(19)
(11) EP 0 376 927 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.07.1990  Patentblatt  1990/27

(21) Anmeldenummer: 90103048.6

(22) Anmeldetag:  26.06.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B26D 7/32, B26D 1/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB LI NL SE

(30) Priorität: 23.07.1984 DE 3427116

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
85107915.2 / 0169399

(71) Anmelder: Weber, Günther
D-57334 Bad Laasphe (DE)

(72) Erfinder:
  • Weber, Günther
    D-57334 Bad Laasphe (DE)

(74) Vertreter: Finsterwald, Manfred, Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing. et al
Manitz, Finsterwald & Rotermund Patentanwälte Postfach 22 16 11
80506 München
80506 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Aufschnitt-Schneidevorrichtung


    (57) Es wird eine Aufschnitt-Schneidevorrichtung für Lebensmit­telprodukte beschrieben, die mit einem flachscheibenförmi­gen, nach Art eines Planetenrades umlaufenden Rundmesser arbeitet. Um ein unmittelbares Ablegen der Schnittscheiben im Anschluß an den Schneidvorgang zu gewährleisten, ist auf der der Produkt-Zuführvorrichtung gegenüberliegenden Seite des Schneidmessers ein keine störenden Aggregate oder Ein­heiten aufweisender Freiraum vorgesehen.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Aufschnitt-Schneidevorrichtung für Lebensmittelprodukte, insbesondere zum Schneiden von Wurst, Schinken, Speck, Fleisch, Käse und dergleichen, bestehend aus einem angetriebenen, flachscheibenförmigen Rundmesser, das über eine Exzenterschwinge mit einem Hauptantrieb verbunden ist und auf einer Kreisbahn umläuft, sowie einer Produkt-Zuführvorrich­tung.

    [0002] Derartige Aufschnitt-Schneidevorrichtungen, die auch als Slicer bezeichnet werden, sind allgemein bekannt. Dabei wird durch das nach Art eines Planetenrades umlaufende Messer eine schnelle Folge ziehender Schnitte ausgeführt. Das Verhältnis der Dreh­zahlen von Exzenterschwinge und Rundmesser liegt üblicherweise im Bereich von 1:5, wobei es bekannt ist, sowohl einen einzigen Antriebsmotor als auch getrennte Antriebsmotoren für die Exzen­terschwinge und das Rundmesser vorzusehen.

    [0003] Die bekannten Aufschnitt-Schneidevorrichtungen arbeiten zwar mit hoher Schnittfolge, setzen aber voraus, daß die zu schnei­denden Produkte, wie z.B. Wurst, Schinken und dergleichen, eine sehr niedrige, im Regelfall unter 0oC liegende Temperatur auf­weisen müssen, um einwandfreie Schnitte sicherzustellen. Dies hat in der Praxis zur Folge, daß spezielle Kühleinrichtungen benötigt werden, da die gewöhnlich vorhandenen Anlagen im Tempe­raturbereich von -18oC oder einige Grad über 0oC arbeiten und demgemäß nicht geeignet sind, die gerade für den Aufschnittvor­gang zu fordernde Temperatur zu gewährleisten. Erfolgt die Küh­lung der zu schneidenden Produkte nicht in der vorgeschriebenen Weise, dann ist die Gefahr eines Zerreißens der Produkte groß, und außerdem kann sich ein ausgesprochen störender Hafteffekt zwischen der jeweils abgetrennten Scheibe und dem Rundmesser einstellen, der dazu führt, daß die abgetrennte Scheibe mitge­nommen und weggeschleudert wird.
    Da praktisch jedem Produkt eine bestimmte, für einen einwand­freien Schneidvorgang zu fordernde Kühltemperatur zuzuordnen ist, ergibt sich insgesamt ein erheblicher Aufwand an Kühlkapa­zitäten und auch an Handhabung.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Aufschnitt-­Schneidevorrichtung der eingangs angegebenen Art so auszu­gestalten, daß ein einwandfreies und positionsgenaues Schneiden unter Gewährleistung einer unmittelbaren Ablage der geschnittenen Produkte in Behältnisse ermöglicht wird.

    [0005] Gelöst wird diese Aufgabe im wesentlichen dadurch, daß die Neigung von Schneideinheit und Zuführvorrichtung bezüglich der Horizontalen stufenlos verstellbar ist, und daß auf der der Produkt-Zuführvorrichtung gegenüberliegenden Seite des Schneidmessers ein keine störende Aggregate oder Einheiten aufweisender Freiraum zum Ablegen der geschnittenen Pro­dukte vorgesehen ist.

    [0006] Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der bei­gefügten Zeichnung erläutert, die eine Aufschnitt-Schneide­vorrichtung mit horizontal verfahrbarer Schneideinheit zeigt.

    [0008] Gemäß Zeichnung sind Schneideinheit 1, 6 und Zuführeinheit 10 in einem Trägerrahmen 16 gehaltert, welcher relativ zu einem Grundgestell 15 horizontal mittels eines Spindeltrie­bes 17 verfahrbar ist. Die Neigung von Schneideinheit und Zuführvorrichtung bezüglich der Horizontalen kann stufenlos in einem großen Bereich verstellt werden.

    [0009] Wesentlich ist dabei, daß auf der der Zuführeinrichtung 10 gegenüberliegende Seiten des Schneidmessers 1 keinerlei störende Aggregate oder Einheiten vorgesehen sind, so daß ein das Ablegen der geschnittenen Produkte optimal ermögli­chender Freiraum zur Verfügung steht.

    [0010] Günstig ist auch die Ausgestaltung der Schneideinheit 1, 6 als horizontal verfahrbare Einheit, was eine gesteuerte und unmittelbare Ablage in Behältnisse, speziell auch in Schin­delform ermöglicht.

    [0011] Beispielsweise von einer Tiefziehmaschine kommende Behält­nisse können unterhalb des Schneidkopfes vorbeigeführt und exakt mit den von dem aufzuschneidenden Produkt mittels des an einer Exzenterschwinge auf einer Kreisbahn umlaufenden, angetriebenen Rundmessers abgeschnittenen Scheiben befüllt werden. Es ist auch möglich, den Schneidkopf selbst zu ver­fahren und auf diese Weise ein geschindeltes Ablegen durch­zuführen, wobei durch Einplanung von Leerhüben, bei denen das Schneidgut kurzzeitig zurückgezogen wird, den Verbin­dungsbereichen zwischen den einzelnen Behältnissen Rechnung getragen werden kann.

    [0012] Sämtliche Antriebseinheiten liegen bezogen auf das von einer Schutzeinfassung 6 umgebene Messer auf der Produkt­zuführseite, was zu dem abführseitig gelegenen Freiraum führt.


    Ansprüche

    1. Aufschnitt-Schneidevorrichtung für Lebensmittel­produkte, insbesondere zum Schneiden von Wurst, Schinken, Speck, Fleisch, Käse und dergleichen, bestehend aus einem angetriebenen, flachscheibenför­migen Rundmesser (1), das über eine Exzenterschwinge mit einem Hauptantrieb verbunden ist und auf einer Kreisbahn umläuft, sowie einer Produkt-Zuführvor­richtung (10),
    dadurch gekennzeichnet
    daß die Neigung von Schneideinheit (1, 6) und Zuführvorrichtung (10) bezüglich der Horizontalen stufenlos verstellbar ist, und
    daß auf der der Produkt-Zuführvorrichtung (10) gegenüberliegenden Seite des Schneidmessers (1) ein keine störende Aggregate oder Einheiten aufweisender Freiraum zum Ablegen der geschnittenen Produkte vor­gesehen ist.
     
    2. Aufschnitt-Schneidevorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß Schneideinheit (1, 6) und Zuführeinheit (10) in einem Trägerrahmen (16) gehaltert sind, welcher relativ zu einem Grundgestell (15) verfahrbar ist.
     
    3. Aufschnitt-Schneidevorrichtung nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß Schneideinheit (1, 6) und Zuführeinheit (10) relativ zum Grundgestell horizontal mittels eines Spindeltriebs (17) verfahrbar sind.
     
    4. Aufschnitt-Schneidevorrichtung nach einem der vor­hergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß beispielsweise von einer Tiefziehmaschine kom­mende Behältnisse unterhalb des Schneidkopfes (1, 6) vorbeigeführt und befüllt werden.
     
    5. Aufschnitt-Schneidevorrichtung nach einem der vor­hergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß durch Einschaltung von Leerhüben, bei denen das Schneidgut (12) kurzzeitig zurückgezogen wird, den Verbindungsbereichen zwischen den einzelnen Behält­nissen Rechnung getragen wird.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht