(19)
(11) EP 0 374 775 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.06.1990  Patentblatt  1990/26

(21) Anmeldenummer: 89123311.6

(22) Anmeldetag:  16.12.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B66C 23/70, B66C 23/42
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR IT SE

(30) Priorität: 20.12.1988 AT 3094/88

(71) Anmelder: PALFINGER AKTIENGESELLSCHAFT
A-5020 Salzburg (AT)

(72) Erfinder:
  • Palfinger, Hubert
    A-5028 Salzburg (AT)

(74) Vertreter: Hofinger, Engelbert, DDr. et al
Patentanwälte Torggler & Hofinger Wilhelm-Greil-Strasse 16
6020 Innsbruck
6020 Innsbruck (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Ladekran


    (57) Beschrieben wird ein auf einem Lastfahrzeug anbringbarer Ladekran, dessen Verlängerungsarm (11) durch eine Hydraulikeinheit (23) ausschiebbar ist, welche über ein Schiebeventil (19)betätigbar ist, das wahlweise aus einer Stellung, in der lediglich die der Kolben­stange (12) abgewandte Seite des Kolbens (13) der Hydraulikeinheit (23) druckbeaufschlagt ist, in eine Stellung bringbar ist, in welcher beide Seiten des Kolbens (13) druckbeaufschlagt sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen auf einem Lastfahr­zeug anbringbaren Ladekran, der einen gegenüber dem Ständer des Kranes um eine horizontale Achse schwenkbaren Ausleger mit einem an dessen äußerem Ende ebenfalls um eine hori­zontale Achse schwenkbaren Kipparm sowie einen koaxial zum Kipparm sich erstreckenden, gegebenenfalls mehrteiligen Verlängerungsarm aufweist, wobei der Verlängerungsarm bzw. dessen Teile durch Hydraulikeinheiten ausschiebbar sind, indem je ein in Richtung auf eine neutrale Stellung federbelastetes Schiebeventil mittels eines Handhebels in eine der neutralen Stellung benachbarte Stellung gebracht wird, in der lediglich die der Kolbenstange abgewandte Seite des Kolbens der Hydraulikeinheit druckbeaufschlagt ist.

    [0002] Die beim Ausschub wirkende Kraft ist bei derartigen Einrichtungen proportional zur gesamten Kolbenfläche (vgl. US-PS 4,194,436). Es ist auch schon bekannt geworden, Hydraulikeinheiten beidseits mit Drucköl zu beaufschlagen, das kolbenstangenseitig verdrängte Rücköl also in den gegenüberliegenden Zylinderraum rückzuführen. Damit wird jedoch nur die Fläche der Kolbenstange wirksam, was zu­mindest bei vollbelasteten Ladekränen zu geringe Kräfte bedingt.

    [0003] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß es mit ein­fachen Mitteln möglich ist, einen unbelasteten oder gering belasteten Ladekran rasch auszuschieben und dennoch für die Ausschiebung des vollbelasteten Krans eine hinreichende Kraft zur Verfügung zu stellen. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß bei einem Ladekran der eingangs skizzierten Art durch weitere Auslenkung des Handhebels das Schiebeventil in eine Stellung bringbar ist, in welcher in an sich bekannter Weise beide Seiten des Kolbens druckbeauf­schlagt sind, das Rücköl also vom kolbenstangenseitigen Zylinderraum in den anderen Zylinderraum rückgeführt wird.

    [0004] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anschließend anhand der Zeichnung erläutert.

    Fig. 1 zeigt unter Weglassung unwesentlicher Teile einen Ladekran von der Seite,

    Fig. 2 schematisch die erfindungs­gemäße Steuerung bzw. Betätigung der einzelnen Teile des Verlängerungsarmes.



    [0005] Der dargestellte Ladekran weist einen auf einem Sockel 8 um eine vertikale Achse drehbaren Ständer 3 auf, der entgegen der Richtung des Auslegers 5 nach hinten geneigt ist. Die Schwenkachse 4, um welche der Ausleger 5 auf und ab bewegt werden kann, ist gegenüber dem Zentrum des Sockels 8 etwas auf jene Seite verschoben, auf welcher der Kipparm 7 am Ständer 3 vorbeigeführt werden soll. Der Kipparm 7, welcher den nur schematisch dargestellten, mehrteiligen Verlängerungsarm 11 trägt, ist um eine zentrale Achse 9 um den Ausleger 5 nach unten verschwenkbar, die Bewegung des Kipparms 7 erfolgt durch eine Hydraulik­einheit 6, die einerseits am Kipparm, anderseits an zwei Paaren von Schwenkhebeln befestigt ist. Die Schwenkhebel 1 und 2 sind ihrerseits entweder mit dem Ausleger 5 oder mit dem Kipparm 7 verbunden.

    [0006] Jeder Teil des in Fig. 1 dargestellten Verlängerungsarmes 11 ist über eine Kolbenstange 12 ausschiebbar, wobei nur die Kolbenstange für den äußersten Teil des teleskop­artigen Verlängerungsarmes 11 zeichnerisch dargestellt ist.

    [0007] In Hinblick auf die großen Ausschublängen ist es notwendig, die Kolbenstange 12 relativ dick zu machen. Dieser schein­bare Nachteil läßt sich in einen Vorteil verwandeln, wenn die Dicke der Kolbenstange 12 so gewählt wird, daß zumindest bei unbelastetem Kran, vorteilhafterweise aber auch noch bei Anbringung geringer Lasten, der Querschnitt der Kolbenstange 12 ausreicht, um bei gleichzeitiger Beaufschlagung der Zylinderräume 22 und 22′ eine für den Ausschub hinreichende Hydraulikkraft zu garantieren. Unter dieser Voraussetzung ist es sinnvoll, das Schiebe­ventil 19 gegenüber dem Stand der Technik um den Schieber­abschnitt 21 zu ergänzen.

    [0008] Abgesehen vom Abschnitt 21 entspricht die in Fig. 2 dargestellte Anordnung dem Stand der Technik. Die an einem Kolben 13 befestigte Kolbenstange 12 ist also in einem Zylinder 14 geführt, wobei die Zylinderräume 22 und 22′ beidseits des Kolben 13 mit Öl gefüllt sind. Dieses Öl wird der Hydraulikeinheit 23 über ein Schiebeventil 19 durch eine Pumpe 17 zugeführt. Das Schiebeventil 19 ist durch einen Handhebel 15 betätigbar und wird durch Federn 20,20′ in die in Fig. 2 dargestellte neutrale Stellung zurückgeführt, wenn der Handhebel 15 freige­lassen wird. In der dargestellten neutralen Stellung fließt die Hydraulikflüssigkeit von der Pumpe 17 zurück in den Tank 18. Verschiebt man den Handhebel 15 nach links, ist die gesamte linke Fläche des Kolbens 13 beaufschlagt, das Rücköl fließt aus dem Zylinderraum 22′ ungehindert in den Tank 18 ab. Ein Rückschlagventil 16 verhindert das ungewollte Einschieben der Kolbenstange 12 gegen die Wirkung der Pumpe 17 bei Überlast.

    [0009] Verschiebt man den Handhebel 15 nach rechts, so wird die Kolbenstange 12 relativ rasch nach links verschoben, da nur die Differenz der Flächen von Kolben 13 und Kolben­stange 12 wirksam wird.

    [0010] Gegenüber dem Stand der Technik unterscheidet sich die dargestellte Einrichtung nun insofern, als ein Schieber­abschnitt 21 es möglich macht, gleichzeitig die Zylinder­räume 22 und 22′ mit dem Druck des von der Pumpe 17 ge­förderten Öls zu beaufschlagen. Dies bedeutet, daß Rücköl aus dem Zylinderraum 22′ in den Zylinderraum 22 gelangt oder, mit anderen Worten, daß statt der Fläche des Kolbens 13 nur mehr die Fläche der Kolbenstange 12 wirksam ist. Dies ist dann sinnvoll, wenn die so erzeugte geringere Kraft auf den Kolben 12 ausreicht, andererseits aber die erzielte höhere Geschwindigkeit gewünscht wird.

    [0011] Bei der Bedienung der dargestellten Einrichtung wird der Handhebel 15 zuerst um eine Stufe nach links verschoben, woraufhin sich die Kolbenstange 12 langsam in Bewegung setzt. Eine weitere Verschiebung in die extrem linke Stellung, in welcher der Schieberabschnitt 21 wirksam ist, führt zu einem raschen Ausschub, soferne die auf die Koblenstange 12 ausgeübte Kraft überhaupt für den Ausschub ausreicht. Sollte die Bedienungsperson sehen, daß dies nicht der Fall ist, läßt sie den Handhebel 12 einfach unter Feder­wirkung in die Stellung zurückgleiten, welche der normalen Ausschubgeschwindigkeit entspricht.


    Ansprüche

    Auf einem Lastfahrzeug anbringbarer Ladekran, der einen gegenüber dem Ständer des Kranes um eine horizontale Achse schwenkbaren Ausleger mit einem an dessen äußerem Ende ebenfalls um eine horizontale Achse schwenkbaren Kipparm sowie einen koaxial zum Kipparm sich erstreckenden, gegebenenfalls mehrteiligen Verlängerungsarm aufweist, wobei der Verlängerungsarm bzw. dessen Teile durch Hydraulikeinheiten ausschiebbar sind, indem je ein in Richtung auf eine neutrale Stellung federbelastetes Schiebeventil mittels eines Handhebels in eine der neutralen Stellung benachbarte Stellung ge­bracht wird, in der lediglich die der Kolbenstange abgewandte Seite des Kolbens der Hydraulikeinheit druckbeaufschlagt ist, dadurch gekennzeichnet, daß durch weitere Auslenkung des Handhebels (15) das Schiebe­ventil (19) in eine Stellung bringbar ist, in welcher in an sich bekannter Weise beide Seiten des Kolbens (13) druckbeaufschlagt sind, das Rücköl also vom kolben­stangenseitigen Zylinderraum (22′) in den anderen Zylinderraum (22) rückgeführt wird.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht