[0001] Die Erfindung betrifft eine kombinierte Meßwerterfassung und Meßwertübertragung auf
einer Busleitung, bei der eine Vielzahl räumlich verteilter Sensoren vorhanden sind,
die an ein Zentralgerät angekoppelt sind.
[0002] Solche Verfahren und Anordnungen sind beispielsweise aus der "Elektrotechnische Zeitschrift",
Band 105, Heft 15, August 1984, Seiten 796 bis 799 im Aufsatz "DMS-Sensoren in der
Wägetechnik" von H. Schröder und aus "Technisches Messen", 53. Jahrgang, Heft 4/1986,
Seiten 152 bis 156 bekannt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache und genaue Methode der Meßwertverarbeitung
auch in digitalisierten Anordnungen zu schaffen.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe weist ein Verfahren der eingangs angegebenen Art die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 auf.
[0005] Ein Verfahren zur Analog-Digital-Wandlung nach dem Zeitteilerprinzip ist für sich
gesehen aus der DE-PS 22 60 441 bekannt.
[0006] Die Erfindung wird anhand der Figuren 1 bis 8 erläutert.
[0007] Von einer Vielzahl von räumlich verteilten Sensoren S sollen die Meßwerte an ein
Zentralgerät ZG übermittelt werden. Das Zentralgerät ZG soll dabei auch Informationen
(z. B. Stellwerte) an eine Vielzahl von räumlich verteilten Empfängern (z. B. Stellglieder)
geben (Figur 1).
[0008] Die Meßwerte werden analog erfaßt und analog auf separaten Leitungen sternförmig
an das Zentralgerät ZG gegeben bzw. das Zentralgerät ZG gibt Analogwerte auf getrennten
sternförmigen Leitungen an die Empfänger S. Hierzu sind separate Leitungen und separate
Ein- bzw. Ausgänge am Zentralgerät ZG notwendig (Figur 2).
[0009] Bei einer anderen Anordnung (Figur 3) werden Meßwerte analog erfaßt, digitalisiert
und über eine parallele oder serielle Schnittstelle mit Adresse auf die Busleitung
gegeben, wo sie vom Zentralgerät ZG identifiziert und übernommen werden können.
[0010] Das Zentralgerät ZG sendet mit Adressen versehene digitale Meßwerte auf die Busleitung,
wo sie vom jeweils angesprochenen Empfänger identifiziert und übernommen werden. Hierbei
ist eine Analog-Digital-Wandlung bzw. Digital-Analog-Wandlung und Zwischenspeicherung
notwendig.
[0011] Meßwerterfassung und Meßwertübertragung werden bei der Anordnung nach Figur 3 in
einem gemeinsamen Verfahren kombiniert, so daß eine Zwischenspeicherung der Werte
entfällt und der Aufwand für die Analog-Digital-Wandlung wie auch für die Schnittstellenbedienung
stark vereinfacht wird. Adressen werden zusammen mit den Meßwerten im selben kombinierten
Verfahren gebildet, was eine weitere Vereinfachung bedeutet.
[0012] Der Meßwert wird gebildet nach dem an sich bekannten Zeitteilerverfahren. Er liegt
dann pulsbreitenmoduliert vor und kann durch eine Impulsformerstufe direkt in ein
pulsabstandsmoduliertes Signal verwendet werden, wie es aus Figur 4 ersichtlich ist,
hierbei ist C der Zeitteilerzyklus und A der Meßwert.
[0013] Durch eine geringfügige Erweiterung des Zeitteilerzyklus lassen sich neben dem Meßwert
auch Festwerte in Form zusätzlicher Rechteckflanken unterbringen, und zwar so, daß
sie den Kompensationsvorgang des Meßwert-Nachlaufsystems nicht stören. Dies ist in
der Figur 5 gezeigt, wobei
in a) der Meßwert A ohne Adreßwert,
in b) der Meßwert A mit Adreßwert K normal und invertiert (K′),
in c) das Tastverhältnis unverändert resultierend und
in d) der Synchronimpuls SI und der Zyklus 3C dargestellt sind.
[0014] Das Zentralgerät ZG sendet zyklisch Synchronimpulse auf die Busleitung, die von allen
Teilnehmern S empfangen werden. Der Abstand der Synchronisierungszeichen entspricht
genau einem vollständigen Zeitteilerzyklus, der bei allen Geräten gleiche Länge hat.
Die Zeitteilerzyklen aller Teilnehmer samt Zentralgerät laufen also synchron.
[0015] Wie in Figur 5 dargestellt, bildet jeder Teilnehmer Adreßwert und Meßwert zyklisch
neu. Sendet nun das Zentralgerät außer den zyklischen Synchronimpulsen einmalig einen
Adreßimpuls aus - und zwar in einem zeitlichen Abstand vom Synchronimpuls, welcher
einem bestimmten Adreßwert entspricht -, so trifft dieser Adreßimpuls bei demjenigen
Gerät, welches angesprochen werden soll, zeitgleich mit dem intern gebildeten Adreßimpuls
zusammen. Das infolge dieser zeitlichen Übereinstimmung angesprochene Gerät öffnet
daraufhin für den Rest des gerade laufenden Zeitteilerzyklus eine Torschaltung, so
daß der Meßwert und der invertierte Adreßwert dieses Zyklus auf die Leitung gegeben
werden und vom Zentralgerät empfangen werden können (Figur 6).
Im Diagramm a) sendet das Zentralgerät ZG,
im Diagramm b) sind die sensorinternen Impulse gezeigt und
im Diagramm c) sendet der Sensor, wobei K eine Adresse, K′ eine invertierte Adresse,
A einen Meßwert, SI Synchronsignale und 3C einen Zeitteilerzyklus darstellt.
[0016] Auf ähnliche Weise kann das Zentralgerät einen Wert an einen bestimmten Teilnehmer
übermitteln (Figur 7) mit den vergleichbaren Diagrammen a) bis c).
[0017] Bei Adreßgleichheit (zeitliches Zusammenfallen von intern erzeugtem und aus der
Leitung ankommendem Adreßimpuls) wird ein Zeitteilerzähler beim nächstfolgenden Impuls
zurückgesetzt, an schließend hochgezählt und beim darauffolgenden Stellwertimpuls
gestoppt. Aufgrund dieses gespeicherten Zählerwertes bleibt nun der Wert in den darauffolgenden
Zeitteilerzyklen so lange gespeichert, bis er vom Zentralgerät durch einen neuen
Wert überschrieben wird.
[0018] Zyklusablauf:
- ZT umschalten, Festwert N laden, abwärts zählen,
- bei Nullmeldung ZT umschalten, Wert N laden, hochzählen bis Endwert C,
- bei Vollmeldung ZT umschalten, Meßwert A laden, abwärts zählen,
- bei Nullmeldung ZT umschalten, Meßwert A laden, aufwärts zählen bis Endwert C,
- bei Vollmeldung.
[0019] Die Figur 8 zeigt die Änderung des ZT-Tastverhältnisses durch Einbeziehen eines Testwertes
(Nullwert) N bei unverändertem Meßwert A, wobei das Diagramm a) den Meßwert A, das
Diagramm b) den Meßwert A und den Nullwert N und das Diagramm c) das veränderte,
resultierende Tastverhältnis zeigen.
[0020] Durch Einbeziehen eines Festwert-Tastverhältnisses (mittels des Wertes N) in den
Gesamtzyklus kann - bei unverändertem Meßwert A - eine Änderung des Gesamt-Tastverhältnisses
bewirkt werden, mit der z. B. eine Meßbrücken-Unsymmetrie (Zero-Unbalance, Nullsignal)
ausgeglichen werden kann.
[0021] Eine Normierung der Empfindlichkeit durch individuelles Verlängern des Zeitteilerzyklus
ist beim hier beschriebenen Verfahren nicht möglich, weil wegen der Synchronisation
alle Teilnehmer die gleiche Zykluslänge haben müssen.
[0022] Deshalb wird vorgeschlagen, zusätzlich zum Adreßwert (wie in Abschnitt b beschrieben)
einen weiteren Festwert im Zeitteilerzyklus zu erzeugen samt dessen invertiertem
Wert, damit das Gesamt-Tastverhältnis nicht beeinflußt wird. Mit Hilfe dieses individuellen
Faktors, der mitübertragen wird, kann sich das Zentralgerät den normierten Wert errechnen.