[0001] Die Erfindung betrifft eine Umhüllung für Raucherartikel, insbesondere für selbstlöschende
Zigaretten, hergestellt aus Cellulose, enthaltend Füllstoffe und gegebenenfalls Glimmsalze.
[0002] Die von achtlos weggeworfenen oder auch unbeaufsichtigt brennenden Raucherartikeln
ausgehenden Gefahren sind bekannt. Die Statistiken der Sach- und Lebensversicherungen
belegen dies unmißverständlich. Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, Raucherartikel
auf den Markt zu bringen, die nach einer gewissen Zeit von selbst erlöschen.
[0003] Aus der EP-A-133 575 ist eine Zigarette bekannt, deren Tabakzylinder mit zwei unterschiedlichen
Papieren umhüllt ist. Beide Papiere bestehen aus Cellulose und besitzen etwa das gleiche
Flächengewicht von 20 bis 25 g/m². Die Porosität des Innenpapiers beträgt etwa 1 CU
(Coresta Unit), die des Außenpapiers etwa 55 CU. Das Innenpapier ist mit 14 Gew.-%
Titandioxid, das Außenpapier mit 30 Gew.-% Calciumcarbonat und zusätzlich mit 6 Gew.-%
wasserfreiem Kaliumcitrat gefüllt. Die geringe Porosität des Unterpapiers wird durch
Bestreichen oder Tränken mit geeigneten wasserlöslichen, filmbildenden Materialien
erreicht, beispielsweise Methylcellulose, Carboxymethylcellulose, Stärke, chemisch
modifizierter Stärke, Guargummi, Natriumalginat, Dextrin, Gelatine und dergleichen.
Eine Zigarette mit dieser Umhüllung soll innerhalb weniger Minuten von selbst erlöschen,
sobald sie mit Gegenständen - Polster, Teppiche, Möbel - in Berührung kommt, die den
freien Zutritt von Sauerstoff zum Glutkegel behindern.
[0004] Die EP-A-133 575 beschreibt außer der Lösung mit zwei Papieren auch Lösungen mit
nur einem Papier. Dabei handelt es sich wieder um ein Leichtgewichtpapier mit ca.
20 bis 25 g/m² Flächengewicht und einer Porosität von 1 bis 4 CU, gefüllt mit Titandioxid
und/oder Calciumcarbonat als Follstoff und 1,7 bis 9 Gew.-% wasserfreiem Kaliumcitrat
als Glimmsalz.
[0005] Eine weitere vorteilhafte Eigenschaft der selbstlöschenden Raucherartikel besteht
darin, daß der sogenannte Nebenstromrauch, der in der Pause zwischen zwei Zügen vom
Glutkegel aufsteigt, reduziert ist. Dieser Nebenstromrauch ist zu einem großen Teil
verantwortlich für das sogenannte Passivrauchen. Es wäre wünschenswert, die Bildung
von Nebenstromrauch ganz zu unterdrücken; gleichwohl ist seine Entstehung unvermeidlich,
da Raucherartikel aus leicht einzusehenden Gründen einen ständig brennenden Glutkegel
benötigen.
[0006] Wenn die Verringerung der Nebenstromrauchbildung verbunden wäre mit einer Verringerung
des Abbrandes in den Pausen zwischen zwei Zogen, wäre diese Eigenschaft angesichts
der steigenden Preise für Raucherartikel ebenfalls von Vorteil.
[0007] Aus der DE-B-22 57 317 sind Raucherartikel mit reduziertem Nebenstromrauch bekannt,
die mit zwei Papieren umhüllt sind. Die innere Lage ist ein hoch poröses Cellulosefaserpapier
mit eingelagertem, fein pulverisiertem Kohlenstoff, wobei gegebenenfalls noch Erdalkalimetallcarbonate
zugesetzt werden können. Die äußere Lage ist ein normales Zigarettenpapier. Das mit
Kohlenstoff gefüllte innere Papier kann zugeklebt werden oder nicht; gegebenenfalls
wird es von dem äußeren Papier gehalten. Bei diesem Vorschlag soll der Kohlenstoff
im inneren Papier den entstehenden Nebenstromrauch adsorbieren, so daß er nicht sichtbar
wird, ohne den Abbrand des Tabaks zu bremsen.
