[0001] Die Erfindung betrifft ein gepanzertes Kampffahrzeug mit einem Turm für die Besatzung,
mit zwei mit Waffen und Visionik ausgerüsteten Kampfplattformen sowie mit einer Hubanlage
mit Teleskoparm.
[0002] Ein gepanzertes Kampffahrzeug dieser Art ist Gegenstand der DE-OS 34 37 625. Bei
diesem Kampffahrzeug mit teleskopierbarem Knickhebelausleger ist eine zweite Plattform
im Bereich des Knickgelenks angeordnet. Diese zweite Plattform kann Waffen, aber auch
Versorgungs- und Betriebsmittel, Tarnstoffe, Löschmittel, Dekontaminationsmittel und
dergleichen, aufnehmen. Auch eine Verwendung der zweiten Plattform als Kran, beispielsweise
für Montage- und Reparaturarbeiten am Kampffahrzeug, ist vorgesehen.
[0003] Ein weiteres Kampffahrzeug mit einer am oberen Ende eines teleskopierbaren Knickarms
angeordneten, um alle Achsen stabilisierbaren Kampfplattform mit zusätzlich ausfahrbarer
Visionik ist Gegenstand der DE-PS 31 20 338.
[0004] Ein gepanzertes Kampffahrzeug mit einer Kampfplattform am oberen Ende eines Teleskopmastes,
der zwischen der Waagerechten und Senkrechten verschwenkbar am Deck des Kampffahrzeuges
angelenkt ist, ist in der DE-OS 30 29 294 offenbart.
[0005] Militärische Fahrzeuge mit einer am oberen Ende eines senkrecht stehenden, lediglich
ein- und ausfahrbaren Teleskopmastes sind Gegenstand der DE-OSen 29 45 278 und 22
05 826.
[0006] Die DE-OS 35 24 244 offenbart schließlich ein gepanzertes Kampffahrzeug mit einem
als Integrationsgehäuse bezeichneten drehbaren Turm, auf dem ein Knickhebelmast montiert
ist, an dem eine Kampfplattform montiert ist. Die Waffenträger dieser Kampfplattform
sind um bis zu 180 Grad um die Querachse schwenkbar zum Zweck der Nachmunitionierung
aus einem im Turm angebrachten Munitionsmagazin.
[0007] Bei der Konstruktion derartiger gepanzerter Kampffahrzeuge ist eine Vielzahl von
Forderungen und Pflichten einzuhalten, die zu technischen Kompromissen führen. Eine
Bedingung ist, daß zwei Ausstiegsluken für die Besatzung vorhanden sein müssen, die
nicht blockiert werden. Eine weitere Bedingung ist, daß die Kampfplattform und deren
Visionik möglichst hoch angeordnet sein sollen, um maximale Sicht und maximales Schußfeld
zu haben. Andererseits soll aber der Gesamtaufbau des Kampffahrzeuges auch möglichst
niedrig sein, um optimale Deckung zu finden. Eine weitere Bedingung ist, daß die Kampfplattform
und ihre Hubanlage möglichst leicht sein sollen, damit das Gesamtfahrzeug nicht toplastig
und instabil wird, daß aber andererseits die Kampfplattform so stabil gelagert sein
muß, daß Richten, Zielen, Schießen und Verfolgen ohne Störungen möglich sind.
[0008] Neben derartigen mechanisch-konstruktiven Bedingungen muß ein modernes Kampffahrzeug
taktisch-konstruktiv auf die Erfordernisse des Gefechtsfeldes abgestimmt sein. So
werden beispielsweise angreifende Panzer, zu deren Abwehr die Kampffahrzeuge mit elevierbaren
Kampfplattformen in erster Linie geeignet und bestimmt sind, stets von Hubschraubern
unterstützt. Ein modernes Verteidigungssystem sollte also in der Lage sein, Erd- und
Luftziele in gleicher Weise zu bekämpfen. Dieser taktischen Forderung werden die bisher
bekannt gewordenen Kampffahrzeuge mit elevierbaren Kampfplattformen nur in sehr begrenztem
Umfang gerecht.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gepanzertes Kampffahrzeug
der eingangs genannten Art anzugeben, welches sowohl die mechanisch-konstruktiven
als auch die taktisch-konstruktiven Bedingungen erfüllt.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein gattungsgemäßes Kampffahrzeug mit Merkmalen gemäß
Kennzeichen des Anspruchs 1.
[0011] Ein derartiges Kampffahrzeug erfüllt die oben genannte taktische Forderung hervorragend.
Die Bekämpfung von Erdzielen wird von der einen Kampfplattform, die Bekämpfung der
Luftziele von der anderen Kampfplattform aus wahrgenommen, wozu die Kampfplattformen
mit den entsprechenden Kampfmitteln ausgerüstet sind. Auch eine gemischte Bestückung
der Kampfplattformen ist möglich, da beide Kampfplattformen praktisch gleichwertig
sind. Wesentlich ist, daß für jede Kampfplattform ein eigener Schütze verantwortlich
ist, der seinen Platz relativ geschützt unter der Panzerung des Kampffahrzeuges hat,
das seinerseits in Deckung steht.
[0012] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Kampfplattformen nicht nur bei teilweise
oder ganz ausgefahrener Hubanlage, sondern auch in deren abgesenkter Transportstellung
voll einsatzfähig sind. Dies ermöglicht eine bewegliche Kampfführung und die zeitlich
lückenlose Verteidigung des Kampffahrzeuges selbst.
[0013] Unterstützt wird das ganze dadurch, daß beide Kampfplattformen in ihren drei Achsen
verstellbar sind, da nur so schnelle Luftziele verfolgt werden können, während gleichzeitig
die für ein sicheres Zielen erforderliche Nivellierung der Kampfplattformen gewährleistet
werden kann.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind beide Kampfplattformen übereinander
auf einer am oberen Ende des Teleskoparmes angebrachten, um Längs- und Querachse beweglichen
Basisplattform angebracht, um ihre Hochachse voll beweglich und um ihre Querachse
teilbeweglich. Bei dieser Ausgestaltung übernimmt vorzugsweise die obere Plattform
die Bekämpfung von Luftzielen, die untere Plattform die Bekämpfung von Erdzielen.
Hierzu sind die obere Kampfplattform vorzugsweise zwischen -10 Grad und +85 Grad,
die untere Kampfplattform vorzugsweise zwischen -10 Grad und +10 Grad um ihre Querachsen
verschwenkbar. Bei einer derartigen Abstimmung sind die denkbaren gegenseitigen Behinderungen
der Kampfplattformen minimal.
[0015] Statt übereinander können gemäß einer Variante die beiden Kampfplattformen nebeneinander
auf einer am oberen Ende des Teleskoparmes um Längs- und Querachse beweglichen Basisplattform
angebracht sein, wobei sie um ihre Hoch- und Querachsen wenigstens teilbeweglich sind.
Bei dieser Variante sind beide Kampfplattformen in gleicher Weise für die Bekämpfung
von Erd- und Luftzielen einsatzfähig.
[0016] Vorzugsweise ist auch die Basisplattform in diesem Fall um ihre Hochachse wenigstens
teilbeweglich. Auf diese Weise gelingt es, auch Ziele in dem Raumsektor zu bekämpfen,
der bei einer starren Anordnung der Basisplattform von der jeweils anderen Kampfplattform
eingenommen wird.
[0017] Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit empfiehlt es sich, in die Feuerleiteinrichtungen
beider Kampfplattformen eine Schußsperre für den von der jeweils anderen Kampfplattform
eingenommenen Raumsektor einzubauen.
[0018] Um der Forderung nach einer möglichst einfachen und störungsfreien Konstruktion zu
entsprechen, umfaßt die Hubeinrichtung vorzugsweise nur den Teleskoparm, der am Fahrzeugdeck
zwischen Waagerecht und Senkrecht verschwenkbar gelagert ist. Angesichts der Drehbarkeit
der Kampfplattformen selbst und angesichts der Fähigkeit des Kampffahrzeuges, sich
mittels seines Ketten- oder Radfahrwerkes auf der Stelle zu drehen, ist ein solcher
Drehkranz für die Hubanlage nicht erforderlich. Wegen der relativ großen Masse der
Hubanlage und der Kampfplattformen würde eine Drehung mit Hilfe des Drehkranzes auch
relativ langsam erfolgen. Ohne Drehkranz kann auch der Schwenkantrieb für die Hubanlage
einfacher konstruiert werden.
[0019] Gegebenenfalls ist das Schwenklager auf einem Drehkranz am Fahrzeugdeck, insbesondere
am Turm, befestigt.
[0020] Eine gesteigerte Kampfkraft ergibt sich, wenn die Hubeinrichtung wie an sich bekannt
einen Knickarm umfaßt, bei dem der Teleskoparm das obere Teilstück bildet. Ist der
Knickarm am vorderen Ende des Kampffahrzeuges angelenkt, können die Kampfplattformen
mit dem Teleskoparm vor die Vorderkante des Kampffahrzeuges gebracht werden, so daß
Waffen und Visionik das Gefechtsfeld überblicken, das Fahrzeug selbst jedoch in sicherer
Deckung hinter einer Hausecke verbleiben kann.
[0021] Bei der Ausgestaltung der Hubanlage als Knickarm empfiehlt es sich, das untere Teilstück
als A-förmigen Doppelarm auszubilden, wodurch die Stabilität der Hubanlage ebenso
gesteigert werden kann wie ihre Tragkraft, ohne das Gewicht in gleicher Weise steigern
zu müssen.
[0022] Vorzugsweise sind die Seitenarme des Doppelarms parallel gerichtet. Auf diese Weise
können sie die zugehörige Schwenkeinrichtung, die beispielsweise entsprechend lange
Hydraulikzylinder umfaßt, schützen. Freiliegende Hubelemente werden durch eine zusätzliche
Abdeckung geschützt.
[0023] Weiter verbessert wird dieser Schutz dadurch, daß der Doppelarm als U-förmiger oder
V-förmiger, nach unten offener Rahmen ausgebildet ist und in abgesenkter Position
die zugehörigen Hubelemente, d. h. die Hydraulikzylinder, überdeckt. Dabei ist die
V-Form der Doppelarme zu bevorzugen, weil sie einen verbesserten Splitterschutz bietet.
Bei Verwendung geschlossener, zur Außenkante des Fahrzeugs abgeschrägter Rahmen werden
die Hubelemente durch eine zusätzliche Abdeckung geschützt.
[0024] Eine Verbesserung der Einsatzmöglichkeiten der Hubplattform ergibt sich, wenn das
obere Ende des Doppelarms um einen kleinen Winkel nach oben gekröpft ist, so daß das
Ende des Doppelarms, an dem der Teleskoparm angelenkt ist, höher liegt als sein unteres
Ende. Auf diese Weise bleibt auch bei abgesenktem Teleskoparm und Doppelarm die Einsatzfähigkeit
der an ihm befestigten Kampfplattformen, sei es daß diese übereinander, sei es daß
diese nebeneinander angeordnet sind, voll erhalten.
[0025] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist im Bereich des Knickgelenks
wenigstens eine weitere Plattform angeordnet, die je nach Verwendungszweck starr,
teilbeweglich oder vollbeweglich ist. Diese weitere Plattform kann je nach Verwendungszweck
selbst wieder ein oder mehrere Kampfplattformen tragen. Die weitere Plattform kann
aber auch Werfer ohne eigene Visionik tragen; die Kampfmittel werden im Bedarfsfall
in die Ziel- und Lenkeinrichtung der Haupt-Kampfplattformen eingeschossen.
[0026] Statt mit Waffen kann die weitere Plattform jedoch auch mit Tarnstoffen und/oder
Dekontaminationsmitteln ausgerüstet werden. Auch eine Verwendung als Montage- und
Reparaturplattform ist denkbar.
[0027] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind die Kampfplattformen in Transportstellung
des Teleskoparmes absenkbar, vorzugsweise abkippbar. Dadurch erhöht sich insbesondere
die Beweglichkeit in bewaldetem Gelände.
[0028] Anhand der Zeichnungen soll die Erfindung in Form von Ausführungsbeispielen näher
erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines gepanzerten Kampffahrzeuges
mit elevierbaren Kampfplattformen,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Kampffahrzeug der Fig. 1,
Fig. 3 eine Frontsicht der Kampfplattformen des Kampffahrzeuges der Fig. 1 und 2,
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines gepanzerten Kampffahrzeuges
mit elevierbaren Kampfplattformen und
Fig. 5 eine Seitenansicht der Kampfplattformen des Kampffahrzeuges der Fig. 4.
[0029] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Draufsicht auf ein erstes gepanzertes
Kampffahrzeug 10 mit von einer elevierbaren Hubanlage 20 getragenen Kampfplattformen
40, 50. Die Hubanlage 20 ist in abgesenkter Transportstellung und in angehobener Kampfstellung
dargestellt. Das Kampffahrzeug 10 besitzt ein Kettenfahrwerk 11. Am Fahrzeugdeck 14
sind Luken 12, 13 für Besatzung und Fahrer vorgesehen. Ferner ist hier eine Hubanlage
20 angelenkt. Diese besteht aus einem in Draufsicht etwa A-förmigen Doppelarm 23 als
unterem und einem Teleskoparm 22 als oberem Teilstück. Am freien Ende des Teleskoparms
22 sind zwei Kampfplattformen 42, 43 gelagert, und zwar mit Hilfe einer Basisplattform
41, 45. Die Basisplattform 41 wird mit Hilfe eines Hydraulikzylinders 32 bewegt und
mittels einer Kantautomatik horizontiert.
[0030] Wie Fig. 3 zeigt, sind die beiden Kampfplattformen 42, 43 nebeneinander angeordnet
und sowohl um ihre Hochachse als auch ihre Querachse beweglich. Darüber hinaus ist
auch die Basisplattform 41, 45 um ihre Hochachse drehbar. Die Bewegungsmöglichkeit
der Kampfplattformen 42, 43 um ihre Querachse kann entsprechend den taktischen Anforderungen
vorzugsweise auf den Winkelbereich zwischen -10 Grad und +85 Grad begrenzt werden.
Auf diese Weise können sowohl Erdziele als auch Luftziele bekämpft werden.
[0031] Der Knickarm 22, 23 wird vorzugsweise mit Hilfe von Hydraulikzylindern 31, 33 gehoben
und gesenkt.
[0032] Die Hubanlage 20 kann entweder direkt auf dem Deck 14 des Fahrzeugs oder auf einem
dort vorgesehenen, vorzugsweise zentralen Drehkranz befestigt sein. Die Befestigung
auf einem Drehkranz hat den Vorteil, daß die Hubanlage 20 unabhängig vom Fahrzeug
10 um die Hochachse gedreht werden kann. Im Grunde ist dies jedoch nicht erforderlich,
da das Fahrzeug 10 mit Hilfe seines Kettenfahrwerks 11 sich selbst auf der Stelle
drehen kann, insbesondere aber weil die Kampfplattformen 42, 43 und ihre Basisplattform
41, 45 jeweils um die Hochachse drehbar sind. Aufgrund des geringeren Gewichts lassen
sich die Kampfplattformen 42, 43 bzw. die Basisplattform 41, 45 erheblich schneller
und mit geringerem Energieaufwand drehen als die erheblich schwerere Hubanlage 20
über den Drehkranz.
[0033] Wie Fig. 1 gut erkennen läßt, ist der untere Doppelarm 23 nach oben gekröpft. Dadurch
liegen die Kampfplattformen 42, 43 auch bei abgesenktem Teleskoparm 22 so hoch, daß
sie voll einsatzbereit sind, ohne die Sicht der Besatzung aus dem gepanzerten Turm
zu behindern. Auf diese Weise kann sich das Fahrzeug 10 während des Transports verteidigen.
Gleichzeitig ist seine Gesamthöhe niedrig und die Baulänge kurz genug, so daß optimale
Deckung und optimale Beweglichkeit im Gelände gegeben sind.
[0034] Der Querschnitt des Doppelarms 23 ist U- bzw. V-förmig. Dadurch überdeckt er in abgesenkter
Transportstellung die Hydraulikzylinder 31 und schützt diese gegen Beschuß. Gleichzeitig
werden Splitter besser abgelenkt.
[0035] Zur weiteren Erhöhung der Kampfkraft können auch im Bereich des Gelenks 24 Zusatzkampfplattformen
50 vorgesehen werden, bestehend in diesem Ausführungsbeispiel wiederum aus zwei Kampfplattformen
52, 53 an einer gemeinsamen Basisplattform 51, 55, deren Kantautomatik wiederum einen
Hydraulikzylinder 34 aktiviert. Um die Kosten des Gesamtsystems niedrig zu halten,
kann die Waffenanlage der Zusatzplattformen 52, 53 ohne eigene Visionik ausgeführt
werden. Die Kampfmittel werden in diesem Fall in die Visionik der Kampfplattformen
42, 43 eingeschossen und von diesen ins Ziel gelenkt. Die Anordnung einer Kampfplattform
im Bereich des Knickgelenks ist im übrigen prinzipiell bekannt aus der DE-A-34 37
625.
[0036] Ein wesentliches Merkmal zur Ausnutzung der hohen Kampfkraft ist es, daß jede der
beiden Kampfplattformen 42, 43 und gegebenenfalls Zusatzplattformen 52, 53 von einem
eigenen Besatzungsmitglied, z. B. Kommandant und Schütze, gesteuert wird. Nur so ist
es möglich, Erdziele und Luftziele gleichzeitig zu bekämpfen. Um zu verhindern, daß
die Kampfmittel der einen Kampfplattform versehentlich die andere Kampfplattform beschädigen,
empfiehlt es sich, in die Waffenanlage eine geeignete Schußsperre einzubauen. Die
Auswirkungen einer solchen Schußsperre sind in der Praxis zu vernachlässigen, da es
mit Hilfe der um ihre Hochachse drehbaren Basisplattformen 41, 45 möglich ist, jede
der Kampfplattformen 42, 43 so zu positionieren, daß ihr Gefechtsfeld einen Vollkreis
um das Kampffahrzeug 10 herum beschreibt.
[0037] In besonderen Fällen können die Zusatzplattformen 50 nicht mit Waffen, sondern mit
anderen militärischen Einsatzmitteln ausgerüstet werden. Zu erwähnen wären Behälter
mit Wasser oder Sand, beispielsweise um einen für Infrarotstrahlen undurchlässigen
Wassernebel um das Kampffahrzeug 10 herum zu erzeugen oder um ABC-Kontaminationen
zu beseitigen.
[0038] Die Fig. 4 und 5 zeigen ein weiteres Kampffahrzeug 10′, dessen Hubanlage 20′ nur
den Teleskoparm 22 umfaßt, an dessen oberem Ende die Waffenanlage 40′ mit ihren beiden
Kampfplattformen 46, 47 gelagert ist. Das untere Ende des Teleskoparmes 22 ist an
einem Schwenklager 21 gelagert, entweder starr oder über einen Drehkranz mit dem Fahrzeugdeck
14 verbunden. Dank der exzentrischen Anordnung der Hubanlage 20′ auf dem Fahrzeugdeck
14 sind Turm und Luke 12 für die Besatzung problemlos zugänglich.
[0039] Bei dieser Variante sind die beiden Kampfplattformen 46, 47 übereinander angeordnet,
wobei die Basisplattform 41 mit ihrer Kantautomatik die Kampfplattformen 46, 47 horizontiert.
Der Schwenkwinkel der unteren Kampfplattform 46 ist vorzugsweise auf einen Wert zwischen
-10 und +10 Grad beschränkt, während der Schwenkbereich der oberen Kampfplattform
47 vorzugsweise den vollen Winkelbereich zwischen -10 Grad und +85 Grad überstreicht.
Die untere Kampfplattform 46 ist deshalb vorzugsweise für die Bekämpfung von Erdzielen,
die obere Kampfplattform 47 für die Bekämpfung von Flugzielen und Erdzielen vorgesehen.
Schußsperren müssen nicht mehr vorgesehen werden.
[0040] Als Teil der Feindverfolgungs- und Waffenlenkanlage ist eine Radaranlage 44 hinter
der oberen Kampfplattform 47 vorgesehen.
1. Gepanzertes Kampffahrzeug mit einem Turm (12) für die Besatzung, mit zwei mit Waffen
und Visionik ausgerüsteten Kampfplattformen (42, 43) sowie mit einer Hubanlage mit
Teleskoparm (22), dadurch gekennzeichnet, daß beide Kampfplattformen (42, 43) am oberen
Ende des Teleskoparmes (22) angeordnet sind, daß beide Kampfplattformen (42, 43) in
drei Achsen verstellbar sind, und daß der Teleskoparm (22) so angeordnet ist, daß
die Kampfplattformen (42, 43) auch in der abgesenkten Transportstellung des Teleskoparmes
(22) voll einsatzfähig bleiben.
2. Kampffahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Kampfplattformen
(42, 43) übereinander auf einer am oberen Ende des Teleskoparmes (22) angebrachten,
um Längs- und Querachse beweglichen Basisplattform (41) angebracht und um ihre Hochachse
voll beweglich und um ihre Querachse teilbeweglich sind.
3. Kampffahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Kampfplattform
(43) vorzugsweise zwischen -10 Grad und +85 Grad, die untere Kampfplattform (42) vorzugsweise
zwischen -10 Grad und +10 Grad um ihre Querachse verschwenkbar ist.
4. Kampffahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Kampfplattformen
(42, 43) nebeneinander auf einer am oberen Ende des Teleskoparmes (22) um Längs- und
Querachse beweglichen Basisplattform (41, 45) angebracht und um ihre Hoch- und Querachsen
wenigstens teilbeweglich sind.
5. Kampffahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Basisplattform (41,
45) auch um ihre Hochachse wenigstens teilbeweglich ist.
6. Kampffahrzeug nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß in die Feuerleiteinrichtungen
beider Kampfplattformen (42, 43) eine Schußsperre für den von der jeweils anderen
Kampfplattform (42, 43) eingenommenen Raumsektor eingebaut ist.
7. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hubeinrichtung nur den Teleskoparm (22) umfaßt, der am Fahrzeugdeck (14) zwischen
Waagerecht und Senkrecht verschwenkbar gelagert ist.
8. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hubeinrichtung einen Knickarm (22, 23) mit dem Teleskoparm (22) als oberem Teilstück
umfaßt, der am Fahrzeug (10) zwischen Waagerecht und Senkrecht verschwenkbar gelagert
ist.
9. Kampffahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Teilstück
der Knickarm-Hubeinrichtung als etwa A-förmiger Doppelarm (23) ausgeführt ist.
10. Kampffahrzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Ende des
Doppelarms (23) um einen geringen Betrag nach oben gekröpft ist.
11. Kampffahrzeug nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Doppelarm
(23) als U-förmiger oder V-förmiger, nach unten offener Rahmen ausgebildet ist und
in abgesenkter Position die zugehörigen Hubelemente - Hydraulikzylinder (31) - überdeckt.
12. Kampffahrzeug nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Doppelarm
(23) als geschlossener, zur Außenkante des Fahrzeugs (10) abgeschrägter Rahmen mit
zusätzlicher Abdeckung für außenliegende Hubelemente ausgeführt ist.
13. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hubeinrichtung auf einem Drehkranz (15) am Fahrzeugdeck (14) gelagert ist.
14. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kampfplattformen (42, 43) in Transportstellung des Teleskoparmes (22) absenkbar, vorzugsweise
abkippbar sind.