[0001] Die Erfindung betrifft einen Treibspiegel für ein unterkalibriges Geschoss, der segmentiert
ausgebildet ist, und der ein zwischen sich und dem Geschoss eine Formschlusszone festlegendes
Trägerteil, ein mit dem Trägerteil verbundenes und mit einer Lufttasche ausgebildetes
Vorderteil, ein mit dem Trägerteil verbundenes rückseitiges Festlegeteil und ein zwischen
dem Vorderteil und dem rückseitigen Festlegeteil vorgesehenes Aussenteil aufweist.
[0002] Ein derartiger Treibspiegel ist aus der DE 36 25 730 A1 bekannt. Bei diesem Treibspiegel
weist das Aussenteil einen Zugspannungen aufnehmenden faserförmigen Anteil auf, der
mit dem Trägerteil verbunden ist. Der faserförmige Anteil weist Einzelteile auf, die
sich zwischen einem vorderseitigen und einem rückseitigen Festlegebereich erstrecken.
Dieser Treibspiegel besteht aus einer Vielzahl Einzelteile, wobei sich insbes. durch
die Einzelteile des faserförmigen Anteiles ein erheblicher Montageaufwand bei der
Herstellung eines solchen Treibspiegels ergibt. Zur rückseitigen Abstützung kann dieser
Treibspiegel mit Radialvorsprüngen versehen sein.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Treibspiegel der eingangs genannten
Art zu schaffen, der einfach ausgebildet ist und der relativ wenige Einzelteile aufweist,
so dass seine Herstellung vergleichsweise einfach ist, und der während seiner Bewegung
durch ein Abschlussrohr hindurch nicht gedrückt sondern die Flugeigenschaften verbessernd
gezogen wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Trägerteil im Verhältnis
zum Vorderteil ein kleines Gewicht aufweist, und dass das rückseitige Festlegeteil
im Verhältnis zum Vorderteil bzw. zum Trägerteil ein kleines Gewicht aufweist und
aus einem dämpfenden Material besteht. Durch eine solche Ausbildung des Treibspiegels
wird sein Schwerpunkt von seinem mittleren Bereich zur Bugseite hin verlagert, wodurch
sich ein sog. ziehender Treibspiegel ergibt. Die rückseitige, d.h. die heckseitige
Führung des Treibspiegels wird dabei durch das relativ leichtgewichtige rückseitige
Festlegeteil gewährleistet, das aus einem Kunststoffmaterial oder aus einem Verbundwerkstoff
bestehen kann. Dabei kommt ein Material ausreichender Festigkeit zur Anwendung, das
gute Dämpfungseigenschaften aufweist. Bspw. kann das rückseitige Festlegeteil aus
Nylon bestehen.
[0005] Das mit dem Trägerteil verbundene Vorderteil besteht vorzugsweise aus einem spezifisch
schwereren Material als das Trägerteil. Das Trägerteil kann bpsw. aus einer Aluminiumlegierung
sein. Die Verbindung zwischen dem Vorderteil und dem Trägerteil kann bpsw. durch Schraubelemente
erfolgen. Die Verbindung des rückseitigen Festlegeteiles mit dem Trägerteil kann durch
Verkleben, Spritzen o.dgl. erfolgen.
[0006] Das rückseitige Festlegeteil weist vorzugsweise zwei konzentrische Bunde auf, die
mittels Verbindungsrippen miteinander verbunden sind. Ein solches Festlegeteil ist
einfach realisierbar und auf einfache Weise mit dem Trägerteil mechanisch fest verbindbar.
[0007] Der äussere Bund des rückseitigen Festlegeteils ist vorzugsweise von einem das Kaliber
des Treibspiegels bestimmenden Haltering umgeben. Dieser Haltering besteht vorzugsweise
aus einem das Waffenrohr schonenden Material.
[0008] Das Vorderteil des Treibspiegels kann von einem zweiten, das Kaliber des Treibspiegels
bestimmenden Haltering umgeben sein. Dieser zweite Haltering kann aus demselben Material
bestehen wie der am rückseitigen Festlegeteil vorgesehene Haltering.
[0009] Das Aussenteil des Treibspiegels ist vorzugsweise als Rohrhülse ausgebildet. Das
rohrförmige Aussenteil dient zum Schutz des Waffenrohres und gleichzeitig zu Stabilisierungszwecken.
[0010] Wenn von einem segmentiert ausgebildeten Treibspiegel gesprochen wird, so ist darunter
zu verstehen, dass seine Einzelteile wie das Trägerteil, das rückseitige Festlegeteil
und das Vorderteil jeweils aus mindestens zwei Segmenten aufgebaut sind, die vorzugsweise
gleich gross ausgebildet sind.
[0011] Da ein sog. ziehender Treibspiegel durch ein Waffenrohr hindurch bessere Bewegungseigenschaften
aufweist, als ein drückender Treibspiegel, ist es möglich, den Treibspiegel heckseitig
einfach durch das rückseitige Festlegeteil abzustützen, das vergleichsweise schwach
dimensioniert sein kann. Von Wichtigkeit ist jedoch, dass dieses rückseitige Festlegeteil
gute Dämpfungseigenschaften bewirkt. Dadurch wird ein sog. Travelling-Charge-Effekt
erreicht. Für das rückseitige Festlegeteil hat sich ein Polyamid als vorteilhaft erwiesen.
Durch das dämpfende Material des rückseitigen Festlegeteils können während des Abschusses
mögliche Querstösse aufgefangen werden. Ausserdem ist der Totlastanteil des Treibkäfigs
verhältnismässig gering, ohne dass seine Belastbarkeit während des Abschusses des
Geschosses beeinträchtigt wird.
[0012] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles des erfindungsgemässen
Treibspiegels. Es zeigt:
Fig. 1 einen halbseitig längsgeschnittenen Treibspiegel mit einem abschnittweise gezeichneten
unterkalibrigen Geschoss, und
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Schnittlinie II-II in Fig. 1.
[0013] Fig. 1 zeigt einen halbseitig längsgeschnittenen Treibspiegel 10 und ein abschnittweise
dargestelltes Geschoss 12. Der Treibspiegel 10 weist ein Trägerteil 14 auf, das zwischen
sich und dem Geschoss 12 eine Formschlusszone 16 bildet. Das Trägerteil 14 besteht
bspw. aus einer Aluminiumlegierung. Mit dem Trägerteil 14 ist heckseitig ein Festlegeteil
18 bspw. durch Verklebung verbunden. Das Festlegeteil 18 kann aus einem Polyamid bestehen.
[0014] Wie auch aus Fig. 2 ersichtlich ist, weist das Festlegeteil 18 einen äusseren Bund
20 und einen inneren Bund 22 auf, die koaxial angeordnet und durch Verbindungsrippen
24 miteinander verbunden sind. Aus Fig. 2 ist auch ersichtlich, dass das Festlegeteil
18 in Segmente unterteilt ist. Entsprechend ist auch das Trägerteil 14 segmentiert.
Das rückseitige Festlegeteil 18 ist an seinem Aussenumfang mit einer umlaufenden Rille
26 ausgebildet, in der ein Haltering 28 vorgesehen ist.
[0015] Mit dem Trägerteil 14 ist ein Vorderteil 30 bspw. durch Schraubelemente 32 verbunden,
wobei das Vorderteil 30, das wie das Halteteil 14 segmentiert ist, aus einem spezifisch
schwereren Material besteht als das Trägerteil 14, so dass der Schwerpunkt S (sh.
Fig. 1) vom mittleren Bereich des Treibspiegels 10 bugseitig weit vorverlagert ist,
so dass sich ein sog. ziehender Treibspiegel 10 ergibt. Das Vorderteil 30 ist an seinem
Aussenumfang mit einer umlaufenden Rille 34 ausgebildet, in der ein zweiter Haltering
36 angeordnet ist. Die Halteringe 28 und 36 bestimmen das Kaliber des Treibspiegels
10. Das Vorderteil 30 ist mit einer Lufttasche 38 ausgebildet, die zum gezielten Ausnutzen
der nach dem Verlassen eines Waffenrohres anströmenden Luft dient. Das Trägerteil
14 ist derart geformt, dass sich eine Gasdruckaufnahmefläche 40 ergibt, die während
des Abschusses, d.h. während des Durchganges durch das Waffenrohr von den Treibladungsgasen
beaufschlagt wird.
[0016] Zwischen dem Vorderteil 30 und dem rückseitigen Festlegeteil 18 erstreckt sich ein
Aussenteil 42, das als Rohrhülse ausgebildet und bugseitig von einem Ringelement 44
gehalten ist. Bei diesem Ringelement 44 kann es sich um ein Dichtungselement handeln,
das ebenfalls bzw. anstelle des zweiten Halteringes 36 zur Festlegung des Kalibers
des Treibspiegels 10 vorgesehen sein kann.
1. Treibspiegel für ein unterkalibriges Geschoss, der segmentiert ausgebildet ist
und der ein zwischen sich und dem Geschoss (12) eine Formschlusszone (16) festlegendes
Trägerteil (14), ein mit dem Trägerteil (14) verbundenes und mit einer Lufttasche
(38) ausgebildetes Vorderteil (30), ein mit dem Trägerteil (14) verbundenes rückseitiges
Festlegeteil (18) und ein zwischen dem Vorderteil (30) und dem rückseitigen Festlegeteil
(18) vorgesehenes Aussenteil (42) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägerteil (14) im Verhältnis zum Vorderteil (30) ein kleines Gewicht aufweist,
und dass das rückseitige Festlegeteil (18) im Verhältnis zum Vorderteil (30) bzw.
zum Trägerteil (14) ein kleines Gewicht aufweist und aus einem dämpfenden Material
besteht.
2. Treibspiegel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mit dem Trägerteil (14) verbundene Vorderteil (30) aus einem spezifisch schwereren
Material besteht als das Trägerteil (14).
3. Treibspiegel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das rückseitige Festlegeteil (18) aus einem Kunststoffmaterial besteht.
4. Treibspiegel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das rückseitige Festlegeteil (18) aus einem Verbundwerkstoff besteht.
5. Treibspiegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet
dass das rückseitige Festlegeteil (18) zwei konzentrische Bunde (20, 22) aufweist,
die mittels Verbindungsrippen (24) miteinander verbunden sind.
6. Treibspiegel nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der äussere Bund (20) des rückseitigen Festlegeteiles (18) von einem das Kaliber
des Treibspiegels (10) bestimmenden Haltering (28) umgeben ist.
7. Treibspiegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Vorderteil (30) von einem zweiten, das Kaliber des Treibspiegels (10) bestimmenden
Haltering (36) umgeben ist.
8. Treibspiegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Aussenteil (42) als Rohrhülse ausgebildet ist.