[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Einbau einer Wanne, insbesondere
einer Badewanne oder einer Duschwanne, sowie auf eine Wanne, insbesondere zur Verwendung
bei dem Verfahren.
[0002] Wannen, insbesondere Badewannen oder Duschwannen werden üblicherweise entweder im
Austausch für eine bereits bestehende Wanne eingebaut oder bei einer Neueinrichtung
des Bades installiert. In beiden Fällen ist es erforderlich, die Wanne in geeigneter
Weise abzustützen und zu fixieren, wobei insbesondere auf eine ausreichende Geräuschdämpfung
der Wanne Wert zu legen ist. Bei den bisher bekannten Verfahren zum Einbau einer Wanne
ist der Nachteil vorhanden, daß die Wanne später nicht mehr entfernt werden kann,
ohne daß Beschädigungen am Mauerwerk oder an der Kachelung auftreten.
[0003] Im Falle eines Austausches einer Wanne, d. h. beim Ersetzen einer alten Wanne zum
Zwecke der Renovierung und/ oder Umgestaltung von Bädern ist es aus dem Stand der
Technik bekannt, entweder die alte Wanne vollstän dig zu zerteilen oder den Rand
der alten Wanne im eingebauten Zustand beizubehalten und auf diesen eine neue Wanne
aufzusetzen und hiermit fest zu verbinden.
[0004] Die DE-PS 26 56 434 beschreibt ein Verfahren zum Austausch von fest installierten
Badewannen, bei welchem die alte Wanne nach Entfernen des den Wannenrand festlegenden
Mörtels zerschnitten und aus der stehenbleibenden Verkleidung herausgenommen wird.
Dieses Verfahren ist sehr zeitaufwendig und erfordert größte Sorgfalt, da bei dem
mechanischen Vorgang des Lockerns des Wannenrandes aus seiner Mörtelverbindung in
den gefliesten Bereichen die Gefahr des Zerstörens der Fliesen besteht. Das Entfernen
des den Wannenrand festlegenden Mörtels muß nach der Lehre dieses Patentes vor dem
Zerschneiden der Wanne geschehen, weil die nach dem Stand der Technik bekannten Schneidverfahren
wie Metall-Stichsäge oder Winkelschleifer solche Vibrationen erzeugen, daß ohne
vorhergehendes Lockern der Wanne die Gefahr des Herausbrechens von Kacheln besteht.
[0005] Weiterhin beschreibt die DE-PS 33 11 125 ein Verfahren zum Einbau von Wannen, bei
welchem die alte Wanne so zerteilt wird, daß der Rand stehen bleibt, das heißt, mit
dem Unterbau verbunden bleibt. Die neue Wanne wird gemäß diesem Verfahren auf den
Rand der alten Wanne aufgesetzt und mit diesem verbunden, nachdem der Mittelteil
der alten Wanne entfernt wurde.
[0006] Bei diesem Verfahren erweist es sich als nachteilig, wie durch viele Einbauten in
der Praxis belegt wird, daß der nach dem Heraustrennen des Mittelteiles an den Hauswänden
verbleibende Wannenrandbereich sich von der Fliesenunterkante löst und durchhängt.
In der Regel sind die alten Wannen in diesem Bereich nicht unter stützt. Aus diesem
Grunde ist eine Verbindung einer neuen Wanne mit diesem Randbereich problematisch.
Wollte man hieran eine neue Wanne befestigen, müßte man diesen labilen Rand hochdrücken
und wieder festsetzen. Dabei ergeben sich Probleme; daß
der Randbereich nie wieder genau gerade wird und, daß
bei Gußwannenrändern Bruchstellen entstehen können, daß aufgrund
des Durchhängens bzw. Hochdrückens dieses Randteiles auch ein Lockern des Wannenrandes
im vorderen Bereich bewirkt wird.
[0007] Eine Verbindung des alten Wannenrandes mit dem neuen kann somit nur über dick auftragende
Unebenheiten ausgleichende Verklebungen meistens mittels Polyurethan geschehen. Dabei
tritt wiederum die Schwierigkeit auf, daß
die Dauer-Haltbarkeit der PU-Verbindung zwischen GFK- und Emaille-Oberflächen nicht
gewährleistet ist, daß
FCKW sich bilden, daß
lange Aushärtezeiten benötigt werden, daß
die Wanne ungerade in den Kunststoff eindrückt werden kann und daß,
ein nachträglicher Ausbau ohne Beschädigung von Kacheln und Mauerwerk nicht möglich
ist.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Wanne zu schaffen,
welche es gestatten, mit einfachen Mitteln schnell, kostengünstig und umweltfreundlich
die Wanne einzubauen, sowohl bei der Neuinstallation als auch beim Austausch gegen
eine alte Wanne, wobei insbesondere bei einem Austausch der Wanne eine Beschädigung
der Fliesen vermieden wird und wobei die Wanne zu späterer Zeit ohne Schwierigkeiten
ausbaubar ist.
[0009] Weiterhin soll eine solche Lagerung des Wannenrandes erfolgen, daß keine Geräusche
durch eventuelle Wannenrandbewegungen entstehen und übertragen werden können.
[0010] Hinsichtlich des Verfahrens wird die Erfindung dadurch gelöst, daß zumindest an einer
Wand eines Raumes eine Montageschiene zur Auflage und Ausrichtung des Wannenrandes
befestigt wird, daß der Wannenrand rutschfest und elastisch an der Montageschiene
befestigt wird, daß die Wanne an dem freien Randbereich durch einen Unterbau abgestützt
wird, auf welchem der Randbereich verschiebbar aufliegt, und daß die Wanne mittels
eines höhenverstellbaren Fußgestells positioniert wird.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine Reihe erheblicher Vorteile
aus. Da die erfindungsgemäße Wanne auf dem höhenverstellbaren Fußgestell, an der Montageschiene
und auf dem Unterbau abgestützt ist, kann die Wanne exakt und dauerhaft positioniert
werden. Da weiterhin der freie Randbereich auf dem Unterbau verschiebbar aufliegt,
ist es möglich, daß die Wanne bei der Erwärmung und/oder Temperaturwechseln geringfügige
Formänderungen vornehmen kann, ohne daß dies zum Auftreten von Spannungen führt, welche
beispielsweise zu einer Lockerung der Befestigung der Wanne führen können. Die Anbringung
des einer Wand des Raumes zu gewandten Randbereichs der Wanne an einer Montageschiene
gestattet es, diesen Randbereich der Wanne auf besonders exakte Weise auszurichten
und zu fixieren. Dies ist wichtig sowohl beim Einbau von Wannen in neue Bäder als
auch bei dem Wannenwechsel. Bei neuen Bädern wird nach Aufstellung der Wanne die Untermauerung
an den den Hauswänden gegenüberliegenden Seiten (Wannenschürzen) vorgenommen. Hierbei
kann es bei fehlender Fixierung zu ungewollten Wannenverschiebungen kommen. Das gleiche
gilt bei entsprechender Beanspruchung nach dem fertigen Einbau sowohl bei der Installation
in neue Bäder als auch beim Wannenwechsel. Die elastische Verbindung an den Montageschienen
gewährleistet eine problemlose Dauerbeanspruchung der Wanne.
[0012] In einer besonders günstigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß bei
einem Austausch einer alten Wanne diese entlang des zum Wanneninnenraum weisenden
Randbereichs geschnitten wird, daß der Mittelteil der alten Wanne entnommen wird und
daß der an den Wänden des Raumes eingesetzte Wannenrandbereich anschließend abgetrennt
wird, während der freie Randbereich auf dem Unterbau verbleibt. Diese Vorgehensweise
ermöglicht es, die alte Wanne so zu entfernen, daß die Fliesen oder Kacheln nicht
beschädigt werden. Da der freie Randbereich der alten Wanne auf dem Unterbau verbleibt,
ist es nicht erforderlich, die dort befindlichen Vermörtelungen und ähnliches zu
lösen. Da weiterhin die neue Wanne mit einem freien Randbereich verschiebbar auf
dem bisherigen Randbereich aufliegt, werden Lockerungen durch mechanische Beeinflussungen
beim Benutzen der Wanne vermieden. Bevorzugterweise erfolgt das Abtrennen des freien
Bereichs des an der Wand an liegenden Randes der alten Wanne von unten. Es ist somit
möglich, am Übergang zu einer Wand die alte Wanne so zu zertrennen, daß eine Beschädigung
der Kacheln beim ersten Schnitt, welcher von oben erfolgen muß, vermieden wird. Nach
dem Entfernen des Mittelbereichs der alten Wanne kann nunmehr das freie Ende des an
der Wand anliegenden Randes der alten Wanne von unten abgetrennt werden.
[0013] Das Schneiden der alten Wanne erfolgt bevorzugterweise mittels eines vibrationsfreien
Trennverfahrens, um das Ausbrechen von Vermauerungen, Vermörtelungen oder von Teilen
der Fliesen zu verhindern. Ein Plasma- oder Laserschneidverfahren ist besonders zu
bevorzugen.
[0014] Um die neue Wanne möglichst gleichmäßig an ihren Randbereichen abzustützen, erweist
es sich als günstig, wenn nicht nur auf der Montageschiene, sondern auch auf dem Unterbau
jeweils ein flexibles Unterstützungsmaterial aufgebracht wird.
[0015] Zur sicheren Verbindung der Wanne und um ein Wandern der Wanne zu verhindern, wird
der Randbereich der Wanne mit der Montageschiene vorzugsweise über ein Kautschukband
verklebt.
[0016] Bezüglich der Wanne wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Randbereich
einen waagrechten Abschnitt und einen rechtwinklig dazu angeordneten freien Schenkel
aufweist und daß in dem durch den waagrechten Abschnitt, den freien Schenkel und
die Wandung des Mittelteils gebildeten Raum ein Versteifungselement befestigt ist.
Die Ausgestaltung des Randes weist den Vorteil auf, daß dieser sowohl auf der Montageschiene
als auch auf einem Unterbau aufgelegt werden kann. Da weiterhin erfindungsgemäß in
dem freien Raum ein Versteifungselement befestigt ist, ist sichergestellt, daß der
Randbereich der Wanne auch bei Belastung nicht verformt wird. Dies erweist sich sowohl
bei der Montage des Randbereichs an der vorstehend genannten Montageschiene als auch
bei einem Auflegen auf einen verbliebenen Randbereich einer alten Wanne als besonders
günstig. Die elastische Auflage auf der Montageschiene hat die Aufgabe eine rutschfeste
und elastische Lagerung zu gewährleisten.
[0017] Bevorzugterweise ist das Versteifungselement beim Wannenwechsel zur Auflage auf
den freien Randbereich der alten Wanne entfernbar. Dies ermöglicht es, den Rand der
neuen Wanne so anzuordnen, daß dieser im wesentlichen auf dem Rand der alten Wanne
aufliegt, so daß keine nennenswerte Erhöhung der neuen Wanne auftritt. Zwischen den
Wannenrändern wird jedoch immer ein flexibles, nur mit dem alten Wannenrand verklebbares
Kautschukband abschnittsweise aufgebracht, womit auch eine horizontale Beweglichkeit
des Wannenrandes besteht.
[0018] Das Versteifungselement kann erfindungsgemäß längs des gesamten Wannenrandes angeordnet
sein, es ist jedoch auch möglich, das Versteifungselement in Form zueinander beabstandeter
Rippen auszubilden.
[0019] In einer besonders günstigen Ausgestaltungsform der Erfindung ist die Wanne aus
Acryl gefertigt und weist an ihrer Unterseite eine Verstärkungsschicht aus GFK (glasfaserverstärktem
Kunststoff) auf. Die Acrylwannenstärke beträgt beispielsweise 4 mm, während die Verstärkungsschicht
aus GFK in einer Dicke von 2 mm ausgebildet sein kann. Diese Ausgestaltungsform ermöglicht
eine kostengünstige, einfache Herstellbarkeit der Wanne bei gleichzeitig hoher Festigkeit
und Formbeständigkeit.
[0020] In einer besonders günstigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das
Versteifungselement auf einem an der GFK-Verstärkungsschicht aufgebrachten Gewebeband
befestigt ist. Bei der Aushärtung einer GFK-Schicht bilden sich beim Abbinden Paraffine,
welche an der Außenseite austreten. Diese verhindern üblicherweise ein Verkleben
einer derartigen GFK-Schicht. Erfindungsgemäß werden die Paraffine durch das Gewebeband
aufgenommen, so daß bei einer Entfernung des Gewebebandes auch diese Paraffinausscheidungen
entfernt werden. Es ergibt sich somit eine Oberfläche, welche problemlos verklebt
werden kann. Da die Paraffinausscheidung nach einer gewissen Zeitdauer beendet ist,
läßt sich die Verklebbarkeit der Oberflächenschicht aufrechterhalten. Ein solches
Gewebeband wird zusätzlich auf den Versteifungselementen angebracht, so daß an diesen
Stellen nach dem Entfernen des Gewebebandes gute Klebeflächen für die rutschfeste
Verbindung an der Wandseite entstehen.
[0021] In einer weiteren, günstigen Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Wanne
auf einem höhenverstellbaren Fußgestell gelagert ist, wobei es weiterhin günstig
sein kann, wenn dieses mittels Zugbändern einstellbar ist. Die Zugbänder können über
Trommeln geführt werden, welche der Einstellung, beispielsweise von Gewindespindeln,
dienen und sind über eine Inspektionsöffnung oder durch Ab- oder Überlaufsöffnung
der Wanne nach ihrem Einbau bedienbar. Diese Weiterbildung der Erfindung ermöglicht
es, die bereits eingesetzte Wanne hinsichtlich der Höhe des Fußgestells auszurichten.
[0022] Die außerhalb des Raumes unterhalb der Wanne zu bedienenden Zugbänder sind auch
beim Einbau von Wannen in neue Bäder vorteilhaft, weil nach dem Mauern der Unterstützungen
(Wannenschürzen) eine Änderung der Wannen-Einbauhöhe durch Mörtel-Aufbringung auf
den Unterstützungen des Wannenrandes erfolgen kann. Die notwendig feste Positionierung
der Wanne ist in solchen Fällen nur über die nachträgliche Regulierung mittels Zugbänder
möglich.
[0023] Um auch an den Bereichen der neuen Wanne, welche mittels Mörtel mit einem Unterbau
oder ähnlichem verbunden sind, einen problemlosen Austausch der Wanne zu ermöglichen,
kann es erfindungsgemäß besonders günstig sein, daß zumindest diese Auflageflächen
des Randbereichs der Wanne mit einer Schicht versehen sind, welche ein Haften von
Mörtel verhindert.
[0024] Weiterhin ist es erfindungsgemäß besonders vorteilhaft, daß die neue Wanne entweder
mit identischen Maßen wie die alte Wanne ausgebildet sein kann, oder zumindest identische
Außenmaße aufweisen kann. Der Übergang von der neuen Wanne zur Kachelung oder Einmauerung
wird dadurch so ausgebildet, wie er vorher bei der alten wann war.
[0025] Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es weiterhin möglich, unterhalb
der neuen Wanne ein Füllmittel einzubringen, welches beispielsweise zur Geräuschdämpfung
oder Wärmedämmung dient. Dieses Füllmittel kann gleichermaßen zur Abstützung der
Wanne dienen.
[0026] Da die neue Wanne nicht, wie aus dem Stand der Technik bekannt, in eine alte Wanne
eingesetzt wird, erfolgt auch bei gleichbleibender Wannenform keine Verminderung des
zur Verfügung stehenden Innenraumes.
[0027] Weiterhin kann es erfindungsgemäß günstig sein, daß der Rand der neuen Wanne zur
Anpassung beschnitten wird. Dies ist beispielsweise an den Bereichen günstig, an welchen
die alte Wanne mit ihrem Rand gegen eine Wand anliegt oder an den Stellen, an welche
am Rand der alten Wanne Anbauten, beispielsweise Duschtrennwände oder ähnliches,
vorgesehen sind.
[0028] Um die Lagerhaltung zu verringern und mit einer möglichst kleinen Wannenanzahl auszukommen,
werden die Wannentypen in Größen mit Rasterungen von 10 cm und die Wannenbreiten in
Größen mit Rasterungen von 5 cm bei einem umlaufenden Wannenrand von 9 cm ausgebildet,
so daß durch Beschneiden des Wannenrandes alle Zwischenmaße bei den auszutauschenden
Wannen abgedeckt werden können.
[0029] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seiten-Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Wanne im eingebauten
Zustand;
Fig. 2 eine Schnittansicht auf die Schmalseite der in Fig. 1 gezeigten Wanne;
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Montagezustand vor Einsetzen der neuen Wanne;
Fig. 4 eine ähnliche Ansicht wie in Fig. 3;
Fig. 5 eine Detailschnittansicht des Randbereichs der neuen Wanne, welche auf den
Randbereich einer alten Wanne aufgesetzt ist;
Fig. 6 eine Detail-Schnittansicht des Randbereichs der erfindungsgemäßen Wanne bei
einem Neueinbau; und
Fig. 7 eine Teil-Schnittansicht des an einer Wand befestigten Randbereichs der erfindungsgemäßen
Wanne.
[0030] In den Fig. 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Wanne im eingebauten Zustand dargestellt,
wobei diese als Austausch gegen eine alte Wanne eingesetzt wurde. Verdeutlichend
dazu ist in den Fig. 3 und 4 jeweils in der Draufsicht der Einbauzustand vor Einsetzen
der neuen Wanne dargestellt. Die Wanne 4 ist auf ein Fußgestell aufgesetzt und wird
an ihrem Wannenrand 7 über eine im einzelnen in Fig. 7 zu beschreibende Montageschiene
2 an einer Wand 1 eines Raumes abgestützt. Die freien Randbereiche 5 der Wanne 4 stützen
sich auf einem Unterbau 6 ab, so wie dies im einzelnen in Zusammenhang mit den Fig.
5 und 6 beschrieben werden wird.
[0031] Aus den Fig. 3 und 4 ist ersichtlich, daß erfindungsgemäß im Bereich des Unterbaus
6 der freie Randbereich 8 der alten Wanne beibehalten wurde. Sie wurde mittels eines
vibrationsfreien Schneidverfahrens, beispielsweise eines Plasma- oder Lasertrennverfahrens
zerschnitten. Im Bereich der Wand 1 des Raumes wurde der Randbereich der alten Wanne
vollständig entfernt. Dies erfolgt in zwei aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten,
wobei in einem ersten Arbeitsschritt der Mittelteil der alten Wanne herausgetrennt
wird und wobei in einem zweiten Arbeitsschritt von unten der an der Wand verbleibende
Randbereich der alten Wanne so abgetrennt wird, daß keine Beschädigung der Kachelung
oder Fliesung erfolgt. Nachfolgend wird an der Wand 1 jeweils eine Montageschiene
2 befestigt und in geeigneter Weise ausgerichtet.
[0032] Sowohl auf der Montageschiene 2 als auch auf dem freien Randbereich 8 der alten Wanne
ist jeweils ein Unterstützungsmaterial 9 in Form einer flexiblen Auflage aufgebracht.
Die neue Wanne wird auf die flexible Schicht des Unterstützungsmaterials 9 aufgelegt.
[0033] Bei dem in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die neue Wanne 4 jeweils
als Ersatz für eine alte Wanne eingesetzt worden. Wie im einzelnen nachfolgend beschrieben
werden wird, erfolgt anschließend nach dem Einsetzen der Wanne 4 eine Abdichtung der
Fugen mittels eines elastischen Materials, beispielsweise Silikonkautschuk.
[0034] Das in den Fig. 3 und 4 gezeigte streifenförmige Unterstützungsmaterial, welches
auf den Randbereich 8 der alten Wanne aufgelegt ist, haftet mittels eines geeigneten
Klebers nur auf dem freien Randbereich der alten Wanne und bildet somit ein Gleitlager,
auf welchem der freie Randbereich 5 der Wanne 4 aufliegt. Es ist somit möglich, bei
Verformungen der Wanne Ausgleichbewegungen zwischen deren Rand und der Auflage zu
ermöglichen.
[0035] Die Fig. 5 und 6 zeigen jeweils einen Einbauzustand des freien Randbereichs 5 der
erfindungsgemäßen Wanne 4. Voranstellend ist zu erwähnen, daß die Wanne 4 aus Acryl
gefertigt ist und an ihrer Unterseite mit einer Verstärkungsschicht 13 aus GFK versehen
ist.
[0036] Der freie Randbereich 5 der Wanne 4 weist erfindungsgemäß einen waagrechten Abschnitt
10 sowie einen freien Schenkel 11 auf, welcher sich im rechten Winkel an den waagrechten
Abschnitt 10 anschließt. Es wird somit ein im wesentlichen L-förmiges Profil gebildet,
welches sowohl bei einem Austausch der Wanne gegen eine alte Wanne (siehe Fig. 5)
als auch bei einer Neuinstallation der erfindungsgemäßen Wanne (siehe Fig. 6) besonders
gut geeignet ist.
[0037] Bei dem in Fig. 5 gezeigten Zustand, bei welchem der freie Randbereich 5 der Wanne
4 auf dem Randbereich 8 der alten Wanne aufliegt, ist zwischen dem Randbereich 8 der
alten Wanne und der Verstärkungsschicht 13 das bereits erwähnte Unterstützungsmaterial
9 aufgebracht, welches als Gleitlager dient und eine Verschiebung der Wanne 4 ermöglicht.
Der freie Randbereich 8 der alten Wanne ist über die bisherige Mörtelschicht 17 mit
dem Unterbau 6 verbunden. Eine Abdichtung des Übergangs zwischen dem freien Schenkel
11 der neuen Wanne 4 und den Kacheln 15 erfolgt über ein Dichtmaterial 16.
[0038] In Fig. 6 ist ein Zustand dargestellt, in welchem die erfindungsgemäße Wanne 4 als
Neuinstallation eingesetzt ist. Hierbei ist das in dem durch den waagrechten Abschnitt
10, den freien Schenkel 11 und die Wandung der Wanne 4 gebildeten Freiraum eingesetzte
Versteifungselement 12 nicht, wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5, entfernt
worden, sondern bildet eine Verstärkung des Wannenrandes 5. Die Verstärkungsschicht
13 der Wanne 4 ist über ein Gewebeband 14 mit dem Versteifungselement 12 verbunden.
Dieses ist an seiner Unter seite mit einer Beschichtung 18 versehen, welche beispielsweise
aus Harz besteht und ein Anhaften des Mörtels 17 verhindert. Somit ist die freie
Beweglichkeit des Randbereichs 5 der Wanne 4 gesichert. Weiterhin ist es möglich,
die Wanne zu Austauschzwecken zu entnehmen, ohne daß dabei die Vermörtelung beschädigt
würde.
[0039] Der freie Schenkel 11 ist wiederum mittels eines elastischen Dichtmaterials 16 mit
der Kachel 15 verbunden.
[0040] Die Fig. 7 zeigt einen Zustand, bei welchem der Wannenrand 7 mittels der Montageschiene
2 an der Wand 1 befestigt ist. Die Montageschiene 2 weist im wesentlichen einen U-förmigen
Querschnitt auf, wobei die freien Schenkel nochmals abgewinkelt sind. Der obere Schenkel
bildet eine Auflagefläche 19, auf welcher das Unterstützungsmaterial 9 aufgebracht
ist. Dieses ist flexibel und bildet eine beidseitig klebende rutschfeste Schicht.
Die Montageschiene 2 kann beispielsweise mit Langlöchern versehen sein, um deren Ausjustierung
zu erleichtern. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Auflagefläche 19 der Montageschiene
2 mit der Harzschicht 18 des Versteifungselements 12 verbunden. Die Harzschicht 18
kann beispielsweise ebenfalls mit einem Gewebeband versehen sein, welches bei dem
in Fig. 7 gezeigten Montagebeispiel entfernt ist, um ein Verkleben der Harzschicht
18 mit dem Unterstützungsmaterial 9 zu ermöglichen.
[0041] Zwischen dem freien Schenkel 11 und der Wand 1 ist ein üblicher Schallschutzstreifen
20 bzw. das einseitig klebende Band aus Kautschuk, welches bei der Renovierung als
Auflage für den neuen Wannenrand auf dem alten Rand benutzt wird, vorgesehen. Eine
Abdichtung des Übergangs zu den Kacheln 15 bildet wiederum ein elastisches Dichtmaterial
16.
[0042] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Kunststoffwanne mit Standardaußenmaßen
versehen und weist einen umlaufenden, im wesentlichen flachen Rand mit einer Breite
von 6 bis 9 cm auf. Der freie Schenkel 11 weist eine Länge von beispielsweise 4 cm
auf. Das in Fig. 7 gezeigte Unterstützungsmaterial 9 ist, wie bereits erwähnt, dauerelastisch
und mit einer beidseits klebeaktiven Schicht versehen. Das Material ist vorzugsweise
auf Cellulose- bzw. Naturkautschukbasis gefertigt und weist beispielsweise eine Dicke
von 3 mm auf, sowie eine Breite von 15 mm. Bei maximaler Belastung ist die Dicke
um höchstenfalls 1 mm reduzierbar.
[0043] Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt, vielmehr
ergeben sich für den Fachmann im Rahmen der Erfindung vielfältige Abwandlungs- und
Modifikationsmöglichkeiten. Erfindungsgemäß muß lediglich vorgesehen sein, daß ein
Randbereich der Wanne, welcher der Wand zugeordnet ist, fest mit der Wanne verbunden
ist, während an dem anderen Randbereich eine gleitlagerartige Abstützung vorgesehen
ist.
[0044] Weiterhin ist bei den gezeigten Ausführungsbeispielen die Abstützung der Wanne mittels
eines Fußgestells vorgesehen. Dieses ermöglicht es, auf die sonst übliche Ausschäumung
durch PU-Schaum zu verzichten. Derartige Schäume sind im Hinblick auf die sich dabei
entwickelnden FCKW-Bestandteile unerwünscht und zukünftig aus Umweltschutzgründen
zu vermeiden.
1. Verfahren zum Einbau einer Wanne, insbesondere einer Badewanne oder einer Duschwanne,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest an einer Wand (1) eines Raumes eine Montageschiene
(2) zur Auflage und Ausrichtung des Wannenrandes (7) befestigt wird, daß der Wannenrand
(7) rutschfest und elastisch an der Montageschiene (2) befestigt wird, daß die Wanne
(4) an dem freien Randbereich (5) durch einen Unterbau (6) abgestützt wird, auf welchem
der Randbereich (5) verschiebbar aufliegt, und daß die Wanne (4) mittels eines höhenverstellbaren
Fußgestells (3) positioniert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Austausch einer
alten Wanne diese entlang des zum Wanneninnenraum weisenden Randbereichs geschnitten
wird, daß der Mittelteil der alten Wanne entnommen wird und daß der an den Wänden
des Raumes angeordnete Wannenrandbereich anschließend abgetrennt wird, während der
freie Randbereich (8) auf dem Unterbau (6) verbleibt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtrennen des an der
Wand befindlichen Randbereiches der alten Wanne von unten erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneiden
der alten Wanne mittels eines vibrationsfreien Trennverfahrens, insbesondere mittels
eines Plasma- oder Laserschneidtrennverfahrens erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanne
(4) mit ihrem freien Randbereich (5) auf den freien Randbereich (8) der alten Wanne
aufgelegt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem
Unterbau (6) ein flexibles Unterstützungsmaterial (9) aufgebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Randbereich
der Wanne (4) mit der Montageschiene (2) mittels eines Kautschukbandes (9) verklebt
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine neue
Wanne (5) mit identischen Innenmaßen und/oder Außenmaßen wie die alte Wanne eingesetzt
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
unterhalb der neuen Wanne (4) zur Unterstützung derselben ein Füllmittel eingebracht
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Randbereich
(5) der neuen Wanne (4) vor dem Einsetzten gekürzt wird.
11. Verfahren zum Austausch einer Wanne nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Zwecke des Ersatzes sämtlicher eingebauter Wannentypen eine
möglichst kleine Anzahl neuer Wannentypen dient, dergestalt, daß die Längenmaße der
einzelnen Wannentypen um jeweils ca. 10 cm und/oder die Breitenmaße um ca. 5 cm differieren
und der umlaufende Wannenrand ca. 9 cm beträgt, so daß durch Beschneiden des Wannenrandes
alle Zwischenmaße der alten Wannen abgedeckt werden können.
12. Wanne, insbesondere zur Verwendung bei dem Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 11 mit einem Mittelteil und einem umlaufenden Randbereich, dadurch gekennzeichnet,
daß der Randbereich (5, 7) einen waagrechten Abschnitt (10) und einen rechtwinklig
dazu angeordneten freien Schenkel (11) aufweist und daß in dem durch den waagrechten
Abschnitt (10), den freien Schenkel (11) und die Wandung des Mittelteils gebildeten
Raum ein Versteifungselement (12) befestigt ist.
13. Wanne nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Versteifungselement (12)
zur Auflage auf den freien Randbereich (8) der alten Wanne entfernbar an der Wanne
(4) befestigt ist.
14. Wanne nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Versteifungselement
(12) längs des gesamten Wannenrands (5, 7) angeordnet ist.
15. Wanne nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Versteifungselement
(12) in Form zueinander beabstandeter Rippen ausgebildet ist.
16. Wanne nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanne
(4) aus Acryl gefertigt ist und daß an der Unterseite eine Verstärkungsschicht (13)
aus GFK angebracht ist.
17. Wanne nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Versteifungselement
(12) auf einem an der GFK-Verstärkungsschicht (13) aufgebrachten Gewebeband (14) befestigt
ist, welches durch Abziehen von seinem Untergrund das Entfernen der darüber angeordneten
Versteifungselemente (12) ermöglicht.
18. Wanne nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die der
GFK-Verstärkungsschicht (13) gegenüberliegende Fläche des Versteifungselementes (12)
ebenfalls mit einer entfernbaren Gewebeschicht zur Bildung eines Klebehaftgrundes
bedeckt ist.
19. Wanne nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanne
(4) Standardmaße aufweist, und daß sie einen umlaufenden, im wesentlichen flachen
Rand mit einer Breite von ca. 6 bis 9 cm und einen ca. 4 cm senkrecht nach unten abgewinkelten
Rand aufweist.
20. Wanne nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Fußgestell
(3) mittels Zugbändern von einem Ort außerhalb des unter der Wanne befindlichen
Raumes einstellbar ist, wobei die Zugbänder über der Einstellung dienende Trommeln
geführt sind.
21. Wanne nach einem der Ansprüche 12 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
die Auflagefläche des freien Randbereichs der Wanne (4) auf dem Unterbau (6) mit einer
Gewebeschicht versehen ist, welche ein Haften von Mörtel verhindert.