[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Strahlungskühlung eines aus einem Vergasungsreaktor,
insbesondere aus einem Vergasungsreaktor der Kohledruckvergasung, austretenden, mit
Partikeln beladenen Produktgasmengenstromes in einem zylindrischen Strahlungskühler
mit Strahlungskühlmantel. Die Erfindung betrifft fernerhin einen für das Verfahren
eingerichteten Strahlungskühler. Es versteht sich, daß der Strahlungskühler ein entsprechendes
Gehäuse aufweist. Der Strahlungskühlmantel und weitere im Rahmen der Erfindung behandelte
Strahlungskühlwände bestehen in bekannter Weise aus Flossenwänden oder ähnlichen,
z. B. kastenförmigen Konstruktionen. Im allgemeinen sind die Strahlungskühlwände und
der Strahlungskühlmantel zum Zwecke der Abreinigung mit Klopfeinrichtungen oder dergleichen
versehen. Bei den in einem Vergasungsreaktor ablaufenden Reaktionen zwischen dem Brennstoff,
beisielsweise feinzerteilter Kohle oder anderen Kohlenstoffträgern, und den Vergasungsmitteln
wie Sauerstoff und gegebenenfalls Wasserdampf stellen sich Vergasungsendtemperaturen
von ca. 1.200 bis 1.700° C ein. Regelmäßig führt ein Produktgasstrom, der aus einem
solchen Vergasungsreaktor austritt, Aschepartikel mit, die bei diesen Temperaturen
zu Anbackungen an den Produktgasstrom führenden Wänden, Wärmetauscherwänden und Strahlungskühlwänden
neigen. Die Strahlung eines solchen Produktgasstromes ist ein Gas- und Partikelstrahlung.
[0002] Bei dem bekannten Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht (DE 37 25 424), ragen
im Bereich des Strahlungskühlmantels in den Produkt gasmengenstrom radiale Strahlungskühlwände
hinein. Das vergrößert zwar die Wärmeübergangsflächen, die erreichte Strahlungskühlung
ist jedoch verbesserungsbedürftig. Für eine vorgegebene Kühlleistung ist im Rahmen
der bekannten Maßnahmen ein wenig kompakter, großvolumiger Strahlungskühler erforderlich.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, welches
sich durch wesentlich verbesserte Strahlungskühlung auszeichnet und es erlaubt, mit
gegenüber den bekannten Maßnahmen verhäitnismäßig kompakten Strahlungskühlern zu
arbeiten. Der Erfindung liegt fernerhin die Aufgabe zugrunde, einen Strahlungskühler
anzugeben, der für das erfindungsgemäße Verfahren besonders geeignet ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß der Produktgasmengenstrom durch
mit Abstand von dem Strahlungskühlmantel angeordnete zylindrische Strahlungskülwände
in konzentrische Zylinderschichtströme aufgeteilt wird, deren Schichtdiche für einen
hohen Strahlungswärmeaustausch eingereichtet wird, und daß die den Strahlungskühlwänden
zuströmenden Bereiche des Produktgasmengenstromes in einem Vorkühlbereich auf eine
das Anbacken der Partikel ausreichend ausschließende Temperatur herabgekühlt werden.
Im allgemeinen befindet sich der Vorkühlbereich zwischen dem Produktgaseintritt und
den zylindrischen Strahlungskühlwänden. Der Vorkühlbereich kann jedoch auch dem Strahlungskühler
vorgeschaltet sein. Er kann in beiden Fällen besondere Prall- und/oder Beruhigungsflächen
aufweisen.
[0005] Der Merkmal, daß die Schichtdicke des strömenden Produktgases in den Zylinderschichtströmen
für einen hohen Strahlungswärmeustausch eingerichtet ist, ist physikalisch bestimmt:
In diesem Zusammenhang ist zunächst zu betonen, daß zur Strahlung eines Gases die
angeregten Moleküle und bei Anwesenheit von Partikeln auch die Partikel beitragen.
Im Bereich dünner Gasschichten des Produktgases gilt die Regel, daß der Strahlungswärmeaustausch
mit zunehmenden Dicke der Gasschicht monoton zunimmt. Dünne Gasschichten sind solche,
in denen der Staubgehalt und das Gas selbst im Strahlungswärmeaustausch zwischen
einer Wand und der Gasschicht noch keine störende Abschirmung für den Strahlungswärmeübergang
bewirken. Im Bereich dicker Gasvolumina wirken die zwischen wandfernen Gasschichten
des Produktgases und der Wand, mit der der Strahlungswärmeaustausch stattfindet,
liegenden Gasschichten wie Strahlungsschirme. Die Wärmeauskupplung durch Strahlungsaustausch
zwischen Gas und Wand nimmt insoweit mit zunehmender Dicke des Gasvolumens ab, da
die wandferneren Gasschichten durch das Gas selbst und die Partikel abgeschirmt werden.
Superponiert man beide Phänomene, so führt dieses zu dem Ergebnis, daß der Strahlungswärmeaustausch
mit zunehmender Schichtdicke für dünne Gasschichten zunimmt, während er für dicke
Gasschichten mit zunehmender Dicke abnimmt. Daraus folgt, daß es eine Schichtdicke
geben muß, bei der der Strahlungswärmeaustausch maximal wird. Wegen anderer physikalischer
Parameter, die schwanken, stellt sich ein solcher Schichtdickenbereich ein. Die maximale
Schichtdicke läßt sich für ein vorgegebenes Produktgas experimentell unschwer ermitteln.
Das Merkmal "für einen hohen Strahlungswärmeautausch eingerichtet" meint im Rahmen
der Erfindung, daß die Schichtdicke von dem so ermittelten Wert nicht störend weit
entfernt sein soll.
[0006] Die vorstehend erläuterten Zusammenhänge mit ihrem Optimierungsgergebnis in bezug
auf die Schichtdicke lassen sich mit dem folgenden thermodynamischen Ansatz verstehen.
Zunächst wird der Wärmeaustausch durch Strahlung zwischen einer isothermen, homogenen
dünnen Gasschicht und einer Kühlfläche unter Vernachlässigung der Transmissionsverluste
im betrachteten Gaselement behandelt. Der Strahlungswärmeaustausch zwischen Gas und
Wand kann näherungsweise als Strahlungsaustausch zweier Platten aufgefaßt werden:

q̇˝ : Wärmestromdichte durch Strahlungsaustausch
ε : Gesamtemissionsgrad
σ : Strahlungskonstante für den schwarzen Strahler
T : Temperaturen des Gases bzw. der Wand
[0007] Der Gesamtemissionsgrad ε berechnet sich aus dem Emissionsgrad der Gasschicht und
dem der Wand. Der Emissionsgrad der Gasschicht kann näherungsweise bestimmt werden
zu
ε
gas = 1 - exp (- k δ)
mit:
k : Extinktionskoeffizient
δ : Dicke der Gasschicht
[0008] Der Extinktionskoeffizient setzt sich näherungsweise additiv aus den Beiträgen des
Staubes und der stralenden Gaskomponenten zusammen:
k = k
staub + k
CO₂ + k
H₂O + k
CO + ...
[0009] Der Extinktionskoeffizient des Staubes ist abhängig von der Stauboberfläche, ihrem
Absorptionsvermögen und der Beladung. Für die Wärmestromdichte ergibt sich damit
insgesamt die Beziehung:

[0010] Sie zeigt die funktionelle Abhängigkeit des Strahlungswärmeaustrausches zwischen
Gas und Wand von der Dicke der Gasschicht. Daraus folgt, daß für dünne Gasschichten
der Strahlungswärmeaustausch mit zunehmender Dicke der Gasschicht monoton zunimmt.
[0011] Die nächste Betrachtung behandelt eine dicke Gasschicht als Ansammlung mehrerer
dünner Gasschichten: Man denke sich eine Gasschicht aus verschiedenen einzelnen Schichten
mit der Dicke 1/k parallel zur Wand aufgebaut, wobei die der Wand am nächsten liegende
mit 1, die entfernteste mit n bezeichnet werde. Alle einzelnen Schichten stehen miteinander
im Strahlungsaustausch. Es zeigt sich, daß der Transmissionsgrad τ , das ist der
Anteil der Strahlung, der auf dem optischen Wege vom strahlenden Gaselement zur Wand
nicht absorbiert wird, stark von der Dicke der durchstrahlten Gasschicht abhängt.
Der Transmissionsgrad τ zwischen der i-ten Gasschicht und der Wand berechnet unter
Vernachlässigung der Transmissionsverluste in der i-ten Gasschicht selbst zu
τ= exp (1 - i)
i |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
τ |
1,00 |
0,368 |
0,135 |
0,05 |
0,018 |
0,007 |
0,003 |
[0012] Die Tabelle zeigt den Transmissionsgrad τ zwischen der Wand und den sieben wandnächsten
Gasschichten. Aus ihr folgt, daß nur die ersten drei wandnächsten Schichten in einem
effiktiven Strahlungsaustausch mit der Wand stehen. Strahlung von wandfernen Schichten
stehen nur im Strahlungsaustausch mit ihren benachbarten Gasschichten. Die wandfernen
Gasschichten können ihre Wärme der Wand nicht durch direkten Strahlungswärmeaustausch
abgeben, sondern nur, indem sie mit wandnäheren Gasschichten Strahlung austauschen.
Diese tauschen wieder mit der nächsten wandnäheren Gasschicht Strahlung aus bis zu
den wandnahen Gasschichten, die unmittelbar auf die Wand strahlen. Anders ausgedrückt
wirken die zwischen den wandfernen Gasschichten und der Wand selbst liegenden Gasschichten
wie Strahlungsschirme. Daraus folgt. daß die Wärmeauskopplung durch Strahlungsaustausch
zwischen Gas und Wand mit zunehmender Dicke der Gasschicht abnimmt, da die wandferneren
Gasschichten stärker von der Wand abgeschirmt werden.
[0013] Die Zusammenfassung beider Betrachtungen für dünne und für dicke Schichtdicken führt
zu den unterschiedlichen Ergebnissen, daß der Strahlungswärmeaustausch mit zunehmender
Schichtdicke für dünne Gasschichten zunimmt, während er für dicke Gasschichten abnimmt.
Daraus folgt, daß es einen Schichtdickebereich gibt, bei dem der Strahlungswärmeaustausch
maximal wird.
[0014] Aus den obigen Betrachtungen läßt sich dieser Wert nicht unmittelbar bestimmen. Der
Optimalwert δ wird gewählt als der doppelte Betrag der Gasschichtdicke, bei der der
Emissionsgrad etwa 0,86 beträgt.
[0015] Die mathematische Abhängigkeit läßt sich ausdrücken:

[0016] Dieser Wert der gleichzeitig den radialen Abstand zwischen zwei einander zugeordneten
Zylindermänteln des erfindungsgemäßen Strahlungskühlers festgelegt, wird gewählt,
damit auch noch das in der Mitte zwischen zwei Zylindermänteln strömende Gas mit der
Wand der Zylindermäntel im Wärmeaustausch durch Gas- und Partikelstrahlung steht.
Ein so ausgelegter Strahlungskühler hat dann die minimale Wärmeübertragungsfläche.
Ein Bereich zwischen dem 0,5- und 3.0fachen des oben genannten Optimalwertes führt
noch zu vorteilhaft geringen Wärmeübertragungsflächen.
[0017] Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeitin der weiteren
Ausbildung und Gestaltung. Grundsätzlich sollte das erfindungsgemäße Verfahren so
geführt werden, daß der Produktgasmengenstrom in Zylinderschichtströme aufgeteilt
wird, die hauptsächlich aus im Sinne des Wärmeaustausches durch Strahlung zwischen
einem Gas und einer Wand wandnahen, dünnen Teilschichten bestehen. Ein bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung, die sich besonders bewährt hat, wenn es sich um ein
Produktgas aus der Kohledruckvergasung handelt, ist dadurch gekennzeichnet, daß der
Produktgasmengenstrom in Zylinderschichtströme aufgeteilt wird, deren Schichtdicke
etwa dem doppelten Betrag der Dicke einer Schicht entspricht, die einen Emissionsgrad
von etwa 0,86 aufeweist. Um sicherzustellen, daß kein störendes Anbacken der Aschepartikel
stattfindet lehrt die Erfindung, daß die zentralen Bereiche des Produktgasmengenstromes
weiter stromabwärts mit den zylindrischen Strahlungskühlwänden in Kontakt gebracht
werden als die zum Strahlungskühlmantel hin nach außen anschließenden Bereiche. Stets
empfiehlt es sich, den Produktgasmengenstrom mit einem von Querströmungen möglichst
freien Strömungsprofil zu führen. Dabei kann die Strömungsform insgesamt sowohl laminarals
auch turbulent eingestellt sein.
[0018] Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt eine sehr kompakte Bauweise der entsprechenden
Strahlungskühler. In diesem Zusammenhang ist Gegenstand der Erfindung auch ein Strahlungskühler,
der für die Durch führung des beschriebenen Verfahrens besonders geeignet ist. Zu
seinem grundsätzlichen Aufbau gehören, neben dem Gehäuse, ein zylindrischer Strahlungskühlmantel,
ein in der Zylinderachse angeordneter Produktgaseintritt sowie ein koaxial dazu angeordneter
Austritt für das strahlungsgekühlte Produktgas, wobei im Bereich des Strahlungskühlmantels
zusätzliche Strahlungskühlwände angeordnet sind. Der erfindungsgemäße Strahlungskühler
ist dabei dadurch gekennzeichnet, daß dis zusätzlichen Strahlungskühlwände als zylindrische
Strahlungskühlwände ausgeführt und in Strömungsrichtung des Produktgases nach einem
Vorkühlbereich konzentrisch zueinander sowie mit Zylinderschichtströme bildenden
radialem Abstand von dem Strahlungskühlmantel und voneinander angeordnet sind. Nach
bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist dabei der Vorkühlbereich als im wesentlichen
rotationsparabolischer, einbautenfreier Raum ausgebildet, der an den Produktgaseintritt
anschließt und stromabwärts parabelförmig enger wird sowie von dem Strahlungskühlmantel
umgeben ist, wobei die zylindrischen Strahlungskühlwände mit ihren Anströmkanten
nach Maßgabe der parabolischen Form an den Vorkühlbereich anschließen. Es versteht
sich, daß der Strahlungskühlmantel sowie die zylindrischen Strahlungskühlwände im
übrigen in Strömungsrichtung des Produktgases eine nach den Gesetzen der Strahlungskühlung
ausgelegte Länge aufweist, so daß das Produktgas ausreichend weit herabgekühlt wird.
Der Strahlungswärmeaustausch ist dann im Sinne der Erfindung besonders groß, wenn
die zylindrischen Strahlungskühlwände von dem Strahlungskühlmantel einen Abstand
aufweisen, der das 0,5-fache bis das 3-fache der im Anspruch 3 angegebenen Schichtdicke
ausmacht. Im allgemeinen wird man die Strahlungskühlwände konzentrisch und äquidistant
anordnen, wobei der so definierte Abstand auch mit dem Abstand der entsprechenden
Strahlungskühlwand von dem Strahlungskühlmantel entspricht. Die Abstände können vorteilhaft
jedoch auch zur Mittelachse des Strahlungskühlers größer werden, so daß an allen Strahlungskühlwänden
gleich großer Wärmeaustausch stattfindet. Anders ausgedrückt fließen in den Zylinderschichtströmen
praktisch gleich große Teilmengenströme.
[0019] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellen
Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeinen:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem Strahlungskühler, der für das erfindungsgemäße
Verfahren eingerichtet ist,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus einer anderen Ausführungsform eines solchen Strahlungskühlers.