[0008] Aus der GB-A-21 43 150 sind Raucherartikel, beispielsweise Zigaretten, bekannt, deren
Umhüllung aus einem Papier besteht, das auf seiner dem Tabak zugewandten Seite mit
einem Material beschichtet ist, welches das Durchschlagen von Kondensat oder Teer
und die damit einhergehende Bildung von braunen Flecken verhindert. Als Beschichtung
werden vorgeschlagen Ethylenvinylacetat (EVA), Polyvinylacetat (PVA), Polyvinylalkohol
(PVOH), Carboxymethylcellulose (CMC), Stärke und Nitrocelluloselack.
[0009] Zum gleichen Zweck ist auch schon vorgeschlagen worden, das Papier mit Metall zu
beschichten. Auch wurde bereits vorgeschlagen, unter dem Zigarettenpapier eine niedrig
schmelzende Kunststoff-Folie anzubringen.
[0010] Auch aus der DE-A-37 21 204 sind Zigarettenpapiere bekannt, die in dem Cellulose-Ausgangsmaterial
einen im wesentlichen wasserunlöslichen und thermisch beständigen Füllstoff enthalten,
der unter Rauchbedingungen eine Oberfläche in der Bahn von wenigstens 80 m² pro Quadratmeter
der Bahn bereitstellt und bis ungefähr 15 Gew.-% eines Alkalimetall-Salzes enthält.
Die Porosität liegt im Bereich von 5 bis 30 CU.
[0011] Schließlich ist auch aus der US-A-3 633 589 eine Zigarette bekannt, die mit zwei
Papieren umhüllt ist. Das Deckpapier ist ein konventionelles, poröses Zigarettenpapier
mit guten Brenneigenschaften und Aschequalitäten. Das Unterpapier besteht aus einem
praktisch porenfreien Papier. Das Innenpapier brennt langsamer als Deckpapier und
Tabak. . Bei jedem Zug muß so die Luft komplett durch den Glutkegel hindurch. Dadurch
soll der Hauptstromrauch wenig Luft enthalten, ein reiches, unverfälschtes Rauchgefühl
erzeugen und so die Tendenz zur Inhalation beim Raucher reduzieren. Nebenstromrauch
oder Selbstlöschung werden in dieser Schrift nicht erwähnt.
[0012] Leider konnten sich die in der Literatur vorgeschlagenen Umhüllungen für Raucherartikel,
die eine Reduzierung des Nebenstromrauches und/oder eine Selbstlöschung ermöglichen
sollen, in der Praxis nicht durchsetzen. Die Vorschläge, die darauf beruhen, dem Zigarettenpapier
bestimmte Chemikalien zuzusetzen, hatten eine Verfälschung des Tabakgeschmacks zur
folge. Außerdem entstehen in einigen Fällen gesundheitlich bedenkliche Abbauprodukte.
[0013] In anderen Fällen besitzen die Umhüllungen unattraktive optische Eigenschaften, sei
es, daß sie grau oder braun gefärbt sind, daß sie eine graue oder gar schwarze Asche
bilden, daß kein geschlossener Ascheschlauch entsteht und/oder daß Kondensat bzw.
Teer durchschlagen und unschöne braune Flecken bilden.
[0014] Gegen die Verwendung von zwei unterschiedlichen Papieren als Umhüllung spricht der
höhere Preis; jeder Raucherartikel muß einen zweiten Verarbeitungsschritt durchlaufen.
Zudem besteht die Gefahr, daß sich das äußere Papier löst, so daß das innere Papier
sichtbar wird, das wegen seines Gehalts an Füllstoffen und sonstigen Chemikalien meist
einen unschönen, künstlichen Anblick bietet, was erfahrungsgemäß zur Ablehnung durch
den Verbraucher führt.
[0015] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Umhüllung für Raucherartikel,
insbesondere für selbstlöschende Zigaretten, anzugeben, die in nur einem Arbeitsgang
auf den Tabak aufgebracht werden kann, keinen Kondensatdurchschlag zeigt, einen standfesten,
weißen Ascheschlauch ausbildet und den Übertritt von Abbauprodukten der in der Umhüllung
vorgesehenen Chemikalien in den Hauptstromrauch weitestgehend verhindert.
