[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen auf einem Lastfahrzeug anbringbaren Ladekran,
der einen gegenüber dem Ständer des Kranes um eine horizontale Achse schwenkbaren
Ausleger mit einem an dessen äußerem Ende ebenfalls um eine horizontale Achse schwenkbaren
Kipparm sowie einen koaxial zum Kipparm sich erstreckenden, gegebenenfalls mehrteiligen
Verlängerungsarm aufweist, wobei der Verlängerungsarm bzw. dessen Teile durch Hydraulikeinheiten
ausschiebbar sind, indem je ein in Richtung auf eine neutrale Stellung federbelastetes
Schiebeventil mittels eines Handhebels in eine der neutralen Stellung benachbarte
Stellung gebracht wird, in der lediglich die der Kolbenstange abgewandte Seite des
Kolbens der Hydraulikeinheit druckbeaufschlagt ist.
[0002] Die beim Ausschub wirkende Kraft ist bei derartigen Einrichtungen proportional zur
gesamten Kolbenfläche (vgl. US-PS 4,194,436). Es ist auch schon bekannt geworden,
Hydraulikeinheiten beidseits mit Drucköl zu beaufschlagen, das kolbenstangenseitig
verdrängte Rücköl also in den gegenüberliegenden Zylinderraum rückzuführen. Damit
wird jedoch nur die Fläche der Kolbenstange wirksam, was zumindest bei vollbelasteten
Ladekränen zu geringe Kräfte bedingt.
[0003] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß es mit einfachen Mitteln möglich ist,
einen unbelasteten oder gering belasteten Ladekran rasch auszuschieben und dennoch
für die Ausschiebung des vollbelasteten Krans eine hinreichende Kraft zur Verfügung
zu stellen. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß bei einem Ladekran der
eingangs skizzierten Art durch weitere Auslenkung des Handhebels das Schiebeventil
in eine Stellung bringbar ist, in welcher in an sich bekannter Weise beide Seiten
des Kolbens druckbeaufschlagt sind, das Rücköl also vom kolbenstangenseitigen Zylinderraum
in den anderen Zylinderraum rückgeführt wird.
[0004] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anschließend anhand der Zeichnung erläutert.
Fig. 1 zeigt unter Weglassung unwesentlicher Teile einen Ladekran von der Seite,
Fig. 2 schematisch die erfindungsgemäße Steuerung bzw. Betätigung der einzelnen Teile
des Verlängerungsarmes.
[0005] Der dargestellte Ladekran weist einen auf einem Sockel 8 um eine vertikale Achse
drehbaren Ständer 3 auf, der entgegen der Richtung des Auslegers 5 nach hinten geneigt
ist. Die Schwenkachse 4, um welche der Ausleger 5 auf und ab bewegt werden kann, ist
gegenüber dem Zentrum des Sockels 8 etwas auf jene Seite verschoben, auf welcher der
Kipparm 7 am Ständer 3 vorbeigeführt werden soll. Der Kipparm 7, welcher den nur schematisch
dargestellten, mehrteiligen Verlängerungsarm 11 trägt, ist um eine zentrale Achse
9 um den Ausleger 5 nach unten verschwenkbar, die Bewegung des Kipparms 7 erfolgt
durch eine Hydraulikeinheit 6, die einerseits am Kipparm, anderseits an zwei Paaren
von Schwenkhebeln befestigt ist. Die Schwenkhebel 1 und 2 sind ihrerseits entweder
mit dem Ausleger 5 oder mit dem Kipparm 7 verbunden.
[0006] Jeder Teil des in Fig. 1 dargestellten Verlängerungsarmes 11 ist über eine Kolbenstange
12 ausschiebbar, wobei nur die Kolbenstange für den äußersten Teil des teleskopartigen
Verlängerungsarmes 11 zeichnerisch dargestellt ist.
[0007] In Hinblick auf die großen Ausschublängen ist es notwendig, die Kolbenstange 12 relativ
dick zu machen. Dieser scheinbare Nachteil läßt sich in einen Vorteil verwandeln,
wenn die Dicke der Kolbenstange 12 so gewählt wird, daß zumindest bei unbelastetem
Kran, vorteilhafterweise aber auch noch bei Anbringung geringer Lasten, der Querschnitt
der Kolbenstange 12 ausreicht, um bei gleichzeitiger Beaufschlagung der Zylinderräume
22 und 22′ eine für den Ausschub hinreichende Hydraulikkraft zu garantieren. Unter
dieser Voraussetzung ist es sinnvoll, das Schiebeventil 19 gegenüber dem Stand der
Technik um den Schieberabschnitt 21 zu ergänzen.
[0008] Abgesehen vom Abschnitt 21 entspricht die in Fig. 2 dargestellte Anordnung dem Stand
der Technik. Die an einem Kolben 13 befestigte Kolbenstange 12 ist also in einem Zylinder
14 geführt, wobei die Zylinderräume 22 und 22′ beidseits des Kolben 13 mit Öl gefüllt
sind. Dieses Öl wird der Hydraulikeinheit 23 über ein Schiebeventil 19 durch eine
Pumpe 17 zugeführt. Das Schiebeventil 19 ist durch einen Handhebel 15 betätigbar und
wird durch Federn 20,20′ in die in Fig. 2 dargestellte neutrale Stellung zurückgeführt,
wenn der Handhebel 15 freigelassen wird. In der dargestellten neutralen Stellung
fließt die Hydraulikflüssigkeit von der Pumpe 17 zurück in den Tank 18. Verschiebt
man den Handhebel 15 nach links, ist die gesamte linke Fläche des Kolbens 13 beaufschlagt,
das Rücköl fließt aus dem Zylinderraum 22′ ungehindert in den Tank 18 ab. Ein Rückschlagventil
16 verhindert das ungewollte Einschieben der Kolbenstange 12 gegen die Wirkung der
Pumpe 17 bei Überlast.
[0009] Verschiebt man den Handhebel 15 nach rechts, so wird die Kolbenstange 12 relativ
rasch nach links verschoben, da nur die Differenz der Flächen von Kolben 13 und Kolbenstange
12 wirksam wird.
[0010] Gegenüber dem Stand der Technik unterscheidet sich die dargestellte Einrichtung nun
insofern, als ein Schieberabschnitt 21 es möglich macht, gleichzeitig die Zylinderräume
22 und 22′ mit dem Druck des von der Pumpe 17 geförderten Öls zu beaufschlagen. Dies
bedeutet, daß Rücköl aus dem Zylinderraum 22′ in den Zylinderraum 22 gelangt oder,
mit anderen Worten, daß statt der Fläche des Kolbens 13 nur mehr die Fläche der Kolbenstange
12 wirksam ist. Dies ist dann sinnvoll, wenn die so erzeugte geringere Kraft auf den
Kolben 12 ausreicht, andererseits aber die erzielte höhere Geschwindigkeit gewünscht
wird.
[0011] Bei der Bedienung der dargestellten Einrichtung wird der Handhebel 15 zuerst um eine
Stufe nach links verschoben, woraufhin sich die Kolbenstange 12 langsam in Bewegung
setzt. Eine weitere Verschiebung in die extrem linke Stellung, in welcher der Schieberabschnitt
21 wirksam ist, führt zu einem raschen Ausschub, soferne die auf die Koblenstange
12 ausgeübte Kraft überhaupt für den Ausschub ausreicht. Sollte die Bedienungsperson
sehen, daß dies nicht der Fall ist, läßt sie den Handhebel 12 einfach unter Federwirkung
in die Stellung zurückgleiten, welche der normalen Ausschubgeschwindigkeit entspricht.
Auf einem Lastfahrzeug anbringbarer Ladekran, der einen gegenüber dem Ständer des
Kranes um eine horizontale Achse schwenkbaren Ausleger mit einem an dessen äußerem
Ende ebenfalls um eine horizontale Achse schwenkbaren Kipparm sowie einen koaxial
zum Kipparm sich erstreckenden, gegebenenfalls mehrteiligen Verlängerungsarm aufweist,
wobei der Verlängerungsarm bzw. dessen Teile durch Hydraulikeinheiten ausschiebbar
sind, indem je ein in Richtung auf eine neutrale Stellung federbelastetes Schiebeventil
mittels eines Handhebels in eine der neutralen Stellung benachbarte Stellung gebracht
wird, in der lediglich die der Kolbenstange abgewandte Seite des Kolbens der Hydraulikeinheit
druckbeaufschlagt ist, dadurch gekennzeichnet, daß durch weitere Auslenkung des Handhebels
(15) das Schiebeventil (19) in eine Stellung bringbar ist, in welcher in an sich
bekannter Weise beide Seiten des Kolbens (13) druckbeaufschlagt sind, das Rücköl also
vom kolbenstangenseitigen Zylinderraum (22′) in den anderen Zylinderraum (22) rückgeführt
wird.