(19)
(11) EP 0 375 894 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.07.1990  Patentblatt  1990/27

(21) Anmeldenummer: 89120659.1

(22) Anmeldetag:  08.11.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5C10J 3/86, F22B 1/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES GB NL SE

(30) Priorität: 30.12.1988 DE 3844347

(71) Anmelder: Krupp Koppers GmbH
D-45143 Essen (DE)

(72) Erfinder:
  • Richard, Hans-Günter, Dr.
    D-4000 Düsseldorf-Benrath (DE)
  • Wilmer, Gerhard
    D-4320 Hattingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Strahlungskühler zur Strahlungskühlung eines aus einem Vergasungsreaktor austretenden Produktgasmengenstromes


    (57) Verfahren zur Strahlungskühlung eines aus einem Vergasungsreaktor, insbesondere aus einem Vergasungsreaktor der Kohledruckvergasung, austretenden, mit Partikeln beladenen Produktgasmengenstromes in einem zylindrischen Strahlungskühler mit Strahlungskühlmantel. Der Produktgasmengenstrom wird durch mit Abstand von dem Strahlungskühl­mantel angordnete zylindrische Strahlungskühlwände in konzentrische Zylinderschichtströme eingerichtet wird. Die den Strandlungskühl­wänden zuströmenden Bereiche des Produktgasmengesnstromes werden auf eine das Anbacken der Partikel austreichend ausschließend Tem­peratur herabgekühlt. - Auch ein Strahlungskühler für die Durchfüh­rung des Verfahrens wird angegeben.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Strahlungskühlung eines aus einem Vergasungsreaktor, insbesondere aus einem Vergasungsreaktor der Kohledruckvergasung, austretenden, mit Partikeln beladenen Pro­duktgasmengenstromes in einem zylindrischen Strahlungskühler mit Strahlungskühlmantel. Die Erfindung betrifft fernerhin einen für das Verfahren eingerichteten Strahlungskühler. Es versteht sich, daß der Strahlungskühler ein entsprechendes Gehäuse aufweist. Der Strahlungs­kühlmantel und weitere im Rahmen der Erfindung behandelte Strah­lungskühlwände bestehen in bekannter Weise aus Flossenwänden oder ähnlichen, z. B. kastenförmigen Konstruktionen. Im allgemeinen sind die Strahlungskühlwände und der Strahlungskühlmantel zum Zwecke der Abreinigung mit Klopfeinrichtungen oder dergleichen versehen. Bei den in einem Vergasungsreaktor ablaufenden Reaktionen zwischen dem Brennstoff, beisielsweise feinzerteilter Kohle oder anderen Kohlen­stoffträgern, und den Vergasungsmitteln wie Sauerstoff und gegebenen­falls Wasserdampf stellen sich Vergasungsendtemperaturen von ca. 1.200 bis 1.700° C ein. Regelmäßig führt ein Produktgasstrom, der aus einem solchen Vergasungsreaktor austritt, Aschepartikel mit, die bei diesen Temperaturen zu Anbackungen an den Produktgasstrom führen­den Wänden, Wärmetauscherwänden und Strahlungskühlwänden neigen. Die Strahlung eines solchen Produktgasstromes ist ein Gas- und Par­tikelstrahlung.

    [0002] Bei dem bekannten Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht (DE 37 25 424), ragen im Bereich des Strahlungskühlmantels in den Produkt­ gasmengenstrom radiale Strahlungskühlwände hinein. Das vergrößert zwar die Wärmeübergangsflächen, die erreichte Strahlungskühlung ist jedoch verbesserungsbedürftig. Für eine vorgegebene Kühlleistung ist im Rahmen der bekannten Maßnahmen ein wenig kompakter, großvo­lumiger Strahlungskühler erforderlich.

    [0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, welches sich durch wesentlich verbesserte Strahlungsküh­lung auszeichnet und es erlaubt, mit gegenüber den bekannten Maß­nahmen verhäitnismäßig kompakten Strahlungskühlern zu arbeiten. Der Erfindung liegt fernerhin die Aufgabe zugrunde, einen Strahlungs­kühler anzugeben, der für das erfindungsgemäße Verfahren besonders geeignet ist.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß der Produktgas­mengenstrom durch mit Abstand von dem Strahlungskühlmantel angeord­nete zylindrische Strahlungskülwände in konzentrische Zylinderschicht­ströme aufgeteilt wird, deren Schichtdiche für einen hohen Strahlungs­wärmeaustausch eingereichtet wird, und daß die den Strahlungskühl­wänden zuströmenden Bereiche des Produktgasmengenstromes in einem Vorkühlbereich auf eine das Anbacken der Partikel ausreichend aus­schließende Temperatur herabgekühlt werden. Im allgemeinen befindet sich der Vorkühlbereich zwischen dem Produktgaseintritt und den zy­lindrischen Strahlungskühlwänden. Der Vorkühlbereich kann jedoch auch dem Strahlungskühler vorgeschaltet sein. Er kann in beiden Fäl­len besondere Prall- und/oder Beruhigungsflächen aufweisen.

    [0005] Der Merkmal, daß die Schichtdicke des strömenden Produktgases in den Zylinderschichtströmen für einen hohen Strahlungswärmeustausch eingerichtet ist, ist physikalisch bestimmt: In diesem Zusammenhang ist zunächst zu betonen, daß zur Strahlung eines Gases die angeregten Moleküle und bei Anwesenheit von Partikeln auch die Partikel beitra­gen. Im Bereich dünner Gasschichten des Produktgases gilt die Regel, daß der Strahlungswärmeaustausch mit zunehmenden Dicke der Gas­schicht monoton zunimmt. Dünne Gasschichten sind solche, in denen der Staubgehalt und das Gas selbst im Strahlungswärmeaustausch zwi­schen einer Wand und der Gasschicht noch keine störende Abschirmung für den Strahlungswärmeübergang bewirken. Im Bereich dicker Gas­volumina wirken die zwischen wandfernen Gasschichten des Produkt­gases und der Wand, mit der der Strahlungswärmeaustausch stattfin­det, liegenden Gasschichten wie Strahlungsschirme. Die Wärmeauskupp­lung durch Strahlungsaustausch zwischen Gas und Wand nimmt inso­weit mit zunehmender Dicke des Gasvolumens ab, da die wandferneren Gasschichten durch das Gas selbst und die Partikel abgeschirmt wer­den. Superponiert man beide Phänomene, so führt dieses zu dem Er­gebnis, daß der Strahlungswärmeaustausch mit zunehmender Schicht­dicke für dünne Gasschichten zunimmt, während er für dicke Gas­schichten mit zunehmender Dicke abnimmt. Daraus folgt, daß es eine Schichtdicke geben muß, bei der der Strahlungswärmeaustausch maxi­mal wird. Wegen anderer physikalischer Parameter, die schwanken, stellt sich ein solcher Schichtdickenbereich ein. Die maximale Schicht­dicke läßt sich für ein vorgegebenes Produktgas experimentell un­schwer ermitteln. Das Merkmal "für einen hohen Strahlungswärmeau­tausch eingerichtet" meint im Rahmen der Erfindung, daß die Schicht­dicke von dem so ermittelten Wert nicht störend weit entfernt sein soll.

    [0006] Die vorstehend erläuterten Zusammenhänge mit ihrem Optimierungsger­gebnis in bezug auf die Schichtdicke lassen sich mit dem folgenden thermodynamischen Ansatz verstehen. Zunächst wird der Wärmeaus­tausch durch Strahlung zwischen einer isothermen, homogenen dünnen Gasschicht und einer Kühlfläche unter Vernachlässigung der Trans­missionsverluste im betrachteten Gaselement behandelt. Der Strahlungs­wärmeaustausch zwischen Gas und Wand kann näherungsweise als Strahlungsaustausch zweier Platten aufgefaßt werden:

    q̇˝ : Wärmestromdichte durch Strahlungsaustausch
    ε : Gesamtemissionsgrad
    σ : Strahlungskonstante für den schwarzen Strahler
    T : Temperaturen des Gases bzw. der Wand

    [0007] Der Gesamtemissionsgrad ε berechnet sich aus dem Emissionsgrad der Gasschicht und dem der Wand. Der Emissionsgrad der Gasschicht kann näherungsweise bestimmt werden zu
    εgas = 1 - exp (- k δ)
    mit:
    k : Extinktionskoeffizient
    δ : Dicke der Gasschicht

    [0008] Der Extinktionskoeffizient setzt sich näherungsweise additiv aus den Beiträgen des Staubes und der stralenden Gaskomponenten zusammen:
    k = kstaub + kCO₂ + kH₂O + kCO + ...

    [0009] Der Extinktionskoeffizient des Staubes ist abhängig von der Staubober­fläche, ihrem Absorptionsvermögen und der Beladung. Für die Wärme­stromdichte ergibt sich damit insgesamt die Beziehung:



    [0010] Sie zeigt die funktionelle Abhängigkeit des Strahlungswärmeaustrausches zwischen Gas und Wand von der Dicke der Gasschicht. Daraus folgt, daß für dünne Gasschichten der Strahlungswärmeaustausch mit zuneh­mender Dicke der Gasschicht monoton zunimmt.

    [0011] Die nächste Betrachtung behandelt eine dicke Gasschicht als Ansamm­lung mehrerer dünner Gasschichten: Man denke sich eine Gasschicht aus verschiedenen einzelnen Schichten mit der Dicke 1/k parallel zur Wand aufgebaut, wobei die der Wand am nächsten liegende mit 1, die entfernteste mit n bezeichnet werde. Alle einzelnen Schichten stehen miteinander im Strahlungsaustausch. Es zeigt sich, daß der Trans­missionsgrad τ , das ist der Anteil der Strahlung, der auf dem opti­schen Wege vom strahlenden Gaselement zur Wand nicht absorbiert wird, stark von der Dicke der durchstrahlten Gasschicht abhängt. Der Trans­missionsgrad τ zwischen der i-ten Gasschicht und der Wand berechnet unter Vernachlässigung der Transmissionsverluste in der i-ten Gas­schicht selbst zu
    τ= exp (1 - i)
    i 1 2 3 4 5 6 7
    τ 1,00 0,368 0,135 0,05 0,018 0,007 0,003


    [0012] Die Tabelle zeigt den Transmissionsgrad τ zwischen der Wand und den sieben wandnächsten Gasschichten. Aus ihr folgt, daß nur die ersten drei wandnächsten Schichten in einem effiktiven Strahlungsaustausch mit der Wand stehen. Strahlung von wandfernen Schichten stehen nur im Strahlungsaustausch mit ihren benachbarten Gasschichten. Die wandfernen Gasschichten können ihre Wärme der Wand nicht durch direkten Strahlungswärmeaustausch abgeben, sondern nur, indem sie mit wandnäheren Gasschichten Strahlung austauschen. Diese tauschen wieder mit der nächsten wandnäheren Gasschicht Strahlung aus bis zu den wandnahen Gasschichten, die unmittelbar auf die Wand strahlen. Anders ausgedrückt wirken die zwischen den wandfernen Gasschichten und der Wand selbst liegenden Gasschichten wie Strahlungsschirme. Daraus folgt. daß die Wärmeauskopplung durch Strahlungsaustausch zwischen Gas und Wand mit zunehmender Dicke der Gasschicht abnimmt, da die wandferneren Gasschichten stärker von der Wand abgeschirmt werden.

    [0013] Die Zusammenfassung beider Betrachtungen für dünne und für dicke Schichtdicken führt zu den unterschiedlichen Ergebnissen, daß der Strahlungswärmeaustausch mit zunehmender Schichtdicke für dünne Gasschichten zunimmt, während er für dicke Gasschichten abnimmt. Daraus folgt, daß es einen Schichtdickebereich gibt, bei dem der Strahlungswärmeaustausch maximal wird.

    [0014] Aus den obigen Betrachtungen läßt sich dieser Wert nicht unmittelbar bestimmen. Der Optimalwert δ wird gewählt als der doppelte Betrag der Gasschichtdicke, bei der der Emissionsgrad etwa 0,86 beträgt.

    [0015] Die mathematische Abhängigkeit läßt sich ausdrücken:



    [0016] Dieser Wert der gleichzeitig den radialen Abstand zwischen zwei ein­ander zugeordneten Zylindermänteln des erfindungsgemäßen Strahlungs­kühlers festgelegt, wird gewählt, damit auch noch das in der Mitte zwischen zwei Zylindermänteln strömende Gas mit der Wand der Zylin­dermäntel im Wärmeaustausch durch Gas- und Partikelstrahlung steht. Ein so ausgelegter Strahlungskühler hat dann die minimale Wärmeüber­tragungsfläche. Ein Bereich zwischen dem 0,5- und 3.0fachen des oben genannten Optimalwertes führt noch zu vorteilhaft geringen Wärmeüber­tragungsflächen.

    [0017] Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeitin der weiteren Ausbildung und Gestaltung. Grundsätzlich sollte das er­findungsgemäße Verfahren so geführt werden, daß der Produktgasmen­genstrom in Zylinderschichtströme aufgeteilt wird, die hauptsächlich aus im Sinne des Wärmeaustausches durch Strahlung zwischen einem Gas und einer Wand wandnahen, dünnen Teilschichten bestehen. Ein bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, die sich besonders bewährt hat, wenn es sich um ein Produktgas aus der Kohledruckvergasung handelt, ist dadurch gekennzeichnet, daß der Produktgasmengenstrom in Zylinderschichtströme aufgeteilt wird, deren Schichtdicke etwa dem doppelten Betrag der Dicke einer Schicht entspricht, die einen Emissionsgrad von etwa 0,86 aufeweist. Um sicherzustellen, daß kein störendes Anbacken der Aschepartikel stattfindet lehrt die Erfindung, daß die zentralen Bereiche des Produktgasmengenstromes weiter strom­abwärts mit den zylindrischen Strahlungskühlwänden in Kontakt ge­bracht werden als die zum Strahlungskühlmantel hin nach außen an­schließenden Bereiche. Stets empfiehlt es sich, den Produktgasmengen­strom mit einem von Querströmungen möglichst freien Strömungsprofil zu führen. Dabei kann die Strömungsform insgesamt sowohl laminar­als auch turbulent eingestellt sein.

    [0018] Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt eine sehr kompakte Bauweise der entsprechenden Strahlungskühler. In diesem Zusammenhang ist Ge­genstand der Erfindung auch ein Strahlungskühler, der für die Durch führung des beschriebenen Verfahrens besonders geeignet ist. Zu seinem grundsätzlichen Aufbau gehören, neben dem Gehäuse, ein zylin­drischer Strahlungskühlmantel, ein in der Zylinderachse angeordneter Produktgaseintritt sowie ein koaxial dazu angeordneter Austritt für das strahlungsgekühlte Produktgas, wobei im Bereich des Strahlungs­kühlmantels zusätzliche Strahlungskühlwände angeordnet sind. Der er­findungsgemäße Strahlungskühler ist dabei dadurch gekennzeichnet, daß dis zusätzlichen Strahlungskühlwände als zylindrische Strahlungs­kühlwände ausgeführt und in Strömungsrichtung des Produktgases nach einem Vorkühlbereich konzentrisch zueinander sowie mit Zylinderschicht­ströme bildenden radialem Abstand von dem Strahlungskühlmantel und voneinander angeordnet sind. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist dabei der Vorkühlbereich als im wesentlichen rotations­parabolischer, einbautenfreier Raum ausgebildet, der an den Produkt­gaseintritt anschließt und stromabwärts parabelförmig enger wird so­wie von dem Strahlungskühlmantel umgeben ist, wobei die zylindri­schen Strahlungskühlwände mit ihren Anströmkanten nach Maßgabe der parabolischen Form an den Vorkühlbereich anschließen. Es versteht sich, daß der Strahlungskühlmantel sowie die zylindrischen Strahlungs­kühlwände im übrigen in Strömungsrichtung des Produktgases eine nach den Gesetzen der Strahlungskühlung ausgelegte Länge aufweist, so daß das Produktgas ausreichend weit herabgekühlt wird. Der Strah­lungswärmeaustausch ist dann im Sinne der Erfindung besonders groß, wenn die zylindrischen Strahlungskühlwände von dem Strahlungskühl­mantel einen Abstand aufweisen, der das 0,5-fache bis das 3-fache der im Anspruch 3 angegebenen Schichtdicke ausmacht. Im allgemeinen wird man die Strahlungskühlwände konzentrisch und äquidistant an­ordnen, wobei der so definierte Abstand auch mit dem Abstand der entsprechenden Strahlungskühlwand von dem Strahlungskühlmantel ent­spricht. Die Abstände können vorteilhaft jedoch auch zur Mittelachse des Strahlungskühlers größer werden, so daß an allen Strahlungskühl­wänden gleich großer Wärmeaustausch stattfindet. Anders ausgedrückt fließen in den Zylinderschichtströmen praktisch gleich große Teilmen­genströme.

    [0019] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausfüh­rungsbeispiel darstellen Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeinen:

    Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem Strahlungskühler, der für das er­findungsgemäße Verfahren eingerichtet ist,

    Fig. 2 einen Ausschnitt aus einer anderen Ausführungsform eines sol­chen Strahlungskühlers.



    [0020] Der Strahlungskühler nach Fig. 1 ist grundsätzlich zylindrisch aufge­baut und besitzt einen zylindrischen Strahlungskühlmantel 1, der auf bekannte Weise in ein entsprechendes Gehäuse eingebaut ist. In der Zylinderachse ist auch der Produktgaseintritt 2 angeordnet, koaxial dazu befindet sich, nicht gezeichnet, der Austritt für das strahlungs­gekühlte Produktgas. Im Bereich des Strahlungskühlmantels 1 sind zu­sätzliche Strahlungskühlwände angeordnet. Sie sind als zylindrische Strahlungskühlwände 3 ausgebildet und in Strömungsrichtung des Pro­duktgases nach einer Vorkühlzone 4 konzentrisch zueinander angeord­net, und zwar mit Zylinderschichtströme bildenden radialem Abstand A von dem Strahlungskühlmantel 1 und voneinander. Der Vorkühlbe­reich 4 ist im Ausführungsbeispiel als im wesentlichen rotationspara­bolischer, einbautenfreier Raum ausgebildet. Er schließt an den Pro­duktgaseintritt 2 an und wird stromabwärts parabelförmig enger. Er ist von dem Strahlungskühlmantel 1 umgeben, so daß die Vorkühlung durch ausreichend langen Strömungsweg erreicht wird. Die zylindri­schen Strahlungskühlwände 3 sind mit ihren Anströmkanten 5 nach Maßgabe der parabolischen Form an den Vorkühlbereich 4 angeschlos­sen. Man erreicht so, daß der Produktgasmengenstrom durch die zylin­drischen Strahlungskühlwände 3 in konzentrische Zylinderschichtströme aufgeteilt wird, und zwar wird deren Schichtdicke für einen hohen Strahlungswärmeaustausch eingerichtet. Die den Strahlungskühlwänden 3 zuströmenden Bereiche des Produktgasmengenstromes werden in den Vorkühlbereich 4 auf eine das Anbacken der Partikel ausreichend aus­schließende Temperatur herabgekühlt.

    [0021] Fig. 2 zeigt einen anders gestalteten Strahlungskühler zur Durchfüh­rung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Ausschnitt. Der die konzen­trischen Strahlungskühlwände 3 umgebende Strahlungskühlmantel ist nicht dargestellt. Mit 3 sind hier zwei benachbarte, im beschriebenen Abstand A voneinander angeordnete konzentrische und zylindrische Strahlungskühlwände bezeichnet und beispielhaft für eine größere An­zahl dargestellt. Alle konzentrischen Strahlungskühlwände 3 beginnen in gleicher Höhe in dem Vergasungsreaktor und werden vom heißen Produktgas umströmt. Um zu verhindern, daß die Stirnflächen der Strahlungskühlwände 3 durch aufprallende teigige Partikel verbacken, ist den eigentlichen Wärmeübertragungsflächen 3 jeweils eine Prall- und/oder Beruhigungsfäche 6 bzw. 7 vorgeschaltet, deren Aufgabe im wesentlichen nicht Wärmeübertragung, sondern das Auffangen der tei­gigen Partikel und die Beruhigung der Gasströmung vor dem Eintritt in die Zwischenträume zwischen den Strahlungskühlwänden 3 ist. Die Prallflächen 6 oder Beruhigungsflächen 7 sind den Wärmeübertragungs­flächen fluchten vorgelagert und können mechanisch mit diesen ver­bunden oder ein Verlängerungsteil von diesen sien. Sie können mecha­nisch oder pneumatisch von anhalftenden Partikeln abgereinigt werden. Vorteilhafter ist es jedoch, durch Bestampfen mit feuerfestem Material ihre Wärmeleitfähigkeit so zu verringern, daß die aufprallenden Par­ikel im heißen Produktgasstrom noch eine Oberflächentemperatur besit­zen, die sie als flüssige Schlacke abtropfen läßt. Das bedingt, daß die Prallflächen bzw. Beruhigungsflächen 6 bzw. 7 in einer solchen Höhe in dem Vergasungsreaktor beginnen, in der diese Partikel noch genügend flüssig sind.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Strahlungskühlung eines aus einem Vergasungsreak­tor, insbesondere aus einem Vergassungsreaktor der Kohledruckvergasung, austretenden, mit Partikeln belandenen Produktgasmengenstromes in einem zylindrischen Strahlungskühler mit Strahlungskühlmantel, da­durch gekennzeichnet, daß der Produktgasmengen­strom durch mit Abstand von dem Strahlungskühlmantel angeordnete zylindrische Strahlungskühlwände in konzentrische Zylinderschichtströme aufgeteilt wird, deren Schichtdicke für einen hohen Strahlungswärme­austausch eingerichtet wird, und daß die den Strahlungskühlwänden­zuströmenden Bereiche des Produktgasmengenstromes in einem Vorkühl­bereich auf eine das Anbacken der Partikel austreichend ausschließen de Temperatur herabgekühlt werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Pro­duktgasmengenstom in Zylinderschichtströme aufgeteilt wird, die hauptsächlich aus im Sinne des Wärmeaustausches durch Strahlung zwischen einem Gas und einer Wand wandnahen, dünnen Teilschichten bestehen.
     
    3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Produktgasmengenstrom in Zylinderschichtströme auf­geteilt wird, deren Schichtdicke etwa dem doppelten Betrag der Dicke einer Schicht entspricht, die einen Emissionsgtrad von etwa 0,86 auf­weist.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich­net, daß die zentralen Bereiche des Produktgasmengenstromes weiter stromabwärts mit den zylindrischen Strahlungskühlwänden in Strah­lungswärmeaustausch treten als die zum Strahlungskühlmantel hin nach außen anschließenden Bereiche.
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich­net, daß der Produktgasmengenstrom in einem von Querströmungen möglichst freien Strömungsprofil geführt wird.
     
    6. Strahlungskühler für die Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, - mit zylindrischem Strahlungskühlmantel, in Richtung der Zylinderachse angeordnetem Produktgaseintritt sowie ko­axial dazu angeordnetem Austritt für das strahlungsgekühlte Produkt­gas, wobei im Bereich des Strahlungskühlmantels zusätzliche Strah­lungskühlwände angeordnet sind, dadurch gekenn­zeichnet, daß die zusätzlichen Strahlungskühlwände als zy­lindrische Strahlungskühlwände (3) ausgebildet und in Strömungsrich­tung des Produktgases nach einem Vorkühlbereich (4) konzentrisch zu­einander sowie mit Zylinderschichtströme bildenden radialem Abstand (A) von dem Strahlungskühlmantel (1) und voneinander angeordnet sind.
     
    7. Strahlungskühler nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorkühlbereich (4) als im wesentlichen rotationsparabolischer, einbautenfreier Raum ausgebildet ist, der an den Produktgaseintritt (2) anschließt und stromabwärts parabelförmig enger wird sowie von dem Strahlungskühlmantel (1) umgeben ist, und daß die zylindrischen Strahlungskühlwände (3) mit ihren Anströmkanten (5) nach Maßgabe der parabolischen Form an den Vorkühlbereich (4) anschließen.
     
    8. Strahlungskühler nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Strahlungskühlmantel (1) sowie die zylindri­schen Strahlungskühlwände (3) im übrigen in Strömungsrichtung des Produktgases eine nach den Gesetzen der Strahlungskühlung ausgeleg­te Länge aufweisen.
     
    9. Strahlungskühler nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch ge­kennzeichnet, daß die zylindrischen Strahlungskühlwände (3) von dem Strahlungskühlmantel (1) und voneinander einen Abstand (A) aufweisen, der das 0,5-flach bis 3-flach der im Anspruch 3 angegebenen Schicht­dicke ausmacht.
     
    10. Strahlungskühler nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Abstände (A) zwischen den zylindrischen Strah­lungskühlwänden (3) äquidistant ausgeführt sind oder zur Mittelachse hin größer werden.
     
    11. Strahlungskühler nach einem der Ansprüche 6 sowie 8 bis 10, da­durch gekennzeichnet, daß die zylindrischen Strahlungskühlwände (3) in gleicher Höhe innerhalb des Vergasungsreaktors beginnen.
     
    12. Strahlungskühler nach einem der Ansprüche 6 bit 11, dadurch ge­kennzeichnet, daß den zylindrischen Strahlungskühlwänden (3) Prall- und/oder Beruhigungsflächen (6, 7) vorgeschaltet sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht