[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Übertragen von Hochfrequenzsignalen nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung
[0002] Um die Funkverbindung zu Fahrzeugen längs einer Fahrspur (Straße, Eisenbahn) aufrecht
zu erhalten, genügt es, das Funksignal innerhalb einer begrenzten Umgebung dieser
Spur auszustrahlen bzw von dort zu empfangen. Für den Funkbetrieb im Bereich 50 bis
1000 MHz sind hierzu offene Koaxialkabel geeignet, d.h. Leiter bestehend aus einem
Innenleiter und einem diesen umgebenden elektrisch durchlässigen Außenleiter. Diese
Kabel ermöglichen eine zuverlässige Funkverbindung auch unter ungünstigen Umgebungsverhältnissen,
wie z.B. im Tunnel. Die abgestrahlte Energie sollte in einem möglichst großen Frequenzbereich
räumlich und zeitlich möglichst wenig fluktuieren. Koaxialkabel mit Öffnungen gibt
es in vielen verschiedenen Bauformen, die vielfach seit Jahren eingesetzt wurden Man
unterscheidet:
a) nicht abstrahlende offene Wellenleiter; hierzu gehören u.a. Kabel mit einem Außenleiter
aus grobem Drahtgeflecht, Kabel mit durchgehendem Längsschlitz, und Kabel mit kleinen
Öffnungen in kurzen Abständen und
b) radial abstrahlende Kabel oder Leckkabel; diese werden hier näher betrachtet.
[0003] Aus der DE-OS 21 03 559 ist ein geschlitztes Koaxialkabel mit einem Innenleiter und
einem Außenleiter bekannt, wobei der Außenleiter eine Reihe von Schlitzen aufweist,
die in einem festen Intervall periodisch aufeinanderfolgend angeordnet und hinsichtlich
ihrer Abmessungen entsprechend einer sinusförmigen Quellenverteilung geändert sind.
Einerseits wird der Neigungswinkel der Schlitze von Schlitz zu Schlitz geändert, andererseits
wird auch die Länge der Schlitze, ihre Krümmung, oder ihre Geometrie in bestimmter
Weise abgewandelt. Nachteilig bei dieser Lösung ist der eingeschränke Nutzfrequenz-Bereich
sowie die geringe Anzahl der Schlitze pro Periode, ihre verschiedene Form und die
komplizierte Herstellungsweise.
[0004] Aus dem Europäischen Patent 0 028 500 ist ein Hochfrequenz-Koaxialkabel mit einem
Innenleiter und - isoliert von diesem - ein mit Bohrungen versehener Außenleiter bekannt.
Die Bohrungen und ihr gegenseitiger Abstand sind so bemessen, daß der gegenseitige
Abstand zwischen benachbarten Bohrungen in Längsrichtung jeweils abnimmt, wobei ein
Maximalwert der Abstände am einen Ende der Reihe und ein Minimalwert am anderen Ende
der Reihe vorgesehen ist. Die Löcher sind als kreisrunde Bohrungen vorgesehen. Insgesamt
wird ein größerer Teil des Außenleiters von Löchern eingenommen. Der Nachteil dieser
Anordnung ist darin zu sehen, daß infolge der Größe der Bohrungen nur wenige Löcher
innerhalb eines Periodizitätsintervalls auf dem Außenleiter anzubringen sind.
[0005] Aus der DE-OS 22 30 280 sind Berechnungsverfahren zur Unterdrückung von unerwünschten
Polstellen im Frequenzgang der Kopplungsdämpfung bekannt, die verschiedene geeignete
Funktionen umfassen. In erster Linie sind Produkte aus Sinusfunktionen, Cosinusfunktionen
und deren gemischte Produkte sowie aperiodische Funktionen untersucht worden.
[0006] Nachteile der bisher bekannten Lösungen sind einerseits die begrenzte Bandbreite,
welche nur etwa das 5fache der Grundfrequenz beträgt, und andererseits die nicht für
alle Frequenzen innerhalb des übertragenen Frequenzbereichs hinreichend konstante
Feldstärke. Bei einem Kabel mit periodischer Anordnung von Öffnungen besitzt der Frequenzgang
der Kopplungsdämpfung Maxima außer bei der Grundfrequenz auch bei einer unbegrenzten
Zahl von ganzzahligen Vielfachen der Grundfrequenz (Polstellen). Durch nicht genügend
unterdrückte Polstellen kommt es zu Interferenzerscheinungen. Die Übertragung längs
einer Übertragungsstrecke z.B. in einem Tunnel wird dadurch empfindlich beeinträchtigt.
Bisher war es nicht möglich, in einem breiten Frequenzband die Polstellen höherer
Ordnung zu unterdrücken und einen einigermaßen konstanten Frequenzgang zu erzielen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Leckkabel so zu gestalten, daß ein
möglichst großer Frequenzbereich mit einer in diesem Frequenzbereich möglichst großen
und konstanten Feldstärke übertragen wird. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung
durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst; Weiterbildungen
der Erfindung, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Leckkabels werden in den
Unteransprüchen beschrieben.
[0008] Die Erfindung eignet sich vorzugsweise zur Nachrichtenübertragung zwischen mobilen
und/oder ortsfesten Funkanlagen beispielsweise beim Schienen- oder Straßenverkehr
sowie in Tunneln, Abschattungsgebieten oder unter Tage.
[0009] Wegen der starken Abstrahlung bei geringer Wellendämpfung erfindungsgemäßer Leckkabel,
eigenen sich diese ganz besonders zur Breitbandkommunikation entlang von Verkehrswegen.
Hier kommen insbesondere Verkehrsleitsysteme (z.B. entlang von Autobahnen) in Betracht.
Die Kabel eignen sich sowohl zum Aussenden als auch zum Empfangen von Signalen.
[0010] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß nicht primär die Lochgröße oder -form
für die Abstrahlungsintensität entscheidend ist, sondern die Anzahl der Öffnungen
und ihre Ausdehnung senkrecht zur Kabelachse.
[0011] Im Gegensatz zu den bekannten Anordnungen folgen die Abstände der Schlitze innerhalb
der Periodenlänge keiner einfachen Gesetzmäßigkeit. Das Wesen der Erfindung besteht
darin, daß die Schlitze möglichst schmal sind und durch ihre spezielle Anordnung die
im abzustrahlenden Frequenzbereich störenden Polstellen ausgelöscht oder zumindest
stark gedämpft sind. Schmale Schlitze sind nicht nur leicht herzustellen, es sind
auch innerhalb einer vorgegebenen Periodenlänge von diesen Schlitzen mehr unterzubringen
als von jeder anderen Öffnungsform.
[0012] Die Berechnung der Schlitzabstände zur Unterdrückung von Polstellen geschieht mit
geeigneten Funktionen mittels der Fourier-Transformation. Bei dieser wird aus einer
Frequenzfunktion eine Funktion im Ortsraum berechnet, die nach der Erfindung durch
schmale zur Kabelachse senkrechte Schlitze realisiert wird.
[0013] Die erste Stufe dieser Vorgehensweise wird im folgenden erläutert. Durch Anbringen
von Öffnungen, die paarweise zueinander den gleichen Abstand aufweisen, verursacht
man bei einer gewissen Grundfrequenz f₀, sowie bei allen ganzzahligen Vielfachen von
f₀ Polstellen im Frequenzgang der Abstrahlung. Die Polstellen 2., 3., 4., n-ter Ordnung
sollen möglichst unterdrückt werden. Dies wird durch sukzessive Multiplikation des
Ausgangsspektrums mit Cosinusfunktionen F₁, F₂, F₃, F₄, F₅, ... (d.h. F = F₁· F₂·
F₃, ...) erreicht. Die Funktionen haben bei der Frequenz f = 0 ihr Maximum (d.h. die
Amplitude 1). Bei 2f₀ muß die Funktion F₁ durch 0 gehen, damit die Polstelle 2. Ordnung
unterdrückt wird. Bei 4f₀ hat diese Funktion die Amplitude -1. Die Schwingungsdauer
beträgt also 8f₀. Die Fouriertransformierte des Produkts aus Ausgangsspektrum - mit
allen Polstellen - und dieser Cosinusfunktion der Schwingungsdauer 8f₀ ist die Faltung
der periodischen Einzelöffnung mit einem Öffnungspaar mit dem Abstand 2/8 der Periodenlänge;
d.h. aus einer Öffnung pro Periode werden zwei.
[0014] Durch die erste Verdoppelung der Zahl der Öffnungen pro Periode mit dem aus der Fourier-Transformation
berechneten Abstand wird im Frequenzbereich die 2., 6., 10,. 14., 18., ... Polstelle
ausgelöscht. An den verbleibenden Polstellen sind folgende Amplituden zu erwarten:
Nr. |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
... |
A |
0,707 |
0,00 |
-0,707 |
-1,00 |
-0,707 |
0,00 |
-0,707 |
1,0 |
... |
[0015] Als nächster Schritt wird im Frequenzbereich das verbleibende Spektrum mit F₂, dem
Cosinus der Schwingungsdauer 12f₀ multipliziert. Analog zum ersten Schritt erhält
man die Auslöschung der 3., 9., 15., ... Polstelle.
[0016] Im Ortsbereich wird jede der zwei Öffnungen pro Periode durch eine Doppelöffnung
ersetzt; Die beiden neu entstandenen Öffnungen liegen je 1/12 der Periodenlänge nach
rechts bzw. links versetzt. Die Amplituden lauten analog wie oben:
Nr. |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
... |
A |
0,612 |
0,00 |
0,00 |
0,50 |
0,612 |
0,00 |
-0,612 |
-0,5 |
... |
[0017] Im nächsten Schritt wird das verbleibende Spektrum mit F₃, einem Cosinus der Schwingungsdauer
16f₀ multipliziert; damit werden zusätzlich die 4., 12., 20., ... Polstelle eliminiert.
Aus den bisher vier Öffnungen pro Periode werden acht.
[0018] Um die Polstellen P
n im Frequenzgang der Kopplungsdämpfung zu unterdrücken, muß für jede Polfrequenz
f
n = n·f₀ eine entsprechende Cosinusfunktion F
n = cos
m(

·

) in Ansatz gebracht und das Produkt aller Cosinusfunktionen fouriertransformiert
werden. Dieses Verfahren führt bei Leckkabeln für eine niedrige Grundfrequenz f₀ und
einen breiten Übertragungsfrequenzbereich rasch zu einer sehr großen Zahl von Schlitzen
innerhalb der Periodenlänge und damit zu teilweise sehr kleinen Schlitzabständen.
[0019] Das Muster der Öffnungen hat bei einer Periodenlänge von beispielsweise 2,2 m und
64 Öffnungen pro Periode - was der Realisierung der Funktion F = F₁·F₂·F₃·F₄·F₅·F₆
entspricht - die in Fig. 1 widergegebene Form.
[0020] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht deshalb darin, die Nullstellen
der Cosinusfunktionen so festzulegen, daß mit einer Cosinusfunktion noch weitere
Polstellen stark abgeschwächt werden. Dazu wird die Lage der Nullstellen nicht exakt
auf den Polfrequenzen gewählt, sondern so, daß das Produkt aller Cosinusfunktionen
- für die Polfrequenzen als Argument - Werte <5·10⁻² ergibt. Auf diese Weise wird
die Anzahl der für die Glättung des Frequenzgangs erforderlichen Cosinusfunktionen
reduziert, so daß die Anzahl und die Mindestabstände der in einer Periodenlänge unterzubringenden
Schlitze technisch realisierbar werden.
[0021] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert; dabei zeigt Figur 1 das Ergebnis der Transformation der "idealen" Anregungsfunktion
F in den Ortsraum, Figur 2 das gleiche für eine optimierte Anregungsfunktion, und
Figur 3 die schematische Darstellung eines Herstellungsverfahrens eines Kabels.
[0022] Die in der Figur 1 dargestellte Schlitzanordnung zeigt als Besonderheit einige Gruppen
eng benachbarter Schlitze, welche durch mehr oder weniger große Lücken von den nächsten
Schlitzen getrennt sind. Auffällig ist der besonders im rechten Teil der Figur 1 auftretende
Raum ohne Schlitze. Die Schlitzanordnung beruht auf der "idealen" Anregungsfunktion
F = F₁·F₂·F₃·F₄·F₅·F₆, wobei F₁ = cos (nπ/2·2);
F₂ = cos (nπ/2·3); F₃ = cos (nπ/2·4); F₄ = cos (nπ/2·5);
F₅ = cos (nπ/2·7); F₆ = cos (nπ/2·8) ist. Dabei ist n = die Ordnung der Polstelle.
[0023] Die bereits erwähnte Verschiebung der Nullstellen der Cosinus-Funktionen ergibt beispielsweise
eine Schlitzkonfiguration, wie sie in Figur 2 dargestellt ist. Die zugehörigen optimierten
Cosinus-Funktionen lauten:
F₁ = cos (nπ/2·2,02); F₂ = (nπ/2·3,06); F₃ = cos (nπ/2·4,41);
F₄ = cos (nπ/2·5,94); F₅ = cos (nπ/2·8,48) und F₆ = cos (nπ/2·12,63).
[0024] Obwohl die Nullstellen der F
i-Funktionen sich bei der optimierten Anregungsfunktion wesentlich von der "idealen"
Anregungsfunktion unterscheiden, ist die Schlitzanordnung in beiden Fällen ähnlich.
[0025] Bei einer Grundfrequenz von 63 MHz lassen sich mit einem solchen Leckkabel Polstellen
bis zur 15. Ordnung wirksam unterdrücken. Der kleinste Schlitzabstand besträgt dabei
8 mm.
[0026] Bei der Multiplikation mehrerer Cosinus-Funktionen unter der Nebenbedingung, daß
sie bei einer vorgegebenen Anzahl auch eine vorgegebene Dämpfung der Polstellen bis
zu einer bestimmten Ordnung n bewirken sollen, können sich auch Lösungen mit unterschiedlicher
Schlitzlänge ergeben. Aus fertigungstechnischen Gründen sind allerdings vorgegebene,
gleiche Schlitzlängen vorzuziehen. Die für die Optimierungsaufgabe zu verwendenden
Parameter sind dann der Abstand der Schlitze, welcher minimal möglich ist, bzw. ihre
Anzahl. Als anzustrebende Dämpfung der Polstellen kommt beispielsweise der Wert 25
db in Betracht, da dann keine störenden Interferenzen mehr auftreten. Um den Außenleiter
mechanisch nicht mehr als nötig zu schwächen, kann es günstig sein, die Schlitze durch
Querstege zu unterteilen.
[0027] Das Verfahren zum Herstellen eines erfindungsgemäßen Koaxialkabels wird anhand der
Figur 5 näher erläutert. Sie zeigt ein schematisches Bild der Kabelherstellung. Das
Leiterband 3 wird mittels mechanischer oder elektrischer Verfahren mit einer bestimmten
Schlitzfolge versehen, die sich mit der Periodenlänge p wiederholt. Die Periodenlänge
beträgt vorzugsweise 2,2 m. Das mit Schlitzen versehene Band, vorzugsweise ein Kupferband,
durchläuft die beiden Walzen 5 gleichzeitig mit einem zugfesten Kunststoffband 6,
welches durch Druck bzw. Hitze auf das Band 3 auflaminiert wird. Das Band 6 bedeckt
die Schlitze derart, daß bei Zugbeanspruchung die Schlitze mechanisch gegen Aufweiten
gesichert sind. Auch beim anschließenden Biegen des Laminates wird damit ein Zusammendrücken
bzw. Aufweiten der Schlitze verhindert. Der Innenleiter 8 wird mit dem Dielektrikum
4 aus Isoliermaterial umgeben. Diese Anordnung wird von dem Laminat bzw. von dem Kupferband
umhüllt, welches an der Nahtstelle durch eine Schweißvorrichtung 7 zu einem Rohr
zusammengeschweißt wird. Durch Aufextrusion eines Mantels wird das Koaxialkabel fertiggestellt.
Bei einer Variante dieses Verfahrens werden die Schlitze durch einen Kleber verschlossen.
Der Kleber hat eine so kurze Aushärtungsbzw. Abbindezeit, daß die Schlitze mechanisch
gesichert sind bevor die weitere Verformung in der Weiterverarbeitung zum Kabel Schaden
anrichten kann.
[0028] Die Schlitze können durch Funkenerosion hergestellt bzw. durch einen Laser in das
Leiterband 3 geschnitten werden. Eine Alternative wäre die Herstellung der Schlitze
durch rotierende Sägeblätter, welche mittels Abstandsstücken bereits den richtigen
Schlitzabstand besitzen. Da sich diese Schlitze mit der Periodenlänge p wiederholen,
ist es auf diese Weise möglich, mit einem Satz von Sägeblättern in einem Arbeitsgang
die Schlitze für eine Periodenlänge herzustellen. Zur kontinuierlichen Herstellung
ist das Kupferband 3 lediglich exakt um die Periodenlänge p zu verschieben bevor die
nächste Gruppe von Schlitzen hergestellt wird.
[0029] Bei einer bevorzugten Herstellungsart wird das Muster der Schlitze als erhabene Stege
auf dem Umfang einer Walze angebracht, deren Umfang der Periodenlänge der Schlitzanordnung
entspricht. Die Walze wird ständig mit einem Antihaftmittel bestrichen, so daß die
Stege diese Substanz auf ein Band auftragen können. Das Band besteht beispielsweise
aus Polyester und wird nach dem Bedrucken mit Antihaftmittel, beispielsweise mit Graphitpulver
beschichtet. Dabei bleiben die Schlitze frei. Anschließend wird das Band verkupfert.
Das beschichtete Band wird anschließend zum Außenleiter eines Koaxialkabels geformt.
1. Anordnung zum Übertragen von Hochfrequenzsignalen mit einem mit Öffnungen im Außenleiter
versehenen Koaxialkabel, wobei die Öffnungen in Längsrichtung des Kabels gesehen sich
in Gruppen mit einer Periodenlänge wiederholen, welche so gewählt ist, daß die Öffnungsgruppen
ab einer gewünschten unteren Grenzfrequenz f₀ Hochfrequenzsignale abstrahlen, und
daß die den Vielfachen der unteren Grenzfrequenz f₀ zugeordneten Polstellen im Frequenzgang
der Kopplungsdämpfung ausgelöscht oder zumindest stark gedämpft sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl der Öffnungen pro Periode größer als 30 ist, daß die Öffnungen möglichst
schmale Schlitze (1) sind, und daß die Schlitze (1) im wesentlichen senkrecht zur
Kabelachse angeordnet sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzabstände so
gewählt sind, daß sie zur Dämpfung von mehr als 15 Polstellen einen gewissen Mindestabstand
nicht unterschreiten, der mindestens doppelt so groß ist wie die Schlitzbreite.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anregungsfunktion
F gewählt ist, welche bei vorgegebener Anzahl von Schlitzen bei möglichst vielen Polstellen
des Frequenzganges oder in deren Nähe Nullstellen aufweist, und die Funktion F dadurch
definiert ist, daß sie bei der Transformation vom Frequenzbereich in den Ortsbereich
eine Anordnung von Schlitzen ergibt.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze
(1) durch in Längsrichtung der Schlitze angeordnete Stege unterteilt sind.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze
(1) unterschiedliche Längen aufweisen.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzabstände
(1) innerhalb der Periode eine nichtäquidistante und nichtperiodische Folge bilden.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
der Schlitze etwa ein Promille der Periodenlänge beträgt.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Dämpfung
von Polstellen eine Funktion F vorgesehen ist, welche ein Produkt von mehreren Funktionen
Fi im Frequenzbereich ist.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfung
von Polstellen bis etwa zum 15fachen der unteren Grenzfrequenz durch nach Amplituden
und/oder Frequenzen optimierte Funktionen Fi erfolgt.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Optimierung
so gewählt ist, daß mit einer möglichst geringen Zahl von Funktionen Fi eine vorgegebene Dämpfung der Polstellen um mindestens 20 dB erreichbar ist.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktion
F ein Produkt von Cosinusfunktionen mit unterschiedlichen Argumenten ist.
12. Verfahren zum Herstellen eines Koaxialkabels, nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gruppen der Schlitze (1) taktweise im Leiterband (3)
erzeugt werden und das Leiterband (3) nach jedem Takt um die Periodenlänge weitertransportiert
und zu einem zylindrischen Außenleiter geformt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (1) durch
einen Laser in das Leiterband (3) geschnitten werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (1) für eine
Periodenlänge mittels eines Satzes synchron rotierender, fest beabstandeter Sägeblätter
hergestellt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (1) durch
Stanzen hergestellt werden.
16. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (1) durch
Fotolithografie und Ätzen hergestellt werden.
17. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (1) durch
Funkenerosion hergestellt werden.
18. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze durch Beschichten
eines Kunststoffbandes dadurch hergestellt werden, daß zunächst ein Muster der Schlitze
für eine Periodenlänge auf dem Umfang einer Druckwalze aufgebracht wird und die unterschiedlichen
Oberflächeneigenschaften des Musters auf der Walze dazu verwendet werden, daß nach
dem Abrollen der Druckwalze auf dem Kunststoffband außerhalb der periodisch angeordneten
Schlitze eine Leitschicht auf das Kunststoffband aufgebracht wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Aufbringen einer
ersten Leitschicht diese durch elektrolytische Abscheidung einer gut leitenden Metallschicht
verstärkt wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das
mit Schlitzen (1) versehene Leiterband (3) mit einem zugfesten Kunststoffband laminiert
wird, welches die Schlitze überdeckt und daß die Ränder des Leiterbandes (3) für den
anschließenden Fügevorgang freigelassen werden.