(19)
(11) EP 0 375 850 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.07.1990  Patentblatt  1990/27

(21) Anmeldenummer: 89118179.4

(22) Anmeldetag:  30.09.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65B 53/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR LI

(30) Priorität: 16.12.1988 DE 8815636 U

(71) Anmelder: BREGA VERPACKUNGSMASCHINEN ANWENDUNGSTECHNIK GmbH
D-5884 Halver (DE)

(72) Erfinder:
  • Ziegler, Martin
    D-5884 Halver (DE)

(74) Vertreter: Sonnet, Bernd, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Ostriga & Sonnet Postfach 20 16 53
42216 Wuppertal
42216 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Verpacken von insbesondere palettiertem Packgut


    (57) Dargestellt und beschrieben ist eine Vor­richtung zum Verpacken von insbesondere pa­lettiertem Packgut mittels einer Schrumpfhaube, wobei mindestens ein an einer Säule (14) vertikal ver­fahrbarer Heizkopf (17) mit Bezug zu dem Packgut (18, 19) die Schrumpfhaube (20) längs einer wendelförmigen Be­wegungsbahn beaufschlagt. Um eine Vorrichtung zu erzielen, die besonders geeignet ist, instabile Packgutstapel durch Schrumpfen mit Folie schützend zu umhüllen und um auch eine abschnitts­weise Schrumpfung der Verpackungsfolie durch­führen zu können, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Säule, an einem Balken (13) hängend, der dreh­bar an einem Kragarm (12) gelagert ist, während der ge­samten Heizphase das ruhende Packgut ununter­brochen mehrfach umkreist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verpacken von insbesondere palettiertem Packgut mittels einer Schrumpfhaube, wobei mindestens ein an einer Säule vertikal verfahrbarer Heizkopf, insbesondere Gasbrenner, mit Bezug zu dem Packgut die Schrumpfhaube längs einer wendelförmigen Bewegungsbahn beaufschlagt.

    [0002] Diese z.B. aus der DE-OS 36 33 680 bekannte Vorrichtung zum Schrumpfen von Verpackungsfolien besteht aus einem einen Packgutstapel auf­nehmenden Drehteller, neben dem ein an einer Säule vertikal verfahrbarer Heizkopf angebracht ist.

    [0003] An dieser Vorrichtung ist insbesondere in der Praxis nachteilig, daß aufgrund der beim Schrumpfen notwendigen Drehung des Drehtellers Fliehkräfte auf den Packgutstapel ausgeübt werden. Gerade bei kleinen, relativ leichten, schmalen und/oder hohen Verpackungen ist die Gefahr des Auseinanderfallens des Packgutstapels groß. Auch ist der Transport, z.B. das Anheben und Abstellen eines Packgutstapels auf einen Dreh­teller relativ aufwendig, da ein ununterbrochener Transport, beispielsweise längs eines Rollen­förderers, technisch nur aufwendig zu bewerk­stelligen ist. Schließlich ist das genaue Aus­ richten des Packgutstapels zur Tellerdrehachse mühsam, aber deshalb wichtig, weil bei ex­trentrischem Aufsetzen zusätzliche Umwuchten ent­stehen.

    [0004] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Auf­gabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die besonders geeignet ist, instabile Packgutstapel durch Schrumpfen mit Folie schützend zu umhüllen. Gleichzeitig soll die Möglichkeit beibehalten bleiben, eine abschnittsweise Schrumpfung der Ver­packungsfolie durchführen zu können.

    [0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Säule, an einem Balken hängend, der drehbar an einem Kragarm gelagert ist, während der gesamten Heizphase das ruhende Packgut ununterbrochen mehr­fach umkreist.

    [0006] Da erfindungsgemäß das Packgut ruht, also nicht mehr drehbar gelagert ist, können auf ein­fache Weise nun auch schwer stapelbares Packgut oder instabile Packgutstapel sicher in einer Schrumpfhaube eingehüllt werden, ohne die Nach­teile inkauf nehmen zu müssen, die Schrumpfver­fahren aufweisen, die ruhendes Packgut bearbeiten.

    [0007] Aus der EP-OS 0 116 124 nämlich ist zwar ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einschrumpfen einer Schrumpfhaube bekannt, bei dem das Packgut ruht. Die Schrumpfung der Folie wird hier mittels eines nur schwenk-, nicht aber drehbaren Heißgas­mastes durchgeführt. Diese bekannte Vorrichtung hat einige wesentliche Nachteile. Der sogenannte Heißgasmast beinhaltet einen Linienbrenner, der um das Packgut geschwenkt wird. Dieser Linien­brenner ist nur dazu geeignet, gleichzeitig eine Schrumpfung der Verpackungsfolie auf der gesamten Höhe des Packgutstapels, also längs einer Mantel­linie herbeizuführen. Das Herstellen eines so­genannten "Unterschrumpfes" - bei dem durch ab­schnittweises Schrumpfen der Haube im Bereich des unteren Abschnitts des Packgutstapels und der Palette erreicht wird, daß die Folie sich unter­halb der Palette am Boden eng anlegt - ist nicht möglich, da beim Linienbrenner der Schrumpfvor­gang gleichzeitig auf ganzer Höhe beginnt und somit die Folie die Tendenz hat, sich in Richtung zur Höhenmitte des Packgutstapels zu ziehen. Das führt dazu, daß eine sichere Verbindung zwischen Palette und Packgutstapel zur schwer ohne be­sondere Maßnahmen erreicht werden kann.

    [0008] Nachteilig ist auch die unabhängig von der Höhe des Packgutstapels konstante große Brenn­zone. Bei kleinerem Packgutstapel kann die von dem Linienbrenner abgegebene Energie nur zum Teil, nämlich nur im Bereich des Packgutstapels zum Schrumpfen ausgenutzt werden. Im oberen Brennerabschnitt dagegen verpufft die Energie wirkungslos.

    [0009] Dagegen ermöglicht die erfindungsgemäß drehbar an einem Kragarm-Balken hängend gelagerte Säule mit vertikal verfahrenem Heizkopf vorteilhafter­weise an allen Seiten des Packgutstapels ein gleichmäßiges, abschnittsweises Schrumpfen der Verpackungsfolie sowie einen geringen Energiever­brauch, da der Heizkopf bei einem kleineren Pack­gutstapel nur bis zur Oberkante desselben verti­kal nach oben verfahren wird.

    [0010] Der beim Einschrumpfen so wichtige "Unter­schrumpf" zur Verbindung von Packgutstapel und Palette ist außerdem mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung problemlos zu bewältigen.

    [0011] Im Gegensatz zum demjenigen Stand der Technik, bei dem auf die auf das Verpackungsgut ein­wirkenden Fliehkräfte Rücksicht genommen werden muß, kann man nun den Durchsatz an Packgutstapeln dadurch erhöhen, daß man z.B. zwei Säulen ein­setzt, mit je einem oder sogar mehreren kreisen­den Heizköpfen, ohne daß die Qualität der Ver­packung herabgesetzt wird, z.B. etwa durch unvoll­kommenen Unterschrumpf.

    [0012] In den Zeichnungen sind bevorzugte Auszugsbei­spiele entsprechend der Erfindung näher darge­stellt, es zeigen:

    Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungs­gemäßen Vorrichtung mit einer Säule und einem vertikal verfahrbaren Heizkopf,

    Fig. 2 eine Seitenansicht der erfindungs­gemäßen Vorrichtung mit zwei Säulen und je einem daran vertikal verfahrbaren Heizkopf und

    Fig. 3 eine Draufsicht auf die erfindungs­gemäße Vorrichtung mit eingezeichneter Bewegungs­bahn der umlaufenden Säule.



    [0013] In den Zeichnungen ist die Vorrichtung zum Verpacken von insbesondere palettiertem Packgut insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.

    [0014] Die Vorrichtung 10 besteht aus einem Stand­körper 11, einem Kragarm 12, einem Querbalken 13 und einer Säule 14. Der mit dem Standkörper 11 fest verbundene Kragarm 12 weist an seinem freien Ende 15 ein Drehlager 16 auf, an dem das eine Ende des Querbalkens 13 befestigt ist. An das andere Ende des Querbalkens 13 ist die einen oder auch mehrere Heizköpfe 17 aufnehmende Säule 14 montiert. Der wenigstens eine Heizkopf 17 ist an der Säule 14 vertikal verfahrbar angeordnet.

    [0015] Zwischen Standkörper 11 und Säule 14 ist eine Palette 18, mit darauf positioniertem Packgut­stapel 19 abgestellt. Sie sollen von einer Schrumpffolie 20 umhüllt werden.

    [0016] In Fig. 2 ist die umlaufende Bewegungsbahn, die der Kragarm 13 mit montierter Säule 14 sowie dem Heizkopf 17 vollzieht, mit x bezeichnet. Die Länge des Kragarmes 12 sowie die Länge des Quer­balkens 13 sind so aufeinander abgestimmt, daß der Querbalken 13 frei die den mit einer Schrumpf­haube 20 versehenen Packgutstapel 19 mit Palette umkreisen kann.

    [0017] Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform der er­findungsgemäßen Vorrichtung mit zwei Säulen 14 sowie je einem Heizkopf 17. Die zweite Säule 14 ist an einem in entgegengesetzter Richtung ver­längerten Querbalken 13 befestigt. Mit dieser Vor­richtung kann die Verpackungszeit pro Packgut­stapel deutlich herabgesetzt werden und somit der Durchsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung er­höht werden.

    [0018] Ein Verpackungsvorgang läuft folgendermaßen ab:

    [0019] Nachdem ein Packgutstapel 19 einschließlich der Palette 18 von einer Schrumpfhaube 20 umhüllt und etwa mittig unter das Drehgelenk 16 posi­tioniert worden ist, wird der Heizkopf 17 an der Säule 14 in seine tiefste Position verfahren.

    [0020] Bei Inbetriebnahme des Heizkopfes 17 setzt sich die Säule 14 in rotierende Bewegung. Zuerst wird der sogenannte "Unterschrumpf" dadurch her­gestellt, daß der an der Säule 14 ruhende Heiz­kopf 17 umlaufend auf den Unterschrumpfbereich 21 einwirkt. Die zunächst nur in diesem Bereich schrumpfende Folie legt sich eng an die Unter­seite 22 der Palette 18 an. Nach Fertigstellung des Unterschrumpfes wird der Heizkopf 17 an der den Packgutstapel 19 umkreisenden Säule 14 lang­sam vertikal nach oben verfahren, so daß er eine wendelförmige Bewegung um den Packgutstapel 19 herum vollzieht.

    [0021] Entsprechend der Bewegung des Heizkopfes 17 vollzieht sich auch der Schrumpfvorgang der Schrumpfhaube 20. Sie wird durch die Wärmeein­wirkung des Heizkopfes 17 von unten nach oben langsam wendelförmig ansteigend geschrumpft und legt sich fest an den Packgutstapel an. Nach Beendigung des Schrumpfvorgangs ist eine feste Verbindung des Packgutstapels und außerdem mit der Palette 18 erreicht.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Verpacken von insbesondere palettiertem Packgut mittels einer Schrumpfhaube, wobei mindestens ein an einer Säule vertikal ver­fahrbarer Heizkopf, insbesondere Gasbrenner, mit Bezug zu dem Packgut die Schrumpfhaube längs einer wendelförmigen Bewegungsbahn beaufschlagt, dadurch gekennzeichnet, daß die Säule (14), an einem Balken (13) hängend, der drehbar an einem Kragarm (12) gelagert ist, während der gesamten Heizphase das ruhende Packgut (18/19) ununter­brochen mehrfach umkreist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Balken (13) etwa mittig am Kragarm (12) drehbar gelagert ist und an jedem seiner Enden eine jeweils mindestens einen Heiz­kopf (17) führende Säule (14) trägt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abstandsveränderung zwischen Heizkopf (17) und Packgut (18/19) die Säule (14) längs des Balkens (13) und/oder der Balken (13) bezüglich des Kragarms (12) verstell- bzw. verfahrbar angeordnet ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht