfindungsgemäß werden hierzu verschiedene Lösungen angegeben, die die
Aufgabe unabhängig voneinander zu lösen vermögen. Dabei können die erfindungsgemäßen
Verfahren auch in Kombination zur Anwendung kommen.
[0004] Eine erste Lösung besteht darin, daß beim Einführen und/oder Ziehen der Sonde Druckmittel
durch die Sonde unter geringem Druck zugeführt wird. Durch diesen Verfahrensschritt
wird den Dichtungen bzw. dem Rohrinneren während des Einführens und Ziehens der Sonde
ein ohnehin bereitstehendes Medium als Schmiermittel zugeführt, das ein Gleiten der
Dichtungen beim Einführen erleichtert und ein Festhängen verhindert. Der Verschleiß
an den Dichtungen, der nicht allein durch das Eintreten der Dichtungen in die Dichtspalte
unter Druckbeaufschlagung, sondern insbesondere durch mechanische Angriffe beim Schieben
und Ziehen entsteht, wird durch diese einfache Maßnahme wesentlich reduziert.
[0005] Eine Vorrichtung zur Durchführung des genannten Verfahrens zeichnet sich dadurch
aus, daß die Sonde mit Druckerzeugungsmitteln verbunden ist, die einen beim Einführen
und Ziehen gegenüber dem endgültigen Wirkdruck geringeren Förderdruck erzeugen.
[0006] Nach einem zweiten erfindungsgemäßen Verfahren wird die Sonde beim Einführen und
/ oder Ziehen aus dem Rohr in drehender Bewegung gehalten. Auch auf diese Weise kann
das Festhängen von Dichtungen und dessen zerstörende Wirkung verringert werden, wie
es beim rein axialen Einführen mit der vorbeschriebenen Vorrichtung regelmäßig zustande
kam. Auch hierdurch lassen sich somit die Standzeiten der Dichtungen wesentlich erhöhen.
Es ist offenkundig, daß sich dieses Verfahren mit dem zunächst genannten verbinden
läßt.
[0007] Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß
die Sonde in einer Halterung nach Art einer Spindelmutter unter Eingriff in diese
geführt ist, die beim axialen Vorschub der Sonde eine drehende Bewegung derselben
erzeugt.
[0008] Eine dritte erfindungsgemäße Lösung besteht in einem Verfahren, nach dem vor dem
Einführen der Sonde Gleitmittel auf die Rohrinnenseite und / oder auf die Druckmittelsonde
zumindest im Bereich der Dichtungen aufgebracht wird. Nach diesem erfindungsgemäßen
Verfahren wird im wesentlichen die gleiche Wirkung wie bei dem zuerstgenannten erzeugt,
mit dem Unterschied, daß dieses Verfahren einen geringeren apparativen Aufwand erfordert
und daß Schmiermittel Verwendung finden können, die im Vergleich mit dem Druckmittel,
nämlich in der Regel Wasser, bessere Gleiteigenschaften aufweisen. Die verschleißfördernde
Reibung zwischen Dichtungen und Rohrinnenseite kann hiermit also in besonders guter
Weise gesenkt werden.
[0009] Eine zur Durchführung des Verfahrens umfaßt einen vor dem Rohrende angeordneten Ringkörper
in koaxialer Anordnung mit der Sonde, der nach innen geordnete Düsen oder Bürsten
aufweist und mit Anordnungen zur Gleitmittelzuführung verbunden ist. Auch das hiermit
durchführbare erfindungsgemäße Verfahren läßt sich insbesondere mit dem vorher genannten
zur drehenden Einführung der Sonde verbinden.
[0010] Alle drei der genannten Verfahren gewinnen ihre Einheitlichkeit aus der Unterordnung
unter eine gemeinsame Aufgabenstellung.
1. Verfahren zum Einbringen oder Ziehen einer Druckmittelsonde, die durch paarweise
angeordnete Dichtungen zum Begrenzen von mit einem Druckmittelsystem verbundenen Wirkabschnitten
umfaßt, in ein Rohr, das durch Druckbeaufschlagung im Bereich der Wirkabschnitte
über die Elastizitätsgrenze des Rohrmaterials aufweitbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Einführen und/oder Ziehen der Sonde Druckmittel durch die Sonde unter geringem
Druck zugeführt wird.
2. Verfahren zum Einbringen oder Ziehen einer Druckmittelsonde, die durch paarweise
angeordnete Dichtungen zum Begrenzen von mit einem Druckmittelsystem verbundene Wirkabschnitten
umfaßt, in ein Rohr, das durch Druckbeaufschlagung im Bereich der Wirkabschnitte
über die Elastizitätsgrenze des Rohrmaterials aufweitbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sonde beim Einführen und/oder Ziehen aus dem Rohr in drehender Bewegung gehalten
wird.
3. Verfahren zum Einbringen oder Ziehen einer Druckmittelsonde, die durch paarweise
angeordnete Dichtungen zum Begrenzen von mit einem Druckmittelsystem verbundene Wirkabschnitten
umfaßt, in ein Rohr, das durch Druckbeaufschlagung im Bereich der Wirkabschnitte
über die Elastizitätsgrenze des Rohrmaterials aufweitbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Einführen der Sonde Gleitmittel auf die Rohrinnenseite und/oder auf die
Druckmittelsonde zumindest im Bereich der Dichtungen aufgebracht wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckmittelsonde mit einem Druckerzeugungssystem verbunden ist, das einen
beim Einführen und/oder Ziehen gegenüber dem endgültigen Wirkdruck niedrigeren Zuführungsdruck
erzeugt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckmittelsonde in einer Halterung nach Art einer Spindelmutter mit Eingriff
geführt ist, die beim axialen Vorschub der Sonde diese in drehende Bewegung versetzt.
6. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch
einen koaxial zur Sonde vor dem Rohrende angeordneten Ringkörper mit nach innen gerichteten
Düsen oder Bürsten, die mit einem Gleitmittelversorgungssystem verbunden sind.