[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Greifvorrichtung zum Mitführen einer klebrigen
Werkstoffbahn, mit einem in deren Längsrichtung beweglich geführten Wagen und einer
an diesem angeordneten, fernbetätigten Haltezange, deren Zangenschenkel auf ihrer
einander zugewandten Innenseite haftungsvermindernd ausgebildet sind.
[0002] Vor der Verarbeitung der hier besonders interessierenden SMC (= sheet moulding compound)-Harzmattenbahnen
zu Preßteilen müssen erstere von ihren Deckfolien befreit und (im Normalfall) in rechteckige
Mattenstreifen unterteilt werden, aus denen durch Aufeinanderlegen Mattenpakete gebildet
werden. Mattenstreifen mit unterschiedlicher Breite lassen sich dabei dadurch herstellen,
daß entweder nur ein Querschneidevorgang (mit unveränderter Breite der Werkstoffbahn)
ausgeführt wird oder eine Unterteilung in Längs- und in Querrichtung (also unter Bildung
von Mattenstreifen, deren Breite geringer ist als die Breite der Werkstoffbahn) erfolgt.
[0003] Mit Rücksicht auf eine bessere Wirtschaftlichkeit und geringere Störanfälligkeit
sollte die Herstellung der Mattenstreifen in der Weise ablaufen, daß die Werkstoffbahn
vor ihrer Unterteilung in Querrichtung bzw. in Längs- und in Querrichtung zunächst
von ihren Deckfolien befreit wird. Der Weitertransport der dann klebrigen Werkstoffbahn
in den Bereich der Schneideinrichtungen und die nachfolgende Ablage des bzw. der Mattenstreifen
auf eine Transporteinrichtung setzt den Einsatz zumindest einer Greifvorrichtung voraus,
über welche der Endabschnitt der klebrigen Werkstoffbahn erfaßt, mitgeführt und nach
Durchführen des Schneidvorgangs bzw. der Schneidvorgänge freigesetzt wird.
[0004] Der Erfindung liegt danach die Aufgabe zugrunde, eine Greifvorrichtung zu schaffen,
mit der auf klebrige Werkstoffbahnen Zugkräfte ausgeübt werden können und die es bei
hoher Standzeit und geringem Wartungsaufwand ermöglicht, den durch Unterteilen entstandenen
Mattenstreifen störungsfrei und mit ausreichender Genauigkeit abzulegen.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird durch eine Greifvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht danach darin, die einen Bestandteil der Greifvorrichtung
bildende Haltezange an ihren Zangenschenkeln mit einer in deren Bereich durchlaufenden
Haftminderungsfolie auszustatten und diese derart anzuordnen und anzutreiben, daß
sie bei kraftlos geschalteter Haltezange - ohne daß der zunächst zwischen den Zangenschenkeln
befindliche Mattenstreifen eine Bewegung ausführt - in Richtung auf die Stirnabschnitte
der Zangenschenkel abgezogen wird und sich dabei von dem klebrigen Mattenstreifen
löst. Während des Ablösevorgangs führt also die an einem Schlitten angebrachte Haltezange
eine Bewegung in Transportrichtung der Werkstoffbahn aus; währenddessen wird der Mattenstreifen
durch eine entgegengerichtete Bewegung der beiderseits an ihm anliegenden Haftminderungsfolie
in Richtung auf die Stirnabschnitte der Zangenschenkel von der Haftminderungsfolie
abgelöst.
Vorzugsweise weist der Erfindungsgegenstand einen an einem Wagen befestigten Tragrahmen
auf, dem gegenüber der Schlitten in Längsrichtung der Werkstoffbahn beweglich gehalten
ist und der einen die Haftminderungsfolie abstützenden Umlenkpunkt aufweist. Die Haftminderungsfolie
ist über ihre in Transportrichtung der Werkstoffbahn hintereinander liegenden Endabschnitte
beidseitig an einem Spannrahmen befestigt, der ebenfalls bezüglich des Tragrahmens
in Werkstoffbahn-Längsrichtung verschiebbar angeordnet ist.
Unter Einwirkung des bezüglich des Spannrahmens und des Schlittens ortsfesten Umkehrpunktes
führt die Haftminderungsfolie entlang der einander zugewandten Innenseiten der Zangenschenkel
eine Bewegung in Richtung auf deren Stirnabschnitte aus, falls der Schlitten entgegen
der Transportrichtung der Werkstoffbahn verschoben wird.
Die erforderliche Vorspannung der Haftminderungsfolie wird durch ein vorgespanntes
Federelement erzeugt, welches mit in Transportrichtung der Werkstoffbahn wirksamer
Vorspannkraft an dem Spannrahmen angreift und sich gleichzeitig an dem Tragrahmen
abstützt. Die Haltezange ist in der Weise mit einem schwenkbar am Schlitten angeordneten
Zangenschenkel ausgestattet, daß die Zangenschenkel bei kraftlos geschaltetem Zangenantrieb
eine ihrer Schließstellung zumindest angenäherte Ablösestellung einnehmen. Die bewegliche
Anordnung des Spannrahmens bezüglich des Tragrahmens läßt sich in einfacher Weise
dadurch verwirklichen, daß der letztere mit Tragrollen ausgestattet ist, zwischen
denen der Spannrahmen senkrecht und quer zur Längserstreckung der Werkstoffbahn (also
lediglich in Werkstoffbahnen-Längsrichtung hin und her beweglich) gehalten ist (Anspruch
2).
Die Beweglichkeit des Schlittens bezüglich des Tragrahmens und des Spannrahmens wird
durch Führungsrollen gewährleistet, die sich in Längsrichtung des Spannrahmens beweglich
an diesem abstützen (Anspruch 3).
Die Haltezange ist vorzugsweise derart ausgebildet, daß der bezüglich der Werkstoffbahn
oben liegende Zangenschenkel schwenkbar mit dem Schlitten in Verbindung steht (Anspruch
4).
[0006] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist die Haftminderungsfolie
in der Weise an dem Spannrahmen befestigt, daß sie die frei liegenden (also der Werkstoffbahn
zugewandten) Stirnabschnitte der Zangenschenkel umschlingt (Anspruch 5).
Die Befestigungsstelle für den Folienendabschnitt des oben liegenden Zangenschenkels
liegt dabei - in Richtung der Transportbewegung der Werkstoffbahn gesehen - vor der
Befestigungsstelle des anderen Folienendabschnitts (Anspruch 6).
[0007] Zur Verbesserung der Haltewirkung der Haltezange weisen die Stirnabschnitte der Zangenschenkel
an ihrer Innenseite geeignete Ausnehmungen auf (Anspruch 7). Die Ausnehmungen können
insbesondere dadurch verwirklicht sein, daß die Innenseiten der Zangenschenkel im
Anschluß an die Stirnabschnitte mit einem schräg verlaufenden Innenwandabschnitt ausgestattet
sind.
[0008] Vorzugsweise ist der Erfindungsgegenstand in der Weise ausgestaltet, daß das an dem
Spannrahmen angreifende Federelement, der an dem Schlitten angreifende Ablöseantrieb
und der an einem Zangenschenkel angreifende Zangenantrieb als Zylinderaggregate ausgebildet
sind (Anspruch 8). Abweichend von dieser Ausgestaltung kann insbesondere jedoch das
Federelement aus einer mechanischen Feder mit einstellbarer Vorspannkraft bestehen.
[0009] Um insbesondere den Bereich der Haltezange im Störungsfalle zugänglich zu machen,
steht der Tragrahmen um eine Horizontalachse ausschwenkbar mit dem Wagen in Verbindung
und ist mittels einer Feststelleinrichtung in einer über einen Verstellanschlag veränderbaren
Arbeitsstellung feststellbar (Anspruch 9). Vorzugsweise ist der Wagen bei dieser Ausführungsform
mit einer Bremse ausgestattet, über welche der Tragrahmen in einer Schwenkstellung
außerhalb seiner Arbeitsstellung festhaltbar ist (Anspruch 10); durch die Bremse ist
sichergestellt, daß der Tragrahmen außerhalb seiner Arbeitsstellung ohne Krafteinwirkung
keine ungewollte Bewegung ausführt.
