(19)
(11) EP 0 375 917 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.07.1990  Patentblatt  1990/27

(21) Anmeldenummer: 89121362.1

(22) Anmeldetag:  18.11.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B23B 45/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE GB LI

(30) Priorität: 30.12.1988 DE 3844311

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Bleicher, Manfred
    D-7022 Leinfelden-Echterdingen 1 (DE)
  • Bohne, Ulrich, Dipl.-Ing.(FH)
    D-7441 Kohlberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bohrmaschine


    (57) Bohrmaschine zum Bohren und/oder Schlagen
    Eine Bohrmaschine soll bezüglich ihrer Sicherheitskupplung so weitergebildet werden, daß sie einen äußerst einfachen und teilesparenden Aufbau hat und leicht montierbar ist.
    In einer Bohrmaschine ohnehin vorhandene Bauteile, ein Zahnrad (5) und ein Antriebsteil (12) übernehmen gleichzeitig die Funk­tion von Kupplungsteilen. In dem Zahnrad (5) befinden sich Rastvertiefungen (8) und in dem Gegenkupplungsteil (14) des An­triebsglieds (12) Rastmulden (15), die flacher ausgebildet sind als die Rastvertiefungen (8). In die Rastvertiefungen (8) sind Rastkörper (9) eingelegt, die beim Auslösen der Kupplung nur gegenüber dem Gegenkupplungsteil (14) überrasten.
    Handwerkzeugmaschinen insbesondere Bohrgeräte.




    Beschreibung

    Stand der Technik



    [0001] Die Erfindung geht aus von einer Bohrmaschine nach der Gattung des Anspruchs 1. Aus dem DE-GM 80 03 571 ist bereits eine Sicherheits­kupplung für Handwerkzeugmaschinen wie beispielsweise Bohrhämmer be­kannt, die neben den beiden Kupplungselementen eine Vielzahl von weiteren Einzelteilen, wie Käfig, Scheiben und Büchsen aufweist, so daß die gesamte Kupplung im Aufbau kompliziert und in der Montage aufwendig ist. Bei Verschleiß der Kupplung müssen beide Kupplungs­hälften ausgetauscht werden.

    Vorteile der Erfindung



    [0002] Die erfindungsgemäße Bohrmaschine mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß sie bei teile­sparendem Aufbau eine verschleißfeste und leicht montierbare Sicher­heitskupplung aufweist. Die Ausbildung der Rastorgane bewirkt, daß Reibung und zwar Rollreibung nur an einem der beiden Kupplungsteile und zwar an dem verschleißfesteren Gegenkupplungsteil auftritt. Das Zahnrad wird kupplungsbedingt nicht verschlissen, auch wenn es aus einem weicheren Werkstoff wie Sintermetall besteht.

    [0003] Durch die in den Ansprüchen 2 folgende aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Anspruch 1 angegebenen Bohrmaschine möglich. Besonders vorteilhaft ist es, die Rastkörper direkt in einem der Kupplungsteile gemäß Anspruch 3 zu lagern, so daß ein separater Käfig eingespart wird. Der Verein­fachung und Einsparung von Teilen dient auch die Maßnahme nach Anspruch 4. Von Vorteil ist auch die Ausbildung der Rastkörper als Rastwalzen, womit gegenüber den Kupplungsteilen jeweils eine ver­schleißmindernde Linienberührung stattfindet. Das Rastmoment ist durch die Tiefe der Rastmulden sowie der Steilheit ihrer Wände und der Spannkraft der Feder beeinflußbar.

    Zeichnung



    [0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge­stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Bohrmaschine.

    Beschreibung des Ausführungsbeispiels



    [0005] Die Bohrmaschine 1 hat in ihrem Gehäuse 2 einen nicht gezeigten Mo­tor, der eine Zwischenwelle 3 antreibt. In die Verzahnung 4 der Zwischenwelle 3 greift ein Zahnrad 5 mit seiner Stirnverzahnung 6 ein. In seiner dem Motor zugewandten Seitenfläche 7 weist das Zahn­rad 5 Rastvertiefungen 8 auf. Diese sind so tief, daß darin gelager­te Rastkörper 9 vorzugsweise mindestens zur Hälfte eintauchen. Die Rastkörper 9 sind als Walzen mit ihrer Achse zum Zahnrad 5 in radi­aler Richtung angeordnet. Dementsprechend weisen die Rastvertie­fungen 8 zylindermantelförmige Form auf. Das Zahnrad 5 steht unter der Wirkung einer Druckfeder 10, die gegen eine in einem Antriebs­glied 12 befestigten Scheibe 13 abgestützt ist. Das Antriebsglied 12 ist als Drehhülse ausgebildet, die an einem Bund ein Gegenkupplungs­teil 14 aufweist, das auf seiner dem Handgriff 2 abgewandten Seite mit Rastmulden 15 versehen ist.

    [0006] In dem hier rohrförmig ausgebildeten Antriebsglied 12 ist in dem ge­zeigten Ausführungsbeispiel noch ein z. B. in DE 31 21 616 A1 vor­beschriebenes Schlagwerk 16 mit hin- und hergehendem Kolben 17 un­tergebracht. Das Antriebsglied 12 setzt sich bis in die Werkzeugauf­nahme 18 fort, wo nach innen gerichtete Mitnahmeleisten 19 angeord­net sind, die in Drehmitnahmenuten 20 des Werkzeugs 21 eingreifen. Im übrigen entspricht die Werkzeugaufnahme den bekannten Ausfüh­rungen z. B. nach der DE 25 51 125 C2 (US-A 41 07 949).

    [0007] Tritt beim Betrieb der Bohrmaschine eine Blockierung des Werkzeuges 21 z. B. durch Armiereisen in Stahlbeton auf, so wird über die Dreh­mitnahmeelemente 19, 20 auch das Antriebsglied 12 stillgesetzt. Dies führt zum Auslösen der Sicherheitskupplung 5, 14. Die Rastkörper 9 drängen dabei aus den Rastmulden 15 heraus, verbleiben aber in den Rastvertiefungen 8 des Zahnrads 5. Dadurch wird dieses gegen die Kraft der Druckfeder 10 in Richtung zur Werkzeugaufnahme 18 ver­setzt, und dreht sich, angetrieben von der Zwischenwelle 3 weiter, ohne das Antriebsglied 12 mitzunehmen. Ein Überrasten der Rastkörper 9 findet dabei nur gegenüber den Rastmulden 15 am Gegenkupplungsteil 14 statt, das aus verschleißfestem Material, z. B. Stahl oder gehär­tetem Stahl besteht. Die Rastwalzen 9 können sich dabei in den Rast­vertiefungen 8 um ihre eigene Achse drehen und rollen an dem Gegen­kupplungsteil 14 über die Rastmulden 15 ab. Am Zahnrad 5 kann kein Verschleiß entstehen, so daß auch ein weniger verschleißfester Werk­stoff, wie z. B. Sintermetall, verwendet werden kann.

    [0008] Das Rastmoment kann dadurch erhöht werden, daß die Rastmulden 15 tiefer eingeschnitten werden oder die Seitenwände der Rastmulden 15 steil ausgebildet sind. Je flacher die Rastmulden sind, desto früher spricht die Sicherheitskupplung an.

    [0009] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die Anordnung einer Sicher­heitskupplung an der im Ausführungsbeispiel gezeigten Stelle. Viel­mehr kann die Kupplung an beliebiger Stelle im Drehantriebsstrang angeordnet werden. Es sind auch beliebige Werkzeugaufnahmen, insbe­sondere auch Bohrfutter verwendbar. In diesem Fall werden die Fut­terbacken drehfest mit dem Antriebsglied 12 verbunden.


    Ansprüche

    1. Bohrmaschine zum Bohren und/oder Schlagen mit einer über ein An­triebsglied drehend angetriebenen Werkzeugaufnahme und axial wir­kender Sicherheitskupplung im Drehantriebsstrang, deren eines Kupplungsteil von einem Zahnrad mit Rastvertiefungen in der Seiten­fläche gebildet wird, in denen Rastkörper angeordnet sind, die mit Rastmulden in einem federbelasteten Gegenkupplungsteil zusammenwir­ken, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastmulden (15) im Gegen­kupplungsteil (14) deutlich flacher ausgebildet sind als die Rast­vertiefungen (8) im Zahnrad (5).
     
    2. Bohrmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastvertiefungen (8) im Zahnrad (5) größer oder mindestens gleich­groß wie der Halbmesser der Rastkörper (9) ist.
     
    3. Bohrmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Rastvertiefungen (8) im Zahnrad (5) gleichzei tig einen Käfig zum Halten der Rastkörper (9) bilden.
     
    4. Bohrmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge­kennzeichnet, daß das Gegenkupplungsteil (14) einstückig mit dem An­triebsglied (12) verbunden ist.
     
    5. Bohrmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge­kennzeichnet, daß das Zahnrad (5) ein Sinterteil ist.
     
    6. Bohrmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Werkstoff des Antriebsgliedes (12) deutlich härter ist als der des Zahnrades (5).
     
    7. Bohrmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Rastkörper (9) als Rastwalzen ausgebildet sind.
     
    8. Bohrmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge­kennzeichnet, daß beim Auslösen der Kupplung die Rastkörper (9) an dem härteren Gegenkupplungsteil (14) überrasten.
     
    9. Bohrmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem pneumatischen Schlagwerk, dessen angetriebener Kolben über ein ein­geschlossenes Luftpolster einen Schläger in hin- und hergehende Be­wegung versetzt, wobei der Schläger axial auf das Werkzeug auftrifft und die Schläge erzeugt, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebs­glied (12) rohrförmig ausgebildet ist und koaxial das Schlagwerk (17) in sich aufnimmt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht