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EP 0 377 879 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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18.07.1990 Patentblatt 1990/29 |
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Anmeldetag: 21.12.1989 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)5: H01Q 17/00 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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BE FR GB IT NL |
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Priorität: |
13.01.1989 DE 3900856
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Anmelder: Deutsche Aerospace AG |
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D-81663 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Bettermann, Joachim
D-2870 Delmenhorst (DE)
- Bringmann, Dirk
D-2800 Bremen (DE)
- Frye, Andreas, Dr.
D-2800 Bremen (DE)
- Kruse, Jürgen
D-2875 Ganderkesee (DE)
- Weyand, Julius
D-2800 Bremen (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Bemerkungen: |
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Die Bezeichnung der Erfindung wurde geändert (Richtlinien für die Prüfung im EPA,
A-III, 7.3). |
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Flächenelemente zur Absorption bzw. Reflexionsminderung elektromagnetischer Wellen |
(57) Es ist vorgesehen, Flächenelemente vor reflektierenden 2Bauteilen von elektromagnetischen
Wellen im Bereich von Radarwellen anzuordnen, um eine Absorption bzw. Reflexionsminderung
herbeizuführen.
Hierzu werden in ein Material aus einem elektrischen Nichtleiter elektrisch und/oder
magnetisch leitfähige Materialien zur Bildung von Leitfähigkeitsbereiche eingelagert.
Die Abmessungen der Leitfähigkeitsbereiche sind in allen Ebenen mindestens 1000-fach
geringer als die Wellenlänge der zu absorbierenden Wellen, wobei die elektrisch und/oder
magnetisch leitfähigen Materialien bis zu 40 % des Gewichts des Flächenelementes ausmachen.
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Fassadenaufbau von Hochbauten, wie Gebäuden,
insbesondere im Dünnschichtaufbau, wobei die Außenbereiche durch Flächenelemente
gebildet sind.
[0002] Derartige Ausbildungen sind bekannt und dienen als Fassadenverkleidungen zusätzlich
zum Witterungsschutz als ästhetische Elemente der Gebäude. Es hat sich aber gezeigt,
daß durch große geometrische Abmessungen der Gebäude und damit entstehende großflächige
ebene Konturen, insbesondere unter Verwendung von elektrisch leitenden oder magnetischen
Werkstoffen, Probleme entstehen, wenn derartige Bauwerke in unmittelbarer Nähe von
Richtfunkstrecken und Flugsicherungsanlagen (Airport Surveillance Radar) angeordnet
sind. In diesen Fällen werden durch die Gebäude Reflexionen geschaffen, die beispielsweise
mit den Flugzeug-Transpondern Fehlmeldungen in Bereichen bis zu 100 km erzeugen.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen Fassadenaufbau der gattungsgemäßen Art zu
schaffen, der auf einfache Weise eine Reflexionsdämpfung bzw. Absorption der auftretenden
elektromagnetischen Wellen ermöglicht und damit eine Beeinträchtigung von Richtfunkstrecken
und ASR-Anlagen vermeidet.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß im Außenbereich vor
elektromagnetischen Wellen reflektierenden Bauteilen Beschichtungen aus absorbierendem
Material für die elektromagnetischen Wellen angeordnet sind, das aus einem elektrischen
Nichtleiter besteht, in das elektrisch leitfähige und/oder magnetische Materialien
zur Bildung von Leitfähigkeitsbereichen eingelagert sind, deren Abmessungen in allen
Ebenen mindestens 1000-fach geringer als die Wellenlänge der zu absorbierenden elektromagnetischen
Wellen sind und die elektrisch leitfähige und/oder magnetische Materialien bis zu
40 % des Gewichts der Beschichtung ausmachen.
[0005] Durch diese Ausbildung werden die auftreffenden Wellen durch die gebildeten Leitfähigkeitsbereiche
im wesentlichen absorbiert bzw. gedämpft, indem die enthaltene Energie in Wärme umgewandelt
wird.
[0006] Eine vorteilhafte Ausbildung wird dadurch geschaffen, daß die Flächenelemente durch
einen Kunststoff als elektrischer Nichtleiter gebildet und eingelagerte Rußpartikel
als elektrisch leitfähiges Material angeordnet sind.
[0007] Weiterhin wird vorgeschlagen, daß als magnetisches Material Carbonyleisenpulver einsetzbar
ist.
[0008] Zur weiteren Verbesserung der erfindungsgemäßen Ausbildung wird vorgeschlagen, daß
die Flächen, an denen die elektromagnetischen Wellen reflektieren, derart strukturiert
ist, daß durch unterschiedliche Laufzeiten der reflektierten elektromagnetischen Wellenanteile
eine Subtraktion durchführbar ist.
[0009] Eine spezielle Ausbildung besteht darin, daß die Flächen, an denen die elektromagnetischen
Wellen reflektieren, eine Tiefenstruktur, wie eine genutete Oberfläche, aufweisen.
[0010] Ferner ist vorgesehen, daß die Beschichtung aus mehreren Schichten gebildet ist
und die elektrisch leitfähigen und/oder magnetischen Materialien unterschiedliche
Gewichtsteile aufweisen. Zur Verbesserung ist zusätzlich vorgesehen, daß vor der besichtung
ein metallisches Gitter als Antenne zur Reflexion angeordnet ist und durch unterschiedliche
Laufzeiten der reflektierenden elektromagnetischen Wellenanteile eine Subtraktion
durchführbar ist.
[0011] Durch diesen erfindungsgemäßen Aufbau ist es möglich, die Probleme der störenden
Reflexion von Hochbauten auszuschalten. Die Flächenelemente mit Beschichtungen werden
entsprechend dem vorgeschlagenen Aufbau üblicherweise am Baukörper befestigt, wobei
Schutzschichten aus elektrischen Nichtleitern zusätzlich aufgebracht bzw. vorgeschaltet
werden können, um eine aus einem anderen Werkstoff gebildete Fassadenaußenseite zu
bilden. Die in die Flächenelemente eingebrachten elektrisch leitfähigen und/oder magnetischen
Materialien werden als Verluststoffe in elektrisch nichtleitende Materialien eingebracht.
Dieses kann gegebenenfalls im Herstellungsverfahren erfolgen. Hierbei wird eine Bemessung
von Leitfähigkeitsbereichen entsprechend der Wellenlänge der zu absorbierenden Wellen
durchgeführt.
[0012] Die Beschichtung kann durch Flammspritzen/Plasmaspritzen aufgebracht werden. Alternativ
kann selbstverständlich der Aufbau mehrerer Teilschichten durch Walzplattieren erfolgen.
1. Fassadenaufbau von Hochbauten, wie Gebäuden, insbesondere im Dünnschichtaufbau,
wobei die Außenbereiche durch Flächenelemente gebildet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß im Außenbereich vor elektromagnetischen Wellen reflektierenden Bauteilen Beschichtungen
aus absorbierendem Material für die elektromagnetischen Wellen angebracht sind, das
aus einem elektrischen Nichtleiter besteht, in das elektrisch leitfähige und/oder
magnetische Materialien zur Bildung von Leitfähigkeitsbereichen eingelagert sind,
deren Abmessungen in allen Ebenen mindestens 1000-fach geringer als die Wellenlänge
der zu absorbierenden elektromagnetischen Wellen sind und die elektrisch leitfähige
und/oder magnetische Materialien bis zu 40 % der Beschichtung ausmachen.
2. Fassadenaufbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenelemente
durch einen Kunststoff als elektrischer Nichtleiter gebildet und eingelagerte Rußpartikel
als elektrisch leitfähiges Material angeordnet sind.
3. Fassadenaufbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als magnetisches
Material Carbonyleisenpulver einsetzbar ist.
4. Fassadenaufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Flächen, an denen die elektromagnetischen Wellen refektieren, derart strukturiert
sind, daß durch unterschiedliche Laufzeiten der reflektierten elektromagnetischen
Wellenanteile eine Subtraktion durchführbar ist.
5. Fassadenaufbau nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen, an denen
die elektromagnetischen Wellen reflektieren, eine Tiefenstruktur, wie eine genutete
Oberfläche, aufweisen.
6. Fassadenaufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtung aus mehreren Schichten gebildet ist und die elektrisch leitfähigen und/oder
magnetischen Materialien unterschiedliche Gewichtsanteile aufweisen.
7. Fassadenaufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß vor
der Beschichtung ein metallisches Gitter als Antenne zur Reflexion angeordnet ist
und durch unterschiedliche Laufzeiten der reflektierten elektromagnetischen Wellenanteile
eine Subtraktion durchführbar ist.