[0016] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine gattungsgemäße Umhüllung mit den Merkmalen gemäß
Kennzeichen des Anspruchs 1.
[0017] Damit ergeben sich die Vorteile, daß nur ein Papier verarbeitet werden muß, so daß
sich die Herstellung der Raucherartikel unter Verwendung der erfindungsgemäßen Umhüllung
in nichts unterscheidet von der Herstellung herkömmlicher Raucherartikel, insbesondere
daß nur ein Arbeitsgang erforderlich ist, daß größere Freiheiten bei den Papierrezepturen
gegeben sind, daß dank der Porenarmut bzw. Porenfreiheit der Zutritt von Luftsauerstoff
zum Tabak hinter dem Glutkegel soweit verringert ist, daß der Abbrand praktisch gestoppt
ist, daß durch eine gezielte Einstellung der Restporosität in Abstimmung mit den Gehalten
an Füllstoffen und Glimmsalzen in der Deckschicht und der Unterschicht die Zeitspanne
bis zum selbsttätigen Erlöschen in weiten Grenzen eingestellt werden kann, daß dank
des Verbundes zwischen Unterschicht und Deckschicht ein einheitlicher, einwandfrei
weißer und gleichmäßiger Ascheschlauch entsteht und daß bei einer Porenfreiheit der
Unterschicht die Abbauprodukte der in der Deckschicht enthaltenen Füllstoffe und Chemikalien
nicht in den Hauptstromrauch übertreten können.
[0018] Es versteht sich, daß die Eigenschaften von Deckschicht und Unterschicht auch insoweit
aufeinander abgestimmt werden müssen, daß eine einwandfreie Verarbeitung in der Papiermaschine
usw. möglich ist. Das Schrumpfverhalten von Deck- und Unterschicht muß so aufeinander
abgestimmt sein, daß ein faltenfreier Verbund möglich wird, daß sich das fertige Papier
nicht rollt oder wirft und sich problemlos um den Tabakstrang herumlegen läßt.
[0019] Damit im Zusammenhang steht als eine vorteilhafte Weiterbildung, auf die freie Fläche
der Unterschicht eine dritte Papierschicht als Gegenkaschierung aufzubringen. Dabei
sollten wenigstens die mechanischen Eigenschaften der dritten Papierschicht denen
der Deckschicht in etwa entsprechen.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besitzt die Deckschicht ein Flächengewicht
von 30 bis 40 g/m², vorzugsweise ca. 35 g/m², die Unterschicht von 6 bis 12 g/m²,
vorzugsweise 8 g/m². Die Unterschicht kann also sehr dünn im Vergleich zur Deckschicht
gehalten werden, so daß sie die guten Glimmeigenschaften der Deckschicht praktisch
nicht beeinträchtigt. Die Selbstlöschung wird dadurch gewährleistet, daß die Tabak-Brennzone
hinter dem Glutkegel an Sauerstoff verarmt.
[0021] Die Luftdurchlässigkeit der Deckschicht ist vorzugsweise größer als 40 CU, was die
Verarbeitung auf der Papiermaschine erleichtert, die der Unterschicht kleiner als
2 CU, was die Selbstlöschung verbessert. Letztlich ist jedoch entscheidend die Porenarmut
bis Porenfreiheit des Papierverbundes.
[0022] Die als bevorzugter Wert angegebene Saugfähigkeit der Deckschicht von 12 ± 2 mm/10
min, gemessen nach der Klemm-Methode gemäß DIN 53106, dient ebenso der einwandfreien
Verarbeitung auf der Papiermaschine wie der angegebene Wert für die Rauhigkeit der
Deckschicht von 50 ± 10 Bekk-Sekunden.
[0023] Da es in vielen Fällen erwünscht ist, den Rauch mit Duft- und/oder Geschmacksstoffen
anzureichern, wurde im Stand der Technik bereits vorgeschlagen, das Zigarettenpapier
mit Tabakstaub, Aromastoffen oder anderweitigen Ingredienzien zu beschichten, wobei
die Beschichtung mit Hilfe von Bindemitteln aufgebracht wurde. Bindemittel führen
jedoch wie eingangs schon erwähnt meist zu einer unerwünschten Geschmacksveränderung.
Außerdem ergab diese Beschichtung bei der Weiterverarbeitung Probleme infolge Staubbildung
und Behinderung der Verklebung.
[0024] Die Erfindung schlägt stattdessen vor, entweder die Unterschicht mit Tabakstaub und/oder
Aromastoffen zu füllen, oder aber diese Stoffe zwischen Deckschicht und Unterschicht
einzubringen, bevor diese auf der Papiermaschine kaschiert werden. Beide Methoden
können auch kombiniert werden.
[0025] Vorzugsweise sind Deckpapier und Unterpapier Zellstoffpapiere, wobei der Zellstoff
aus Einjahrespflanzen wie Flachs, Hanf oder Esparto, aus Mehrjahrespflanzen wie Kiefer,
Birke oder Eucalyptus oder aus Mischungen vorgenannter Fasern gewonnen sein kann.
[0026] Anhand der Zeichnung und der nachfolgenden Ausführungsbeispiele soll die Erfindung
näher erläutert werden. Es zeigen rein schematisch
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Zigarette mit einer ersten Umhüllung und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Zigarette mit einer zweiten Umhüllung.
[0027] Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine Zigarette mit einer zweischichtigen Umhüllung.
Das einen Tabakstrang 4 umhüllende Papier besitzt eine Deckschicht 1 sowie eine Unterschicht
2 und wurde durch Naßkaschieren auf der Papiermaschine hergestellt. Die Eigenschaften
einer solchen Zigarette ergeben sich aus den nachfolgenden
Ausführungsbeispielen.
[0028] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch eine weitere Zigarette mit einer dreischichtigen
Umhüllung. Der Tabakstrang 4 ist umhüllt mit einem Papier mit Deckschicht 1 und Unterschicht
2. Die Unterschicht 2 ist mit einer dritten Papierschicht 3 gegenkaschiert, um ein
Werfen oder Rollen des Papiers zu vermeiden. Hierzu sollten die mechanischen Eigenschaften
der dritten Papierschicht 3 mit denen der Deckschicht 1 in etwa übereinstimmen. Es
versteht sich, daß bei Bedarf noch weitere Papierschichten miteinander kaschiert werden
können und daß so eine optimale Anpassung der Papierrezepturen an jeden gewünschten
Zweck möglich ist, ohne daß sich die Verarbeitung dieser mehrschichtigen Umhüllungen
von der Verarbeitung herkömmlicher Zigarettenpapiere unterscheidet.
[0029] Bevor die verschiedenen Papierschichten 1, 2, 3 auf der Papiermaschine oder einer
vergleichbaren Anlage kaschiert werden, können Tabakstaub, Aromastoffe und andere
Ingredienzien eingebracht werden.
[0030] Es versteht sich, daß die Eigenschaften der miteinander zu kaschierenden Papierschichten
1, 2, 3 nicht nur im Hinblick auf ihre Bestimmung als Umhüllung für insbesondere selbstlöschende
Raucherartikel, sondern auch im Hinblick auf eine möglichst schnelle und einwandfreie
Verarbeitung auf der Papiermaschine abgestimmt sein müssen. Dank des mehrschichtigen
Aufbaus lassen sich alle Bedingungen vom Papierfachmann beherrschen.
[0031] Nachfolgend soll anhand von vier Beispielen gezeigt werden, mit welchen Maßnahmen
es möglich ist, die Zeitspanne bis zum Selbstlöschen des Raucherartikels zu steuern.
Beispiel 1:
Unterschicht:
[0033] 80 % gebleichter Flachs/Hanf-Zellstoff Mahlgrad 92 Grad SR
12 % gebleichter Eukalyptus-Zellstoff
6 % Calciumcarbonat
2 % Glimmsalz Natriumacetat
Flächengewicht 8 g/m²
Rohdichte 0,68 cm³
Luftdurchlässigkeit ca. 12 CU
Deckschicht:
[0034] 8 % gebleichter Kiefer-Sulfatzellstoff Mahlgrad 94 Grad SR
10 % gebleichter Flachs/Hanf-Zellstoff Mahlgrad 92 Grad SR
38 % gebleichter Esparto-Zellstoff
40 % Calciumcarbonat
4 % Glimmsalz Na/K-Citrat 50:50
Flächengewicht 30 g/m²
Rohdichte 0,67 g/cm³
Luftdurchlässigkeit 55 CU
[0035] Durch Naßschierung auf der Papiermaschine wurde ein Papierverbund mit folgenden Eigenschaften
hergestellt:
Flächengewicht 38 g/m²
Rohdichte 0,67 g/cm³
Luftdurchlässigkeit ca. 10 CU.
[0036] Die Selbstlöschzeit beträgt ca. 300 Sekunden.
Beispiel 2:
Unterschicht:
[0038] 50 % gebleichter Kiefer-Sulfatzellstoff Mahlgrad 94 Grad SR
47 % gebleichter Flachs/Hanf-Zellstoff Mahlgrad 92 Grad SR
3 % Calciumcarbonat
Flächengewicht 10 g/m²
Rohdichte 0,7 g/cm³
Luftdurchlässigkeit ca. 8 CU
Deckschicht:
[0039] 17 % gebleichter Flachs/Hanf-Zellstoff Mahlgrad 12 Grad SR
40 % gebleichter Eukalyptus-Zellstoff
40 % Calciumcarbonat
3 % Glimmsalz Na/K-Citrat 50:50
Flächengewicht 35 g/m²
Rohdichte 0,64 g/cm³
Luftdurchlässigkeit 40 CU
[0040] Durch Naßkaschieren auf der Papiermaschine wurde daraus ein Papierverbund mit folgenden
Eigenschaften hergestellt:
Flächengewicht 45 g/m²
Rohdichte 0,67 g/cm³
Luftdurchlässigkeit 7 CU
[0041] Die Selbstlöschzeit beträgt ca. 150 Sekunden.
Beispiel 3:
Unterschicht:
[0042] 100 % Flachs, Mahlgrad ca. 92 Grad SR,
Flächengewicht 8 g/m²
Rohdichte 0,7 g/cm³
Luftdurchlässigkeit ca. 2 CU
Deckschicht:
[0043] 20 % Flachs, Mahlgrad ca. 92 Grad SR,
42 % Esparto-Zellstoff
33 % Calciumcarbonat
5 % Glimmsalz Na/K-Citrat 50 : 50
Flächengewicht 30 g/m²
Rohdichte 0,67 g/cm³
Luftdurchlässigkeit 40 CU
[0044] Durch Naßkaschieren auf der Papiermaschine wurde daraus ein Papierverbund mit folgenden
Eigenschaften hergestellt:
Flächengewicht 38 g/m²
Rohdichte 0,79 g/cm³
Luftdurchlässigkeit 1,5 CU
[0045] Die Selbstlöschzeit beträgt ca. 120 Sekunden.
Beispiel 4:
Unterschicht:
[0046] 100 % gebleichter Kiefer-Sulfatzellstoff, Mahlgrad 94 Grad SR
Flächengewicht 12 g/m²
Rohdichte 0,75 g/cm³
Luftdurchlässigkeit 0 CU
Deckschicht:
[0047] 31 % gebleichter Kiefer-Sulfatzellstoff, Mahlgrad 94 Grad SR
25 % gebleichter Eukalyptus-Zellstoff
42 % Füllstoff Magnesiumcarbonat/Calciumcarbonat 30/70
2 % Glimmsalz Natriumacetat
Flächengewicht 40 g/m²
Rohdichte 0,72 g/cm³
Luftdurchlässigkeit 15 CU
[0048] Durch Naßkaschieren auf der Papiermaschine wurde daraus ein Papierverbund mit folgenden
Eigenschaften hergestellt:
Flächengewicht 52 g/m²
Rohdichte 0,76 g/cm³
Luftdurchlässigkeit 0 CU.
[0049] Die Selbstlöschzeit beträgt ca. 90 Sekunden.
[0050] Da ein durchschnittlicher Raucher alle 40 Sekunden an seiner Zigarette zieht, bleibt
genügend Zeitreserve, um ein unerwünschtes Erlöschen der Zigarette während des Rauchens
zu verhindern. Im übrigen kann die Zeitspanne bis zum Erlöschen des Glutkegels durch
den Durchmesser, den Stopfgrad und die Tabaksorte beeinflußt werden.
[0051] In allen Fällen konnte eine Reduzierung des Nebenstromrauches beobachtet werden.
Diese Reduzierung war um so größer, je kürzer die Selbstlöschzeit ist. Bei einer Zigarette
mit einer Umhüllung nach Beispiel 3 beispielsweise konnte der Nebenstromrauch von
20,2 mg bei einer Standardzigarette auf 5,7 mg bei einer Versuchszigarette, das heißt
um ca. 75 % , mit einer Umhüllung nach Beispiel 4 von 24,7 mg bei einer Standardzigarette
auf 4,3 mg bei der Versuchszigarette, d. h. um ca. 82 %, reduziert werden. Es ist
durch geeignete Variation der Papierrezepturen möglich, bei Zigaretten mit identischen
Selbstlöschzeiten unterschiedliche Nebenstromrauchreduzierungen zu erzielen.
[0052] Die Kondensat-, Nikotin- und Kohlenmonoxid-Werte im Hauptstromrauch werden durch
die Tabakmischung, das Tabakgewicht, geeignete Zigarettenfilter und Ventilationsmundstocke
gesteuert.
1. Umhüllung für Raucherartikel, insbesondere für selbstlöschende Zigaretten, hergestellt
aus Cellulose, enthaltend Füllstoffe und gegebenenfalls Glimmsalze, dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus wenigstens zwei auf der Papiermaschine oder einer vergleichbaren Maschine
kaschierten Papierschichten - Deckschicht (1), Unterschicht (2) - besteht, wobei die
Deckschicht (1) folgende Eigenschaften
- Flächengewicht 20 - 60 g/m²
- Rohdichte 0,5 - 0,9 g/cm³
- Luftdurchlässigkeit 10 - 250 CU (Coresta Units)
- Follstoffgehalt 10 - 60 %
- Glimmsalzgehalt 0 - 5 %
und die Unterschicht (2) folgende Eigenschaften aufweist:
- Flächengewicht 6 - 20g/m²
- Rohdichte 0,7 - 1 g/cm³
- Luftdurchlässigkeit 0 - 12 CU (Coresta Units).
2. Umhüllung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht (1) ein
Flächengewicht von 30 - 40 g/m², vorzugsweise ca. 35 g/m² besitzt.
3. Umhüllung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht (1)
eine Luftdurchlässigkeit von mehr als 40 CU besitzt.
4. Umhollung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht
(1) einen Füllstoffgehalt von 30 - 45 %, vorzugsweise ca. 35 % besitzt.
5. Umhüllung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstoffe aus Calcium-
und/oder Magnesiumcarbonat bestehen.
6. Umhüllung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugfähigkeit
der Deckschicht (1) bei 12 ± 2 mm/10 min liegt, gemessen nach der Klemm-Methode gemäß
DIN 53106.
7. Umhüllung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rauhigkeit
der Deckschicht (1) bei 50 ± 10 Bekk-Sekunden liegt.
8. Umhüllung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterschicht
(2) bis zu 6 % Füllstoff und bis zu 2 % Glimmsalz enthält.
9. Umhüllung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dan die Unterschicht
(2) ein Flächengewicht von 6 - 12 g/m², vorzugsweise 8 g/m³, besitzt.
10. Umhüllung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterschicht
(2) eine Luftdurchlässigkeit von 0 - 2 CU besitzt.
11. Umhüllung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterschicht
(2) mit Tabakstaub und/oder Aromastoffen gefüllt ist.
12. Umhüllung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß Tabakstaub
und/oder Aromastoffe zwischen Deckschicht (1) und Unterschicht (2) eingebracht sind.
13. Umhüllung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterschicht
(2) mit einer dritten Papierschicht (3) gegenkaschiert ist.
14. Umhüllung nach einem der Ansproche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus
Flachs-, Hanf-, Esparto-, Kiefersulfat- und/oder Eucalyptuszellstoff besteht.