[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufzugsvorrichtung eines Vorhanges, insbesondere eines
Rollos oder einer Falt- oder Lamellenjalousie, mit zwei ortsfest anzubringenden Halteteilen,
von denen das erste Halteteil den Vorhang hält und das zweite Halteteil in einem Abstand
zum ersten Halteteil angeordnet ist, wobei der Vorhang zwischen beiden Halteteilen
hinund herbewegbar ist, mit einer ein Außengewinde aufweisenden Wickelspindel, die
mindestens in einem ein Innengewinde enthaltenden Lager drehbar gelagert ist, wobei
sich das Außengewinde der Wickelspindel in Eingriff mit dem Innengewinde des Lagers
befindet, und mit mindestens zwei Aufzugsseilen, von denen jedes an einem mit dem
Vorhang fest verbundenen Führungselement befestigt und mit einem ersten Abschnitt
direkt an die Wickelspindel und mit einem zweiten Abschnitt zum zweiten Halteteil
und unter Umlenkung von dort parallel zum ersten Abschnitt ebenfalls an die Wickelspindel
geführt ist und in deren Gewindegänge eingreift.
[0002] Derartige Aufzugsvorrichtungen sind bekannt und werden in der Regel für Falt- oder
Lamellenjalousien verwendet. Dabei ist im allgemeinen das den Vorhang haltende erste
Halteteil als Kopfleiste und das Führungselement als an der Unterkante des Vorhangs
befestigte Unterleiste ausgebildet. Die Wickelspindel wird manuell oder elektrisch
gedreht, wobei die Aufzugsseile mit ihren beiden Enden nicht nur jeweils gegenläufig
um die Wickelspindel gewickelt, sondern auch an diese geknotet sind. Diese Anordnung
wirft jedoch bei der Installation und dem Betrieb der bekannten Aufzugsvorrichtung
Probleme auf. Denn bei der Anbringung des Vorhanges und der zugehörigen Aufzugsvorrichtung
muß die Befestigung des Führungselements bzw. der Unterleiste an den Aufzugsseilen
und die Wicklung der Aufzugsseile um und deren Verknotung an der Wickelspindel genauestens
aufeinander abgestimmt werden, und zwar so, daß das Führungselement bzw. die Unterleiste
waagerecht angeordnet ist und über den gesamten Abstand zwischen dem ersten Halteteil
bzw. der Kopfleiste und dem zweiten Halteteil mit Hilfe der Aufzugsseile hin- und
herbewegbar ist. Diese Justierung erfordert jedoch viel Geschick und Zeit und ist
daher sehr aufwendig. Ein weiteres Problem ergibt sich beim Betrieb der bekannten
Aufzugsvorrichtung, und zwar wenn das Führungselement bzw. die Unterleiste an ihrer
freien Bewegbarkeit - z.B. durch Festhalten oder aufgrund eines unvorhergesehenen
Hindernisses - gehindert wird. Dann besteht nämlich die Gefahr, daß mindestens eines
der Aufzugsseile reißt.
[0003] Daher ist es Aufgabe der Erfindung, die bekannte Aufzugsvorrichtung eines Vorhanges
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß eine aufwendige Justierung
des Führungselements und der Aufzugsseile beim Aufbau entfällt und daß während des
Betriebes keine Gefahr des Reißens der Aufzugsseile mehr besteht, insbesondere wenn
das Führungselement an seiner freien Bewegbarkeit gehindert wird.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der erste Abschnitt jedes Aufzugsseiles an
der Wickelspindel, diese mindestens einmal vollständig umschlingend, einstückig in
den zweiten Abschnitt übergeht. D.h. jedes Aufzugsseil ist nicht mehr mit seinen beiden
freien Enden nach Aufwicklung auf der Wickelspindel an dieser befestigt, sondern nur
noch entlang mehrerer Gewindegänge um die Wickelspindel geschlungen, woraufhin es
die Wickelspindel wieder verläßt. Somit sind die Aufzugsseile nicht mehr an der Wickelspindel
festgeknotet, sondern befinden sich mit dieser nur noch in Berührungseingriff, so
daß die Aufzugsseile gegenüber der Wickelspindel entlang der Gewindegänge verschiebbar
sind. Daraus ergibt sich ein sog. "Rutschkupplungs-Effekt", durch welchen in vorteilhafter
Weise die bekannten Probleme während der Justierung des Führungselements und der Aufzugsseile
und während des Betriebes der Aufzugsvorrichtung vermieden werden. Insbesondere wird
während des Betriebes die Gefahr des Reißens der Aufzugsseile verhindert, wenn das
Führungselement an seiner freien Bewegbarkeit gehindert wird, da dann die Wickelwelle
gegenüber dem aufgewickelten Teil der Aufzugsseile einfach durchdreht. Ebenfalls aufgrund
des "Rutschkupplungs-Effekts" kann das Führungselement wieder in seine waagerechte
Lage geführt werden, falls es einmal zu der einen oder anderen Seite herunterhängen
sollte.