[0010] Der Erfindungsgegenstand wird nachfolgend anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 stark schematisiert den Aufbau einer Anlage zur Herstellung von Mattenstreifen,
die im Bereich der Quer- und Längsschneideinrichtung mit der neu vorgeschlagenen Greifvorrichtung
ausgestattet ist,
Fig. 2 schematisiert eine Seitenansicht einer Greifvorrichtung (ohne die in Fig. 1
angedeutete Führungsschiene),
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III in Fig. 2 und
Fig. 4 schematisiert die Anordnung insbesondere der Antriebsaggregate der Greifvorrichtung
(ohne Wagen und Führungsschiene).
[0011] Wie in Fig. 1 gezeigt, wird von einem Coil 1 eine SMC-Harzmattenbahn 2 an einer Umlenkwalze
3 vorbei in Richtung des Pfeiles 4 abgewickelt und über eine Vorschubeinrichtung 5
mit Vorschubwalzen 5a, 5b einer Querschneideinrichtung 6 zugeführt, mittels welcher
die klebrige Harzmattenbahn in Querrichtung unterteilt werden kann.
[0012] Zwischen der Vorschubeinrichtung 5 und der Querschneideinrichtung 6 ist einerseits
eine Klemmeinrichtung 7 mit höhenverstellbaren Klemmbacken 7a, 7b und andererseits
ein Deckfolienabzug mit Abzugswalzen 8a, 8D angeordnet. Der Deckfolienabzug dient
dazu, die auf der Harzmattenbahn 2 angeordnete obere und untere Deckfolie 9a bzw.
9b nach oben bzw. unten abzuziehen, wobei die während der Transportbewegung der Harzmattenbahn
2 geöffneten Klemmbacken gleichzetig als Abstreifmesser dienen.
Während der noch zu beschreibenden Schnittvorgänge wird die Transportbewegung der
Harzmattenbahn 2 (in Fig. 1 nach rechts) unterbrochen; die Klemmeinrichtung 7 nimmt
dann die Schließstellung ein, in welcher die Klemmbacken 7a, 7b die Harzmattenbahn
2 und auch die Deckfolien 9a, 9b festhalten.
[0013] Der Querschneideinrichtung 6 mit Quermesser 6a ist - in Transportrichtung (Pfeil
4 in Fig. 1) der Harzmattenbahn 2 gesehen - eine Längsschneideinrichtung 10 nachgeschaltet;
diese weist - der gewünschten Anzahl der zu erzeugenden Mattenstreifen entsprechend
- ein oder mehrere Messer 10a auf.
Jedes Messer ist um eine unterhalb der Ebene der Werkstoffbahn angeordnete ortsfeste
Achse 10b drehbar an einem Schwenkarm 10c gehalten, der mittels eines Schwenkantriebs
in Form eines Zylinderaggregats 10d hin und her bewegt werden kann. Die Längsschneideinrichtung
10 ist dabei in der Weise ausgebildet, daß jedes Messer 10a durch Einschwenken von
unten in den Bereich der Harzmattenbahn 2 eine deren Transportbewegung entgegengerichtete
Schnittbewegung in Längsrichtung der Harzmattenbahn ausführen kann. Im vorliegenden
Fall wird die Schnittbewegung durch Bewegen des Schwenkarms 10c im Gegenuhrzeigersinn
hervorgerufen.
[0014] Im Bereich der Schneideinrichtungen 6 und 10 ist eine Greifvorrichtung 11 vorgesehen,
die über einen Wagen 12 senkrecht zur Zeichenebene an zwei ortsfesten Führungsschienen
13 bereits soweit in Richtung auf die Klemmeinrichtung 7 verfahren werden kann, daß
ihre mit Abstand nebeneinander angeordneten Haltezangen 14 den über die Klemmbacken
7a, 7b nach rechts hinausragenden Endabschnitt 2a der Harzmattenbahn 2 erfassen, festhalten
und in Transportrichtung (Pfeil 4) mitführen können. Dieser Endabschnitt erstreckt
sich - der Lage der Querschneideinrichtung 6 entsprechend - bis zum Wirkbereich des
Quermessers 6a.
[0015] Nach dem Schließen der Haltezangen 14 und Öffnen der Klemmeinrichtung 7 wird die
Harzmattenbahn 2 - bei gleichzeitiger Entfernung ihrer Deckfolien 9a, 9b - durch Verfahren
des Wagens 12 nach rechts mitgeführt. Darüber hinaus wird die Längsschneideinrichtung
10 durch Ausfahren des Zylinderaggregats 10d in Betrieb gesetzt mit der Folge, daß
jedes Messer 10a an den sich bewegenden Haltezangen 14 vorbei eine Schnittbewegung
ausführt und dabei die von den Haltezangen mitgeführte Harzmattenbahn in Längsrichtung
in mehrere Mattenstreifen unterteilt. Sobald die Harzmattenbahn der gewünschten Länge
der Mattenstreifen entsprechend in Längsrichtung unterteilt ist, wird die Bewegung
der Harzmattenbahn 2 durch Stillsetzen des Wagens 12 und der Vorschubeinrichtung 5
unterbrochen und durch Betätigen der Querschneideinrichtung 6 die Harzmattenbahn 2
quer zu ihrer Längserstreckung unterteilt, wobei sich auch der bereits erwähnte, frei
vorkragende Endabschnitt 2a bildet. Unmittelbar nach Beendigung des Querschneidvorgangs
setzt der Wagen 12 mit den Haltezangen 14 seine Mitnahmebewegung bis in den Bereich
einer nicht dargestellten Transporteinrichtung fort, auf welche die erzeugten Mattenstreifen
- gegebenenfalls auch unter Bildung von Mattenstapeln - abgelegt werden. Mittels der
Transporteinrichtung können die Mattenstreifen bzw. die daraus gebildeten Mattenstapel
zur Weiterverarbeitung einem Preßwerkzeug zugeführt werden.
[0016] Der Aufbau und die Wirkungsweise einer Greifvorrichtung 11, deren Wagen 12 lediglich
mit einer Haltezange 14 ausgestattet ist, wird im folgenden unter Bezugnahme auf die
Fig. 2 bis 4 beschrieben.
[0017] An dem (ohne Führungsschienen dargestellten) Wagen 12 ist über ein Schwenklager 15
mit horizontaler Drehachse 15a ein Tragrahmen 16 befestigt, welcher in seinem Mittelabschnitt
vier seitlich vorkragende Tragrollen 16a und an seinem vom Schwenklager 15 abgewandten
Endabschnitt eine Stützrolle 16b sowie - in Transportrichtung der Harzmattenbahn (Pfeil
4 in Fig. 1) gesehen - hinter dieser liegend eine Umlenkrolle 16c trägt.
Zwischen den Tragrollen 16a ist ein Spannrahmen 17 verschiebbar gehalten, dessen abgewinkelter
Vorder- bzw. Hinterabschnitt 17a bzw. 17b jeweils mit einer Klemmeinheit 18 bzw. 19
ausgestattet ist. Der Spannrahmen 17 dient gleichzeitig als Führungsbahn für einen
mit vier Führungsrollen 20a ausgestatteten Schlitten 20, dessen nach unten gerichtete
Verlängerung 20b über den unten liegenden Zangenschenkel 14b die bereits erwähnte
Haltezange 14 trägt. Der Spannrahmen 17 und der Schlitten 20 mit der Haltezange 14
sind also unmittelbar bzw. mittelbar in der Weise an dem Tragrahmen 16 gehalten, daß
sie unabhängig von dem Tragrahmen eine Längsbewegung in der Richtung ausführen können,
welche durch die Tragrollen 16a bzw. durch den Spannrahmen 17 und die Führungsrollen
20a vorgegeben ist.
[0018] Oberhalb des Schwenklagers 15 weist der Tragrahmen 16 eine Anschlagfläche 16d auf,
über welche er mittels einer Feststelleinrichtung 21 in seiner Arbeitsstellung festhaltbar
ist. Die Feststelleinrichtung besteht aus einer unbeweglich mit dem Wagen 12 verbundenen
Konsole 21a, in der ein Haltebolzen 21b in Längsrichtung verschiebbar geführt und
mittels eines Gelenkhebels 21c arretierbar ist. Die Länge des Haltebolzens 21b kann
über eine Verstellmutter 21d verändert werden; durch diese Längenänderung wird gleichzeitig
die Lage des Tragrahmens 16 - beispielsweise bezüglich einer Vertikalebene - beeinflußt.
Der Wagen 12 ist an seiner dem Spannrahmen 20 zugewandten Unterseite zusätzlich mit
einer als Gegenanschlag dienenden Verstellschraube 12b ausgestattet, an welcher sich
der Tragrahmen 16 unter Einwirkung des Haltebolzens 21b über eine zweite Anschlagfläche
16e oberhalb der Tragrollen 16a in beiden Drehrichtungen unbeweglich abstützt.
[0019] Die Haltezange 14 setzt sich aus einem oberen Zangenschenkel 14a und dem bereits
erwähnten unteren Zangenschenkel 14b zusammen, dessen über den oberen Zangenschenkel
hinausgehender rückwärtiger Abschnitt unbeweglich mit der Verlängerung 20b des Schlittens
20 in Verbindung steht. Der obere Zangenschenkel ist um eine am unteren Zangenschenkel
gehaltene, einen Gelenkpunkt bildende Achse 14c schwenkbar und geht in deren Bereich
in einen Verstellarm 14d über. Der die Bewegung des oberen Zangenschenkels 14a hervorrufende
Zangenantrieb besteht aus einem Zylinderaggregat 22, welches über seine Kolbenstange
22a und sein Zylindergehäuse 22b jeweils gelenkig mit dem Verstellarm 14d bzw. mit
der Verlängerung 20b des Schlittens 20 in Verbindung steht. Durch Ausfahren der Kolbenstange
22a läßt sich die Haltezange 14 in die dargestellte Schließstellung bringen.
[0020] Zur Verbesserung der Funktionsfähigkeit der Haltezange 14 sind deren Zangenschenkel
an ihrer einander zugewandten Innenseite 14e bzw. 14f mit einer durchlaufenden Haftminderungsfolie
23 ausgestattet, die eine haftungsvermindernde Kunststoffbeschichtung aufweist.
Ausgehend von der Befestigungsstelle 17c, welche zwischen dem Vorderabschnitt 17a
des Spannrahmens und dem Klemmstück 18a der Klemmeinheit 18 gebildet ist, stützt sich
die Haftminderungsfolie 23 nacheinander an einer Umlenkfläche l7d des Vorderabschnitts
17a, an dem Stirnabschnitt 14g des oberen Zangenschenkels sowie an der Stützrolle
16b des Tragrahmens 16 ab, wird unter Einwirkung der Umlenkrolle 16c in den Bereich
der Innnenseite des unteren Zangenschenkels 14b umgelenkt, stützt sich an dessen Stirnabschnitt
14h ab und erstreckt sich unterhalb des zuletzt genannten Zangenschenkels unter Anlage
an einer Umlenkfläche 17e des Hinterabschnitts 17b bis in den Bereich ihrer zweiten
Befestigungsstelle l7f, an welcher sie zwischen dem Klemmstück 19a der Klemmeinheit
19 und einer Gegenfläche des Hinterabschnitts 17b festgehalten wird. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Haftminderungsfolie 23 also derart angeordnet, daß die
Befestigungsstelle 17c für den Folienendabschnitt 23a des oberen Zangenschenkels 14a
- in Transportrichtung der Werkstoffbahn gesehen - vor der Befestigungsstelle 17f
des anderen Folienendabschnitts 23b (am Hinterabschnitt 17b des Spannrahmens 17) liegt.
Die Umlenkrolle 16c bildet dabei einen Umlenkpunkt, welcher - da die Umlenkrolle einen
mit dem Tragrahmen 16 verbundenen Bestandteil darstellt - sowohl bezüglich des Spannrahmens
17 als auch bezüglich des Schlittens 20 ortsfest ist. Durch Verschieben des Spannrahmens
17 bezüglich des Tragrahmens 16 in Richtung der Transportbewegung der Harzmattenbahn
(d. h. in Fig. 2 nach rechts) läßt sich die Haftminderungsfolie 2 unter Einwirkung
der Umlenkrolle 16c spannen. Dies wird mittels eines Federelements in Form eines Zylinderaggregats
24 bewirkt, welches gelenkig zwischen einer Konsole 16f am Mittelbereich des Tragrahmens
16 und an einem Vorsprung 17g des Spannrahmens 17 angreift; das in Rede stehende Zylinderaggregat
24 ist im Betriebszustand der Greifvorrichtung fortwährend in der Weise druckbeaufschlagt,
daß es nach Art einer Druckfeder über den Vorsprung 17g auf den in Längsrichtung beweglich
geführten Spannrahmen 17 einwirkt; die Vorspannkraft wird dabei von der beidseitig
festgeklemmten Haftminderungsfolie 23 aufgenommen.
[0021] An der Konsole 16f ist weiterhin ein Ablöseantrieb in Form eines Zylinderaggregats
25 befestigt, dessen Kolbenstange 25a an einen Vorsprung 20C des Schlittens 20 oberhalb
der Führungsrollen 20a angelenkt ist. Die Zylinderaggregate 24 und 25 stützen sich
mit geringem Abstand nebeneinander an der Konsole 16f ab (vgl. dazu Fig. 3); das Zylinderaggregat
25 weist dabei einen größeren Wirkdurchmesser auf, als das mit größerer Hublänge ausgestattete
Zylinderaggregat 24.
Durch Ausfahren des Zylinderaggregats 25, d. h. durch Verschieben des Schlittens 20
in Transportrichtung der Harzmattenbahn nach rechts, wird die Haltezange 14 - bei
drucklos geschaltetem Zylinderaggregat 22 und ortsfest gehaltener Umlenkrolle 16c
nebst Führungsrolle 16b - ebenfalls nach rechts bewegt mit der Folge, daß die Haftminderungsfolie
23 an der Innenseite zwischen den beiden Zangenschenkeln 14a, 14b mit gleich großer
Geschwindigkeit eine entgegengerichtete Bewegung ausführt und sich dabei von dem zunächst
zwischen den Zangenschenkeln befindlichen Endabschnitt 2a der Harzmattenbahn ablöst:
Mit anderen Worten ausgedrückt werden die an der Harzmattenbahn anliegenden Folienabschnitte
über die Stirnabschnitte 14g und 14h der Zangenschenkel gezogen, wodurch der Endabschnitt
der klebrigen Harzmattenbahn ohne Eigenbewegung freigesetzt wird.
Zur Verbesserung ihrer Mitnahmewirkung sind die Zangenschenkel im Anschluß an die
Stirnabschnitte 14g, 14h an ihrer Innenseite jeweils mit einer Ausnehmung 14i bzw.
14k ausgestattet, deren Tiefe in Richtung auf die Zangendrehachse 14c über eine vorgegebene
Länge zunimmt. Durch eine derartige Ausbildung wird eine gewisse Formschlüssigkeit
zwischen der Haftminderungsfolie und den Zangenschenkeln einerseits und dem erfaßten
Abschnitt der klebrigen Harzmattenbahn herbeigeführt.
[0022] Das Schwenklager 15 (vgl. dazu Fig. 3) ist mit einer Bremse in Form einer vorgespannten
Tellerfeder 15b ausgestattet. Diese preßt den Tragarm 16 derart gegen die Anschlußfläche
12a des Wagens 12, daß der aus der Arbeitsstellung im Gegenuhrzeigersinn ausgeschwenkte
Tragrahmen ohne weitere Krafteinwirkung von außen eine einmal eingenommene Schwenkstellung
beibehält. Der Schwenkvorgang wird dabei dadurch ermöglicht, daß der Haltebolzen 21b
durch Anheben des Gelenkhebels 21c in Richtung auf die Konsole 21a zurückgeführt wird.
[0023] Die zuvor beschriebene Greifvorrichtung 11 (vgl. dazu Fig. 1) arbeitet folgendermaßen:
Zum Erfassen des über die Klemmeinrichtung 7 nach rechts vorkragenden Endabschnitts
2a der Harzmattenbahn wird der Wagen 12 bei geöffneter Haltezange 14 soweit entgegen
der Transportrichtung nach links verfahren, bis der untere Zangenschenkel 14b unterhalb
zumindest eines Teils des Endabschnitts liegt. Anschließend wird die Haltezange durch
Absenken des oberen Zangenschenkels 14a geschlossen, wobei das Zylinderaggregat 22
druckbeaufschlagt bleibt. Durch Bewegen des Wagens 12 nach rechts wird die Harzmattenbahn
über den festgehaltenen Endabschnitt 2a entsprechend mitbewegt.
Nach Durchführen der erforderlichen Schneidvorgänge (Unterteilen der Harzmattenbahn
in Querrichtung bzw. in Quer- und Längsrichtung) wird der Wagen 12 bei weiterhin geschlossener
Haltezange 14 in eine vorgegebene Ablegestellung bewegt.
Zum Freisetzen des mitgeführten Mattenstreifens wird nunmehr das Zylinderaggregat
22 kraftlos geschaltet, so daß der obere Zangenschenkel 14a im wesentlichen nur noch
gewichtsbelastet an dem Endabschnitt 2a anliegt. Nach dem Abschalten des erwähnten
Zangenantriebs wird der Schlitten 20 durch Ausfahren des Zylinderaggregats 25 mit
der Haltezange 14 nach rechts verschoben, wobei die Haftminderungsfolie 23 die bereits
geschilderte entgegengesetzte Bewegung in Richtung auf den Stirnabschnitt 14g, 14h
des zugehörigen Zangenschenkels 14a bzw. 14b ausführt und sich von dem stillstehenden
Abschnitt 2a löst.
[0024] Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß sie durch eine geeignete
Ablösebewegung der Haftminderungsfolie im Bereich der Haltezange die Gewähr dafür
bietet, daß die klebrige Harzmattenbahn einwandfrei abgelöst und damit gezielt abgelegt
werden kann.
Selbstverständlich kann die Haftminderungsfolie im Bereich der Zangenschenkel auch
andersartig als beschrieben und dargestellt angebracht sein. Wesentlich im Sinne des
erfindungsgemäßen Lösungsvorschlags ist es, daß die Haftminderungsfolie während des
Ablösevorgangs eine Abschälbewegung ausführt, durch welche die klebrige Harzmattenbahn
- ohne daß es einer quergerichteten Krafteinwirkung auf ihre Oberflächen bedürfte
- selbsttätig aus dem Bereich der Zangenschenkel herausbefördert wird.
Die Greifvorrichtung kann erforderlichenfalls mit mehreren Tragrahmen, Spannrahmen,
Schlitten nebst Haltezangen usw ausgestattet sein, die - an einem gemeinsamen Wagen
gehalten - quer zur Längserstreckung der zu bearbeitenden Werkstoffbahn mit Abstand
nebeneinander liegen. Falls also beispielsweise eine Werkstoffbahn in zwei Mattenstreifen
zu unterteilen ist, kommt eine Greifvorrichtung mit zwei Haltezangen zur Anwendung.
1. Greifvorrichtung zum Mitführen einer klebrigen Werkstoffbahn, mit einem in deren
Längsrichtung beweglich geführten Wagen und einer an diesem angeordneten, fernbetätigten
Haltezange, deren Zangenschenkel auf ihrer einander zugewandten Innenseite haftungsvermindernd
ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet,
- daß die Haltezange (14) mit einem Schlitten (20) in Verbindung steht, der bezüglich
eines an dem Wagen (12) gehaltenen Tragrahmens (16) in Längsrichtung der Werkstoffbahn
(2) verschiebbar abgestützt ist;
- daß die Zangenschenkel (14a, 14b) in Transportrichtung (Pfeil 4) der Werkstoffbahn
(2) gesehen - über ihren Gelenkpunkt (14c) hinaus auf ihrer Innenseite (14e, 14f)
mit einer ihnen gemeinsamen, durchlaufenden Haftminderungsfolie (23) ausgestattet
sind, deren Endabschnitte (23a, 23b) außerhalb der Zangenschenkel beidseitig an einem
bezüglich des Tragrahmens (16) in Werkstoffbahn-Längsrichtung beweglich gehaltenen
Spannrahmen (17) lösbar befestigt sind;
- daß die Haftminderungsfolie (23) - in Transportrichtung der Werkstoffbahn (2) gesehen
- hinter dem Gelenkpunkt (14c) an einem bezüglich des Tragrahmens (16) ortsfesten
Umlenkpunkt (16c) abgestützt ist, über den der hinter dem Gelenkpunkt (14c) liegende
Übergangsabschnitt der Haftminderungsfolie (23) in den Bereich der Innenseiten (14e,
14f) der Zangenschenkel (14a, 14b) umgelenkt wird;
- daß der Spannrahmen (17) über ein vorgespanntes Federelement (24) an dem Tragrahmen
(16) abgestützt ist, wobei die in Transportrichtung der Werkstoffbahn (2) wirksame
Vorspannkraft von der an dem Umlenkpunkt (16c) gehaltenen Haftminderungsfolie (23)
aufgenommen wird;
- daß der Schlitten (20) über einen Ablöseantrieb (25) mit dem Tragrahmen (16) in
Verbindung steht, über den der Schlitten in Transportrichtung der Werkstoffbahn (2)
verfahrbar ist und
- daß einer der Zangenschenkel (14a) mittels eines Zangenantriebs (22) derart schwenkbar
am Schlitten (20) angeordnet ist, daß die Zangenschenkel (14a, 14b) bei kraftlos geschaltetem
Zangenantrieb eine ihrer Schließstellung zumindest angenäherte Ablösestellung einnehmen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragrahmen (16) mit
Tragrollen (16a) ausgestattet ist, zwischen denen der Spannrahmen (17) senkrecht und
quer zur Längserstreckung der Werkstoffbahn (2) gehalten ist.
3. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitten (20) über Führungsrollen (20a) in Längsrichtung des Spannrahmens
(17) beweglich an diesem abgestützt ist.
4. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der bezüglich der Werkstoffbahn (2) oben liegende Zangenschenkel (14a) schwenkbar
mit dem Schlitten (20) in Verbindung steht.
5. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haftminderungsfolie (23) in der Weise an dem Spannrahmen (17) befestigt ist,
daß sie die frei liegenden Stirnabschnitte (14g, 14h) der Zangenschenkel (14a, 14b)
umschlingt.
6. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungsstelle (17c) für den Folienendabschnitt (23a) des oben liegenden
Zangenschenkels (14a) - in Richtung der Transportbewegung der Werkstoffbahn (2) gesehen
- vor der Befestigungsstelle (17f) des anderen Folienendabschnitts (23b) liegt.
7. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnabschnitte (14g, 14h) der Zangenschenkel (14a, 14b) an ihrer Innenseite
(14e, 14f) ihre Haltewirkung verbessernde Ausnehmungen (14i, 14k) aufweisen.
8. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement, der Ablöseantrieb und der Zangenantrieb als Zylinderaggregat
(24 bzw. 25 bzw. 22) ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragrahmen (16) um eine Horizontalachse (15a) ausschwenkbar mit dem Wagen
(12) in Verbindung steht und mittels einer Feststelleinrichtung (21) in einer über
einen Verstellanschlag (21b, 21d, 16d) veränderbaren Arbeitsstellung feststellbar
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Wagen (12) mit einer
Bremse (15b) ausgestattet ist, über welche der Tragrahmen (16) in einer Schwenkstellung
außerhalb seiner Arbeitsstellung festhaltbar ist.