(19)
(11) EP 0 378 150 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.07.1990  Patentblatt  1990/29

(21) Anmeldenummer: 90100308.7

(22) Anmeldetag:  08.01.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B22C 9/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR IT

(30) Priorität: 09.01.1989 DE 8900161 U

(71) Anmelder: Gräfer, Albrecht
D-3504 Kaufungen (DE)

(72) Erfinder:
  • Gräfer, Albrecht
    D-3504 Kaufungen (DE)

(74) Vertreter: Schaafhausen, Ludwig Richard, Dipl.-Phys. et al
KEIL & SCHAAFHAUSEN Patentanwälte Eysseneckstrasse 34
D-6000 Frankfurt am Main 1
D-6000 Frankfurt am Main 1 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Reduzierplatte


    (57) Es wird eine Reduzierplatte (1) mit wenigstens einem Durchbruch (2) für den Einsatz in Einlauftrichtern von Gießformen, ins­besondere zum Gießen von Stahl- Grau- oder Leichtmetallguß beschrieben, mit der ein sicherer, genau dosierbarer Gießvor­gang ermöglicht werden soll. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Reduzierplatte (1) aus Stahlblech oder dgl. Metall (3) besteht, das zumindest auf der einlaufseitigen Seite eine Beschichtung (4) aus feuerfestem Material aufweist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Reduzierplatte mit wenigstens einem Durchbruch für den Einsatz in Einlauftrichtern von Gießformen, insbesondere zum Gießen von Stahl-, Grau- oder Leichtmetallguß.

    [0002] Beim Gießen von Stahl-, Grau- oder Leichtmetallguß werden in Einlauftrichtern als Reduzierplatten sogenannte Siebkerne eingesetzt. Diese bewirken, daß einerseits die Metallschmelze im Eingußtrichter aufgestaut wird und sich Schlackenteile und Oxydhäutchen an der Oberfläche sammeln können und andererseits das Metall mit geringerer Geschwindigkeit und ohne Druck durch die Läufe zum Gußstück gelangt. Die aus Keramik, Ton oder ähnlichen Materialien gefertigten Siebkerne brechen jedoch des öfteren aus und führen dadurch zu Ausschuß. Um die Haltbarkeit der Siebkerne zu verbessern, wurden daher bereits keramische Siebkerne vorgeschlagen, die aus feuerfestem Material her­gestellt sind. Diese sind jedoch relativ dick. Außerdem können auch diese brechen, wodurch alle Verunreinigungen im Eisen zum Gußstück gelangen.

    [0003] Neben den Siebkernen sind als Reduzierplatten auch sogenannte Einschnürkerne aus Kernmasse, Ton oder Keramik bekannt, die zwischen dem Gußstück und dem Einlauftrichter angebracht wer­den. Die Einlauftrichter dienen zum Auffangen des aus der Gießpfanne ausfließenden Metalls. Das Metall fließt aus dem Einlauftrichter durch einen Einströmkanal in die Gußform. Dabei können Schlackenteile mit in die Form gelangen. Dies wird durch die Einschnürkerne dadurch weitgehend verhindert, daß die Metallschmelze durch die Reduzierung des Querschnittes in dem Einlauftrichter gestaut wird. Durch die Verengung wird außerdem bewirkt, daß sich der Trichter nach Beendigung des Gießvor­ganges besser abschlagen läßt. Nachteilig ist auch hier die erhöhte Bruchgefahr und die damit einhergehende Erhöhung des Ausschusses.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Reduzierplatte der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der ein sicherer, genau dosierbarer Gießvorgang ermöglicht wird.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Reduzierplatte aus Stahlblech oder dgl. Metall besteht, das zumindest auf der einlaufseitigen Seite eine Beschichtung aus feuerfestem Material aufweist. Durch die Beschichtung des als Grundkörper dienenden Stahlbleches mit einem feuerfesten Ma­terial erhält das Stahlblech oder dgl. Metall einen Hitze­schild, der ein Durchschmelzen des Stahlbleches verhindert.

    [0006] Es sind zwar bereits sogenannte Eingußplättchen bekannt, die aus Stahlplattinen bestehen. Diese werden ebenfalls im Ein­gußtrichter angebracht. Diese weisen jedoch keinen Durchbruch auf und stauen damit zunächst die Metallschmelze auf, bis daß Eingußplättchen durchschmilzt. Die Schlackenteilchen schwimmen bei der Verwendung dieser Eingußplättchen zwar zunächst eben­falls auf, können jedoch nach dem Durchschmelzen durch die Sogwirkung mitgerissen werden.

    [0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die gesamte Oberfläche der Reduzierplatte eine Beschichtung aus feuerfestem Material auf. Damit können die Ränder des Stahl­körpers der Reduzierplatte im Bereich des Durchbruchs bzw. der Durchbrüche nicht mit der heißen Metallschmelze in Berührung gelangen. So wird verhindert, daß die Durchbrüche sich ver­größern und sich damit auch die Gießgeschwindigkeit erhöht.

    [0008] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das feuerfeste Material Keramik. Die erfindungsgemäße Keramikbeschichtung wirkt einerseits als Hitzeschild und ver­hindert ein Abschmelzen des Stahlkernes, wodurch eine redu­zierte, genau dosierbare Geschwindigkeit ermöglicht wird, andererseits wird durch die Keramikschicht das Abschlagen des Trichters nach Beendigung des Gießvorganges wesentlich ver­bessert, da die Keramikschicht mit dem fertigen Guß keine feste Verbindung zuläßt.

    [0009] In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens ist vorgesehen, daß das feuerfeste Material Chromoxid, Siliciumoxid, Aluminiumoxid, Molybdän, Zirkon und/oder Emaille ist. Auch diese Materialien bieten einen wirksamen Hitzeschild für den Stahlkörper der erfindungsgemäßen Reduzierplatte.

    [0010] Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.

    [0011] Es zeigen:

    Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Reduzier­platte,

    Fig. 2 einen Schnitt durch die in Fig. 1 gezeigte Reduzier­platte entlang der Linie II-II,

    Fig. 3 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Reduzierplatte und

    Fig. 4 einen Schnitt durch die in Fig. 3 gezeigte Reduzier­platte entlang der Linie IV-IV.



    [0012] Die in Fig. 1 gezeigte Gießplatte 1 ist sechseckig und weist einen rechteckigen Durchbruch 2 auf. Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, ist der Stahlkern 3 allseitig von einer keramischen Schicht 4 umgeben.

    [0013] Die Reduzierplatte 1 kann an Stelle von bekannten Siebkernen oder von Einschnürkernen in (nicht dargestellten) Einlauf­trichtern von Gießformen eingesetzt werden. Folglich sind auch ihre Abmessungen von den örtlichen Gegebenheiten der Einlauf­trichter abhängig. So kann die Reduzierplatte auch kreisfömig oder eine andere beliebige Form aufweisen.

    [0014] Die in Fig. 3 dargestellte Reduzierplatte 5 ist kreisrund und weist mehrere kreisrunde Durchbrüche 6 auf. Die in Fig. 3 gezeigten Durchbrüche 6 sind symmetrisch auf der Reduzierplatte 5 angeordnet, wobei auch eine jede andere Anordnung oder Anzahl von Durchbrüchen möglich ist. Die in Fig. 6 gezeigte Reduzier­platte 5 ist nur einseitig mit einer Keramikschicht 7 be­schichtet. Diese kann die gleiche Zusammensetzung wie die Keramikschicht 4 der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Reduzier­platte 1 aufweisen. Die Beschichtung kann aber auch aus Chrom­oxid, Siliciumoxid, Aluminiumoxid, Molybdän, Zirkon und/oder Emaille bestehen.


    Ansprüche

    1. Reduzierplatte mit wenigstens einem Durchbruch für den Einsatz in Einlauftrichtern von Gießformen, insbesondere zum Gießen von Stahl-, Grau- oder Leichtmetallguß, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Reduzierplatte (1, 5) aus Stahlblech oder dgl. Metall (3) besteht, das zumindest auf der einlaufseitigen Seite eine Beschichtung (4, 7) aus feuerfestem Material auf­weist.
     
    2. Reduzierplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Oberfläche der Reduzierplatte (1) eine Beschichtung (4) aus feuerfestem Material aufweist.
     
    3. Reduzierplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­net, daß das feuerfeste Material (4, 7) Keramik ist.
     
    4. Reduzierplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­net, daß das feuerfeste Material (4, 7) Chromoxid, Silicium­oxid, Aluminiumoxid, Molybdän, Zirkon und/oder Emaille ist.
     




    Zeichnung