[0005] Vorzugsweise verlaufen zwischen dem ersten Halteteil und dem Führungselement beide
Abschnitte jedes Aufzugsseiles unmittelbar nebeneinander und sind gemeinsam durch
eine Führungshülse im ersten Halteteil geführt. Hierdurch ergibt sich eine besonders
einfache und platzsparende Anordnung der Aufzugsseile.
[0006] Bei einer weiteren Ausführung sind die beiden freien Enden jedes Aufzugsseiles am
Führungselement be festigt. Dies ist zweckmäßig, da einerseits das Führungselement
an den Aufzugsseilen zu befestigen ist und andererseits eine Befestigung der Aufzugsseile
wegen der erfindungsgemäßen Umschlingung an der Wickelspindel entfällt.
[0007] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform stehen die Aufzugsseile unter Zugspannung,
um eine sichere Führung des Führungselementes und insbesondere eine sichere Wicklung
der Aufzugsseile um die Wickelspindel zu gewährleisten.
[0008] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführungsform ist mindestens ein
Ende jedes Aufzugsseiles mit dem einen Ende einer Spannfeder verbunden, die mit ihrem
anderen Ende am Führungselement befestigt ist. Hierdurch ergibt sich eine besonders
kompakte Anordnung für die Spannvorrichtung.
[0009] Bei einer zusätzlichen Weiterbildung ist das Führungselement als Hohlstab ausgebildet,
sind die beiden freien Enden jedes Aufzugsseiles durch in der Wandung des Führungselements
ausgebildete Bohrungen geführt und innerhalb des Führungselements umgelenkt und ist
die Spannfeder innerhalb des Führungselements angeordnet. Somit wird in platzsparender
Weise der Raum innerhalb des als Hohlstab ausgebildeten Führungselements ausgenutzt,
wodurch die Spannvorrichtung durch das Führungselement verdeckt wird und den optischen
Eindruck des Vorhangs nicht stört.
[0010] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Führungselement an einer Führungseinrichtung
verschiebbar gehaltert, was eine bessere Führung des Führungselements bei seiner Auf-
und Abwärtsbewegung durch die Aufzugsseile gewährleistet.
[0011] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführungsform ist zwischen beiden
Halteteilen mindestens ein Führungsseil gespannt und sind im Führungselement Bohrungen
vorgesehen, durch die das Führungsseil verläuft. Auf diese Weise ergibt sich eine
besonders platzsparende und einfache Ausbildung ner Führungseinrichtung.
[0012] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Führungshülse für jedes
Aufzugsseil benachbart zur Wickelspindel und im rechten Winkel zu deren Achse angeordnet
und auf die Wickelspindel gerichtet. Durch die Führungshülse wird jedes Aufzugsseil
sicher geführt und so zur Wickelspindel umgelenkt, daß sich eine einwandfreie Wicklung
ergibt.
[0013] Bei einer Weiterbildung dieser Ausführung ist die Achse der Führungshülse im wesentlichen
radial zur Wickelspindel angeordnet, so daß die Aufzugsseile zu beiden Seiten um denselben
Winkel umgelenkt werden.
[0014] Ferner wird eine Antriebsvorrichtung mit einem in beiden Drehrichtungen arbeitenden
Elektromotor zum Antrieb der Wickelspindel der erfindungsgemäßen Aufzugsvorrichtung
vorgeschlagen, wobei ein in die zum Elektromotor führenden Versorgungsleitungen geschaltete
Abschalteinheit zum Abschalten des Elektromotors in einer oberen und einer unteren
Stellung des von der Aufzugsvorrichtung zu bewegenden Vorhanges vorgesehen ist. Durch
die Abschalteinheit wird der Elektromotor rechtzeitig abgeschaltet, so daß der Vorhang
nicht über eine obere oder eine untere Stellung hinaus bewegbar ist, was ansonsten
eine Beschädigung des Vorhanges zur Folge haben könnte.
[0015] Vorzugsweise weist die Abschalteinheit eine Gewindespindel auf, die mindestens in
einem Lager ortsfest drehbar gelagert und mit der Wickelwelle mechanisch gekoppelt
ist. Auf die Gewindespindel sind zwei Gewindebuchsen geschraubt, auf denen jeweils
ein Schaltnocken lösbar befestigt ist. Ferner ist ein Führungsteil vorgesehen, mit
dem sich die Schaltnocken in parallel zur Gewindespindel verschiebbarem Eingriff
befinden, und es sind zwei Schalter benachbart zur Gewindespindel derart angeordnet,
daß jeweils ein Schaltnocken mit einem Betätigungselement eines Schalters zur Betätigung
des Schaltkontaktes in Eingriff bringbar ist. Dabei sind die Schaltnocken zwischen
den Betätigungselementen angeordnet, deren Abstand zueinander größer als der Abstand
der Schaltnocken zueinander ist. Die beiden Schalter dienen jeweils zum Abschalten
des Elektromotors, wenn der Vorhang in die obere oder in die untere Stellung gelangt,
wobei der Elektromotor nicht nur die Aufzugsvorrichtung, sondern auch die Gewindespindel
antreibt, auf der die Schaltnocken sitzen und je nach Drehrichtung hin- und herbewegbar
sind. Da der Abstand der Schaltnocken zueinander kleiner als der Abstand zwischen
den Betätigungselementen der Schalter ist, kann immer nur jeweils ein Betätigungselement
eines Schalters vom zugehörigen Schaltnocken ausgelöst werden. Damit die Gewindespindel
gegenüber den Schaltnocken gedreht werden kann und die Schaltnocken nicht selbst
mitverdreht werden, ist das Führungsteil vorgesehen, mit dem sich die Schaltnocken
in parallel zur Gewindespindel verschiebbarem Eingriff befinden. Besonders vorteilhaft
an der Abschalteinheit ist, daß die Schaltnocken auf den auf der Gewindespindel sitzenden
Gewindebuchsen lösbar befestigt sind. Diese lösbare Befestigung gestattet nämlich
eine besonders einfache Justierung der Schaltnocken auf der Gewindespindel in ihrer
Lage sowohl zueinander als auch gegenüber den Betätigungselementen der Schalter.
[0016] Vorzugsweise weist jeder Schaltnocken zwei mit einer Klemmschraube verbundene Klemmbacken
auf, zwischen denen die Gewindebuchse gehaltert ist. Auf diese Weise wird besonders
einfach die lösbare Befestigung der Schaltnocken auf der Gewindespindel verwirklicht.
Für die Justierung der Schaltnocken braucht nur die Klemmschraube etwas gelöst zu
werden, so daß die Gewindebuchse zwischen den Klemmbacken verdreht und somit die Lage
der Schaltnocken auf der Gewindespindel in axialer Richtung verändert werden kann.
Anschließend wird die Klemmschraube wieder angezogen, wodurch die Gewindebuchse zwischen
den Klemmbacken wieder fest gehaltert wird.
[0017] Bei einer Weiterbildung dieser Erfindung ist das Führungsteil als Schiene mit einer
parallel zur Gewindespindel verlaufenden ebenen Fläche ausgebildet, mit der eine
entsprechend an jeder Schaltnocke ausgebildete Seitenfläche in flächigem Eingriff
steht. Alternativ können mit der ebenen Fläche mindestens zwei radial zur Gewindespindel
und in einem Abstand zueinander an den Schaltnocken angeordnete Stützfüße in Eingriff
stehen. Derartige Ausbildungen des Führungsteils sind in ihrer Konstruktion besonders
einfach. Dabei kann insbesondere eine der Seitenflächen des Halteteils oder eines
vorzusehenden Trag- bzw. Oberkastens der Aufzugsvorrichtung die als Führungsteil dienende
ebene Fläche bilden.
[0018] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsform
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Seitenabschnitt einer Faltjalousie und der dazugehörigen Aufzugsvorrichtung
in teils geschnittener, teils gebrochener Seitenansicht;
Fig. 2 die Aufzugsvorrichtung und den Oberkantenbereich der Faltjalousie im Querschnitt;
Fig. 3 eine Abschalteinheit einer zur Aufzugsvorrichtung zugehörigen Antriebsvorrichtung;
und
Fig. 4 einen Querschnitt durch die Abschalteinheit.
[0019] Wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt, ist der Vorhang 2 einer Faltjalousie an
einer Halteleiste 4 befestigt, welche an der Unterseite eines Oberkastens 6 angebracht
ist. Der Oberkasten dient zur Befestigung der Faltjalousie an einem Fenster oder einer
Wand und enthält eine Aufzugsvorrichtung. Diese weist eine Wickelspindel 10 mit einem
Außengewinde 12 auf. Die Wickelspindel 10 ist in einem ein Innengewinde enthaltenden
Lager 16 gelagert, wobei sich das Außengewinde 12 der Wickelspindel 10 in Eingriff
mit dem Innengewinde des Lagers 16 befindet. Mit der Wickelspindel 10 drehfest gekoppelt
ist eine Wickelwelle 14, die von einem nicht dargestellten Elektromotor angetrieben
wird. Wie Fig. 2 zeigt, ist die Wickelwelle 14 eine Vierkantwelle und erstreckt sich
durch eine entsprechende Vierkant-Innenbohrung der Wickelspindel 10. Da es sich bei
der Wickelspindel 10 um eine Schraubwelle und bei dem Lager 16 um eine feststehende
Mutter handelt, mit der sich die Wickelspindel 10 in Schraubeingriff befindet, wandert
die Wickelspindel 10 bei Verdrehung im Lager 16 in axialer Richtung hin und her.
Demgegenüber ist die Wickelwelle 14 wegen der festen Verbindung mit der Antriebswelle
des Elektromotors axial nicht hin- und herbewegbar, sondern ortsfest, jedoch drehbar
gelagert. Deshalb ist die Vierkant-Wickelwelle 14 in die Vierkant-Bohrung der Wickelspindel
10 nur lose gesteckt, so daß bei Verdrehung die Wickelspindel 10 wegen des Schraubeingriffs
mit dem Lager 16 auch gegenüber der Wickelwelle 14 hin- und herverschiebbar ist.
[0020] Ein Aufzugsseil 20 ist zweimal um die Wickelspindel 10 geschlungen, wobei es entlang
der Gewindegänge des Außengewindes 12 geführt ist. Das Aufzugsseil 20 wird in zwei
parallel nebeneinander verlaufenden Abschnitten 20′, 20˝ durch eine Führungshülse
17 aus dem Oberkasten 6 herausgeführt, wie aus Fig. 2 besonders gut ersichtlich ist.
Die Führungshülse 17 ist an der Unterseite des Oberkastens 6 direkt unterhalb desjenigen
Bereiches der Wickelspindel 10, an dem das Aufzugsseil 20 diese zweimal umschlingt,
angeordnet und dabei auf die Wickelspindel 10 im rechten Winkel zu deren Achse 11
gerichtet. Dabei ist die Führungshülse 17 im Bereich zwischen einer möglichen radialen
und einer möglichen tangentialen Lage angeordnet. Wie Fig. 2 zeigt, werden beide Abschnitte
20′, 20˝ des Aufzugsseils 20 zu einem gemeinsamen parallelen Strang umgelenkt.
[0021] Der erste Abschnitt 20′ des Aufzugsseils 20 verläuft nun von der Wickelspindel 10
direkt zu einer hohlen Unterleiste 22, die an der nicht näher dargestellten Unterkante
des Vorhangs 2 befestigt ist. Hierzu ist an der der ersten Halteleiste 4 zugewandten
Seite der Unterleiste 22 eine Bohrung 26a ausgebildet, durch die der erste Abschnitt
20′ des Aufzugsseils 20 geführt, dort in den Hohlraum der Unterleiste 22 umgelenkt
und innerhalb des Hohlraums an der Innenwandung der Unterleiste 22 befestigt.
[0022] Zwar verläuft auch der zweite Abschnitt 20˝ des Aufzugsseils 20 von der Wickelspindel
10 durch die Bohrung 26a der Unterleiste 22, ist aber dann jedoch durch eine gegenüber
der Bohrung 26a an der Unterleiste 22 vorgesehene weitere Bohrung 26b zu einer zweiten
Halteleiste 18 wieder herausgeführt. Die zweite Halteleiste 18 ist in einem Abstand
zur ersten Halteleiste 4 und dabei die Unterleiste 22 innerhalb des Abstandes zwischen
beiden Halteleisten 4, 18 angeordnet. Die zweite Halteleiste 18 ist hohl und enthält
eine Umlenkrolle 24, an der der zweite Abschnitt 20˝ des Aufzugsseils 20 um 180° umgelenkt
wird. Von dort verläuft der zweite Abschnitt 20˝ des Aufzugsseils 20 zur Unterleiste
22, ist dort wieder durch die Bohrung 26b geführt und hinter dieser im Hohlraum der
Unterleiste 22 umgelenkt und mit dem Ende 21b einer Spannfeder 28 fest verbunden,
die mit dem anderen Ende an der Innenwandung der Unterleiste 22 befestigt ist (vgl.
Fig. 1).
[0023] Beide Abschnitte 20′, 20˝ des Aufzugsseils 20 liegen - wie bereits erwähnt - parallel
nebeneinander und sind gemeinsam in alternierender Reihenfolge von der Vorder- und
der Rückseite des Vorhanges 2 durch in dessen Faltlamellen ausgebildete Löcher 30
geführt. Um eine ordnungsgemäße Hin- und Herbewegung der Unterleiste 22 und somit
des Vorhanges 2 und dabei auch eine sichere Umwicklung des Aufzugsseiles 20 um die
Wickelspindel 10 zu gewährleisten und ferner die Belastung des Aufzugsseils 20 durch
auftretende Querkräfte zu verringern, ist zwischen beiden Halteleisten 4, 18 ein
Führungsseil 32 gespannt, wie in Fig. 1 dargestellt ist. Dazu sind an der entsprechenden
Stelle der Unterleiste 22 zwei Bohrungen 34 vorgesehen, durch die das Führungsseil
32 verläuft. Ferner sind in jeder Faltlamelle des Vorhanges 20 Löcher 36 angeordnet,
durch die das Führungsseil 32 in gleicher alternierender Folge wie das Aufzugsseil
20 von der Vorder- und der Rückseite des Vorhanges 2 durchgeführt ist.
[0024] Durch die erfindungsgemäße Umschlingung des Aufzugsseiles 20 um die Wickelspindel
10 entlang ihrer Gewindegänge entsteht zwischen dem Aufzugsseil 20 und der Wickelspindel
10 ein Reibschluß, wodurch bei Rotation der Wickelspindel 10 das Aufzugsseil 20 um
deren Umfang mitgeführt und die am Aufzugsseil 20 befestigte Unterleiste 22 mit dem
Vorhang 2 hin- und herbewegt wird. Der Reibschluß zwischen Aufzugsseil 20 und Wickelspindel
10 kann durch die Spannfeder 28 eingestellt werden, welche eine Spannung des Aufzugsseils
20 bewirkt. Gleichwohl ist der Reibschluß zwischen Aufzugsseil 20 und Wickelspindel
10 nur so stark, daß ab einer bestimmten Belastung das Aufzugs seil 20 von der Wickelspindel
10 nicht mehr mitgenommen wird, d.h. die Wickelspindel 10 unter dem Aufzugsseil
20 durchrutscht. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn die Unterleiste 22 an ihrer freien
Bewegbarkeit gehindert wird, z.B. wenn sie festgehalten wird oder am Führungsseil
32 verhakt ist. Somit wird durch die erfindungsgemäße Umschlingung der Wickelwelle
10 auch der sog. "Rutschkupplungs-Effekt" zwischen dieser und dem Aufzugsseil 20 erzielt.
[0025] Damit nun die vom Aufzugsseil 20 geführte Unterleiste 22 beim Hochfahren nicht gegen
die erste Halteleiste 4 und beim Runterfahren nicht gegen die zweite Halteleiste
18 stößt, sondern kurz vor den Halteleisten 4, 18 jeweils in ihrer Bewegung gestoppt
wird, ist erfindungsgemäß eine Abschalteinheit 38 vorgesehen, die in den Fig. 3 und
4 gezeigt ist. Die Abschalteinheit 38 ist ebenfalls im Oberkasten 6 untergebracht
und weist eine Gewindespindel 40 auf, die in zwei Lagern 41a, b ortsfest drehbar gelagert
ist. Dabei sind die beiden Lager 41a,b an der Innenwandung des Oberkastens 6 befestigt.
Die Gewindespindel 40 ist mit der Wickelwelle 14 mechanisch fest gekoppelt, die wiederum
- wie bereits erwähnt - von einem nicht dargestellten Elektromotor angetrieben wird,
welcher in beiden Drehrichtungen arbeitet.
[0026] Auf die Gewindespindel 40 sind zwei Gewindebuchsen 44a,b geschraubt, an denen jeweils
ein Schaltnocken 42a,b lösbar befestigt ist. Zur lösbaren Befestigung an der jeweiligen
Gewindebuchse 44a,b besitzt jeder Schaltnocken 42a,b zwei mit einer Klemmschraube
46a bzw. 46b verbundene Klemmbacken 42′, 42˝, zwischen denen die Gewindebuchse 44a
bzw. 44b festgeklemmt ist, wie besonders gut aus Fig. 4 ersichtlich ist.
[0027] Wie ebenfalls in Fig. 4 gezeigt ist, weist jeder Schaltnocken 42a,b in einem Abstand
zueinander liegende Stützfüße 45′, 45˝ auf. Mit diesen Stützfüßen 45′, 45˝ stützt
sich jeder Schaltnocken 42a,b an der sich parallel zur Gewindespindel 40 erstreckenden
Innenfläche 43 der Oberseite des Oberkastens 6 ab. Durch diese Anordnung wird bei
Rotation der Gewindespindel 40 eine Axialbewegung der beiden Schaltnocken 42a,b ermöglicht,
da aufgrund der Abstützung an der Innenfläche 43 ein Mitdrehen der Schaltnocken 42a,b
nicht möglich ist.
[0028] Zwei Schalter 48a,b, die in die Versorgungsleitungen 39 geschaltet sind, sind an
der Rückwand des Oberkastens 6 befestigt. Dabei sind die beiden Schalter 48a,b benachbart
zur Gewindespindel 40 derart angeordnet, daß jeweils ein Schaltnocken 42a bzw. 42b
mit einem Betätigungselement 49a bzw. 49b eines Schalters 48a bzw. 48b zur Betätigung
des Schaltkontaktes in Eingriff bringbar ist. Dann drückt jeder Schaltnocken 42a bzw.
42b beim Überfahren des zugehörigen Schalters 48a bzw. 48b dessen Betätigungselement
49a bzw. 49b herunter. In Fig. 4 ist die Lage des Schaltnockens 42a bezüglich des
Betätigungselements 49a des Schalters 48a besonders gut dargestellt. Hierbei erkennt
man, daß das Betätigungselement 49a vom Eingriffsbereich 50 des Schaltnockens 42a
überdeckt wird. Um einen "sanften" Eingriff und somit ein gleichmäßiges und sicheres
Herunterdrücken der Betätigungselemente 49a,b zu ermöglichen, ist der Eingriffsbereich
50 jedes Schaltnockens 42a,b zu beiden Seiten in Bewegungsrichtung leicht abgekantet.
[0029] Beide Schaltnocken 42a,b sind zwischen den Betätigungselementen 49a,b auf der Gewindespindel
40 so angeordnet, daß der Abstand beider Schaltnocken 42a,b zueinander kleiner als
der Abstand zwischen beiden Betätigungselementen 49a,b ist, wobei sich beide Schaltnocken
42a,b innerhalb beider Betätigungselemente 49a,b befinden (vgl. Fig. 3). Auf diese
Weise wird erreicht, daß jeweils nur ein Schaltnocken 42a bzw. 42b mit dem Betätigungselement
49a bzw. 49b des zugehörigen Schalters 48a bzw. 48b in Eingriff zu bringen ist. Dabei
dienen beide Schalter 48a,b zum Abschalten des nicht dargestellten Elektromotors,
und zwar der eine Schalter, wenn sich die Unterleiste 22 in einer oberen Stellung
unterhalb der ersten Halteleiste 4 (vgl. Fig. 1) befindet und somit der Vorhang 2
zusammengerafft ist, und der andere Schalter, wenn sich die Unterleiste 22 in einer
unteren Stellung direkt vor der zweiten Halteleiste 18 befindet (vgl. Fig. 1) und
dadurch der Vorhang 2 vollkommen ausgezogen ist. Dabei ist die Differenz zwischen
dem Abstand beider Betätigungselemente 49a,b zueinander proportional zum kleineren
Abstand beider Schaltnocken 42a,b zueinander dem Verschiebungsweg der Unterleiste
22 zwischen der oberen und der unteren Stellung (vgl. Fig. 1). Während der Abstand
zwischen beiden Betätigungselementen 49a,b durch entsprechende Befestigung der Schalter
48a,b fest vorgegeben ist, ist die Lage beider Schaltnocken 42a,b auf der Gewindespindel
40 sowie deren Abstand zueinander beliebig frei einstellbar. Hierzu braucht bei jedem
Schaltnocken 42a,b nur die Klemmschraube 46 etwas gelöst zu werden, wodurch die Gewindebuchse
44a bzw. 44b von den beiden Klemmbacken 42′, 42˝ (vgl. Fig. 4) nicht mehr festhalten
wird und somit gegenüber dem zugehörigen Schaltnocken 42a bzw. 42b auf der Gewindespindel
40 frei verdrehbar und entlang dieser verschiebbar ist. Somit können die Lage der
Schaltnocken 42a,b und dadurch die Zeitpunkte des Abschaltens des Elektromotors genau
justiert und eingestellt werden. Da die beiden Schalter 48a,b den Elektromotor abschalten
und somit den Strom in den zum Elektromotor führenden Versorgungsleitungen 49 unterbrechen
sollen, sind sie als öffnende Tastschalter ausgebildet.
[0030] Zwar ist gemäß der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführung die Aufzugsvorrichtung
an der Oberseite des Vorhanges 2 angeordnet und die Unterleiste 22 mit dem Vorhang
2 abwärts bewegbar; jedoch sei darauf hingewiesen, daß die Aufzugsvorrichtung genausogut
an der Unterkante des Vorhanges angeordnet, die Unterleiste an der Oberkante des
Vorhanges befestigt und somit der Vorhang aufwärts bewegbar sein kann oder daß der
Vorhang auch in waagerechter Lage angebracht werden kann.
1. Aufzugsvorrichtung eines Vorhanges, insbesondere eines Rollos oder einer Falt-
oder Lamellenjalousie, mit
- zwei ortsfest anzubringenden Halteteilen (4,18), von denen das erste Halteteil (4)
den Vorhang (2) hält und das zweite Halteteil (18) in einem Abstand zum ersten Halteteil
(4) angeordnet ist, wobei der Vorhang (2) zwischen beiden Halteteilen (4,18) hin-
und herbewegbar ist,
- einer ein Außengewinde (12) aufweisenden Wickelspindel (10), die mindestens in
einem ein Innengewinde enthaltenden Lager (16) drehbar gelagert ist, wobei sich das
Außengewinde (12) der Wickelspindel (10) in Eingriff mit dem Innengewinde des Lagers
(16) befindet, und mit
- mindestens zwei Aufzugsseilen (20), von denen jedes an einem mit dem Vorhang (2)
fest verbundenen Führungselement (22) befestigt und mit einem ersten Abschnitt (20′)
direkt an die Wickelspindel (10) und mit einem zweiten Abschnitt (20˝) zum zweiten
Halteteil (18) und unter Umlenkung (24) von dort parallel zum ersten Abschnitt (20′)
ebenfalls an die Wickelspindel (10) geführt ist und in deren Gewindegänge eingreift,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der erste Abschnitt (20′) jedes Aufzugsseiles (20) an der Wickelspindel (10), diese
mindestens einmal vollständig umschlingend, einstückig in den zweiten Abschnitt (20˝)
übergeht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem ersten Halteteil (4) und dem Führungselement
(22) beide Abschnitte (20′, 20˝) jedes Aufzugsseils (20) unmittelbar nebeneinander
verlaufen und gemeinsam durch eine Führungshülse (17) im ersten Halteteil (4) geführt
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden freien Enden (21a, 21b) jedes Aufzugsseiles
(20) am Führungselement (22) befestigt sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufzugsseile (20) unter Zugspannung stehen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Ende (21a; 21b) jedes Aufzugsseiles (20)
mit dem einen Ende einer Spannfeder (28) verbunden ist, die mit ihrem anderen Ende
am Führungselement (22) befestigt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement (22) als Hohlstab ausgebildet ist,
die beiden freien Enden (21a, 21b) jedes Aufzugsseils (20) durch in der Wandung des
Führungselementes (22) ausgebildete Bohrungen (26a, 26b) geführt und innerhalb des
Führungselementes (22) umgelenkt sind und daß die Spannfeder (28) innerhalb des Führungselementes
(22) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch eine Führungseinrichtung, an der das Führungselement (22) verschiebbar
gehaltert ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen beiden Halteteilen (4, 18) mindestens ein Führungsseil
(32) gespannt ist und im Führungselement (22) Bohrungen (34) vorgesehen sind, durch
die das Führungsseil (32) verläuft.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungshülse (17) für jedes Aufzugsseil (20) benachbart
zur Wickelspindel (10) ortsfest angeordnet und im rechten Winkel zu deren Achse
(11) auf die Wickelspindel (10) gerichtet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Achse der Führungshülse (17) im wesentlichen radial
zur Wickelspindel (10) angeordnet ist.
11. Antriebsvorrichtung mit einem in beiden Drehrichtungen arbeitenden Elektromotor
zum Antrieb der Wickelspindel (10) einer Aufzugsvorrichtung insbesondere nach einem
der Ansprüche 1 bis 10,
gekennzeichnet durch eine in die zum Elektromotor führenden Versorgungsleitungen (39)
geschaltete Abschalteinheit (38) zum Abschalten des Elektromotors in einer oberen
und einer unteren Stellung des von der Aufzugsvorrichtung zu bewegenden Vorhanges
(2).
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Abschalteinheit (38) eine Gewindelspindel (40) aufweist, die mindestens in einem
Lager (41a, 41b) ortsfest drehbar gelagert und mit der Wickelwelle (14) mechanisch
gekoppelt ist,
- auf die Gewindespindel (40) zwei Gewindebuchsen (44a, 44b) geschraubt sind, auf
denen jeweils ein Schaltnocken (42a; b) lösbar befestigt ist,
- ein Führungsteil (43) vorgesehen ist, mit dem sich die Schaltnocken (42a, 42b) in
parallel zur Gewindespindel (40) verschiebbarem Eingriff befinden, und daß
- zwei Schalter (48a, 48b) benachbart zur Gewindespindel (40) derart angeordnet sind,
daß jeweils ein Schaltnocken (42a; b) mit einem Betätigungselement (49a, 49b) eines
Schalter (48a; b) zur Betätigung des Schaltkontaktes in Eingriff bringbar ist,
- wobei die Schaltnocken (42a, 42b) zwischen den Betätigungselementen (49a, 49b) angeordnet
sind, deren Abstand zueinander größer als der Abstand der Schaltnocken (42a, 42b)
zueinander ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schaltnocken (42a, 42b) zwei mit einer Klemmschraube
(46a; b) verbundene Klemmbacken (42′, 42˝) aufweist, zwischen denen die Gewindebuchse
(44a; b) gehaltert ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsteil (43) als Schiene mit einer parallel zur
Gewindespindel (40) verlaufenden ebenen Fläche ausgebildet ist, mit der eine entsprechend
an jeder Schaltnocke (42a, 42b) ausgebildete Seitenfläche in flächigem Eingriff steht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsteil (43) als Schiene mit einer parallel zur
Gewindespindel (40) verlaufenden ebenen Fläche ausgebildet ist, mit der mindestens
zwei radial zur Gewindespindel (40) und in einem Abstand zueinander an den Schaltnocken
(42a, 42b) angeordnete Stützfüße (45′, 45˝) in Eingriff stehen.