(19)
(11) EP 0 376 885 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.07.1990  Patentblatt  1990/27

(21) Anmeldenummer: 89810949.1

(22) Anmeldetag:  12.12.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B41F 31/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 28.12.1988 DE 3844138

(71) Anmelder: Maschinenfabrik Wifag
CH-3001 Bern (CH)

(72) Erfinder:
  • Schneider, Franz
    CH-3014 Bern (CH)

(74) Vertreter: Marx, Lothar, Dr. et al
Patentanwälte Schwabe, Sandmair, Marx Stuntzstrasse 16
81677 München
81677 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dosiermesser zum zonenweisen Dosieren eines Farbfilms


    (57) Das Dosiermesser zum zonenweisen Dosieren eines Farbfilms auf einer Walze (5) im Farbwerk einer hochviskose Druckfar­ben verarbeitenden Druckmaschine besteht aus einer Platte (1), in welche Schlitze (7) eingearbeitet sind. Die Breite (b) dieser Schlitze (7) ist so klein, dass ein Durchlass der Farbe verhindert wird. Die einzelnen Zungen (3) sind voll­ständig unabhängig voneinander über Stellglieder (4) ein­stellbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Dosiermesser zum zonenweisen Dosieren eines Farbfilms der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.

    [0002] Derartige Dosiermesser sind in vielfältiger Ausführungs­form bekannt. So zeigt beispielsweise die US-PS 2.161.943 ein derartiges Dosiermesser. Hierbei sind zungenartige Ein­zelteile mittels Schrauben derart nebeneinander auf einen Tragkörper montiert, dass ein Dosiermesser entsteht. Die An­forderungen an die Genauigkeit der einzelnen Teile während der Herstellung sind sehr hoch. Ebenfalls während der Mon­tage der einzelnen Dosierelemente zu einem Dosiermesser muss auf die Genauigkeit grösster Wert gelegt werden. Diese Ge­nauigkeiten sind erforderlich, um ein Dosiermesser zu erhal­ten, das die Forderungen der praktischen Dichtheit gegen­über Farbaustritt zwischen den Dosierelementen einerseits und eine uneingeschränkte Beweglichkeit zwischen den ein­zelnen Dosierelementen andererseits erfüllt. Die Herstellung eines derartigen Dosiermessers ist demzufolge sehr zeitauf­wendig und teuer.

    [0003] Des weiteren sind Dosiermesser bekannt, welche aus einer federelastischen Platte bestehen, in die Schlitze eingear­beitet sind, wie aus der DE-A 22 28 625 hervorgeht. Die Schlitze weisen hierbei aber eine derartig grosse Breite auf, dass sie mit einem weichelastischen Abdichtungsmaterial ausgefüllt werden müssen, um eine Dichtheit gegen das Aus­laufen der Farbe zu erhalten. Auch zur Herstellung dieses Dosiermessers ist der Aufwand relativ gross, und zudem ist ein Einfluss der Verstellbewegung der einen Zunge auf die benachbarte, nicht zu verstellende Zunge nicht auszuschlies­sen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dosiermesser der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, das einfach und billig herzustellen ist, das eine genügende Dichtheit gegen­über dem Auslaufen von Farbe aufweist, ohne dass zusätzliche Dichtungen angebracht werden müssen, und das ein uneinge­schränktes Verstellen der einzelnen zonenbreiten Zungen über den gesamten Stellbereich zulässt, ohne die benachbarten zonenbereiten Zungen zu beeinflussen.

    [0005] Erfindungsgemäss erfolgt die Lösung der Aufgabe durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 enthaltenen Merkmale.

    [0006] Es hat sich herausgestellt, dass sich in vorteilhafter Weise die Breite der Schlitze im Bereich von 0,01 mm bis 0,03 mm bewegt. Mit einer derartigen Breite des Schlitzes ist die Leckage für Farben von höherer Viskosität praktisch unter­bunden und trotzdem ist eine Verstellbewegung der einzelnen zonenbreiten Zungen ohne geringsten Einfluss auf deren be­nachbarte Zungen gewährleistet. Schlitze mit diesen gefor­derten Breiten können beispielsweise durch Laserschneiden in die Platte eingebracht werden.

    [0007] Um eine wirkungsvolle Verstellung der einzelnen zonenbrei­ten Zungen zu erhalten, ohne dass die Beanspruchung des Ma­terials oder die aufzubringenden Verstellkräfte übermässig werden, weisen die Schlitze etwa eine Länge von zwei Drittel der Plattenbreite auf, bei einer Plattenbreite von beispiels­weise 8 cm.

    [0008] In vorteilhafter Weise beträgt die Plattendicke etwa ein bis drei Millimeter, damit einerseits bei maximaler Verstellung der Schlitz nicht geöffnet wird, andererseits aber die er­forderlichen Festigkeitsanforderungen erfüllt werden.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher beschrieben.

    [0010] Es zeigt:

    Fig. 1 eine schematische Darstellung der Dosiermesser­verstellung

    Fig. 2 eine Ansicht auf das Dosiermesser

    Fig. 3 eine Ansicht auf die Dosierkante des Dosiermessers



    [0011] Wie Fig. 1 zeigt, besteht das Dosiermesser aus einer Platte 1, die auf bekannte Art mit dem Dosiermesserbalken 2 ver­schraubt ist. Jede der zonenbreiten Zungen 3 der Platte 1 ist über ein Stellglied 4 individuell gegen die Walze 5 hin einstellbar. Der Spalt 6, der von der zonenbreiten Zunge 3 und der Walze 5 gebildet wird, bestimmt die Dicke des zonen­breiten Farbfilms, der von der Walze 5 an das nicht darge­stellte Farbwerk der Druckmaschine abgegeben wird.

    [0012] In die Platte 1 sind, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, Schlitze 7 eingebracht, was beispielsweise mittels Laser­schneiden erfolgen kann. Die Breite b der Schlitze 7 be­trägt 0,01 mm bis 0,03 mm. Die Länge 1 der Schlitze 7 ist etwa 2 Drittel der Breite a der Platte 1. Die Schlitze 7 bilden somit die zonenbreiten Zungen 3 des Dosiermessers.

    [0013] Fig. 3 zeigt die Verstellbarkeit der zonenbreiten Zungen 3 des Dosiermessers. Hieraus ist auch ersichtlich, dass die maximale Verstellung, wie sie mit der zonenbreiten Zunge 3 dargestellt ist, höchstens die Hälfte der Dicke d der Platte 1 betragen darf, damit die Schlitze 7 nie geöffnet werden und die Leckage praktisch ausgeschlossen ist.

    [0014] In Versuchen hat es sich auch gezeigt, dass eine geringe Leckage von Farbe sogar zulässig ist. Diese Farbe, die durch die einzelnen Schlitze austreten könnte, sammelt sich an der Dosierkante des Dosiermessers und wird von der Walze 5 mitgenommen.

    [0015] Das Dosiermesser muss nach dem Einbringen der Schlitze 7 praktisch nicht mehr bearbeitet werden. Einzig die Dosier­kante wird leicht überschliffen, was die einfache und bil­lige Herstellung des Dosiermessers 1 unterstreicht.


    Ansprüche

    1. Dosiermesser zum zonenweisen Dosieren eines Farbfilms auf einer Walze im Farbwerk einer hochviskosen Farbe ver­arbeitenden Druckmaschine, bestehend aus einer Platte mit federnd biegbaren, je einem Stellglied zugeordneten, zonen­breiten Zungen und dazwischen liegenden Schlitzen, gekenn­zeichnet durch folgende Merkmale:
    - die in die Platte eingearbeiteten Schlitze (7) weisen eine Breite (b) auf, die kleiner ist als 0,06 mm und einen Durchlass der Farbe verhindert,
    - die Länge (1) der Schlitze (7) beträgt etwa die Hälfte bis zu zwei Drittel der Plattenbreite (a),
    - die Dicke (d) der Platte (1) ist mindestens doppelt so gross, wie der maximale Verstellweg der zonenbreiten Zunge (3)
     
    2. Dosiermesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (b) der Schlitze (7) sich im Bereich von 0,01 bis 0,03 mm bewegt.
     
    3. Dosiermesser nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (1) aus einem federnden Ma­terial besteht und eine Dicke (d) im Bereich von einem bis drei Millimeter aufweist.
     




    Zeichnung