[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Trägerplatte, bspw. ein Paneel, vorzugsweise
zur Verwendung im Möbelbau, mit aufgeklebten und mit einer transparenten Deckschicht
versehenen verfärbten Laubblättern.
[0002] Auf dem kunstgewerblichen Sektor ist es bekannt, gepreßte Blumen, Gräser, Laubblätter
etc. zu einem Bild als Wandschmuck zu komponieren. Der Träger ist in aller Regel eine
Kunststoff-, Papp- oder Holzplatte. Die vor Verstauben und auch mechanischer Belastung
schützende Deckschicht besteht meist aus einer Glasplatte. Träger und Glasplatte können
sodann gerahmt werden.
[0003] Andere Methoden, solch vegetabilisches Material als Wandschmuck oder auch Lehrmaterial
zu schützen, bestehen in einer Gießharztränkung. Auch hier kommt selbstverständlich
durchscheinendes bzw. durchsichtiges Kunstharzmaterial zur Anwendung.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, in Kenntnis solche Vorgaben eine praktikable
Lösung zu finden, allenthalben erhältliches, normalerweise der Verrottung preisgegebenes
vegetabilisches Material, wie vor allem Trockenlaubblätter, zu ästhetisch ansprechenden
Halbprodukten praktischer Brauchbarkeit auszubilden.
[0005] Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung und die damit
zusammenhängenden Verfahrensschritte.
[0006] Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen.
[0007] Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein ästhetisch ansprechendes, gebrauchsstabiles,
d. h. den üblichen mechanischen Beanspruchungen standhaltendes Paneel als Zwischenprodukt
zur Weiterverarbeitung im Möbelbau, Innenausbau usw. geschaffen. Die Laubblätter behalten
ihr naturalistisches Aussehen, insbesondere ihr ansprechendes Filigranwerk, bestehend
aus Stiel, den die Leitbündel enthaltenden Blattadern und die feine Zellenstruktur.
Je nach Zusammenstellung lassen sich farbliche Schwerpunkte bilden, d. h. hellere
oder auch dunklere Sichtflächen arrangieren. Auch die verschiedenen Blättertypen können
zur Erzielung einer großen Variationsbreite genutzt werden. Natürlich wird zweckmäßig
auf das verfärbte Herbstlaub bevorzugt zurückgegriffen; andererseits ist es aber auch
sinnvoll, sogenanntes Grünlaub zu verwenden, dieses zu pressen und zu trocknen, so
daß der Farbcharakter beibehalten bleibt. Wie auch immer: Die baulichen Mittel sind
einfach und zweckmäßig. Konkret wird so vorgegangen, daß die Laubblätter im wesentlichen
flächendeckend einschichtig angeordnet sind und daß durch Ausbildung einer der flächenmäßigen
Relief-Blattkontur folgenden farblos-durchsichtigen Deckschicht und unmittelbare
Anlage des Blattkörpers auf der geleimten Oberfläche der Trägerplatte die Stiel- und
Verästelungsstruktur im Blattkörper eine entsprechend reliefartige Oberfläche bilden.
Weiter erweist es sich als vorteilhaft, daß die Deckschicht eine Lackschicht ist.
Eine solche Lackschicht vergleichmäßigt nicht nur das Reflektionsverhalten der Sichtfläche,
so daß stumpfe und glänzende Partien ausgeglichen werden, sondern stellt auch einen
guten Schutz vor Beschädigung dar. Je nach dem gewünschten Effekt läßt sich eine Farbkomponente
beigeben, dies in Art einer leichten Lasur. Optisch besonders ansprechend ist es ferner,
wenn die Reliefoberfläche noch mit einer Wachsschicht überzogen ist. Durch anschließendes
Polieren lassen sich besonders schöne optische Effekte erzielen. Alternativ kann statt
der Einfärbung der Lackschicht auch eine lasurartige Einfärbung der Wachsschicht
greifen. In jedem Fall bietet die zusätzliche Schicht eine Optimierung der Konservierung
des Laubwerks. Weiter wird vorgeschlagen, daß der Laubblätterrand einen durch mechanische
Bearbeitung geschaffenen Bruchkantenverlauf aufweist. Eine nahezu lückenlose Abdeckung
der Trägerplatte ergibt sich, wenn die Laubblätter im Randbereich sich leicht schuppenartig
überlappen. Dieser schwache Randübergriff, d.h. die Spaltfuge, wird durch die Klebestoffschicht
praktisch verschlossen. Für eine besonders wirtschaftliche Ausgestaltung erweist
es sich als günstig, daß die Laubblätter in Form einer ungeordneten Streulage aufliegen.