[0020] Der Strahlungskühler nach Fig. 1 ist grundsätzlich zylindrisch aufgebaut und besitzt
einen zylindrischen Strahlungskühlmantel 1, der auf bekannte Weise in ein entsprechendes
Gehäuse eingebaut ist. In der Zylinderachse ist auch der Produktgaseintritt 2 angeordnet,
koaxial dazu befindet sich, nicht gezeichnet, der Austritt für das strahlungsgekühlte
Produktgas. Im Bereich des Strahlungskühlmantels 1 sind zusätzliche Strahlungskühlwände
angeordnet. Sie sind als zylindrische Strahlungskühlwände 3 ausgebildet und in Strömungsrichtung
des Produktgases nach einer Vorkühlzone 4 konzentrisch zueinander angeordnet, und
zwar mit Zylinderschichtströme bildenden radialem Abstand A von dem Strahlungskühlmantel
1 und voneinander. Der Vorkühlbereich 4 ist im Ausführungsbeispiel als im wesentlichen
rotationsparabolischer, einbautenfreier Raum ausgebildet. Er schließt an den Produktgaseintritt
2 an und wird stromabwärts parabelförmig enger. Er ist von dem Strahlungskühlmantel
1 umgeben, so daß die Vorkühlung durch ausreichend langen Strömungsweg erreicht wird.
Die zylindrischen Strahlungskühlwände 3 sind mit ihren Anströmkanten 5 nach Maßgabe
der parabolischen Form an den Vorkühlbereich 4 angeschlossen. Man erreicht so, daß
der Produktgasmengenstrom durch die zylindrischen Strahlungskühlwände 3 in konzentrische
Zylinderschichtströme aufgeteilt wird, und zwar wird deren Schichtdicke für einen
hohen Strahlungswärmeaustausch eingerichtet. Die den Strahlungskühlwänden 3 zuströmenden
Bereiche des Produktgasmengenstromes werden in den Vorkühlbereich 4 auf eine das Anbacken
der Partikel ausreichend ausschließende Temperatur herabgekühlt.
[0021] Fig. 2 zeigt einen anders gestalteten Strahlungskühler zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens im Ausschnitt. Der die konzentrischen Strahlungskühlwände 3 umgebende
Strahlungskühlmantel ist nicht dargestellt. Mit 3 sind hier zwei benachbarte, im beschriebenen
Abstand A voneinander angeordnete konzentrische und zylindrische Strahlungskühlwände
bezeichnet und beispielhaft für eine größere Anzahl dargestellt. Alle konzentrischen
Strahlungskühlwände 3 beginnen in gleicher Höhe in dem Vergasungsreaktor und werden
vom heißen Produktgas umströmt. Um zu verhindern, daß die Stirnflächen der Strahlungskühlwände
3 durch aufprallende teigige Partikel verbacken, ist den eigentlichen Wärmeübertragungsflächen
3 jeweils eine Prall- und/oder Beruhigungsfäche 6 bzw. 7 vorgeschaltet, deren Aufgabe
im wesentlichen nicht Wärmeübertragung, sondern das Auffangen der teigigen Partikel
und die Beruhigung der Gasströmung vor dem Eintritt in die Zwischenträume zwischen
den Strahlungskühlwänden 3 ist. Die Prallflächen 6 oder Beruhigungsflächen 7 sind
den Wärmeübertragungsflächen fluchten vorgelagert und können mechanisch mit diesen
verbunden oder ein Verlängerungsteil von diesen sien. Sie können mechanisch oder
pneumatisch von anhalftenden Partikeln abgereinigt werden. Vorteilhafter ist es jedoch,
durch Bestampfen mit feuerfestem Material ihre Wärmeleitfähigkeit so zu verringern,
daß die aufprallenden Parikel im heißen Produktgasstrom noch eine Oberflächentemperatur
besitzen, die sie als flüssige Schlacke abtropfen läßt. Das bedingt, daß die Prallflächen
bzw. Beruhigungsflächen 6 bzw. 7 in einer solchen Höhe in dem Vergasungsreaktor beginnen,
in der diese Partikel noch genügend flüssig sind.
1. Verfahren zur Strahlungskühlung eines aus einem Vergasungsreaktor, insbesondere
aus einem Vergassungsreaktor der Kohledruckvergasung, austretenden, mit Partikeln
belandenen Produktgasmengenstromes in einem zylindrischen Strahlungskühler mit Strahlungskühlmantel,
dadurch gekennzeichnet, daß der Produktgasmengenstrom durch mit Abstand von dem Strahlungskühlmantel angeordnete
zylindrische Strahlungskühlwände in konzentrische Zylinderschichtströme aufgeteilt
wird, deren Schichtdicke für einen hohen Strahlungswärmeaustausch eingerichtet wird,
und daß die den Strahlungskühlwändenzuströmenden Bereiche des Produktgasmengenstromes
in einem Vorkühlbereich auf eine das Anbacken der Partikel austreichend ausschließen
de Temperatur herabgekühlt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Produktgasmengenstom
in Zylinderschichtströme aufgeteilt wird, die hauptsächlich aus im Sinne des Wärmeaustausches
durch Strahlung zwischen einem Gas und einer Wand wandnahen, dünnen Teilschichten
bestehen.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Produktgasmengenstrom
in Zylinderschichtströme aufgeteilt wird, deren Schichtdicke etwa dem doppelten Betrag
der Dicke einer Schicht entspricht, die einen Emissionsgtrad von etwa 0,86 aufweist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zentralen
Bereiche des Produktgasmengenstromes weiter stromabwärts mit den zylindrischen Strahlungskühlwänden
in Strahlungswärmeaustausch treten als die zum Strahlungskühlmantel hin nach außen
anschließenden Bereiche.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Produktgasmengenstrom
in einem von Querströmungen möglichst freien Strömungsprofil geführt wird.
6. Strahlungskühler für die Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 5, - mit zylindrischem Strahlungskühlmantel, in Richtung der Zylinderachse angeordnetem
Produktgaseintritt sowie koaxial dazu angeordnetem Austritt für das strahlungsgekühlte
Produktgas, wobei im Bereich des Strahlungskühlmantels zusätzliche Strahlungskühlwände
angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Strahlungskühlwände als zylindrische Strahlungskühlwände (3)
ausgebildet und in Strömungsrichtung des Produktgases nach einem Vorkühlbereich (4)
konzentrisch zueinander sowie mit Zylinderschichtströme bildenden radialem Abstand
(A) von dem Strahlungskühlmantel (1) und voneinander angeordnet sind.
7. Strahlungskühler nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorkühlbereich
(4) als im wesentlichen rotationsparabolischer, einbautenfreier Raum ausgebildet ist,
der an den Produktgaseintritt (2) anschließt und stromabwärts parabelförmig enger
wird sowie von dem Strahlungskühlmantel (1) umgeben ist, und daß die zylindrischen
Strahlungskühlwände (3) mit ihren Anströmkanten (5) nach Maßgabe der parabolischen
Form an den Vorkühlbereich (4) anschließen.
8. Strahlungskühler nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Strahlungskühlmantel (1) sowie die zylindrischen Strahlungskühlwände (3) im übrigen
in Strömungsrichtung des Produktgases eine nach den Gesetzen der Strahlungskühlung
ausgelegte Länge aufweisen.
9. Strahlungskühler nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die zylindrischen Strahlungskühlwände (3) von dem Strahlungskühlmantel (1) und voneinander
einen Abstand (A) aufweisen, der das 0,5-flach bis 3-flach der im Anspruch 3 angegebenen
Schichtdicke ausmacht.
10. Strahlungskühler nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstände (A) zwischen den zylindrischen Strahlungskühlwänden (3) äquidistant
ausgeführt sind oder zur Mittelachse hin größer werden.
11. Strahlungskühler nach einem der Ansprüche 6 sowie 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die zylindrischen Strahlungskühlwände (3) in gleicher Höhe innerhalb des Vergasungsreaktors
beginnen.
12. Strahlungskühler nach einem der Ansprüche 6 bit 11, dadurch gekennzeichnet, daß
den zylindrischen Strahlungskühlwänden (3) Prall- und/oder Beruhigungsflächen (6,
7) vorgeschaltet sind.