[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Dekanter mit den Merkmalen des Oberbegriffes
des Anspruches 1.
[0002] Dekanter - auch Vollmantel-Schneckenzentrifugen genannt - dienen der Trennung von
sogenannten Suspensionen, Stoffe, die eine Mischung aus Feststoff und ein oder mehreren
unterschiedlich schweren Flüssigkeiten umfassen. Die Trennung erfolgt unter Ausnutzung
von Fliehkraft, weshalb je nach Suspension hohe Drehzahlen erforderlich sind. Der
sich unter dem Einfluß der Schwerkraft an der Innenfläche des Mantels ansammelnde
Feststoff wird mit Hilfe einer innerhalb des schnelldrehenden Zentrifugenmantels
mit demgegenüber verhältnismäßig geringer Differenzdrehzahl umlaufender Schnecke
in der Regel über eine zur Rotationsachse hin konisch ansteigende Trockenstrecke zum
sogenannten Feststoffaustrag geführt, während die Flüssigphase oder auch mehrere
Flüssigphasen unterschiedlicher Wichte mit zur Rotationsachse hin abnehmendem spezifischen
Gewicht in der Regel an dem dem Feststoffaustrag axial gegenüberliegenden Ende der
Trommel abgezogen werden. Solche Dekanter sind bekannt.
[0003] Ein solcher insbesondere schnelldrehender Dekanter bildet zusammen mit seinen Antriebs-
und gegebenenfalls auch Hilfsaggregaten wie Schaltschrank etc., die alle auf einem
gemeinsamen Maschinenbett gehalten sind, ein Massesystem, das zumindest eine kritische
Eigenfrequenz für das Betriebsverhalten des Dekanters aufweist, die eine unter mehreren
Eigenfrequenzen dieses Massesystems sein kann. Diese kritische Eigenfrequenz, in
der die bewegten Teile eine Schwingung entsprechend hoher Amplitude ausführt, ist
störend, wenn sie nahe oder unterhalb der Betriebsfrequenz des Dekanters liegt, die
durch die umlaufenden Teile wie Trommel, Schnecke, Antriebsmotor etc. bestimmt ist.
Diese Betriebsfrequenz ist nur theoretisch Konstante, sie ist bereits durch den Einfluß
des jeweils aufgenommenen Feststoffes, einer Betriebsregelung und dergleichen tatsächlich
ein bestimmter Betriebsfrequenzbereich. Darüber hinaus gibt es Schwingungserscheinungen,
die vom Feststoff her in seiner Verbindungsfunktion zwischen Trommel und Schnecke
auftreten, und zwar dergestalt, daß die Reibung der den Feststoff befördernden Schnecke
zu Bremserscheinungen führt, die sich in Spannungen des Differenzdrehzahl-Verbindungsgetriebes
zwischen Trommel und Schnecke niederschlagen, so daß die Schnecke hinsichtlich ihrer
Differenzdrehzahl zur Trommel nicht konstant, sondern mit einem bestimmten Rythmus
an Drehzahländerung behaftet ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, kritische Eigenschwingungen bei einer Dekanteranlage
der eingangs genannten Art, einem über das Maschinenbett verbundenen Massensystem
also, möglichst zu umgehen bzw. zu dämpfen.
[0005] Ausgehend von einem Dekanter mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Ansprüches 1
wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
[0006] Dazu wird erfindungsgemäß zunächst von der Vorstellung ausgegangen, die kritische
Eigenfrequenz aus dem Bereich der Betriebsfrequenzen entfernt zu halten, weil die
Betriebsfrequenz aufgrund von Unwuchten der Trommel, der Schnecke etc. anregend wirkt.
In einfachster Ausgestaltung gelingt dies bereits dadurch, daß das Massesystem durch
Abkopplung eines Teils der Masse hinsichtlich der kritischen Eigenfrequenzen zu höheren
Werten hin verlagert wird. Je nach Ausgestaltung bzw. Massen- und Federungswert kann
bereits eine solche Maßnahme ausreichend sein, die sogenannte kritische Eigenfrequenz
des um den abgekoppelten Teil der Masse verringerten Systems außerhalb, genauer gesagt
oberhalb, des Betriebsfrequenzbereiches anzusiedeln, so daß die gefürchtete kritische
Eigenfrequenz nicht mehr durch die auftretende Betriebsfrequenz anregend ausgelöst
wird.
[0007] In besonders bevorzugter Ausführung wird der abgekoppelte Masseteil, also ein für
den Betrieb des Dekanters ohnehin vorhandenes Bauteil, insoweit abgekoppelt, als seine
Aufhängung gegenüber dem Maschinenbett bzw. den Rest der übrigen Bauteile hinsichtlich
der elastischen Kopplung entsprechend "weicher" gestaltet wird. Es wird in der Praxis
bevorzugt diese Federung sein, mit der man die Veränderung der schwingenden Masse
vornimmt, weniger die Masse des abgekoppelten Teiles selbst, das aufgrund seiner Funktion
nicht beliebig veränderbar ist. Wichtig ist, daß der abgekop pelte Masseteil hinsichtlich
seiner Eigenfrequenz oder Aufstellfrequenz gegenüber dem Maschinenbett und damit den
verbleibenden Bauteilen des Massesystems so bemessen bzw. in seiner elastischen Aufhängung
so abgestimmt ist, daß seine Eigenfrequenz der kritischen Eigenfrequenz des verbleibenden
Massesystems entspricht. Zwischen dem insoweit abgekoppelten Masseteil und die verbleibende
Masse des Massensystems, also insbesondere zwischen der abekoppelten Masse und dem
Maschinenbett, wird ein Dämpfungsglied eingeschaltet, das im Falle des Auftretens
der kritischen Eigenfrequenz durch die damit verbundenen entsprechend hohen Amplituden
über einen entsprechend großen Reibweg betätigt wird und somit Schwingungsenergie
aufnimmt.
[0008] In besonders bevorzugter Ausführung kann diese abgekoppelte Masse der Antriebsmotor
des Dekanters sein, dessen Aufstellungsfrequenz demnach im Bereich der kritischen
Eigenfrequenz des verbleibenden Massensystems liegt. Der Motor ist demnach derart
gefedert gegenüber dem Maschinenbett aufgehängt, daß er bei Anstoß eine Schwingung
ausführt, deren Frequenz im Bereich der kritischen Eigenfrequenz liegt, so daß bei
entsprechender Anregung und Auftreten zugehörig großer Amplitude das zwischen dem
Motor und dem Maschinenbett angeordnete Dämpfungsglied entsprechend hohe Reibarbeit
leistet.
[0009] Diese letztere Maßnahme ist natürlich um so wertvoller, je weniger es gelingt, durch
das Abkoppeln eines (oder mehrerer) Bauteile schlechthin die kritische Eigenfrequenz
soweit aus dem Bereich der Betriebsfrequenz des Dekanters zu verlagern, daß Störungen
nicht mehr auftreten. Ähnliche Betrachtungen gelten natürlich auch für kritische Eigenfrequenzen,
die unterhalb der Betriebsfrequenz liegen und bei Anlauf des Dekanters Durchfahren
werden müssen.
[0010] Vorstehend wurde als Beispiel einer abkupplungsfähigen Masse der Antriebsmotor des
Dekanters angeführt. Man kann aber auch Hilfsaggregate oder andere Teile des Dekanters
in vergleichbarer Weise abkoppeln und hinsichtlich der kritischen Eigenfrequenz "synchronisieren".
[0011] Wie schon angesprochen, kann im Betrieb neben der durch den maschinellen Aufbau des
Dekanters selbst bedingten Eigenfrequenz eine störende Schwingung auch durch den Einfluß
des Feststoffes der jeweils verarbeiteten Suspension auftreten. Dieser Einfluß ist
nicht konstant bzw. hängt nicht linear von der Drehzahl ab. Um die dadurch auftretenden
Frequenzeinflüsse abzubauen, kann man gezielt eine Entkoppelung zwischen Schnecke
und Dekanter vornehmen, und zwar bevorzugt im Bereich der Rotationsverbindung zwischen
diesen beiden Bauteilen. Das Getriebe zwischen Schnecke und Trommel kann ein starres
Getriebe sein, es kann sich aber auch um einen steuerbaren Getriebemotor handeln.
Die Entkopplung zwischen Schnecke und Rotor erfolgt vorzugsweise über ein Reibglied,
ähnlich wie es bei Kupplungen aus dem Bereich der Kraftfahrzeuge dem Prinzip nach
bekannt ist. Die Anordnung einer solchen federelastischen Reibkupplung kann irgendwo
zwischen Trommel und Schnecke, insbesondere zwischen Differenzdrehzahlgetriebe und
Schneckennabe vorgesehen werden. Die durch die Feststoffbelastung an der Schnecke
auftretenden Schwingungen sind insbesondere für das Getriebe schädlich, weil nach
Auftreten entsprechender Spannungen schlagartige Belastungen aufzunehmen sind. Durch
das Reibglied, das - wie auch bei den übrigen Lösungen - bevorzugt parallel zu der
federelastischen Kopplung angeordnet ist, werden diese Schwingungen mit zunehmender
Amplitude und damit längerem Reibweg in stärkerem Maße gedämpft.
[0012] Soweit solche Schwingungsstörungen vom Feststoff her über den Mantel auch auf das
Maschinenbett übertragen werden, tritt der vorerwähnte Hilfsdämpfer in Form der auf
die kritische Eigenfrequenz abgestimmten, abgekoppelten Teilmasse ebenfalls in Kraft,
und zwar um so wirksamer, je näher die Störungsfrequenzen im Bereich der kritischen
Eigenfrequenzen des verbleibenden Massensystems liegen.
[0013] Da die zwischen der Schnecke und dem Mantel feststoffbedingt auftretenenden Schwingungen
bzw. Stoßbelastungen auch eine axiale Kraftkompenente beinhalten, kann man die Schnecke
auch axial zumindest federelastisch nachgiebig abstützen, wodurch die Lager des Dekanters
von entsprechenden Stoßbelastungen frei gehalten bzw. geschont werden. Natürlich kann
man auch in diesem Bewegungsbereich ein Dämpfungsglied einsetzen. Die axiale Abdämpfung
bzw. Abfederung kann neben derjenigen im Zuge der getrieblichen Verbindung zwischen
Schnecke und Trommel vorgesehen sein.
[0014] Schließlich läßt sich das von dem übrigen Massensystem abgekoppelte Bauteil hinsichtlich
seiner Eigenfrequenz auch gesteuert ausgestalten, um nämlich im Zuge einer Regelung
mit automatischer Abtastung der Schwingungen des Systems beispielsweise der Schwingungsamplituden
eine Anpassung an die jeweils konkret auftretende Höchstamplitude herbeizuführen.
Der durch die Abtastung der Schwingungsamplituden gewonnene Wert kann beispielsweise
herangezogen werden, um die Steifigkeit der abgefederten Anbindung der abgekoppelten
Masse gegenüber dem Restsystem bzw. dem Maschinenbett so zu verändern, daß die Eigenfrequenz
des abgekoppelten Bauteils mit der kritischen, jeweils abgetasteten Eigenfrequenz
des übrigen Systems übereinstimmt. Dies läßt sich beispielsweise durch hydraulisches
Stellglied bewerkstelligen, das durch Verkürzung des Federweges oder dergleichen
die Federcharakteristik der Aufstellverbindung zwischen dem abgekoppelten Bauteil
und dem Maschinenbett entsprechend beeinflußt. Vergleichbares läßt sich auch im federelastischen
Entkopplungsbereich zwischen Schnecke und Trommel vorsehen, um suspensionsabhängigen
Schwingungen gerecht zu werden.
[0015] Diese und weitere Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
insbesondere im Zusammenhang mit den in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispielen,
deren nachstehende Beschreibung die Erfindung näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 Stirnansicht und Seitenansicht der Halterung eines Antriebsmotors an einer
Membranwandung mit parallel geschaltetem Dämpfungsglied;
Figur 2 Stirnansicht auf den Dekanter und den daneben angeordneten Antriebsmotor bzw.
dessen Membranwandung in Anordnung auf ein und denselben Maschinenbett;
Figur 3 eine gegenüber Figur 2 geänderte Aufstellung und Halterung des Antriebsmotors;
Figur 4 eine schematische Schnittansicht auf einen Dekanter mit gegenüber der Trommel
im Getriebeverbindungsweg federelastisch und gedämpft angeordnete Schnecke;
Figur 5 eine schematische Schnittansicht mit gegenüber der Trommel axial versetzbar
gehaltener Schnecke.
[0016] Aus Figur 1 geht in zwei um 90° gedrehten Ansichten als wesentlich eine Halterung
8 für einen Antriebsmotor 6 hervor, der - zusammen mit der insgesamt mit 2 (Figur
2) bezeichneten Zentrifuge bzw. Dekanter auf einem gemeinsamen Maschinenbett 1 angeordnet
ist. Wie aus den Figuren 4 und 5 ersichtlich, besteht die Rotationseinheit 2 des Dekanters
aus einer Trommel 3 und einer Schnecke 4, die über ein Differenzdrehzahlgetriebe
5 derart miteinander verbunden sind, daß sich die Schnecke 4 je nach rechts- oder
linksgängiger Steigung ihrer Wendel bzw. Umlaufrichtung der Trommel 3 langsamer oder
schneller als diese bewegt, so jedenfalls, daß ein sich an der Trommelinnenwandung
aufgrund der Fliehkraft unter der Rotationsbewegung absetzender Feststoff von der
Schnecke zu einer nicht dargestellten Austragsöffnung im sich konisch verengenden
Teil der Trommel transportiert wird. Diese Ausbildung von Dekantern oder auch Vollmantel-Schneckenzentrifugen
ist bekannt. Das zwischen der Schnecke 4 und der Trommel 3 angeordnete Getriebe 5
kann ein solches sein, das mit fester Untersetzung arbeitet, es kann sich aber auch
um ein untersetzungsvariables Getriebe, insoweit also um einen Getriebemotor handeln.
[0017] Im Beispiel nach den Figuren 1 bis 3 ist der den Dekanter insgesamt antreibender
Antriebsmotor 6, der beispielsweise an die Trommel unmittelbar oder auch an die Schnecke,
regelmäßig über das zwischengeschaltete Getriebe, angeschlossen ist, als sogenannter
entkoppelter Masseteil des Gesamtsystems des Dekanters ausgestaltet, der - soweit
dargestellt - aus Trommel 3, Schnecke 4, Getriebe 5 und nichtdargestellten Hilfsaggregaten
sowie natürlich dem Antriebsmotor 6 besteht, der in den Figuren 2 und 3 über einen
Riementrieb 20 und in den Figuren 4 und 5 koaxial zur Rotationsachse des Dekanters
angeordnet ist. Im Rahmen der Figuren 1 und 2 ist der Antriebsmotor 6 im Mittelbereich
einer insgesamt mit 7 bezeichneten Membranwandung 8 befestigt, die in nicht weiter
dargestellter Weise an das Maschinenbett 1 angeschlossen ist. Wie sich insbesondere
aus dem linken Teil von Figur 1 wie auch aus Figur 2 ergibt, ist die Membranwandung
8 mit einer Vielzahl von Durchbrechungen 9 versehen, die sich etwa konzentrisch um
eine mittig angeordnete Haltezone 12 erstrecken, in welcher der Motor - in Figur
1 angedeutet - angeflanscht ist. Die Durchbrechungen sind in Umfangsrichtung gesehen
jeweils durch Brücken 10 unterbrochen, so daß sich von der Zone 12 zum Umfang hin
gesehen über die Brücken 10 zwischen den Druchbrechungen 9 entsprechend lang ausgebildete
Materialstege 11 ergeben. Diese Ausgestaltung hat zum Zweck, die Membranwandung 8
von der Haltezone 12 aus gesehen gegenüber dem Maschinenbett 1 gegenüber Drehmomentübertragungen
steif auszubilden, während die Haltezone 12 in Richtungen, die eine Komponente senkrecht
zur Ebene der Membranwandung 8 aufweisen, nachgiebig ist. Dies gilt für konkret koaxial
zur Dekanterdrehachse gerichtete Kräfte wie auch für Taumelbewegungen um den Mittelpunkt
der Zone 12 parallel zur Drehachse des Dekanters 2. Damit soll erreicht werden, daß
der Antriebsmotor 6 nur hinsichtlich der Drehmomentübertragung auf den Dekanter "steif"
an dem Maschinenbett und damit gegenüber den übrigen Dekanterteilen gehalten ist,
in allen anderen Richtungen dagegen nachgiebig. Dies ist insbesondere für den Fall
wichtig, daß die Verbindung zwischen dem Antriebsmotor 6 und dem Dekanter 2 über einen
Riementrieb 20 erfolgt, wie dies Figur 2 zeigt. Aber auch bei der koaxialen Anordnung
nach den Figuren 4 und 5, bei denen der Motor 6 über eine Drehmoment-Übertragungskupplung
19 an das Getriebe 5 bzw. an die Trommel 3 angeschlossen ist, kann eine ähnliche Halterung
des Antriebsmotors 6 vorgesehen sein.
[0018] Durch die dergestalt elastische Verbindung zwischen dem Antriebsmotor 6 und dem Maschinenbett
1 wird die für die kritische Eigenfrequenz verantwortliche Masse und Elastizität des
Gesamtmassesystems Dekanter insoweit heraufgesetzt, als ein Teil der Masse, nämlich
diejenige des Antriebsmotors, insoweit diesem System entzogen wird. Je nach Abmessungen
und Betriebsverhalten kann eine solche Maßnahme bereits genügen, kritische Eigenfrequenzen
im Betriebsbereich zu vermeiden bzw. unkritisch durchlaufen zu können.
[0019] Es wird jedoch vielfach die kritische Eigenfrequenz zumindest in der Nähe der Betriebsfrequenz
und damit der Anregung entsprechende Schwingungen verbleiben, weshalb in besonders
bevorzugter Ausführung das abgekoppelte Bauteil - es können deren auch mehrere sein
- hinsichtlich seiner "Aufstellfrequenz", d.h. seiner Eigenfrequenz gegenüber dem
Maschinenbett so ausgelegt wird, daß diese Eigenfrequenz mit der kritischen Eigenfrequenz
des Systems der verbleibenden Bauelemente übereinstimmt. Dann nämlich ergeben sich
lange Schwingungswege für den Fall, daß die kritische Eigenfrequenz aufgrund von
Anregung mehr oder weniger stark auftritt, und diese Bewegungen kann man durch Einsatz
von Dämpfungsgliedern entsprechend herabsetzen, d.h. in der Regel über Reibverluste
in Wärme umsetzen.
[0020] Figur 3 zeigt ein solches Beispiel anhand eines Antriebsmotors 6, der mit Hilfe
von sogenannten Schwingmetallen, d.h. in allen Richtungen gummielastisch nachgebenden
Füßen, an dem Maschinenbett 1 abgestützt ist. Um die für die Drehmomentübertragung
erforderliche Spannung des Riementriebs 20 zu gewährleisten, ist das Motorgehäuse
durch eine Zugstange 15 an dem Maschinenbett 1 in Richtung der Riemenzugspannung
insoweit unelastisch gehalten. Diese Zugstange 15 übernimmt insoweit die Aufgabe der
Membranwandung 8, was die Steifigkeit in Richtung der Drehmomentübertragung anbetrifft.
Über diese Schwingmetalle 14 ist der Motor 6 gegenüber dem Maschinenbett 1 mit einer
Eigenschwingung gehalten, die in der Größenordnung der kritischen Eigenfrequenz des
verbleibenden Massensystems des Dekanters liegt. Bei 13 ist ein Dämpfungsglied angedeutet,
das hier mehr symbolisch als zweiarmiger Hebel mit dem Reibungswert zwischen den Hebelarmen
bestimmender Knebelschraube wiedergegeben ist. Auch ist in Figur 3 die Anordnung nicht
unbedingt in Richtung der zu dämpfenden Kräfte zu verstehen wiedergegeben, es handelt
sich - wie gesagt - mehr um ein Symbol. Figur 1 zeigt dagegen die Anordnung des Dämpfungsgliedes
gegenüber den zu dämpfenden Schwingungen zutreffender.
[0021] Die Figuren 4 und 5 zeigen eine abgefederte und/oder gedämpfte Halterung der Schnecke
4 gegenüber der Trommel 3, wobei die mit diesen Maßnahmen abzufangenden Schwingungserscheinungen
zwischen Schnecke und Trommel durch den jeweils anfallenden Feststoff dadurch bedingt
sind, daß die Schnecke reibbelastet gegenüber der Trommel ihre Differenzdrehzahl zu
verringernd geneigt ist und entsprechende Kräfte im Getriebe 5 gespeichert werden,
bis dieses aufgrund seiner Elastizität die Schnecke gegenüber der Trommel sprunghaft
beschleunigt. Auch dadurch sind rhythmische Laufstörungen verursacht, die Schwingungscharakter
haben und den Betrieb, vor allen Dingen die Lagerung der drehenden Dekanterteile,
erheblich belasten. Aufgrund der Neigung der Schneckenwendel sind die solche Schwingungen
auslösenden Kräfte zwischen Trommel und Schnecke sowohl rotatorischer als auch in
Drehachsrichtung translatorischer Art weshalb man - Figur 4 - solche Schwingungserscheingungen
mittels einer in den Getriebeverbindungsweg zwischen Schnecke und Trommel eingeschalteten
elastischen Dämpfungseinrichtung 16 - von Kraftfahrzeugen her bekannt - als auch wahlweise
oder zusätzlich durch eine axiale federelastische Versetzbarkeit der Schnecke gegenüber
der Trommel auffangen kann - Figur 5 die elastische Achsialabstützung 17 -. Auch diese
elastische Achsialabstützung kann selbstverständlich mit einer Dämpfungseinrichtung
18 einhergehen, wie dies in Figur 5 angedeutet ist.
[0022] Durch Abtasten der Schwingung, beispielsweise der Schwingungsamplitude, des Dekanters
lassen sich kritische Eigenfrequenzen ermitteln, und die aus einer solchen Überwachung
gewonnenen Signale lassen sich zur Steuerung der Eigenfrequenz des oder der jeweils
abgekoppelten Bauelemente mit dem Ziel verwerten, deren Eigenfrequenz auf kritische
Eigenfrequenzen des Dekantermassensystems abzustimmen, um große Dämpfungswege zur
Verfügung stellen zu können. Dies läßt sich beispielsweise durch Steuerung der Federcharakteristik
in der Aufhängung des jeweils abgekoppelten Bauteils, im vorliegenden Beispiel Antriebsmotor
oder Schnecke erreichen, insbesondere mit Hilfe einer entsprechend angeordneten hydraulischen
Einrichtung, die den Federweg und/oder die Federhärte beeinflußt.
1. Dekanter für die Trennung einer Suspension in eine Feststoff- und eine oder mehrere
Flüssigphasen mit einem Maschinenbett (1), mit einer auf diesem drehbar abgestützten
Trommel (3), mit einer in dieser mit Differenzdrehzahl umlaufend antreibbar gelagerten
Schnecke (4), mit einem zwischen die Trommel (3) und die Schnecke (4) eingeschalteten
Getriebe (5), mit einem an dieses bzw. die Rotationseinheit aus Trommel (3) und Schnecke
(4) über eine Drehmomentübertragungseinrichtung (19; 20) angeschlossenen Antriebsmotor
(6), der an dem Maschinenbett (1) abgestützt gehalten ist, und mit Zu- und Ableitungen
(21) für die Suspension und die Feststoff- und Flüssigkeitsphasen sowie gegebenenfalls
mit Hilfsaggregaten, die ebenfalls an dem Maschinenbett (1) gehalten sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eines (6; 4) der an dem Maschinenbett (1) gehaltenen Bauteile (3, 4,
5) und/oder Hilfsaggregate von den anderen an dem Maschinenbett (1) gehaltenen Bauteilen
in mindestens einer, vorzugsweise allen, mit einer parallel zur Drehachse des Dekanters
(2) gerichteten Komponente verlaufenden Richtungen - ausgenommen die Antriebs-Drehmomentübertragung
- durch elastische Halterung (7) entkoppelt und/oder mittels eines Dämpfungsgliedes
(13; 16) mit den anderen Bauteilen gekoppelt ist.
2. Dekanter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das von den übrigen Bauteilen insoweit entkoppelte an dem Maschinenbett (1) abgestützte
Bauteil der Antriebsmotor (6) ist.
3. Dekanter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das von den übrigen Bauteilen (1, 3, 4, 5) insoweit entkoppelte Bauteil, insbesondere
Antriebsmotor (6), an einer membranartigen Wandung (8) gehalten ist, die durch etwa
konzentrisch um die Haltezone (12) für das Bauteil (6) verlaufende Wandungsdurchbrechungen
(9) in Richtung senkrecht zur Wandungsebene besonders nachgiebig ist, zwischen denen
in Umfangsrichtung versetzte Brücken (10) belassen sind, so daß sich von der Haltezone
(12) radial nach außen gesehen entsprechend lange mäanderförmig verzweigt verlaufende
Materialstege (11) ergeben.
4. Dekanter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das von den übrigen Bauteilen (1, 3, 4, 5) insoweit entkoppelte Bauteil, insbesondere
Antriebsmotor (6), über elastische Verbindungsstücke (Schwingmetalle 14), an das Maschinenbett
(1) angeschlossen ist und gegebenenfalls eine Abspannung (15) zur Aufnahme von durch
Drehmomentübertragung hervorgerufenen Kräften aufweist.
5. Dekanter nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine entkoppelnde Halterung zwischen dem Bauteil und den anderen Bauteilen bzw.
dem Maschinenbett unter Verwendung eines Kunstwerkstoffes mit ausgeprägter innerer
Reibung bei Betriebstemperatur hergestellt ist.
6. Dekanter nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das wenigstens eine entkoppelt angeordnete Bauteil (6; 4) hinsichtlich seiner
Halterung an dem Maschinenbett (1) bzw. gegenüber den anderen Bauteilen (1, 3, 4,
5) auf eine kritische Eigenfrequenz der übrigen Dekanteranlage abgestimmt bemessen,
insbesondere hinsichtlich der Elastizität der Halterung abgestimmt ist und mit dem
Maschinenbett (1) bzw. den anderen Bauteilen über ein Dämpfungsglied (13; 16; 18),
insbesondere in Form einer Reibungseinrichtung, verbunden ist, die vorzugsweise zu
der elastischen Halterung parallel geschaltet angeordnet ist.
7. Dekanter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Getriebeweg zwischen der Schnecke (4) und der Trommel (3) eine drehelastische
Kupplung (16), insbesondere mit einer Reibeinrichtung als Dämpfungsglied (18) versehen,
eingeschaltet ist.
8. Dekanter nach Anspruch 1 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnecke (4) gegenüber der Trommel (3) in axialer Richtung elastisch, insbesondere
bei gleichzeitiger Reibung durch ein Dämpfungsglied (18), verschiebbar gelagert
ist.
9. Dekanter nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das entkoppelte Bauteil der Antriebsmotor (6) des Dekanters (2) ist und daß die
Drehmomentübertragungseinrichtung ein Riementrieb (20) ist, dessen Riemenspannung
durch die in allen anderen Kräfterichtungen entkoppelnd wirksame membranartige Wandung
(8) sichergestellt ist.
10. Dekanter nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das entkoppelte Bauteil der koaxial zur Dekanterachse angeordnete Antriebsmotor
(6) des Dekanters ist und daß der Antriebsmotor (6) gegen Verdrehung um seine Achse
im wesentlichen unelastisch abgestützt ist, z.B. bei Aufstellung auf Schwingmetallfüßen
(14) mittels eines schwenkbar zwischen dem Motorgehäuse und dem Maschinenbett (1)
angeordneter Zugstange (15).
11. Dekanter nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
gekennzeichnet durch, eine Schwingungsabtasteinrichtung, die die Eigen- bzw. Aufstellfrequenz des von
dem übrigen Massensystem abgekoppelten Bauteils (6; 4) in Abhängigkeit von der abgetasteten
Frequenz einstellend steuert.
12. Dekanter nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwingungsabtasteinrichtung an der Trommelaufstellung gegenüber dem Maschinenbett
angeordnet ist und eine hydraulische Einstelleinrichtung für die Federcharakteristik
der Halterung des Antriebsmotors gegenüber dem Maschinenbett aussteuert.