[0001] Die Erfindung bezieht sich auf verschiedene Aspekte einer Vorrichtung zur Bedienung
einer Garnverarbeitungsposition einer Textilmaschine, insbesondere zum Erstellen
einer kontinuierlichen Verbindung (in der Form einer Garnlänge) zwischen einem Garnaufwindeaggregat
und einem Vorgarnlieferaggregat. In allen Aspekten ist ein steuerbares Handhabungsgerät
zum Bewegen eines Fadenstückes vorgesehen.
[0002] Das Aufwindeaggregat kann zur Erteilung einer Garndrehung gebildet sein, z.B. eine
Ring/Läufer/Spindel-Kombination. Das Lieferaggregat kann als ein Streckwerk vorgesehen
werden.
Stand der Technik
[0003] DAS 2501338 zeigt einen Bedienungsroboter für eine Ringspinnmaschine mit einem Führungsrohr
zur Führung eines Fadens von einem Hilfsfadenvorrat zu einem bewegbaren Bedienungskopf.
Dieser Kopf zusammen mit seiner Halterung ist aber nur zur Ausführung einfacher linearen
Bewegungen konzipiert und kann deswegen weder eine sichere Verbindung zwischen dem
Hilfsfaden und einer Garnspule erzeugen noch einen von der Maschinengeometrie vorgegebenen
Garnlaufpfad (threadline) wieder erstellen.
[0004] EP 192014 sowie EP 259622 zeigen Bedienungsroboter für Textilmaschinen mit mehreren
Freiheitsgraden für die Bewegungen der Bedienungselemente. In beiden Fällen ist aber
der Roboter zur Ausführung von Reinigungsarbeiten konzipiert und daher auch nicht
zur Wiederherstellung eines Garnlaufweges imstande.
Die Erfindung - Aspekt 1
[0005] In einem ersten Aspekt arbeitet das Handhabungsgerät mit einer derartigen Steuerung
zusammen, dass das Gerät im Betrieb ein Fadenstück einem von der Geometrie der Verarbeitungsposition
vorgegebenen Bewegungspfad entlang vom Aufwindeaggregat zum Lieferaggregat führt.
[0006] Das Fadenstück kann ein Hilfsfaden sein, welcher sowohl mit dem Aufwindeaggregat
als auch mit einem vom Lieferaggregat gelieferten Vorgarn verbunden werden muss.
Der Hilfsfaden kann dann von vorgegebener Länge sein.
Die Erfindung - Aspekt 2
[0007] In einem zweiten Aspekt ist das Handhabungsgerät zur Aufnahme eines Fadenstückes
vorgegebener Länge ausgelegt und mit einer Steuerung versehen, welche das Gerät zum
Anwickeln des einen Endteils dieses Fadenstückes an einer vom Aufwindeaggregat getragenen
Hülse, zum Einfädeln des Fadenstückes in Führungselemente zwischen den gesagten Aggregaten
und zum Ansetzen des anderen Endteils an einer vom Lieferaggregat gelieferten Faserstrom
bewegt.
[0008] Die Länge dieses Fadenstückes kann derart kurz sein, dass das Fadenstück bei einer
nachfolgenden Garnreinigungsoperation vollständig ausgeschieden wird.
[0009] Das Ablängen des Fadenstückes kann vor der Durchführung der notwendigen Bewegungen
zum Anwickeln, Einfädeln und Ansetzen bewerkstelligt werden, z.B. kann das Fadenstück
von einem Fadenvorrat getrennt werden, welcher dann nicht mit dem Handhabungsgerät
bewegt werden muss. Das Handhabungsgerät kann dann einen Fadenspeicher enthalten,
welcher zur Aufnahme des abgelängten Fadenstückes ausgelegt wird. Es kann ein Mittel
zur Ueberwachung des Aufnehmens von Faden derart vorgesehen werden, dass ein Signal
abgegeben wird, wenn ein Fadenstück einer vorgegebenen Länge aufgenonmen worden ist.
Das Signal kann zur Unterbrechung der Lieferung bzw. des Aufnehmens benutzt werden.
[0010] Wenn der Fadenspeicher als ausgedehntes Element vorgesehen ist, z.B. von ungefähr
gleicher Länge wie das Fadenstück selber, ist er vorteilhafterweise als flexibles
Element gebildet, um die Bewegungen des Handhabungsgerätes nachfolgen zu können.
[0011] Der Fadenspeicher kann als Saugsystem vorgesehen werden. Das Saugsystem enthält vorteilhafterweise
ein flexibles Rohr.
Die Erfindung - Aspekt 3
[0012] In einem dritten Aspekt weist das Handhabungsgerät einen Fadenführungsteil und ein
Gelenksystem auf, welches diesen Teil vom Aufwindeaggregat zum Lieferwerk führen kann.
Dabei kann der Teil einem derartigen komplexen Pfad entlang bewegt werden, dass der
Faden auch mit mindestens einem konventionellen Führungselement in der Maschine eingefädelt
werden kann. Das Handhabungsgerät kann mit einem flexiblen Fadenspeicher versehen
werden, welcher einen nicht-flexiblen Mündungsteil aufweist, wobei im Betrieb das
Gerät die Bewegungen des Mündungsteils bestimmt und den flexiblen Teil freilässt,
sich durch seine Flexibilität an diese Bewegungen anzupassen. Der Mündungsteil kann
eine kleinere Oeffnung aufweisen, so dass er auch als Fadenführungsteil dient.
[0013] Das Gerät kann einen Fadenführungsteil und ein derartig steuerbar einstellbares Gelenksystem
aufweisen, dass der Führungsteil in jede beliebige Stelle innerhalb eines vorbestimmten
Raumes geführt werden kann, welches die zu bedienenden Teile sowohl vom Aufwindeaggregat
wie auch vom Lieferaggregat enthält.
[0014] Das Gelenksystem weist vorteilhafterweise mindestens eine im wesentlichen senkrechte
Schwenkachse und mindestens zwei im wesentlichen horizontale Schwenkachsen auf.
Die Erfindung - Aspekt 4
[0015] In einem vierten Aspekt hat das Handhabungsgerät ein Speicherrohr zur Aufnahme von
einem Fadenstück vorgegebener Länge und eine Unterdruckquelle zur Erzeugung einer
Saugwirkung im Speicherrohr, wobei das eine Ende des Rohrs an der Unterdruckquelle
angeschlossen ist und das freie Ende in einem definierten Raum zur Führung des Fadenstückes
gesteuert bewegbar ist.
[0016] Das Fadenstück kann ein Hilfsfaden oder ein Endstück eines auf einem Kops aufgewundenen
Fadens sein.
[0017] Das Speicherrohr kann bewegbar auf einen Trägerteil montiert sein. Der Trägerteil
kann mit Mitteln zum Tragen eines Fadenvorrates und zum Liefern von Faden aus diesem
Vorrat an einer vorbestimmten Stelle versehen werden, wobei das Speicherrohr derart
steuerbar ist, dass das freie Ende an die genannte Stelle bewegt werden kann, um Faden
aus dem Vorrat aufzunehmen.
[0018] Das Handhabungsgerät ist vorteilhafterweise als Ganzes gegenüber dem Trägerteil einer
Führung entlang bewegbar und enthält ausserdem ein steuerbares Gelenksystem zur Bewegung
vom Saugrohr gegenüber der genannten Führung.
[0019] Der Trägerteil kann als Wagen gebildet werden zur Bewegung an Garnverarbeitungspositionen
vorbei.
[0020] Die verschiedenen Aspekte der Erfindung werden nun anhand eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbespiels näher erläutert werden.
[0021] Es zeigt:
Figur 1: ein schematische Darstellung eines Fadenansetzroboters für eine Ringspinnmaschine
gemäss unserer schweizerischen Patentanmeldung Nr. 4852/88 vom 31. Dezember 1988,
Figur 2: eine schematische Darstellung gewisser Teile des Roboters der Figur 1 in
einem ersten Betriebszustand,
Figur 3: eine schematische Darstellung der gleichen Teile in einem zweiten Betriebszustand,
Figur 4: eine schematische Darstellung der gleichen Teile in einem dritten Betriebszustand,
Figur 5: eine schematische Darstellung einer Spinnposition in einer Ringspinnmaschine,
Figur 6 und Figur 6A: eine vergrösserte Darstellung von einem Fadenführungselement
aus der Spinnposition gemäss Figur 5,
Figur 7: eine vereinfachte Darstellung von Teilen eines zweiten Fadenführungselementes
aus der Spinnposition gemäss Figur 5,
Figur 8: einen Teil von einem Handhabungsgerät gemäss dieser Erfindung,
Figur 9: eine Aufsicht vom Handhabungsgerät zusammen mit Teilen von einem Träger für
das Gerät, und
Figur 10: eine Seitenansicht in Richtung des Pfeils A in Figur 9.
[0022] Die Figuren 1 bis 4 sind rein schematische Darstellungen zur Erläuterung des allgemeinen
Prinzipes ohne Beziehung zu einer praktischen Ausführung. Die Dimensionen und die
Formen der verschiedenen Teile stimmen unter den Figuren nicht miteinander überein.
[0023] In Figur 1 deutet das Bezugszeichen 100 auf das Fahrgestell eines Fadenansetzroboters
zur Bedienung der Spinnpositionen einer Ringspinnmaschine. Jede solche Spinnposition
enthält ein Aggregat 101 zur Erteilung von Drehungen und zur Aufwindung des Garns;
dieses Aggregat 101 umfasst hier eine Spindel 102, einen von der Ringbank 104 getragenen
Ring 106 und einen auf den Ring 106 montierten Läufer 108. Jede Spinnposition enthält
auch ein Aggregat 110 zur Lieferung von Vorgarn (in der Form eines Faserstromes);
dieses Aggregat besteht in diesem Beispiel aus einem Dreizylinder-Streckwerk 110.
Im Betrieb trägt die Spindel 102 eine Hülse 112 (Figur 5) und wird durch ein Riemen
114 in Rotation um die eigene Längsachse versetzt, um die Garndrehung zu erzeugen
und das fertig gesponnene Garn aufzuwinden. Die Ringbank 104 wird dabei auf und ab
(in achsialer Richtung der Spindel) bewegt, um eine Garnpackung oder Spule 116 der
erwünschten Form zu bilden. Figur 5 zeigt eine Garnspule in der Form von einem sogenannten
Kops und dieser Spulenaufbau wird in der nachfolgenden Beschreibung angenommen werden.
[0024] Die Erzeugung der Garndrehung und die Aufwindung des Garnes mittels der Spindel 102,
Ring 106 und Läufer 108 wird hier nicht beschrieben werden, da diese Funktionen dem
Fachmann bestens bekannt sind und für diese Erfindung keine besondere Rolle spielen.
Es ist ein Merkmal dieses Verfahrens, dass sich das Garn G vom Lieferwalzenpaar 111
(Figur 5) des Streckwerkes 110 durch den Läufer 108 zum Kops 116 entlang einem vorgegebenen
Laufweg oder Pfad erstreckt. Bedingt durch die Bewegung des Läufers 108 bildet das
Garn G auf diesem Laufweg einen sogenannten Ballon, welcher in Figur 5 mit einer voll
ausgezogenen Linie und einer gestrichelten Linie angedeutet wird. Die Spitze des Ballons
B wird von einem Fadenführer oder einen Fadenöse 118 definiert und sein maximaler
Durchmesser mag durch einen sogenannten Antiballonring 120 begrenzt sein. Die Form
dieses Garnlaufweges ist durch die sogenannte Geometrie der Spinnposition bestimmt,
d.h. durch die Stellen der Elemente der Aufwindeaggregate und Lieferwerke relativ
zueinander in Raum sowie durch die Stellen der Führungselemente dazwischen.
[0025] Das Streckwerk 110 liefert vom Ausgang des Lieferwalzenpaares 111 einen Strom von
einander unabhängigen Fasern. Im sogenannten Spinndreieck (nicht gezeigt) unmittelbar
nach dem Lieferwalzenpaar 111 werden diese losen Fasern durch die Garndrehung erfasst
und kontinuierlich in das bildende Garn eingebunden.
[0026] Um eine solche Spinnposition neu in Betrieb zu setzen (sei es nach einem Maschinenstillstand
oder sei es nach einem Fadenbruch in der betreffenden Spinnposition) muss auf jeden
Fall ein Garnstück von einem Aggregat (101 oder 110) zum anderen geführt werden und
dabei in die Fadenführungselemente (Oese 118, Läufer 108 und Ring 120) eingefädelt
werden. In Abhängigkeit vom Ansetzprinzip des Roboters kann es auch notwendig sein,
entweder dieses Garnstück mit dem gelieferten Vorgarn wieder zu verbinden oder mit
dem Aggregat 101 wieder zu verbinden oder beide solche Verbindungen zu verwirklichen.
Die nachfolgende Beschreibung geht von einem derartigen System aus, dass der Roboter
beide dieser Verbindungen bewerkstelligen muss. Es werden vorerst die Anforderungen
an einem solchen System anhand der Figuren 2, 3 und 4 beschrieben, als Einleitung
zur Erklärung einer praktischen Ausführung anhand der Figuren 8, 9 und 10.
[0027] Das Funktionsprinzip des in Figur 1 angedeuteten Roboters beruht auf den folgenden
Prinzipien:
- Die neue Verbindung (in Form eines Garnstückes) zwischen dem Aggregat 101 und dem
Aggregat 110 wird mittels eines Hilfsfadens gebildet. Der Hilfsfaden wird von einem
Fadenvorrat 122 abgezogen, welcher auf dem Fahrgestell 100 des Roboters getragen
wird. - Ein abgelängtes Fadenstück (vorgegebener Länge) wird von einem Handhabungsgerät
124 aufgenommen und durch dieses Gerät bewegt, um (a) ein Endteil des Fadenstückes
mit dem Aggregat 101 zu verbinden, (b) ein Zwischenteil in dem Läufer 108, Ring 120
und Oese 118 einzufädeln und (c) den anderen Endteil des Fadenstückes mit dem Vorgarn
(Faserstrom) am Lieferwalzenpaar 111 des Streckwerkes 110 zu verbinden.
[0028] Die Verbindung des Fadens mit dem Aggregat 101 (durch Anwickeln an eine Hülse 112
und/oder einen Kops 116, Figur 5) ist anderswo schon beschrieben worden, nämlich in
unserer schweizerischen Patentanmeldung Nr. 4852/88 und auch in einer weiteren schweizerischen
Anmeldung (der "ersten Schwesteranmeldung"), die am gleichen Tag Wie diese Anmeldung
eingereicht werden wird und den Titel "Anwickelgerät" trägt. Die entsprechende Beschreibung
wird hier nicht wiederholt werden. Das anschliessende Einfädeln des Fadens mit dem
Läufer 108 ist in der ersten Schwesteranmeldung ebenfalls beschrieben worden und
wird auch hier nicht wiederholt werden. Das Ansetzen des Hilfsfadens mit einem vom
Streckwerk 110 gelieferten Faserstrom wird in einer weiteren schweizerischen Patentanmeldung
beschrieben werden und die Einzelheiten eines solchen Verfahrens gehören nicht zu
dieser Erfindung. Es sind auf jeden Fall verschiedene Möglichkeiten zum Ansetzen eines
Fadens an einem Streckwerk bekannt und diese Erfindung ist nicht auf ein spezifisches
Verfahren eingeschränkt. Vielmehr bezieht sich diese Erfindung auf das Handhabungsgerät
zur Ausführung der verschiedenen erwähnten Operationen. Die entsprechenden Anforderungen
werden nun mit Bezug auf die Figuren 2 bis 4 erläutert werden.
[0029] Figur 2 zeigt nochmals das Fahrgestell 100 mit dem Fadenvorrat 122. Der Hilfsfaden
wird vom Vorrat 122 über einem Lieferwerk 126 abgezogen und an eine vorbestimmte
Stelle 128 zur Aufnahme durch das Handhabungsgerätes 124 geliefert.
[0030] Das Gerät 124 umfasst ein Saugsystem bestehend aus einem Fadenspeicher 130 und einer
vom Gestell 100 mitgetragenen Unterdruckquelle 132. Der Speicher 130 besteht aus einem
flexiblen Rohr 134 mit einem freien Mündungsteil 136 und einem Anschluss 138 an die
Unterdruckquelle 132. Das Handhabungsgerät 124 umfasst weiterhin ein Schwenksystem
140, welches von einer programmierbaren Steuerung 142 (Figur 2) gesteuert wird, um
den Mündungsteil 136 vom Saugrohr 134 gegenüber dem Fahrgestell 100 gemäss einem
Steuerprogramm zu bewegen.
[0031] In einem ersten Schritt muss der Mündungsteil 136 an die Stelle 128 (Figur 2) gebracht
werden, um den vom Lieferwerk 126 gelieferten Hilfsfaden 144 aufzunehmen. Die Stelle
128 bleibt gegenüber dem Fahrgestell 100 stationär. Durch den von der Quelle 132 erzeugten
Unterdruck wird der vom Lieferwerk abgegebene Faden 144 in die eigene Längsrichtung
in das Saugrohr 134 hineingezogen bis das freie Ende des Fadens 144 eine vorbestimmten
Stelle 146 im Saugrohr erreicht hat, was durch ein geeignetes Ueberwachungsgerät 148
(z.B. einen Lichtschrank) an die Steuerung 142 gemeldet wird. Das Lieferwerk 126 wird
somit von der Steuerung 142 abgeschaltet.
[0032] Das Schwenksystem 140 führt nun eine bestimmte von der Steuerung 142 gesteuerte Reihenfolge
von Bewegungsschritten aus, um der noch mit dem Vorrat 122 verbundenen Faden 144
mit einem Anwickelgerät 150 (Figur 1) zu verbinden. Diese Bewegungen finden alle in
der unmittelbaren Nähe der Lieferstelle 128 statt und sind ausführlich in unserer
schweizerischen Patentanmeldung Nr. 4852/88 beschrieben worden, so dass sie hier nicht
wiederholt werden müssen. Am Schluss dieser Reihenfolge von Bewegungen ist der Hilfsfaden
mit einer Klemmvorrichtung 152 auf dem Anwickelgerät 150 verbunden und zwischen dieser
Klemmstellung 152 und dem Lieferwerk 126 durch ein geeignetes nichtgezeigtes Trennmittel
abgelängt, so dass das vom Speicher 130 gehaltene Fadenstück vom Handhabungsgerät
124 unabhängig vom Fahrgestell 100 bewegt werden kann.
[0033] Figur 3 zeigt nochmals das Fahrgestell 100 mit der Unterdruckquelle 132 und dem Handhabungsgerät
124. Der Mündungsteil 136 des Speicherrohrs 134 wird hier im Verhältnis zum Aufwindeaggregat
101 angedeutet wie dies für das Anwickelverfahren notwendig ist. Da aber das Anwickelverfahren
selber nicht beschrieben werden soll, wurde übersichtshalber auf die Darstellung des
Anwikkelgerätes 150 (Figur 1) verzichtet. Die vorher erwähnte Lieferstelle 128 wird
in Figur 3 auch angedeutet, aber der Fadenvorrat 122 und das Lieferwerk 126 (Figur
1) sind in Figur 3 und 4 nicht gezeigt, da sie für die in diesen Figuren dargestellten
Operationen keine Rolle mehr spielen.
[0034] Es ist zu bemerken, dass der Mündungsteil 136 des Speicherrohrs 134 zum Anwickeln
des Hilfsfadens an eine von der Spindel 102 (Figur 1) getragenen Hülse 112 (Figur
3) oder Kops 116 (Figur 5) eine Reihenfolge von Bewegungschritten in der Nähe der
Spindel 102 ausführen muss. Zum Beheben eines Fadenbruches müssen diese Bewegungen
auch während der kontinuierlichen Auf- und Abwärtsbewegungen der Ringbank 104 stattfinden
können.
[0035] Figur 4 zeigt nochmals die in Figur 3 dargestellten Teile, diesmal aber in einer
zum Ansetzen geeigneten Einstellung. Der Mündungsteil 136 des Speicherrohrs 134 muss
nun an das Lieferwalzenpaar 111 des Streckwerkes 110 herangeführt werden, was eine
entsprechende Anpassung sowohl des Schwenksystems 140 als auch des Saugrohrs 134
verlangt.
[0036] Im Bewegungsablauf zwischen dem in Figur 3 dargestellten Zustand und dem völlig
geänderten in Figur 4 dargestellten Zustand muss der Mündungsteil 136 eine Reihenfolge
von Bewegungen ausführen, um den Hilfsfaden sowohl mit dem Läufer 108 (Figur 1 - siehe
die erste Schwesteranmeldung) als auch mit dem Antiballonring 120 und der Oese 118
einzufädeln.
[0037] Das Einfädeln mit der Oese 118 wird aus der Figur 6 ersichtlich werden, welche die
Oese 118 zusammen mit einem Endstück ihre Halterung 154 zeigt. Die Oese 118 besteht
lediglich aus einem Stück Draht mit einem von der Halterung 154 getragenen Glied 156,
einem spiralförmigen Teil 158 und einem freien Endteil 160. Der Mündungsteil 136
muss an der Oese 118 in der Aufwärtsrichtung vorbeibewegt werden, um den Hilfsfaden
am Glied 156 zu legen.
[0038] Der Mündungsteil 136 wird dann
- "nach vorn" (von der Halterung 154 weg) bewegt,
- nach unten verschoben, bis die Mündung unterhalb des freien Endteils 160 liegt,
- und dann wieder nach oben bewegt, um den Faden an dem Endteil 160 vorbeizubewegen.
[0039] Diese komplexen Bewegungen sind in Figur 6 mit dem krummen Pfeil B angedeutet. Wenn
der Mündungsteil 136 wieder oberhalb der Oese liegt, befindet sich der Faden innerhalb
des ringförmigen Teils 158 der Oese.
[0040] Figur 7 zeigt zwei "Arme" 161, 162 des Antiballonrings 120, welcher bekannterweise
als "offener Ring" gebildet ist, so dass jeder Arm 161/162 des Rings ein freies, abgebogenes
Ende hat. Die Darstellung ist unrealistisch zum Zweck der Erklärung, aber solche Elemente
sind dem Fachmann bestens bekannt. Um den Faden in diesen Ring einzufädeln, wird der
Mündungsteil 136 in der Aufwärtsrichtung an dem Ring vorbeibewegt, so dass der Faden
in Berührung mit dem Arm 161 gebracht wird. Der Teil 136 wird dann nach links verschoben,
so dass der Faden in den Spalt 163 zwischen den Armen bewegt wird, als er der Bewegung
des Mündungsteils 136 folgt. Der Teil 136 wird dann nach unten bewegt, um den Faden
in Berührung mit dem Arm 162 zu bringen und somit "das Hängen" an den abgebogenen
Endteil des Armes 161 zu vermeiden. Durch eine weitere Bewegung des Teils 136 nach
links wird das Einfädeln vollzogen.
[0041] Es wird somit dem Fachmann klar sein, dass für das automatische Fadenhandling keine
speziellen Fadenführungselemente (Oese, Antiballonringe) notwendig sind. Das Schwenksystem
140 wird nachfolgend anhand der Figuren 8, 9 und 10 erläutert werden. Vorerst wird
aber gewisse Anforderungen an das Saugsystem 130 behandelt werden.
[0042] Der Mündungsteil 136 (siehe auch Figur 8) des Saugsystems wird vorteilhafterweise
durch ein starres Element z.B. durch ein Metallrohr 166 gebildet. Dieser starre Teil
166 kann in einer Halterung 168 getragen werden, so dass die Bewegungen der Mündung
170 eindeutig durch die entsprechenden Bewegungen der Halterung 168 bestimmt werden.
Das Speicherrohr 134 hingegen, sollte als ein flexibles Rohr z.B. aus einem elastischen
Kunststoff gebildet werden, so dass dieses Rohr sowohl mit dem stationären Anschluss
138 als auch mit dem bewegbaren Teil 166 gekoppelt werden kann und sich an die Bewegungen
des letzteren Teils anpassen kann, ohne die Genauigkeit der Bestimmung dieser Bewegungen
durch das Steuerungsprogramm zu beeinträchtigen.
[0043] Die von der Quelle 132 im Speicherrohr 134 ausgeübte Saugwirkung sollte die vorbestimmte
Länge des Hilfsfadens krängelfrei im Saugrohr halten und trotzdem das Herausziehen
der Hilfsfaden aus dem Speicherrohr im Lauf des Ansetzablaufes ermöglichen. Dabei
ist zu erwähnen, dass während gewisse Bewegungen des Mündungsteils 136 das Saugsystem
den Hilfsfaden zuerst zum Herausziehen freigeben muss und anschliessend ein Teil der
freigegebenen Länge wieder aufnehmen muss. Dieser Vorgang kommt insbesondere nach
dem Einfädeln mit dem Läufer 108 vor, wann sich das gespeicherte Fadenstück die Bewegungen
der Ringbank folgen muss. Das Saugsystem muss daher eine nachgiebige oder "elastische"
Haltewirkung auf den Faden ausüben.
[0044] Der Mündungsteil 136 ist vorzugsweise derart im Verhältnis zum Faden dimensioniert,
dass die Mündung am freien Ende effektiv als ein Fadenführungselement dient, was den
Energieaufwand zur Erzeugung vom Unterdruck auch begrenzt. Die Unterdruckquelle ist
vorzugsweise nur zum Fadenbruchbeheben bzw. zur Inbetriebnahme einer Spinnposition
eingeschaltet.
[0045] Das abgelängte Fadenstück im Saugsystem 130 muss eine genügende Länge aufweisen,
um alle der erwähnten Operationen zu ermöglichen. Diese Länge wird aber dadurch begrenzt,
dass der Hilfsfaden beim nachfolgenden Spulen (zur Bildung einer Kreuzspule) in einer
Garnreinigungsoperation ausgeschieden werden muss. Eine solche Operation ist dadurch
gemäss diesem Ansetzverfahren vorprogrammiert, indem der Hilfsfaden nicht mit dem
Garn eines schon gebildeten Kops 116 verbunden wird, sondern nur daran angewickelt
wird. Dies bedeutet für die nachfolgende Spulmaschine einen zu behebenden Fadenbruch
wobei jeweils eine Garnreinigungsoperation mit der Ausscheidung einer bestimmten Fadenlänge
durchgeführt wird. Die Garnreinigungsoperation in einer Spulmaschine führt normalerweise
zur Ausscheidung von ca. 2 Meter Garn, so dass ein Fadenstück im Saugrohr von ca.
1.5 Meter Länge bei der nachfolgenden Garnreinigung sicher ausgeschieden wird.
[0046] Das Schwenksystem 140 besteht vorzugsweise aus über Schwenkachse miteinander verbundenen
starren Teilen. Die Halterung 168 (Figur 8) wird von einem ersten Arm 172 getragen,
welcher über eine Schwenkachse 174 mit einem zweiten Arm 176 verbunden ist. Die Schwenkachse
174 ist dabei vorzugsweise im wesentlichen waagerecht angeordnet, wie insbesondere
aus der Draufsicht in Figur 9 und der Seitenansicht in Figur 10 ersichtlich wird.
Der erste Schwenkarm 172 ist durch einen vom zweiten Arm 176 getragenen Motor (nicht
gezeigt) um die Achse 174 drehbar, um den Mündungsteil 136 (Figur 8, in Figur 9 und
10 nicht gezeigt) gemäss dem Steuerungsprogramm zu bewegen.
[0047] Die vorerwähnten Bewegungen zum Einfädeln des Fadens in die Oese 118 und in den Ring
120 können aber durch die Bewegung um eine einzige Schwenkachse 174 nicht verwirklicht
werden. Dazu ist es notwendig, die Halterung 168 um eine senkrechte Achse zu drehen.
Diese senkrechte Achse 178 (Figur 9) befindet sich zwischen dem zweiten Arm 176 und
zwei Trägerplatten, nämlich einer oberen Platte 180 und einer unteren Platte 182 (Figur
10). Diese zwei Trägerplatten sind mit einer weiteren Platte 184 verbunden, um einen
auf- und abbewegbaren Schlitten 186 zu bilden. Der Schlitten 186 trägt auch das schematisch
angedeutete Anwickelgerät 150.
[0048] Eine weitere waagerechte Schwenkachse 188 ist zwischen dem zweiten Arm 176 und der
senkrechten Schwenkachse 178 vorgesehen. Diese Schwenkachse 188 wird von einem Gehäuseteil
190 (Figur 9) getragen, der zusammen mit einer der Schwenkachse 178 umgebenden Muffe
192 (Figur 10) gegossen ist. Ein Motor (nicht gezeigt) bewirkt Drehbewegungen des
Arms 176 um die Schwenkachse 188 gemäss einem gespeicherten Steuerungsprogramm und
noch ein Motor (auch nicht gezeigt) bewegt den Gehäuseteil 190 (mit der Achse 188)
um die Achse 178 auch gemäss einem Steuerungsprogramm.
[0049] Durch geeignete Drehbewegungen des Arms 176 um die Achse 188 kann der Arm 172 mit
der Halterung 168 in den fahrbaren Roboter zurückgezogen werden bzw. aus diesem Roboter
in eine Spinnposition hinausgestreckt werden.
[0050] In Figur 9 ist z.B. eine Spinnposition durch zwei diese Position begrenzenden Separatoren
194 angedeutet. Die Drehbewegungen des Arms 176 um die Achse 188 ermöglichen auch
die Zustellung der Mündung 136 an der Lieferstelle 128 (Figur 2) für den Hilfsfaden
144. Die Länge des Arms 176 (sein Schwenkradius) ist derart gewählt, dass beim Fahren
des Roboters der Spinnmaschine entlang, das Schwenksystem 140 innerhalb vom Querschnitt
des Roboters liegt, um somit Kollisionen mit Maschinenteilen zu vermeiden.
[0051] Die gesteuerten Bewegungen des Hebelsystems 172, 176 um die senkrechte Schwenkachse
178 ermöglichen die (horizontalen) Seitenverschiebungen des beschriebenen Bewegungsablaufes.
Die senkrechten Komponenten werden durch das Schwenken der Arme 172, 176 um die horizontalen
Achsen 174, 188 erzeugt. Die Verwendung der beiden horizontalen Schwenkachsen ermöglicht
die Zustellung des freien Endes (d.h. des Fadenführungselementes) zu jeder beliebigen
Stelle innerhalb eines dreidimensionalen Raumes. Ein einfacher Hebel (ohne Zwischenachse)
würde nur die Zustellung des freien Endes zu Punkten auf einer den gleichen Raum begrenzenden
Oberfläche erlauben.
[0052] Dieser Raum ist natürlich durch die Länge der Arme 172, 176 begrenzt. Im Prinzip
wäre es möglich, alle notwendigen Bewegungen des Fadens durch geeignete gesteuerte
Arme 172, 176 zu verwirklichen. Dies würde aber längere Arme 172, 176 erfordern (was
unerwünscht ist). Ausserdem reichen die Arme allein nicht aus, um alle Operationen
des Fadenbruchbehebens auszuführen - für die Anwickeln- und Läufereinfädeln-Phasen
müssen die Arme mit dem Anwickelgerät 150 zusammenarbeiten. Letzteres Gerät muss für
diese Operationen, die in der ersten Schwesteranmeldung beschrieben worden sind, auf-
und abbewegbar sein, was einen bewegbaren Schlitten und eine entsprechende Führung
erfordert. Es ist dabei vorteilhaft, die Arme 172, 176 auch auf diesen Schlitten
zu montieren, so dass der senkrechte Abstand zwischen Aggregat 101 und Lieferwerk
110 mindestens zum Teil durch Bewegung des Schlittens durchfahren wird. Die Schlittenbewegung
wird aber vorzugsweise nicht dazu ausgenutzt, Komponenten der gesteuerten Einfädelbewegungen
beizutragen. Solche Bewegungen sollten von den programmgesteuerten Armen 172, 176
samt ihren Trägern 190 ausgeführt werden. Da der Antiballonring 120 und die Oese 118
sich mit der Ringbank auf und ab bewegen, ist es vorteilhaft, die Einfädelung dieser
Führungselemente in einer Arbeitsphase durchzuführen, während der Schlitten 186 sich
mit der Ringbank auf bzw. ab bewegt.
[0053] Die Linearbewegung des Schlittens 186 wird durch Drehung einer Gewindespindel 196
(Figur 9) bewirkt, welche Spindel vom Fahrgestell 100 getragen wird (nicht gezeigt).
Dabei wird die Bewegung des Schlittens 186 durch eine senkrechte Führungsstange 198
(Figur 9) geführt. Die Steuerung dieser Linearbewegung, ist in der ersten Schwesteranmeldung
behandelt worden.
[0054] Die Bewegungen der Arme 172, 176 werden von der programmierbaren Steuerung 142 aus
gesteuert, und zwar auf die folgende Art und Weise:
[0055] - Die Programmierung der Bewegungen der Arme 172, 176 wird von der Programmierung
der Bewegungen des Schlittens 186 getrennt, so dass bei der Einleitung einer "Bewegungsphase"
der Arme 172, 176, das Steuerungsprogramm für die Arme von einer voreingestellten
Position ("Arbeitshöhe") des Schlittens 186 ausgehen kann.
[0056] - Somit kann die Programmierung der Bewegungen der Arme 172, 176 in eine Reihenfolge
von vorbestimmten (vorerwähnten) "Bewegungsphasen" aufgeteilt werden, wobei zwei
aufeinanderfolgende Phasen durch Einstellung der Arbeitshöhe (Bewegung des Schlittens
186) getrennt werden können.
[0057] - D.h. die Bewegungen der Arme werden immer mit Bezug auf ihren Träger (den Schlitten
186) als Referenz programmiert.
[0058] - Mit Bezug auf den Schlitten 186 definieren die Freiheitsgrade der Achsen 178, 188,
174 und die Länge der Arme 172, 176 einen bestimmten Raum, der gemäss einem beliebigen
Koordinatensystem beschrieben (definiert) werden kann.
[0059] - Jeder Antriebsmotor zum Einstellen der Position des Gehäuses 190 und der Arme 172,
176 ist ein positionsgeregelter Servomotor, d.h. der Motor ist mit einem Encoder versehen,
welcher die momentane Position der Motorwelle gegenüber einem beliebigen Referenzpunkt
darstellt und ein Signal an ein Ist/Soll-Vergleichsmittel liefert, so dass allfällige
Abweichungen der Ist-Position von der Soll-Position durch eine Korrektur ausgemerzt
werden können (die Achsen 178, 188, 174 sind dementsprechend "Servoachsen").
[0060] - Weil jede Servoachse 174, 178, 188 mit "Intelligenz" versehen ist, kann sie einen
"Fahrauftrag" ausführen, d.h. sich von einem beliebigen Ausgangspunkt (einer beliebigen
Winkelstellung) zu einem anderen beliebigen Ausgangspunkt nach einem vorbestimmten
"Fahrprogramm" (Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung bei jeder Zwischenstelle)
bewegen (ein solches Bewegungsmittel ist in unserer früheren schweizerischen Patentanmeldung
Nr. 1385/88 vom 14. April 1988 beschrieben worden).
- Durch geeignete Abstimmung der Fahrprogramme aller drei Servoachsen ist es möglich,
die fadenführende Mündung des Teils 136 an jede beliebige Stelle im vorerwähnten Raum
anzusteuern. - Die Steuerung des ganzen Gerätes als "System" wird daher durch die
Erteilung einer von der Zentralsteuerung festgelegten Reihenfolge von "Fahraufträgen"
an die einzelnen Servoachsen bewirkt, wobei die Fahraufträge derart aufeinander abgestimmt
werden, dass die Mündung M sich programmgemäss im Raum bewegt. - Jede Servoachse meldet
die Ausführung seines vorher geltenden Fahrauftrages an die Zentralsteuerung und
erhält einen neuen Auftrag, welcher einen weiteren Fahrauftrag oder einen Wartebefehl
umfassen kann.
[0061] Die Zentralsteuerung ist dementsprechend als eine sequentielle Steuerung ausgelegt,
die Instruktionen und Befehle ("Aufträge") an ein System mit verteilter Intelligenz
erteilt, nachdem der Zentrale gemeldet wird, dass die vorher erteilten Aufträge ausgeführt
worden sind (d.h. ein vorbestimmter Zustand herrscht im System). Dabei muss die Zentralsteuerung
natürlich auch den Zustand der anderen an den Gesamtablauf beteiligten Elemente berücksichtigen
(einstellen), z.B. die Spindelbremse, das Anwickelgerät usw.
1. Eine Einrichtung zur Bedienung einer Garnverarbeitungsposition einer Textilmaschine,
insbesondere zum Erstellen einer kontinuierlichen Verbindung (in der Form einer
Garnlänge) zwischen einem Garnaufwindeaggregat und einem Vorgarnlieferaggregat, mit
einem steuerbaren Handhabungsgerät zum Bewegen eines Fadenstückes, dadurch gekennzeichnet,
dass das Handhabungsgerät mit einer derartigen Steuerung zusammenarbeitet, dass das
Gerät im Betrieb ein Fadenstück einem von der Geometrie der Verarbeitungsposition
vorgegebenen Bewegungspfad entlang vom Aufwindeaggregat zum Lieferaggregat führt.
2. Eine Einrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenstück ein
Hilfsfaden von vorgegebener Länge ist, welcher sowohl mit dem Aufwindeaggregat als
auch mit einem vom Lieferaggregat gelieferten Vorgarn verbunden werden muss.
3. Eine Einrichtung zur Bedienung einer Garnverarbeitungsposition einer Textilmaschine,
insbesondere zum Erstellen einer kontinuierlichen Verbindung (in der Form einer
Garnlänge) zwischen einem Garnaufwindeaggregat und einem Vorgarnlieferaggregat, mit
einem steuerbaren Handhabungsgerät zum Bewegen eines Fadenstückes, dadurch gekennzeichnet,
dass das Handhabungsgerät zur Aufnahme eines Fadenstückes vorgegebener Länge ausgelegt
und mit einer Steuerung versehen ist, welche das Gerät zum Anwickeln des einen Endteils
dieses Fadenstückes an einer vom Aufwindeaggregat getragenen Hülse, zum Einfädeln
des Fadenstückes in Führungselemente zwischen den genannten Aggregaten und zum Ansetzen
des anderen Endteils an einer vom Lieferaggregat gelieferten Faserstrom bewegt.
4. Eine Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3 dadurch gekennzeichnet, dass die Länge
des Fadenstückes derart kurz ist, dass das Fadenstück bei einer nachfolgenden Garnreinigungsoperation
vollständig ausgeschieden wird.
5. Eine Einrichtung nach Anspruch 2, 3 oder 4 dadurch gekennzeichnet, dass das Ablängen
des Fadenstückes vor der Durchführung der notwendigen Bewegungen zum Anwickeln, Einfädeln
und Ansetzen bewerkstelligt wird, z.B. kann das Fadenstück von einem Fadenvorrat
getrennt werden, welcher dann nicht mit dem Handhabungsgerät bewegt werden muss.
6. Eine Einrichtung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass das Handhabungsgerät
mit einem Fadenspeicher versehen ist, welcher zur Aufnahme des abgelängten Fadenstückes
ausgelegt wird.
7. Eine Einrichtung nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, dass ein Mittel zur Ueberwachung
des Aufnehmens von Faden derart vorgesehen ist, dass ein Signal abgegeben wird, wenn
ein Fadenstück der vorgegebenen Länge aufgenommen worden ist.
8. Eine Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7 dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenspeicher
als flexibles Element gebildet ist, um die Bewegungen des Handhabungsgerätes nachfolgen
zu können.
9. Eine Einrichtung nach Anspruch 6, 7 oder 8 dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenspeicher
als Saugsystem gebildet ist.
10. Eine Einrichtung zur Bedienung einer Garnverarbeitungsposition einer Textilmaschine,
insbesondere zum Erstellen einer kontinuierlichen Verbindung (in der Form einer
Garnlänge) zwischen einem Garnaufwindeaggregat und einem Vorgarnlieferaggregat, mit
einem steuerbaren Handhabungsgerät zum Bewegen eines Fadenstückes, dadurch gekennzeichnet,
dass das Handhabungsgerät einen Fadenführungsteil und ein Gelenksystem aufweist,
welches diesen Teil vom Aufwindeaggregat zum Lieferwerk führen kann.
11. Eine Einrichtung nach Anspruch 10 dadurch gekennzeichnet, dass das Handhabungsgerät
mit einem flexiblen Fadenspeicher versehen ist, welcher einen nicht-flexiblen Mündungsteil
aufweist, wobei im Betrieb das Gerät die Bewegungen des Mündungsteils bestimmt und
den flexiblen Teil freilässt, sich durch seine Flexibilität an diese Bewegungen anzupassen.
12. Eine Einrichtung nach Anspruch 10 oder 11 dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät
einen Fadenführungsteil und ein derartig steuerbar einstellbares Gelenksystem aufweist,
dass der Führungsteil in jede beliebige Stelle innerhalb eines vorbestimmten Raumes
geführt werden kann, welches die zu bedienenden Teile sowohl vom Aufwindeaggregat
wie auch vom Lieferaggregat enthält.
13. Eine Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12 dadurch gekennzeichnet, dass
das Gelenksystem mindestens eine im wesentlichen senkrechte Schwenkachse und mindestens
zwei im wesentlichen horizontale Schwenkachsen aufweist.
14. Eine Einrichtung zur Bedienung einer Garnverarbeitungsposition einer Textilmaschine,
insbesondere zum Erstellen einer kontinuierlichen Verbindung (in der Form einer
Garnlänge) zwischen einem Garnaufwindeaggregat und einem Vorgarnlieferaggregat, mit
einem steuerbaren Handhabungsgerät zum Bewegen eines Fadenstückes, dadurch gekennzeichnet,
dass das Handhabungsgerät ein Speicherrohr zur Aufnahme von einem Fadenstück vorgegebener
Länge und eine Unterdruckquelle zur Erzeugung einer Saugwirkung im Speicherrohr hat,
wobei das eine Ende des Rohrs an der unterdruckquelle angeschlossen ist und das freie
Ende in einem definierten Raum zur Führung des Fadenstückes gesteuert bewegbar ist.
15. Eine Einrichtung nach Anspruch 14 dadurch gekennzeichnet, dass das Speicherrohr
bewegbar auf einen Trägerteil montiert ist, wobei der Trägerteil mit Mitteln zum Tragen
eines Fadenvorrates und zum Liefern von Faden aus diesem Vorrat an einer vorbestimmten
Stelle versehen ist und das Speicherrohr derart steuerbar ist, dass das freie Ende
an die genannte Stelle bewegt werden kann, um Faden aus dem Vorrat aufzunehmen.
16. Ein Verfahren zum Einfädeln eines Fadens in ein Fadenführungselement zwischen
der Spindel und dem Streckwerk einer Spinnstelle in einer Ringspinnmaschine mittels
eines steuerbaren Handhabungsgerätes dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät den Faden
an dem Element vorbeiführt und dabei den Faden mit einem Teil des Elementes in Berührung
bringt, wonach das Gerät eine weitere Bewegung ausführt, um den Faden von dieser ersten
Berührung aus in eine eingefädelte Lage zu verlegen.
17. Ein Verfahren nach Anspruch 16 dadurch gekennzeichnet, dass das Element ein Antiballonring
und die weitere Bewegung eine seitliche Verschiebung ist.
18. Ein Verfahren nach Anspruch 16 dadurch gekennzeichnet, dass das Element eine
Oese ist, dass die erste Berührung mit einem Glied stattfindet, welches die Oese mit
einer Halterung verbindet und dass die weitere Bewegung eine Kreisbewegung um das
freie Ende der Oese ist.