[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verpacken von insbesondere palettiertem
Packgut mittels einer Schrumpfhaube, wobei mindestens ein an einer Säule vertikal
verfahrbarer Heizkopf, insbesondere Gasbrenner, mit Bezug zu dem Packgut die Schrumpfhaube
längs einer wendelförmigen Bewegungsbahn beaufschlagt.
[0002] Diese z.B. aus der DE-OS 36 33 680 bekannte Vorrichtung zum Schrumpfen von Verpackungsfolien
besteht aus einem einen Packgutstapel aufnehmenden Drehteller, neben dem ein an einer
Säule vertikal verfahrbarer Heizkopf angebracht ist.
[0003] An dieser Vorrichtung ist insbesondere in der Praxis nachteilig, daß aufgrund der
beim Schrumpfen notwendigen Drehung des Drehtellers Fliehkräfte auf den Packgutstapel
ausgeübt werden. Gerade bei kleinen, relativ leichten, schmalen und/oder hohen Verpackungen
ist die Gefahr des Auseinanderfallens des Packgutstapels groß. Auch ist der Transport,
z.B. das Anheben und Abstellen eines Packgutstapels auf einen Drehteller relativ
aufwendig, da ein ununterbrochener Transport, beispielsweise längs eines Rollenförderers,
technisch nur aufwendig zu bewerkstelligen ist. Schließlich ist das genaue Aus richten
des Packgutstapels zur Tellerdrehachse mühsam, aber deshalb wichtig, weil bei extrentrischem
Aufsetzen zusätzliche Umwuchten entstehen.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu
schaffen, die besonders geeignet ist, instabile Packgutstapel durch Schrumpfen mit
Folie schützend zu umhüllen. Gleichzeitig soll die Möglichkeit beibehalten bleiben,
eine abschnittsweise Schrumpfung der Verpackungsfolie durchführen zu können.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Säule, an einem Balken hängend, der drehbar
an einem Kragarm gelagert ist, während der gesamten Heizphase das ruhende Packgut
ununterbrochen mehrfach umkreist.
[0006] Da erfindungsgemäß das Packgut ruht, also nicht mehr drehbar gelagert ist, können
auf einfache Weise nun auch schwer stapelbares Packgut oder instabile Packgutstapel
sicher in einer Schrumpfhaube eingehüllt werden, ohne die Nachteile inkauf nehmen
zu müssen, die Schrumpfverfahren aufweisen, die ruhendes Packgut bearbeiten.
[0007] Aus der EP-OS 0 116 124 nämlich ist zwar ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einschrumpfen
einer Schrumpfhaube bekannt, bei dem das Packgut ruht. Die Schrumpfung der Folie wird
hier mittels eines nur schwenk-, nicht aber drehbaren Heißgasmastes durchgeführt.
Diese bekannte Vorrichtung hat einige wesentliche Nachteile. Der sogenannte Heißgasmast
beinhaltet einen Linienbrenner, der um das Packgut geschwenkt wird. Dieser Linienbrenner
ist nur dazu geeignet, gleichzeitig eine Schrumpfung der Verpackungsfolie auf der
gesamten Höhe des Packgutstapels, also längs einer Mantellinie herbeizuführen. Das
Herstellen eines sogenannten "Unterschrumpfes" - bei dem durch abschnittweises Schrumpfen
der Haube im Bereich des unteren Abschnitts des Packgutstapels und der Palette erreicht
wird, daß die Folie sich unterhalb der Palette am Boden eng anlegt - ist nicht möglich,
da beim Linienbrenner der Schrumpfvorgang gleichzeitig auf ganzer Höhe beginnt und
somit die Folie die Tendenz hat, sich in Richtung zur Höhenmitte des Packgutstapels
zu ziehen. Das führt dazu, daß eine sichere Verbindung zwischen Palette und Packgutstapel
zur schwer ohne besondere Maßnahmen erreicht werden kann.
[0008] Nachteilig ist auch die unabhängig von der Höhe des Packgutstapels konstante große
Brennzone. Bei kleinerem Packgutstapel kann die von dem Linienbrenner abgegebene
Energie nur zum Teil, nämlich nur im Bereich des Packgutstapels zum Schrumpfen ausgenutzt
werden. Im oberen Brennerabschnitt dagegen verpufft die Energie wirkungslos.
[0009] Dagegen ermöglicht die erfindungsgemäß drehbar an einem Kragarm-Balken hängend gelagerte
Säule mit vertikal verfahrenem Heizkopf vorteilhafterweise an allen Seiten des Packgutstapels
ein gleichmäßiges, abschnittsweises Schrumpfen der Verpackungsfolie sowie einen geringen
Energieverbrauch, da der Heizkopf bei einem kleineren Packgutstapel nur bis zur
Oberkante desselben vertikal nach oben verfahren wird.
[0010] Der beim Einschrumpfen so wichtige "Unterschrumpf" zur Verbindung von Packgutstapel
und Palette ist außerdem mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung problemlos zu bewältigen.
[0011] Im Gegensatz zum demjenigen Stand der Technik, bei dem auf die auf das Verpackungsgut
einwirkenden Fliehkräfte Rücksicht genommen werden muß, kann man nun den Durchsatz
an Packgutstapeln dadurch erhöhen, daß man z.B. zwei Säulen einsetzt, mit je einem
oder sogar mehreren kreisenden Heizköpfen, ohne daß die Qualität der Verpackung
herabgesetzt wird, z.B. etwa durch unvollkommenen Unterschrumpf.
[0012] In den Zeichnungen sind bevorzugte Auszugsbeispiele entsprechend der Erfindung näher
dargestellt, es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer Säule und einem
vertikal verfahrbaren Heizkopf,
Fig. 2 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit zwei Säulen und je
einem daran vertikal verfahrbaren Heizkopf und
Fig. 3 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung mit eingezeichneter Bewegungsbahn
der umlaufenden Säule.
[0013] In den Zeichnungen ist die Vorrichtung zum Verpacken von insbesondere palettiertem
Packgut insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
[0014] Die Vorrichtung 10 besteht aus einem Standkörper 11, einem Kragarm 12, einem Querbalken
13 und einer Säule 14. Der mit dem Standkörper 11 fest verbundene Kragarm 12 weist
an seinem freien Ende 15 ein Drehlager 16 auf, an dem das eine Ende des Querbalkens
13 befestigt ist. An das andere Ende des Querbalkens 13 ist die einen oder auch mehrere
Heizköpfe 17 aufnehmende Säule 14 montiert. Der wenigstens eine Heizkopf 17 ist an
der Säule 14 vertikal verfahrbar angeordnet.
[0015] Zwischen Standkörper 11 und Säule 14 ist eine Palette 18, mit darauf positioniertem
Packgutstapel 19 abgestellt. Sie sollen von einer Schrumpffolie 20 umhüllt werden.
[0016] In Fig. 2 ist die umlaufende Bewegungsbahn, die der Kragarm 13 mit montierter Säule
14 sowie dem Heizkopf 17 vollzieht, mit x bezeichnet. Die Länge des Kragarmes 12 sowie
die Länge des Querbalkens 13 sind so aufeinander abgestimmt, daß der Querbalken 13
frei die den mit einer Schrumpfhaube 20 versehenen Packgutstapel 19 mit Palette umkreisen
kann.
[0017] Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit zwei Säulen
14 sowie je einem Heizkopf 17. Die zweite Säule 14 ist an einem in entgegengesetzter
Richtung verlängerten Querbalken 13 befestigt. Mit dieser Vorrichtung kann die Verpackungszeit
pro Packgutstapel deutlich herabgesetzt werden und somit der Durchsatz der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erhöht werden.
[0018] Ein Verpackungsvorgang läuft folgendermaßen ab:
[0019] Nachdem ein Packgutstapel 19 einschließlich der Palette 18 von einer Schrumpfhaube
20 umhüllt und etwa mittig unter das Drehgelenk 16 positioniert worden ist, wird
der Heizkopf 17 an der Säule 14 in seine tiefste Position verfahren.
[0020] Bei Inbetriebnahme des Heizkopfes 17 setzt sich die Säule 14 in rotierende Bewegung.
Zuerst wird der sogenannte "Unterschrumpf" dadurch hergestellt, daß der an der Säule
14 ruhende Heizkopf 17 umlaufend auf den Unterschrumpfbereich 21 einwirkt. Die zunächst
nur in diesem Bereich schrumpfende Folie legt sich eng an die Unterseite 22 der Palette
18 an. Nach Fertigstellung des Unterschrumpfes wird der Heizkopf 17 an der den Packgutstapel
19 umkreisenden Säule 14 langsam vertikal nach oben verfahren, so daß er eine wendelförmige
Bewegung um den Packgutstapel 19 herum vollzieht.
[0021] Entsprechend der Bewegung des Heizkopfes 17 vollzieht sich auch der Schrumpfvorgang
der Schrumpfhaube 20. Sie wird durch die Wärmeeinwirkung des Heizkopfes 17 von unten
nach oben langsam wendelförmig ansteigend geschrumpft und legt sich fest an den Packgutstapel
an. Nach Beendigung des Schrumpfvorgangs ist eine feste Verbindung des Packgutstapels
und außerdem mit der Palette 18 erreicht.
1. Vorrichtung zum Verpacken von insbesondere palettiertem Packgut mittels einer Schrumpfhaube,
wobei mindestens ein an einer Säule vertikal verfahrbarer Heizkopf, insbesondere
Gasbrenner, mit Bezug zu dem Packgut die Schrumpfhaube längs einer wendelförmigen
Bewegungsbahn beaufschlagt, dadurch gekennzeichnet, daß die Säule (14), an einem Balken (13) hängend, der drehbar an einem Kragarm (12)
gelagert ist, während der gesamten Heizphase das ruhende Packgut (18/19) ununterbrochen
mehrfach umkreist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Balken (13) etwa
mittig am Kragarm (12) drehbar gelagert ist und an jedem seiner Enden eine jeweils
mindestens einen Heizkopf (17) führende Säule (14) trägt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abstandsveränderung
zwischen Heizkopf (17) und Packgut (18/19) die Säule (14) längs des Balkens (13) und/oder
der Balken (13) bezüglich des Kragarms (12) verstell- bzw. verfahrbar angeordnet ist.