(19)
(11) EP 0 376 120 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.07.1990  Patentblatt  1990/27

(21) Anmeldenummer: 89123435.3

(22) Anmeldetag:  19.12.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E02F 3/38, E02F 3/42, E02F 9/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE ES FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 24.12.1988 DE 3843753

(71) Anmelder: Karl Schaeff GmbH & Co.
D-7183 Langenburg/Württ. (DE)

(72) Erfinder:
  • Schaeff, Hans
    D-7183 Langenburg (DE)

(74) Vertreter: Raeck, Wilfrid, Dipl.-Ing. 
Moserstrasse 8
70182 Stuttgart
70182 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Baggerarm


    (57) Ein aus Grundausleger (12), Zwischenausleger (14) und Löffel­stiel (16) mit Grabwerkzeug bestehender Baggerarm ist an einen Tragteil (86) angeschlossen, der direkt oder mittelbar um eine senkrechte Achse (84) drehbar ist. Um außerhalb der Fahrzeugs­längsachse Gräben mit senkrechten Wänden ziehen und um eine günstige zusammengefaltete Transportstellung erreichen zu kön­nen, besteht der Zwischenausleger (14) aus einem Vorderteil (14a), einem Hinterteil (14b) und einem gemeinsamen Drehgelenk (20), wobei die günstige Transportstellung erreicht wird, indem das Vorderteil (14a) um die senkrecht eingestellte Drehachse (22) aus der gegenüber dem Hinterteil (14b) gestreckten Ar­beitsstellung um 180° verdreht wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen dreiteiligen Baggerarm, der aus Grundausleger, Zwischenausleger und Löffelstiel besteht und mit dem Grundausleger an einen Baggersockel angeschlossen ist, der direkt oder mittelbar um eine senkrechte Achse drehbar ist und bei dem der Zwischenausleger aus einem Vorderteil, einem Hin­terteil und einem gemeinsamen Drehgelenk besteht, dessen Dreh­achse in einen senkrechten Verlauf einstellbar ist.

    [0002] Die hier vereinfacht 'Baggerarm' genannte Grabeinrichtung von bekannten Raupen- oder Radbaggern oder auch von Baggerladern besteht im allgemeinen aus einem einteiligen Monoausleger oder einem zweiteiligen Ausleger (aus Grundausleger und Zwischenaus­leger zusammengesetzt), ferner aus dem Löffelstiel und aus ei­nem Grabwerkzeug. Bei Heckbaggern ist der Grundausleger an ei­nen Anbauhalter angeschlossen, der am Heckrahmen um eine senk­rechte Achse nach beiden Seiten verschwenkbar ist.

    [0003] Es sind Konstruktionen bekannt, mit denen der Baggerarm voll­ständig um 360° verdrehbar ist, und zwar zusätzlich zu der bei einem Mobilbagger üblichen Drehmöglichkeit des Oberwagens. Es sind weiterhin Konstruktionen bekannt, bei denen der Zwischen­ausleger in verschiedenen Ebenen teilweise verdreht werden kann, und es ist schließlich bekannt, den Löffelstiel teilweise oder vollständig in sich zu verdrehen.

    [0004] Aus der DE 32 34 019 ist ein solcher dreiteiliger Baggerarm be­kannt, dessen Zwischenausleger aus einem Vorderteil, einem Hin­terteil und einem gemeinsamen Drehgelenk besteht, wobei die Drehachse sich innerhalb der senkrechten Schwenkebene des Zwi­schenausleger-Hinterteils erstreckt. Der Grundausleger ist auf einer waagerechten Schwenkachse an einem Baggersockel gelagert, der seinerseits auf dem um eine senkrechte Achse endlos drehba­ren Oberwagen des Baggers angeordnet ist. Wenn bei diesem Bag­gerarm die Achse des Drehgelenkes in lotrechter Stellung gehal­ten wird, ist es möglich, parallel zur Fahrtrichtung des Bag­gers verlaufende Gräben mit lotrechten Wänden und mit wählbarer Tiefe der Grabensohle auszuheben.

    [0005] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gemacht, einen Baggerarm der eingangs bezeichneten Art dahingehend zu verbessern, daß er beim Transport oder bei Straßenfahrten des Baggers in eine gün­stige, raumsparende Position zusammengefaltet werden kann, mit der er das Fahrzeugprofil niedrig hält und seitlich nicht über die durch die festen Fahrzeugaufbauten vorgegebenen Fahrzeug­konturen hinausragt.

    [0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das ge­meinsame Drehgelenk für eine insbesondere endlose Verdrehung von Vorderteil und Hinterteil zueinander ausgelegt ist, daß das Vorderteil und das Hinterteil entlang der Drehachse des Drehge­lenkes axial zueinander versetzt sind und daß Vorderteil und Hinterteil in einer zueinander gestreckten Stellung, in einer vom Drehgelenk aus in die gleiche Richtung weisenden Stellung sowie in Zwischenstellungen zueinander arretierbar sind.

    [0007] Bei dieser Bauform kann der Zwischenausleger in seinem ge­streckten Zustand als Ganzes in seiner Lage zum Grundausleger verschwenkt werden; da er aus zwei durch ein gemeinsames Dreh­gelenk verbundenen Teilen besteht, die um eine im allgemeinen senkrechte Achse endlich oder endlos zueinander verdreht werden können, entsteht durch Beugung des Zwischenauslegers die Mög­lichkeit, mit dem Baggerarm außerhalb der Fahrzeugslängsachse verlaufende Gräben mit senkrechten Seitenwänden zu ziehen. Dazu wird entweder der Oberwagen des Baggers um einen dem Beugungs­winkel entsprechenden Drehwinkel entgegengesetzter Richtung verstellt, bis das Vorderteil des Zwischenauslegers zur Fahr­zeugslängsachse parallel verläuft, oder an die Stelle des dreh­baren Oberwagens tritt ein am Baggerfahrzeug um eine senkrechte Achse drehbarer Halter, an den der Grundausleger angeschlossen ist. Beliebige räumliche Verdrehungen des Löffelstiels können erreicht werden, wenn die Achse des Drehgelenks sich außerhalb der Senkrechten befindet.

    [0008] Zusätzlich zu diesen den Grabbetrieb betreffenden Vorteilen er­möglicht der spezielle Aufbau des zweigeteilten Zwischenausle­gers, bei geringem baulichem Aufwand günstige raumsparende Stellungen für den Transport oder bei Straßenfahrt des Baggers einzunehmen. Um den Baggerarm eines Heckbaggers in seine Trans­portstellung zu bringen, war es bisher üblich, den am Heckrah­men waagerecht geführten Schlitten, an dem der den Grundausle­ger tragende Anbauhalter um eine senkrechte Achse schwenkbar ist, in eine seitliche Endstellung zu verschieben und dann den Anbauhalter bis zur Anlage am Heckrahmen seitwärts zu ver­schwenken, damit der zusammengefaltete Baggerarm nicht über die vorgegebenen Baggerkonturen hinausragt. Durch den Baggerarm ge­mäß der Erfindung erübrigt sich ein verschiebbarer Schlitten, da der Baggerarm aus einer am Heckrahmen mittigen Arbeitsstel­lung heraus durch Zusammenfalten des gestreckten Zwischenausle­gers, nämlich Verschwenken des Vorderteils um ca. 180° bis über das Hinterteil, in die innerhalb der Fahrzeugkontur verbleiben­de raumsparende Transportstellung gelangt.

    [0009] Zu ähnlichen Vorteilen führt die Anwendung der Erfindung bei einem Mobilbagger mit drehbarem Oberwagen, an dem der Bagger­sockel fest angebracht ist und der Baggerarm durch Zurück­schwenken des Vorderteils in der Arbeitsstellung des gestreck­ten Zwischenauslegers um ca. 150° in einen neben der seitlichen Fahrerkabine verbleibenden Freiraum in eine sehr günstige raum­sparende und freie Sicht auf die Straße bietende Transportstel­lung gelangt.

    [0010] Zweckmäßig ist die Länge des Vorderteils des Zwischenauslegers größer als die des darunter angeordneten Hinterteils, so daß aufgrund des Drehgelenks das Grabwerkzeug mit nach unten wei­sendem Löffelstiel und aufrecht eingestelltem Grundausleger endlos oder soweit wie notwendig bis in die raumsparende Trans­portstellung um den Grundausleger herumgeschwenkt werden kann.

    [0011] Gemäß einem zusätzlichen Merkmal kann das Vorderteil des Zwi­schenauslegers eine nach unten abgewinkelte Form aufweisen und dadurch in der raumsparenden Transportstellung zu einer niedri­gen Gesamthöhe beitragen.

    [0012] Bei einer Ausführungsform kann das Drehgelenk ungefähr im hin­teren Drittel des Zwischenauslegers angeordnet sein, so daß das Vorderteil etwa doppelt so lang ist wie das Hinterteil und da­runter Platz für das kompakte Zusammenfalten bietet.

    [0013] Für eine andere Ausführungsform des Baggerarms nach der Erfin­dung wird vorgeschlagen, daß das Vorderteil des Zwischenausle­gers kürzer ist als das Hinterteil, wobei sich das Drehgelenk ungefähr im vorderen Drittel der Gesamtlänge des Zwischenausle­gers befinden kann. Bei dieser Variante wird das Vorderteil ge­genüber dem Hinterteil des Zwischenauslegers so weit verkürzt, daß das Vorderteil mit nach unten weisendem Löffelstiel und Grabwerkzeug unterhalb des etwa waagerecht eingestellten Hin­terteils endlos verdreht werden kann.

    [0014] Entsprechend einer bevorzugten Bauform besteht das Drehgelenk zwischen Vorderteil und Hinterteil aus einem Drehkranz, wobei ein servogetriebener Indexbolzen zum vereinfachten Auffinden bestimmter Drehstellungen und zum Verriegeln des Drehgelenks vorgesehen ist. Zum Feststellen des Drehgelenks kann zusätzlich oder auch alternativ zum Indexbolzen eine am Drehkranz angrei­fende Bremse oder ein Drehmotor mit einer automatischen Bremse vorgesehen sein.

    [0015] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die Drehachse des Drehgelenks selbsttätig senkrecht gehalten wer­den, beispielsweise mit Hilfe eines unter Einbeziehung des Grundauslegers entstehenden Parallelogrammgestänges, so daß in diesem Fall sämtliche seitlich versetzte oder querverlaufende Gräben senkrechte Seitenwände aufweisen und darüber hinaus automatisch die raumsparende Transportstellung des Baggerarms erreicht wird. Der oder die Lenker des Parallelogramms können durch Hydraulikzylinder ersetzt sein, die in der eingefahrenen oder ausgefahrenen Endlage die gleiche Länge wie der Grundausleger aufweisen und mit diesem ein Parallelogramm bilden.

    [0016] Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen, die erfin­dungswesentliche Einzelheiten zeigen, und aus den Ansprüchen. Die Merkmale der Ansprüche können einzeln oder in beliebiger anderer Kombination weitere Ausführungen der Erfindung verkör­pern. Es zeigen:

    Fig. 1 einen an einen Sockel angeschlossenen dreiteiligen Baggerarm nach der Erfindung in Arbeitsstellung sowie mit unterbrochenen Linien in raumsparender Straßen­transportstellung,

    Fig. 2 den Baggerarm in einer Arbeitsstellung mit waage­rechtem Grundausleger und mit um 90° geknicktem Zwi­schenausleger, während unterbrochene Linien den Bag­gerarm bei gestrecktem Zwischenausleger wiedergeben,

    Fig. 3 in größerer Darstellung eine Drehverbindung zwischen Vorderteil und Hinterteil des Zwischenauslegers im Längsschnitt und mit schematisch eingezeichneter Hy­draulikschaltung,

    Fig. 4 einen Baggerarm, bei dem der Antriebszylinder für den Zwischenausleger durch einen Parallelogrammlenker er­setzt ist,

    Fig. 4a den Baggerarm aus Fig. 4 bei waagerechtem Grundausle­ger und mit einem am Zwischenausleger angreifenden, als Parallelogrammlenker wirksamen Hydraulikzylinder,

    Fig. 5 die Ansicht eines Heckbaggers mit in Transportstellung befindlichem Baggerarm,

    Fig. 5a eine Draufsicht auf die Anordnung nach Fig. 5,

    Fig. 6 die Seitenansicht eines Radbaggers mit einem in Trans­portstellung zurückgeschwenkten Baggerarm und

    Fig. 7 eine Draufsicht auf den Radbagger nach Fig. 6.



    [0017] Entsprechend Fig. 1 ist ein Baggerarm mit seinem Grundausleger 12 gelenkig an einen schematisch gezeigten Baggersockel 10 an­geschlossen, der am drehbaren Oberwagen eines Mobilbaggers ähn­lich Fig. 6 starr befestigt sein kann. Der am Sockel 10 ange­lenkte Grundausleger 12 ist mittels Zylinder 24 vertikal ver­schwenkbar.

    [0018] An das vordere Ende des Grundauslegers 12 ist ein Zwischenaus­leger 14 gelenkig angeschlossen, der ein Vorderteil 14a, ein Hinterteil 14b und ein gemeinsames Drehgelenk 20 umfaßt, wobei die Drehachse 22 in oder parallel zur senkrechten Schwenkebene von Grundausleger 12 und Hinterteil 14b verläuft. Am Vorderteil 14a des Zwischenauslegers ist ein Löffelstiel 16 für einen Löf­fel 18 oder ein anderes Grabwerkzeug angelenkt, der mittels ei­nes am Zwischenausleger 14 abgestützten Zylinders 28 ver­schwenkbar ist, während für die Arbeitsbewegungen des Grabwerk­zeuges 18 ein Antriebszylinder 30 am Löffelstiel vorgesehen ist.

    [0019] Die beim normalen Arbeitseinsatz verwendete gestreckte Länge des Zwischenauslegers 14 ist in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien dargestellt, während eine unter Beibehaltung des aufrecht ein­gestellten Grundauslegers 12 erreichte raumsparende Transport­stellung mit unterbrochenen Linien gezeigt ist, in der das Vor­derteil 14a um die Achse 22 des Drehgelenks gegenüber der ge­streckten Lage um 180° verdreht ist. Unter den gezeigten Ver­hältnissen, bei denen sich Vorderteil und Hinterteil überdek­ken, befindet sich der Zwischenausleger 14 in seinem kürzesten Zustand, der für die raumsparende Straßentransportstellung des Baggerarms ausgenutzt werden kann, wenn er beispielsweise neben der Fahrerkabine eines Arbeitsfahrzeuges angeordnet ist.

    [0020] In Fig. 2 ist bei waagerecht verschwenktem Grundausleger 12 das Hinterteil 14b des Zwischenauslegers mittels Hydraulikzylinder 26 in den gestreckten Zustand gebracht, während das Vorderteil 14a um 90° aus der Zeichenebene nach hinten verschwenkt ist. Solange die Drehachse 22 senkrecht eingestellt ist, können mit dem Baggerlöffel 18 senkrechte Wände bearbeitet oder Lasten seitlich aufgenommen und abgesetzt werden. An der linken Seite von Fig. 2 ist mit unterbrochenen Linien der Zustand des Bag­gerarms bei gestrecktem Zwischenausleger 14 eingezeichnet. Die weitgehenden Schwenk- und Arbeitsmöglichkeiten dieses Bagger­arms ergeben sich außerdem aus der in Fig. 2 mit unterbrochenen Linien angedeuteten gebeugten Endstellung des Hinterteils 14b einschließlich der dann entsprechend geneigten Drehachse 22.

    [0021] Ein als Drehkranz 32 ausgeführtes Drehgelenk zwischen Vorder­teil und Hinterteil des Zwischenauslegers 14 wird entsprechend Fig. 3 zwischen den einander gegenüberliegenden Anschlußflächen 50, 52 am Vorderteil 14a bzw. am Hinterteil 14b dadurch gebil­det, daß an der oberen Anschlußfläche 50 ein Lagerring 54 und an der unteren Anschlußfläche 52 ein Lagerring 56 befestigt ist, die über Kugeln oder ähnliche Wälzkörper 55 miteinander in Verbindung stehen. Die Lagerringe 54, 56 sind mit Hilfe von Schrauben an den Anschlußflächen befestigt und mit Hilfe von Dichtmanschetten 68 gegeneinander abgedichtet. Der obere Lager­ring 54 trägt eine Innenverzahnung 58, in die ein Ritzel 60 des hydraulischen Drehmotors 36 eingreift, um das Vorderteil 14a bzgl. des Hinterteils 14b des Zwischenauslegers zu verdrehen.

    [0022] An der oberen Anschlußfläche 50 ist eine Drehdurchführung 70 für die Hydraulikversorgung der Zylinder 28 und 30 befestigt, die durch eine Öffnung in der unteren Anschlußfläche 52 hin­durchragt. An der unteren Anschlußfläche sind der Drehmotor 36 und ein Betätigungszylinder 62 für einen Indexbolzen 34 ange­flanscht. Im Zylinder 62 ist ein an den Indexbolzen 34 ange­schlossener Kolben 64 verschiebbar. Der Indexbolzen 34 ist mit­tels einer Feder 72 in die mit ausgezogenen Linien gezeigte Verriegelungsstellung vorgespannt, aus der er mit Hilfe der Hy­draulik gegen die Federkraft zurückgezogen wird, wenn das Vor­derteil 14a des Zwischenauslegers verdreht werden soll.

    [0023] Dem Indexbolzen 34 ist eine nicht gezeigte Folge von Positio­nierungsöffnungen 66 in der oberen Anschlußfläche 50 zugeord­net. Die Hydraulikschaltung sorgt bei Betätigung des Drehmotors 36 in der einen oder entgegengesetzten Richtung durch den Pa­rallelkreis 42 dafür, daß zuerst dem Zylinder 62 Druckmittel zugeführt wird, damit der Indexbolzen zurückfährt und die An­schlußfläche 50 zur Verdrehung freigibt. Je nach Schaltstellung des Steuergerätes 44 wird von der Pumpe 48 dem im Parallelkreis 42 liegenden Wechselventil 46 Druckmittel von der einen oder entgegengesetzten Seite zugeführt.

    [0024] Fig. 4 und 4a zeigen den Baggerarm in ähnlichen Arbeitspositio­nen wie in Fig. 1 bzw. 2, jedoch mit dem Unterschied, daß der Zylinder 26 des Zwischenauslegers durch einen Lenker 38 ersetzt ist, der parallel zum Grundausleger 12 verläuft und am Sockel 10 angeschlossen ist. Bei Betätigung des Zylinders 24 und Ver­schwenken des Grundauslegers wird folglich das Hinterteil 14b des Zwischenauslegers ständig parallel geführt, so daß es auch noch in der Stellung gemäß Fig. 4a die Drehachse 22 senkrecht hält.

    [0025] Als Variante ist in Fig. 4a angedeutet, daß der Lenker 38 aus Fig. 4 - der in symmetrischer Anordnung doppelt vorgesehen sein kann - durch einen Hydraulikzylinder 40 ersetzt ist. In seiner ausgefahrenen Stellung wirkt der Zylinder 40 wie der Lenker 38, da er dann die gleiche Länge wie dieser besitzt. Die sich erge­bende Position der Drehachse 22 bei eingefahrenem Zylinder 40 ist in Fig. 4a mit unterbrochenen Linien angedeutet.

    [0026] Ein praktisches Anwendungsbeispiel für den auf engen Raum zu­sammenfaltbaren Baggerarm ist in Fig. 5 und 5a gezeigt, wo bei­spielsweise ein an einem Fahrzeug anbaubarer Heckrahmen 76 Trä­ger eines Baggerarms nach der Erfindung ist. In der Mitte des mit Teleskopstützen 78 versehenen Heckrahmens 76 ist an Lager­ansätzen 80, 82 eine senkrechte Schwenkachse 84 für einen An­bauhalter 86 eingerichtet, der ähnlich wie ein Baggersockel das untere Ende des Grundauslegers 12 und des zugehörenden Schwenk­zylinders gelenkig trägt. Der Anbauhalter 86 kann mit dem Bag­gerarm von der in Fig. 5a angedeuteten, mit der Fahrzeugslängs­achse zusammenfallenden Geradeausstellung nach beiden Seiten für beliebige Arbeitseinsätze um jeweils α = 90° oder mehr ver­schwenkt werden. In jeder Schwenkstellung des Anbauhalters 86 kann mit Hilfe des Drehgelenks 20 das Vorderteil 14a des Zwi­schenauslegers und damit auch Löffelstiel und Grablöffel paral­lel zur Fahrzeugslängsachse eingestellt werden.

    [0027] Um die günstige Transportstellung zu erreichen, bei der der zu­sammengefaltete Baggerarm innerhalb der seitlichen Grenzlinien 74 der Fahrzeugkontur verbleibt, wird das Vorderteil 14a des in Fig. 5 nach links gestreckten Zwischenauslegers 14 um ß = 180° zurückgeschwenkt, wodurch sich die Länge des Zwischenauslegers 40 beträchtlich reduziert, so daß in platzsparender Faltung entsprechend Fig. 5 die Anbauhalterkonsole 86 wie auch das Hin­terteil 14b nach links weisen, während das Vorderteil 14a den Löffelstiel 16 mit Grablöffel 18 innerhalb der allgemeinen Fahrzeugkonturen hält. Die senkrechte Schwenkachse 84 verbleibt mittig am Heckrahmen 76.

    [0028] Fig. 6 und 7 veranschaulichen die Anwendung des Baggerarms in Verbindung mit einem Baggersockel 10, der zu einem um eine senkrechte Achse 88 auf dem Fahrgestell 90 eines Mobilbaggers drehbaren Oberwagen 92 gehört. Von dem in Fahrtrichtung einge­stellten Oberwagen 92 ragt der fest angebrachte Sockel 10 nach vorn in die in Fig. 7 angedeutete bevorzugte Hauptbaggerstel­lung. Zusammen mit dem Oberwagen 92 läßt sich der Baggerarm um die senkrechte Achse 88 endlos durchschwenken, wobei das Vor­derteil 14a des Zwischenauslegers 14 mit Löffelstiel und Grab­werkzeug in jeder Stellung des Oberwagens nach Belieben paral­lel zur Fahrzeugslängsrichtung oder auch anders eingestellt werden kann. Die bevorzugte Transportstellung wird entsprechend Fig. 7 in einer Schrägstellung des Baggerarms erreicht, denn der gesamte Drehwinkel des Vorderteils 14a aus dem gestreckten Zustand des Zwischenauslegers in seine Transportstellung be­trägt ungefähr 150°, wobei der Baggerarm seitlich neben der Fahrerkabine 94 abgebremst und festgestellt wird und innerhalb der seitlichen Fahrzeugbegrenzungen verbleibt. Eine möglichst niedrige Gesamthöhe des Baggerarms in der Transportstellung wird durch die abwärts gerichtete Abknickung des vorderen Ab­schnittes des Vorderteils 14a erreicht.


