[0001] Die Erfindung betrifft einen netzbetriebenen Warenautomaten mit einem oder mehreren
Warenschächten mit motorisch angetriebenen Warenausgabevorrichtungen, bei denen jeweils
Auswerfer zum Ausschieben der jeweils untersten Warenpackung durch eine Ausgabeöffnung
des Warenschachtes vorgesehen sind, und wobei die Auswerfer derart gesteuert sind,
daß sich sich in der Grund- bzw. Ruhestellung der Ausgabevorrichtungen in einer die
Ausgabeöffnung des jeweiligen Warenschachtes verschließenden/sperrenden Position
befinden bzw. daß die Auswerfer in der Grundstellung auf mechanische Sperrelemente
einwirken, die die Sperrung der Ausgabeöffnung bewirken.
[0002] Bei derartigen Warenautomaten ist es erforderlich, eine zuverlässige Sicherung des
Warenstapels in den Warenschächten, unter denen die Ausgabevorrichtungen jeweils angeordnet
sind, gegen unbefugte Entnahme von Warenpackungen bei nicht betätigter Ausgabevorrichtung
vorzusehen. Aus dem DE-GM 84 01 397 ist es bekannt, bei einer Ausgabevorrichtung,
die mit einem umlaufenden Fördermittel mit daran befestigten Auswerfern in Form hochkant
stehender Platten mit rückwärtigen Abstützungen versehen ist, die Abstützungen der
Auswerfer länger als den Halbmesser der Umlenkrollen auszubilden und das Fördermittel
nach Ausgabe einer Warenpackung so anzuhalten, daß die Abstützungen senkrecht stehen
und in den Ausgabeweg, d.h. vor die ausgabeseitige Öffnung des Warenschachtes ragen.
[0003] Daneben ist es aus dem DE-GM 86 05 231 bekannt, bei einer Ausgabevorrichtung, die
mit einem umlaufenden Fördermittel mit daran befestigten Auswerfern versehen ist,
eine schwenkbare Sperrklappe am ausgabeseitigen Ende der Ausgabevorrichtung vorzusehn,
wobei diese Sperrklappe durch die Auswerfer in die Sperrposition, d.h. vor die Ausgabeöffnung
des Warenschachtes bei entsprechender Anhalteposition des Auswerfers geschwenkt/gedrückt
wird und dabei gewissermaßen verriegelt wird. Die Sperrklappe ist dabei so gelagert,
daß sie bei Anlauf des Fördermittels zur Ausgabe eines Artikels und dabei erfolgendem
Weiterlauf des Auswerfers durch ihr Eigengewicht in die Freigabestellung fällt oder
ggfls. auch durch den ausgeschobenen Artikel in diese Freigabestellung gekippt wird.
In dieser Freigabestellung verharrt die Sperrklappe bis sie nach abgeschlossenem Ausgabevorgang
durch den Auswerfer wieder in die Sperrposition geschwenkt wird.
[0004] Diese bekannten Vorkehrungen zur Verhinderung der Entnahme von Warenpackungen (Manipulationen
in betrügerischer Absicht) in der Ruhestellung/Betriebsbereitschaftsstellung der
Ausgabevorrichtung arbeiten im großen und ganzen zufriedenstellend.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß eine Manipulationsmöglichkeit zur Erlangung nicht
bezahlter Warenpackungen bei an sich einwandfrei arbeitender Ausgabevorrichtung und
Halteposition des Auswerfers dadurch gegeben ist, daß bei einem netzbetriebenen Warenautomaten
die Stromversorgung durch Ziehen des Netzsteckers während eines Ausgabevorganges
unterbrochen werden kann. Die Ausgabevorrichtung bleibt sodann in einer unkontrollierten
Stellung, die nicht der Grund- bzw. Sperrstellung des Auswerfers entspricht stehen
und es können Artikel aus dem Warenschacht auf einfache Art und Weise (Schütteln des
gesamten Automaten, Manipulationen mit Stangen, Drähten o.ä.) herausmanipuliert
werden.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen netzbetriebenen Warenautomaten
der eingangs genannten Art dahingehend auszubilden, daß die Ausgabevorrichtungen bzw.
deren Auswerfer nach Einleitung eines Warenausgabevorganges diesen mit Sicherheit
zu Ende führen und ihre Grund- bzw. Sperrstellung erreichen, auch wenn während des
Ausgabevorganges der Warenautomat vom Netz getrennt wird bzw. die Netzspannung ausfällt.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Antriebsmotor der Ausgabevorrichtungen
mit einem Energiespeicher gekoppelt ist, der nach Ausfall der Netzstromversorgung
derart auf die Ausgabevorrichtungen einwirkt, daß die Auswerfer nach begonnenem Ausgabevorgang
mit Sicherheit in die Grundstellung (Sperrposition) bewegt werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 6 angegeben.
[0007] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß Manipulationsmöglichkeiten
und die Entnahme unbezahlter Waren aus dem Automaten bei Unterbrechung der Netzspannungsversorgung
mit Sicherheit verhindert werden. Bei Einsatz einer entsprechend verschalteten Pufferbatterie,
die mit einfachsten Schaltmitteln versehen sein kann, kann diese Einrichtung auch
problemlos an bereits vorhandenen Automaten nachträglich installiert werden. Dabei
ist es bei entsprechender Schaltungsanordnung in Verbindung mit der Pufferbatterie
besonders vorteilhaft, daß für einen Warenautomaten mit mehreren motorgetriebenen
Ausgabevorrichtungen nur eine einzige Pufferbatterie erforderlich ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand eines Blockschaltbildes
näher beschrieben.
[0008] Die im Blockschaltbild vereinfacht dargestellte Steuerung eines Warenautomaten besteht
im wesentlichen aus an sich bekannten Funktionsblöcken, nämlich der Münzeingabe/Münzprüfung
M, der Wähleinrichtung W zur Auswahl des gewünschten Artikels und der Ausgabesteuerung
AS, die bei entsprechender Artikelauswahl ein Signal an eine der Ausgabeeinheiten
A₁ ... A
n schickt. Die Ausgabeeinheiten sind mit motorisch angetriebenen Auswerfern zur Ausgabe/zum
Ausschieben von in einem Warenschacht gestapelten Artikeln versehen und bei Anliegen
eines entsprechenden Signals wird der jeweilige Motor der Ausgabeeinheit bestromt
und dessen Anlauf bewirkt. Die Motore M₁ ... M
n sind jeweils mit Haltekontakten K₁ ... K
n versehen, die nach erfolgtem Anlauf den Motor so lange mit der Betriebsspannung verbinden,
bis der entsprechende Auswerfer der Ausgabeeinheit einen vollständigen Umlauf gemacht
hat und der jeweilige Artikel ausgeschoben/ausgegeben ist. Bei der somit erreichten
Grundstellung des Auswerfers versperrt dieser die Ausgabeöffnung des Warenschachtes,
so daß keine weiteren Packungen aus diesem entnommen werden können, es sei denn der
Auswerfer würde erneut durch den Motor aktiviert/bewegt.
[0009] Zur Spannungs- bzw. Stromversorgung des Automaten ist ein Netzteil N vorgesehen,
das die Netzspannung in die für die Stromversorgung der Automatensteuerung und der
Motoren benötigte Gleichspannung umwandelt. In die Stromzuführung der Motore/der Ausgabeeinheiten
ist eine Schaltung S eingefügt, die im folgenden näher erläutert wird. Es ist eine
Batterie B vorgesehen, die über die Diode D1 an den Stromversorgungsanschluß U
M für die Motore geschaltet ist. Die Batterie liegt somit quasi parallel zur Motorstromversorgung.
Die Spannung dieser Batterie ist jedoch niedriger als die vom Netzteil gelieferte
Spannung +U, so daß bei vorhandener Spannung +U (bei vorhandener Netzspannung) die
Diode D₁ den Stromfluß von der Batterie zu den Motoren sperrt. Bei nicht vorhandener
Spannung +U, d.h. Netzstecker des Automaten herausgezogen etc., wird die Diode D1
leitend und der/die Motoren werden von der Batterie B gespeist. In der Zuleitung ist
eine weitere Diode D2 vorgesehen, die jetzt in Sperrichtung betrieben wird und die
verhindert, daß von der Batterie Strom zu der übrigen Automatensteuerung fließt.
Dadurch ist bei unterbrochener Netzstromversorgung lediglich der Weiterlauf des gerade
laufenden, d.h. sich im Ausgabezyklus befindlichen Motors bis in seine Grundstellung
möglich, nicht jedoch eine erneute Münzeingabe und Betätigung des Warenautomaten,
da der hierzu erforderliche Teil der Automatensteuerung bei nicht vorhandener Netzspannung
nicht aktiviert werden kann, wie bei netzbetriebenen Automaten an sich bekannt und
allgemein üblich. Durch die niedriger ausgelegte Spannung der Batterie B wird der
jeweils bestromte Motor zwar mit verringerter Geschwindigkeit in seine Grundstellung
laufen; das kann jedoch im Hinblick auf die erfolgte Manipulation am Netzanschluß
ohne weiteres hingenommen werden. Wichtig ist einzig und allein, daß der begonnene
Ausgabevorgang zu Ende geführt wird und der entsprechende Auswerfer anschließend seine
Sperr- bzw. Grundstellung erreicht.
Da die Batterie lediglich die Motorstromversorgung für kurze Intervalle, d.h. nur
wenn die Netzstromversorgung während eines Ausgabezyklus unterbrochen wird, übernehmen
muß, kann eine preiswerte Batterie mit verhältnismäßig kleiner Kapazität verwendet
werden. Vorteilhafterweise wird als Batterie ein Akkumulator vorgesehen, der bei vorhandener
Netz- bzw. Betriebsspannung +U über den Strombe grenzungswiderstand R und die Entkoppeldiode
D3 mit geringem Strom (Erhaltungsladung) geladen wird, so daß stets die volle Batteriekapazität
zur Verfügung steht.
1. Netzbetriebener Warenautomat mit einem oder mehreren Warenschächten mit motorisch
angetriebenen Warenausgabevorrichtungen, bei denen jeweils Auswerfer zum Ausschieben
der jeweils untersten Warenpackung durch eine Ausgabeöffnung des Warenschachtes vorgesehen
sind, und wobei die Auswerfer derart gesteuert sind, daß sie sich in der Grund- bzw.
Ruhestellung der Ausgabevorrichtungen in einer die Ausgabeöffnung des jeweiligen Warenschachtes
verschließenden/sperrenden Position befinden bzw. daß die Auswerfer in der Grundstellung
auf mechanische Sperrelemente einwirken, die die Sperrung der Ausgabeöffnung bewirken,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (M₁ ... Mn) der Ausgabevorrichtungen (A₁ ... An) mit einem Energiespeicher gekoppelt ist, der nach Ausfall der Netzstromversorgung
derart auf die Ausgabevorrichtungen einwirkt, daß die Auswerfer nach begonnenem Ausgabevorgang
mit Sicherheit in die Grundstellung (Sperrposition) bewegt werden.
2. Netzbetriebener Warenautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Energiespeicher als mechanisches Federwerk (Gangreserve) ausgebildet ist.
3. Netzbetriebener Warenautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Energiespeicher eine Pufferbatterie (B) vorgesehen ist, die nach Ausfall der
Netzspannung/Motorbetriebsspannung die Stromversorgung des Motors (M₁ ... Mn) übernimmt.
4. Netzbetriebener Warenautomat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Pufferbatterie (B) eine geringfügig niedrigere Spannung als die Versorgungsspannung
(+U) aufweist,
daß die Pufferbatterie über eine Diode (D1) an den Motorstromkreis angeschlossen
ist, und
daß eine weitere Diode (D2) in der Zuleitung des Motorstromkreises vor dem Pufferbatterieanschluß
vorgesehen ist.
5. Netzbetriebener Warenautomat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Pufferbatterie (B) als Akkumulator ausgebildet ist, der bei vorhandener Netzspannung
mit geringer Stromstärke geladen wird (Erhaltungsladung).
6. Netzbetriebener Warenautomat nach Anspruch 3 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Warenautomaten mit mehreren Ausgabevorrichtungen bzw. Ausgabemotoren
nur eine einzige Pufferbatterie (B) vorgesehen ist.