Hier steht das Zufälligkeitsmoment im Vordergrund, während natürlich eine handaufgelegte
Verteilung ein mehr ornamentales bzw. geordnetes Blattbild ermöglicht. In letzterem
Fall erweist sich vor allem ein Vollblatt-Arrangement als günstig, wobei dieses überlagerndes
Bruchblattwerk (bspw. einer zweiten oder dritten Materialwahl) als Lückenfüller
dient. Ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines mit Laubblattwerk bezogenen
Trägers, insbesondere eines Holzpaneels, besteht darin, daß zunächst angefeuchtete
Laubblätter als flächendeckende Schicht auf eine mit Kleber versehene Oberfläche
des Trägers aufgebracht werden, daß die Schicht sodann mit dem Träger verpreßt wird
und daß nach Trocknung durch mechanische Bearbeitung unverfestigte Überlappungen im
wesentlichen entfernt werden sowie schließlich eine dünne, durchsichtige Deck- und
Konservierungsschicht aufgebracht wird. Durch vorheriges Anfeuchten der Laubblätter
wird ein Brechen derselben verhindert. Ein Verpressen der Laubblätter-Schicht auch
ohne gleichzeitiges Klebepressen ist ebenfalls möglich. Das so geschaffe ne Blattvlies
mit der reichen polydirektionalen Verastung schafft eine in sich stabile, handhabbare
Struktur. Durch das Pressen wird das Blattvlies einhergehend mit dem Trocknen praktisch
gebügelt. Ein alternativer Verfahrensschritt besteht in vorteilhafter Weise weiter
darin, daß zunächst eine Verpressung der angefeuchteten Laubblätter zwischen einer
saugfähigen Weichplatte und einer lose aufliegenden Hartplatte durchgeführt wird und
daß sodann der mit einer Klebstoffschicht versehene Träger anstelle der Hartplatte
bei weiterer Zwischenschaltung der Weichplatte auf das entstehende Blattvlies aufgelegt
wird zur Beschichtung des Trägers mit einer flächendeckenden Laubschicht. Die Weichplatte
wirkt als Dämmplatte. Sie beläßt die Stiel- und Adernstruktur nahezu in ihrer natürlichen
Ausprägung. Es schließen dann die bereits erläuterten Schritte an, die darin bestehen,
daß die Schicht nun noch mit dem Träger verpreßt wird und daß nach Trocknung durch
mechanische Bearbeitung unverfestigte Überlappungen im wesentlichen entfernt werden
sowie schließlich eine dünne, durchsichtige Deck- und Konservierungsschicht aufgebracht
wird. Verfahrenstechnisch vorteilhaft ist es weiter, daß auf die Konservierungsschicht
eine Wachsschicht aufgebracht wird. Um übergroße erhabene Überstände bspw. recht dicke
Stielgebilde zu vermeiden, können die Stielbereiche der Laubblätter etwas zurückgeschliffen
werden. Hier ist natürlich keine Einebnung dergestalt vorgenommen, daß der Charakter
des filigranen Stiel/Blattaderngebildes verlorengeht. Endlich erweist es sich noch
als günstig, daß die Adhäsionswirkung des Klebers so groß ist, daß er bezüglich der
Haftwirkung keine Andrückwirkung benötigt.
[0008] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Ausschnitt-Draufsicht auf die Sichtseite des erfindungsgemäß ausgestalteten
Paneels,
Fig. 2 den Schnitt gemäß Linie II-II in Fig. 1, und zwar in gegenüber Fig. 1 erheblich
vergrößerter Wiedergabe,
Fig. 3 das Beispiel eines Vollblatt-Arrangements, wobei durch Entfernen nicht klebeverbundener
Partien der überlagernden Blätter ein Bruchblattwerk verbleibt,
Fig. 4 schematisch dargestellt einen ersten Preßvorgang,
Fig. 5 schematisch dargestellt einen zweiten Preßvorgang,
Fig. 6 eine Herausvergrößerung der Blattwerksschicht in der ersten Preßphase,
Fig. 7 eine Herausvergrößerung nach der zweiten Preßphase und
Fig. 8 eine der Fig. 7 entsprechende Darstellung, jedoch nach Abschluß der Konservierung
des Paneels, d. h. der Laubschicht.
[0009] Das dargestellte Paneel 1 besitzt eine Trägerplatte 2. Deren eine Breit- bzw. Oberfläche
3 ist flächendeckend überlagert von einer Schicht 4 aus Laubblättern 5.
[0010] Die Schicht 4 aus Laubblättern 5 ist mit der oben liegenden Oberfläche 3 der Trägerplatte
2 fest verbunden. Hierzu dient eine Klebstoffschicht 6.
[0011] Zur Bildung der Klebstoffschicht 6 wird ein Kunstharzdispersionskleber verwendet.
Dessen Adhäsionswirkung ist so beschaffen, daß diesbezüglich praktisch keine Andrückwirkung
erforderlich wird.
[0012] Die Sichtfläche der Schicht 4 aus Laubblättern 5 trägt eine Deckschicht 7. Letztere
besteht bspw. aus einer Lackschicht. Verwendet ist ein dem DD-Lack ähnlicher Lack,
wie er im Handel bspw. unter der Bezeichnung PUR-Lack erhältlich ist. Dieser hat
zugleich konservierende Wirkung zufolge hermetischen Abschlusses. Um eine unverfälschte
Sicht auf das Blattwerk sicherzustellen, ist die Deckschicht 7 durchsichtig und gegebenenfalls
auch farblos. Andererseits können lasurartige Farbpigmentbeigaben zur Erhöhung des
ästhetischen Effekts genutzt werden.
[0013] Die Deckschicht 7 folgt der reichen reliefartigen Flächenstruktur der Oberseite
der Schicht 4 aus Blättern 5. Mit anderen Worten: Die gegenüber dem eigentlichen Blattmaterial
erhaben überstehenden Blattstiele 8 und Blattadern 9 behalten, wenn auch leicht abgeflacht,
ihre exponierte Lage bei. Es erfolgt also keinerlei ausgleichende bzw. ausfüllende
Einebnung durch die Deckschicht 7. Die Deckschicht folgt der Reliefstruktur des Blattes
sogar unter Beibehaltung einer im wesentlichen durchgehend gleichen Schichtdicke.
Die Stiel- und Verästelungs- bzw. Blattadernstruktur geht besonders deutlich aus
Fig. 1 hervor. Diese Flächenstruktur bleibt nicht nur optimistisch-visuell erkennbar,
sondern auch fühlbar bzw. ertastbar. Die Deckschicht 7 wirkt jedoch poren- und spaltenschließend.
[0014] Eine Variante des Flächenschutzes besteht darin, daß die gelackte Reliefoberfläche
noch mit einer Wachsschicht überzogen ist. Auf diese Weise ergibt sich eine Optimierung
der Konservierung. Auch bezüglich der nicht näher dargestellten Wachsschicht bestehen
Möglichkeiten einer Einfärbung, die aber auch hier nur im Rahmen einer Lasur ausfallen
sollte.
[0015] Die Laubblätter 5 lassen sich in Form einer ungeordneten Streulage zuordnen, dies,
bspw. in Anlehnung an den zufälligen Blattfall in der Natur. Das Paneel braucht insoweit
nicht in eine bestimmte Grundstellung gebracht zu werden. Von jeder Seitenkante aus
gesehen ergibt sich ein interessantes Streumuster.
[0016] Andererseits besteht natürlich auch die Möglichkeit einer mehr eingeregelten Blattausrichtung,
bspw. derart, daß die Laubblattspitzen im wesentlichen in die eine Richtung und die
Blattstiele entsprechend in die Gegenrichtung weisen, so daß sich überwiegend ein
geordnetes Vollblatt-Arrangement ergibt.
[0017] Die zwischen den Umrissen dieser einzelnen vollständigen Laubblätter 5 verbleibenden,
nicht von ihnen abgedeckten Partien werden dann einfach durch die überliegenden Laubblätter
5′, also einem verbleibenden Bruchblattwerk als Lückenfüller geschlossen. Diese Situation
ist in Fig. 3 wiedergegeben. Wie dort erkennbar, kommen die schuppenartigen Überlappungsbereiche
10 des aufliegenden Laubblattes 5′ nicht mit der Klebstoffschicht 6 in Berührung.
Diese Überlappungsbereiche sind ergo nicht befestigt, sondern nur der die Lücke 11
zwischen zwei vollständig erhaltenen Laubblättern 5, also sogenannten Vollblättern
schließende Bereich 12 des Blattes 5′ oder Bruchblattes. Die Überlappungsbereiche
sind durch Schraffür kenntlich gemacht.
[0018] Durch entsprechend abtragende, mechanische Bearbeitung ergibt sich daher ein mit
13 bezeichneter Bruchkantenverlauf des aufliegenden Laubblattes 5′.
[0019] Diese Bearbeitung kann durch Bürsten und/oder Einsatz von Preßluft geschehen. Mit
dem entsprechenden Abtragen des Überlappungsbereichs 10 ergibt sich der Eindruck,
als sei das zunächst aufliegende Laubblatt 5′ ein von den Vollblättern 5 überlagertes
vollständiges unteres Laubblatt.
[0020] Natürlich ist der Bruchkantenverlauf 13 nicht so, daß es zu einem exakten Umriß kommt.
Dies wäre optisch-visuell auch langweilig. Vielmehr treten z.T. sogar leichte schuppenartige
Überlappungen auf, wie diese in den vergrößerten Querschnitten der Fig. 6 und 7 veranschaulicht
sind.
[0021] Diese feinen Überlappungen sind aber von der Klebstoffseite her geschlossen und
somit einwandfrei befestigt.
[0022] Die Situation gemäß Fig. 3 kann natürlich nur als Ausschnitt betrachtet werden.
Selbstverständlich sind nach Möglichkeit alle Bereiche zwischen den Vollblättern in
dieser Weise mit Blattwerk ausgefüllt.
[0023] Um bei der Herstellung Bruchgefahr zu vermeiden, werden die Laubblätter 5, 5′ vor
Bildung der Schicht 4 angefeuchtet. Sie geben dadurch ihre Einrollung auch Kräuselung
auf. Die Laubblätter sind dann lederartig geschmei dig. Sie lassen sich gut zu der
gewünschten Schicht 4 legen.
[0024] Verfahrenstechnisch wird dabei so vorgegangen, daß vor Aufbringen der Laubblätter
5,5′ auf die Kleberschicht 6 der Trägerplatte 2 eine Verpressung der angefeuchteten
Laubblätter 5,5′ erfolgt. Dies geschieht zwischen einem ebenen horizontalen Pressenoberteil
14 und einem ebensolchen Pressenunterteil 15, und zwar unter Zwischenlage einer saugfähigen
Weichplatte 16 (vergl. Fig. 4). Bezüglich der Weichplatte kann auf eine weiche Faserplatte
zurückgegriffen werden. Pressenoberteil 14 und Pressenunterteil 15 können aus je
einer Spanplatte bestehen mit zumindest weichplattenseitiger Hartfläche 14′ bzw. 15′,resultierend
aus einer Kunststoffbeschichtung. Insoweit kann also von Hartplatten gesprochen werden.
[0025] Die Weichplatte 16 nimmt die verdrängte Feuchte, z.B. Wasser, auf.
[0026] Aus ökonomischen Gründen kann die zu verpressende Streulage beidseitig der zwischenliegenden
Weichplatte 16 vorgesehen werden, so daß sich mit einem Preßvorgang gleich zwei Blättervliese
bilden lassen.
[0027] Das Verpressen geschieht unter weitgehender Erhaltung der exponierten Lage der Stiel-
und Verästelungsstruktur der Blattkörper, wie dies aus den Fig. 6 und 7 weitgehend
deutlich wird. Es geschieht allenfalls eine leichte Verflachung dieser überstehenden
Partien der Laubblätter 5 bzw. 5′.
[0028] Die so gebildeten Blättervliese oder Blätterkuchen werden, wenn nicht schon sofort,
in einem zweiten Preßvorgang der eigentlichen Trägerplatte 2 zugeordnet. Das ergibt
sich zeichnerisch aus Fig. 5. Die mit nach oben weisender Kleberschicht 6 versehene,
bspw. aus gesperrtem Holz bestehende Trägerplatte 2, ruht auf einem ebenen Pressenunterteil
17, vergleichbar dem Pressenunterteil 15. Die Klebstoffschicht 6 überlagernd wird
nun das Blättervlies aufgelegt zur Beschichtung der Trägerplatte mit der flächendeckenden
Schicht 4 aus Laubblättern 5, 5′.
[0029] Nach dieser preßtechnischen Zuordnung, die auch unter Wärmeeinfluß stattfinden kann,
was sich jedoch je nach der verwendeten Klebstoffart ergibt, wird nach dem völligen
Trocknen der Schicht 4 die bereits angedeutete mechanische Bearbeitung durchgeführt,
die in einem Entfernen unverfestigter Überlappungsbereiche 10 besteht.
[0030] Daran anschließend erfolgt das Auftragen der dünnen, durchsichtigen Deck- und Konservierungsschicht,
bestehend aus einer Lackschicht und gegebenenfalls zusätzlich einer Wachsschicht.
Die Deckschicht insgesamt ist mit 7 bezeichnet.
[0031] Unter Umgehung der erläuterten vliesbildenden Vorphase kann die Laubschicht 4 auch
unmittelbar auf die in die Presse gemäß Fig. 5 eingesetzte Trägerplatte 2 aufgebracht
werden. Dieser Weg ist möglich, wenn die Befeuchtung keine abweisende Wirkung gegenüber
der Klebstoffschicht 6 hat.
[0032] Daran anschließend wird dann auch hier eine Wachsschicht, respektive Deckschicht
7 aufgebracht.
[0033] Durch den Preßvorgang unter Aufsetzen eines Pressenoberteils 18, vergleichbar dem
Element 14, wird die Stiel- und Verästelungsstruktur bzw. Adernstruktur der Laubblät
ter keinesfalls eingeebnet, dies aufgrund der Zwischenlage einer Dämmplatte zur einen
Seite hin, zweckmäßig der schon erläuterten Weichplatte 16, und der gewissermaßen
polsternd wirkenden Kleberschicht 6, in die die exponierten Partien der anderen Seite
der Laubschicht 4 kurzzeitig ausweichen können, um dann unter Nutzung der naturgegebenen
Rückstellkraft sich wieder in die deutlich vorstehende Vorsprungslage zurückzustellen.
Die Stielbereiche etc. werden durch die Presseneinwirkung allenfalls nur leicht verflacht.
Etwa gewünschte markante Abplattung der Stiele etc. läßt sich durch Schleifen erzeugen.
[0034] Das Einsatzgebiete entsprechender Paneele ist weit. Als Beispiel soll nur aufgeführt
werden der Möbelbau, wobei das Paneel dann als Füllungen für die Türen und das Rahmenwerk
der Schränke eingesetzt wird. Im Innenausbau bspw. bildet das Paneel die vertiefte
Fläche holzgetäfelter Wände.
[0035] Ein anderes Gebiet ist das des Schachtelbaues. Bspw. für Tabakwaren könnte ein passendes
Dekor der Zigarrenkiste aus entsprechenden Tabakblättern bestehen.
[0036] Auch unter Berücksichtigung der allgemeinen Dekorationsmöglichkeiten sind umfassende
Einsätze gegeben.
[0037] Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung von Bedeutung sein.
1. Trägerplatte (2), bspw. Paneel (1), vorzugsweise zur Verwendung im Möbelbau, mit
aufgeklebten und mit einer transparenten Deckschicht (7) versehenen (herbstverfärbten)
Laubblättern (5, 5′), dadurch gekennzeichnet, daß die Laubblätter (5, 5′) im wesentlichen
flächendeckend einschichtig angeordnet sind und daß durch Ausbildung einer der flächenmäßigen
Relief-Blattkontur folgenden farblos-durchsichtigen Deckschicht (7) und unmittelbare
Anlage des Blattkörpers auf der beleimten Oberfläche (3) der Trägerplatte (2) die
Stiel- und Verästelungs- bzw. Adernstruktur der Blattkörper eine entsprechend reliefartige
Oberseite der Trägerplatte (2) bilden.
2. Paneel, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht
(7) eine Lackschicht ist.
3. Paneel, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Relief-Oberfläche mit einer Wachsschicht überzogen ist.
4. Paneel, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Laubblätterrand einen durch mechanische Bearbeitung geschaffenen
Bruchkantenverlauf (13) aufweist.
5. Paneel, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Laubblätter (5, 5′) im Randbereich sich leicht schuppenartig
überlappen.
6. Paneel, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Laubblätter (5, 5′) in Form einer ungeordneten Streulage
aufliegen.
7. Paneel, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch Vollblatt-Arrangement mit Bruchblattwerk als Lückenfüller.
8. Verfahren zur Herstellung eines mit Laubblattwerk bezogenen Trägers, insbesondere
eines Holzpaneels, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst angefeuchtete Laubblätter
(5, 5′) als flächendeckende Schicht (4) auf eine mit Kleber (Klebestoffschicht 6)
versehene Oberfläche (3} des Trägers (2) aufgebracht werden, daß die Schicht (4) sodann
mit dem Träger (2) verpreßt wird und daß nach Trocknung durch mechanische Bearbeitung
unverfestigte Überlappungen (10) im wesentlichen entfernt werden sowie schließlich
eine dünne, durchsichtige Deck- und Konservierungsschicht aufgebracht wird.
9. Verfahren zur Herstellung eines mit Laubblattwerk bezogenen Trägers, insbesondere
eines Holzpaneels, dadurch gekennzeichnet, daß vor Aufbringen der Laubblätter (5,
5′) auf die Klebstoffschicht (6) der Trägerplatte (2) eine Verpressung der angefeuchteten
Laubblätter (5, 5′) zwischen einer saugfähigen Weichplatte (16) und einer lose aufliegenden
Hartplatte durchgeführt wird und daß sodann die mit einer Klebstoffschicht (6) versehene
Trägerplatte anstelle der Hartplatte bei weiterer Zwischenschaltung der Weichplatte
(16) auf das entstandene Blattvlies aufgelegt wird zur Beschichtung der Trägerplatte
(2) mit einer flächendeckenden Schicht (4) aus Laubblättern (5, 5').
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Konservierungsschicht eine Wachsschicht aufgebracht wird.
11. Paneele, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Adhäsionswirkung des Klebers (Klebstoffschicht 6) so groß
ist, daß die Verklebung selbst praktisch andrückungsfrei erfolgen kann.