    Ansprüche

    1. Dreiteiliger Baggerarm, der aus Grundausleger, Zwischenaus­leger und Löffelstiel besteht und mit dem Grundausleger an ei­nen Baggersockel angeschlossen ist, der direkt oder mittelbar um eine senkrechte Achse drehbar ist und bei dem der Zwischen­ausleger aus einem Vorderteil, einem Hinterteil und einem ge­meinsamen Drehgelenk besteht, dessen Drehachse in einen senk­rechten Verlauf einstellbar ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    - daß das gemeinsame Drehgelenk (20) für eine im allgemeinen endlose Verdrehung von Vorderteil (14a) und Hinterteil (14b) zueinander ausgelegt ist,
    - daß das Vorderteil (14a) und das Hinterteil (14b) entlang der Drehachse (22) des Drehgelenks (20) axial zueinander versetzt sind und
    - daß Vorderteil (14a) und Hinterteil (14b) in einer zueinander gestreckten Stellung, in einer vom Drehgelenk (20) aus in die gleiche Richtung weisenden Stellung sowie in Zwischenstellungen zueinander arretierbar sind.
     
    2. Baggerarm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorderteil (14a) des Zwischenauslegers bei etwa senkrecht ver­laufender Drehachse (22) des Drehgelenks (20) oberhalb des Hin­terteils (14b) angeordnet ist.
     
    3. Baggerarm nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorderteil (14a) eine größere Länge aufweist und so bemessen ist, daß bei etwa senkrechtem Verlauf von Grundausleger (12) und Drehachse (22) eine unbehinderte Drehung des Vorderteils mit senkrecht nach unten weisendem Löffelstiel und angefaltetem Grabwerkzeug möglich ist.
     
    4. Baggerarm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorderteil (14a) des Zwischenauslegers eine nach unten abgewinkelte Form aufweist und dadurch in der raumsparenden Transportstellung zu einer niedrigen Gesamthöhe des Baggerarms beiträgt.
     
    5. Baggerarm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehgelenk ungefähr im hinteren Drittel des Zwischenauslegers (14) angeordnet ist.
     
    6. Baggerarm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorderteil des Zwischenauslegers kürzer ist als das Hinterteil und daß das Drehgelenk ungefähr im vorderen Drittel der Gesamt­länge des Zwischenauslegers angeordnet ist.
     
    7. Baggerarm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehgelenk zwischen Vorderteil (14a) und Hinterteil (14b) des Zwischenauslegers aus einem Drehkranz (32) besteht, und daß ein servobetriebener Indexbolzen (34) zum Verriegeln des Drehgelenks in bestimmten Drehstellungen vorge­sehen ist.
     
    8. Baggerarm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verriegelung des Drehgelenks ein Dreh­motor (36) und eine automatische Bremse vorgesehen sind.
     
    9. Baggerarm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehkranz an gegenüberliegenden An­schlußflächen (50, 52) am Vorderteil und Hinterteil des Zwi­schenauslegers (14) befestigte, zusammenwirkende, nach außen abgedichtete Lagerringe (54, 56) aufweist, und daß im Zwischen­raum zwischen den beiden Anschlußflächen (50, 52) das Antriebs­ritzel (60) des Drehmotors (36) und der Indexbolzen (34) mit seiner Führung angeordnet sind.
     
    10. Baggerarm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Hinterteil (14b) des Zwischenauslegers von wenigstens einem zum Grundausleger (12) parallelen Lenker (38) in einer Vorzugsstellung gehalten wird, in der die Dreh­achse (22) im allgemeinen senkrecht verläuft.
     
    11. Baggerarm nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Parallelogrammlenker aus einem Hydraulikzylinder (40) besteht, der in einer Endstellung der Länge des Grundauslegers angepaßt ist.
     




    Zeichnung




























    Recherchenbericht