(19)
(11) EP 0 377 183 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.07.1990  Patentblatt  1990/28

(21) Anmeldenummer: 89123749.7

(22) Anmeldetag:  22.12.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 5/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 31.12.1988 DE 3844483

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Meyer, Klaus
    D-4040 Neuss 1 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Verbunden mit 90900796.5/0451173 (europäische Anmeldenummer/Veröffentlichungsnummer) durch Entscheidung vom 06.02.92.
     


    (54) Tragepaket


    (57) Beim Ausreißen eines an ein Tragepaket angenieteten Trageban­des (2) können Verletzungen der Hand nicht auftreten, wenn das Material der Paketwand (1) mit Abstand um den jeweiligen Niet (3) herum eine Schwächungslinie (9) besitzt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Tragepaket mit angenietetem Trage­band, wobei je ein zur Befestigung der Tragebandenden dienen­der Niet durch das Material des Bandes und der Wand des Pake­tes hindurchgeht.

    [0002] Als Trageband aus PE- bzw. PP-Material oder dergleichen aus­gebildete Griffe werden mit Hilfe von Metallnieten an bei­spielsweise quader- oder trommelförmigen Tragepaketen ange­bracht. Beim Befestigen der Tragebänder werden die Niete mit Hilfe eines Nietstempels durch das Bandmaterial sowie die Wand des Pakets geschlagen und am inneren Austritt auf einem Unterstempel aufgespreizt. Wenn die Verpackung bzw. deren Tragegriff unsachgemäß benutzt und der Niet übermäßig belastet wird, kann sich dieser aus dem Material der Paket­wand, also beispielsweise aus dem Material eines Trommelrump­fes oder einer Schachtelwand, herauslösen. Dabei stellt sich der aufgespreizte Schaft des Niets hakenförmig zurück und kann, wenn das Trageband durch die Hand gleitet, schwere Verletzungen verursachen.

    [0003] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß eine unsachge­mäße Handhabung von Verpackungen der angegebenen Art nicht ausgeschlossen werden kann, so daß auch ein Ausreißen von Tragebandnieten letztlich unvermeidbar ist. Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Tragepaket so zu ver­bessern, daß auch dann, wenn ein Trageband ausreißt, eine Verletzung normalerweise nicht auftreten kann. Die erfindungsgemäße Lösung besteht für das eingangs genannte Tragepaket mit durch das Material des Bandes und der Paketwand hindurchgehendem Tragebandniet darin, daß das Mate­rial der Paketwand mit Abstand um den Niet herum eine Schwä­chungslinie besitzt.

    [0004] Die Schwächungslinie wird do bemessen, daß sie bei übermäßi­ger Belastung des Niets bricht, bevor der Niet selbst aus seiner Verankerung in der Paketwand ausreißen kann. Durch die Erfindung wird also erreicht, daß sich der Niet nicht mehr allein sondern nur noch zusammen mit einem Teil der Paketwand aus dieser lösen kann. Das gegebenenfalls längs der Schwä­chungslinie aus der Paketwand herausgetrennte Wandstück ver­bleibt als Verletzungsschutz zwischen Trageband und Spreiz­lappen des Niets, so daß dieser nicht unmittelbar in Berüh­rung mit der Hand kommen kann.

    [0005] Da sich die Schwächungslinie in der Ebene der Paketwand be­findet und da bei normaler Handhabung des Tragebands dessen Zugrichtung ebenfalls in der Ebene der Paketwand liegt, wird die Stabilität der Tragebandbefestigung an sich unwesentlich beeinflußt.

    [0006] Gemäß weiterer Erfindung kann es günstig sein, wenn die Schwächungslinie, insbesondere bei doppel- oder mehrlagiger Paketwand, nur durch einen Teil der Wandstärke geht. Dadurch wird nämlich erreicht, daß selbst bei Belastung schräg in Be­zug auf die Ebene des den Niet umgebenden Wandbereichs ein vorzeitiges Herausbrechen des Niets (mit dem durch die Schwä­chungslinie definierten Paketwandteil) nicht auftreten kann.

    [0007] Eine im vorstehenden Sinne besonders günstige Ausbildung wird erzielt, wenn bei einer aus Karton mit Wellpappliner beste­hender Paketwand die Schwächungslinie nur im Karton vorgese­hen wird. Wenn in einem solchen Fall der Niet im rechten Win­kel zur Verpackungswand außergewöhnlich stark belastet wird, so gleitet er zuerst durch den weichen Teil der inneren Well­papp-Zarge, ohne seine gerollten Spreizlappen zu öffnen. Als nächstes trifft er auf den stabilen Außenkarton, hier wird jedoch die Schwächungslinie aufgebrochen, bevor der Niet selbst aus der Kartonwand ausreißen kann, so daß sich die gerollten Spreizlappen des Niets fest an das herausgetrennte Kartonstück anpressen und dieses als Verletzungsschutz zwischen Trageband und Spreizlappen des Niets wirkt.

    [0008] Die Schwächungslinie selbst kann auf verschiedene Weise her­gestellt werden. Vorzugsweise wird als Schwächungslinie eine Perforation oder Ritzung vorgesehen. Perforationen und Rit­zungen kommen bei der Herstellung von Tragepaketen, Trommeln oder dergleichen ohnehin vor, so daß die entsprechenden Vor­richtungen vorhanden sind. Die Schwächungslinie kann ferner bereits auf dem Zuschnitt des Tragepakets aber auch erst am bereits fertiggestellten Verpackungskörper, z. B. an einer Spiralwickeltrommel, angebracht werden. Bei einer Spiral­wickeltrommel kann man das Spalten der Kartonlagen für die Schutzfunktion ausnutzen, so daß leicht zu erreichen ist, daß nur ein Teil der Lagen ausreißt und überhaupt keine Verminde­rung der normalen Belastbarkeit in Kauf zu nehmen ist.

    [0009] Die Schwächungslinie selbst läßt sich geschlossen oder nur teilgeschlossen, z. B. U-förmig, ausbilden. In der Praxis be­ währt hat es sich, wenn die Schwächungslinie als - beim Tra­gen - etwa horizontal angeordnetes Oval ausgebildet wird. Ein solches Oval bietet einerseits beim Herausreißen einen beson­ders guten Schutz für die Hand und verursacht andererseits in der Wand eine nur minimale Schwächung.

    [0010] Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbei­spiels werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Schnitt in Längsrichtung des Niets durch die Tragebandvernietung an einer Paketwand;

    Fig. 2 die Draufsicht von außen auf die Befestigungs­stelle nach Fig. 1;

    Fig. 3 einen Schnitt parallel zur Nietlängsrichtung durch ein Trageband mit aus der Paketwand heraus­gerissener Nietbefestigung; und

    Fig. 4 die Draufsicht von rechts auf den Niet nach Fig. 3.



    [0011] Fig. 1 und 2 zeigen jeweils einen Teil einer insgesamt mit 1 bezeichneten Paketwand und eines insgesamt mit 2 bezeichneten Tragebands. Das Trageband 2 wird mit Hilfe eines insgesamt mit 3 bezeichneten Niets in der Paketwand 1 befestigt. Der Nietkopf 4 liegt auf dem Trageband 2, während sich die ge­rollten Spreizlappen 5 des Niets 3 an die Innenfläche 6 der Paketwand 1 anlegen. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 wird vorgesehen, daß die Paketwand 1 aus einem außen liegen­den Karton 7 und einem innen liegenden Wellpappliner 8 be­steht. Erfindungsgemäß wird das Material der Paketwand 1 mit Abstand um den Niet 3 herum mit einer Schwächungslinie 9, wo­bei es sich beispielsweise um eine Perforation oder um eine Ritzung handeln kann, ausgestattet.

    [0012] Wenn das Trageband 2 (unsachgemäß) etwa im rechten Winkel zur Paketwand 1 - also in etwa in Längsrichtung 10 des Niets 3 - übermäßig stark belastet wird, kann der Niet 3 zuerst durch den weichen Teil des Wellpappliners 8 hindurchgleiten, ohne seine gerollten Spreizlappen 5 zu öffnen. Diese treffen dann auf den stabilen Karton 7. Bei erfindungsgemäßer Anpassung von Kartonstabilität und Stabilität der Schwächungslinie 9 läßt sich erreichen, daß bei weiterem Ziehen nicht der Niet durch den Karton 7 tritt sondern der Karton 7 an der Schwä chungslinie 9 aufbricht. Auf dem Niet 3 verbleibt dann eine Ausreißscheibe 11, die sich als Verletzungsschutz zwischen Trageband 2 und Spreizlappen 5 des Niets 3 legt.

    [0013] Die Positionen von Trageband 2, Ausreißfläche 11 und Spreiz­lappen 5 des Niets 3 werden in den Fig. 3 und 4 im Schnitt parallel zur Nietlängsrichtung 10 und in der Draufsicht auf den Nietkopf 4 im Prinzip dargestellt.

    Bezugszeichenliste



    [0014] 

    1 = Paketwand

    2 = Trageband

    3 = Niet

    4 = Nietkopf

    5 = Spreizlappen (3)

    6 = Innenfläche (1)

    7 = Karton

    8 = Wellpappliner

    9 = Schwächungslinie

    10 = Längsrichtung (3)

    11 = Ausreißscheibe




    Ansprüche

    1. Tragepaket mit angenietetem Trageband (2), wobei je ein zum Befestigen der Tragebandenden dienender Niete (3) durch das Material des Bandes (2) und der Wand (1) des Pakets hin­durchgeht,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Material der Paketwand (1) mit Abstand um den Niet (3) herum eine Schwächungslinie (9) besitzt.
     
    2. Tragepaket nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schwächungslinie (9), insbesondere bei doppel- oder mehrlagiger Paketwand, nur durch einen Teil der Wandstärke geht.
     
    3. Tragepaket nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß bei einer aus Karton (7) mit Wellpappliner (8) bestehen­den Paketwand (1) die Schwächungslinie (9) nur im Karton (7) vorgesehen ist.
     
    4. Tragepaket nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß als Schwächungslinie (9) eine Perforation oder Ritzung vorgesehen ist.
     
    5. Tragepaket nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schwächungslinie (9) als - beim Tragen - etwa hori­zontal angeordnetes Oval ausgebildet ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht