[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf verbesserte Reinigungszusammensetzungen
auf der Basis von Fluorchlorkohlenwasserstoffen, Alkanolen und Estern aus der Gruppe
Ethylpropionat, Methylpropionat und Ethylacetat.
[0002] Es ist allgemein bekannt, für industrielle Reinigungsverfahren oder für die Dampfentfettung
neben reinen chlorierten und/oder fluorierten Kohlenwasserstoffe auch Gemische von
Fluorchlorkohlenwasserstoffen (als Hauptlösungsmittel) mit einem Colösungsmittel einzusetzen.
Solche Gemische können sowohl nichtazeotrop als auch azeotrop bzw. azeotropartig
sein. Unter azeotropartig wird dabei verstanden, daß Gemische über einen größeren
Konzentrationsbereich im wesentlichen konstant sieden (Änderung der Siedetemperatur
um nicht mehr als 5 °C) und sich für den praktischen Einsatz daher ähnlich wie Azeotrope
verhalten.
[0003] Es wurden bereits viele Anstrengungen unternommen, um Reinigungszusammensetzungen
mit den gewünschten Eigenschaften zu erzielen. So ist zum Beispiel aus der DE-OS
29 42 799 bekannt, Gemische aus Trichlortrifluorethan mit Ethanol und Methylacetat
zur Entfernung von Harzlötflußmitteln einzusetzen.
[0004] Die bekannten Gemische sind in ihren anwendungstechnischen Eigenschaften aber immer
noch verbesserungsbedürftig. Insbesondere haben sich im Zusammenhang mit den technischen
Weiterentwicklungen im Bereich der Flußmittel neue Anforderungen hinsichtlich der
Entfernung dieser neuentwickelten Flußmittel ergeben. Diese Anforderungen werden
durch die bekannten Lösungsmittelgemische nicht immer oder häufig nur unbefriedigend
erfüllt. Es besteht daher ein Bedarf an neuen Lösungsmittelgemischen mit neuen, speziellen
Eigenschaften.
[0005] Es bestand daher die Aufgabe, neue Lösungsmittelgemische zur Verfügung zu stellen,
die die Nachteile des Standes der Technik überwinden und insbesondere zur Entfernung
moderner Flußmittel besonders gut geeignet sind.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, die erfindungsgemäßen
Verwendungen und Verfahren.
[0007] Gegenstand der Erfindung sind Zusammensetzungen, die sich durch einen Gehalt an 98,9
bis 45 Gew.-% eines Fluorchlorkohlenwasserstoffes mit 1 bis 3 C-Atomen, 1,0 bis 50
Gew.-% eines Alkanols mit 1 bis 4 C-Atomen und 0,1 bis 5 Gew.-% eines Esters aus der
Gruppe Ethylpropionat, Methylpropionat oder Ethylacetat auszeichnen. Die Fluorchlorkohlenwasserstoff-Komponente
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen kann hierbei auch ein Gemisch verschiedener
Fluorchlorkohlenwasserstoffe mit 1 bis 3 C-Atomen sein. Ebenso kann auch die Ester-Komponente
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ein Gemisch der vorstehend genannten
Ester sein.
[0008] In einer Untervariante der Erfindung sind die Zusammensetzungen dadurch gekennzeichnet,
daß sie 97,5 bis 89,0 Gew.-% des Fluorchlorkohlenwasserstoffes, 2,0 bis 8,0 Gew.-%
des Alkanols und 0,5 bis 3,0 Gew.-% des Esters enthalten.
[0009] Als Fluorchlorkohlenwasserstoffe kommen bevorzugt solche in Frage, die bei Normaldruck
im Temperaturbereich von + 20 °C bis + 120 °C sieden. Diese sind als solche bekannt
und beispielsweise aus Kaltron
R-Taschenbuch, Kali-Chemie AG, 6. Aufl. 1978, Seite 14 bis 16 entnehmbar. Zweckmäßig
sind insbesondere Fluorchlorkohlenwasserstoffe mit 1 bis 2 C-Atomen, die ausgewählt
sind aus der Gruppe Trichlorfluormethan, Tetrachlordifluorethane, Trichlortrifluorethane,
Tetrachlormonofluorethane, Trichlordifluorethane, Dichlortrifluorethane, Dichlordifluorethane
und Dichlormonofluorethane. Bevorzugt sind Zusammensetzungen mit Trichlorfluormethan,
Tetrachlordifluorethanen, Trichlortrifluorethanen, Dichlortrifluorethanen und Dichlormonofluorethanen.
[0010] Tetrachlordifluorethane im Sinne der Erfindung sind die isomeren Fluorchlorkohlenwasserstoffe
der Summenformel CCl₄F₂. Es handelt sich also um den Fluorchlorkohlenwasserstoff
1,1,2,2-Tetrachlor-1,2-difluorethan (R112) und das isomere 1,1,1,2-Tetrachlor-2,2-difluorethan
(R112a) bzw. deren Gemische.
[0011] Trichlortrifluorethane im Sinne der Erfindung sind die isomeren Fluorchlorkohlenwasserstoffe
der Summenformel C₂Cl₃F₃. Es handelt sich also um den Fluorchlorkohlenwasserstoff
1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluorethan (R113) und das isomere 1,1,1-Trichlor-2,2,2-trifluorethan
(R113a) bzw. deren Gemische.
[0012] Tetrachlormonofluorethane im Sinne der Erfindung sind die ein Wasserstoffatom tragenden
Fluorchlorkohlenwasserstoffe der Summenformel C₂HCl₄F. Es handelt sich also um die
zwei nicht vollhalogenierten isomeren Fluorchlorkohlenwasserstoffe 1,1,2,2-Tetrachlor-2-fluorethan
(R121) und 1,1,1,2-Tetrachlor-2-fluorethan (R121a) bzw. deren Gemische.
[0013] Trichlordifluorethane im Sinne der Erfindung sind die ein Wasserstoffatom tragenden
Fluorchlorkohlenwasserstoffe der Summenformel C₂HCl₃F₂. Es handelt sich also um die
drei nicht vollhalogenierten isomeren Fluorchlorkohlenwasserstoffe 1,1,2-Trichlor-2,2-difluorethan
(R122), 1,1,2-Trichlor-1,2-difluorethan (R122a) und 1,1,1-Trichlor-2,2-difluorethan
(R122b) bzw. deren Gemische.
[0014] Dichlortrifluorethane im Sinne der Erfindung sind die ein Wasserstoffatom tragenden
Fluorchlorkohlenwasserstoffe der Summenformel C₂HCl₂F₃. Es handelt sich also um die
drei nicht vollhalogenierten isomeren Fluorchlorkohlenwasserstoffe 1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan
(R123), 1,2-Dichlor-1,1,2-trifluorethan (R123a) und 1,1-Dichlor-1,2,2-trifluorethan
(R123b) bzw. deren Gemische.
[0015] Dichlordifluorethane im Sinne der Erfindung sind die ein Wasserstsoffatom tragenden
Fluorchlorkohlenwasserstoffe der Summenformel C₂H₂Cl₂F₂. Es handelt sich also um die
vier nicht vollhalogenierten isomeren Fluorchlorkohlenwasserstoffe 1,2-Dichlor-1,2-difluorethan
(R132), 1,1-Dichlor-2,2-difluorethan (132a), 1,2-Dichlor-1,1-difluorethan (R132b)
und 1,1-Dichlor-1,2-difluorethan (R132c) bzw. deren Gemische.
[0016] Dichlormonofluorethane im Sinne der Erfindung sind die ein Wasserstoffatom tragenden
Fluorchlorkohlenwasserstoffe der Summenformel C₂H₃Cl₂F. Es handelt sich also um die
drei nicht vollhalogenierten isomeren Fluorchlorkohlenwasserstoffe 1,2-Dichlor-1-fluorethan
(R141), 1,1-Dichlor-2-fluorethan (R141a) und 1,1-Dichlor-1-fluorethan (R141b) bzw.
deren Gemische.
[0017] Besonders bevorzugte Zusammensetzungen enthalten als Fluorchlorkohlenwasserstoff
Trichlorfluormethan (R11), 1,1,2,2-Tetrachlor-1,2-difluorethan (R112), 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluorethan
(R113), 1,1,2,2-Tetrachlor-2-fluorethan (R121), 1,1,2-Trichlor-2,2-difluorethan (R122),
1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan (R123), 1,2-Dichlor-1,2-difluorethan (R132) und 1,1-Dichlor-1-fluorethan
(R141b). Als besonders günstig erweist sich z.B. 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluorethan
(R113). Aber auch Zusammensetzungen mit 1,1-Dichlor-1-fluorethan (R141b), 1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan
(R123), 1,1,2,2-Tetrachlor-1,2-difluorethan (R112) oder Trichlorfluormethan (R11)
liefern sehr gute Ergebnisse.
[0018] Die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendeten Alkanole mit 1 bis 4 C-Atomen
sind ausgewählt aus der Gruppe Methanol, Ethanol, i-Propanol, n-Propanol, n-Butanol,
sek. Butanol und tert. Butanol, vorzugsweise Methanol, Ethanol und i-Propanol. Als
besonders güntig erweist sich Ethanol. Aber auch Methanol oder Isopropanol sind gut
geeignet.
[0019] In einer sehr vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zeichnen sich diese durch ein azeotropartiges Verhalten und einen Gehalt von annähernd
94,2 Gew.-% 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluorethan, 3,5 Gew.-% Ethanol und 2,3 Gew.-%
Ethylacetat aus.
[0020] Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind bei Raumtemperatur klare Lösungen,
denen an sich bekannte Additive zugesetzt werden können.
[0021] Eine Gruppe an sich bekannter Additive sind Stabilisatoren. Unter dieser Gruppe
werden solche Verbindungen zusammengefaßt, die eine unerwünschte Reaktion von Bestandteilen
der Zusammensetzung untereinander oder mit anderen Reaktionspartnern, wie beispielsweise
Luftsauerstoff, Wasser, Metall usw., verhindern. Bekannte Stabilisatoren sind beispielsweise
Nitroalkane, insbesondere Nitromethan, Nitroethan, Alkylenoxide, insbesondere Butylenoxid,
oder verzweigte Alkinole wie z.B. 2-Methyl-butin-(3)-ol-(2). Diese Stabilisatoren
können allein oder miteinander in Kombination eingesetzt sein, wobei Mengen von 0,01
bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgemisch gut geeignet
sind.
[0022] Eine weitere Gruppe von Additiven umfaßt an sich bekannte Verbindungen aus der Gruppe
der Korrosionsinhibitoren, nichtionische oder ionische Emulgatoren, Farbstoffe etc.
[0023] Die oben genannten Zusammensetzungen haben zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten auf
dem Sektor der Reinigung und/oder Dampfentfettung. Bei diesen an sich bekannten Verfahren
wird der zu reinigende Gegenstand in ein oder mehreren Stufen in flüssiges und/oder
dampfförmiges Reinigungsgemisch getaucht oder mit flüssigem Reinigungsgemisch besprüht.
Die Reinigungswirkung kann in bekannten Verfahren durch Anwendung von erhöhter Temperatur
und/oder Ultraschall und/oder Rühren gesteigert werden. Ebenso ist eine Verbesserung
der Reinigungswirkung durch mechanische Einwirkung, wie z.B. Bürsten, bekannt.
[0024] Beispielsweise verwendet die elektronische Industrie für Lötverfahren vorherrschend
organische Harzflußmittel, deren Überschüsse nach dem Lötvorgang von Leiterplatten
entfernt werden müssen. Dies erfolgt mit organischen Lösungsmitteln, die mit den Leiterplatten
und den elektronischen Teilen verträglich sind, d.h. das Lösungsmittel darf nicht
mit diesen reagieren. Die zu entfernenden Harzflußmittel sind Gemische polarer und
nicht-polarer Verbindungen und enthalten oftmals zusätzlich spezielle Aktivatoren.
Fluorierte Kohlenwasserstoffe allein, die nicht polar sind, sind zur Entfernung der
polaren Komponenten der Harze nicht wirksam. Ebenso wenig sind an sich bekannte Gemische,
die neben fluorierten Kohlenwasserstoffen einen Alkohol enthalten in der Lage, insbesondere
spezielle hochaktivatorhaltige Flußmittel vollständig zu entfernen. Die erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen können jedoch sowohl die polaren als auch die nicht-polaren Komponenten
entfernen und sind daher als Entfernungsmittel für Harzflußmittel, insbesondere für
solche mit hohem Aktivatorgehalt, auf breiter Basis wirksam. Besonders gut geeignet
für diese Anwendung sind Zusammensetzungen aus R113/Ethanol/Ethylacetat, insbesondere
in azeotropartiger Zusammensetzung von 94,2 %/ 3,5 %/ 2,3 %. Aber auch andere Zusammensetzungen
von R113, z.B. auch mit den Alkoholen Methanol oder Isopropanol und einem Ester aus
der Gruppe Ethylpropionat, Methylpropionat oder Ethylacetat, zeigen sehr gute Ergebnisse,
ebenso wie erfindungsgemäße Zusammensetzungen mit R141b, R123, R112 oder R11.
[0025] So lassen sich unbestückte und bestückte (insbesondere auch SMD-bestückte) Leiterplatten
auch bei Verwendung von Flußmitteln mit hohem Aktivatoranteil problemlos mit den erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen reinigen, ohne daß es zu den bei Einsatz der üblichen Reinigungsmittel
gefürchteten "weißen Beläge" kommt.
[0026] Die neuen Zusammensetzungen gemäß der Erfindung sind auch erwünschte Systeme für
Kühl- und Schmiermittel, da die Zusammensetzungen eine niedrige Oberflächenspannung,
eine niedrige Viskosität und zum größten Teil eine hohe Dichte von etwa 1,4 bis 1,6
g/cm³ bei 20 °C besitzen. Die obigen physikalischen Eigenschaften sind jene, die für
Schmiermittelanwendungen erwünscht sind. Beispielsweise sind die Zusammensetzungen
nach der Erfindung erwünscht, wenn das Gemisch als ein Schmiermittel in metallverarbeitenden
Maschinen verwendet wird, wie z.B. beim Bohren, Fräsen, Drehen, Gewindeschneiden,
Stanzen oder dergleichen, wo eine rückstandsfreie Oberfläche erforderlich ist. Für
diese Anwendungen können insbesondere auch an sich bekannte Schmiermitteladditive
(wie z.B. in DE-OS 33 42 852 oder DE-OS 33 35 870 beschrieben) zugesetzt werden.
[0027] Die niedrige Oberflächenspannung, die hohe Benetzungsfähigkeit und Dichte der Zusammensetzungen
gemäß der Erfindung machen diese besonders geeignet zur Reinigung von Kapillarsystemen.
[0028] Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können beispielsweise auch wie folgt eingesetzt
werden:
- zur Reinigung von Kleinteilen bzw. Schüttgut (vorzugsweise in geschlossenen Anlagen),
- zum Strippen von Lack,
- als spezielles Lösungs-, Extraktions- und/oder Umkristallisationsmittel in der chemischen
und pharmazeutischen Industrie.
[0029] Wie eingangs erwähnt, sind zwar aus der DE-OS 29 42 799 bereits Reinigungszusammensetzungen
bekannt, die als Fluorchlorkohlenwasserstoff 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluorethan,
als Alkanol Ethanol und als Ester Methylacetat enthalten, und die zur Entfernung von
Harzlötflußmitteln eingesetzt werden. Die Anwendung dieser Methylacetat-haltigen
Zusammensetzungen gewährleistet jedoch nicht in jedem Fall den sehr hohen Reinheitsgrad,
der in speziellen Einsatzgebieten, z.B. bei der Reinigung von Bauteilen und Leiterplatten
in der elektronischen Industrie, erforderlich ist. Sie sind daher in ihren Eigenschaften
teils ebenso unzureichend wie die im Stand der Technik bekannten Fluorchlorkohlenwasserstoff/Alkanol-Zusammensetzungen
ohne einen Zusatz wie Methylacetat. Es überrascht daher umso mehr, daß die neuen erfindungsgemäßen
Gemische, die Fluorchlorkohlenwasserstoffe, Alkanole und als Zusatz die Ester Ethylpropionat,
Methylpropionat oder Ethylacetat enthalten, überlegene Reinigungseigenschaften zeigen
und für die genannten Anwendungen sehr gut geeignet sind. Durch die erfindungsgemäßen
Gemische werden auf einem breiten Anwendungsgbiet neue Problemlösungen ermöglicht.
Insbesondere weisen z.B. auch Gemische aus 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluorethan (R113),
Ethanol und Ethylacetat (siehe Tabelle 1, Nr. 15, Siedepunkt ca. 44,3 °C) bzw. aus
1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluorethan (R113), Ethanol und Ethylacetat/Methylpropionat
(siehe Tabelle 1, Nr. 14, Siedepunkt ca. 45,6 °C) keine Flammpunkte (Methode offener
Tiegel) auf.
[0030] Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne sie jedoch in
ihrem Umfang zu begrenzen. Sofern nicht anders angegeben sind % immer Gewichtsprozent.
Beispiel 1: Reinigung von Leiterplatten
[0032] In den in der Spalte "Ergebnis" mit "++" gekennzeichneten Fällen ist eine sehr gute,
in den mit "+" gekennzeichneten Fällen eine gute Reinigungswirkung erzielt worden
und es kam nicht zur Bildung "weißer Beläge". In den mit "-" gekennzeichneten Fällen
kam es zur Bildung "weißer Beläge".
[0033] Es ist deutlich sichtbar, daß die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen (Versuche 1
bis 8, 11, 12, 14, 15, 19, 21, 22, 24 bis 26) den Gemischen gemäß dem Stand der Technik
(Versuche 9, 10, 13, 16 bis 18, 20 und 23) überlegen sind.
Beispiel 2: Reinigung von Schüttgut
[0034] Schüttgut (Transistoren-Kappen) wurden zur Entfernung von Ziehölen in einer 2-Kammer-Anlage
(3 Minuten Ultraschall, 1 Minute Dampfentfettung) mit einem azeotropartigen Gemisch
aus 94,2 % R113, 3,5 % Ethanol und 2,3 % Ethylacetat gereinigt. Nach Behandlung war
das Schüttgut einwandfrei sauber.
1. Zusammensetzungen gekennzeichnet durch einen Gehalt an 98,9 bis 45 Gew.-% eines
Fluorchlorkohlenwasserstoffes mit 1 bis 3 C-Atomen, 1,0 bis 50 Gew.-% eines Alkanols
mit 1 bis 4 C-Atomen und 0,1 bis 5 Gew.-% eines Esters aus der Gruppe Ethylpropionat,
Methylpropionat oder Ethylacetat.
2. Zusammensetzungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 97,5 bis 89,0
Gew.-% des Fluorchlorkohlenwasserstoffes, 2,0 bis 8,0 Gew.-% des Alkanols und 0,5
bis 3 Gew.-% des Esters enthalten.
3. Zusammensetzungen gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fluorchlorkohlenwasserstoff
für sich einen Siedepunkt im Bereich von 20 °C bis 120 °C besitzt.
4. Zusammensetzungen gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Fluorchlorkohlenwasserstoff mit 1 bis 2 C-Atomen ausgewählt ist aus der Gruppe
Trichlorfluormethan, Tetrachlordifluorethane, Trichlortrifluorethane, Tetrachlormonofluorethane,
Trichlordifluorethane, Dichlortrifluorethane, Dichlordifluorethane und Dichlormonofluorethane,
vorzugsweise aus der Gruppe Trichlorfluormethan, Tetrachlordifluorethane, Trichlortrifluorethane,
Dichlortrifluorethane und Dichlormonofluorethane.
5. Zusammensetzungen gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fluorchlorkohlenwasserstoff mit 1 oder 2 C-Atomen ausgewählt ist aus der
Gruppe Trichlorfluormethan (R11), 1,1,2,2-Tetrachlor-1,2-difluorethan (R112), 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluorethan
(R113), 1,1,2,2-Tetrachlor-2-fluorethan (R121), 1,1,2-Trichlor-2,2-difluorethan (R122),
1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan (R123), 1,2-Dichlor-1,2-difluorethan (R132) und 1,1-Dichlor-1-fluorethan
(R141b).
6. Zusammensetzungen gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Alkanol ausgewählt ist aus der Gruppe Methanol, Ethanol, i-Propanol, n-Propanol,
n-Butanol, sek. Butanol und tert. Butanol, vorzugsweise Methanol, Ethanol und i-Propanol.
7. Zusammensetzungen gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine azeotropartige Zusammensetzung von annähernd 94,2 Gew.-% 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluorethan
(R113), 3,5 Gew.-% Ethanol und 2,3 Gew.-% Ethylacetat.
8. Zusammensetzungen gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
einen zusätzlichen Gehalt an Stabilisator von 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,05
bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgemisch, vorzugsweise aus der Gruppe Nitroalkan,
Alkylenoxid und/oder Alkinol.
9. Verwendung der Zusammensetzungen gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche in Tauch-
und/oder Sprüh-Reinigungsverfahren oder bei der Dampfentfettung.
10. Verfahren zum Reinigen von Oberflächen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberflächen,
vorzugsweise zu reinigende Oberflächen von mit Lötflußmittel oder Lötflußmittelrückständen
verunreinigten gedruckten Leiterplatten, mit Zusammensetzungen nach einem der Ansprüche
1 bis 8 behandelt.