[0001] Die Erfindung betrifft eine Reduzierplatte mit wenigstens einem Durchbruch für den
Einsatz in Einlauftrichtern von Gießformen, insbesondere zum Gießen von Stahl-, Grau-
oder Leichtmetallguß.
[0002] Beim Gießen von Stahl-, Grau- oder Leichtmetallguß werden in Einlauftrichtern als
Reduzierplatten sogenannte Siebkerne eingesetzt. Diese bewirken, daß einerseits die
Metallschmelze im Eingußtrichter aufgestaut wird und sich Schlackenteile und Oxydhäutchen
an der Oberfläche sammeln können und andererseits das Metall mit geringerer Geschwindigkeit
und ohne Druck durch die Läufe zum Gußstück gelangt. Die aus Keramik, Ton oder ähnlichen
Materialien gefertigten Siebkerne brechen jedoch des öfteren aus und führen dadurch
zu Ausschuß. Um die Haltbarkeit der Siebkerne zu verbessern, wurden daher bereits
keramische Siebkerne vorgeschlagen, die aus feuerfestem Material hergestellt sind.
Diese sind jedoch relativ dick. Außerdem können auch diese brechen, wodurch alle Verunreinigungen
im Eisen zum Gußstück gelangen.
[0003] Neben den Siebkernen sind als Reduzierplatten auch sogenannte Einschnürkerne aus
Kernmasse, Ton oder Keramik bekannt, die zwischen dem Gußstück und dem Einlauftrichter
angebracht werden. Die Einlauftrichter dienen zum Auffangen des aus der Gießpfanne
ausfließenden Metalls. Das Metall fließt aus dem Einlauftrichter durch einen Einströmkanal
in die Gußform. Dabei können Schlackenteile mit in die Form gelangen. Dies wird durch
die Einschnürkerne dadurch weitgehend verhindert, daß die Metallschmelze durch die
Reduzierung des Querschnittes in dem Einlauftrichter gestaut wird. Durch die Verengung
wird außerdem bewirkt, daß sich der Trichter nach Beendigung des Gießvorganges besser
abschlagen läßt. Nachteilig ist auch hier die erhöhte Bruchgefahr und die damit einhergehende
Erhöhung des Ausschusses.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Reduzierplatte der eingangs genannten Art
zu schaffen, mit der ein sicherer, genau dosierbarer Gießvorgang ermöglicht wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Reduzierplatte aus Stahlblech
oder dgl. Metall besteht, das zumindest auf der einlaufseitigen Seite eine Beschichtung
aus feuerfestem Material aufweist. Durch die Beschichtung des als Grundkörper dienenden
Stahlbleches mit einem feuerfesten Material erhält das Stahlblech oder dgl. Metall
einen Hitzeschild, der ein Durchschmelzen des Stahlbleches verhindert.
[0006] Es sind zwar bereits sogenannte Eingußplättchen bekannt, die aus Stahlplattinen bestehen.
Diese werden ebenfalls im Eingußtrichter angebracht. Diese weisen jedoch keinen Durchbruch
auf und stauen damit zunächst die Metallschmelze auf, bis daß Eingußplättchen durchschmilzt.
Die Schlackenteilchen schwimmen bei der Verwendung dieser Eingußplättchen zwar zunächst
ebenfalls auf, können jedoch nach dem Durchschmelzen durch die Sogwirkung mitgerissen
werden.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die gesamte Oberfläche
der Reduzierplatte eine Beschichtung aus feuerfestem Material auf. Damit können die
Ränder des Stahlkörpers der Reduzierplatte im Bereich des Durchbruchs bzw. der Durchbrüche
nicht mit der heißen Metallschmelze in Berührung gelangen. So wird verhindert, daß
die Durchbrüche sich vergrößern und sich damit auch die Gießgeschwindigkeit erhöht.
[0008] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das feuerfeste
Material Keramik. Die erfindungsgemäße Keramikbeschichtung wirkt einerseits als Hitzeschild
und verhindert ein Abschmelzen des Stahlkernes, wodurch eine reduzierte, genau dosierbare
Geschwindigkeit ermöglicht wird, andererseits wird durch die Keramikschicht das Abschlagen
des Trichters nach Beendigung des Gießvorganges wesentlich verbessert, da die Keramikschicht
mit dem fertigen Guß keine feste Verbindung zuläßt.
[0009] In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens ist vorgesehen, daß das feuerfeste Material
Chromoxid, Siliciumoxid, Aluminiumoxid, Molybdän, Zirkon und/oder Emaille ist. Auch
diese Materialien bieten einen wirksamen Hitzeschild für den Stahlkörper der erfindungsgemäßen
Reduzierplatte.
[0010] Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und der Zeichnung. Dabei
bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in
beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung
in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
[0011] Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Reduzierplatte,
Fig. 2 einen Schnitt durch die in Fig. 1 gezeigte Reduzierplatte entlang der Linie
II-II,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Reduzierplatte
und
Fig. 4 einen Schnitt durch die in Fig. 3 gezeigte Reduzierplatte entlang der Linie
IV-IV.
[0012] Die in Fig. 1 gezeigte Gießplatte 1 ist sechseckig und weist einen rechteckigen Durchbruch
2 auf. Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, ist der Stahlkern 3 allseitig von einer keramischen
Schicht 4 umgeben.
[0013] Die Reduzierplatte 1 kann an Stelle von bekannten Siebkernen oder von Einschnürkernen
in (nicht dargestellten) Einlauftrichtern von Gießformen eingesetzt werden. Folglich
sind auch ihre Abmessungen von den örtlichen Gegebenheiten der Einlauftrichter abhängig.
So kann die Reduzierplatte auch kreisfömig oder eine andere beliebige Form aufweisen.
[0014] Die in Fig. 3 dargestellte Reduzierplatte 5 ist kreisrund und weist mehrere kreisrunde
Durchbrüche 6 auf. Die in Fig. 3 gezeigten Durchbrüche 6 sind symmetrisch auf der
Reduzierplatte 5 angeordnet, wobei auch eine jede andere Anordnung oder Anzahl von
Durchbrüchen möglich ist. Die in Fig. 6 gezeigte Reduzierplatte 5 ist nur einseitig
mit einer Keramikschicht 7 beschichtet. Diese kann die gleiche Zusammensetzung wie
die Keramikschicht 4 der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Reduzierplatte 1 aufweisen.
Die Beschichtung kann aber auch aus Chromoxid, Siliciumoxid, Aluminiumoxid, Molybdän,
Zirkon und/oder Emaille bestehen.
1. Reduzierplatte mit wenigstens einem Durchbruch für den Einsatz in Einlauftrichtern
von Gießformen, insbesondere zum Gießen von Stahl-, Grau- oder Leichtmetallguß, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reduzierplatte (1, 5) aus Stahlblech oder dgl. Metall (3)
besteht, das zumindest auf der einlaufseitigen Seite eine Beschichtung (4, 7) aus
feuerfestem Material aufweist.
2. Reduzierplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Oberfläche
der Reduzierplatte (1) eine Beschichtung (4) aus feuerfestem Material aufweist.
3. Reduzierplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das feuerfeste
Material (4, 7) Keramik ist.
4. Reduzierplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das feuerfeste
Material (4, 7) Chromoxid, Siliciumoxid, Aluminiumoxid, Molybdän, Zirkon und/oder
Emaille ist.